Hass
19 7 1
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19 6 3
=—= Färberei, =—=
Chem. Rcinigtmgs-Anstalt
für Damen- und Herren-Kleider esc. ::
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Fein-Wäscherei und Plätterei
B fflr Ober - Hemden, Kragen und ManscheHen.
n
Gardinen - Neuwäsche,
Ludwig Gerhardt k Söhne
Königl. Hoflieferanten
Cassel.
25 Annahme-Läden.
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:: Cassel und ::
ItfüljchnöIjöJji'
die nähere und
weitere
:: Glingedung::
— von f). f. Co rentz -----
3 Auflage
Verlag: 6. vietor, hotbuchhanälg.
□cid Cassel :: Ständeplatz □□□
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—
Cassel und ulilhelmshohe
sowie die
nähere und weitere Umgebung
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F). J. Corentz.
Uovvede.
Zum dritten Male empfiehlt sich der „Führer" den Touristen
und Freunden unserer herrlichen Umgebung. Die früheren Touren
sind sorgsam revidiert und wesentlich erweitert worden; außerdem
sind, mit sorgfältigster Auswahl, so viele neue Ausflüge aufge-
nommen, daß wohl kaum noch eine wirkliche Lücke sich fühlbar
machen dürfte.
Für den Gebrauch wolle man sich bemerken, daß die betr. An-
gaben stets für den eingeschlagenen Weg gelten und pfadlos nicht
abgewichen wird ; Wege, die sich vorlegen, werden, wenn nicht aus-
drücklich anders bestimmt ist, immer überschritten. Die
Telegraphenstangen werden zuweilen umnummeriert, sodaß die
bez. Anführungen im Laufe der Zeiten keine absolute Gültigkeit
behalten.
Die gegebenen Aussichts-Erläuterungen benutze man wie folgt.
Zuerst präge man sich das Bild der Landschaft vom Oktogon
aus ein; dann orientiere man sich vom Brasselsberg und den
Elf Buchen aus, das westlich Fehlende schließlich vom Hohen
Gras aus ergänzend. Unter Zuhülfenahme der Aussichten event,
vom Bilstein und der W e i d e l s b u r g wird man sich dann
auf allen Aussichtspunkten unserer Umgebung zurecht finden können.
Eine Karte, die allen Ansprüchen des Touristen voll-
kommen genügt, ist dem Verfasser nicht bekannt; indeß sind hier
alle Wege so genau beschrieben, daß man sogar die Markierung
entbehren könnte, und daß zur allgemeinen Orientierung eigentlich
schon eine jede Karte gebraucht werden kann.
Mit fröhlichem „Frisch auf"
Der Verfasser.
Wer sich noch über Land und Leute in Hessen eingehend unter-
richten will, dem kann das größere Heßlersche Werk, dem auch der
Verfasser zahlreiche Informationen verdankt, nicht dringend genug
empfohlen werden.
1*
1. Gassot.
Cassel. Ein Ort Oassala existierte urkundlich seit dem dahre
913 und hat sich im Laufe der Zeit zu der Haupt- und Residenz-
stadt Cassel mit 150 000 Einwohnern und Sitz vieler Behörden
entwickelt. Handel und Industrie sind ziemlich bedeutend; die
Henschel’sche Maschinenfabrik zählt zu den grössten Anstalten
ihrer Art Vor allem Anderen ist aber die herrliche Lage der Stadt
auf 3 Hügeln — dem Ahna-, Kratzen- und Weinberg — im Fulda-
Tale hervor zu heben, welche ihres Gleichen sucht. Das sonstige
Bemerkenswerte lässt sich am besten in nachstehender Reihenfolge
aufsuchen, und ist das Wichtigste durch Sternchen hervorgehoben.
B u h n Hof. Grosses, schönes Gebäude, jedoch den heutigen
Anforderungen nicht mehr so ganz genügend, und wird deshalb
wesentlich erweitert.
Reichsbank, in der Kurfürstenstrasse.
Gewerbehalle, am Friedrich-Wilhelm-Platz ; da oft kleinere
Spezial-Ausstellungen
Friedrich-Wilhelm-Platz mit hübschen Anlagen; in
der Mitte Brunnen von Professor Schneider. Die 4 weiblichen
Figuren stellen symbolisch die Flüsse Fulda, Werra, Edder und
Lahn dar und sind von Echttrmeyer.
Ständ ep latz, an dessen Stirnseite das
Schomburg-Denkmal; weiland Oberbürgermeister von
Cassel. Ferner an der rechten Langseite des Platzes das
Ständehaus und einige Schritte weiter das
Kunsthaus. In letzterem permanente Kunstausstellung;
offen: täglich, Eintritt 50 Pfg.
* Das neue Rathaus. Prachtbau in der oberen König-
strasse, nach Plänen von Roth; zu besichtigen täglich von 11—1
Uhr, ausser Mittwoch.
Wilhelmshöher Platz mit Anlagen; darin das
"
6
W im m e l- D enkm a l von Begas, Durch den Privatmann
Wimmel zum Andenken an die Siege Kaiser Wilhelm I. errichtet.
Dahinter das neue Landes-Museum im Bau.
Murhard-Bibliothek. Städtisch; offen werktäglich
Prächiiger Bau mit hübschen Anlagen; in letzteren auch einige
Aussichtspunkte.
Die Verbindungsbrücke des Weinbergs mit der Bellevue.
Auch Aussicht vom oberen Zugang und der Mitte.
*Gemälde-Gallerie. Schöner Sandstein-Bau von Dehn-
Rothfelser. Am Hauptportal die Statuen von Rubens und Rem-
brandt Imposantes Treppenhaus, geschmückt mit 8 Marmor-Sta-
tuen (von Echtermeyer) jener Länder, welche sich in der Kunst
ausgezeichnet haben. Von der Loggia Aussicht. Die Bilder sind
beinahe durchweg Meisterwerke ersten Ranges. Siehe Leitfaden
am Schluss. Offen; April—Septbr. Dienstag, Mittwoch, Freitag,
Samstag Vormitt, von 10—1 Uhr und Montag, Donnerstag von
3—5 Uhr; Sonntag von 11—1 Uhr. Oktober—März fallen die
unterstrichenen Zeiten aus.
* Sammlung von Kunstwerken des Mittelalters
und der neueren Zeit, auch von Majoliken. Im Erdgeschoss
der Bilder-Gailerie. Offen: Montag von 10—1 Uhr; von April
bis September auch Mittwoch und Sonnabend von 3 5 Uhr.
Vor der Gemälde-Gallerie, inmitten schöner Anlagen, das
kleine Denkmal des Herrn v. Möller, des ersten Ober-Präsidenten
nach der Annexion Hessens.
*Die Bellevue. Hochgelegene Strasse; auf der einen Seite
bebaut, auf der anderen Seite frei, mit prachtvollem Blick in das
Fuldatal.
*Der Friedrichsplatz, 324 Mir. lang, 151 Mir. breit.
In der Mitte das Standbild des Landgrafen Friedrich II. von
Nahl. Den Platz umgeben, außer Privat-Gebäuden,
* Der Neubau des König l. Theaters, nach Plänen
von Karst und Fanghänel.
Die katholische Elisabethen-Kirche,
Die Kriegsschule, ein sehr nüchterner Bau,
*Das Museum, von Du Ry erbaut; das Frontispiz ruht auf
sechs mächtigen, jonischen Säulen und ist mit den Statuen der
Philosophie, Astronomie. Geschichte, Architektur, Malerei und
Bildhauerkunst geschmückt. Im Erdgeschoss befindet sich (neben
einigen modernen Werken) eine San mlung von antiken Skulpturen,
sowie eine grosse Zahl von Gyps-Abgüssea nach der Antike. Auch
die Sammlungen prähistorischer Funde, Münzen, Kork-Modelle
alter Bauten etc. beachtenswert. Alle Gegenstände tragen klare,
— 7 —
erschöpfende Aufschriften. Offen: von April—Oktober Dienstag
und Mittwoch von 8—5 Uhr; Donnerstag von 10—1 Uhr. In den
Wintermonaten geschlossen und nur nach vorheriger Anmeldung
Donnerstag zugänglich.
*Die beiden Königlichen Schlösser mit reicher innerer
Ausstattung. Besichtigung durch den Kastellan (Eingang König-
strasse) gegen Karten ä 25 Pfg, von April—Septbr. von 9—6 Uhr;
von Okt — März von 9—4 Uhr. (An Sonntagen erst von 11 Uhr an.)
Der Ope rnplatz mit Standbild SpoHrs von Uartzer.
Die Stätte des verlegten Theaters links bedeckt sich jetzt mit den
Bauten moderner, grosser Geschäftshäuser. An der Stirnseite des
Friedrichsplatzes eine Wettersäule.
Die Landes-Bibliothek. Im oberen Stock des Museums,
Eingang von der Rückseite; offen: werktäglich von 10—1 Uhr.
Die Sammlung seltener Handschriften, Miniaturen etc. zu besich-
tigen: Montag und Donnerstag von 11—t2x/2 Uhr.
Die Sternwarte. Mit dem Museum verbunden. Die Samm-
lung physikalischer Apparate zu besichtigen: Donnerstag von
10—1 Uhr. Im Winter geschlossen.
Die Naturalien-Sammlung am Steinweg. Naturhisto-
rische und ethnographische Gegenstände. Offen: Montag und
Donnerstag von 10—1 Uhr, im Sommer auch Dienstag und Sonn-
abend von 3—5 Uhr.
Vor dem Gebäude ein Brunnen, der
Papin-Brunnen. Errichtet zum Andenken an Rapin, wel-
cher hier seine ersten Versuche zur Verwendung des Dampfes
machte. Der Jüngling — Personificierung der Fulda — hält ein
Dampfschiff hoch.
* Das Aue-Tor. Nachbildung eines römischen Triumphbogens,
von Bromeis. Das Tor stand früher am Friedrichsplatz und wurde
wegen dem Theater-Neubau an seine jetzige Stelle verlegt.
Das Tor ist gleichzeitig Kriegerdenkmal; der Adler ist von Brandt,
die beiden Reliefs — Auszug und Rückkehr der Krieger — sind
von Siemering.
*Der Justiz-Palast mit Regierungsgebäude. Mächtiger
Bau. Im Treppenhaus 2 grosse Wandgemälde: „Gesetzbuch-Ueber-
gabe an Kaiser Justinian“ von Knackfuss, und „ein deutscher
Reichstag“ von Kolitz. Vier kleine Gemälde von Scheurenberg
stellen die Gerechtigkeit, Wahrheit, Tapferkeit und Mässigung dar.
Dem Justiz - Palast gegenüber die Brüderkirche, Teil eines
früheren Klosters; links davon der frühere kurhessische M arstall,
jetzt anderweitig verwandt; rechts der sogenannte R ent Hof, ein
est des alten landgräslichen Schlosses, jetzt Polizei-Büreau.
8
©ruf ei türm am Druselplatz, ein Ueberbleibsel der früheren
Stadtbefestigung. ^
Königsplatz, kreisrund, sechsfaches Echo; Station der meisten R
Trambahn-Linien; Wochen-Markt. Daran gelegen: die Haupt-Post r«
und schräg gegenüber, etwas zurück, die Garnison-Kirche.
Neue lutherische Kirche. Zierlicher, gotischer Bau, am n
Lutherplatz. 8
*St. Martins- (große) Kirche; gotisch, aus dem 14. und
15. Jahrhundert, am Martinsplatz. Im Innern, anstelle des Hoch- G
altars, ein Denkmal Philipps des Grossmütigen und seiner Ge- A
mahlin. An der Chorwand das Denkmal des Prinzen Philipp (Sohn
Moritz’ des Gelehrten), gefallen in der Sch acht bei Lutter am ^
Barenberge; gegenüber Denkmal der Landgräfin Christine. Vom „
Turm hübsche Aussicht; dem Turmwächter am linken Turm schel- 8
len. Vor der Kirche Standbild Philipps des Grossmütigen von
Everding. Die beiden Relief-Tafein stellen links das Religionsge- v
sprach in Marburg, rechts die Gefangennahme Philipps in Halle dar.
Die Synagoge, in der unteren Königsstrasse.
Die große neue Fuldabrucke, malerischer Blick flussauf-
und -abwärts. T1
Der Fulda-Hafen, neben dem jenseits der Fulda gelegenen
Stadtteil Unter-Neustadt. n
Die Draht-Hängebrücke.
*Die Aue, ein grosser Park mit herrlichen Baum-Gruppen.
Gleich vorn das in reinstem Rokoko-Stil erbaute
*Oraugerie-Schloß mit reichem statuarischen Schmuck.
Auf der vorderen Längsseite sind 16 Bildnisse hessischer Land-
grafen und ihrer Frauen angebracht. Im Hauptbau werden gegen- ^
wärtig Pflanzen und besonders eine kostbare Serie grosser Orangen-
Bäume im Winter untergebracht. Im Hauptgebäude rechts das S,
Kaupert-Museum, eine Sammlung von Modellen etc. des
Bildhauers Kaupert; wenn offen, ist der Aufseher anwesend. Der
Kastellan wohnt links. In dem Pavillon, der Kastellan-Woh-
nung schräg gegenüber, das berühmte
*Marmorbad, Eingang von der Terrasse aus. Offen: April
bis Oktober, Montag, Mittwoch, Sonnabend von 10—12 Uhr; Sonn- ^
tag 7212—1 Uhr. November bis März: Mittwoch und Sonnabend J
11—1 Uhr. Ausserdem zugänglich durch den Kastellan, siehe oben.
(Leitfaden am Schluss). Das Marmorbad ist stets nur als Kunst- S
werk betrachtet und behandelt worden Dass König Jeröme da
in Rotwein gebadet habe, gehört in das Reich der Fabel, wie so
manches Andere, was diesem Herrn nachgesagt wird. Vor der 5
Orangerie ein grosser Rasenplatz, das sogenannte „Bowling-green“ ; t
rechts hiervon das (
H^-s sen-Denkmal, ein schlummernder Löwe von Kaupert,
«auf Andenken an die unter der französischen Fi emdherrschaft ge-
fallenen Hessen. Vom Bowling - green durch die grosse Allee
rechts und links ein Pferdebändiger — zum sogenannten
93 aff in, auf dem im Sommer Gondelfahrt. (Vorher seitwärts
nach rechts, etwas zurü k, die grosse Aue-Restauration wo im
Sommer häufig Konzerte) Hinter dem Bassin die
Insel Siebenbergen, auf welcher seltene, schöne Flora.
Gewöhnlich Gelegenheit zum Uebersetzen. Nach Verlassen der
Aue bemerke man nach rechts den schönen Neubau der
Kunst-Akademie. Wandert man auf der Frankfurterstrasse
Idann wieder zur Stadt zurück, so erblickt man nach links die
grossartigen Henschel’schen
Villen-Anlagen. Die eine Villa ist von Lucae, die andere
von Karst & Fanghänel erbaut.
Bei hinreichender Zeit verdient noch das Folgende Berücksich-
tigung und Besuch:
Der Carls platz mit Denkmal des Landgrafen Carl und
französischer Kirche;
das Bose-Museum, Louisenstrasse 5, mit Kunstwerken
nur hessischer Herkunft;
die Schiachthos-Anlagen;
das neue Landkrankenhaus aus dem Möncheberg;
der Friedhof vor dem holländischen Tore mit vielen in-
teressanten Grabmalen;
Grabmale des letzten Kurfürsten von Hessen rc. in
der Nähe der neuen lutherischen Kirche;
Restaurant Belvedere aus dem Möncheberg mit schöner
Aussicht aus die Stadt und Wilhelmshöhe;
Gläßner'sche Sammlungen, im alten Rathaus:
Spohr-Sammlung, ebendaselbst.
Ferner im westlichen — neuen — Stadtteil:
Polizeidirektion, Kreuzkirche, Oberpostdirektion,
Volksbad, neue katholische Kirche, englische Kirche,
Neues Kranken Haus.
Die „Glitzer-Burg", Villa am Akazienweg, enthält Vöcklin'sche
Wandgemälde. ^
Hotels
1. Ranges: Hotel du Nord, Monopol, Royal (am Bahnhof);
Kaiserhof mit Konzertgarten, Deutscher Kaiser, Reichshos (Bahn-
hofstraße); Casseler Hos, Schwaneberg (Kursürstenstraße); Golze
! (Spohrstraße); Schirmer (Friedrich-Wilhelms-Platz); König von
Preußen (Königsplatz); Zentral-Hotel, Herkules (Hohenzollernstraße); 5.
Hospiz des Evangel. Vereinshauses (Kölnische Straße);
II. Ranges: Stadt Dresden, Viktoria (Viktoriastraße); Maus,
Hessischer Hof, Thüringer Hof. Vier Jahreszeiten, Württemberger 6.
Hof (Bahnhofstraße); Bayrischer Hof (große Rosenstraße); Rheini-
scher Hos (Bahnhof- und Schomburgstraße-Ecke); Krone (Frankfurter 7
Straße); Maier, israel. (oberste Gasse); Wittelsbacher Hof (Kölnische
Straße); ^
III. Ranges : Regenbogen (Bahnhofstraße); Bahnhofs - Hotel
(große Rosenstraße); Hahns Hotel (Turmgasse); Deutsches Haus
(Frankfurter Straße). g
Restaurants und Cafes.
Ratskeller, Residenz-Cafe, Schmoll, Kaiser-Cafb, Palais-Restau- .
rant, Verzett, Gerhardt (Königsstraße); Hanusch (Ständeplatz); Stadt- ^
park mit Konzertgarten (Wilhelmsstraße); Schaubs Konzertgarten c
(Wolfssch'ucht); Zur Tante (Friedrichsplatz); Ritter (Mittelgasse); L
Theater-Restaurant (Theater-Terrasse); Pilsener Urquell (Königs-
platz); Automaten in der Wilhelms-, Bahnhofs-, Königs- und \
Kölnischen Stiaße.
Konditoreien.
Jung (Friedrichsplatz); Paulus (Ständeplatz); Worch, Däche
(obere Köniysstraße); Stautz (untere Königsstraße); Bachmann (Kur- : 1
fürstenstraße): Ulmer, Kahl (Hohenzollernstraße); Theater-Konditorei
(Friedrichsplatz- und Frankfurterstraße-Ecke).
B adean st alten:
Erdmann (Mauerstraße); Sinning (Ste.rnstraße); Volksbad (am
Wall und Louisenstraße); außerdem im Sommer die Flußbäder
an der Fulda.
Droschken:
Es kostet die einfache Fahrt mit 1—2 Personen bis zu 800
Meter Wegestrecke 70 Pfg., für jede weiteren 400 Meter 10 Pfg.
mehr. Für mehrere Personen, große Strecken, Wartezeit, Nachts
rc. besondere Tarife.
Elektrische Straßenbahnen
gut eingerichtet und mit häufigem Zugverkehr.
1. weiße Linie: Königsplatz—Wilhelmshöhe.
2. gelbe Linie: Wolfsanger—Bahnhof—Wilhelmshöhe.
3. *rote Linie: Bettenhausen—Germania (WilhelmshöherAllee).
4. *grün -weiße Linie: Germania(Wilh.Allee)—Hohenzollern-:
straße—Königsstraße—Theater—Altmarkt—Bettenhausen.
— 11 —
5. weiß-rote Linie: Holländischestraße—Königsplatz—Hohen-
zollernstraße—Staatsbahnhof—Wilhelmshöhe—Mulang; von da
auch Anschluß an die Herkulesbahn, siehe unten.
6. *grlln-rote Linie: Holländischestraße—Königsplatz—Hohen-
zollernstraße—Marktplatz (Wehlheiden).
7. grüne Linie: Rothenditmold — Hedwigstraße — Königsplatz—
Schönfeld (Frankfurterstraße).
Herkules-Bahn. Von der Germania (Wilhelmshöher Allee) durch
das Druseltal nach dem Herkules.
Für Wilhelmshöhe speziell sind noch zu bemerken die Hotel-
Restaurants: Grand Hotel (am Schloß); Pensionshaus (am Rande
der Anlagen). Im Villen-Viertel reichliche Gelegenheit zum Unter-
kommen für Sommerfrischler. (Siehe hierfür die Anzeigen in dem
alljährlich während der Saison erscheinenden „Wilhelmshöher Frem-
denblatt"). Die Sanatorien Wiederhold (am Wege Mulang—
Löwenburg); Greveler (neben dem Pensionshaus) und Goß-
mann (an der Corbacher Straße) genießen großen Ruf.
Leitfaden für den Besuch von Marmorbad und Bildergallerie.
a) Marmorbad.
In der Mitte: Deckenbild, Aurora; an den Pfeilern: die
vier Jahreszeiten und die vier Elemente; dazwischen: Bacchus,
Apollo (dem Marsyas die Haut abziehend), Minerva, Bacchantin.
An den Seiten: (links vom Eingänge angefangen) Latona
mit Apollo und Diana, Arethusa von Alpheus verfolgt, Paris,
Relief-Portrait der Landgräfin Marie Amalie, Venus und Cupido,
Diana läßt den Aktäon von Hunden zerreißen, Narziß, die Ver-
wandlung der Daphne in einen Lorbeerbaum um sie dem ver-
folgenden Apollo zu entziehen, Venus, Leda mit dem Schwan,
Andromeda, Flora, Portrait des Landgrafen Carl, Merkur und
Cupido, Diana entdeckt den Fehltritt der Callisto, Faun, Jupiter
die Europa entführend. (Faun und Bacchantin besonders zu be-
achten). Der Schöpfer der Skulpturen ist der Franzose Monnot.
b) Bildergallerie.
Von den vielen Meisterwerken sei nur das Folgende hervor-
gehoben.
I. Saal: Snyders 115 Küchenstück; v. Dyck 119 Jesuskind, 123
Leerse mit Familie, 124 Familienbild; Teniers 139 Kartenspieler,
140 Zecher; Boel 162 Stillleben; Hals 213 Portrait, 214 Portrait;
Rembrandt 237 Selbst-Portrait mit Sturmhaube, 242 Landschaft;
Wouvermann 347 Schmiede; Hondekoeter 380 Hahnenkampf.
Werden bei starkem Verkehr bis nach Wilhelmshöhe durchgefüürt.
— 12 —
sch
II. Saal: Balen 63 Diana und Aktäon; Rubens 92 Respaignm^
als Orientale; Jordaens 103 Bacchus als Knabe, 105 BreiesserA
108 Dreikönigsfest, 109 Triumph des Bacchus, 110 a Moses, Wasse>
aus dem Felsen schlrgend; v Dyck 129 Portrait; Coques 152 Fa^
milienbild; Hals 215 singende Knaben; Rembrandt 235 Portraih,-
des Krul, 239 Portrait, 251 Bürgerfähnrich (Copie), 252 Simsom
Blendung (Copie); Sorgh 285 Gemüsemarkt, 286 Fleischmarkt,
Netscher,292 Maskenscherz; P. v. Laer 330 Schlägerei; Wyk 33M
Laboratorium; Wouvermann 343 Pferdestall, 360 Rast am Brun-A,
nen, 363 Schimmel vor der Schmiede; I. Ruisdael 398 Wasser-uu
fall; S. Ruisdael 399 Heerde; Vlieger 418 Marine.
III. Saal: Janssens 83 Diana und Nymphen vom Satyrn bcZi
lauscht; Jordaens 102 Der Satyr beim Bauer; Thulden 134 ase
Magdalene, Christus salbend : A v. Utrecht 157 Stilleben; Brugghen
179 Flötespieler; Grebber 221 Belsazar; Rembrandt 245 Gehar
nischter (die Wache); Ceckhout 260a Abraham und die drei Engeln»
Helft 269 Portrait; A. v. d. Tempel 272 Portrait; Wouvermann 350o*(
Hirschjagd; Hondekoeter 382 Hahnenkamvf; v. Croos 391 Schloß^o
am Wasser; Ruysch 450 Blumenstück: Roepel 452 Blumenstück. c-(
17. Saal: Lippi 479 Der heilige Franziskus gibt Nonnen Mo
Ordensregel; Tizian 488 Porirait des Aguaviva; Tintoretto 497
Portrait, 498 Portrait; Palma 500 Andromeda; Veronese 504 gf,
Cleopatra; Orbetto 545 Martyrium der heiligen Catharina; Par-
meggianino 561 Vathseba; Caracci 568 Tobias heilt den blinden ^
Vater; Reni 573 Ahschied des Aeneas von Dido; Ribera 590 g
Mater Dolorosa.
1. Cabt.: Poussin 459 Vacchische Szene; Cignani 581 Nero bei /<]
der Leiche seiner Mutter. ±7
2. Cabt. enthält Kopien. @
3. Cabt.: Molinari 524 Ehebrecherin; Celesti 527 Der kranke
Königssohn; Lazzarini 528 Herkules und Omphale; Reni 571 So- g
phonisbe enipfäugt den Giftbecher; Bologneser Schule 576 Cleopatra.
4. Cabt.: Piuzetta 533 Madonna und Schutzengel; Orbetto 543
Perseus und Andromeda; Cambiaso 562 Diana und Callisto; 3-
Cantarini 585 Joseph.
5. Cabt.: Schiavone 495 Johannes; Bassano 513 Grablegung: g
Sassoferrato 546 Madonna; Trevisani 550 Galathea; Cignani 583 lg
Magdalena.
6. Cabt.: Mijtens 43 Jupiter und Callisto.
7. Cabt.: Jordaens 107 Familiengruppe; v, Dyck 125 Maler
Snyders und Frau; Coques 151 Gelehrter mit Schwester; Rem-l
brandt 234 Portrait des Coppenol, 236 Portrait der Saskia
v. Ulenburgh.
8. Cabt.: Rembrandt 241 Winierlandschaft, 249 Jakob und seine
Enkel; Don 258 Portrait; Cuijp 268 Befreiung des Petrus; A.
v. Ostade 275 Fröhliche Leute; Neer 393 Sonnen-Untergang.
13
9. Cabt.: Neefs 68 Kirchen-Inneres; Hondekoeter 176 Land-
schaft; Terborch 289 Lautenspielerin; Metsu 299 Geflügelhändlerin;
l^'Potter 369 Heerde; v. d. Velde 374 Strand; v. d. Velde de Jonge
[cr 420 Stille See.
nei 10. Cabt.: Rubens 87 Flucht nach Egypten; Teniers 138 Die
kchBersuchung des heiligen Antonius, 143 Kegelspieler, 144 Zahn-
^^brecher, 147 Baderftube; Roos 614 Landschaft.
'n§ 11. Cabt.: Knüpfer 210 Die sieben Werke der Barmherzigkeit;
^!Hals216 Zecher; Rembrandt 231 Portrait; Steen 296 Bohnenfest;
''^Metsu 301 Lautenspielerin; Schalken 804 Magdalena; Douven 323
^'Susanne, 324 Bathseba; Wouvermann 355 Kornernte, 359 Strand-
^°bikd; Cuijp 395 a Flußlandschaft.
12. Cabt.: Bist—den—Broek 189 Triumph des Bacchus; Hals
219 Mann mit dem Schlapphut; Wouvermann 341 Heimkehr von
der Jagd; Potter 368 Weide.
13 Cabt.: Brueghel 52 Feldwache; W v. Ryfen 204 Magda-
lena; Breenbergh 208 Der reiche Jüngling; Schalken 306 Venus
bei der Toilette, 307 Venus und Amor; v. d. Werff 318 Maria,
Jesus und Johannes; Rottenhammer 603 Jesus und Pilatus,
605 heilige Familie; Riedinger 638 gehetzter Hirsch; Dietrich 660
Felstor.
14. Cabt.: Rubens 84 trunkener Herkules; v. Dyck 118 Por-
trait Wildens, 121 ital. Edelmann; Brouwer 137 Kneip - Brüder;
Rembrandt 240 Holzhacker- (heilige) Familie.
15. Cabt..: Dürer 6 Elis. Tücher; Baldung 7 Herkules und An-
täus; Altdorfer 10 a Christus am Kreuz; Cranach 12 heilige
Catharina; Mor 37 Wilhelm der Schweiger.
16. Cabt.: v. d. Werff 314 Der verliebte Schäfer, 315 Flora
(Deckengemälde); Roos 619 Wildprethändler; Junker 640 Gelehr-
ter; Plazer 646 Bacchus und Ariadne; Bollerdt 654 Landschaft;
Schütz 673 Rheingegend.
17. Cab.: Herrlein 682 Fruchtstück; Tischbein 688 Augustus und
Cleopatra, 690 Jupiter bei Callisto, 692 Mars, 717 Die blaue
Dame, 720 Venus und Amor.
18. Cab.: Hackert 748 Landschaft; Nahl 757 Pyramus und
Thisbe, 758 Merkur und Diana; Vromeis 780 Landschaft.
19. Cabt.: Douven 322 Clemens August, Kurfürst von Cöln;
Gainsborough 743 Landschaft; Kolitz 819 Portrait; Knackfuß 821
Sonnenbad.
20. Cabt.: De Wit 484 Der Winter.
Von der Loggia, prächtige Aussicht über das Fuldatal.
te
l.
2. MUHelrnshöhe. i
Die Wilhelmshöhe ist einer der schönsten Punkte von gan, ^
Deutschland und die glückliche harmonische Verbindung von Natui "
und Kunst steht vielleicht überhaupt einzig da. Zum Besuche fähr *
man am besten mit der elektrischen Bahn zur Endstation un! \
sucht das Bemerkenswerte — überall Wegweiser — in nachstehen j
der Reihenfolge auf.
Der Lac. Unterhalb des Schlosses ein kleiner See mit dei <
Rosen-lnsel und besonders schöner Umgebung.
Das Schloß. Der sonst ganz schöne Bau wirkt etwas schwer ’
fällig, da rechts und links zwei Ergänzungsbauten Stil- und plan
widrig nachträglich zwischen Mittelstück und Seitenteil eingeschobei
sind. An Stelle des Schlosses stand anfänglich das im Jahre 1131
erbaute Kloster Weissenstein, welches zur Zeit der Reformatior
aufgehoben wurde, um später als Jagdschloss zu dienen. 1606
baute Landgraf Moritz auf dem Platze der abgerissenen Kloster-
Anlage ein Schloss, welches, nach wechselvollen Schicksalen, untei
Kurfürst Wilhelm I. 1787/98 dem jetzigen grösseren Schloss weicher
musste. Zur Besichtigung des interessanten Innern werden Kar-
ten vom Kastellan ausgegeben, welcher links neben dem rück-
wärtigen Portikus wohnt. Zu besichtigen: Im Winter täglich vor
10—4 Uhr; im Sommer von 10—6 Uhr. An Sonn- und Festtagen
erst von 11 Uhr an.*) In dem Kuppel-Saal die Bildnisse aller
hessischen Fürsten von Heinrich dem Kinde an. Viele Reminis-
zenzen an den hier 1870/?! gefangen gehaltenen Kaiser Napoleon.
Das Treibh aus, (gleich hinter dem Schloss). Im Frühjahr
prächtiger Kamelien- und Azaleen-Flor.
Die Löwenbnrg, (Fussweg, später Treppenstufen, etwas
nach links bergan). Der Bau stellt eine im Verfall begriffene
Ritterbnrg dar. und ist ebenfalls vom Kurfürst Wilhelm I. geschaffen;
der Fürst ist in der Kapelle beigesetzt. Zur Besichtigung der
Räume werden Karten ausgegeben vom Kastellan, welcher in dem
nördlichen Flügel (Eingang vom Burghofe) wohnt. Die Ausstat-
tung von Rittersaal, Marstall, Rüstkammer, Burg-Kapelle etc. hält
sich in mässigen Grenzen Vor dem äusseren Eingänge der
Kapelle die Statuen der hl. Elisabeth und des hl. Bonifatius,
Von der Plattform des Turmes schöne Aussicht
Die Kaskaden. (Von der Löwenburg rechts, mässig bergan).
Eine grossartige Anlage, über die das Wasser herabströmt. Ganz
unten die Neptuns-Grotte. Nach oben werden die Kaskaden —
ganze Länge 280 Mtr., Breite 12/3 Mtr. — von ca. 40 zu 40 Mtr,
von grösseren Bassins unterbrochen; in einem derselben liegt der
*) Während des Aufenthaltes der kaiserlichen Familie ist das Schloss nicht
zugänglich.
15
er
Riese Enceladus (der Kopf ist verwittert und schwer erkennbar)
unter aufgetürmten Felsblöcken. Rechts und links zwei Centauren,
deren Hörner durch den Druck des Wassers zum Ertönen gebracht
werden, ln der letzten Grotte die Vexierwasser, welche j e der-
zeit durch den Parkwärter angelassen werden können. Ist der
Mann nicht anwesend, so findet man ihn in seiner Wohnung,
hinter dem Oktogon.
Das Oktogon (Riesenschloß) mit der Statue des Farnesischen
Herkules. Der gerade Weg über die Treppen — 842 Stufen —
ist sehr anstrengend, der Fahrweg*) links zeitraubend; dagegen
führt rechts ein schattiger Promenaden-Weg bequem zur Höhe.
Das Oktogon besteht aus drei sehr kühn übereinander gestellten
Kreuzgewölben; auf der Plattform (prächtige Rundsicht) eine 32
Mtr. hohe Pyramide, welche von einer 10 Mtr. hohen Statue aus
geschlagenem Kupfer gekrönt wird. Die ganze Anlage ist bis
zur Keule des Herkules besteigbar. Am Fusse der Kaskaden und
rechts neben dem Oktogon Wirtschaft.
Die weltberühmten Wasserkünste springen von Anfang
Mai bis Ende Oktober jeden Sonntag und Mittwoch in unten-
stehender Reihenfolge; außerdem Himinelfahrt und am 2. Pfingst-
tage, und sind dann der Mittwoch vor Himmelfahrt,
und der 1. Pfingsttag keine Wassertage. Anfang 31/2
Uhr. An Mittwochen fallen Kaskaden und neuer Wasserfall
aus; Anfang dann um 3^ Uhr vom Steinhöfer'schen
Wasserfall aus.
Wasserkünste, von verschiedenen Regenten zu verschiedenen
Zeiten angelegt.
a) Kaskaden. Die Umrahmung durch die dunkleren Tannen
gibt dem Bilde einen ganz besonderen Reiz.
h) SteinHöfer'scher Wasserfall. Vorn Baumeister Stein-
böser angelegt. Das Weiss des Wassers gibt mit dem
Grün der Buchen einen prächtigen Kontrast.
c) Teufelsbrücke. Hübsches landschaftliches Bild; rechts
daneben die Pluto-Grotte.
d) Aquädukt. Nachbildung einer römischen Wasserleitung;
wo dieselbe zerstört zu sein scheint, stürzt sich das Wasser
30 Mtr. hinab.
e) Die große Fontäne. Deren Wasser wird durch natür-
lichen Druck 53 Mtr. hoch geworfen; auf dem grünen Hin-
tergrund der Anlagen ein Bild von höchster malerischer
Wirkung.
f) Der neue Wasserfall. Ein hoher Wassersturz ohne
besondere Schönheiten. Etwas oberhalb der Merkur-Tempel.
*) An der ersten Biegung der Serpentine, gleich links, die „Harnier-
Bank“, schöner Rasteplatz.
Rechts vom Schlosse liegt das große Hotel, wo häufig gute
Konzerte. In der Nähe noch die P o st, die W a ch e, der M a r st a l l,
die Hofgärtner-Wohnung, sowie eine Allee der höchst
seltenen Tulpen-Bäume. (Blütezeit: Mai und Juni.)
Links vom Schlosse liegt eine Anzahl Parkwärter-Wohnungen,
welche unter dem chinesischen Namen Mu-lang zusammen ge-
faßt werden. Der Park ist hier zu Ende; das dicht jenseits ge-
legene Villen-Viertel gehört schon zu Cassel. Bis hierher fährt
eine zweite besondere elektrische Bahn von Cassel aus; auf der
vorletzten Station — Palmbad*) — siehe unter der Rubrik
Trambahnen bei dem Abschnitt Cassel, No 1. zweigt eine Berg-
bahn ab, welche durch das Druseltal direkt bis hinter das Okto-
gon bringt.
In der Aussicht wird man sich an der Hand der nachstehen-
den Anleilung leicht orientieren können. (Standpunkt: Fuss des
Oktogon) Die Wälder des Vordergrundes bieten mit ihrem Grün
in allen Schattierungen einen entzückenden Anblick. Zwischen
die Bäume eingebettet liegen: gerade aus, die Kaskaden und
weiter das Schluss; links, das grosse Hotel; rechts die Löwen-
burg und am Waldrande die Villen-Anlage. Am Horizont,
(von links nach rechts): ln einer Baumlücke der flache Ga hren-
berg des Reinhardswaldes. Dann am Waldrande der kegel-
förmige Dransberg. der langgestreckte Hohehagen, (dahin-
ter an sehr klaren Tagen der Harz), und der spi zige Br acken-
berg Hinter der sich anschliessenden Niveau-Senke erscheint
bei günstigem Wetter Trepp en b erg und Gleichen bei Göttingen.
Weiter nach rechts sind zu bemerken: kleiner Steinberg,
grosser Steinberg, die ganz flache Häringsnase, der
sanft gerundete Haberberg. Genau in der Mitte des Land-
schaftsbildes die Haustirste, also in der Verlängerung der
Wilhelmshöher Allee); daneben rechts der Steinberg mit der
kleinen Kuppe des Bilsteins (Aussichtsturm). Noch mehr rechts
der breite Rücken der Auerhahnshütte und des Beiger-
kopfes. In dem durch die beiden letzteren Berge gebildeten
Einschnitte erscheint der Hirschberg, dahinter das grosse
Plateau des Meissner. Ganz rechts wird die Aussicht durch
die breit hingelagerte Söhre abgeschlossen.
In der Mitte Cassel mit seinen neuen Stadtteilen Wehl-
heiden und Wahlershausen. Davor links Kirchditmold
und Rothenditmold; Bettenhausen dahinter; ferner noch
rechts der grosse Aue-Park. Links führt von Cassel eine
grosse Allee nach Ihringshausen; vor dem Dorfe noch zwei
*) Ganz in der Nähe die grosse elektrische Kraft-Station; rechts dicht
daneben das Palmenbad, Schwimm-Bassin mit kleinem, aber sehr hüb-
schen Palmgarten, Grotte und Treibhaus. Badekarte 50 Pfg.; 10 Karten 3 Mk.
17
weitere Ortschaften: Ober- und Nieder-Vellmar; am Wald-
rand noch ein Teil von Harleshausen. Vor den beiden Stein-
bergen liegen die Dörfer Landwehrhagen, Benterode und
Sichelstein. Dicht hinter Cassel erblickt man das grosse
Dorf Wolfsanger; etwas mehr rechts Sandershausen; noch
mehr rechts Heiligenrode. Der kleine Waldfleck rechts von
Heiligenrode und rechts etwas oberhalb Cassels ist das Eich-
Wäldchen, rechts hiervon die Papierfabrik, Niederkau-
fun g e n und (links direkt am Beigerkopf) noch Ober kauf ungen.
Unmittelbar über der Aue liegt das Dorf Waldau; etwas weiter
und höher vor den Abhängen der Söhre Crumbach; noch weiter
Ochshausen und Volmarshausen. In der Nähe des rechts
abschliessenden Waldes die beiden Dörfer Nieder- und Ober-
2wehren, die Knallhütte und Rengershausen.
Die volle Schönheit der Aussicht kommt nur bei Abend-Be-
leuchtung zur Geltung.
3—5. Malier Reservoir, Spielplatz. Tannen - Wäldchen.
Vom Königsplatz durch die Cölnische Straße (Allee) meiter.
Unterwegs der Friedrich-Wilhelmsplatz mit Brunnen (siehe Ab-
schnitt Cassel ; dann ferner noch links: die neue katholische Kirche,
die Eisenbahn-Direktion und die Ober-Realschule. Nach 25 Min.
rechts ad in die Mosenthalstraße und nach Ueberschreitung der
Dingelstedtstraße mit wenigen Schritten zu dem hübsch angeleg-
ten Spielplätze.*) Jenseits des Platzes auf gutem Wege durch
die schönen Anlagen des Tannen-Wäldchens nach links, bald
darauf wieder etwas nach links bergan zur Höhe des Haupt-
Reservoirs der städtischen Wasserleitung. Von oben
weiter ausgedehnter Rundblick.
Weiterwauderung, unter Beibehaltung der bisherigen Richtung,
durch die gut gehaltenen Anlagen. Am Wege noch hübsche
Scbutzhütte des Verschönerungs - ereins mit Aussicht. Schließlich
nach der Eisenbahnstation Kirchditmold; im Ganzen ea. l. Std.
Kirchditmold, seit kurzem mit Cassel vereinigt, ist eine uralte
Wohnstätte und war in der Vorzeit die Stätte eines grossen
Landgerichtes, daher Diet-melle genannt; auch noch lange nach-
her blieb der Ort der Mittelpunkt eines der 9 Kirchsprengel des
fränkischen Hessens.
6. Tanrirnkupperr-Park.
Mit der Straßenbahn durch die Hohenzollernstraße; am Ende
der Straße rechts liegt der hübsch angelegte Park; von oben
malerische Aussicht aus Wilhelmshöhe und Cassel.
Der Park ist Privatbesitz, doch ist der Besuch bis auf Widerruf
Jedermann gestattet. Im Winter geschlossen.
') Im Winter geschlossen.
2
Weiterwanderung nach den Eisenbahnstationen Kirchditmold
oder Wilhelmshöhe. Vom Park ca. x/4 Std.
7. Schönfeld.
Man fahre durch die Frankfurter Straße (Allee) mit der Tram-
bahn bis zu deren Endstation. Hier rechts ab durch eine kurze
Allee nach dem schönen Park mit kleinem See *) und auf der Höhe
Schlößchen. (Wirtschaft.) Das Anwesen gehörte früher unter dem
Namen „Augustenruhe“ einer Nebenlinie des kurhessisehen Fürsten-
hauses und ist seit einiger Zeit in städtischen Besitz überge-
gangen. y4 Std.
Den Rückweg kann man durch die Schönfelder Allee und Roon-
straße (stets schöne Aussieht) nach der Wilhelmshöher Allee nehmen.
(Trambahn-Station, „Quer-Allee") l/8 Std.
8—9. Urne Mühle «nd Maldhaus.
Durch die Aue in 1x/4 Std., (unterwegs links die Eisenbahn-
brücke der Waldkappeler Bahn), nach betn Häuser - Komplex der
„Neuen Mühle". Schön gelegenes Gasthaus und Pump-Station
der Casseler Wasserwerke. Dann etwas nach rechts, gleich darauf
links und in 25 Min. **) nach dem Restaurant „Waldhaus". Schöne
Page in schattigem Park, mit prächtigem Blick aus Bergshausen,
die Söhre, das Fuldatal und Gassei
Auf dem Rückweg kann man sich auf Neue Mühle links wen-
den und über Niederzwehren in ungefähr der gleichen Zeit wieder
nach Cassel wandern.
Man kann auch vom Waldhaus per Fähre nach Vergshausen
übersetzen und von da im schönen Fuldatal nach der Eisenbahn-
station Guntershausen gehen. 1X/2 Std.
10. Gichwöldchen.
Mit der Trambahn nach Bettenhausen. Vorstadt von Gassei
mit' reger Industrie und Bahnhof der Gassel-Waldkappeler Bahn.
Ziemlich ant Ende von Bettenhausen links ab in die Osterholz-
Straße. Gleich darauf rechts; dann auf der steinernen Brücke ***)
über den Wasserlauf und bis zu dem israelitischen Friedhof Der
ältere Peil des Friedhofs schmucklos; die neueren Abteilungen
besser gehalten. Der Weg oberhalb des Friedhofs her bringt
zu der Haupt-Allee; von dieser rechts ab nach der Restauration.
Auf dem Wege unterhalb des Friedhofs her gelangt man
direkt zu der Restauration. Von Bettenhausen ®/4 Std.
*) Hier im Winter schöne Schlittschuhhahn.
**) Rechts am Wege noch ein grosses Sanatorium für Nervenkranke.
***) Nicht kurz vorher das kleine Briickchen nehmen.
Pas reizende Wäldchen, welches zur Sommerszeit einen äusserst
angenehmen Aufenthalt bietet, war zu kurhessischen Zeiten Fa-
sanerie und Wildpark. Die preussische Verwaltung liess diese
Einrichtungen eingehen
Von beut unteren Wege führt, dicht vor dem Zauntor der
Restauration, rechts ab, — später ans der Chaussee links — ein
Feldweg nach der Eisenbahnstation Papierfabrik, l/2 Std.
11 Habichtsmalb.
Der Habichts wähl ist ein sich westlich von Cassel erhebender
Gebirgszug, der ca. 8 Kilometer lang, sowie 5 Kilometer breit ist
und die Wasserscheide zwischen Fulda, Edder und Diemel bi det.
Das Gestein besteht beinahe nur aus Basalt; der früher bedeu-
tende Bergbau auf Kohlen ist in der letzteren Zeit zurückgegangen,
dagegen hat der Abbau von Basalt im Druseltal und am Hirzstein
grösseren Umfang angenommen Der Habichtswald ist ein ge-
radezu ideales Ausflugsgebiet. Von allen Seiten leicht und be-
quem zu erreichen, b etet er die reichste Abwechs ung und eine
Fülle von Schönheiten. Die Ostseite schmücken die Anlagen von
Wilhelmshöhe, herrliche Waldungen bedecken Rücken wie Hänge,
und an den verschiedensten Punkten eröffnen sich prächtige Blicke
in das Tal; auch ist für angenehme Wege und gute Verpflegung
überall gesorgt. Die Aussicht ist durch das Oktogon zu Wilhelms-
höhe nach 0-ten, den hohen Gras-Turm nach Westen, den Bis-
marck-Turm auf dem Brasselsbeig nach Süden, den Elfbuchen-
Turrn nach Norden vollständig ringsherum erschlossen. ^Siehe
hierfür die betreffenden Ausflüge.)
12.—13. Druseltal und Herkules.
Das Druseltal ist ein vorn Druselbach durchflossenes Tal, wel-
ches sich nach der Mitte des Habichtswaldes hinzieht. Der obere
Teil ist reizlos, dagegen hat die untere Hälfte reizende Umgebungen
und der Ausgang bittet einen besonders bei Abend-Beleuchtung
prächtigen Blick auf Cassel und Umgebung. Die Herkulesbalm
durchzieht das Tal zum grösseren Teile; Fusswege dahin sind noch
die folgenden:
Ueber die Löwenburg nach dem Asch, ''grosser Teich auf der
Sattelhöhe) Hier entweder links bergab nach der Restauration
„neue Druse!"; mehr rechts, und nach 5 Min. links bergab nach
der Restauration „alte Druse!"; längs des Druselgrabens, (bleibt
rechts), nach der Restauration „Neuholland"; noch mehr rechts,
(noch vor dem Brückchen), rechts neben betn Träger der elektrischen
Leitung auf bequemem, direktem Wege nach dem Herkules. (Von
der Trambahn-Station je 3/4—1 Std) Auch Niveau-Weg von der
Dr. Wiederhold'schen Kur-Anstalt nach der „neuen Druse!" st, Std.
und Fußweg vom Ende der Mulang-Bahn.
2*
20
Bei der Endstation der Herkulesbahn im Winter gewöhnlich
gute Gelegenheit zum Rodeln.
14. Hohes Gras (mark. Weg),
Nach Neu-Holland wie oben und die Kohlenstraße weiter. Wo
sich nach 12 Min. links die Straße nach dem alten Bergwerk ab-
zweigt, verlasse man die Kohlenstraße und schlage den schlechten
Fahrweg, Virken-Allee, halb links über die Hute, später durch
Wald, ein. Nach 22 Min. nicht rechts und links, sondern mehr
gerade ans, den Hang hinauf. Nach 5 Min. links; nach 6 Min.
wieder links und in 8 Min. zu dem das ganze Jahr geöffneten
Keilberg'schen Restaurant. Vom Turm großartige Aussicht. En-
tree 10 Pfg. Von der Endstation Mulang der elektrischen Bahn
l3/4 Std.; mit Benutzung der Herkules-Bahn bis Station Neu-
Holland ca. 3/4 Std. (Siehe auch Inserat laut Annoncen-Verzeichnis.)
Bei feuchtem oder Schneewetter verfolgt man besser die Chaussee
bis zum früheren Bergamt, jetzt Oberförsterei, und wendet
sich erst da auf dein etwas weiteren, aber wesentlich bequemeren
Wege links ab auf den Wald zu. Nach ca 20 Min legt sich der
oben beschriebene Weg vor; auf diesem dann also rechts
Das hohe Gras ist der höchste Punkt des Habichtswaldes und
ist die Aussicht nach Osten durch das Oktogon, nach Norden
durch den Elfbuch en-Turm, nach Süden durch den Bis -
marck-Turm auf dem Brasselsberg (siehe die betr. Routen)
bereits festgestellt und auch hier zu benutzen. Der Blick nach
Westen ist ganz besonders schön und grossartig und seien hier-
für noch die folgenden Erklärungen gegeben.
Wo sich rechts, (siehe Elfbuchen-Aussicht), die Gruppe Guden-
berg, Bärenberg und Rohrberg befindet, schliesst sich, über dem
prächtigen, waldigen Vordergründe, unmittelbar links das kleine
Plateau des Burghasunger Berges mit dem anliegenden Dorfe
Burghasungen an Links und etwas weiter der breite Rücken
des Isthaberges; noch mehr links und etwas näher der niedrige
Hundsberg; dahinter und wieder etwas weiter der Wattenberg
bei Martinhagen ; ganz in der Ferne der sogen, lange Wald, Ei-
senberg bei Corbach und die Waldecker Berge Weiter links fällt
besonders der Weideisberg auf mit seiner schönen Ruine, links
die Stadt Naumburg mit der kleinen Kuppe des Burghains ; ganz
in der Ferne der Kable Astenberg mit aussichtsuirm, der hohe
Pön und Medebacher Schlossberg. Links von Naumburg der lange
bewaldete Rücken des alten Waldes, hinter dem Schloss Waldeck
auftaucht; dahinter die Edder-Berge. Weiter links, ganz im Vor-
dergründe, das grosse Dorf Hoof, rechts davon die Schauenburg;
in der Talsenke das Dorf Breitenbach. Links von Hoof der lang-
gestreckte Langenberg. Hinter dem letzteren erb ickt man die
abgestumpfte Pyramide des Niedensteiner Kopfes; links neben
—
—
21
dem Niedensteiner Kopf die Stadt Fritzlar mit ihrem stattlichen
Dome; dahinter die Wildunger Berge und der Kellerwald. (Von
hier siehe weiter Brasselsberg-Aussicht).
Bei ganz hellem Wetter sind roch sichtbar: über dem Langen-
berg das Vogelsgebirge; genau über dem Desenberge (siehe Elf-
Buchen-Aussicht das Hermanns-Denkmal im Teutoburger Wald;
links vom Schorn, (Söhre), Reichenbach, Boyneburg, Heldrastein,
Inselsberg; rechts vom Schorn Alheimer, sowie die Rhön mit
Milseburg, Wasserkuppe und Kreuzberg.
15—17. Altes Kergwerk und Firnsbachtal. Hirrstein
(teilweise mark. Weg).
Nach Neu-Holland wie vorstehend. Nach 12 Min. schlage inan
die links abgehende Straße nach dem alten Bergwerk ein, welches
man in 15 Min. erreicht. *) Hier nach links bergab dem Laufe
des Firnsbaches in lieblicher Umgebung folgend, gelangt man in
ca. 1 Std. nach der Eisenbahnstation Elgershausen. Der frühere
Pfad vom Ausgange der Schlucht nach Hoof ist durch die t er-
koppelung verlegt. (Siehe auch Naumburger Kleinbahn, Station
Elgershausen.)
18—19. Herbsthaus. Hoof.
Nach dem alten Bergwerk wie vorstehend. 10 Min. jenseits
der Gebäude liegt 2 Min. nach links das kleine Herbsthaus. Von
dem kleinen kahlen Kegel hübsche Aussicht.
Der alte Bergmannnspfad Berg ! erk—Hoof zieht, erst aus dem
Rücken, dann steck bergab, in der ersteren Richtung weiter. Vom
Bergwerk nach Hoof (Eisenbahnstation) zum Teil zwar steil, doch
meist durch schönen Wald, 1 Std.
20. Möllers Ruhe (teilweise mark. Weg). 11/2 Std.
Nach dem Asch wie Route Druseltal. Da links und den Asch
kurz links lassend, dann etwas nach rechts auf schönem Wege in
15 Min. nach Möllers Ruhe. Schutzhütte mit Aussicht, so be-
nannt nach Herrn v. Möller, dem ersten Ober - Präsidenten der
neuen preussischen Provinz Hessen-Nassau. Nun auf dem Pfade
weiter, langsam bergab in 5 Min. nach „Engerts Steinbruch".
Schöner Ruheplatz, Aussicht leider zum Teil verwachsen Weiter
auf der Serpentine bergab erreicht man in 20 Min. das Wilhelms-
höher Villen-Viertel und die Endstation der Mulang-Bahn resp.
die Löwenburg.
*) Auf halbem Wege führt links ab durch einen kleinen Fichtenhestand
ein Weg, der auf dem Hohen Baum an den von links kommenden Pfad
nach dem Hirzstein anschliesst; auf dem Hohen Baum für den Hirzstein dann
also nach rechts weiter. (Bequemer Zugang.)
22
21—22. Hohe Kaum, Hir;stein (mai'k- Weg), ca. 2 Std.
Nach der neuen Drusel wie Route „Druseltal" und gegenüber, besser
erst etwas unterhalb aus den: Fahrwege in den Wald, erst ziemlich
geradeaus, dann im Bogen nach links, gleich darauf — nach 5 Min.
— nach rechts den Fußpfad geradeaus nehmen, erst eben, dann links
ziemlich steil, später wieder eben. Nach 15 Min. ans der zweiten
sich vorlegenden Chanssee ebenfalls 18 Min. nach rechts fort und
dann nach links resp. geradeaus auf den: schlechten Fahrwege
2 Min. durch die hoheu Tannen bis an den Rand einer großen
Fichten-Kultur auf dem Hohen Baum. (Vor Weiterwanderung
kann man von hier aus nach links in einigen Minuten die ,,Hohe-
Baum Aussicht“ besuchen, doch ist der Blick beschränkt.) Nun
auf dem breiten Wege durch diese Kultur hindurch und später
stets dem Pfade folgen, bis sich derselbe nach 8 Min. gabelt;*)
hier: geradeaus in % Std. nach der Eisenbahn-Station Elgers-
hausen; nach rechts auf dein Waldivege, später wieder rechts auf
schönem Promena^enwege im Bogen nach links in 15 Min. zur
Klippe des Hirzsteins mit Bank und prächtiger Aussicht. (Auf ca.
der Bälkte des erwähnten Bromenadenweges liegt nach rechts ein
kleinerer Aussichtspunkt mit hübschem, eigenartigen Blick auf die
Weideisburg). Die Hirzstein - Aussicht — besonders der Vorder-
grund sehr schön und malerisch — reicht von links, der Söhre,
bis rechts nach dem Hohen Gras. Bon der Klippe nach links,
3 Min in gleichen: Niveau, erhebt sich iine Basaltwand, die sogen.
Teufelsmauer, mit schöner Aussicht; Besuch ebenfalls zu empfehlen.
Die Kuppe des Hirzsteins umziehen noch Reste eines prä-
historischen Steinwalles Eine Burg hat der Berg schwerlich je
getragen, dagegen knüpfen sich an die Stätte verschiedene Sagen,
die meistens darin übereinstimmen, dass ein natürlicher oder ver-
zauberter Hirsch — daher auch Hirschstein — den Sprung von
den Klippen in die Tiefe gewagt hat.
Wer weder nach Elgershausen absteigen, noch den gleichen Weg
ganz zurück machen will, gehe zurück bis zu der oben fett ge-
druckten Fichten-Kultur; die dann von hier nach links führenden
Wege bringen in das obere Druseltal resp. also nach Hohes Gras,
Herkules, altes Bergwerk usw.
Ein sehr zu empfehlender Rückweg ist auch der folgende. Wo
man — siehe oben — rechts nach der Quelle geht, salage man
sich gegenüber links auf den Fahriveg. Nach 4 Min. gelangt man
zu einer Ruhebank, welche gleichfalls eine schöne Aussicht gewährt.
Man verfolge den guten Fahrweg, immer langsam bergab weiter;
*) 1 Min. vor der Gabelung liegt (2 Min. — 180 Schritte auf dem Fahrweg
nach rechts, dann noch einige Schritte links bergab) eine Quelle mit vor-
züglichem Trinkwasser.
23
auch nach 6 und 8 Min. bleibe inan auf der bisherigen Chaussee, *)
und schlage erst nach weiteren 4 Min. **) den Rasenweg links
ein. Aus letzterem entweder nach 10 Min. rechts ab nach dem so-
genannten „steinernen Schweinchen", oder geradeaus in weiteren
12 Min. nach dem „Gasthaus zum Brasselsberg", und dann irr
35 Min. auf der schönen neuen Corbacher Straße nach der Tram-
bahn-Station Mulang oder Palmbad.
23. Gif Suchen (mark. Weg), direkt.
Mit der Straßenbahn nach Wilhelmshöhe und bei der Biegung
der sogenannten Tannen-Allee nach links rechts ab in den Wald,
im Vorwärtsschreiten die Pfade immer bergan nach links haltend***)
in 3/4 Std. zum Elf-Buchen-Turm. — Oder bei der Wirtschaft am
Oktogon gerade aus auf dem Rücken in 1/2 Std. zum Turin. An
schönen Sommer-Sonntagen (auch Mittwochs) am Turm nachmittags
gewöhnlich Wirtschaft. Die herrliche Aussicht ist grossenteils die
gleiche wie vom Oktogon; nach links treten noch hervor: Neben
dem Gahrenberg der flache Zug des Reinhardswaldes; die kleine
Kuppe über letzterem ist dessen höchster Punkt: der Staufenberg.
Mehr nach vorn und tiefer, die bewaldete, lang gestreckte Firns-
kuppe; rechts daneben das grosse Dorf Harleshausen. Links von
der Firnskuppe das Dorf Heckershausen; darüber der Stablberg,
und ganz in der Ferne die Weserberge. Weiter links die präch-
tige Dörnberg-Gruppe. Ausser dem Hauptberge fällt besonders
der vorgelagerte, aus dem Walde aufragende, klotzige Hohenstein
auf; rechts davon, mehr in der Ferne, der spitze Desenberg bei
Warburg; dahinter der kleine Gebirgszug der Warburger Börde.
Links am Dörnberg ein Teil des Dorfes Dörnberg. Noch mehr
links: Gudenberg, Bärenberg (der höchste), Rohrberg. In dem
duich den Rohrberg und den Rand des Habichtswaldes gebildeten
Einschnitte sind bei klarem Wetter ganz in der Ferne noch die
Beige des Sauerlandes zu erkennen.
24-25. Fuchslächer, Glf Suchen (teilweise mark. Weg, ca. l3/4 Std.)
Per Bahn nach Wilhelmshöhe und weiter bis zum neuen Wasser-
fall. Hier in der Mitte die Brücke überschreiten und dann rechts
neben dem Fall auf der kleinen Serpentine in die Höhe. Vor den
ersten Stein-Stufen (nach ca. 3 Min.) rechts; nach 3 Min. nicht
*) Links geht es nach dem Bismarck-Turm auf dem Brasselsberg.
**) Verfolgt man von h er aus die Chaussee noch 8 Min. weiter und
nimmt dann den Fussweg rechts ab durch die jungen Fichten, so gelangt
man in 2v Minuten nach dem ,, la ithauz zur Erholung“. (Siehe Rouie
Baunsberg.)
***) Schon nach 10 Min. kommt man beijdem Distriktstein 91/4 auf den von
rechts von den Fuchslöchern kommenden schönen Weg, [siehe Route Fuchs-
löcher, Elf Buchen], den man etwas links weiter verfolgt. Kurz vorher die
intereisantj Zwillingsbuche [mit Schildehen] .
24
rechts bergab. Der später, nach 2 Min., sich vorlegende breite
Fahrweg wird überschritten. Nach 8 Min. im Bogen etwas nach
links, dann kurz wieder mehr gerade aus und etwas nach rechts
in 5 Min. zur Schutzhütte der Fuchs loch er, wo hübsche Aus-
sicht. Im Ganzen ca. 3/4 Std.
Für den Rückweg: Gerade aus bergab, später quer über die
Rasen-Allee und nach der Eisenbahnstation Kirchditmold 1 Std.
Von den Fuchslöchern nach den Elf Buchen, schöner Weg wie
folgt. Rechts neben der Hütte steil bergan. Nach 9 Min. bei dem
D istriktstein 91/4 rechts ab und immer diesem Wege 20 Min. fol-
gen*), dann links; gleich darauf wieder links die steile Schneise
hinauf**) in 15 Min. zum Elsbuchen-Turm mit schöner Aussicht.
Von hier weiter siehe Route Ahnatal am Schluß.
26—28. Ahnatal, Elf Kuchen, Herkules (mark. Weg 21/2 Std.)
Per Bahn nach Weimar und vom Ende des Dorfes gerade
aus auf der Chaussee weiter (Wo 8ich, nach 25 Min., der Weg
zum zweitenmal entschieden nach links wendet, geht rechts ein
Fussweg ab, auf dem man in J/2 8td. Dorf Dörnberg erreicht).
Auf der Chaussee gelangt man in weiteren 12 Min. zum Eingänge
des Ahnatales. (Wirtschaft.) Man überschreite die sich vorle-
gende Wolfhager Straße und wandere in dem reizenden Tale der
Ahna aus gutem Pfade 30 Min. aufwärts bis zum sogen. Förster-
steg. Hier entweder rechts über die Ahna und in ca. 1 Stunde
direkt zum Herkules; oder — besser — nach links zuvor zu den
Elf Buchen. Erst Fußpfad, dann breiter Fahrweg ***) Nach 17
Min., bei dem D'striktstein 121/117, rechts ab in den Wald, erst
Buchen, später junge Fichten, in 15 Min zur Höhe Hier ent-
weder rechts in 1/2 Std. auf aussichtsreichem Wege zum Herkules;
vier links in 3 Min. nach dem Elsbuchen-Turm und von da auf
schattigem Wege ebenfalls in l/2 Std. zum Herkules.
29. Rasen-Allee (teilweise mark. Wege).
Per Trambahn nach Wilhelmshöhe und nach dem „Grand
Hotel." Etwas oberhalb der Gebäude-Gruppe den ersten nach
dem neuen Wasserfall führenden Weg rechts nehmen, den Wasser-
fall jedoch links lassend und sich mehr rechts auf den Parkwegen
haltend noch kurz erst etivas weiter. Nach 15 Min. dann links
ab in die Rasen-Allee und darauf geradeaus weder. Nach 7 Min.
links nach den Fuchslöchern, rechts nach Kirchditmold; nach 3 Min.
links Fahrweg nach den Elf Buchen; nach 6 Min. links über die
Christbuche nach den Elf Buchen und nach Dörnberg; nach 8 Min.
*) 2 Min. vorher nach links kürzender FasspfadJwelcherjjdirekt auf die
Schneise führt.
**) Der Rasenweg, unmittelbar vorher, wird überschritten.
***) Rechts eine Kohlenzeche.
— 25 —
Überschreitung der alten Wolfhager Straße, (link« nach dem
Ahnatal und Dörnberg, rechts unmittelbar an der Strasse das
Gasthaus Jägerhaus); nach 22 Min. links nach dem Ahnatal und
Dörnberg, rechts nach Harleshausen; nach 1 Min. Ueberschreitung
der neuen Wolfhager Straße (aul letzterer nach links und rechts
wieder wie orstehend); nach 8 Min. rechts ab nach der Firns-
kuppe; nach 20 Min. die Eisenbahn-Station Heckershausen; non
da nach Wilhelmstal noch 1 Std.
Die Rasen-Allee ist ein stets angenehmer, schattiger Spazier-
gang. Wegen der erwähnten Seiten-Touren siehe auch die betr.
Routen.
30—32. Kraffrlsbevg, Zeche Marie, Marienwand.
(mark. Weg)
Mit der Mulang-Trambahn nach Wilhelmshöhe und nor der
Endstation *) aus der schönen Chaussee, welche später das Geleise
der Herkulesbahn überschreitet, weiter. Nach 25 Min. nicht rechts
ab nach der „Zeche Marie", sondern noch 5 Min. weiter bis an
das Gasthaus „Zum Brasselsberg". Vor **) dem Gasthaus Fuß-
pfad rechts ab, nach 4 Min links und dann 15 Min. steil bis
zur Kammhöhe, wo Distriktstein 2O/1; non hier nach links zu
dem Bismarck-Turm auf dem Brasselsberg, mit schöner Aus-
sicht. 6 Min.
Die Aussicht vom Brasselsberg ist zum grossen Teil die gleiche
wie vom Oktogon (siehe diese) Nach rechts treten noch weiter
hervor: am Ende der Söhre die kleinen flachen Kuppen des Warpel
und Schorn daneben der Quiller. Noch mehr rechts der Heiligen-
berg, (links flach, rechts steil); dahinter HarIer Berge und Knü 1,
sich weit nach rechts erstreckend. Ganz im Vordergrund der
breite Rücken des Baunsbergs; dahinter: Lotterberg, Lammsberg,
Odenberg, (links gestreckt, rechts steil abfallend), mit dem an-
liegenden Scharfenstein, Kammerberg. Ganz rechts der Bilstein
mit dem langen Rücken des Langenbergs und schliesst der Hirz-
stein die Aussicht nach rechts ab. — Am Fusse des Brasseis-
berges das Dorf Nordshausen; rechts, etwas weiter, Rengershausen;
mehr rechts das waldige Baunatal; davor Kirchbauna und Alten-
bauna; rechts vom Baunsberg Altenritte. Vor dem Odenberg,
etwas näher, liegt das grosse Dorf Besse; mehr näher und rechts,
Grossemitte: rechts am Waldrande das Gertrudenstift; der Berg
hinter letzterem ist die Burg. Das grosse Dorf rechts der Burg
und näher ist Elgershausen Links am Hirzstein her sieht man
noch in der Ferne den Berg Hattenhausen und den alten Wald bei
Naumburg
*) Links ab in die Steinhöferstrasse; am Ende der Strasse wieder lirks.
**) Gleich jenseits des Gasthauses fuhrt rechts ab ein gut angelegter
Weg in 30 Min. (eist Fahrweg, nach 12 Min. rechts ab Promenade uweg)
direkt ebenfalls zum Turm. (Etwas bequemer).
Für die Weiterwanderung gehe man bis zu dem oben er-
wähnten Distriktstein zurück. Von den sich gegenüber bietenden
4 Wegen führt, (von links nach rechts gezählt), Nr. 1 in schöner
Umgebung nach der Eisenbahnstation Elgershausen, 1 Std ; Nr. 2
führt oberhalb der Bilstein-Klippen her, (nicht recht lohnend);
Nr. 4 bringt in 10 Min. nach der Zeche Marie, (auch Frfrisch-
ungsstation) Man wähle den dritten Weg, welcher unterhalb
der schönen Bilstein-Klippen herzieht; nach 12 Min. rechts am
Wege die imposante Marienwand. *) Nach 2 Min. rechts bergab
in Fichten; nach 2 Min. rechts, und auf der sich nach >0 Min.
vorlegenden Chaussee nach rechts, langsam bergab, in 20 Min.
bis zum Eingänge des Druseltales. (Siehe Route Druseltal.)
38—34. Kauusberg (2'/2—3 Std) Steinerne» Schweln chen.
Erst wie vorstehend nach dem Wirtshaus „Zum Brasselsberg"
und von hier aus auf der Chaussee noch 30 Min. weiter. Auf
der sich dann vorlegenden alten Corbacher Straße nach rechts in
5 Min. nach dem Wirtshaus „Zur Erholung" und von hier aus
auf gutem Fußwege**) in 1/2 Std. zum Gipfel des Baunsberges,
wo schöne Aussicht. (Schutzhütte).
Von der „Erholung" nach den Eisenbahn-Stationen: Elgers- ;
Hausen s/4 Std.; Nordshausen 8/4 Sld.; Oberzwehren l1/4 Std.
*/4 Std. vor der Corbacher Strasse noch die kleine Anlage des
„steinernen Schweinchens“, so benannt nach einem auf dem Plateau
eingelassenen Steine, welcher die Form eines halben Schweines
hat Gegenüber dem Gasthause Pfad nach dem Bismarckturm.
(Siehe Brasselsberg).
35. Kaufunger Wald.
Der Kaufunger Wald ist ein kleiner Gebirgszug aus Saudstein,
der an verschiedenen Stellen von Basalt durchbrochen wird. Der
höchste Punkt ist der Bilstein. Bahn, sowie gute Wege führen
durch das ganze Gebiet und sind alle Ausflüge dahin lohnend.
Der früher ziemlich bedeutende Bergbau auf Kohlen ist in der
letzteren Zeit wesentlich zurück gegangen.
Besonders schöne Touren sind die folgenden.
36. Auerhahnshntlr (mark. Weg) ca. 2^ Std.
Per Bahn nach Oberkaufungen. Bors von 2400 Finwohnern in
schöner Lage mit Kohlenbergwerk, Ziegeleien und lebhafter In-
dustrie; auch als Sommerfrische viel besucht. Der Ort wurde im
Jahre 1008 aus einem Güterhofe von der Kaiserin Kunigunde zu
*) Gleich jenseits der schöne „Klöffler-Pfad“ rechts ab nach der Wand
und der Zeche Marie führend.
**) Erst durch eine breite Schneise gerade aus; dann vor deRSattelhöhe
rechts, auf schönem Promenadenwege, schliesslich im Bogen links zum
Gipfel.
einer freien Reichsabtei gemacht; nach dem Tode ihres Gemahls
trat Kunigunde selbst als Nonne in das von ihr gestiftete Kloster
ein. in dem sie auch verstarb. Das heute noch bestehende Stift
unterstützt Töchter der hessischen Ritterschaft und stattet, wenn
nötig, aus. Die Gebäude des Stifts sind bemerkenswert, besonders
die schöne Kirche mit interessantem Innern; der Turm dürfte
wahrscheinlich noch von dem ersten Bau der Kaiserin Kunigunde
herrühren.
Auf dem Wege nach dem Orte vor der steinernen Brücke links
ab. Nach 2 Min. wieder links, mäßig bergan, auf den Wald zu,
in den man nach 10 Min. eintritt. (Bier rechts das grosse Sana-
torium für Dungenkranke.) Nach 5 Min. gerade aus auf den Fuß-
pfad. Nach 4 Min. rechts; gleich darauf, nach 1 Min , links auf
den Pfad, später Fahrweg und nun diesem Weg geradefort 85 Min.*)
folgen. Dann auf dem sich vorlegenden Wege rechts ab, gleich
nachher, nach 1 Min., nicht rechts. Nach 10 Min. den Fußpfad
links nehmen und nach 5 Min. rechts ab nach der Hütte, die man
in 2 Min. erreicht. Schöner Rastplatz Kurz vor Erreichung der
Hütte bei einer Ruhebank, schöne Aussicht. Im Ganzen ea. 11/2 Std.
Jenseits der Hütte setzt sich der Weg, immer langsam bergab,
nach der Eisenbahnstation Helsa fort 1 Std.
Von der Auerhahnshütte laufen auch Wegezeichen nach dem
Bilstein hei Grossalmerode, doch wird diese Tour unbedingt besser
von Helsa aus, oder vom Umschwang über den Hausfirstborn ge-
macht. (Siehe die betr. Routen.)
20 Min. hinter Oberkaufungen führt links ab von der Heiser
Chaussee ebenfai s ein markierter Weg nach der Auerhahnshütte,
welcher aber wesentlich weiter und auch sonst nicht zu empfehlen ist.
37. Friedrichslrrnck.
Mit der Waldkappeler Bahn nach Fürstenhagen; hier längs der
Bahn noch 2 Min. weiter, dann das Geleise überschreiten und auf
der Chaussee rechts nach dem Walde zu Nach 20 Min. rechts ab
auf den Waldweg und nun, immer gerade aus, später an einem
schön gelegenen Teich vorbei, in 3/4 Std. nach Friedrichsbrück.
Häuser-Gruppe mit 160 Einwohnern; auch Wirtshaus. Der Ort
wurde von Ansiedlern aus Oberhessen und Nassau-Weilburg im
Jahre 1778 unter Landgraf Friedrich II. gegründet. Für die
Weiterwaadernng nehme man die schöne Chaussee nach der Eisen-
bahnstation Helsa, stets gerade aus, erst durch herrliche Waldungen,
später durch das liebliche HergesbackpTal, 11/2 Std.
*) Unterwegs 3 Min. links ab im Walde das sogenannte Bazillen-Denk-
mal, ein mehr als geschmackloser Scherz.
28
88—40. Kaumbachs Höhe (Kilsteinkirche), Kelgerkopf
(mark. Wog) ca. 2 Std.
Per Bahn nach Helsa; vor dem Bahnhof (bei der Wasserstation
No 8) das Geleis überschreiten und auf dem jenseitigen Feldwege
resp. Pfade weiter. Nach 8 Min. rechts ab über die Wiese auf
den Wald zu und in letzterem bergan. *) Nach 20 Min. Wegteilung;
von hier nach links in 2 Min. zur Baumbachs-Höhe**) mit Hütte,
von welcher schöne Aussicht. Man gehe nun wieder bis zu dieser
Wegteilung zurück und wandere auf dem Wege rechts weiter, bis
sich ein breiter Waldweg nach 3 Min. vorlegt. Auf diesem Wege
kommt man nach links zur sogen „Bilsteinkirche***), welche einen
Besuch in keiner Weise lohnt Man benutze also den Waldweg
1 Min nach rechts, nehme dann den Fußpfad links, überschreite
nach 4 Min. das Geleis der Steinbruch-Bahn etwas nach links ****)
und erreicht nun in 15 Min. die „Schöne Aussicht" am Belgerkopf
mit prächtigem Blick ia das Fuldatal. Von hier, immer auf dem
betretenen Fußpfade, in 12 Min. nach dem Steinbruche und, uni
den Brilch rechts herum, in 15 Min. zu den Betriebs-Gebäuden.
Von dem Gebäude-Komplex führt bergab ein chaussierter Weg.
Nach 25 Min. rechts ab schöner Fußpfad in 30 Min. nach Ober-
kausungen oder, der Chaussee folgend, in 45 Min. nach Nieder-
kaufungen; beides Laimstationen.
41. Kilftrirr bei Geoßalurerobe (teilweise mark. Weg 3x/2—5 Std.)
1. Per Bahn nach Helsa. Letriebsamer kleiner Ort in schöner
Lage; in neuerer Zeit als Sou merfrische viel besucht. Von da
Chaussee nach Wickenrode. Bei einem der letzten Häuser des Dorfes
zweigt links der Fußweg nach dem Tonwerk Steinberg und dem
Bilstein ab; ca. 21/2 Std.
2 Von Wickenrode auf der Chaussee noch weiter nach dem
Wirtshaus auf dem Pfaffenberg. Von hier Fußweg nach deni
Tonwerk Steinberg und dem Bilstein ca. 2X/z Std.
3 Der beste und schönste Weg ca 2% Std. läuft, wie folgt.
In Helsa etwas nach links und dem kleinen Wasserlauf entgegen.
Am Ende des Dorfes unter den Telegraphen-Drähten hinweg und
*) Aut diesem Teile des Wehres hat man Gelegenheit zur Wanderung links
ab erst nach dem ,,Hermann-blick": kurz darauf wieder nach der „Dr. Beier-
Bank", dem „Lewalter-Brunnen“, der „Grethchens Rast“, der „Bertha-Bank“
und „Friedas Ruhe“. Diese Punkte bieten hübsche Blicke, entschädigen aber
doch eigentlich nicht für den darauf entfallenden Zeitaufwand von ungefähr
2 Srd Bei „Friedas Ruhe“ hat man auch wieder die Talsohle erreicht und
die ganze Höhe verloren.
**) Man benütze nicht den schon einige Minuten voi her links abgebenden
sehr schlechten Fusspfad,
***) Eine bewaldete Kuppe ohne Aussicht; Besuch ganz zwecklos.
****) Der Pfad wird sehr undeutlich; man achte daher auf die an den Bäumen
befindlichen spärlichen Zeichen. Nachdem der Weg, etwas nach rechts, ein
kleines Knüppel-ßrückthen überschritten hat, wird der Pfad wieder besser.
29
nach links den Feldweg hinan. Nach 20 Min. nicht links. Nach
5 Min. zweimal nicht links. Nach 3 Min. nicht rechts bergab,
sondern im Bogen etwas bergan und nun diesen Weg immer
geradefort 40 Min. innehalten bis zur sogenannten „Tellerkurve",
einer kreisrunden Lichtung mit Ruheplatz und Quelle. Von hier
nicht rechts, sondern eiwas nach links. Nach 20 Min. scharf rechts.
Nach 20 Min. über den sich vorlegenden Weg gerade aus in den
Fichtenwald hinein, und nach 4 Min. rechts, sowie nach 1 Min.
wieder nach rechts. Nach 20 Min. M den sich vorlegenden Weg über-
schreiten und geradeaus in IO Min. nach dem Tonwerk Steinberg.
Von hier geradeaus (hinter Steinberg äinrnal nicht allenfalls links),
zum Gipfel des Bilsteins mit Turm und herrlicher Aussicht, 20
Min. Im Sommer an schönen Tagen Wirtschaft. Von da Fuß-
weg *) und Fahrweg in je 3/4 Std nach der Eisenbahnstation
Großalmerode. Die Stadt bat 2500 Einwohner und iege Industrie
in Chamottesteinen, Schmelztiegeln, Tonröhren, Dachziegeln usw.
Eer hier gefundene feuerleste Ton ist bester Qualität und welt-
bekannt.
Den Rückweg **) vom Bilstein nehme man zur Abwechselung über
Pfastenberg oder Wickenrode; je 2 Std. An der Stelle, die oben
mit einem Stern bezeichnet ist, mündet dieser Weg ein. Im Retourweg
also hier nicht nach rechts, sondern gerade aus den Fußpfad berg-
ab nehmen; nach 8 Min., bei dem Distriktstein 33, nach links über
eine Wiese. Geradeaus führt der Pfad von hier nach den schon
von weitem sichtbaren Gebäuden des Pfaffenberges. Der Pfad
nach Wickenrode legt sich auf der fraglichen Wiese nach ca. 6 Min.
quer vor; für Wickenrode also hier nach rechts bergab, auf einen
Fichtenwald zu, durch denselben hindurch und später in hübschem
Wiesengrund nach Wickenrode. Von da auf der Chaussee nach Helsa.
Rüstige Fußgänger werden vom Bilstein bis dahin zurück gehen,
wo sich, gleich unterhalb der Kuppe, der Weg nach dem „Um-
schwang" vorlegt. Hier also bei dem kleinen Wegweiser nach rechts
und zu dem „Bilsteinsaltel". (Siehe Route Umschwang-Wege.) Am
„Bilsteinsattel" kann man den Weg über den Hausfirstborn oder
den etwas kürzereil, aber streckenweise sehr steilen und schicksten
direkten Weg nach dem „Umschwang" nehmen. Am „Umschwang"
links bergab und über Nieste nach Oberkaufungen zur Bahn. Im
Ganzen ca. 3V2 Std.
42. Kilstein-Ausstchl.
Im Rücken: Dassel mit dem Habichtswald, sowie den anschlies-
senden Bergen und Ortschaften des Oasseier Beckens. Rechts:
Meissner, Hirschberg. Links: Kaufunger Wald, in der Ferne der
*) Gleich unterhalb der Kuppo links ah.
**) Der Rückweg über Grossalmerode ist nicht vorteilhaft und eigentlich
ein grosser Umweg.
Staufen des Reinhard swaldes. Geradeaus: Die Ortschaft im Vor-
dergründe ist Rossbach; der Berg dahinter mit den einze’nen
Baumgruppen), der Warteberg, welcher Witzenbausen bis auf die
Papierfabrik verdeckt, dagegen Bischhausen frei lässt. Etwas
weiter erblickt man ein hochgelegenes Porf: Marth, vor dem
Rustenberg. Der Doppelberg dahinter (einem Kumeelhöcker ähn-
lich), ist „Die Gleichen-'; etwas weiter links der Treppenberg. In
der Ferne der Harz mit dem Brocken. Rechts von der Papierfabrik
liegt noch Unterrieden und, gleich hinter dem Walde, Döhrenbach.
Halb links: Im Vordergründe ein kleines Stück des Werratales bei
Hedemünden; davon rechts, etwas weiter und höher im Walde,
Schloss Berlepsch; links vom Schloss das Dörfchen Hüben hal;
etwas mehr links der spitze Brackenberg und der langgestreckte
Hohe Hagen ; unmittelbar bei letzterem der Dransberg ; mehr rechts
in der Ferne Göttingen, lang und hoch gelegen. Halb rechts lällt
vor allem die prächtige Ruine Hanstein auf; davon in ungleichen
Abständen nach links und rechts gewahrt man Arensrein (etwas
weiter ab) und Ludwigstein (etwas näher bei). Links vom Aren-
stein (das kastenähnliche Gebäude) etwas weiter liegt die Station
Eichenberg mit ihrem Viadukt. Rechts vom Ludwigstein (die
Ruine) fesseln der Reihe nach das Auge: Der Absturz der Teufels-
kanzel (kenntlich an dem Restaurations-Häuschen). Höhenholz,
Hörne und Goburg mit ihren steil abfallenden weissen Felswänden;
Eschwege mit den beiden Leucbtbergen. Das einsame Gut im
Walde in der Richtung der Teufelskanzel ist Rückerode. Hinter
Eschwege erscheint noch der Zug des Schlierb^cher Waldes und
ganz entfernt der mauerähnliche Heldrastein.
43—47. Umschrvang-Mege (teilweise mark.).
Haferberg, Gertenbach, Hausfirstborn, Bilstein, Wihenhausen.
Per Bahn nach Oberkaufungen; dann auf bei Chaussee in 1 Std.
nach Nieste weiter. Von da nach dem „Umschwang" — Höhe des
Fahrwegs auf einer Einsattlung, ausserdem an einer Zwillings-
Buche kenntlich .—, auf breitem, schönem Wege, immer mäßig
bergan, in lx/2 Std.
Vom „Umschwang" links ab nach dem Haferberg x/2 Std. Nicht
zu empfehlen; der Weg ist schlecht und die Aussicht oben ist total
verwachsen.
Vom „Umschwang" über Kleinalmerode, Hubenrode, Ermschwerd
nach der Slatiou Gertenbach; hübscher Wegbin 3x/2 Std.
Vom „Umschwang" nach dem Bilstein 13/4 Sld. Der als Steil-
weg näher gekennzeichnete Weg ist als steil und schlecht zu ver-
werfen; dagegen ist der Zugang über den Hau s f irstb o rn
in jeder Hinsicht zu empfehlen. Man gehe, wie folgt. Vom Um-
schwang rechts ab in die Fichten. Nach 1 Min. zweimal nicht
links; nach 7 Min. und nach 7 Min. wieder nicht links. Nach
31
18 Min. erreicht man die Stelle, von der aus man halb rechts in
1 Min. zu dem Hausfirstborn*) gelangen kann. Auf dem ur-
sprünglichen Wege gehe man nun ivieder noch 4 Min. weiter und
schlage sich bei dein Distriktstein 86 links. Nach 45 Min. kommt
man zu dem Bilsteinsattel, einem mehrarmigen Wegweiser, und
wählt die Schneise gegenüber, in deren Hintergrund der Bilstein-
turm sichtbar wird; von hier bis zum Bilstein noch ca. V4 Std.
Unmittelbar am Fuße der Kuppe selbstverständlich links und direkt
auf den Turm los. (Man kann auch 6 Min hinter dem Bilstein-
sattel **) den etwas nach links vom Fahrweg abzweigenden Fuss-
pfad durch das Gebüsch direkt zum Turm nehmen.)
Vom Bilsteinsattel nach Oberroßbach; von da direkter Ver-
koppelungsweg nach Witzenhausen, ca. 21/i Std. Bahnstation. Be-
sonders zur Zeit der Kirschenblüte bietet die Umgebung von
Witzenhausen einen ausserordentlich reizenden Anblick.
48. Steinbrrg bei Munden. (5 Std.)
Per Bahn nach Kragenhof. (Hier grossartige Brücke über die
Fulda mit schönern Blick in das Tal.) Gleich neben der Station
durch die Hübschen kleinen Anlagen erst auf Fußweg, dann bald
darauf links auf dem sich vorlegenden schönen Fahrweg nach Land-
wehrhagen, 3/4 Std. In der Mitte des Dorfes, bei einem kleinen
Teiche, links *** , und diesem Fahrweg folgen bis zum Bruchhof,
welcher rechts bleibt; einige Min. weiter, vor einem Brückchen,
rechts ab auf den Verkoppelungsweg, und diesen Weg innehalten.
Bei Erreichung des Waldes läßt man denselben anfänglich links,
tritt bald darauf in ihn ein und gelangt nach Sichelstein, 3/4 Sld.
(Stets schöne Aussicht.)
Bei dem letzten Hause von Sichelstein links ab. Nach 10
Min. gerade aus in den Wald durch ein Gattertor und dann
nach rechts dem Fußpfade folgen. Nach 6 Min. nicht rechts.
Die erste Chaussee, nach 20 Min., wird überschritten und der Weg
gegenüber weiter verfolgt. Auf der zweiten C h a u s s e e , die man
nach 25 Min. erreicht,****) rechts und in 8 Min. nach der Wirtschaft
„Berghaus" oberhalb der Ziegelei Steinberg. Nun hinter dem
Berghaus längs des Lattenzaunes die Straße fort. Nach 2 Min.
rechts ab über eine Lichtung und diesem Wege 5 Min. folgen;
dann links rn 6 Min zum Turm auf dem Steinberg, von dem
prachtvolle Aussicht. Der Turm ist in den Winter-Monaten ge-
schlossen. auch ist die Besteigung nur schwindelfreien Personen
anzuraten.
*)Votr Hausfirstborn eventuell weiter direkt nachHelsa; kaum zu empfehlen.
**) Gleich hinter dem Idstriktstein 62 3.
***) Auf die Bemeroder Strasse.
****) Nicht allenfalls unmittelbar vorher den Waldweg rechts bergab schon
nehmen.
— 82 —
Vom Berghaus nach Münden Fahrweg in 2 Std. Nach 10
Min. links am Wege eine Quelle. Wo sich nach 25 Min. der
Fahrweg entschieden rechts, nach Schäferhof und Königshof, wendet,
verlasse man den Fahrweg und gehe geradeaus *) auf dem
Mllndener Fußpfad durch die Eichen weiter. Nach 20 Min die
Buddel-Eiche; besteigbar, schöner Blick auf den Talkessel Hier
die rechte Abzweigung des Weges nehmen und durch schonen
Wald V2 Std. nach Münden. (Siehe Baute Minden.)
49. Kiiringsnafe.
Per Bahn nach Oberkausungen; von hier gute Chaussee nach
Nieste**) und Escherode. Von da Fahrweg stets mäßig bergan;
auf dem Rücken (der Häringsnase), links und geradeaus bis zur
Gastwirtschaft Verghaus am Steinberg. Im Ganzen ca. 4 Std.
Zur Weiterwanderung vom Berghaus siehe die vorige Route.
Der Aussichtsturm auf der Häringsnase ist leider zerfallen
und entfernt; auch die früher in der Nähe gelegene Glashütte
Ziegenhagen ist eingegangen, doch ist der Ausflug immerhin
als schöner Waldspaziergang zu empfehlen.
50—52. Uieste-Tal, Mühlenberg, Wind Hansen
(teilweise mark. Weg.)
a) Auf der Landstraße, doch lohnend, über Sandershausen, Hof
Ellenbach, Uschlag, Dahlheim, Nieste nach der Eisenbahn-Station
Oberkaufungen, im Ganzen ca. 4st2 Std.
b) Zweiter, sehr schöner Weg.
Auf der Chaussee über Bettenhausen nach Heiligenrode, l1/*
Std. Da, gleich vorn im Dorfe, bei einem Wegweiser, links ab
aus den Uschlager Weg, welcher in dem lieblichen Tale der Nieste,
meist schattig, flußaufwärts führt. Nach ca. 1 Std. die im großen
Bogen von links aus in das Dorf führende Chaussee verlassen,
und rechts über die Brücke; gleich darauf den Pfad links über die
Wiese nehmen und in >2 Min. nach Uschlag. Im Dorfe halte
man ziemlich die bisherige Richtung des Pfades inne, lasse zwei
Brücken links, schlage sich bei der zweiten Brücke ganz rechts und
überquere das Gehöfte. Hinter den Gebäuden nehme man den
steil ansteigenden Fußweg, welcher, erst mit malerischem Rückblick
auf den Talkessel und den Kaufunger Wald, später mit schöner
Aussicht in das Lossetal und auf den Habichtswald, beinahe stetä
angenehm schattig über den Rücken des Mühlenberges führt.
Nach 3/4 Std. erreicht man eine Chaussee; man überschreite dieselbe
*) Der Fusspfad ein wenig mehr nach links über den „Rinderstall“
(eine Wirtschaft) ist weiter und nicht lohnend.
**> Vorher, gleich jenseits der Höhe, kürzender Nebenweg bei der Försterei
Rottebreite links ab direkt nach Escherode.
33
geradeaus, lasse einen steinernen Ruhesitz rechts, halte sich nach 3
Min. rechts, und gelangt man an einem kleinen Waldhäuschen
und an einem schön gelegenen Teich vorbei, in 8 Min. nach
dem Rittergut Windhausen.
Der schöne Fahrweg läßt das Gut links und zieht sich bergab.
Gleich hinter den Gebäuden zeigt links ein Wegweiser auf den
Pfad, welcher in wenigen Minuten zu dem sogenannten Affen-
Denkmal bringt. Lin früherer Besitzer, ein General v. Schliessen,
hielt frei im Parte eine grössere Anzahl Affen; da sich dieselben
jedoch mit der Zeit in der verschiedensten Weise sehr lästig
machten, so mussten die Tiere erschossen werden und sind deren
Cadaver unter dem Denkmal verscharrt. Die lange, wunderliche
Inschrift ist verwittert und kaum lesbar geworden. Der Anfang
lautet: Hier wiederkehrten zum grossen Urstuffhaufen irdischer
Wesen die letzten Bestandteile eines Geschlechtes Afrikaner, lange
einheimisch auf diesen Fluren, nach vielen Geburten etc.
Man gehe vom Denkmal wieder bis zum Fahrweg zurück und
verfolge den letzteren V2 Std.; dann, vor einem kleinen Eichen-
bestand, links aus den Fußpfad, steil bergab in 20 Min. nach der
Eisenbahnstation Niederkaufungen.
Man kann auch Windhausen direkt erreichen; entweder über
Sandershausen — Heiligenrode oder Betteahausen— Heiligenrode. In
2 Std. auf schattenloser Landstrasse, doch wegen der Aussicht
lohnend. Dicht vor dem Windhauser Wäldchen kürzender Feld-
weg nach rechts.
Wer nach Oberkaufungen absteigen will (weniger gut), ver-
folge vonü Affen-Denkmal den Feldweg erst noch 10 Min. gerade
aus und wende sich dann rechts bergab 5 Min. bis zu einem
kleinen Grabmal.*) Die anliegende Hute wird überschritten und
der gegenüber liegende Rasenweg geradeaus genommen, bis sich
— nach 8 Min. — ein Fahrweg vorlegt; auf letzterem links und
dem Wege immer lang!am bergab folgend in x/2 Std. nach Ober-
kaufungen; Eisenbahnstation. Im Ganzen ca. 1 Std.
53—54. KrtgerKopf mit Söstre-Arrschlirß
(teilweise mark. Weg) ca. 3x/2 Std.
Per Bahn nach Oberkaufungen. Am Ende der Ortschaft, ober-
halb der Kirche, rechts; gleich darauf links (später an einer Ziege-
lei**) vorbei) und nach 30 Min. rechts. Nach 12 Min. nicht rechts.
(Bor dem Waldrand schöner Rückblick in das Fuldatal.) Nach
12 Min. erreicht man die Wirtschaft „Hochstadt" am Belgerkopf,
*) Ruhestätte eines Grafen v. Schliessen, der aur Zeit Friedrichs des
Grossen lebte.
**) Gleich darauf, hinter einer Ruhebank, kürzender Fusspfad etwas nach
links.
3
ein aufgegebenes Aschrott’sches Bergwerk. (Oberhalb, von der
Wiese, Aussicht.)
Hinter dein Wirtshaus steige man kurz bergan und nehme dann
den Fußpfad rechts ab über die Wiese stets geradeaus Nach
5 Min. links (rechts geht es nach Wellerode). Nach 6 Min.
geradeaus, nicht links; nach 6 Min nicht links, sondern mehr
halbrechts etwas bergab über die Wiese. Der Waldweg *) nach
5 Min. wird überschritten und gegenüber wieder der Fußpfad ge-
nommen Die Chaussee**) nach 10 Mm. wird ebenfalls schräg über-
schritten und setzt sich nun der Weg im Walde beinahe ganz gerade
fort. Nach 25 Min halb rechts in die Schneise, die man ganz
durchwandert, später auf einem kahlen Hang. Nach 15 Min.
schneidet man den breiten sogenannten „Salzweg".***) Nach
8 Min. rechts ab, auf die Restauration Waldschlößchen zu, die man
nach 3 Min. erreicht. Hier gegenüber die Kohlenstraße nehmen,
nach 8 Min. zwischen den Zechengebäuden hindurch, und auf der
Chaussee in 40 Min. nach dem Gasthaus Stellberg.****)
55. Söhre.
Oer kleine Gebirgszug der Söhre besteht hauptsächlich aus
Buntsandstein und gibt sich hierdurch als eine Fortsetzung des
Kaufunger Waldes zu erkennen. Die höchsten Berge smd be-
waldet und nur der Warpel-Gipfel bietet einige spärliche Durch-
blicke ; dagegen eröffnen sich auf den verschiedenen Wegen reizende
Landschafts-Bilder und besonders die halbe Höhe des Warpel ge-
währt vom Waldessaum aus eine prächtige Aussicht auf den
Langenberg mit den rechts und links anschliessenden Bergen.
Die Wanderung in den herrlichen Waldungen bietet ei en be-
sonderen Genuss, und um die eigenartigen (Schönheiten der Söhre
ganz kennen zu lernen, wird man am besten den Besuch auf
folgende vier Ausflüge verteilen.
56. Söhre (Ostrand und Fahrendach Teiche).
Ueber Ochshausen und Vollmarshausen nach Wellerode 21/t
Std. Wenn man hinter Wellerode dem Laufe des Fahrenbachs ent-
gegen wandert, so gelangt man in 7a Std. zu den Teichen,
in schöner, waldiger Umgebung.
*) Da Anschluss nach den Kabrenbach-Teichen.
**) Dicht vor der Chau-see Wege-Netz; da auf dem Fusspfad geradeaus
zur Chaussee.
***> Verfolgt man den Salzweg nach rechts <0 Min. und wendet sich dann
(über ein kleines Steingeröll «m Wegerande, bei einem Farbenzeichen)
links in die Schneise, so gelangt man auf dem in Rout-, „Söhre quer“ am
Sc hlüsse beschriebenen Weg ebenfalls nach dem Gasthaus Stellberg ; dieser
W eg ist nicht so aussichtsreich wie die obige Fortsetzung, aber schattiger
und auch etwas kürzer.
***•) 20 Min- vorher geht links ab der Weg nach Eiterhagen, V* Std.
35
Von Wellerode nach Wattenbach, Dort mit ziemlich bedeuten-
dem Kohlenbergwerk, 3/4 Std.; non da nach Eiterhagen und von
hier im schönen Mülmischtal nach den Eisenbahnstationen Röhren-
furth oder Körle, 2'/2 Std.
Lohnender wird die Tour, wenn man (siehe Tour Beigerkopf
mit Söhre-Anschluss) bis zu dem da erwähnten Fahrweg wandert;
auf letzterem alio rechts. Nach 10 Min. links ab auf' den Fuß-
pfad; nach 6 Min. links in die Schneise. Nach 12 Min. erreicht
man die Stelle, wo man rechts, etwas bergab, die Fahrenbach-
Teiche erblickt Auf dem bisherigen Wege fortwandernd gelangt
man in 1I2 L-td.*) nach Wellerode.
57. Söhre (Westrand und Pionier-Weg).
Per Bahn nach Guntershaufen. Hier eine her ältesten und
schönsten Eisenbahn-Brücken, von Sandstein solid erbaut; die Be-
nutzung der Geleise-An lagen durch das Publiku n ist verboten.**)
Ueber die Fulda und nach Dörnhagen 1. Eid. Von da die Chaussee
noch 3/4 Std. weiter und nun links nach den dicht an der Straße
beginnenden Anlagen mit außerordentlich malerischem Ausblick in
das Fuldatal. Der früher bequeme Pfad bergab, mit Bänken,
Ruhesitzen etc. wurde im Jahre 1906 als Uebungs-Objekt von den
Pionieren angelegt, ist jedoch jetzt verfallen. Man folge dem
Pfade also bergab; nach 20 Min. rechts und in st2 Std. nach
Bergshausen. Von da (Waldau bleibt rechts) nach Cassel in
1»/, Std.
58. Söhre quer ca. 7 Std. (teilweise mark. Weg).
Auf dem Fußweg nach Waldau 1 Std. (Einks am Pfade***)
eine weibliche Figur. Einem Gerüchte zufolge hat eine Französin
dieses Denkmal ihrem während der Fremdherrschaft da gefallenen
Gatten gesetzt). Im Dorfe rechts ab auf die Nürnberger Straße.
Nach 1*/4 Std. erreicht man die Stelle der Straße, wo rechts der
Pionierweg beginnt. (Siehe vorige Route.) Nach 20 Min. kurz
nach Pafsierung des Distriktsteines 192/3, links aus dem Wege am
Waldrand her mit fortwährend prächtiger Aussicht. Nach 3 Min.
halblinks in den Wald; nach 8 Min. nicht links und nicht rechts,
sondern immer geradeaus durch die Schneise und an deren Ende,
nach 10 Min, auf der sich vorlegenden Chaussee rechts. Nach
V4 Std. wiederum schöne Aussicht. Nach st4 Std. gebt links ab
ein schlechter Fahrweg, auf dem man in 20 Min. die höchste Kuppe
des Warpel erreichen kann; da dieselbe jedoch bewaldet ist und
nur beschränkte Durchblicke gewährt, so bleibt man am besten auf
*) Schon vor Wellerode Anschluss nach Wattenbaoh.
**) Ein leichter, hölzerner Fussteig ist der Brücke angefügt und dessen
Benutzung auf Widerruf gestattet.
***) Auf ungefähr halbem Wege.
3*
- 36
der bisherigen guten Chaussee noch weitere 20 Min., und biegt j
dann rechts in die Fichten-Schneise ab; gleich darauf wieder rechts,
etwas bergab. Nach 12 Min. links; nach 2 Min. nicht links;
dann über eine Wiese hin auf oft undeutlichem Pfade, doch immer
geradeaus,*) fchließlich durch Gebüsch in 20 Min. nach dem Wirts- <
Haus zum Stellberg. Iw Ganze» ca. 472 Std.
Von Stellberg nach St. Ottilien sehr schöner Weg, im Ganzen
ca 2 Std. Hinter dem Wirtshaus den Pfad iiber die Wiese berg-
an nehmen, immer ein wenig nach rechts. (schöner Rückblick
auf Langenberg etc.) Nach 12 Min. die Chaussee und einen
Steinbruchweg überschreiten und geradeaus gegenüber in die Fich- •
tenschneise hinein. Nach 8 Min. biegt der Pfad scharf nach links.
Noch 4 Min. erst weder rechts noch links, aber gleich darauf etwas (
nach rechts und nach 1 Min. auf dem sich vorlegenden breiten
Fahrwege nach rechts. Es ist dies der alte sogenannte Salzweg, ^
welchen man nun bis St. Ottilien inne hält, und der, meist in
schönem Wald sich hinziehend, nach rechts verschiedene prächtige 1
Blicke gewährt. Nach 24 Mm. auch Aussicht nach links. Nach
15 und 2 Min. nicht allenfalls die beiden Verkoppelungswege links
nehmen, sondern auf dem breiteren Salzwege bleiben, der erst ]
etwas später sich nach links hinüber zieht. Nach Std. rechts 1
bergab und in 24 Min. nach Ottilien. Von hier nach der Eisen-
bahnstation Eschenstruth (Dorf mit reger Industrie), noch 25 Min.
Der Bahnhof liegt 12 Min. jenseits des Dorfes.
59. Söhre, längs (teilweise mark. 'Weg) 5st2—6 8td.
Vom Bettenhäuser Wege, hinter der Gasfabrik (jenseits des
Brückchens). rechts ab über den Forst in lst^ Std. nach Crumbach. j
(Am Wege links die Gräber unter der französischen Fjemdherr- ,
Schaft erschossener Hessen. Die Namen der Erschossenen sind:
Hasserodt, Leutnant; Emmerich, Oberst; Sternberg, Professor;
Günther, Ackermann; Muth, Ackermann ; Hohnemann,Wachtmeister).
Gleich vorn im Dorfe rechts; später, bei der Brücke, links bergan.
Am Ende des Dorfes, bei dem Hause Nr. 29, rechts ab auf den \
Feldweg und letzterem folgen. Nach 20 Min rechts ab auf den '
Fußpfad, gleich darauf geradeaus**) in den Wald. Nach (
10 Min. links. Nach 8 Min. geradeaus, neben den Fichten ^
her, welche im Vorwärtsschreiten immer links bleiben. Nach .
15 Min. links; nach 8 Min. auf dem sich vorlegenden
Wege nach rechts, nach 3 Min. sich scharf nach links halten, ;
und auf dem schlechten Fahrwege, der später besser . und aus-
gebaut wird, geradeaus***) weiter. Nach 20 Min. die Chaussee ,
*) Der Kiefernwald bleibt rechts.
**) Also nicht i.en Fahrweg nach rechts nehmen. Von der Waldecke 1
schöner Blick in den Talkessel.
***) Also niemals links bergab.
37
links nehmen*), gleich darauf wieder rechts ab und nun diese
schöne Chaussee, welche sich um den links liegenden Schorn
herum zieht, 3/4 Std. fest halten. Dann, vor dem Distriktstein 112,
rechts ab den Fußpfad über die Wiese nehmen, und in 10 Min.
zum Gasthaus am StellDerg.
Vom Gasthaus mit stets prächtiger Aussicht in das Tal nach
der Eisenbahnstation Guxhagen: entweder nach rechts über Wolle-
rode in P/4 Std.; oder (besser) auf der Chaussee nach links und
nach 5 Min. rechts ab im Bogen über Ober-Albshausen in
l1/* Std. Von, Gasthaus auf der gleichen Chaussee ebenfalls
nach links erreicht man nach 20 Min. die Stelle, wo rechts der
Weg nach Eiterhagen abgeht; von da noch ca. 3/4 Std. Von
Eiterhagen im schönen Mülmischtal nach der Eisenbahnstation
Röhrenfurth oder Körle, lohnende Wanderung ca. 21/i Std.
Man kann auch, bei genügender Zeit, von Guxhagen über
Breiteuau auf gutem Fahrwege nach der Eisenbahnstation Grifte
wandern 3/4 Std. Das Kloster Breiteuau wurde vom Graf Werner IV.
von Gudensberg gegründet, nachdem angeblich durch nächtliche
Lichterscheinungen und himmlische Gestalten die Baustelle beztich-
net worden war, und ist später aufgehoben worden. Breitenau
ist jetzt Strafanstalt; der Kirchenbau immer noch beachtenswert.
60—63. Meißner (Kitzkammer, Viehhaus, Casseler Stein, Luät-
häuschen, Casselkuppe, Oalbe, Schwalbental, Seesteine, Frau Hol-
len-Teich, Friedrich-Stollen) HöUerrlal, Knurrn erb acher Höhle,
Riedenbnchtal (teilweise mark. Wege).
Der Meissner, der höchste — der König — der hessischen
Berge, ist ein in jeder Hinsicht interessanter Bergstock. Sein
Gipfel bildet ein 6 km langes, 3 km breites Plateau, welches von
Wiesen und Wald bedeckt ist. Früher wurde auf Kohlen lebhafter
Bergbau betrieben, der jetzt gänzlich eingestellt ist. Der Meissner
verdankt seine Entstehung Basalten, welche die älteren Schichten
gehoben und durchbrochen haben, und ist deshalb sein geologisches
Profil sehr bemerkenswert. Auf den Plateau-Wiesen findet sich
eine seltene Flora; die Hänge sind mit schönen Waldungen be-
deckt, welche angenehme Spaziergänge bieten und die Aussicht
von der Calbe ist allerersten Ranges. Auch viele Sagen knüpfen
sich an den Berg.
(Ueber die endgültige Regelung der Wirtschafts-Verhältnisse
auf Schwalbental lässt sich zur Zeit noch nichts Bestimmtes sagen.)
Für den Meißner - Besuch mag das Folgende gelten. Per
Bahn nach Walburg. Am Bahnhof nehme man gleich den fiska-
lischen'Fußweg, welcher nach 10 Min. die Velmeder Chaussee er-
reicht. Auf letzterer (das Bahngeleis wird überschritten) nach
*1 Geradeaus führt der Weg zum Warpel. (Siehe vorige Route.)
38
2 Min. rechts ab auf den Fußpfad, und auf diesem Wege, teils
Pfad. teils Fahrweg, geradeaus in 1 Std. nach dem hochgelegenen
Dörfchen Hausen.
In Hausen erst einige Schritte links; dann wieder auf breiter^
Chaussee geradeaus. Nach 6 Min. nicht rechts; nach 2 Min.
geradeaus auf dem Pfad in den Wald. Nach 8 Min. führt rechts
ab ein Pfad mit wenigen Schritten nach der „Kitz kämm er",
kleine Höhle mit prächtigen Basaltbüdungen in schöner Umgebung.
Nach Besichtigung kehrt man auf den ersteren Pfad zurück, auf
dem man nun in 20 Min. die Restauration „zum Viehhaus" erreicht.
Etwas angenehmer wird diese Strecke, wenn man noch von
Walburg nach Velmeden die Bahn benutzt. Im Dorfe bald rechts j
ab auf den Hausener Weg; nach 20 Min. links. Nach weiteren
20 Min. macht der Weg eine entschiedene Wendung nach rechts;
hier links ab, gleich darauf nicht links, sondern mehr geradeaus, j
nach dem Buche iwalde hin, am Waldrande — bleibt links — in
die Höhe, schließlich in den Wald. Nach 15 Min. rechts; nach
0 Min. links; nach 2 Min. in die vorliegenden Fichten hinein;
nach 5 Min. rechts, später rmmer geradeaus in 10 Min. nach
der Restauration „zum Viehhaus". Von hier dann nach der
Kitzkammer siehe oben; hin und zurück 3/4 Std.
Am Viehbaus schlage man weiter den Fußpfad längs der
MKse ein und gehe am gegenüber liegenden Waldrande aufwärts.
Nach 5 Min. in den Wald. Nach 12 Min. links und nuir^gerade-
aus durch die Schneisen in 15 Min. bis zum „Cassel er Stein"..
Die Aussicht ist zwar nur beschränkt, aber doch lohnend, ebenso;
der Weg sehr schön Am „Casseler Stein" wende man sich rechts,
nach 1 Min. noch mehr rechts. Nach 6 Min. Wegteilung.
Wendet man sich hier scharf links und wandert durch die Schneise
15 Min. weiter, so findet man einen rechts abgehenden Fußweg,
der mit wenigen Schritten zum „Lusthäuschen"*) führt, einen
steilen Absturz mit schöner, leider etwas verwachsener Aussicht.
Dem Lusthäuschen - Pfad gegenüber öffnet sich nach links eine
Schneise, durch die man in 6 Min zur „Casselkuppe" kommt;
durch einen grossen Denkstein bezeichnet, aber ohne die geringste
Aussicht. Miau gehe nun wieder zu der oben erwähnten Wegtei- |
lung zurück und wandere geradeaus — in der ursprünglichen
Lichtung — weiter. Nach 6 Min. nehme man den Fußpfad über
die Wiese auf die gegenüber liegende Schneise los, nach 6 Min. 1
den ein wenig nach links ziehenden Fußweg; nach 15 Min. be-
merke man sich einstweilen den Wegweiser, welcher auch nach dem
Frau-Hollen-Teich*') zeigt, gehe jedoch geradeaus noch 1 Min.
weiter und wende sich erst dann links nach der „Calbe", 2 Min.,. * **)
*> Hier hatte Lardgraf Wilhelm IV. ein längst verschwundenes, kleines
Häuschen gebaut; daher der Name.
**) Diese Inschrift steht auf der Rückseite.
— 39 —
wo prachtvolle großartigste Aussicht. Link« daneben noch ein
zweiter Aussichtspunkt.
Für Schwalbental gehe man bis zu dem Punkte zurück,
wo man nach der Calbe abbog; hier also dann den Schwalben-
taler Weg nach links nehmen. Kurz darauf nicht links steil berg-
ab, sondern etwas nach rechts den guten, bequemen Pfad nehmen
und in 20 Min. nach Schwalbental. Schwalbental war früher
eine viel besuchte, reizend gelegene Sommerfrische. Wegen Berg-
rutschurgen sind mehrere Gebäude geschlossen und abgetragen;
die Zugänge waren abgesperrt, und das unbefugte Betreten des
Platzes war strengstens verboten Das Vorkommnis ist sehr
störend für den Meissner-Besuch, und um die Touren lohnend fort-
führen zu können sei das Folgende bemerkt.
a) Von dem Wege Calbe - Schwalbental führt rechts ab ein
Pfad, welcher auf die Fahrstraße Viehhaus - Schwalbental aus-
mündet. Auf der Fahrstraße also links; vor Schwalbental rechts
auf die Kaiserstraße. Von Schwalbental aus nach 15 Min. nicht
rechts; nach 40 Min. die Seesteine, eine schöne Felsgruppe mit
Ruhebänken, rechts der S'raße. Den Seesteinen gegenüber führt
links der Fußpfad*) bergab in ca. 1 Std. zur Station Hasselbach.
(Das Dorf liegt ein wenig nach links, der Bahnhof mehr nach
rechts).
b) Man gehe von der Calbe wieder bis zu dem Wegweiser
„Frau Holle-Teich" zurück (siehe oben); da rechis bergab auf stei-
lem, schlechtem Wege in 15 Min. nach dem Frau Hollen- Teich,
einer kleinen Wasser-Ansammlung dicht an der Straße. Auf der
andern Seite der Straße, gerade gegenüber, zweigt nach rechts berg-
ab der schlechte Fahrweg über Vockerode nach Abterode ab. Von
Abterode durch das malerische Höllental, an dessen Ausgange die
Ruine Bilstein, nach der Eisenbahnstation Albnngen. Im Ganzen
ca. 3 Std. Die Burg war der 8itz der mächtigen Grafen v. Bilstein,
deren Besitz durch Schenkungen und Verkäufe sehr zusammen
schmolz. Die Burg kam später in das Eigentum der hessischen
Landgrafen, und wurde, als baufällig, im Jahre 1594 abgebrochen
c) Verfolgt man die am Frau Hollenteich vorüber führende
schöne Chaussee nach links, so gelangt man, immer langsam berg-
ab und stets in schönem Walde, in 15 Mm. zu dem Zechenhause,
jetzt Sommerwohnung, des verlassenen Friedrich-Stollens.
Hier rechts; nach 6 Min. rechts ab auf den Fußpfad; nach 3 Min.
wieder rechts und in 25 Min. nach dem Dörfchen Frankenhain.
Von hier schlage mau die Hilgershausener Chaussee, später bei
dem steinernen Wegweiser die Kammerbacher Chaussee ein; nach
*) Kuiz nach dem Verlassen des Kaiserweges führt vom Fusspfad ein
kleiner Seitenweg nach rechts zu einer Quelle mit vorzüglichem Trinkwasser
40
ca. 3/4 Std. nehme man den Feldweg nach links*) und wandere
darauf 15 Min. fort. Auf der sich dann vorlegenden Chaussee
5 Min. links; dann rechts ab auf den Pfad, an dem Wasser-
Reservoir vorbei, bei der Telegraphenstange wieder rechts durch das
Gebüsch und in 5 Min. zu der Kammerbacher Höhle am
Fuß einer imposanten Felswand; davor ein kleiner Teich. Man
gehe nun wieder bis zur Chaussee zurück und dann auf dem sich an-
schließenden Nebenweg in 20 Min. nach dem Dorfe Hilgershausen.
Von Hilgershausen durch das sehr schöne Riedenbach-Tal in
11/2 Std. nach der Eisenbahnstation Oberrieden.**)
ä) Der Weg vom Casseler Stein über das Plateau und später
im Tale nach Witzenhausen ist für Fußgänger durchaus mdjt
lohnend. — Der Aufstieg von Hasselbach ist nicht zu empfehlen,
weil steil und zum Teil sonnig; wer indeß den Aufstieg von
Hasselbach aus machen will, beachte das Folgende. Vom Bahn-
hof talabwärts 8 Min., dann links ab und gleich darauf über das
Geleise der Bahn; der Weg ist längere Zeit breiter Feldweg, später
Fußpfad und gut angelegter Promenadeweg. (Am Geleise-Ueber-
gang links eine weiße Säule mit der Nummer 300). Nach 25 Min.
und nach 8 Min. nicht links. Nach 5 Min. Eintritt in den Wald,
(hier allenfalls nicht rechts), und dem Wege folgen bis zu den
Seesteinen, die man nach 40 Min. erreicht. Von hier nach Schwal-
bental und dem Viehhaus siehe oben.
64. Roggenberg.
Per Bahn nach Velmeden und auf der Chaussee in 3/4 Std.
nach Laudenbach; da rechts. Nach 6 Min.***) rechts bergan.
Nach 4 Min. nicht rechts. Nach 15 Min. unterschreite man in
einem Durchlaß den alten Bahnkörper der Vremsbahn und gehe
gegenüber links ab auf einem undeutlichen Fußpfade, erst über
einen grasigen Hang, dann durch Wald weiter. Nach 8 Min. nicht
links. Nach 8 Min. auf der Chaussee vor dem Steine 1,4 nach
links weiter. Nach 5 Min. (links befindet sich ein großes Wasser-
loch), rechts. Nach 18 Min., bei einem Wegweiser mit Ruhe-
bank****) geradeaus, unter den Telegraphendrähten hinweg. Nach
8 Min. nicht rechts, sondern mehr geradeaus, durch die Fichten-
schonung hindurch, den trigonometrischen Punkt etwas rechts
lassend. Nach 10, 12 und 25 Min. nicht allenfalls die Wege links
nehmen, sondern immer auf der Kammhöhe, geradeaus, in weiteren
2 Min. bis zu einer Ruhebank. (8chöner Rasteplatz; einige Schritte
nach links prächtige Aussicht.) Der Berg gegenüber ist der
*) Nickt den ersten, sondern den bald darauf folgenden zweiten, wel-
cher auch ein e F o r t setz ung nach rechts hat.
**) Die Station liegt 20 Min. vom Dorfe ah ; der Hohlweg, links ab in der
Mitte des Dorfes, kürzt.
***) Von dem letzten Hause Nr 145 des Dorfes an gerechnet.
**■**) Das Dorf links ist Weissenbach.
41
Roggenberg, welcher in 20 Min. bequem zu ersteigen ist, jedoch
nur eine beschränkte Aussicht gewährt. Den Roggenberg also
immer bergab an seiner rechten Seite umgehend, gelangt man auf
schönstem Waldweg nach 20 Min zu einer Wegkreuzung und von
da gerade aus in 15 Min. nach dem Gut Rückerode; weiter durch
das reizende, enge, bewaldete Tal in 1 Std. nach Wendershausen
und in 1 Std. nach der Eisenbahnstation Witzenhausen.
Von Weißenbach (siehe oben) auch über Trubenhausen und
Hundelshausen durch das Gelsterbach-Tal in 3 Std. nach der Eisen-
bahnstation Witzenhausen.
Oie Tour ist sehr gut mit der folgenden zu verbinden :
65. Kalrichlstetrr.
Per Bahn nach Witzenhausen und von da in 1 Std. nach
Wendershausen. 8 Min. jenseits des Dorfes (Wegweiser) auf
den Rückeroder Fahrweg. Nach 5 Min., zwischen den Telegraphen-
stangen 6/7, am Lade der Obstbaum-Reihe, links über das Wasser;
nach 3 Min. links in den Wald; nach 10 Min. halb links;
nach 1/2 Min. rechts über die Wiese; nach 1 Min. wieder rechts;
nach 3 Min., beiden Grenzsteinen 72/3, etwas links; nach 15 Min.,
bei dem Distriktstehl 121/116, etwas nach rechts; nach 5 Min.
nicht links; nach 4 Min. wieder rechts und in 4 Min. zu den
2 Aussichtspunkten des Habichtsteins, wo schöne Aussicht.
Für den Rückweg gehe man wieder auf dem gekommenen
Fahrweg zurück 4 Min. und verfolge dann dessen scharfe Biegung
nach rechts. Nach 10 Min., an der Waldecke, links und nun
immer langsam bergab, mit schönsten Ausblicken in das Tal, in
J/2 Std. nach dem rechts von dem Viadukt gelegenen Dorfe Ober-
rieden. Die Eisenbahnstation liegt 20 Min. weiter.
66. KoßKopf (mark. Weg).
Per Bahn nach Oberrieden und auf der Landstraße 15 Min.
bis zu der Telegraphen-Stange Nr. 119. Hier rechts ab auf den
Verkoppelungsweg, an dessen Ende kurz rechts, dann auf dem
sandigen Feldweg nach links und auf den Wald zu, im Ganzen
8 Min. Nun geradeaus in den Wald, nachdem man vorher erst
am Waldrande her gewandert war. Nach 5 Min. nicht rechts;
nach 15 Min. den mittleren Weg, ein wenig nach rechts, nehmen.
Nach 5 Min. ist die „Jäger-Eiche" erreicht, ein mächtiger
Baum. Hier etwas nach rechts. Nach 5 Min. links*). Nach
25 Min. zweigt von dem bisherigen Fahrwege halb links ein
Fußpfad ab, (nicht den kurz vorher sich scharf links am Berge
empor ziehenden Rasenweg nehmen,) der in 20 Min. int Zickzack
zu in Gipfel bringt. Oben kleiner Aussichtsturm mit herrlicher
Aussicht.
*) Der Weg rechts führt zu einer schönen Schutzhütte.
Bequemer wird die Besteigung der letzten Kuppe, wenn man
den Fahrweg nach ca. 15 Min. weiter verfolgt; bei einiger Auf- [
merksamkeit wird man dann den links abzweigenden Fußpfad ent- !
decken, welcher schattig und bequem in 10 Min. zum Turme bringt.
Die Weiterwanderung vom Turme nach Allendorf, 2^ Std.,
ist nicht zu empfehlen.
67. Kleinbahn Mithelmshöhe—Uaumbnrg.
68. Station Milhelmshöhe.
Für Wilhelmshöhe siehe den betreffenden Abschnitt.
69. Station Fürstenallee—Niederzwehren.
Fürsten-Allee: Oer Weg ist schattenlos, aber wegen der stets
schönen Aussicht doch lohnend, 1 Std. Die Allee beginnt gleich
bei dem Stationsgebäude und zieht sich in mäßiger Steigung den
Berg hinan. Auf halbem Wege das Wirtshaus „zur schönen Aus- -
sicht", später die Schießstände der Dönche. Bei dem Wirts mus
„zur Dönche" mündet die Allee (Station der Herkulesbahn) auf
die Kohlenstraße aus. Hier gerade aus nach Wilhelmshöhe; links
in das Druseltal resp. den Habichtswald; rechts nach Wahlers-
hausen, Wehlheiden und Cassel.
Man kann auch ganz zu Fuss durch die Aue, oder unter Be-
nutzung der Trambahn nach Niederzwehren gelangen. In der
Mitte des Dorfes, bei der Wegtafel, rechts ab, unter dem Geleise
der Staatsbahn hinweg in einigen Minuten zu der Station der
Kleinbahn.
70—71. Station Nordshausen. ^) Kaunsberg
und Krajselsberg.
Man verfolge die Corbacher Straße bis zur Höhe des Sattels,
dem Brand, 3/4 Std. Von hier geradeaus weiter in 5 Min. nach
dem Gasthaus „zur Erholung" und von da auf bequemem Pfade
in 30 Min. zur Höhe des Baunsberges. (Siehe Baute Bauns-
berg.) Oder vom Brand aus nach rechts auf dem schönen aussichts-
reichen Niveau-Wege in 40 Min. zu dem „Gasthaus am Vrassels-
berge", und von da auf den V r a f s e l s b e r g. (Siehe Baute
Brasselsberg.)
72—73. Station Altenbauna. Kertingshäuser Klippe
und Kannaial.
(Der beschriebene — bessere — Weg deckt sich nicht ganz
mit den angebrachten Zeichen.) Von Altenbauna (das Dorf liegt
beträchtlich von der Station entfernt) nach Kirchbauna, 20 Min.,
*) Alter Ort, wo im Besinn des 13, Jahrhunderts Graf Albert v. Walien-
stein ein Nonnenkloster stifte'e, dessen Gebäude aber nach der Reformation
in Trümmer fielen. Die alte Kirche beachtenswert.
48
von da in 10 Min. nach der Baunabrücke und auf der Chaussee
15 Min. weiter. Dann, bei der linken Telegraphenstange Nr. 85,
link-; ab auf den Verkoppelungsweg. Nach 2 Min. Wegteilung;
von da gerade in 1 Min. nach der Hertingshäuser Klippe, wo
schöne Rundsicht. Man kehre nun zu der Gabelung zurück und
wandere auf dem Wege rechts 3 Min. gerade aus; dann links
und nach 4 Min. geradeaus — die Spitze einer Fichten-Reihe bleibt
unmittelbar rechts —, den Fußpfad bergab in den Wald nehmen.
Nach 3 Min. in die Fichten hinein,- nach 2 Min. im Tale scharf
rechts über die kleine Blöße erst etwas bergan, nach 8 Min. den
Fahrweg links; nach 4 Min. nicht links. Nach 12 Min. auf dem
Fußpfad kurz links und auf dem gegenüber liegenden Fahrwege
auch nach links weiter *) Nach 24 Min. rechts den Hang hinauf,
und in 5 Min. zur Eisenbahnstation Guntershausen. Man kann
die Tour noch lohnend erweitern,'"wenn man auf dem Wege nach
dem Brasselsberg (siehe Honte Lrasselsberg) noch einige Schritte
über die Stelle hinaus geht, wo der Weg nach der „Zeche Marie"
abzweigt, dann links und der elektrischen Leitung folgen bis zu
dem Wiederhold'schen Gute. Vor den Gebäuden rechts auf den
Feldweg; später wieder links aus der Chaussee und (1 Std im
Ganzen) nach Nordshausen. Von Nordshausen (erst Feldweg,
später Chaussee) in 3/4 Sid. nach Altenbauna.
Die Baunabrücke kann man auch direkt erreichen. Per
Trambahn zur Endstation der Frankfurter Straße. Von da über
Niederzwehren und die Knallhütte auf schöner Straße noch Istz Std.
bis zur Baunabrücke. — Von Guntershausen nach der Eisenbahn-
station Oberzwehren lohnende Fußwanderung. Erst im Fuldatale,
dann gegenüber Dittershausen, bei der Telegraphenstange an der
Fähre, links ab, steil über den Berg, über das Geleise, auf der
Höhe rechts den Fußpfad und nach Öberzwehren. 1V2 Std.
74. Bannsbrrg.
Vom Dorfe Fahrweg in 3/4 Std. nach dem Gasthaus „zur Er-
holung." Von hier aus den Gipfel (siehe Route Baunsbergl.
75—80. Statian Großenritte. Uiedenkrinerkopf. Dicke
Giche. Kitstet», Kocksgaile, Hast«, Landgrafenvorn
(teilweise mark Wege).
Von der Station in V2 Std. nach dem Gertrudenstift Alt-
kurhessische Stiftung, so benannt nach der letzten Kurfürstin von
Hessen. Auf dem Grundstück wird jetzt Gärtnerei betrieben.
Daneben in hübscher Umgebung der Heiligenborn. Das Wasser-
becken ist jetzt leer, da die Quelle in die kommunale Wasser-
leitung mit einbezogen wurde. Das Stift rechts lassend wende
* Kurz darauf nicht allenfalls ans die Wiese links, sondern-auf dem
Fahrwege blcibon.
44
man sich vor dem Basaltwerke links und wandere 20 Min am
Waldrande her; dann über ein kleines Knüppel-Brückchen*) nach
rechts in den Wald. Man wandere nun auf dem teilweise
schlechten Fahrwege, alle rechts abziehenden Holzabfuhrwege ver-
meidend, gerade aus in 20 Min. zur Sattelhöhe**) und gehe
wieder gerade aus, nicht rechts, weiter. Nach 2 Min. erst
rechts***), nach 6 und 3 Min. nicht links bergab**"), nach 4 und
2 Min bleibe man rechts auf dem Fahrwege und gehe noch 8 Min.
weiter. Nun im spitzen Winkel scharf links und nach 4 Min. rechts
ab in die Fichten. Nach 5 Min. wende man sich links, im Bogen
nach rechts. Nach 5 Min., vor einem offenen Grundstücke, rechts,
am Waldesrande empor, dann auf dem sich vorlegenden Fahrwege
kurz links und wieder gerade aus die steile Kuppe hinan, in
10 Min. zum Gipfel des Niedensteiner Kopfs, wo große, schone
Aussicht.
Geht man denselben Weg zurück, auf dem man die Kuppe in
10 Min. erstiegen hat, so erblickt man gerade gegenüber, jenseits
des obigen offenen Grundstückes*****), den Distriktstein 1/2; rechts
daneben gerade aus bergab in 20 Min. nach Ermetheis, bleine8
hochgelegenes Dorf.
In Ermetheis**'***) links und über eine Hute. Nach 4 Min.,
vor einem kleinen Wasserlause, links und in 3 Min. nach dem
Reservoir der Wasserleitung. Vor dem Reservoir nach rechts,
und immer am Waldrande her. Nach 8 Min. gleich hinter dem
Distriktstein 180 scharf links in den Wald, gleich darauf nicht links,
dann nicht rechts, sondern geradeaus und in 5 Min. zur Dicken
Eiche. Die Diebe ist eiver äer merkwürdigsten Bäume Deutsch-
lands; sie hat einen mächtigen Umfang, ist zum Teil noch belaubt
und dürfte wohl leicht ein Alter von lOOO Jahren haben.
Bon der Dicken Eiche*******) setzt sich links der Fußpfad********)
nach dem Bilstein wie folgt fort: Nach 4 Min. nicht links auf das
Waldhäuschen zu; nach 4 Min. in der Fichten-Schneise bergan. Nach
*) Dessen Ersatz durch einen besseren Uebergang steht wahrscheinlich
demnächst bevor, da der betr. Weg eben ausgebaut wird.
**i Von hier nach links mark. Weg nach dem Bilstein; es ist dies der
letzte Teil des weiter u> t> n beschriebenen Pi ad es Dicke Eiehe—Bilstein.
***) Links geht es nach Ermetheis.
****) Nach links schlechter Weg nach der Dicken Eiche.
*****) Das Grundstück darf s< lbstverständlich nicht traversiert werden,
sondern muss nach links umgangen weiden.
******) Bei dem Hause Nr. 21, zwischen 2 Staketen-Zäunen hindurch.
*******) Von der Dick- n Eiche aueh geradeaus ohne Weg, (die Richtung
ist östlich) nur-den Zeichen — weisse Kreise -- e.n den Bäumen folgend, in
10 Min. bis zu einem sich vorlegenden Fahrwege; auf letzterem nach rechts,
dann nach links her- m in 1 Std. nach Besse.
********) Rechts neben der grösseren Bank.
45
6 Min *) folge man nicht den alten Wegzeichen nach rechts,
sondern gehe noch einige Schritte in den Laubwald hinein und
nehme erst dann den schönen, neuen Niveau-Pfad durch prächtigen
Buchen-Hochwald nach rechts. Nach 10 Min. lasse man ebenfalls
dev alten Weg links und nehme den neuen Weg etwas nach rechts.
Nach 5 Min. biegt der Pfad nach links, gleich darauf wieder nach
rechts. Nach 5 Min. gabelt sich der Pfad: nach rechts gelangt
man in 4 Min. zur Bocksgaile, kleine Kuppe mit zwar beschränkter,
doch malerischer, lohnender Aussicht; auf der linken Abzweigung
erreicht man in 8 Min. die Klippe des Bilsteins, wo prächtige,
großartige Aussicht.
Von hier fetzt sich der gute Pfad erst gerade aus weiter fort.
Nach 8 Min. teilt sich derselbe; dann nach links in 2 Std. nach
der Eisenbahnstation Großenritte; nach rechts (besser) immer
langsam bergab, über die Försterei**) nach Besse 1 Std. Von
Besse nach Holzhausen 3/4 Std. Bei Holzhausen ein kleiner Hügel,
der Hahn, von welchem hübsche Aussicht. In Holzhausen Weg-
teilung: entweder in 1/2 Std. nach der Bahnstation Grifte; oder
in 1 Std. nach der Station Guntershausen. Aut letzterem Wege
immer schöne Aussicht.
Tüchtige Gänger — aber nur ganz kniefeste — können
von der Bocksga le südlich über den grasbewachsenen Hang ab-
steigen, 3—8 Min. Auf dem am Fuße des Kegels sich vorlegenden
berasten Fahrwege 4 Min. rechts, im Bogen nach links; auch
später bei der Wegteilung, am Distriktstein 8, sich ebenfalls
3 Min. rechts bergab halten; auf dem sich vorlegenden Fahrwege
1 Min. rechts, dann wieder links geradeaus und auf schönem
Waldwege, zuletzt auf der indirekt von Ermetheis kommenden
Chaussee***) in 20 Min. zu der in Route Landgrasenborn erwähnten
Försterei. Von hier also nach links in 3/4 Std. nach Besse;
geradeaus in x/4 Std. zum Landgrafenborn und weiter wie an-
gegeben.
81—82. Station Elgershausen.
a) Hirz st ein. Durch das Dorf hindurch und von „den
Eichen", dem Dorf-Festplatze, auf gut angelegtem Pfade zur Höhe.
Nach 45 Min. erreicht man den Punkt, wo sich, ganz in der Nähe
der Quelle, her aus dem Druseltale kommende Weg nach dem
Hirzstein anschließt. (Siehe Route Hirzstein).
b) Firnsbachtal. Vom Bahnhof nach rechts und nach
wenigen Schritten am Gasthaus „zum Firnsbachtal" vorbei. Der
*) An dieser Stelle mündet der Fussweg ein, wenn man, wie schon
oDen bemerkt, von Grossenritte kommend, den Bilstein direkt besuchen will,
**) Im Forsthaus.— sehr angenehmer Rasteplatz — Erfrischungen.
***) Siehe Station Sand, Ausflug b.
— 46 —
schöne, neu angelegte Pfad führt durch das reizende Firnsbachtal
in 1 Std. nach dem alten Bergwerk und der Kohlenftraße. (Siehe
Route Firnsbachtal).
83-85. Station Hook.
a) Schauenburg *) Vom Bahnhof auf der Chaussee 2 Min.
fort; dann **) rechts ab auf den Feldweg und auf halber Höhe
des Berges wieder rechts Oben schöne, leider etwas verwachsene
Aussicht. V2 Std.
b) Altes Bergwerk. Vom Bahnhof nach dem Dorfe und
dann die zweite Straße nach links. Nach Passierung des Eisen-
bahn-Viaduktes rechts; bald darauf links auf die einzelne Scheune
los und nun aus dem alten Bergmanns Pfade, teilweise steil, doch
meist durch schönen Wald, nach den Gebäuden des alten Berg-
werks, 1'/2 Std. Von da Anschluss an die Touren durch den
Habichtswald (Hohes Gras, Firnsbach-Tal, Drusel-Tal etc).
c) Hohes Gras. Vom Bahnhöfe nach dem Dorfe; hier die erste
Straße links nehmen und erst am Ende des Dorfes, nach 6 Min.,
rechts ab, auf den Wald zu, den man nach 20 Min. erreicht. Nach 6 Min.
nicht rechts; nach 10 Min. rechts bergan. Nach 6 Min., bei der
Wegteilung***), nicht links, sondern dem schönen breiten Fahrwege
rechts 15 Min. folgen; dann auf dem sich vorlegenden Fahrwege
nach rechts und in 6 Min. zum Turm. (Liehe Route Hohes Gras).
86—88. Station Kreilendach -Steinbrüche.
Falkenstein. Elmshagen. Niedenstein (mark. Wege).
An der Haltestelle das Geleise überschreiten und gerade aus
gleich in den Wald. Nach 5 Min. rechts den kleinen Hang hinauf;
nach 10 Min. halb links; nach 3 Min. rechts in die jungen Fichten
und geradeaus weiter. Nach 10 Min. legt sich ein gebauter
Weg vor; auf diesem nach rechts weiter. Nach 3 Min.'nicht
rechts****), dagegen nach 1 Min. links ab bergan. Nach 4 Min.
rechts und in 5 Min. zur Ruine des Falkensteins, wo kleine, aber
schöne Aussicht. Oie Burg wurde im Jahre 1346 von der Familie
von Hund erbaut und kam nach mehrmaligem Wechsel an Eckbert
von Grifte. 1597 war die Burg schon verfallen.
Als Weiterwanderung gehe man bis auf den ermähnten ge-
bauten Weg zurück. Hier entweder dann (siehe Bemerkung) links
ab. dem breiten Fahrwege, immer langsam bergab, folgend, nach
*) Von der Burg nur noch spärliche Trümmer. Die Schauenburg war
zuerst ein Sitz hessischer Grafen und wurde später vom Geschlecht von
Dalwigk bewohnt.
**; Hinter der rechtsseitigen Telegrsphenstange Nr. 10.
***) Dicht vor der Sattelhöhe, nachdem rechts wenige Fichten aufgetreten sind.
****) Rechts geht es nach Sand
47
Austritt aus dem Walde nach rechts, später nach links, in a/4 Std.
zu der Eisenbahnstation Sand. Oder gerade aus in 3/4 Std. nach
Elmshagen*). Vor dem letzteren Dorfe Chaussee, welche links in
1/i Std. nach der Eisenbahnstation Breitenbach, rechts in l Std.
nach Niedenstein bringt.
Kiodenstoin i8t ein kleines Städtchen wit 700 Einwohnern, die
hauptsächlich vom Ackerbau leben. Der Ort hat eine sehr schöne
Lage und bietet Gelegenheit die Tour nach den verschiedensten
Richtungen fortzusetzen: Ermetheis. Bilstein, Landgrafenborn,
Merxhausen, Sand etc. (Siehe die betreffenden Routen).
Bei dem Städtchen der Niedensteinerkopf; doch ist der Aufstieg
von hier steil und schattenlos. Besser macht man die Besteigung
von Großenritte aus (siehe diese Station).
Die Spitze des Berges trug ein Schloss, welches im 13. Jahr-
hundert die Herren von Elben bewohnten und das im Jahre 1387
vom Erzbischof Adolf von Mainz zerstört wurde. Das Städtchen
selbst blieb ziemlich verschont, hatte aber im 30 jährigen Kriege
viel zu leiden.
89—93. Station Sand.
a) Durch den Wald Hattenhausen nach Naumburg.
2 Std. (mark Weg). Von der Station nach dem Dorfe, dann
vor der Wöllenstein'schen Wirtschaft rechts ab und auf der Chaussee
bis zu einem mehrarmigen Wegweiser, 24 Min. Hier einige
Schritte links und dann wieder geradeaus auf dem Feldwege
16 Min. weiter. Vor dem Walde Wegbiegung scharf rechts; nach
2 Min. den Fußpfa d**) links bergan nehmen. Nach 10 Min.
Dreiteilung des Weges; hier den mittleren Weg nehmen***).
Nach 8 Min. nicht links, sondern wehr gerade aus und nun diesen
Fußpfad, unter Ileberschreitung aller sich vorlegenden Fahrwege,
inne halten; erst nach 12 Min. mündet der Fußpfad wieder in
einen schlechten Fahrweg aus. Nach 5 und 4 Min. nicht rechts.
Nach 12 Min hat man das Ende des Waldes erreicht; dann über
ein kleines Brückchen und aus dem Verkoppelungswege in 25 Min.
nach der Eisenbahn st ation ****) Naumburg (Angenehme Wald-
wanderung. Hinter Sand schöner Rückblick auf den Talkessel;
vom letzten Teil des Weges malerischer Blick auf die Weideisburg
und Umgebung).
b- Niedenstein, Ermetheis, Landgrafenborn, G u -
densberg (teilweise mark. Wege). 3l/2 Std In Sand vor der
*) In der Mitte des Dorfes, unter einer alten Esche, ein noch aus dem
Mittelalter stammender Schandpfahl.
**) Die beiden nächstfolgenden Fahrwege also überschreiten.
***) Links kommt man in 3/4 Std. nach Elberberg (siehe Station Naumburg).
****) Der schnurgerade Yerkoppelungsweg mehr links führt direkt nach
der Stadt.
Wöllenstein'schen Wirtschaft links ab und jenseits der Brücke den
breiten Verkoppelungsweg nehmen. Nach 10 Min., an der Ecke
des Buchenwaldes, rechts ab auf den Fußpfad; nach 5 Min. i n
den Fichtenwald und dem schönen Pfade geradeaus folgen.
Nach 15 Min. (nach Passierung einer dicken Eiche) bei einer
Ruhebank ebenfalls geradeaus*) weiter und in 1/2 Std. nach
Niedenstein. (Wegen Niedensteinerkopf siehe früher Station
Breitenbach—Steinbrüche.) Von Niedenstein nach Ermetheis
stz Std. Aussichtsreicher Weg. 8 Min. hinter Niedenstein die
Chaussee, nicht den Verkoppelungsweg, nach links nehmen. Von
Ermetheis nach Dicke Eiche, Bilstein etc. (Siehe früher Station
Grossenritte.)
In Ermetheis vor der Kirche**) links. Nach Ueberschreitung
einer Brücke nicht links; bald darauf, nach 10 Min., nicht rechts,
also mehr auf die von links kommende Waldspitze zu, und dem
breiten Fahr wege 15 Min folgen bis zu dem von den Hängen
des Bilstein herabziehenden Walde. Hier den von links kommenden
Waldweg nach rechts nehmen, erst am Waldrande her, schließlich
in den Wald, bis sich nach 12 Min. eine wieder von links
kommende Chaussee vorlegt. Auf letzterer rechts in 8 Min. bis
zur Chaussee Besse—Metze; von Ermetheis im Ganzen 45 Min.
Auf letzterer Chaussee entweder nach links in 3/4 Sld. nach Besse,
oder nach Ueberschreitung in 15 Min. nach dem Landgrafenborn
und von da in 1 Std. nach der Eisenbahnstation Gudensberg.
Siehe Bonte Lammsberg.
94. Station KalHorn. MerHolz-Giche.
Vom Bahnhöfe wende man sich rechts, und nehme, auf einer
Brücke das Geleise überschreitend, die Chaussee. Nach 8 Min.
rechts ab aus den Feldweg; nach 6 Min. nicht nach links bergab,
sondern geradeaus in 2 Min. zur Werholz-Eiche, einem alten
mächtigen Baum. Für die Weiterwanderung gehe man bis zu
obiger Chaussee zurück. Hier entweder rechts in 3/4 Std. nach
Merxhausen und von da weiter nach Riede oder nach Naumburg;
oder links über Bathorn und Altenstädt in 2 Std. nach Ipping-
hausen, am Fuße der Weidelsburg. Siehe die betr. Routen.
(Die Tour ist nur bei viel vertilg barer Zeit zu empfehlen.)
Balhorn, reiches Dorf mit ca. 1000 Einwohnern, seit dem
15. Jahrhundert bekannt, besitzt eine sehenswerte Kirche, im
Jahre 1743 erbaut, 1892 renoviert und erweitert, iSchlüssel in
den Wirtschaften zu erlragen.) Im Chorraum 3 gemalte Fenster;
das mittlere mit dem anklopfenden Christus, die Seitenfenster mit
den Symbolen der Evangelisten. Die Decken der zwei Anbauten
*) Links geht es nach dem Falkenstein.
**) Die Kirche bleibt unmittelbar rechts.
49
—
werden getragen von je einer Karyatide (Glaube und Barmherzig-
keit). Noch beachtenswert sind: Die Kanzel in Kelchform; die
Orgel; die Betstühle; die Brüstungen der Emporen; die Decke
mit dem Mittelbild (anbetende Engel). Auf dem Friedhof eine
mehrhundertjährige grosse Linde.
95. Uaumburg.
Kleines Städtchen von 1500 Einwohnern, durch die Grafen
von Naumburg gegründet und seit ungefähr 1250 mit Stadtrechten
versehen. Die Stadt wechselte oft den Besitzer und wurde am
9. Juli 1684 durch eine Feuersbrunst bis auf wenige Häuser zer-
stört. Zuletzt kam die Stadt an Kurhessen und 1866 durch die
Annexion an Preussen. Von der alten Stadtmauer sind noch an-
sehnliche Reste erhalten. Die alte kath. Kirche besitzt eine gute
Sauer’sche Orgel und einen stilvollen gotischen Hochaltar; deren
sonstige Auschmückung ist gehaltlos und überbunt.
Die für Naumburg in Betracht kommenden Touren sind die
folgenden:
96. KurgHain (mark. Weg).
Am oberen Ende der Stadt, bei dem Arresthaus, von der
Chaussee rechts ^ab, den Berg hinan. Kleine, sehr angenehme
Wanderung, x/2 Std. Den Rückweg nehme man so zur Stadst
daß der Wald links bleibt. Von der Chaussee prächtiger Blick in
das Tal und bis zum Habichtswald re.
Der Berg trug die Burg, welche im Gegensatz zu der älteren
Weidelshurg „Neue Burg" hiess, woraus später ,,Naumburg"
wurde. Im 30 jährigen Kriege ging, ausser 15 Häusern der Stadt,
auch die Burg in Flammen auf; die letzten Trümmer sind schon
seit langen Jahren verschwunden.
97. Auf den Kuhderg.
Hinter der Station, non dem Wege zur Stadt, links ab auf
den Feldweg und in wenigen Minuten zur höchsten Stelle, wo
malerische Aussicht auf Stadt und Umgebung.
98. Uach dem Weingarten. Std.
Auf dem Jppinghäuser Wege x/4 Std. fort, dann links ab");
nach 5 Min. wieder links und in 4 Min. nach der Kapelle auf
kleiuem Hügel. Van den 4 Seiten kleine, aber hübsche Aussichten.
Der Name kommt her von weinen — klagen, weil sich die
Bewohner Naumburgs hei dem grossen Brande (siehe oben) in
ihrer Trauer hierher geflüchtet hatten.
*) Bei der Telegraphenstange Nr. 14. Das rechts liegende Gut ist der
Weidelshof.
4
-- ----
50
99. Nach dem Galgrnderg.
Die kleine Erhöhung ist von der Station aus schon zu sehen
und bietet eine überraschend weite und malerische Aussicht. Man
gelangt in ca. 40 Min. dahin wie folgt. Von der Stadt*) auf
der Altenstädter Chaussee weiter. Gleich rechts die kleine, schmuck-
lose evangelische Kirche. Nach 20 Min., hinter der Telegraphen-
stange Nr. 19, links ab auf den Feldweg und geradefort; nach
5 Min. nicht links; nach 2 Min. rechts, etwas bergan und nach
3 Min. mit wenigen Schritten nach rechts zur Höhe der kleinen
Kuppe, der historischen Stätte des Naumburger Galgens. In der
Nähe auch die kleine Ruine eines sehr alten Wart-Turmes.
100. Nach Schloß Maldech. 2*/2 Std.
Schöne Chaussee durch Wald, mit malerischen Rückblicken, nach
dem Dorf Netze, l1/* Std. Von da in gleicher Zeit aus sonnigen
Feldwegen nach Stadt und Schloß Waldeck.
Das schloss liegt au! einem grossen Sandsteinfelsen „an der
Waldecke“, hoch über der Edder. Die Zeit der Erbauung ist un-
bekannt und von dem jedenfalls sehr alten Schlosse hat man erst
sichere Nachricht seit dem 12. Jahrhundert, wo die Burg in den
Besitz der Schwalenberg-Waldecker Herren kam, deren verschiedene
Seitenlinien das Schloss bis ca. 1660 bewohnten. Dann wurden
die Gebäude als Zeughaus, Archiv, Gerichtsstube, Arbeitshaus für
Verbrecher verwandt und stehen jetzt nahezu leer, soweit die
Räume nicht zum Wirtschaftsbetrieb herangezogen sind. Der
Uhrturm ist der älteste Teil des Schlosses; zwischen ihm und dem
neueren Teile des Schlosses Gärtchen und Altane, von wo aus
prachtvoller Blick auf das Eddertal**) sowie die Waldecker und
Sauerländer Berge. Unter dem einen Gebäude noch die alten
Burgverliesse, Folterkammern und der separate Raum — Hexen-
spund — in welchen Hexen und Schwer-Verbrecher hinabgelassen
wurden. Der Schlossbrunnen ist über 100 Meter tief.
Von Waldeck nach Wildungen (siehe Route Wildungen) schatten-
lose Landstraße in 3 Std. Die Eröffnung der Bahn-Teilstrecke
Buhlen-Netze steht unmittelbar bevor.
101. Fußweg Uetze—Uaumbirrg (mark. Weg).
In Netze bei einem der letzten Häuser des Dorfes links ab. Nach
5 Min. rechts, und durch das Feld (das Wasser-Reservoir bleibt
ungefähr hundert Meter rechts), auf den Wald zu, wo man (bis
hier 10 Min.), dem guten Fußpfade, stets durch prächtigen Wald,
folgt. Nach 25 Min. mündet der Pfad auf eine große Waldwiese
aus. Hält man sich hier am linken Waldrande, so daß die Wiese
*) Oder auch natürlich gleich direkt vom Bahnhöfe, jder an der Alten-
städter Chaussee liegt.
**) Den Ort der im Bau begriffenen Edder-Talsperre.
51
rechts bleibt, so gelangt man bald auf einen Fahrweg, den man
wieder geradeaus weiter benutzt. Nach 20 Min. erst geradeaus,
dann links und in 1/3 Std. nach der Eisenbahnstation Naumburg.
102. Uach der Meidelsburg (mark. Weg).
Vor dem dicht bei der Stadt liegenden Friedhofe rechts ab auf
die Jppinghäuser Chaussee und auf letzterer 20 Min. fort; dann*)
links ab auf den Verkoppeluugsweg. Nach 12 Min. vor dem
Kieferwäldchen**) rechts, nach 1 Min. wieder links bergan und
immer dem Waldrande folgen. Nach 10 Min. rechts bergan durch
die Felder (später ein wenig nach links), in 6 Min. bis zu dem
Distriktstein 10 und jenseits des Distriktsteines nach rechts dem
Wege am Waldrande her folgen. Nach 4 Min., bei einem
alten Grenzsteine ohne Nummer, links ab in den Wald. Nach
4 Min. mehrfache Wegteilung; man wandere von hier aus aus
dem Fahrwege, welcher von rechts kommend sich mäßig bergan
zieht, nach links weiter und erreicht nun auf diesem sogenannten
„Burgwege" in 10 Min. die Ruine der Weidelsburg.
vis Haine der Weideisburg ist eine der grössten Deutschlands
ancl sehr wohl erhalten. Die ersten Nachrichten über die Burg
stammen aus dem 13. Jahrhundert; die Burg gehörte ursprünglich
den Grafen von Naumburg (siehe oben', wechselte verschiedentlich
den Herrn, wobei sie oft zerstört wurde, doch immer wieder zum
Aufbau kam, und liegt nun seit der letzten Zerstörung im 30 jäh-
rigen Kriege in Trümmern. Der eine der beiden Türme ist be-
steigbar gemacht. Oben herrliche Aussicht, für welche folgende
Anhalte gelten mögen. Ganz vorn: Dorf Ippinghausen; dahin-
ter: Wolfhagen, die Kugelsburg, der spitze Desenberg, die Mals-
burg mit Escheberg. Nordöstlich, vorn: der breite Rücken des
Isthaberges; dahinter: die beiden Gudenberge, Bärenberg, Burg-
hasungen, Dörnberg, Hundsberg, Schaumburg bei Hoof, sowie der
Habichtswald mit dem Hohen Gras; mehr rechts: Warteberg,
Emserberg; dahinter: Langenberg mit Niedensteiner Kopf; ganz
in der Ferne: der Meissner. Südlich: Gudensberg ; dahinter:
der Heiligenberg und Altenburg; mehr rechts: Rhünder- und
Harlerberge, Falkenberg, Mosenberg, Schlossberg bei Homberg;
am Horizont: Eisenberg bei Oberaula. Südwestlich, vorn:
Naumburg; dahinter: der Büraberg mit Kapelle, Knüllköpfchen;
weiter rechts, vorn: Auenberg bei Wildungen, Kellerwald. Süd-
westlich: Hohes Lohr; mehr rechts: Schloss Waldeck. Von
den Waldecker Bergen: der lange Wald bei Freienhagen;
mehr in der Ferne: der Eisenberg bei Corbach. Im Hinter-
*) Einige Schritte jenseits des Kilometer-Steines 8,6, welcher, etwas ver-
steckt, rechts am Wege steht.
**) Man kann auch auf der ersten Wegestrecke einen Fusspfad benutzen,
der sich im Rande des Kiefern-Wäldchens hinzieht.
4*
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— 52 —
gründe: Die Sauerländer Berge mit dem Kahlen Asten und dem
Hohen Pön.
Von der Weidelsburg nach Schloß Waldeck siehe unten.
103. Uon brr Mribrlsburg nach Schloß Malbrck
(mark. Weg) ca. 3% Std.
Am Burgtor der Ruine zieht rechts ab ein Pfad, welcher steil
aber rasch in 20 Min. nach dem Dorfe Ippinghausen bringt. Von
hier auf der Chaussee weiter. Nach 6 Min. links ab über eine
Brücke und nun auf dem Talwege längs des kleinen Elbe-
Flüßchens in 12 Min. zu der einsamen Hasenmühle. (Vor der
Kühle eine Gruppe Eichen, von wo die Wegezeichen beginnen.)
Von der Mühle, welche rechts bleibt, erst ziemlich geradeaus weiter -
gleich darauf nicht den mittleren Weg, sondern den entschieden
nach rechts ziehenden nehmen, welcher sich auch bald zum Walde
wendet. Nach 3 Min. links; nach 2 Min. nicht links. Nach 6 Min.
durch ein Wildgatter, und nun auf diesem Wege, der stets mehr
oder weniger Fahrweg bleibt, immer geradeaus (also nach 6 Min.
und nach 4 Min. nicht allenfalls links), in weiteren 12 Min., stets
in schönem Wald, bis zu einem breiten Fahrwege, welcher über-
schritten wird Nach IO Min. malerische Aussicht nach Südwesten,
und nun im Bogen ein wenig nach links zu einer Blockhütte mit
Distriktstein in prächtiger Umgebung, 3 Min. (Beizender Baste-
punkt).
Von der Hütte wandere man so weiter, daß man die Nummer
8 des Distriktsteines im Rücken hat. Nach 8 Min. verlasse man
den bisherigen (Ketzer) Weg und schlage sich rechts auf den Fuß-
pfad nach der Oberförsterei „Tiergarten". Nach 8 Min. ein wenig
nach links, gleich darauf nach rechts in breiter Schneise weiter.
Nach 20 Min. etwas nach rechts ab; die Chaussee nach 8 Min. wird
überschritten und gelangt man durch den gegenüber liegenden
Wald in 15 Min. zur Oberförsterei Tiergarten. Von hier auf
schöner Chaussee in 1 Std. nach Schloß Waldeck. (Siehe oben.)
104—110. Naumburg—Köuigstzageu—Milburrgru,
Malbtzof, Riebe, Klauvtzopf, Guberrsbrrg, Fritzlar
(teilweise mark. Weg).
In Naumburg nach dem oberen Ende der Stadt und auf der
Netzer Chaussee fort. Nach 6 Min. links ab auf den Verkoppelungs-
weg und darauf 15 Min. weiter. (Stets schöne ausgedehnte Aus-
sicht nach links.) Dann verlasse man den Verkoppelungsweg und
nehme den Fußpfad geradeaus, etwas bergab, in die Kiefern,
später über eine Wiese und dann am Waldrande her. Nach 11 Min.
nicht rechts, sondern geradeaus über die Wiese.*) Nach 3 Min.
*) Der obere, erhöhte Teil dieser Wiese war der Kirchhof eines im 30 jäh-
rigen Kriege zerstörten Dorfes; die Grabhügel sind noch erkennbar.
53
nicht links, sondern scharf nach rechts und nach wenigen Schritten
den Fußpfad links bergan in den prächtigen Buchen-Hochwald,
! (8og. „Alterwald“) nehmen. Der Fahrweg nach 24 Min. wird
überschritten.*) Nach 1 Min. erst etwas nach rechts geradeaus;
dann, nach 3 Min., bergan — zwischen links Fichten, rechts einem
Forstgarten — geradeaus in 6 Min. zur Höhe. (Da einige sehr
alte Grenzsteine: Das Mainzer Rad, der waldecksche Stern, der
Blumenzweig der Herren v. Elben, der hessische Löwe.) Von hier
immer langsam bergab, dem Wege folgend, in schöner waldiger
Umgebung und mit hübschen Blicken auf die Waldecker Berge in
1 /2 Std. nach Königshagen.
Von Königshagen über Bergheim**) (Dark mit kleinem Schlöss-
chen), und Giflitz***) in 2stz Std. nach der Bahnstation Wildungen.
Von Königshagen auch schöner Fahrweg über das Buttlar'sche
Jagdhaus nach dem Gute Waldhof, l Std. Von hier entweder
wieder nach Naumburg, 1 Std., oder über Elben, Elberberg und
Merxhausen nach der Stalion Sand, 2 Std. Von Elberberg auch
in 1 Std. nach Riede, Dorf mit Schlösschen der Herren v. Buttlar.
Von da auf den Klauskopf wie folgt. Am Ende von Riede zwischen
schönen, alten Linden hindurch den breiten Fahrweg nehmen. Nach
8 Min. rechts ab auf den schmalen Weg. Nach 2 Min. erst nicht
rechts, gleich daraus nicht links, sondern mehr gerade aus, mäßig
bergan und in 15 Min. zur ein wenig nach rechts liegenden Höhe.
Vom Turm (Schlüssel zum Turm im Wirtshaus zu Riede zu er-
fragen) prächtige, großartige Aussicht.
Von Riede über die Dörfer Kirchberg****) und Gleichen nach der
Station Gudensberg in 2J/2 Std. Schattenlose Landstrasse, doch
stets in schöner Umgebung.
Von Riede ferner über Lohne nach der Station Fritzlar 2st2 Std.
Interessante, alte Stadt. Die ersten Ansänge sollen schon aus
der Zeit des hl. Bonifatius herrühren. Fritzlar hat eine bewegte
Vergangenheit. Die Stadt wurde 774 von den Sachsen zerstört.
König Konrad I. (gest. 918) stammte aus einun in Fritzlar an-
sässigen Grafengeschlechte; auf dem Reichstage wurde da 919
auch Heinrich I. zum deutschen Könige gewählt. Später Mainzisch,
wurde Fritzlar infolge eines Streites mit dem Erzbischof von dem
Landgrafen Konrad von Thüringen 1232 wieder völlig zerstört;
auch brachten der 30jährige und 7jährige Krieg der Stadt barte
Drangsale. Als die Stadt durch den Lüneviller Frieden an Kur-
hessen kam, wurde das reiche geistliche Stift säkularisiert.
*) Rechts geht es nach dem Dorfe Böhne.
**) Vor dem Dorfe prächtiger Blick in das Edder-Tal.
***) Gleich hinter Bergheim, nach Passierung der Edder-Brücke, kürzender
Nebenweg, resp. Fusspfad, nach Giflitz. Unterwegs schöner Blick auf Schloss
Waldeck.
****) Dicht bei Kirchberg der kahle Mordberg; Besteigung kaum lohnend.
1
— 54 —
Fritzlar hat etwas über 3000 Einwohner, ein Kloster der
Ursulinerinnen, eine Wasser-Heilanstalt, etwas Industrie und
Garnison. Besonders bemerkenswert die kath Domkirche mit
16 Altären, Domschatz und Gruft des hl Wigbertus. Der südliche
Turm stürzte im Jahre 1868 während des Gottesdienstes ein und
begrub viele Andächtige*) unter den Trümmern. Die jetzige
evang. Kirche ist ein Teil eines früheren Klosters. Von den alten
Befestigungen ist der sog. „graue Turm“ noch wohl erhalten
Von der Eckerich-Warte und der Höllen-Warte — je Std. —
schöne Aussicht.
x/2 Std. von Fritzlar liegt das Dörfchen Geismar mit Sauer-
brunnen**) in anmutigem Waldtal. Die vorn hl. Bonifatius ge-
fällte Donner-Eiche soll in der Nähe von Geismar gestanden
haben.
111. Anderer schöner Weg nach Königshagen (mark. Weg).
Erst wie oben, dann (wo man nach 18 Min. den Fußpfad
elwas bergab in die Kiefern einschlug) verfolge man den Ver-
koppelungsweg nach rechts noch 20 Min. weiter und wende sich
erst dann nach dem Walde links, von den 4 Holzabfuhrwegen den
zweiten von links nehmen. Nach l Min. links (nicht nach rechts***),
nach 3 Min. wieder links; bald darauf sich mehr rechts hallen.
Der Waldweg nach 6 Min. wird überschritten. Nach 4 Min. erst
ein wenig nach links bergab, gleich darauf auf dem Fußweg
wieder bergan und von den 3 Wegen gegenüber den mittleren
nehmen. Nach 3 Min. nicht links; später schöne Aussicht nach
Osten. Nach 10 Min. nicht links. Nach 2 Min. den schlechten
Pfad geradeaus (rechts) nehmen, der später wieder besser wird.
Nach 10 Min. rechts ab auf den Verkoppelungsweg; nach 3 Min.
links und in 25 Min. nach Königshagen.
112. Königshagen—Fritzlar.
Eine sehr lohnende Fortsetzung ist auch die folgende. Von
Königshagen aus breitem Fahrwege (ein kleiner Wasserlauf be-
gleitet anfänglich eine 8trecke rechts), in 12 Min. bis vor den
Wald und hier den Fahrweg links nehmen. Nach 4 Min. den
Fußpfad rechts bergan nehmen und demselben stets geradeaus
folgen; also zweimal nicht links. Nach 25 Min., gleich nachdem
man eine alte Eiche passiert hat, mehrfache Wegteiluvg; hier etwas
nach links und in V2 Std. nach dem Dörfchen Heimarshausen.
*) 21 Tote, 31 Verwundete.
Der Sauerbrunnen („Donar-Brunnen“) liegt V* Std. jenseits des Dorfes
am Wege nach Züschen.
***) Dieser Weg führt auch (ebenfalls markiert) nach dem Dorfe Böhne,
doch ist diese Route nicht zu empfehlen, da man von Böhne aus nach keiner
Seite hin eine touristische Fortsetzung hat.
55
Meist in schönem Wald; vor Heimarshausen prächtiger Blick auf
den Talkessel.
Bon Heimarshausen jetzt direkter Weg (der Friedhof bleibt
links), in 25 Min. nach dem Städtchen Züschen, mit Schloß des
Herrn von Garvens.
Von Züschen im lieblichen Elbe-Tal in 1/2 Std. nach dem
kleinen Etablissement des Sauerbrunnens „Donar-Quelle"; das
Dorf Geismar, überragt von der Eckerich-Warte, liegt noch
7, Std. weiter. Von Geismar nach der Eisenbahnstation Fritzlar
ebenfalls 1/2 Std.
Auch von Züschen auf schattenloser doch aussichtsreicher Land-
straße über Lohne und Gleichen nach der Eisenbahn-Station
Gudensberg 3 Std.
113. Uaumburg—Kuhlen (mark. Weg).
8chönster Zugang zur Edder-Talsperre.
Man wandere auf der Netzer Chaussee ca. 3/4 Std. fort und
nehme dann hinter dem Kilometerstein 3,7*) den ersten Waldweg
links. Nach 1 Min. rechts. Nach 6 Min. erst einige Schritte links,
dann wieder rechts; gleich darauf, nach 1 Min., scharf links. Nach
1 Min. etwas nach rechts. Nach 4 Min. nicht rechts bergab.
Nach 1 Min. nicht links, sondern mehr rechts. Nach 5 Min. rechts
und nun immer geradeaus, dem schlechten Fahrwege folgen, bis
man nach 15 Min. die Chaussee Böhne-Netze erreicht, welch' letztere
man überschreitet. Dann gegenüber 15 Min. am Waldrande her
und vor einem Fichtenbestande**) links. Nach 6 Min. erreicht
man die Chaussee Böhne—Buhlen; aus letzterer. nach rechts in
40 Min. nach Buhlen. Bahnstation.
1114. Rauher SteiuZete.
Mit Bücksicht auf die Lage der Züge, die Benutzung der
4. Klasse etc. ist der Zugang nach Naumburg, der Weideisburg
usw. auch über Wolfüagen in Berücksichtigung zu (ziehen. In
Folgendem seien einige Hinweise gegeben..
Vom Bahnhof Wolfhagen verfolge man die (Bahnhofstraße,
schlage sich vor der alten, eigentlichen Stadt links in die Wilhelms-
straße, lasse den israelitischen Friedhof links und wandere, nachdem
man etwas später noch den christlichen Friedhof links und einen
ruinenhasten Kirchenbau rechts gelassen hat, auf der L a n d str a ß e
bis zu dem Kilometerstein 3,1 weiter (vorn Bahnhof im Ganzen
1 Std.). Von Hier aus aus der Landstraße geradeaus fort in
3U Std. nach dem Dörfchen Ippinghausen und von da auf den
Weidelsberg, nach Schloß Waldeck und nach Naumburg. Oder
*) Der Stein steht etwas verdeckt.
**) Bei dem Distriktstein 1.
56
von dem frgl. Kilometersteine (bei einer Steinbank unter einem
Kastanienbaume) links ab nach dem „Rauhen Stein". Es ist
dies eine interessante Felsgruppe von 6 gewaltigen Blöcken ; die
beiden mittleren, nach Art der Dolmen, auf einander getürmt.
Ueber die Bedeutung sind die Forscher nicht ganz einig; doch hat
die Meinung, dass man da eine uralte, heidnische Opferstätte zu
vermuten hat, die grössere Wahrscheinlichkeit für sich Der
Weiterweg wäre wie folgt:
Von den Kastanienbäumen auf schlechtem Feldwege auf deu
breiten Ausschnitt in dem jungen Kiefernwalde zu und durch diesen
Ausschnitt hindurch. Dann — immer geradeaus — am Wald-
rande her (nach links prächtiger Blick aus Wolfhagen und die
Berge), bis, nach 15 Min., links etwas Höhere Kiefern auftreten.
Hier, vor diesen Kiefern, links; nach 3 Min. gerade aus auf dem
Fußpfad in den Wald; nach 2 Min. rechts durch die Schneise;
nach 3 Min. links auf einen Fußpfad; nach 1 Min. links, ohne
Pfad, mit wenigen Schritten zu dem „Rauhen Stein". Der Bügel
heisst Mondschein.
Man kehre nun wieder auf den eben erwähnten Fußpfad zurück
und gehe rechts bergab. Nach 4 Min. links durch die breite
Schneise. Nach 8 Min. auf der sich vorlegenden Chaussee rechts
bergab. Nach 8 Min. entweder geradeaus in 1/2 Std. nach dem
Dorfe Ippinghausen bei der Weidelsburg, oder — besser — links
auf dem Feldwege erst an der rechts bleibenden Mondschein-Mühle
vorbei in 20 Min. nach der Schleifmühle; da zwischen den Ge-
bäuden der letzteren hindurch und jenseits wieder den schönen
Verkoppelungsweg, immer am Wald r a nd e her, geradeaus nehmen.
Nach 18 Min. rechts über das Brückchen. Nach 5 Min. auf der
sich vorlegenden Chaussee nach links in 20 Min. nach der Eisen-
bahnstation Naumburg.
115—117. Schocke-Tal, Graue Katze, (Zuschlags Nutze)
(teilweise mark. Weg).
a) Nach Wolfsanger mit der Straßenbahn; von da schöner Weg
längs der Fulda nach den Wirtschaften der grauen Katze,
roter Kater, Wald sch l öß chen, im schön bewaldeten Fulda-
tal, 1 Std.
b) Per Bahn nach Ihringshausen; vom Bahnhof durch das
Dorf, dann durch eine prächtige Buchen-Allee und auf einer großen
Straßenkehre hinab in das Schocke-Tal.*) Vor der Schaumlöffel-
scheu Kuranstalt rechts, am Ende der Anstalt wieder rechts, über
*) Ueberschreitet man hier die Chaussee und nimmt den Fusspfad gegen-
über im Walde bergan, oberhalb der Schaumlöffelschen Kuranstalt her, sich
im Rande des Hochwaldes haltend, so gelangt man in 15 Min. zur „Zu-
schlags Ruhe“, Steinbank mit malerischem Blick auf Kragenhof und das
Fuldatal.
den Lauf des kleinen Schockebaches und im schönen Fuldatal*)
nach der grauen Katze. Im Ganzen ca. l1^ Std
c) Im Sommer gewöhnlich Gelegenheit auch zum Fahren per
Dampfschiff. Abfahrt unterhalb der Fuldabrücke, Nachmittags.
Die graue Katze soll ihren Namen von einer ihrer ersten Be-
wohnerinnen, einer grauhaarigen, heftigen Person — einer grauen
Katze — tragen. Offiziell heisst die Siedelung Friedrichstal.
Als Rückweg kann man sich nach dem gegenüber liegenden
Dörfchen Spiekershausen**) übersetzen lassen und erreicht von da in
20 Min. die Bahnstation Kragenhof.
Vorzuziehen ist jedoch der unmittelbar hinter der grauen Katze
beginnende Fußweg über den Berg mit fortwährend prächtiger
Aussicht. Nach 20 Min. (erst ziemlich jenseits der Höhe), rechts
auf den zweiten Verkoppelungsweg und bald darauf wieder mehr
nach links auf Wolfsanger und Cassel zu. Im Ganzen ca. l3/4 Std.
Wolfsanger ist ein sehr alter Ort und war schon unter Karl dem
Grossen bedeutend. Das Dorf hat ca. 2500 Einwohner. Die grosse
Kaltwasser- etc. Heilanstalt ist berühmt.
118. Firnskuppe (mark. Weg) ca. 1V2—2 Std.
Per Bahn nach Harleshausen. (Die Station liegt beträchtlich
vorn Orte ah.) Im Dorfe, bei dem Gasthaus zum goldnen Stern,
rechts ab, gleich darauf halblinks***), und nach 4 Min., jenseits der
Brücke, links. Nach 4 Min. rechts. Nach 3 Min. nach links am
Waldrand her; nach 2 Min. rechts ab in die Fichten-Kultur, ziem-
lich bergan, später eben, immer geradefort dem Pfade folgen. Nach
14 Min. rechts; in 5 Min. bis zu einer Lichtung, welche man
etwas nach links überschreitet. Nach 2 Min. erreicht man eine
Schneise, welche man ebenfalls, ein wenig nach links, überschreitet,
und gelangt nun in weiteren 8 Min. zum Gipfel der Firnskuppe.
Oben eine tiefe Felsspalte unter einem natürlichen Gewölbe; von
letzterem malerische Aussicht. In der Umgegend geht die Sage, dass
der Spalt eine unergründliche Niese habe, oder dass Wunderblumen
und grosse Schätze auf seinem Grunde zu finden seien. In Wahr-
heit ist der Spalt ca. 8 Meter tief und dürfte von früher hier ge-
machten bergbaulichen Nachforschungen herrühren.
Als Weiterwanderung gehe man vom Gipfel bis zu der vor-
stehend fett gedruckten Schneise zurück und folge dann nach links
dem Fußpfad, erst durch den Wald, später am Waldrande her.
Nach 10 Min. rechts ab auf den Verkoppelungsweg und auf dem-
selben in 20 Min. zur Eisenbahnstakion Heckershausen. Auch vom
*) Unter der grossartigen Eisenbahnbrücke hindurch.
**) Geburtsort des Bildhauers Eberlein.
***) Auf die Obervellmarer Strasse.
58
Waldrande aus nach links durch die Rasen-Allee in 1 Std. nach
Wilhelmshöhe zur Strassenbahn. (Siehe auch Route Rasenallee).
119—120. Stahlt»erg, Milhelmstal (mark. Weg, ca. lx/2 Std).
'Per Bahn nach Heckershausen, durch das Dorf hindurch und
jenseits der Kirche über die Brücke. Beim letzten Hause den Fuß-
pfad rechts bergauf nehmen und nach 2 Min. ein wenig nach links.
Nach 2 Min. bei einem Tanzplatz (bleibt links) geradeaus, scharf
bergan, weiter. Nach 10 Min. Wegteilung: geradeaus, sehr
steil, in 8 Min., nach links herum, bequem in 10 Min. zur Spitze,
wo Ruhebank und schöne Aussicht.
Man kann von hier aus auf angenehmen Waldwegen nach Wil-
helmstal weiter gehen, wie folgt. Hinter der Ruhebank nehme
man von den beiden Fußpfaden denjenigen, welcher den großen
Felsblock rechts läßt. Nach 3 Min. geradeaus (links geht es wie-
der nach Heckershausen) in eine kleine Tannenschneise, bald da-
rauf halblinks. Nach 8 Min. links, erst bergab, später wieder eben
und immer dem Wege folgen. Nach 15 Min. scharf rechts sich
wendend auf der sich vorlegenden Chaussee (Rasenallee) und in
20 Min. nach Wilhelmstal. (Siehe nächste Route).
121. Milhelmstal.
Per Bahn nach Mönchehof. Rer Ort ist entstanden aus dem
Güterhofe eines Klosters, der zu dem verschollenen Dorfe Hathu-
brachtshausen gehörte. Dann auf dem Fahrwege (die Waldecke
schneidet ein kürzender Fusspfad ab), in 3/4 Std. nach Schloß
Wilhelmstal, mit prächtigem Schloßpark; vom sog. Franzosen-
turm schöne Aussicht. Gegenüber dem Schlosse Echo. Die kleinen
aber hübschen Wasserkünste der Grotte springen im Sommer jeden
Sonntag und Donnerstag von 3st2 bis 4 Uhr nachmittags. Bei
den Oekonomie-Gebäuden Wirtschaft.
Wilhelmstal wurde vom Randgraf Wilhelm VIII. geschaffen aus
einem Güterhofe, der unter dem Namen Amalgotzen schon in den
ältesten Zeiten bekannt war. Das Schlösschen ist im Rokoko-Stil
erbaut und eingerichtet, und bieten die verschiedenen Räume sehr
viel sehenswertes. Besonders sei auf eine Sammlung weiblicher
Portraits (die sog. „Schönheitsgallerie“) aufmerksam gemacht. An-
meldung beim Kastellan; Eintritt täglich.
Bei Wilhelmstal am 23. Juni 1762 Schlacht unter Ferdinand
v. Braunschweig. Die zahlreichen Gefallenen sollen s. Z. im Schloss-
park begraben worden sein. Jeröme Napoleon hat sich zur Zeit
des Königreichs Westfalen oft in Wilhelmstal aufgehalten.
122—124. Häuschensberg, künstlicher Felsen, Fuldatal
(teilweise mark. Wege).
Ueber Ihringshausen (auch Bahnstation) in 2st2 Std. nach
Rothwesten, am Fuße des Häuschensberges. Vom Turm aus dem
— 59 —
Gipfel schöne Aussicht. Oer Schlüssel zum Turm ist in der Gast-
wirtschaft zu Rothwesten zu erfragen.
Auf dem Wege, den man kam, gehe man nun von Rothwesten
ca. 25 Min. wieder zurück und schlage dann den links abführenden
Knickhagener Weg ein (Wegweiser*). Nach 6 Min. rechts. Nach
10 Min. links, etwas nach rechts herum um den Wald. Nach
8 Min. wieder links, so daß die Fichten rechts bleiben, auf den
vorliegenden isolierten kleinen Bestand zu und in 10 Min. (die
letzten paar 8chritte links ohne Weg) nach dem in diesem Bestand
liegenden, künstlich geschichteten Felsen mit Ruhebank auf der
Höhe. Oie früher reizende Aussicht ist jetzt leider ganz ver-
wachsen. Der Felsen ist Privat-Cigentum, doch wird der Zutritt
kaum verwehrt.
Das dem Felsen vorliegende Gut ist Eichenberg; von hier aus-
sichtsreicher Fußpfad in hinab nach der Eisenbahn-Station
Speele in einem der schönsten Teile des Fuldatales.
8ollte man über die Lage von Eichenberg im Zweifel sein, so
bemerke man sich, dass der Fahrweg, von dem man zuletzt links
ab nach dem „künstlichen Felsen“ ging, geradeaus, kurz darauf
etwas nach rechts, in 3 Min. zu dem Gute führt.
125—127. Kamrnsbrrg, Gudensberg, Mauerstein ca. 2 8td.
Per Bahn über Grifte nach Dissen und auf der Deuter Chaussee
weiter. Nach 15 Min., hinter einem Brückchen, rechts ab auf den
Verkoppelungsweg, geradeaus auf den Wald zu, den man nach
20 Min. erreicht. Vor dem Walde links, immer am Waldrande
her, welcher stets rechts bleibt, bis man nach 15 Min. zu den
Distriktsteinen 1 und 2 gelangt; hier, bei einem kleinen Bestand
Fichten, nach rechts in den Wald und erst in 12 Min. zu einem
Tanzplatz mit Bänke-Anlagen, von da in 3 Min. zum Gipfel, wo
malerische Aussicht.
Die Bänke des Tanzplatzes sind in 2 Gruppen aufgestellt;
zwischen beiden gerade hindurch führt der Weg in 3/4 Std. nach
Gudensberg (LahnStation), erst durch eine Schneise, dann am
Steinbruch her, später durch Feld.
Gudensberg, Städtchen von ca. 2000 Einwohnern, mit etwas
Handel und Industrie. Oberhalb der Stadt zwei Ruinen, die
W enigenburg und Oberburg, mit Aussicht. (Besuch zu empfehlen.)
Die beiden Schlösser wurden noch nach dem 30 jährigen Kriege
bewohnt und haben vielen Belagerungen widerstanden. Gudens-
berg war im 11. und 12. Jahrhundert der Sitz der Grafen des
fränkischen Hessengaues und hat eine sehr alte Geschichte.
1/2 Std. von Gudensberg liegt das Dörfchen Maden. Dicht
dabei der Maderstein, ein großer, beraster Felsblock; besteigbar.
*) Bis hierher von dem Stationsgebäude Ihringshausen 50 Min.
doch ohne Aussicht. Maden soll das frühere Mattium, die Haupt-
stadt der alten Chatten, sein; neuere Forschungen haben dies
zweifelhaft gemacht und Mattium auf das Gebiet des nahe ge-
legenen Dorfes Metze verlegt.
128—129. Scharfenstein und Gdenberg (Gudensberg) ca. 2 8td.
Per Bahn über Grifte nach Dissen*). Jenseits des Dorfes
nach 12 Min. von der Chaussee ab auf den zweiten Verkoppelungs-
weg rechts und diesem Wege 8 Min. folgen. Von hier links mit
wenigen Schritten zum Fuße des Scharfensteins, einer gewaltigen,
zerklüfteten Basaltmasse. Die Besteigung lässt sich von der dem
Einsturz gegenüber liegenden Seite unschwer ausführen; Aussicht
massig. Man wandere auf dem Verkoppelungswege nun erst noch
3 Min. fort und nehme dann den Rasenweg geradeaus. Nach
8 Min auf dem Rücken vor dem Walde erst rechts, gleich daraus
nach links in den Wald. Nach 3 Min nach rechts in die Schneise
und dem Wege folgend in 15 Min. zur höchsten Stelle, wo Schuß-
hütte und Turm mit ausgedehnter und malerischer Rundsicht.
Der Odenberg ist ein sagenberühmter Punkt. Hier soll in
grauen Vorzeiten Gott Odin seine Opferstätte gehabt haben. Auch
an den Scharfenstein knüpfen sich viele Sagen, die das Volk z. T.
in eigentümlicher Weise verknüpft hat.
Als Weiterwanderung gehe man den gekommenen Weg 5 Min.
zurück und nehme dann rechts den Fußpfad steil bergab. Auf
dem nach 4 Min. am Fuße des Berges sich vorlegenden Fahr-
wege links; nach 5 Min. auf den Verkoppelungsweg rechts und
durch die Felder nach Gudensberg. ca. 3/4 Std. (Siehe vorige
Route.)
130. Larrdgrafrriborn, ca. 3x/4 Std.
Per Bahn nach Grifte und von da über Holzhausen nach Besse,
1 Std. Hier auf der Metzer Chaussee ca. 3/4 Std. fort; dann
nach Passierung eines einzelnen Hauses und gleich darauf gegen-
über dem Distriktstein 4/5 links ab**) auf den Waldweg, auf dem
man in x/4 Std. den Landgrafenbrunnen, rechts am Wege in
prächtiger Dage, erreicht.
Verfolgt man den Weg geradeaus weiter, so gelangt man, erst
durch Wald, später durch Feld, in lx/4 Std nach der Eisenbahn-
Station Gudensberg.
*) Bei Dissen, an der Gudensberger Strasse, das uralte „Cassler Kreuz“.
Nach der Sage ist hier ein Gudensberger Mordbrenner s. Zt. lebendig be-
graben worden.
**) Der Weg rechts ab bringt in l Std. nach Ermetheis, siehe die be-
züglichen Routen.
131—133. Hettisenberg, Felskerg, Altenbnrg,
Per Bahn nach Genfungen*). Vom Bahnhof einige Schritte
längs des Bahnkörpers, dann die Geleise überschreiten und gleich
darauf links. Nach 3 Min. links, gleich nachher rechts und auf der
Chaussee bleiben. Nach 6 Min. rechts ab auf den Verkoppe-
lungs-(Rasen-) Weg und diesem Wege folgen; also nach 10 Min.
nicht links in den kleinen Bestand hinein, sondern erst 8 Min.
später links ab auf den Fußpfad, nach der rechten Abdachung des
Heiligenberges hin. Nach 10 Min., bei einer Gruppe Birken, links
ab in 10 Min. zur Kuppe mit Schutzhütte und kleinem Aussichts-
turm, von dem schöne, ausgedehnte Aussicht. Im Sommer an
der Hütte an heiteren Sonntagen Wirtschaft.
Geht man von der Kuppe bis zu der erwähnten Birken-Gruppe
zurück, so erblickt man gegenüber eine Schneise mit breitem schönem
Fahrwege. Auf diesem (ganz lohnende Wanderung) in 2 Std. nach
der Eisenbahnstation Melsungen. Stadt von 4000 Einwohnern,
mit Schloss und bedeutender Tuch- und Leinen -Weberei, sowie
sonstiger Industrie.
Von der Burg, welche der Heiligenberg trug, sind nur noch
geringe Reste vorhanden; sie wurde vom Erzbischof Konrad v. Mainz
im Jahre 1180 gegründet und ist nach vielen Wechselfällen schliess-
lich verfallen. Der Name des Berges soll davon herrühren, dass
der Gipfel in alten Zeiten eine „heilige“ Opferstätte trug. Am
Fusse des Berges die Karthause; einst ein Kloster, dann zum
fürstlichen Hoflager benutzt, jetzt Pachtgut. in schöner Lage.
Vom Gipfel des Heiligenberges sind bei klarem Wetter 100 Ort-
schaften zu erblicken.
Gensungen gegenüber, auf der anderen Seite der Edder, liegt
das Städtchen Felsberg mit alter Burg. Das Städtchen hat ca.
1000 Einwohner, welche hauptsächlich Ackerbau treiben. Von der
Burg, die einem althessischen Grafenhause gehörte, beschränkte,
doch schöne Aussicht. 1640 wurde die halbe Stadt durch Feuer
zerstört.
Von Felsberg auf schattenloser Landstraße flußaufwärts in
V2 Std. nach der Altenburg, gegenüber dem Einfluß der Schwalm
in die Edder. Das Dörfchen hat 80 Einwohner, Kunstmühle und
grosses Gut. Die Burg ist im 30 jährigen Kriege zerstört worden
und ist seit dem Jahre 1537 im Besitze der Herren v. Boyneburg.
Aussicht beschränkt.
134—138. HuiUer, Kesselkopf. Keiligeriberg. Rkiindatal,
Rhirrrderberg (teilweise mark. Weg).
Der Quiller ist der kleine Gebirgstock, welcher sich zwischen
Edder und Fulda vor ihrer Vereinigung einschiebt; durch seine
*) Dorf mit grosser Molkerei und 1100 Einwohnern.
62
Gesteine gibt er sich als eine Fortsetzung der Söhre zu erkennen.
Eigentliche Aussichtsberge hat der Quiller nicht, doch ist die Tour
als schöner Spaziergang und interessanter Zugang zum Heiligen-
berg sehr zu empfehlen.
Per Bahn nach Guxhagen und in 5 Min. nach Breitenau.
Gleich jenseits der Brücke auf schöner Chaussee weiter, anfänglich
das Dorf links lassend. Später zieht sich die Chaussee im Bogen
nach links, mäßig bergan, schattenlos, doch stets prächtige Aus-
sicht, in 40 Min. nach Ellenberg. Auch Innrer dem Dorfe schöne
Aussicht. In Ellenberg links und geradeaus auf den vorliegen-
den Wald zu. Nach 10 Min. vor dem Walde kurz rechts, dann
gleich wieder links in den Wald, und nun diesem schönen, breiten
Wege beinahe schnurgerade 3/4 Std. folgen. Dann gabelt sich der
Weg: links kann man in ca. 40 Min. nach dem Kesselkopf kommen,
doch ist der Gang dahin nicht zu empfehlen; die Aussicht ist weder
schön noch groß, auch hat man von da keine richtige touristische
Fortsetzung. Man wandere also bei dieser Gabelung nach rechts
weiter und erreicht nach 25 Min. ferst ln der Nähe des Dorfes
biegt der Weg scharf nach links) Melgershausen?) Von Mel-
gershausen Chaussee in 15 Min. nach Heslar. Von hier eventuell
auf schlechtem, direktem Wege in einer Std. nach dem Heiligen-
berg. (Vesser wie unten.)
Von Heslar nehme man den Fahrweg nach Beuern. Nach
20 Min.*) **) Wegekreuzung; hier: links in 1 Std. nach Melsungen,
rechts in 3/4 Std. nach dem Heiligenberg auf schönem schattigem
Wege (entschieden besser wie oben). Nach Ueberfchreitung des eben
bemerkten Weges erreicht man Beuern in 20 Min.
Von Beuern wandere man in 8 Min. nach dem Sundhof; hier
links und auf eine große Scheune los. Vor dieser Scheune links
aus den Feldweg und nun immer geradefort 80 Min. bis zu
einer sich vorlegenden Chaussee; auf letzterer kurz links, dann rechts
ab, dem Fußpfade neben den Telegraphenstangen folgend, in
8 Min. nach Helmhausen.
Von Helmhausen Chaussee — nach 8 Min., vor dem Gehöft,
links — in 3/4 Std. durch das reizende, bewaldete Rhünder-Tal***)
nach Rhünda. Dicht hinter dem Dörfchen der Rhünder-Verg. Der
Rhünder Berg bietet nur vom Waldrande aus einige beschränkte
Ausblicke.
Mit Rücksicht auf den Heiligenberg, dicht daneben liegend und
ein Aussichtspunkt allerersten Ranges, ist ein Besuch des Rhünder
Berges kaum zu empfehlen. Bei Rhünda ein grossartiger Basalt-
bruch mit interessanten Säulen-Bildungen. Vom Dorfe aus Gelegen-
heit zum Uebersetzen nach der jenseits der Edder gelegenen Alten-
*) Von Mer direkter Fahrweg nach Melsungen, l Std.
**i Der Feldweg rechts vorher schneidet eine grosse Schleife ab.
***) Die sog, „hessische Schweiz.“
bürg. Von Rhünda nach der Eisenbahnstation Gensungen 3/4 Std.
Au! halbem Wege zweigt rechts ein Feldweg ab, welcher die beste
Gelegenheit bietet, um am Rhünder Berg zur Höhe zu gelangen.
189—142. Mojenberg uttfr Homverger Schloßt»erg (Harter
Kerg und Falkenberg).
Per Bahn nach Wabern*) und von da nach Hebel. 1 Std.
Oer links liegende Höhenzug ist der Harler Berg. Der Rücken
ist dicht bewaldet, doch hat man vom Waldrande, der auf Ver-
koppelungswegen leicht zu erreichen ist, schöne Blicke in das
Eddertal. Von Hebel nach Falkenberg stz Std. Dieht bei dem
Dörfchen der Falkenberg mit unbedeutender Ruine. Keine Aus-
sicht. In Falkenberg bei den Oekonomie - Gebäuden (rechts am
Ende des Dorfes) auf dem Verkoppelungswege direkt aus den
vorliegenden Wald zu, den man nach 12 Min. erreicht. Nach
weiteren 15 Min. hört der Wald auf; die vorliegende Kuppe ist
der Mosenberg, auf dessen Spitze man nach 25 Min. — erst einige
Schritte links, dann eben nach rechts herum, zuletzt Fußpfad nach
links — gelangt. Von dem trigonometrischen Steine auf der
höchsten Stelle prächtige, ausgedehnte Rundsicht.
Für die Weiterwanderung steige man südlich steil die Kuppe
hinab; am Fuße legen sich dann zwei Verkoppelungswege vor,
aus denen man nach rechts (1*/* Std. im Ganzen) zu der Eisen-
bahnstation Homberg kommt. Ein Irregehen auf dieser letzteren
Strecke ist ganz ausgeschlossen, da man den dominierenden Hom-
berger Schloßberg als Wegmarke stets vor Augen hat. (Aus die
linke Leite des Schlossberges zu halten).
In Homberg Besuch des Schloßberges sehr zu empfehlen. Der
Ausstieg, ca. 20 Min., beginnt in der Oberstadt bei der Kirche
und führt durch das sog. Pförtchen. Oben Ruine und grosse
schöne Aussicht. Im Sommer an schönen Sonntagen da gewöhnlich
Wirtschaft.
Homberg hat Zstz Tausend Einwohner, etwas Industrie, Lehrer-
Seminar, Taubstummen-Anstalt und Hospital. In der Nähe die
Eisenhütte Holzhausen. Die im Jahre 1526 in Homberg ab-
gehaltene Landes-Synode sprach die Einführung der Reformation
für ganz Hessen aus. In Homberg wurde auch der verunglückte
Dörnberg’sche Aufstand gegen den König Jeröme vorbereitet.
Von Homberg auf schattenloser, doch aussichtsreicher Straße
über Dagobertshausen entweder nach der Eisenbahn-Station
Melsungen 31/,, Std., oder nach Malsfeld 3 Std. Vor Dagoberts-
hausen erscheint rechts in der Ferne der gewaltige Alheimer.
Unterwegs von Sipperhausen nach Dagobertshausen beträchtlich
kürzender, angenehmer Nebenweg.
*) Am Bahnhof grosse Zuckerfabrik; im Dorfe fürstliches Schlösschen
mit Park, jetzt Korrektions anstalt.
64
143—144. Norta Schwa lmica und Kürabrrg.
Per Bahn mit einem der Früh-Züge (man hat dann die
Sonne stets im Rücken) nach Borken und über Arnsbach in 1 Std.
nach Kerstenhausen. Vor Kerstenhausen die „Porta Schwalmica“,
der interessante Durchbruch der Schwalm durch die Bergkette in
die Ebene. Gleich hinter dem Dorfe von der Chaussee rechts ab
auf den Feldweg; nach 3 Min. wieder rechts. Nach 15 Min. ein
wenig nach rechts an der Waldecke in den Wald hinein. Nach
5 Min. gabelt sich der Weg; hier rechts bergan. Nach 2, 2 und
2 Min. legen sich drei Fahrwege vor, welchen man jedesmal nach
links folgt. Nach'15 Min. und nach 3 Min. nicht nach links,
sondern dem Wege mehr nach rechts folgen. Nach 3 Min., auf
der Höhe des Rückens, legt sich eine große beraste Schneise*) vor,
in dieser rechts, stets gerade aus. Nach 10 Min. links. Nach
5 Min., nach Ueberschreitung des vorliegenden Weges, nicht linkst
sondern ein wenig nach rechts, am Rande des geschlossenen,
höheren Bestandes, in beraster Schneise geradeaus weiter und
in 3/4 Std. (x/4 Std. vor dem Dorfe nicht allenfalls rechts bergab)
nach dem kleinen Dörfchen Rothhelmshausen.
Hinter Rothhelmshausen, gegenüber einer Scheune, von der
Chaussee links ab auf den Feldweg; nach 7 Min. wieder links.
Nach 3 Min. rechts und nun, erst aus dem Fahrweg, später auf
schlechtem Fußpfade, immer genau am Waldrande her, bis
sich nach 20 Min. ein Fahrweg vorlegt; auf letzterem nach rechts
in den Wald, aber gleich nach 1 Min. links auf den Stationsweg
und letzterem folgend in 2 Min. zum Gipfel des Büraberges.
(Siehe auch Route Büraberg über Fritzlar.) Der Berg trug früher
einen wohlbefestigten Ort, der später zurückkam und verlassen
wurde. Die Kirche, als letzter Rest, wurde im 30jährigen Kriege
zerstört, im 18. Jahrhundert wieder hergestellt und wird noch
jetzt von dem Friedhofe des tiefer liegenden Dörfchens Ungedanken
(Bahnstation) umgeben.
Bei Klein-Engiis das „Kaiser-Kreuz“ zum Andenken an den
hier von Fr. v. Hertingshausen und K. v. Falkenberg ermordeten
Herzog Friedrich v. Braunschweig, 5 Juni 1400.
145—147. Korken—Eversberg—Wildlingen.
Man gehe, wie in der vorigen Route angegeben, bis zu der
fettgedruckten Schneise. Bor der Schneise nehme man den Wald-
weg scharf links auf, welcher nach 10 Min. in eine breite Schneise
ausmündet; hier links* **) und stets dem schönen Wege folgen.
Nach 15 Min. links ab auf den Fußpfad und in 10 Min. nach dem
*> Siehe nächste Route.
**) Nach rechts erreicht man in Vi Std. Rothhelmshausen, siehe vorige
Route.
65
Dorfe Wenzigerode. 10 Min. jenseits des Dorfes (gut« pa]lr.
strasse) das große Gasthaus Ebersberg in prächtiger, aussichts-
reicher Lage.
Für die Weiterwanderung nach Wildungen gehe man wie folgt:
I 3 Min. hinter Wenzigerode schlage man sich auf den Feldweg
! rechts. Nach 5 Min. erreicht man den Wald, hier gleich, bei dem
! Grenzstein Nr. 16, links in den Wald und dem schönen Wege
geradeaus, immer langsam bergab folgen, bis sich nach 15 Min.
ein Fahrweg vorlegt. Hier rechts und immer den Telegraphen-
Stangen folgend, in 50 Min. direkt zum Bahnhof Wildungen.
Auch von Kerstenhausen Fahrstraße in Istz Std. nach Wen-
zigerode.
Wer von Wildungen aus Ebersberg besuchen will, wende sich
! gleich nach Verlassen der Bahnhofsanlagen über das Geleise links
bergan und erreicht man in l3/4 Std., stets der elektrischen Leitung
folgend, das Gasthaus.
148. Küravrrg
Per Bahn nach Fritzlar. Dicht vor der Edder-Brücke links ab
auf den gut gehaltenen Promenaden-Weg und nach 16 Min. auf
der Chaussee nach rechts weiter. Nach 10 Min., gleich nachdem
I die Chaussee das Bahn-Geleise überschritten hat, rechts ab auf
! den Fußpfad und nach 6 Min. wieder aus der Chaussee nach rechts
weiter. Nach 8 Min. links auf den Feldweg; nach 2 Min. rechts
ab auf den Fußpfad, an einem hochragenden Kruzifix vorbei und
diesem Pfade immer geradeaus folgend, später sich an den Stations-
weg haltend, in 20 Min. zum Gipfel. (Siehe vorvorige Route.)
Rückweg allenfalls nach der Bisenbahn-Station Ungedanken,
welcher zwischen den beiden Stationen 9 und 10 nach rechts
bergab zieht. 1/2 Std.
149—155. Reinhardsrvald.
Kleiner Gebirgszug zwischen Weser und Diemel, aus Bunt-
sandstein bestehend und bis zu 468 Meter Höhe ansteigend. Hat
der Reinhardswald auch keine eigentlichen Aussichtsberge, so ist
! sein Besuch doch sehr lohnend. Prächtige, wildreiche Waldungen
bedecken seinen Rücken, welche von gut gehaltenen Wegen durch-
schnitten werden; an vielen Stellen eröffnen.sich kleine, aber
reizende Aussichten auf die Umgebung, und einzelne Blicke in das
Wesertal kann man geradezu großartig nennen. Der Tourist
findet zu jeder Jahreszeit in diesem Gebiete volle Befriedigung.
Die wenigen Wegmarkierungen sind ungenügend und decken oft
nicht die folgenden Wege.
Bergbau findet statt aus Kohlen, doch ist derselbe nicht be-
deutend.
Den Besuch kann man am besten auf folgende Ausflüge verteilen:
5
, —-— ----— --------—-——-------—
^L
— 66 —
150. Per Bahn via Grebenstein (malerisch gelegenes Städtchen
am Fusse der Grebenburg) nach Hofgeismar. Kleines Bad mit
glaubersalzhaltiger Eisenquelle. Am Bahnhöfe links ab in die
Allee und ans dem schönen Fahrwege in 1V2 Std. nach Beberbeck*).
Grosses Gestüt mit bedeutender Pferdezucht. Die Erlaubnis zur
Besichtigung des Gestüts ist vorher beim Herrn Inspektor einzu-
holen. Der Fahrweg nach Sababurg, 3I< Std., setzt sich jenseits
des Gebäude-Komplexes fort. Man erspart etwas an Zeit, wenn
man auf ca. dem halben Wege, 4 Min. nach Passierung einer
Brücke, bei der Telegraphenstange-19 A den links abgehenden Wald-
weg benutzt; dann bald, in Sicht einer Försterei, rechts den Hang
hinauf und schließlich wieder auf dem Fahrwege bis nach Saba-
burg. Das Schlösschen wurde aus Opfergeldern des Wallfahrts-
ortes Gottsbüren erbaut, wurde später Jagdschloss der Fürsten
und ist jetzt Försterei und Oekonomie. Die Aussicht ist ganz be-
schränkt. Der ursprüngliche Name war Zapfenburg, woraus später
Sababurg wurde. Was von einer Schlossherrin Saba erzählt wird,
gehört nicht einmal in das Reich der Sage, sondern geradezu der
Erfindung.
Am Fuße des Berges Gasthaus. Von hier entweder aus der
Chaussee im Bogen nach rechts in 20 Min., oder aus dem Fuß-
pfad längs der Burgmauer in 10 Min zur Höhe. Oben lasse
man die Burg rechts, resp. im Rücken und gehe nach links**) auf
breitem Wege geradeaus auf den vorliegenden Wald zu. Nach
15 Min. dreifache Wegteilung mit Wegweiser. Hier rechts den
Weg „nach Holzhausen und Veckerhagen" nehmen und gut s/4 Std.
darauf fortwandern. Unterwegs mehrfach hübsche Aussicht nach
rechts Nach Ablauf dieser Zeit wird mau links am Wege unter
den Bäumen wieder einen einfachen Wegweiser: Holzabfuhrweg
nach Veckerhagen, finden. Geradeaus führt von hier der Weg
nach dem Forsthaus am Hemelberg; man nehme also den durch
den Wegweiser bezeichneten Weg, welcher links ab, immer mäßig
bergab, in schönem Wald, später mit prächtigem Blick in das
Wesertal, in 1 Std. nach Veckerhagen bringt. Die letzte Biegung
des Weges schneidet ein kürzender Fußpfad nach links ab. Im
Ganzen ca. 2x/2 Std.
Veckerhagen (angenehmer Aufenthalt im Gasthaus „Zum Rein-
hardswald“; siehe auch Inserat lt. Annoncen-Verzeichnis), Flecken
mit reger Industrie, ist Anlegestelle der Weser - Dampfer; auch
gute Post-Verbindung mit Münden.
Fußwanderung im stets schönen Wesertal von Veckerhagen über
Vaake und Hilwartshausen***) nach Münden 2% Std.
*) Der Eusspfad vor den Gebäuden, längs der Koppel, kürzt.
**) Der Fusspfad mündet auf einem sich nach links ziehenden Fahrwege
aus. Bei Benutzung des Pfades also an obiger Stelle geradeaus.
***) Die Gebäude der Domäne sind z. T. ein früheres Nonnenkloster, 960
von Otto d. Gr. gestiftet.
151. Erst wie vorstehend bis zu dem fett gedruckten Wegweiser,
baun hier links auf den Weg „nach Gieselwerder". Nach 1/2 Std.
entweder rechts ab auf breiter Fahrstraße in 1 Std. nach Giesel-
werder an der Weser, und von da in D/4 Std. über Lippoldsberg
nach der Eisenbahn-Station Bodenfelde bei Carlshafen; oder —
besser — geradeaus die schmälere, etwas beraste Chaussee nehmen
und um die links liegende, bewaldete Kuppe des Hcchnebergs
herum. Der Weg bietet zweimal ganz entzückende Aussichten in
das Wesertal und aus den Solling und mündet schließlich nach
1 Std. auf die von rechts kommende Gieselwerderer Chaussee aus.
Auf letzterer nach links in V2 Std. nach Gottsbüren. Wallfahrts-
ort (siehe oben). Vor Gottsbüren prächtiger Blick auf den Staufen,
den höchsten Berg des Reinhardswaldes, und die Sababurg.
Hinter dem Dorfe schneidet ein kürzender Fußweg nach rechts*)
die große Biegung des Fahrweges ab. An der Chaussee rechts
ein Podest**) mit dem „Sababurg-Blick"; links noch ein kleines,
stimmungsvolles.Denkmal**) für einen hier verunglückten Ober-
förster. Dann über Friedrichsfeld nach Trendelburg 1 Std. Vor
dem Städtchen: links nach dem Bingeberg, mark. Weg, hübsche
Aussicht; rechts, (ebenfalls mark. Weg) nach den sog „Wolken-
brüchen", mehrere interessante Erdfälle, von denen einer einen
Teich einschließt. Von Sababurg im Ganzen 3—4 Stunden.
Trendelburg ist Bahnstation und hat eine malerische Lage. Die
sehr alte Stadt ist von den Herren von Schöneberg angelegt;
von dem alten, hochgelegenen Schlosse schöne Aussicht in das
Diemeltal.
Bei hinreichender Zeit ist noch der Besuch des Bingeberges zu
empfehlen. Der von Friedrichsfeld Kommende geht dicht vor dem
Kiefernbestande links ab. Der Pfad zieht sich auf dem Rücken
nach rechts und senkt sich etwas bis zu einer Ruhebank, wo male-
rischer Blick auf das Tal sowie die Stadt mit ihrer Umgebung.
Der Pfad zieht sich weiter, etwas steil, den Berg hinab nach
Trendelburg. Im Ganzen ca. 40 Min.
Von Trendelburg nach Hümme (beide Orte sind Bahnstationen)
1 Std. Die Fusswanderung ist manchmal in Erwägung zu ziehen,
da ab Hümme reichere Fahrgelegenheit zu finden ist.
152. Per Bahn nach Speele (grosse Papierfabrik) und nach Ueber-
fetzen auf das jenseitige Fulda-Ufer in 3/4 Std. nach Wilhelms-
hausen***). Unterwegs Drahtseil-Schwebe-Bahn der links gelegenen
Kohlenzeche). In Wilhelmshausen durch das Dorf und am oberen
Ende, bei dem Hause 52^/4, rechts ab den steinigen, schlechten Feld-
weg hinan. (Unterwegs schöner Rückblick auf das Fuldatal.) Nach
*) Man folge den Telegraphenstangen.
**) Podest und Denkmal liegen an der grossen Strassenschleife.
***) Wilhelmshausen ist jetzt auch Bahnstation.
20 Min. und Passierung eines Wildgatters setzt sich der Weg
auf einer gut gehaltenen Chaussee fort, auf der man in schöner,
waldiger Umgebung (V/2 Std. im ganzen vom Dorfe aus), einen
mehrarmigen Wegweiser erreicht; hier etwas nach rechts auf den
Mündener Weg. Nach 10 Min. gelangt man zu den links an der
Straße liegenden Gebäuden der Zeche Gahrenberg in schöner Lage
am Walde. In einem der Häuser Wirtschaft.
153. Der Weg durch das Mühlbach-Tal ist sehr zu empfeh-
len. Für diesen Fall in Wilhelmshausen vor dem Mühlbach links
ab und dem Laufe des Flüßchens entgegen weiter. Der Weg (stets
gut gehaltener Fahrweg) fetzt nach 8 Min. auf das andere Ufer
des Baches über, und zieht sich, etwas oberhalb des reizenden
Wasserlaufes, immer mäßig bergan, an der Berglehne hin. Nach
1 Std. (immer clem Wege folgend), auf dem sich vorlegenden Fahr-
wege nach rechts; nach 2 Min. nach links. Nach 12 Min. kommt
man zu dem oben fett gedruckten Wegweiser; von hier nach der
Zeche Gahrenberg weiter wie angegeben.
Einige Minuten von dem Wegweiser bergan auch nach einem
Steinbruche; oberhalb desselben am Waldrande, auf einer Blosse,
eine Bank, von der man eine zwar beschränkte, aber doch sehr
malerische, lohnende Aussicht hat.
Von der Zeche Gahrenberg auf schöner Chaussee nach Münden
weiter wie nachstehend. Man verfolge die Straße geradeaus
und folge dann nach 50 Min. der Biegung ein wenig nach links.
Nach 12 Min. zweigt links der sog. „Oberförster-Steig" ab; der-
selbe ist jedoch nicht zu empfehlen und bleibe man daher auf dem
Fahrwege noch weitere 10 Min. Erst jetzt nehme man den Fuß-
weg links ab. Diesen Pfad benutzend erreicht man nun in 25 Min.,
zum Teil ein wenig bergab, die Tillp - Schanze. (Restauration.)
Vom Turme herrliche Aussicht. (Siehe Route Münden) Von der
Tilly-Schanze auf bequemem Fußwege in 1/2 Std. nach der Station
Münden.
Man hat außerdem unterwegs Gelegenheit bei einem alten Weg-
weiser*) links nach Alt-Münden (eine Mündener Vorstadt) abzu-
biegen. Beide Wege sind gleich lohnend und beanspruchen auch
beide ziemlich die gleiche Zeit.
Man kann auch von der Zeche wieder bis zu dem oben fett-
gedruckten Wegweiser zurück gehen und von da aus auf schöner
Straße**) in 2 Std. nach Jmmenhausen wandern.
Immenhausen ist Bahnstation und hat eine alte evgl. Kirche,
sowie grosse Steinbrüche. Die Stadt ist sehr alt und wurde 1885
vom Erzbischof Adolf von Mainz zum grössten Teile niedergebrannt.
Der Besuch der Glashütte ist nicht gestattet.
*) 40 Min. von der Zeche Gahrenberg der Rasenweg links; der betreffende
Wegweiserarm fehlt.
**) Unterwegs prächtiger Blick auf die Dörnberg-Gruppe und deren nähere
wie weitere Umgebung.
69
154. Per Bahn nach Jmmenhausen, und von da nach Marien-
dorf. Französische Ko.onie. Von hier ca x/2 Std. nach rechts
liegt der Ahlberg mit etwas Aussicht. Von Mariendorf weiter,
auf schöner waldiger Chaussee, später am Forsthaus Hemelberg
vorbei nach Veckerhagen, siehe oben; im Ganzen ca. 3st2 Std.
155. Per Bahn nach Helmarshausen. Altes 8tädtchen mit
1300 Einwohnern, in schöner Lage an der Diemel, mit grosser
Kunstmühle, Steinbrüchen und etwas Industrie. Ein hier schon
098 gegründetes Benediktiner Kloster wurde 1535 aufgehoben.
Ueber der Stadt die Ruine der Krukenburg. Der älteste Teil der
Burg war die in der Mitte liegende Kapelle, Nachbildung der hl.
Crabeskirche zu Jerusalem, um die herum später die Kölner Erz-
bischöfe eine starke Burg bauten. Von Hslmarshausen auf schöner
Straße in 2 Std. über Lippoldsberg nach der Eisenbahnstation
Bodenfelde. Lippoldsberg wurde im Jahre 1055 vom Erzbischof
Luitpold von Mainz (daher der Name) gegründet. Von dem etwas
später gegründeten Nonnenkloster, in der Beformationszeit aufge-
hoben, ist die schöne, romanische Kirche ein Rest.
Von Bodenfelde per Bahn nach Carlshafen. (Siehe Route
Carlshafen)
156. Gberschirtzer Klippe.
Per Bahn nach Hofgeismar, durch die Stadt, und an deren Ende,
bei dem Kasernement der 5. Schwadron, auf der Landstraße weiter.
Nach 10 Min., nach Passierung einer Brücke, Tinks in die Frucht-
bäume-Allee. Nach 15 Min., am Walde*), folge man der Biegung
des Weges nach rechts; nach 7 Min. und nach 8 Min. ebenfalls
rechts. Nach 5 Min. im Tale scharf links, in 2 Min. bis zu einer
Försterei. Von hier noch 3 Min. geradefort, dann am Ende der
Wiese rechts. Nach 3 Min. geradeaus auf den Fußpfad, steil
durch die Schneise, bis man, etwas jenseits des Rückens, nach ea.
20 Min. zu dem Diftriktstein 83/5 kommt. Gegenüber erblickt man
einen steil bergab führenden Hohlweg; der Holzabfuhrweg rechts
daneben, also ziemlich geradeaus, bringt in 8 Min. zu der links,
dicht am Wege eine Kleinigkeit tiefer liegenden Eberschützer
Klippe. Die Klippe selbst bietet Nichts, und die Aussicht ist
verwachsen. Wenn man aber an dem Distriktstein den links ab-
gehenden Holzweg benutzt (der Weg gabelt sich gleich, und nehme
man die rechte, im Niveau bleibende Abzweigung), so gelangt man
in 20 Min. zu einer Blöße, welche eine herrliche Aussicht in das
Diemeltal und auf die westfälischen Bwge gewährt.
Den Rückweg nehme man, wie folgt. Von dem Distriktstein
schlage man den Waldweg ein, welcher rechts neben der Schneise,
durch welche man kam, in anfänglich beinahe gleicher Richtung
hinzieht. Nach 8 Min. links, und nun diesem breiten, schönen
*) Hübscher Blick auf den Schöneberg; Besteigung nicht lohnend.
70
Waldwege folgen, bis sich nach 1/2 Std. ein Fahrweg vorlegt; auf
letzterem einige Schritte nach rechts, dann gleich wieder links ab,
den steilen Hang hinauf*). Etwas unterhalb der Höhe auf dem
sich vorlegenden Wege, nach 10 Min., rechts. Nach 5 Min. macht
der Weg eine kleine Biegung nach rechts, zieht sich aber gleich da-
rauf wieder entschieden nach links, und tritt nach 5 Min. aus dem
Walde aus. Von hier nach Hofgeismar noch 1/2 Std. (Die Tour
führt meist durch schönen Wald und ist sehr zu empfehlen.)
Durch den oben fett gedruckten Hohlweg auch nach dem Dorfe
Eberfchütz 3/4 Std. Von hier nach den Eisenbahnstationen Hümme
oder Lamerden, je 3/4 Std. Auch Weiterwanderung nach der
Station Liebenau. (Städtchen von 700 Einwohnern auf einer
Diemelinsel, mit etwas Industrie); 2 Std. Von Liebenau nach
Hofgeismar Landstraße 21s2 Std.
157—158. Cartshafen, Solling.
Per Bahn direkt. Bei hinreichender Zeit und guten Anschlüssen
kann man auch per Bahn nach Münden fahren und von da die
Weser-Dampfer nach Carlshafen benutzen. Die Touren find zum
Teil markiert, doch find die Zeichen nicht genügend und zuweilen
auch ungenau.
(Jarlshafen, Stadt von 2000 Einwohnern, mit reger Industrie,
Handel und Schiffahrt, wurde auf Befehl des Landgrafen Carl auf
der Stätte einer uralten germanischen Befestigung, der Syburg,
erbaut. Die Stadt, sehr regelmässig gebaut, besitzt ein militäri-
sches Invalidenhaus, ein Solbad, eine Diemel-Brücke, eine Weser-
brücke, zwei Bahnhöfe, einen Hafen; an letzterem ein kleines
Denkmal des Landgrafen Carl. Die reizende Umgebung wird mit
Becht in letzterer Zeit viel besucht.
a. So lling. Man wandere vom Bahnhof nach der Weser-
brücke; hinter der letzteren links. Nach 6 Min. rechts bergan und
auf einer Brücke über die Geleise. Nach 8 Min. links auf den
Pfad; nach 3 Min. (bei einer Bank) nicht rechts und nicht linkst
sondern geradeaus, im Bogen nach links, in die Tannen; nach
8 Min. nicht links. Nach 3 Min. auf der sich vorlegenden Chaussee
links, nach 8 Min. durch ein Gatter, nach 3 Min. den Fußweg
scharf links in den Wald nehmen und in 10 Min. zur Hannover-
sch en Klippe, hoch über dem Tal und mit schönstem Ausblick
auf die Umgebung.
Man gehe nun von der Klippe wieder bis zu der eben er-
wähnten Chaussee zurück und wandere darauf weiter. Nach einigen
Schritten nehme man nicht den schlechten Fahrweg geradeaus,
sondern folge auf der Chaussee deren scharfer Biegung nach rechts
und schlage sich erst nach 5 Min. auf den durch ein Gatter rechts
ab führenden Waldweg. Nach 20 Min. legt sich ein Fußpfad bor;
*) Bei Blätterfall ist der Weg liier etwas schwer erkennbar.
71
auf diesem nach links in 20 Min. nach dem Restaurant „Milch-
häuschen" in schöner, waldiger Umgebung. In der Umgebung
des Milchhäuschens mehrere interessante Bäume: dicke Buche,
dicke Eiche, Donner-Eiche, Edeltannen, doch ist deren Besuch
nur bei sehr viel überflüssiger Zeit zu empfehlen; die Edeltannen
liegen z. B. eine halbe Std. vom Milchhäuschen ab,
Für den Rückweg vom Milchhäuschen nehme man erst die
Chaussee; nach 6 Min. links ab auf den durch das Gatter führen-
den Pfad und aus letzterem, immer geradeaus und mäßig bergab,
in V2 Stunde wieder nach Carlshafen.
b.” Der gegenüber liegende linksusrige Höhenzug bietet eine
ganze Reihe der herrlichsten Aussichtspunkte; die umfassendste
Aussicht wird wohl die Bismarck-Höhe bieten. Man gehe wie folgt:
Nach Ueberschreitung der Diemel - Brücke auf schönem,
schattigem Promenadenweg geradeaus in den Wald. Nach 20 Min.
erreicht man den Carlsplatz mit schönem Blick auf die Stadt.
Vom jenseitigen Rande der Anlagen eigenartiger Blick auf die
Ruine der Kruken bürg. Vom Carlsplatz im spitzen Winkel
weiter in 10 Min. nach der Juliushöhe, mit herrlicher Aus-
sicht auf die Stadt und den gegenüber liegenden Solling. (Grosses
Restaurant.) Von der Juliushöhe gehe man erst ein wenig berg-
ab, dann wieder bergan und eben, in 8 Min. zur Hele neu höhe
(hübscher Blick in das Wesertal) und in 4 Min. zum Kaiser st ein
mit ähnlicher Aussicht. 5 Min. jenseits teilt sich der Weg: rechts
in 2 Min. zur Sängerklippe; links und geradeaus in 5 Min.
zur Rabenklippe. Jenseits der Rabenklippe setzt sich der Weg
geradeaus nach dem hübsch gelegenem Dorfe Herstelle*) fort. Man
wende sich deshalb oberhalb der Rabenklippe wieder zurück, etwas
bergan. Xus der Plateau-Höhe nach beiden Seiten freie ausge-
dehnte Fernsicht. Nach 10 Min. biegt der Weg wieder etwas nach
links in den Wald zur Bi sm ar ck-H ö h e mit herrlicher Aussicht.
Man verfolge von hier aus den Pfad weiter, der anfänglich schlecht
ist, aber bald wieder besser wird. Nach 5 Min. nicht links; nach
2 Min. links und in 5 Min. wieder gur Juliushöhe. Von
hier auf direktem Pfade in 20 Min. zur Stadt.
159—160. Hohe Hagen und Krackenburg (ungenügend mark.
Weg; die Zeichen decken sich auch nicht mit dieser Route).
Für diese Tour kommen die beiden Bahnstationen Dransfeld und
Oberscheden in Betlacht. Von Dransfeld nach dem Hohen Hagen
in 3/4 Std. auf gutem Fahrwege, welcher in dem Basaltbruch
endigt. Oberhalb des Bruches ein trigonometrisches Signal; dicht
daneben Aussichtsturm, von welchem großartiger Rundblick. Ein
etwas mühsamer, aber interessanter Weg führt von Oberscheden
wie folgt. Im Dorfe unter dem Bahn-Viadukt hinweg, dann
*) Bas alte Heristal Karls des Grossen.
72
gleich nach links, und am Ende des Dorfes geradeaus, mäßig berg-
an dem Fußpfade folgen, später Feldweg. Nach 10 Min. links.
Nach 15 Min, am Ende des Weges, auf dem Fußpfad über die
Wiese, auf den vorliegenden Waldrand zu und am Waldrand
(bleibt links) weiter. Nach 2 Min. nach links in den Wald und
anfänglich mäßig, später steil bergan. Nach 12 Min. legt sich ein
Fahrweg vor; auf diesem 3 Min. nach rechts, dann links ab in
eine Tannen-Schneise; nach 2 Min. wieder links, immer geradeaus;
nachher um den Bruch herum zu dem oben erwähnten trigonome-
trischen Punkt und Turm in 20 Min. Im Ganzen 1 x/2 Std.
Zum Rückweg gehe man auf dem in der Nähe des trigonome-
trischen Punktes beginnenden alten Dransfelder Wege einige Min.
fort. Dann Wegteilung*): links nach Dransfeld; Mitte nach
Jühnde und Hoya; rechts Schneise (Richtung schon etwas nach
rückwärts), nach Oberscheden, welch letzteren Weg man also benutze.
(Die schöne Fichten-Schneise wird später Holzabfuhrweg**). Nach
4 Min. nicht rechts, nach 1 Min nicht links; nach 3 Min. den
mittleren Weg ein wenig nach links nehmen. Nach 20 Min. Aus-
tritt aus dem Walde; hier den Verko^>pelungsweg nach rechts
nehmen. Nach 3 Min. rechts bergab auf gutem Wege in schöner
Umgebung in 3/4 Std nach Oberscheden. Im Ganzen ca. 11/2 Std.
Von Oberscheden nach Meensen guter Fahrweg in 3/4 Std. In
Meensen, oberhalb der Kirche, überschlage man den Wegweiser,
welcher nach dem Brackenberg zeigt und folge erst einige Schritte
weiter dem Wege, welcher durch einen Wegweiser „nach dem Sand-
berg" bezeichnet wird, 15 Min. Vor dem Sandberg***) nach
links und in 15 Min zum Gipfel. (Man merke sich für den
Bückweg ganz genau den zum Aufstieg benutzten Weg.) Von
der Brackenburg sind nur noch spärliche Reste erhalten; die Aus-
sicht ist zwar beschränkt, aber immerhin schön. Ein durch eine
Leiter zugänglich gemachter Baum bietet eine freie Aussicht, doch
verbietet sich das Ersteigen für alle Damen und wohl auch für
viele Herren. Die Burg soll schon im 11. Jahrhundert erbaut wor-
den sein; erwähnt wird dieselbe zuerst im Jahre 1279 und ist
später zerstört und verfallen. Nun auf dem ersten Wege wieder
bis zum Sandberg zurück, der hier nach links ziehende Verkoppe-
lungsweg bringt in 10 Min. auf die von Meensen kommende
Chaussee und auf dieser nach links in V2 Std. nach Wiershausen.
Von da nach Münden schöner Weg 1 Std.
Der Weg Hohe Hagen-Brackenburg kürzt sich bedeutend, wenn
man, statt wie oben rechts bergab (fett gedruckt) zu gehen, den
Feldweg geradeaus gegenüber (der Kilometerstein 3,0 bleibt un-
*) 4 Min. vom oberen Bruchende.
**) Zum Schluss ist der Weg etwas verwachsen, doch immer als Weg gut
erkennbar.
***) Kleiner unbedeutender Küppel mit Sandgrube.
WWWltMWWWtii.1 ü u.1 i
73
mittelbar rechts), nimmt, und demselben immer am Walde her,
der rechts bleibt, folgt. Nach 12 Min. tritt der Weg kurz in den
Wald ein, wendet sich aber gleich darauf wieder nach rechts am
Rande her. Nach 6 Min. links auf den Verkoppelungsweg; nach
8 Min. auf der sich vorlegenden Chaussee rechts und in 20 Min.
nach Meensen.
Wer noch zwischen Wiershausen und Münden den Staufenberg
besuchen will, gehe bei der Telegraphenstange Nr. 36 rechts ab
auf den weithin sichtbaren Staufenberg zu, ’/2 Std. (Siehe auch
Route Münden-Staufenberg).
161—164. Klaue Steine» Grrgelsützstein, Schrrckenverg,
Fürsteuwald (mark. Weg) ca. 2x/4 Std.
Per Bahn nach Zierenberg und durch die Stadt. In der
letzten Straße rechts, am Ende der Stadt links auf den Fußpfad
zwischen den Gärten, auf der sich vorlegenden Chaussee auch links
und kurz darauf nach Passierung einer Brücke wieder links auf
dem Feldwege auf den Berg zu Von hier nach 8 Min rechts aus
den Fußpfad, gleich darauf wieder links. Die kleinen Anlagen
bleiben rechts; nach einigen Schritten links bergan. Nach 5 Min.
nicht rechts; nach 6 Min. wieder nicht rechts. Nach 4 Min. eine
große Geröll-Halde, die „blauen Steine", welche überquert wird.
Jenseits der Halde nach links bergan und in 8 Min. zur unteren
Hütte; von hier rechts weiter im Zick-Zack in 4 Min. zur oberen
Hütte. Von beiden Hütten reizende Aussicht in den Talkessel,
gegenüber die beiden Gudenberge, Bärenberg re.
Von der oberen Hütte auf dem Pfade 10 Min. weiter gelangt
man zu einem großen basaltischen Felsblock, dem „Engelsüßstein".
Nach 10 Min. gabelt sich der Pfad, hier rechts; nach 6 Min. rechts
ab durch den kleinen Fichtenbestand in 5 Min. die Kuppe hinan
zur Höhe des Schreckenberges, wo herrliche Aussicht, besonders
nach Nordrvesten. Ganz im Vordergrund die kleine Ruine Scharten-
berg. Im Hintergrund die westfälischen Berge. Man nehme nun
den Fußpfad, welcher sich ganz am Rande der Aussicht steil und
schlecht hinab in den Wald senkt und schlage sich nach 6 Min. auf
gutem Wege rechts. Nach 10 Min. nehme man den Nasenweg
ein wenig nach rechts und auf diesem 15 Min. fort bis zu einer
Chaussee (mit Wegweiser). Jenseits der Chaussee halb links den
Fußpfad nehmen und auf diesem, meistens in unmittelbarer Nahe
der elektrischen Leitung, in x/2 Std. nach der Bahnstation
Fürstenwald.
165—166. Gudeuverg, (Kurghalungeu), teilweise mark. Weg.
3—6 Std.
Per Bahn nach Zierenberg, kleines Städtchen, schon im
13. .Jahrhundert vom Landgrafen Heinrich I. gegründet. Bei der
— 74 —
Stadt über das Geleise der Bahn und gleich darauf bei dem
Wegweiser auf der Wolfhager Straße fort. Nach 5 Min. links
auf den Seitenweg (2 Häuser bleiben links) und auf diesem ge-
bauten Wege ^ Std. fort; erst bis an den Wald*), dann noch
kurz in den Wald. Nun rechts ab auf den Fußweg; nach 3 Min.
wieder rechts. Nach 8 Min. auf dem Sattel nach rechts und auf
dem gut angelegten Promenadenwege in 25 Min. zum Gipfel.
Von dem trigonometrischen Turm weite und schöne Aussicht.
Die beiäen Gudenberge trugen Burgen, von «lenen jedoch Keine
Mauerreste, sondern nur noch Lteinhauken erbalten sind. Das
Geschlecht der Wolfe von Gudenberg hatte hier seine Sitze.
Man kann nun bis an den Waldrand zurückgehen und auf
Feldwegen um den Fuß des Bärenbergs und Rohrbergs nach
Burghasungen wandern, wo der Burghasunger Berg eine ganz
hübsche Aussicht bietet. Der bl Heimerad hatte hier seine Klause;
nach dessen Tode erhob sich über seinem Grabe im Jahre 1020
ein Kloster, welches Siegfried, Erzbischof von Mainz, um das Jahr
1074 zu einem grossen Stift mit 3 Kirchen erweiterte. Die ganze
Anlage verfiel; der letzte Rest, ein Turm, wurde vor längerer
Zeit vom Blitze zerstört.
Von Burghasungen über Martinhagen nach der Station
Breitenbach der Cassel—Naumburger Kleinbahn, im Ganzen ca.
3x/2 Std. Diese Fortsetzung der Tour ist jedoch nicht so recht
lohnend. Besser geht man von Zierenberg wieder auf schöner
Straße in 1 Std. nach Dörnberg und von hier zum Herkules wie
in nächster Route angegeben.
167. Dörnberg (teilweise mark. Wege).
Die malerische interessante Dörnberg-Gruppe mit den Einzel-
bergen Dörnberg**), Helfenstein, Blumenstein oder Wichtelkirche,
Immeiburg, Hangarstein, Hohenstein, Katzenstein ist vulkanischen
Ursprunges und bietet der Dörnberg eine grosse, weitumfassende
Aussicht; die Umwallung des Plateaus des letzteren wird auf die
Verschanzung eines Lagers (siehe unten) zurück geführt. Der
reizende kleine Hügel „Bühl“ bei Weimar gehört ebenfalls zu der
Gruppe und wird leider als Folge des Betriebs eines grossen
Basaltwerkes in absehbarer Zeit von der Erdoberfläche verschwinden.
Die Nebenberge bieten nur beschränkte Aussichten, auch ist der
Besuch des Hohensteins, des aus dem Walde aufragenden ge-
waltigen Felsblocks, aus gleichem Grunde nicht zu empfehlen,
umsomehr als dieser Bezirk keinen einzigen bequemen Zugang hat,
*) Hier rechts am Wege eine Quelle.
**) Im Jahre 1071 lagerte hier Kaiser Heinrich IV. mit seinem Heere,
während sein Gegner Otto von Bayern den Burghasunger Berg besetzt hielt.
dagegen ist der Besuch des Dörnbergs*) ein zu allen Zeiten
lohnender Ausflug. Nachstehend die besten Zugänge.
168. Auf der Landstraße über das Ahnatal nach dem Dorfe
Dörnberg entweder direkt in 3 Std.**) oder nach der Station
Weimar und von hier, wie zu Anfang des Ahnatal-Ausflugs an-
gegeben, in 1*/2 Std. Dann in der Mitte des Dorfes rechts, am
Berge in dem Einschnitt bergan, auf 2/3 Höhe des Berges links
auf die Serpentine und schließlich über das Plateau zur Stätte
der früheren Hütte. Im Ganzen ca. 1 Std.
(siehe auch Beute Basen-Allee.)
169. Per Bahn nach Weimar; hier unter dem Geleise hindurch
und vor dem Ende des Dorfes"'*) rechts. Nach 3 Min. links; nach
12 Min. nicht links; nach 6 Min. der Biegung des breiten Fahr-
weges nach links folgen. Nach 3 Min. rechts ab; gleich daraust
nach 2 Min, etwas nach links, am Rande der hohen Fichten her,
welche links bleiben und nun immer geradeaus, langsam bergan.
Auch auf der Hute nach 15 Min. und durch die sich anschließende
Schonung direkt auf den vorliegenden Helfenstein zu, welchen man
nach 10 Min. rechts läßt. Von hier schräg nach links in 20 Min.
zur Schutzhüttenstätte des Dörnbergs. Im Ganzen (teilweise
mark. Weg) ca. I1/* Std.
170. Nach der Eisenbahnstation Fürftenwald. Von hier nach
den Kopfsteinen 10 Min. (kleiner Hügel mit merkwürdiger Beis-
gruppe). Hier links von der Straße ab auf den Feldweg. Nach
3 Min. wieder links; nach 5 Min. nicht links; nach 2 Min. auch
nicht links, dagegen nimmt der Weg nach 6 Min. die Richtung
nach links. Nach 3 Min. nicht nach links, sondern den bisherigen
Weg 20 Min. verfolgen****), dann nicht links, sondern an den
Fichten her. Nach 6 Min. biegt der Weg scharf rechts in die
Fichten hinein*****). Von hier erst durch die Schn e i se, dann durch
reihenweise gepflanzte Bäume, ohne Weg, doch immer geradeaus
den Zeichen folgend; durch die Schonung nach rechts wieder Weg,
und gleich darauf nach links am Rande der jungen Fichten empor
auf der Hute bis zu einem verlassenen Steinbruch, zusammen ca.
x/2 Stunde. Hier auf dem Fußpfade rechts neben dem Steinbruch
in lO Min. zur Schutzhütten-Stätte.
*) Die Schutzhütte auf dem Gipfel ist vom Sturm zerstört worden.
**) Die alte Wolfhager Strasse hinter Harleshausen ist angenehmer für
Fussgänger und auch etwas kürzer.
***) Bei der Tafel ,,für fremdes Fuhrwerk verbotener Weg“.
****) Vor dem Walde nicht allenfalls nach rechts am Waldrande her,
sondern in den Wald hinein.
*****) An einem Baume rechts ein Farbezeichen, gleich darauf nicht allen-
falls den Fusipfad links ab in den Laubwald nehmen.
76
171. Per Bahn nach Fürstenwald und hier dicht vor der Station
den Feldweg nach rechts nehmen. Nach 5 Min. links; nach 5 Min.
rechts, mäßig bergan. Nach 15 Min. erreicht man den Wald;
hier links und 6 Min. am Waldrande her. Dann rechts ab in
die Fichten und weiter wie vorstehend angegeben.
172. Per Bahn nach Zierenberg und auf der Dornberger
Straße*) x/2 Std. fort. Dann zwischen den beiden Telegraphen-
Stangen 45 und 46 links ab und in 25 Min. zu der Häuser-
Gruppe Friedrichstein**). Hier zwischen den beiden Wohnhäusern
hindurch, an einer Sandgrube vorbei, in 8 Min. zu einem Niveau-
Wege, der sich vorlegt. 8o11te das Zauntor in Friedlichstem ver-
schlossen sein, oder der Besitzer sonstwie Schwierigkeiten machen,
so gehe man den gekommenen Weg noch geradeaus bis zum Wald,
halte sich da links und erreicht nun von hinten her den er-
wähnten Niveau-Weg Auf dem Niveau-Weg 12 Min. nach links;
dann nehme man den rechts abgehenden Weg, auf dem man in
6 Min. einen verlassenen Steinbruch erreicht; von da aus dem
Fußpfade rechts neben dem Bruche in 10 Min. zur Schutzhütten-
Stätte.
173. Dorf Dörnberg—Herkules, ca. 1> a Std.
(Als Rückweg von einem Dörnberg-Ausfluge zu empfehlen.)
In der Mitte des Dorfes seitwärts ab; nach 4 Min. nicht links.
Nach 10 Min. rechts ab dem schlechten Wege bergan folgen; nack
12 Min. links. Bald darauf, nach 4 Min., bei der „Kaiserbuche"
nicht rechts. Nach 1 Min. in die Fichten hinein und nun dem
Wege 25 Min. folgen; dann links — gleich nach Ueberschreitung
eines Rasenweges — und geradeaus in 25 Min. zum Herkules,
(ln der Försterei „Haide" Erfrischungen.) Der in vorstehenden
Weg einmündende direkte Pfad zum „Hohen Gras" ist von der
Forstverwaltung gesperrt.
174—181. Münden, Staufenberg, Gtifabelhruhe,
Schäferhof, Försterei Eattenbühi. Forsthaus Haarth,
Andrer'» Kerg, TiUy Schanze.
-Lohnende Fußwanderung auf schönen ^aussichtsreichen Wegen
über Sandershausen**'), Landwehrhagen, Lutterberg ****) nach
Münden. 4 Std.
*) Vom Bahnhöfe führt lein kürzender Nebenweg unter Umgehung der
Stadt direkt auf die Strasse.
**) Im ersten Hause während des Sommers Erfrischungen.
***) V2 Std. hinter Sandershausen, links an der Strasse, kleines Denkmal
zum Andenken an die Schlacht am Sandershäuser Berg Im Jahre 1758. Der
Feldweg links gleich hinter dem Dorfe kürzt.
****) Die zwei grossen Strassenkehren hinter Lutterberg schneidet ein
Fmspfad ab.
77
Münden, Stadt in schöner Lage, wo Fulda und Werra die
Weser bilden, Eisenbahn-Knotenpunkt mit Schiffahrt, Handel und
grosser Industrie. In der Blasiikirche ein Denkmal Erichs II.
von Braunschweig; an der Aegidiikirche der Grabstein des Doktor
Eisenbart. Die Einwohnerzahl ist ca. 8000. Von den Behörden etc.
ist besonders die Forst-Akademie bekannt, (Angenehmer Aufent-
halt in Andree’s Berggarten und Bornemaun’s Tivoli. Siehe auch
Inserat 1t. Annoncen-Verzeichnis.)
Von den vielen Touren, welche Münden berühren, wolle man
.Nötiges an den betreffenden Stellen nachsehen. Hier seien noch
folgende Ausflüge erwähnt.
a. Staufenberg und ClisabetHruHe. Nach der Vorstadt
Blume und nach 10 Min. unter der Eisenbahnbrücke*) hindurch.
Nach 4 Min. die Chaussee links nehmen und darauf, auch durch
den Wald, bleiben. Nach 20 Min. — bei der Telegraphenstange
25 — links ab auf den Feldweg und später durch den sich vor-
legenden Wald Hindurch. Gleich jenseits, nach 10 Min., links und
nun immer am Wald ran de Her. Nach 15 Min. links auf dem
Fußpfad durch das junge Holz und in 5 Min. zum Gipfel des
Staufenberges, wo kleiner Aussichtsturm mit schöner Aussicht.
Für den Retourweg gehe man auf dem gekommenen Wege ca.
10 Min. wieder zurück und nehme dann, bei dem betreffenden
Wegweiser, den Fußpfad rechts ab, geradeaus, später Fahrweg,
durch den Wald. Nach 15 Min. nicht allenfalls den Fußpfad
links nehmen, sondern auf dem Fahrwege bleiben; nach 10 Min.
liegt rechts, einige Schritte bergab die Elisabethruhe, Ruhebank
mit malerischem Blick auf Münden und die waldige Umgebung.
Man verfolge den Fahrweg noch 8 Min. weiter; dann rechts
bergab und in x/2 Std. nach Münden.
b. Schäferhof, Försterei Cattenbühl, Forsthaus
Haarth (Laubach und Grundmühle). Bei Austritt aus dem
Bahnhöfe wende man sich links und gehe nach einigen Schritten
durch einen Tunnel unter den Geleisen hindurch. Nun gegenüber
den Hang hinauf**), langsam bergan, stets geradeaus, später etwas
nach rechts, in 1/2 Std. nach den schon von weitem sichtbaren Ge-
bäuden des Schäferhofes. Bestaurant. Von hier, der Schäferhof
bleibt rechts, in 8 Min. bis vor die Försterei Cattenbühl; da
rechts. Nach 5 Min. links auf guter Chaussee in den Wald und
in herrlicher Umgebung weiter. Nach 15 Min. rechts ab auf den
Waldweg; nach 10 Min. links und in 8 Min. zu dem reizend ge-
legenen Forsthaus Haarth; auch Restauration. Von hier in 10 Min.
*) Vor der Brücke Denkmal für einen hier verunglückten Studiosus Kopp.
**) Man nehme den Promenaden weg, nicht den mehr links liegenden
schlechten Fahrweg, welcher nach dem Restaurant, „Bergschlösschen“ !ührt.
78
nach dem hübsch gelegenen Dörfchen Laubach*) und in 20 Min.
nach der Grundmühle (Wirtschaft) in engem, waldigem Tal.
Von der Haarth, gleich unterhalb links, prächtiger Weg ober-
halb der Bahn durch das Werratal, meist dicht am Geleise, in
r/2 Std. nach Münden. An! 2/3 des Weges zeigt links ein Weg-
weiser nach „Gerlachs Anlagen* •, erst Fahrweg, später links steiler
Fussweg, zuletzt eben, 1 Std. Nicht zu empfehlen. — Wer direkt
nach dem Bahnhof will, spart etwas am Wege, wenn er den der
Eisenbahnbrücke über den Fluss angebauten Fussgängersteig
benutzt.
c. And ree's Berg. Restaurations - Garten mit prächtigem
Blick auf das Tal.
d. Tilly-Schanze. (Von hier aus fand Beschiessung der
Stadt im 30jährigen Kriege durch Tilly statt.) Sowohl gegenüber
der großen Fahrbrücke, als auch gegenüber dem Fußgänger-Steg
beginnen schöne, schattige Promenaden-Wege, welche in 1/2 Std.
zur Höhe führen. Oben Restaurant und Aussichtsturm; von letzterem
schöner Blick auf Münden mit seiner Umgebung.
182. Meserfahrt.
Bei Benutzung der Weser-Dampfer gelten für die Ufer die
folgenden Auskünfte. Links zieht sich der Reinhardswald hin,
rechts der Bramwald. (Bis Veckerhagen siehe auch Route Rein-
hardswald). Bei Veckerhagen das frühere Jagdschloss des Land-
grafen Wilhelm VI., 1689 erbaut. Bald darauf rechts Hemeln,
weiter die Bramburg, dann Bursfelde mit Klosterkirche aus dem
11. Jahrhundert am Eingänge des hübschen Niemetales. (Am Aus-
gange des letzteren landeinwärts das Dorf Löwenhagen, Luftkur-
ort, 2stündige Wanderung). Ferner die Orte Weissehütte und
Gottstreu; letzteres von französischen Emigranten im Jahre 1700
gegründet (ebenso das erst später weiter links erscheinende Ge-
wissensruh). Dann rechts Oedelsheim, links Gieselwerder; grosse
schöne Dörfer. Dann folgt Lippoldsberg mit interessanter roma-
nischer Klosterkirche aus dem 11. Jahrhundert. Bei Lippoldsberg
öffnet sich das malerische Schwülme-Tal, welches die beiden Ge-
birgszüge Bramwald und Solling scheidet. An den rechtsufrigen
Bodenfelde und Wambeck vorüber gelangt man nun bald nach
Carlshafen (siehe dieses). Fahrtdauer ca. 3 Std.
Bei Fortsetzung der Dampferfahrt sind noch zu erwähnen:
Herstelle, das alte Heristal Karls des Grossen, der oft hier weilte;
bei der modernen Burg hübscher Park Gegenüber das alte Dorf
Würgassen. Nach Lauenförde, Beverungen mit alter Burg, Schloss
Wehrden, die Porzellanfabrik Fürstenberg. In weitem Talkessel
folgen Höxter und Kloster Corvey. Corvey ist von Höxter in
x/2 Std. durch eine schöne Allee zu erreichen und bei genügender
*) Auch von Laubach nach der Eisenbahnstation Hedemünden in l'/2 Std.
79
Zeit besuchenswert. Das Kloster wurde im Jahre 822 von Lud-
wig dem Frommen gegründet, enthält eine grosse Bibliothek, Gal-
lerie mit Gemälden der früheren Aebte, und wird zeitweise von
seinem jetzigen Besitzer, dem Herzog von Ratibor, bewohnt Der
Dichter Hoff mann von Fallersleben wirkte da mehrere Jahre als
Bibliothekar und ist auch im Klostergarten an der Seite sginer
Gattin begraben. Von Höxter an der Tohnenburg und Albaxen
vorbei nach Holzminden mit berühmter Baugewerkschule. In der
Nähe der Köterberg mit Aussichtsturm. Folgt Bevern und das
staatliche Waisenhaus; ferner Polle mit Ruine und die Teufels-
mühle. Rechts die Felswand des Breitensteins mit dem aussichts-
reichen Ebersnacken, dann Bodenwerder-Kemnade, Schloss Hehlen,
die Domäne Grohnden, Emmertal mit der Hämelschenburg (16. Jahr-
hundert). Mit Hameln, der Rattenfängerstadt (in der Nähe der
Klütberg mit Aussichtsturm), schliesst die Fahrt. Fahrtdauer 5 Std.
Von Hameln per Bahn nach Pyrmont, berühmtes Bad. Vom
Bahnhof nach den Anlagen elektrische Bahn. Vom Blomberg mit
Turm herrliche Aussicht.
Von Pyrmont per Bahn nach Detmold. (Siehe Route Teuto-
burger Wald).
183—186. Krammatt»,
Dttemetal, Steimketal, Fange Kahn.
Per Bahn nach Dransfeld, Städtchen von 1500 Einwohnern;
in der Nähe grosse Brüche. Hinter der Kirche rechts, am Ende
des Ortes noch einmal rechts, über das Bahngeleise und über
Imbsen, das Dorf bleibt rechts, auf guter Chaussee in 1 Std. nach
Löwenhagen. Dorf in schöner Lage, als Sommerfrische besucht.
Von hier nach dem „Kurhaus Spiehsmühle" in 15 Min. und nun
immer in dem herrlichen, malerischen Niemetal in 1% Std. nach
Bursfelde. Von da über Hemeln nach Münden 4 Std.; oder von
Hemeln nach Veckerhagen und von hier nach Münden gleiche Ent-
fernung und gleich lohnend. Siehe auch Tour Weserfahrt.
Wer auf die Station Bursfelde verzichten will, wandert besser
wie folgt. */2 Std. hinter dem Kurhaus Spiehsmühle öffnet sich
das enge, schöne Steimketal; hier also von der Chaussee links ab
und dem markierten Waldwege folgen. Nach 35 Min. kreuzt man
einen Waldweg, auf dem man nach links Ellershausen, nach rechts
die Bramburg erreichen kann. Nach 4 Min. biegt der Weg nach
rechts. Nach 15 Min. scharf links und nun, immer geradeaus*),
durch die herrlichen Waldungen des Forstortes „Lange Bahn", in
l3/4 Std. bis zur sog. „Kloster-Eiche". Von hier im Bogen hinab
in das Wesertal und über das Gut Cichhof und das Dörfchen
Gimte in 1 Std. nach Münden.
*) Unterwegs hat man dreimal Gelegenheit rechts an nach Hemeln und
in das Wesertal zu gelangen.
80
178—179. Gddertalsprrre, Schlaft Maldeck» Uaurnburg.
Per Bahn nach dem schön gelegenen Dörfchen Buhlen. (Vor
der Station bemerkenswerter Viadukt.) Vom Dorfe auf der
Affolderer Straße 4 Min. weiter, dann rechts*) ab, den zwei großen
Schleifen des Fahrweges folgend. Nach 6 Min. rechts, immer am
Wal-d r a n d e her, also nach 2 Min. nicht rechts, sondern erst nach
2 Min. in den Wald und nun dem Wege 12 Min. folgend bis
zu einem sich vorlegenden 2. breiten Fahrwege. Aus letzterem
kurz links, gleich darauf wieder rechts bergab auf den Fußpfad
und in 72 ©tb. in stets schöner, waldiger Umgebung, mit prächtigen
Blicken in das Eddertal, schließlich über die Edder-Brücke nach
Hemfurt. Oie im Bau begriffene gewaltige Staumauer der Tal-
sperre wird 54 Meter hoch werden und die Edder zur Bildung
eines 25 Kilometer langen See’s veranlassen, in welchem die
Dörfer Berich, Niederwerbe, Bringhausen und Asel mit ihren Ge-
markungen verschwinden. Von der Sperre zurück zur Edder-
Brücke und da auf dem gekommenen Wege wieder bergan bis zu
dem oben fett gedruckten Fahrwege. Auf letzterem 2 Min. links;
dann bei der Wegteilung wieder links und auf schönem ebenen
Wege in 40 Min nach Waldeck. (Siehe die betr. Routen.)
In Waldeck am Friedhof links ab, auf dem Fußweg durch die
Hecken in 3/4 Std. nach dem Dorfe Netze**). Von da Fußweg
(siehe Naumburg) oder Fahrweg in lst4 Std. nach der Eisenbahn-
station Naumburg.
Oer Weg von Naumburg nach Buhlen (siehe Kleinbahn, Station
Naumburg) ist als schönster Zugang ebenfalls sehr zu empfehlen.
190. Mttdurrgrn.
Bahnstation und bekanntes Bad, ca. 3000 Einwohner, hat
etwas Industrie und einen bedeutenden Mineralwasser-Versand,
pro Jahr ungefähr 2 Millionen Flaschen. In der evangelischen
Kirche schöne Denkmale der Grafen Samuel, Josias und des
Fürsten Karl. Das L-chloß Friedrich st ein gewährt eine schöne
Aussicht, bietet aber sonst nichts Bemerkenswertes. Die Heil-
quellen sind berühmt. Die K ö ni g s q u e ll e***) entspringt
nicht weit vom Bahnhöfe, gleich unterhalb des Schlosses Friedrich-
stein. Der Weg weiter zur Helenenquelle ist wie folgt.
Man steige zu der hoch gelegenen Stadt empor und wandere an
der evangelischen Kirche vorüber bis zu dem Postamt. Gleich
jenseits zeigt links ein Wegweiser den „Helenenquellen-Weg" an.
Besser geht man jedoch durch die schöne Brunnen-Allee noch etwas
weiter bis zu dem Hotel „Quisisana" und wendet sich erst hier
*) Bei Kommen von der Bahn hier selbstverständlich links.
**) Wird demnächst Eisenbahnstation.
***) Vom Fahrwege Bahnhof-Stadt 6 Min. rechts ab.
81
links, um in ca. 1/2 Std. die Helenenquelle in schöner Umgebung
und inmitten hübscher Anlagen (auch Restauration), zu erreichen.
Tal- und Stahl-Brunnen liegen noch 1/2 Std. weiter, doch
ist deren Besuch kaum zu empfehlen. (Die letzteren beiden Quellen
entspringen in einem Seitental rechts vom Helenental und haben
kein touristisches Interesse). Wer also den Ausflug mit der Helenen-
quelle abschließen will, geht am besten auf dem an der Restaura-
tion beginnenden, schon oben erwähnten „Helenenquellenweg" wie-
der zur Stadt zurück.
Der wichtigste Brunnen ist die Georg-Viktor-Quelle;
sie liegt am westlichen Ende der Stadt. (Geradeaus durch die
Brunnen-Allee; am Ende, wo sich der Weg teilt, nach rechts noch
einige Schritte durch die Anlagen. Vom Bahnhof im Ganzen ca.
40 Min.) Dicht daneben noch eine kleinere Quelle von ähnlichem Gehalte.
Das Kurhaus liegt etwas vor der Georg-Viktor-Quelle in
hübschen Anlagen, wo in der Saison häufig Musik. Am Hotel
Göcke in der Brunnen-Allee rechts, 2 Min.
Nach dem Katzen st ein. Hübscher Spaziergang 15 Min. Am
Kurhaus rechts; dann: geradeaus zu den Spielplätzen; rechts,
gleich darauf links auf dem Fußpfade, nach dem Katzen st ein.
(Kleine künstliche Ruine mit Aussicht).
Nach dem Homberg. Sehr lohnender Ausflug wie folgt. Bei
der Georg-Viktor-Quelle links neben der kleinen Colonade berg-
an in den Wald. Nach 5 Min. links; nach 2 Min. rechts bergan
in 8 Min. zum Moltke-Platz. (Schöner Blick aus das waldige
Val). Weiter nach 4 Min. rechts; nach 3 Min. links; nach 2 Min.
nicht links bergab, sondern ein wenig nach rechts in 1 Min. zur
Emma's Höhe. (Reizender Blick aus Wildungen und Umgehung).
Von hier geradeaus bergan und in 20 Min. zum Turm auf dem
Homberg. Oben Orientierungs-Tafel und prächtige Aussicht.
Wer nicht den gleichen Weg retour machen will, gehe vom Turm
die wenigen Schritte bis zum Hauptweg zurück und wandere dann
geradeaus, resp. nach rechts, zum Teil steil bergab, in ca. 20 Min.
bis zum Augustenplatz*); von hier im spitzigen Winkel nach
rechts, immer bergab, über das im engen Tal schön gelegene Dörf-
chen Reizenhagen nach Wildungen 3/4 Std. Dicht vor der
Stadt kürzender Nebenweg nach rechts.
191. zlpland.
In Wildungen (siehe Route Wildungen) bis zur Georg-Viktor-
Quelle und da rechts neben der Trinkhalle den Reinhardshauser
Weg nehmen**). Nach 15 Min. die Reinhardshauser Höhe mit
*) Ruhebank mit Aussicht.
**) Auf dem Wege hat man auch Gelegenheit nach den kleineren Aus-
flugszielen; Schweizerwiese, Waldhaus, Rummelskuppe, Friedrichsplatz zu
gelangen, welche von den betreffenden Wegweisern aus in wenigen Minuten
zu erreichen sind.
6
— 82 —
schönem Blick auf den Talkessel; hier rechts aus den Fußweg, nach
6 Min. links bergab, nach 2 Min. die Chaussee überschreiten, in
2 Min. zur Reinhardsquelle. Neu gefasste Quelle vor dem Dorfe
Reinhardshausen, inmitten hübscher Anlagen. Durch die Anlagen
weiter wandernd gelangt man in 4 Min. zum Kurgarten; hier
rechts und auf der Chaussee im Vogen nach links. Nach 1j2 Std.
dicht vor Albertshausen, rechts ab auf den ebenfalls chauffierten
Weg; nach 2 Min. nicht links auf das Dorf zu, sondern mehr
rechts. Nach 5 Min. nicht rechts bergab*), sondern geradeaus
und diesem prächtigen Wege folgend, in 1 Std. nach Gellershausen
(Von Gellershausen auf die Traddel 1 Std. Von dem Besuche ist
ganz entschieden abzuraten, denn der Gipfel ist bewachsen und
die Entfernung des höchst baufällig gewordenen trig. Turmes kürzlich
vorgenommen worden). Von Gellershausen nach Frebershausen
Fahrstraße durch das schöne Wesebachtal in 3li Std.
In Frebershausen bei der Mühst am Ende des Dorfes rechts
ab; gleich darauf nicht rechts, sondern gerade aus, mehr im
Tale bleibend, langsam bergan. Nach x/2 Std. nicht rechts, sondern
geradeaus in die jungen Fichten; nach 6 Min. geradeaus, nicht
rechts. Nach 18 Min. auf der sich vorlegenden Chaussee links;
nach 2 Min. rechts aus den Fußpfad; nach 1 Min. wieder rechts.
Der Weg wird später wieder Chaussee, auf der man nach 25. Min.
das Dorf Alten-Lotheim erreicht. (Von den Strassenkehren hübsche
Blicke in das Tal.) Von hier zur Eisenbahnstation Schmitt-Lot-
heim 3/4 Std. Lohnender ist der Weg nach Edderbringhausen,
wie folgt. In Alten-Lotheim links, über eine Brücke und dann
den schlechten steinigen, aber doch' gebauten Weg nehmen. Die
links und rechts abzweigenden lehmigen Verkoppelungswege sind
zu vermeiden. Nach x/2 Std. auf dem Rücken den Weg über-
schreiten und geradeaus weiter in 20 Min. zur Försterei Hessen-
stein**). Der Weg setzt sich rechts um die Gebäude herum bergab
fort und führt in 1/2 Std. aus der Ch aussee nach dem Bahn-
hof Edderbringhausen. x/4 Std. vorher links kürzender Fusspfad
nach dem Dorfe direkt. (Siehe auch Route Corbacb, Eisenberg,
Itter- und Edder-Tal.)
192—196. Aeolsen, Rhoden, Meideisdurg, Naumburg,
Maldeck.
(Die Zeichen zwischen Arolsen und Naumburg decken sich nicht ganz mit
den folgenden Wegen.)
Arolsen. Residenzstadt des Fürstentums Waldeck, in schöner
Lage mit 2 800 Einwohnern und etwas Industrie. Geburtsort des
Bildhauers Rauch und der Maler W. und F. Kaulbach. In der Stadt-
kirche 3 Statuetten von Rauch, Glaube, Hoffnung und Liebe dar-
*) Rechts geht es nach Kleinern, Dorf mit neuerbohrter Mineral-Quelle.
**) In der Försterei Erfrischungen (Kaffee und Milch).
stellend; in der Rauch-Strasse sein Denkmal Das Landkranken-
baus ebenfalls beachtenswert. Für den Besuch des Tiergartens
werden Karten durch den fürstl. Wildmeister (auf de n Jägerhof)
ausgegeben. Am Fischhaus (siehe unten) im Sommer oft Konzerte.
Im Schloss (1710—1720 erbaut) Museum*) mit Bibliothek, Kupfer-
stich-Kabinet, Gemälde-Sammlung, pompejanische Altertümer,
sehenswert; doch sind die andern Schlossräume nur durch Er-
laubnis des Hofmarschall-Amtes zugänglich**) Am neuen Schloss
schöne Anlagen. Reisende von Volkmarsen her fahren am besten
nach der Haltestelle ,,Fischhaus“ (siehe oben). Der Weg von hier
nach der Stadt ist kaum weiter als vom Hauptbahnhof, aber
schattig und angenehmer.
a. Von Arolsen Wanderung in 2x/8 Std. über Helsen***) und
Schmillingshausen nach Rhoden. Städtchen von 1400 Einwohnern
mit Schloss**** *****)) und fürstlichem Erbbegräbnis, sowie schöner Aus-
sicht. Von Rhoden nach der Eisenbahnstation Wreksen 3/4 Std.
b. Von Arolsen nach Naumburg ca. 6 Std. Sehr lohnende
Wanderung wie folgt: In Arolsen gehe man vom Schlosse noch
bis zum Gasthofe „Fürstenhof" und schlage jenseits die zweite
Straße links ein, auf welcher man, Leferinghausen rechts liegen
lassend, in stets schöner Umgebung nach l3/4 Std. das hoch ge-
legene Städtchen Landau erreicht. Dicht vor dem Städtchen
kürzender Fusspfad nach rechts. Beim Verlassen der Stadt schlage
man die VolkHardingHausener Chaussee ein; man gehe, gleich am
Ende der Stadt, rechts ab, durch eine Barriere*'***), einige schlechte
Steinstufen hinab, erst Fußpfad nach links, dann wieder die
Chaussee und auf letzterer nach rechts weiter. Den ersten Ver-
koppelungsweg links nach 15 Min. überschlage man und nehme
erst 1 Min. später den schlechten, sandigen Fahrweg links nach dem
Walde zu******). Nach 2 Min. nicht links, sondern mehr geradeaus,
stets in prächtigem Wald. ' Nach 18 Min.*******) nicht allenfalls
rechts. Nach 6 Min., gleich nachdem sich der Weg nach links ge-
wandt hat, scharf rechts durch die beraste Schneise und auf die
große Zwillingsbuche am Ende der Schneise los; dann jenseits
der Buche noch kurz geradeaus ohne Weg. Nach 5 Min. legt sich
ein gebauter Waldweg vor; aus diesem 24 Min. nach rechts bis
zu einer Chaussee; dieselbe wird überschritten und der Fußpfad
*) Offen: Sonntags von 12—722 Uhr; Mittwoch von 3—5 Uhr.
**) In Abwesenheit der fürstlichen Herrschaften sich an den Portier
wenden.
***) Von hier Besuch des Tiergartens, siehe oben.
***■*) Jetzt Damcn-Erholungsheim.
*****) Gegenüber dem Friedhof.
******) Bei der Telegraphcnstange Nr. 17.
*******) Bei einer starken Tanne.
6*
84
gerade gegenüber durch die Schneise genommen, auf dem man in
10 Min. zu dem einsam gelegenen Jeppen-Teich gelangt. Der
Teich wird nach links zum Teil umgangen; dann wieder geradeaus
in 30 Min. nach Höhnscheid. Höhnscheid, ein grosses Rittergut
(Grösse über 2000 Morgen, Besitztum der Familie v. Gärtner) war
früher ein Augustiner-Mönchskloster, welches schon im Jahre 1260
gegründet und erst vor ca. 150 Jahren aufgehoben wurde. Von
Höhnscheid auf der Chaussee 20 Min. weiter: Dann entweder
gerade aus fort in 25 Min. nach Ippinghausen und von da auf
die Weidelsburg (siehe Naumburg); oder bei der Telegraphen-
stange Nr. 22 rechts ab in 6 Min. nach der Hasenmühle. Hinter
der Hasenmühle mehrfacher Waldweg. Der zweite*) geht bald im
Walde aus, der ganz rechte führt nach Schloß Waldeck (siehe
Naumburg). Der dritte bringt (sich immer links resp. geradeaus
halten) in 40 Min. nach der Eisenbahnstation Naumburg.
Ger folgende Weg nach Höhnscheid ist nicht ganz so schön
und schattig wie der vorher beschriebene, aber sehr leicht zu
finden und wohl auch eine Kleinigkeit kürzer. Von Landau aus
der Bühler Chaussee 25 Min. fort und dann, bei der Telegraphen-
stange Nr. 21, rechts ab auf den Feldweg. Der Weg hält erst
auf einen einzelnen Baum zu, wendet sich dann ein wenig nach
links und führt nun gerade, erst am Waldrande her, später durch
schönen Wald, in 40 Minuten zu der oben fett gedruckten Chaussee.
Von hier, zwischen den beiden Telegraphenstangen 91/92 hindurch
ein wenig nach rechts, in die Schneise und weiter wie angegeben'.
Sehr lohnend ist auch der folgende Weg. Von Arolsen wie oben
nach der Domäne Leferinghausen in 3/4 Std. Hier jenseits der
Häuser-Gruppe gleich links und in hübschem Tal, immer längs
des Flüßchens, in 3/4 Std. nach Braunsen. 4 Min. jenseits des
Dorfes, vor dem Walde, rechts und diesem breiten Fahrwege
18 Min. folgen. Dann rechts ab auf den Fußpfad**); nach 2 Min.
wieder rechts. Nach 12 Min. nicht allenfalls gerade durch die
Schneise, sondern ein wenig nach links dem Fußpfade folgend,
welcher sich erst neben dem Fahrwege hin, dann noch mehr links
zieht, in 1/2 Std. nach Volkardinghausen. Kleines vorsehen mit
einem aufgehobenen Kloster, jetzt Försterei. Von hier weiter siehe
Route Wolfhagen—Schloss Waldeck—Naumburg.
197—198. Uolkmarfen «nd Kugelburg.
Per Bahn nach Volkmarsen. Kleines, altes Städtchen mit etwas
Industrie von ca. 2400 Hinwohnern. Die Stadt wechselte sehr oft
den Besitzer und wurde im 30 jährigen Kriege fast gänzlich zer-
stört. Von den alten Befestigungen sind nur noch einige Türme
*) Von rechts aus gezählt.
**) Etwas bergan nicht dem Talwege noch mehr rechts folgen.
erhalten. Eine halbe Stunde vor der Stadt, auf einem kahlen
Hügel, die malerische Ruine der Kugelburg mit beschränkter, doch
schöner Aussicht. Die ebenkall8 sehr alte Burg wurde im Jahre
1475 von hessischen Truppen erobert upd im 7jährigen Kriege
vollständig zerstört. Jenseits des Erpe-Flüsschens (am Drillberge)
ein kleiner Sauerbrunnen.
(Der Ausflug lässt sich am basten mit einer Tour nach Arolsen
verbinden. Siehe dieses.)
199. Molfstagen-Schloß Maldech.
Ein etwas weiter, aber sehr schöner und meist aussichtsreicher
Weg ist der folgende. Per Bahn nach Wolfhagen und nach der
Stadt. Hier gleich rechts ab in die Dellbrückenstraße, an derem
Ende rechts, dann auf dem Fußpfade den Hang hinauf und auf
der sich vorlegenden Chaussee links nach der Kolonie Gasterfeld
1 Std. Weiter auf der Chaussee bis zum Kilometerstein 8,6; da
die Chaussee rechts lassen und geradeaus den Verkoppelungsweg
direkt auf Landau zu nehmen. Im Ganzen wieder 1 Std. Von
da schöner Weg in s/4 Std. nach dem Dörfchen Volkardinghausen.
(Vorher von der Höhe malerischer Rückblick au! Landau mit Um-
gebung.) Nun bei den ersten Häusern des Dorfes links ab, den
Hang hinaus und dem breiten Feldwege immer geradeaus folgen.
Nach 12 Min., vorn im Walde, wendet sich der Weg entschieden
nach links und erreicht nach weiteren 12 Min. einen schön ge-
legenen Teich*). Hier nicht links bergan, sondern mehr rechts
zwischen links Buchen, rechts Fichten hindurch geradeaus weiter.
Nach 6 Min. nicht rechts; am Ende des Fichtenbestandes mehr
geradeaus resp. ein wenig nach links, dann im Bogen nach rechts,
so daß der hübsche Wiesengrund immer links bleibt, in 16 Min.
zur unteren Freienhager Mühle. Nach 8 Min. die obere Mühle,
und immer dem Fahrwege folgend, nach stz Std. Stadt Freien-
hagen.
Von Freienhagen folge man der Netzer Chaussee 1 Std.; dann
geht rechts, durch einen Bestand hoher Fichten, der markierte Weg
nach der Oberförsterei Tiergarten ab. Von hier aus siehe Route
Weidelsburg—Schloß Waldeck.
Ein sehr schöner Waldweg nach Naumburg ist auch noch der
nachstehende: Man folge wieder von Freienhagen der Netzer
Chaussee ca. 3/4 Std. und schlage sich, bei dem Kilometerstein
30,3 links in den Wald. Man halte nun diesen breiteren, viel
benutzten Fahrweg inne und vermeide alle anderen Holzabfuhr-
wege**). Die Richtung bleibt auf dieser Strecke stets östlich,
*, Der Teich bleibt rechts.-)
**) Der richtige Weg halt so ziemlich immer das gleiche Niveau. Man
vermeide also alle merklich nach rechts oder links ziehenden, stets
wechselnden Wege; meistens ist auch der Fusspsad gut erkennbar, da oft
begangen.
oder nordöstlich. Nach 25 Min. nicht allenfalls links bergab,
sondern geradeaus. Nach 20 Min. legt sich ein Waldweg vor-
auf letzterem links in 8 Min. nach dem in Route Weidelsburg
Waldeck erwähnten Jagdhäuschen, rechls in s/4 Std. nach Naumburg.
200—203. Corbach, Gisenbrrg. Iltrrlal, Gddertal.
Per Bahn über Volkmarsen nach Corbach. Oorbach ist die Haupt-
stadt des Fürstentums 'Waldoch mit 25OO Einwohnern in hübscher
Lage. In der Nicolaikirche ein Denkmal des Fürsten Georg Friede-
rich. In der Stadt noch ein Denkmal des hier geborenen Freiherrn
v. Bunsen. Die Industrie ist ziemlich bedeutend. Die eigentliche
Stadt links lassend auf schöner, schattiger Chaussee in 3ji Std. nach
Lengefeld. Gleich vorn im Dorfe (bei dem Wegweiser nach Nieder-
Schleidern), links und dieser Chaussee (längs der Telegraphenleitung)
10 Min. bis vor ein Gasthaus*) folgen; hier links den Hang hin-
auf, dem schlechten Fußpfade 8 Min. folgend, dann ein wenig nach
rechls auf dem Fahrweg und in 20 Min. nach dem kleinen Dörf-
chen Goldhausen. Hier in dem einen oder andern der beiden Wirts-
häuser ist der Turm-Schlüssel zu erfragen, und sind auch ferner
Eintrittskarten, k Person 20 Pfg., zu lösen. Der Weg führt ziem-
lich geradeaus vom Dorfe erst über eine Hute und tritt später in
den Wald ein, indem sich der Fußpfad ein wenig nach rechts zieht;
dann geradeaus, schließlich mit einer kleinen Wendung nach links
in 15 Min. zum Turm aus dem Eisenberge, wo großartige, schöne
und umfassende Rundsicht.
Zur Weiterwanderung**) gehe man die wenigen Schritte zurück
bis dahin, wo der letzte Wegweiser von Goldhausen her steht***),
und nehme dann die entgegengesetzte Richtung: also nach links.
Nach 2 Min. geradeaus die Schneise hinab; nach 3 Min. scharf
rechts. Nach 4 Min. links bergab, und nach 2 Min., 2 Min.****)
und 5 Min. auch links. Nach weiteren IO Min. (der ganze Ab-
stieg vollzieht sich in schönem Wald), erreicht man das kleine
Dörfchen Nordenbeck. Von Hier nach Nieder-Ense Straße in 30 Min.
Von Nieder-Ense nach Itter Fahrstraße in 3/i Std. Vorzuziehen
ist aber wegen Aussicht und Umgebung der Weg über den Berg,
wie folgt. Vom Dorfe erst Feldweg 20 Min. bis an den Wald;
dann kurz erst links und gleich darauf in den Wald. Nach 2 und
3 Min rechts, am Waldrande her in ebenfalls 5 Min. bis zu
einer kleinen Schutthalde; da links tmd bald daraus durch einen
Steinbruch hindurch. Nach 6 Min. kürzender Fußpfad nach links
und auf demselben in 8 Min. nach Dorf Itter.
*) Gasthaus „zur alten Wiese“.
**) Für diesen Fall wird Jemand mitgegeben, der den Schlüssel zurüek-
bring'.
***) An der Stelle der fettgedruckten Links-Wendung.
****) Den Fahrweg kurz vorher überschreiten.
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Im Dorf Itter kürzender Fußpfad nach links, später auf der
Chaussee nach rechts in 20 Min. zum Bahnhof Itter.
Jenseits des Bahnhofes, noch 20 Min. weiter, in schöner Lage
das Dörfchen T h al- Itter, überragtvon den Trümmern einer Burg*).
Sehr zu empfehlen ist die Wanderung durch das außerordentlich
schöne und liebliche Jttertal abwärts noch bis zur Eisenbahn-Sta-
tion Herzhausen 1 Std. Nicht allein die ganze vorstehende Tour
ist sehr empfehlenswert, sondern es lassen sich auch noch folgende
durchaus lohnende Erweiterungen anschließen. (8i6he die betr,
Routen.) Bon Thal-Itter über Marienhagen, Böhl, Basdorf, Nie-
der-Werba nach Waldeck, gute Straße. Bon Herzhausen nach Kirch-
Lotheim, Schmitt-Lotheim, nach Bringhausen im Orke-Tal. Bon
Herzhausen nach der Eddertal-Sperre. — Von Arolsen die ver-
schiedenen Wege nach Naumburg und Schloß Waldeck. Ueberall
gute Fahrstrassen.
204—208. Knüll. Krrüllköpfchrn, Gfretal, Hrrzburg, Hrrs-
frld mit Umgebung.
Rer Knüll ist ein kleiner, für sich bestehender Gebirgsstockjj
Das Gestein besteht hauptsächlich aus Buntsandstein, welcher
von Basalten gehoben und durchbrochen ist. Die Hänge sind mit
schönen Weiden, Wäldern und Wiesen bedeckt. Per Bahn nach
der Eisenbahnstation Frielendorf. Hier aus der Brücke über die
Geleise und vor den Gewerkschaftsgebäuden rechts; dann in 11/i
Std. nach Ropperhausen. Bei den ausserordentlich schlechten
Bahnverbindungen werden gute Fussgänger den Zugang von der
Station Zimmersrode über Neuenhain und Todenhausen nach
Spiesskappel**), 2 Std., vorziehen, um von hier aus ebenfalls in lx/4
Std. nach Ropperhausen zu wandern Jenseits Ropperhausen
nehme man nach 10 Min. bei dem betr. Wegweiser links ab den
Weg nach dem Gute Kämmershagen, % Std.; von dort nach
rechts aus das Knüllköpfchen in x/2 Std. Kürzer und angenehmer
wird der letztere Teil des Weges, wenn man x/2 Std. hinter dem
oben erwähnten Wegweiser rechts ab (nach Fassierung der Tele-
graphenstange 48 und durch ein Drehkreuz hindurch) über eine
umzäunte Hute geht. Dem schlechten Wege folgend***), später einige
Zeit längs eines Drahtzaunes (besser zwischen den beiden
Zäunen) immer gerade aus, erreicht man in Std. über
das vorliegende Gehöft (Wirtschaft) das schon von weitem sicht-
bare, kahle Knüllköpfchen. Große, ausgedehnte Fernsicht.
*) Von der Ruine beschränkte, aber sehr schöne Aussicht.
**) Südwestlich der Spiess: ein alter, runder Turm; einst Grenzzeichen,
Zollstätte, Gerichtsstätte; auch Landtage sind da gehalten.
***) Richtung: auf den Ausschnitt in der Bewaldung los.
Hinab nach Schwarzenborn, 3/4 Std. (Sich immer gerade aus
halten ;*) der Pfad ist, wo undeutlich, durch eingeschlagene Pflöcke
markiert.) Schwarzenborn ist ein sehr altes Städtchen mit 800
Einwohnern. Kleine Industrie. Der Name rührt von dem hoch
gelegenen Teufelsborn (schwarzer Born) her, dessen Wasser nach
der Stadt geleitet ist
Von Schwarzenborn nach Grebenhagen, 3/4 Std., von hier über
den Berg in 1 Std. nach Raboldshausen (schönes Dorf mit 700
Einwohnern) und von da in 4 Std. nach der Bahnstation Hersseld.
Besser: von Grebenhagen nach Wallenstein und im schönen Eszetal
nach der Bahnstation Remsfeld**), 2*/2 Std.
Von Schwarzenborn auch schöner Fahrweg nach der Bahnstation
Ober-Aula, 21/i Std. Bei dem Dorfe Wallenstein die schöne
Kuine gleichen Namens Bequemer Fusspfad auf der Südseite.
Im Schlosshofe eine Schutzhütte und Ruhebänke. In der Nähe der
übermauerte Brunnen. Die Burg war im Jahre 1220 im Besitz
der Grafen von Schaumburg und wurde nach verschiedenen Besitz-
veränderungen von den Kaiserlichen 1637 zerstört. Von diesem
.Burgsitze aus wurde auch wahrscheinlich gegründet die Burg
Neuwallenstein, in schöner Lage, oberhalb des Dorfes Saasen, 1/2 Std.
von Raboldshausen.
Hersfeld, alte Stadt mit ca. 9000 Einwohnern und reger In-
dustrie. Zwischen Frauen- und Johannistor schöne Anlagen.
Beachtenswert die evangelische Kirche, Rathaus, Lullus-Brunnen
und Denkmal, die Ruine der Stiftskirche, das Vitaliskreuz***), das
Lingg- Denkmal****).
Von der Umgebung sind hervor zu beben: Direkt an der
Stadtmauer das Finstertal; Tageberg mit Kleins-Höhe mit schöner
Aussicht auf die Stadt, 25 Min.; Wehneb erg 1/2 Std.; Johannisberg
1 Std.; Petersberg s/4 Std; Wippershain er Höhe l3/4 Std. Der
im Jahre 1903 wieder aufgefundene Heil-Brunnen — Eisen-Bitter-
wasser — scheint eine grosse Zukunft zu haben. Die Domäne
Eichhof war früher Residenz der Aebte von Hersfeld.
Bei genügender Zeit läßt sich eine Knüll-Tour noch folgender-
maßen lohnend erweitern. Von Ober-Aula, sehr alter Marktflecken
mit 900 Einwohnern und etwas Industrie, per Bahn nach Nieder-
Aula, Marktflecken mit 1100 Einwohnern, und in 2*/2 Std. über
Breitenbach nach Gehau*****), am Fuße der Ruine Herzburg. Die
*) Richtung auf das Fichtenwäldchen und durch dessen rechte Ecke.
**) Die Station liegt beinahe % Std. vom Dorfe ab.
***) Zllr Erinnerung an einen in der Vitalis-Nacht 1378 abgeschlagenen feind-
lichen Ueberlall.
****) Lingg umging einen Befehl Napoleons zur Verbrennung des Ortes und
wurde dadurch der Retter der Stadt.
*****) Der Aufstieg zur Ruine, s/4 Std., beginnt bei einem Wegweiser in der
Mitte des Dorfes.
89
Burg stammt aus dem 13. Jahrhundert Einer der Türme wird
als Försterwohnung benutzt; auch die Schlosskapelle ist noch vor-
handen. Rückwanderung über das Gut Hunstadt nach der Eisen-
bahnstation Görzhain—Ottrau, 21/,, Std. Ein weitaus schönerer
Weg ist der folgende, doch ist derselbe nur geübten, ganz sicheren
Touristen anzuraten, da jede Markierung fehlt. Gleich hinter
Gehau bei dem Wegweiser auf den Ottrauer Weg. Nach 5 Min.
rechts ab. Wo sich der Fahrweg nach 1/2 Std. entschieden nach
rechts wendet, verlasse man ihn und gehe geradeaus (ein Forst-
garten bleibt.links» durch die sehr steile Schneise weiter. Auf der
Höhe, nach ca. 10 Min. Steigens, legt sich ein breiter Fahrweg
vor; auf diesem 20 Min. nach rechts und dann den schlechten
Waldweg links ab nehmen. Der letztere zieht sich noch mehr links,
aber schon nach wenigen Schritten halte man sich bei allen Ab-
zweigungen und allen zweifelhaften Stellen stets rechts, immer
mäßig bergab. Im Talgrund scharf rechts, immer an einer Wiese
her, bis sich, nach ca. 25 Min. im Ganzen, wieder ein Fahrweg
vorlegt; auf letzterem links und in 25 Min. nach Görzhain. Vom
Dorfe noch 20 Min. bis zur Eisenbahnstation Ottrau.
Von Gehau auch in 3 Std. nach der Eisenbahnstation Alsfeld.
Grossherzogl. hessische Kreisstadt mit 4000 Einwohnern und reger
Industrie. Von Alsfeld im hübschen Schwalmtale in 6 Std. nach
der Eisenbahnstation Treysa. Bei Schrecksbach schöne Ruine.
209 IKandsburg.
Nach der Haltestelle der Main—Weser—Bahn Schlierbach. Von
hier in x/2 Std. auf die dicht dabei liegende Landsburg mit schöner
Aussicht. Unbedeutende Burgruine und Aussichtsturm. (Der
Besuch ist am besten mit einer Knüll-Tour zu verbinden.)
210. Stoppelsberg
Per Bahn nach Neukirchen (Station der Bebra—Frankfurter
Bahn) und von hier in 3/4 Std. auf den Stoppelsberg mit Burg-
ruine und herrlicher Aussicht. Besonders schön der Blick auf die
Rhön mit ihren zahlreichen Bergen und Kuppen. Abstieg süd-
westlich nach Wehrda, mit Schloß, 1 Std. (Im Anschluss an eine
Knülltour.)
211. Dreienberg.
Von der Bahnstation Hersfeld in 2st2 Std. nach Friedewald.
Flecken in schöner, waldiger Umgebung mit 1100 Einwohnern.
(Seulingswald.) Das zerstörte Schloß wurde im 7jährigen Kriege
von 60 Jägern gegen 8000 Belagerer verteidigt. In Friedewald
auch im Oktober 1551 Bündnisschluß des Kurfürsten Moritz von
Sachsen und des Landgrafen Philipp von Hessen mit König Hein-
rich II. von Frankreich gegen Kaiser Karl V. Dicht bei Friede-
90
mald der Rücken des Dreienbergs mit beschränkter, doch malerischer
Aussicht auf Rhön, Knüll, Meißner, Alheimer, Thüringer Wald re.
In der Nähe noch die Ruinen Walterskirchen und Gieslings-
kirche. Von Friedewald über das Nadelöhr Fahrstraße in 3 Std.
nach der Eisenbahnstation Hönebach.
Ebenfalls gut mit einer Knüll-Tour zu verbinden).
212. Kainaisches Gebirge (Kellerwald).
Diese Berg-Gruppen sind die Ausläufer des großen rheinisch-
westfälischen Schiefergebirges. Der Zentrale Kellerwald ist für den
Touristen kein dankbares Ausslugsgebiet; es fehlen darin sowohl
gute Fußwege, wie Aussichten. Die höchste Spitze ist vollständig
zugewachsen; es steht da, auf dem Wüstegarten, zwar ein tri-
gonometrischer Turm, doch ist derselbe nicht besteigbar, da die
Leitern eingezogen sind. Dagegen sind die Umgebungen des Keller-
waldes sehr schön und verdienen einen Besuch.
213. Auenberg.
Per Bahn nach Zimmersrode und über Bischhausen, Nieder'
und Ober-Urs nach den: Dörfchen Bergsreiheit 21/i Std. (bis Ober-
Urf offene Gegend; von da ab das enge, bewaldete und malerische
Urf-Tal). Von Bergfreiheit nach Armsfeld 3/4 Std.; von da auf
den Auenberg a/i Std.
Diese Wege haben viele ungeschützte, sonnige Stellen, auch ist
der Anstieg von Armsfeld aus den Auenberg sehr mühsam und
schlecht In jeder Hinsicht besser wird die Tour, wenn man solche,
wie folgt, einrichtet und ist in den Morgenstunden beinahe der
ganze Weg schattig.
Nach der Helenen - Quelle wie in Route Wildungen angegeben
und in dem reizenden Tale weiter. Nach 8 Min. nicht links* **)).
Nach 8 Min. setzt der Weg auf die andere Seite des Baches über
und nun, immer bergan und geradeaus (dem kleinen Flüsschen
entgegen wandernd), in 15 Min. nach dem Dörfchen Oderhausen.
Gleich hinter Oderhausen zweimal über kleine Wasserläufe.
Nach 3 Min geradeaus, sodaß der Wald links bleibt und nun
V2 Std. immer am Waldrande her. Dann rechts; nach 12 Min.
wieder rechts. Nach 6 Min links die steile Schneise hinauf und
in 15 Min. zum Turm, von welchem großartige Aussicht.
Der Pfad setzt sich auf der anderen Seite des Turmes in ziem-
lich gleicher Richtung, eine große Fichte mit primitiver Bank bleibt
links, bergab durch eine Schneise fort. Man durchwandere diese
Schneise, welche später sehr steil und holperig wird, voll-
ständig bis an deren Ende*'') unter Ueberquerung der sich vor-
*) Der Pfad führt in 10 Min zum Restaurant Helenental.
**) Das Ende der Schneise war bisher stets durch zwei, im Weg-Graben
liegende, grössere Steine, welche die Schneise flankierten, bezeichnet.
—
91
legenden Waldwege, (ca. 15 Min.) und schlage sich erst dann auf
dem sich vorlegenden Rasenwege links. Nach 8 Min. rechts berg-
ab (nach 5 Min. rechts ab der Fußpfad kürzt) und auf dem Fahr-
wege in 15 Min. nach dem Dörfchen Armsfeld. Von Armsfeld
nach Hundsdorf schöne Fahrstraße in 1 Std. Unterwegs zweimal
angenehm kürzende Fusspfade nach rechts.
Von Hundsdorf nach Reinhardshausen schöne Chaussee durch
Wald oder mit prächtigen Ausblicken in 1*/* Std. Vor und über
dem Dorfe um 1/i Std. kürzender Feldweg links ab. Derselbe
Feldweg gibt auch Gelegenheit Reinhardshausen links liegen zu
lassen und direkt nach dem kleinen Aussichtspunkte „Reinhards-
hausener Höhe" zu gelangen; hier dann also von der Chaussee
etwas nach links ab und in V2 Std. nach Wildungen durch schönen
Tannenwald und auf guten Promenadenwegen, (siehe ausser
Wildungen auch Route Upland).
214. Von Armsfeld nach Haina Schöne Fahrstraße in 1V2 Std.
Haina war früher ein Mönchskloster, 1140/96 gestiftet durch Gra-
fen von Reichenbach und während der Reformation durch Landgraf
Philipp aufgehoben. Seit 1588 ist das Kloster zu einer Pflegean-
stalt für männliche Geisteskranke umgewandelt (ca. 3/900 Irre.)
Höchst beachtenswert ist die schöne Klosterkirche, Uebergangsstil;
im Innern ein Steinrelief, gestiftet von Philipp dem Grossmütigen,
sowie ein grosses Oelbild, Christus am Oelberg, von dem aus Haina
stammenden Maler J. H. Tischbein, im Chor ein Wand-Tabernakel
aus dem 14. Jahrhundert und Gestühle; ferner noch Grabmale und
Grabsteine der letzten Grafen von Ziegenhain. Kleines Denkmal
Philipps des Grossmütigen von Professor Wiese.
215. Von Haina nach Frankenberg (Eisenbahnstation) 3^/2 Std
Stadt mit 3 500 Einwohnern in schöner Lage an der Edder. Das
Rathaus interessant, sowie die Liebfrauenkirche; die der letzteren
angefügte Marienkapelle ist ein Meisterwerk der Gothik. 30 jähriger
und 7 jähriger Krieg schädigten die Stadt auf das empfindlichste.
Bester lieberblick über Stadl und Umgebung von dem gegenüber
liegenden Goßberge aus.
Von Frankenberg angenehme Wanderung auf guter Straße
durch den „Burgwald" in 2*/2 Std. nach Crnsthausen; von hier
auf den Christenberg mit Wallfahrtskirche und hübscher Aussicht
1 Std.; hinab nach der Eisenbahnstation Münchhausen */2 Std.
|i 216. Von Bergfreiheit aus auch schöne Fahrstraße über Braunau
und Odershausen nach Wildungen, W/2 Std. Für gute Fußgänger
ist der direkte Weg Bergfreiheit, Zwesten, Kerstenhausen, Englis*),
Wabern (Bahnstation) ca. 4*/2 Std. ebenfalls lohnend, doch nur
an kühlen Tagen.
*) Hier das Kaiserkreuz, siehe Route Porta Schwalmica,
92
217. Köwerrstrlnrr Grund.
Nach Kerstenhausen wie in Route Porta Schwalmica ange-
geben. Der sich da öffnende sog. „Löwensteiner Grund" bietet
dem Fußgänger eine schöne Wanderung mit reicher Abwechslung,
im Ganzen ca. 6—7 Stunden, über die malerisch gelegenen Orte
Zwesten, Bergfreiheit, Haddenberg, Dodenhausen, Schönstein, Dens-
berg, Jesberg, nach der Eisenbahnstation Zimmersrode. Nach Er-
öffnung der im Bau begriffenen Bahn Zimmersrode-Gemünden
läßt sich die Tour wesentlich bequemer gestalten. 'Weitere 8ta
tionen werden noch wahrscheinlich sein: Gilsa, Jesherg, Densherg,
Gilserberg.
218—222. Franzosrnmeg — großer Stein, Gisberg. Ai-
heimer, Rotenburg. (Oer Weg ist zum Teil markiert; die
Zeichen wechseln ab mit Bi Bischofferode, E Eisberg, F Franzo-
senweg, A Alheimer. Die letztere Wegstrecke ist unzulänglich
markiert.) ca. 7—8 Std.
Per Bahn nach Harmuthsachsen. Von da Fahrweg nach Woll-
stein 1 Std. In Wollstein quer über den Gutshos, durch die
Gattertüre und nach links den schlechten Feldweg bergan in 40
Min. nach dem „großen Stein," einer imposanten Felsgruppe,
wo prächtige Aussicht. Besonders schön der Blick aus den ge-
waltigen Meissner und an ihm rechts vorbei nach Osten. Von dem
Stein wendet man sich wieder süd-süd-westlich aus den vorliegen-
den Wald zu und erreicht dann die Stelle, nach ungefähr 4 Min.,
an der man vorher nach rechts vom Fahnvege abbog, um zu dem
großen Stein zu gelangen. Im Weiterschreiten lasse man den
Fichtenbestand rechts. Nach 8 Min. (vor einem alten Distriktstein
Nr. I) halte man sich etwas nach rechts, nach 4 Min. gerade aus,
und etueicht man nach weiteren 8 Min. den Vermessungsstein V*)
auf dem Gipfel des Eisbergs. Aussicht leider ganz verwachsen;
der frühere kleine Turm ist zusammengestürzt und entfernt.
2 Min. jenseits des Steines, bei dem Distriktstein Nr. 122 links;
erst steil bergab, dann kurz eben, (rechts stehen hier junge Fichten)
ferner an der Waldecke ein wenig nach links und wieder steil
bergab, doch immer gerade aus, stets in der breiten Schneise
bleibend, auf den sog. „Franzosenweg"; aus letzterem gerade aus
nach wenigen Schritten zu einer Ruhebank mit gegenüberliegendem
Forstgarten. Vom Stein im Ganzen ca. 15 Min. Man halte
nun diesen Franzosenweg, den viel benutzten**,) fest, ziemlich gerade
aus; bis zur Tunneldecke***) der Malsfelder Bahn 25 Min.; nach
35 Min. Dreiteilung des Weges: hier den mittleren Weg wählen,
gleich daraus nicht rechts. Später nicht allenfalls links, sondern
*) Einige Sehritte vorher führt links ab der Weg nach dem Dorfe
Bischofferode, Eisenbahnstation, doch ohne tourist sehe Bedeutung.
**) also bei dem Distriktstein 82/3 etwas links.
***i jjjei. night a lenfalls links.
93
mehr geradeaus, auf dem Rasenwege, bleiben. Nach 10 Min, bei
dem Distriktstein 90, kurz links, gleich darauf wieder nach rechts
dem Wege folgen. Nach 4 Min. legt sich ein Weg quer vor*);
auf diesem Weg links und geradefort; also nicht allenfalls rechts
bergab. Nach 12 Min. (nach Passierung eines Fichtenbestandes),
den Holzweg halb rechts nehmen in d e n L a u b w a l d ; nach */» Min.
und 1 Min. etwas nach links. Nach 15 Min. auf der sich vorlegen-
den breiten Chaussee rechts. Nach 6 Min. links und nun diesem
Wege geradeaus immer folgen stets auf dem Rücken bleibend, nie
rechts oder links in das Tal, bis an den Fuß der Kuppe des
Alheimers, wo kleine Schutzhütte, 1 x/2 Std. Die Besteigung der
Spitze erfordert noch 20 Min. Oben weite, großartige Aussicht.
Turm.
Schon 12 Min. vor der Schutzhütte, bei dem Distriktstein
158/160, steiler Weg, rechts geradeaus durch die Schneise, in
15 Min. zum Turm.
Von der Schutzhütte wendet sich der Weg bald nach rechts und
führt, immer mäßig bergab, in l8/4 Std. nach Rotenburg.
Rotenburg, Stadt von 3000 Einwohnern mit ziemlich reger
Industrie. Das Schloss, jetzt Wohnung des Prinzen Chlodwig von
Hessen, ist nur nach erhaltener Erlaubnis zugänglich. Von 1627
bis 1834 residierte hier die hessische Seitenlinie Hessen-Rheinfels-
Rotenburg
Der Weg über den Gutshof in Wollstein**) und nach dem
„großen Stein" ist Privat-Eigentum, doch wird die Benutzung an-
ständigen Touristen von dem Besitzer in liebenswürdiger Weise
gern gestattet. Außerdem merke man sich noch folgenden Zugang.
Per Bahn nach Hasselbach und von da nach Küchen. Bei der
Mühle links und nach Neichenbach. 1 Std. In letzterem Orte
vor dem kleinen Wasserlaufe links und am Ende des Dorfes, bei
dem letzten Hause, von drei Wegen den mittleren wählen. Nach
4 Min. nicht links und nach 18 Min. links ab nach dem „großen
Stein".
223. Alheiurer.
a. Per Bahn nach Rotenburg; hier über das Geleise, auf den
israelitischen Friedhof zu und auf markiertem Wege über die
Schutzhütte in 2*/z Std. zum Gipfel, wo Turm mit großartiger
Aussicht.
b. Ein anderer interessanter Weg ist noch der folgende, doch ist
derselbe streckenweise sehr steil und daher nur für kühle Tage an-
zuraten.
*) Ueberschreitet man diesen Weg und wandert geradeaus weiter, so
erreicht man in 2 Std. üher Pfiefe Spangenberg.
**) Das Gatter ist sorgfältig wieder zu Schliessen.
94
Per Bahn nach Heinebach. Von da auf der Chaussee bis zur
Telegraphenstange 43 und links auf dem Feldwege in 40 Min.
nach Hergershausen; von hier noch 20 Min. nach Erdpenhausen.
Von letzterem Orte wandere man 15 Min. aus der Chaussee fort
und nehme dann bei der Telegraphenstange 69 den Feldweg rechts.
Nach 6 Min. ebenfalls rechts, etwas bergan, erst durch Feld,
später durch schönen Wald. Nach 20 Min. und nach 10 Min.
nicht rechts; auch nach 6 Min. nicht rechts, sondern geradeaus
steil in 20 Min. zum Gipfel des Alheüners.
Für die Weiterwanderung nach Rotenburg siehe oben.
Gute Fußgänger werden den folgenden Weg einschlagen. Von
Heinebach aus den Niederguder Fel d weg (also nicht die Chaussee),
am Ende des Dorfes zwischen den Lattenzäunen hindurch etwas
nach links. Nach 5 Min. Dreiteilung des Weges; da die Mitte
nehmen. Nach 7 Min. rechts. Nach 8 Min. mehrfache Wegteilung,
da geradeaus. Nach 8 Min. nicht rechts. Nach 2 Min scharf
rechts auf den Rasenweg; erst durch Feld, dann am Waldrande
her und nach 10 Min. links in den Wald. Nach 8 Min. scharf
rechts auf den Fahrweg, der sich nach 7 Min. nach links wendet.
Nach 3 Min. rechts. Nach 4 Min. links ab auf den Fußpfad und
in 10 Min. nach Erdpenhausen.
224—225. Pensersrück unv Mülrnisch-Tal
(mangelhaft mark. Wege),
Per Bahn nach Lichtenau (Bahnhof Stadt). Altes Städtchen,
schon im 13. Jahrhundert von Landgraf Heinrich I. gegründet,
mit grosser Industrie und 1300 Einwohnern. Vor dem Orte, rechts
an der Bahn, das Le Noir’sche Erbbegräbnis; in dessen Nähe auch
die Waisenhäuser der Le Noir’schen Stiftung. Auf der Haupt-
straße durch Lichtenau; am Ende auf dem Feldwege geradeaus
weiter, erst durch Feld, dann am Waldesrande her, schließlich,
nach 25 Min., in den Wald. Nach 10 Min nicht links, sondern
erst nach weiteren 2 Min. den Fahrweg nach links innehalten und
nach 2 Min. den Fahrweg rechts nehmen. Nach 15 Min. Weg-
teilung, da rechts. Nach 4 Min. links, später etwas bergan und
in 6 Min. zum Turm auf Pensersrück mit schöner, weiter
Rundsicht.
Die lohnendste Weiterwanderung ist diejenige nach Eiterhagen;
stets durch herrlichen Wald, mit prächtigen Blicken in die Seiten-
täler. Man gehe also vom Turm die letzten 4 Min. wieder
zurück und dann links die steile Schneise hinab. Aus dem nach
5 Min. sich vorlegenden Fahrwege rechts und demselben 30 Min.
folgen (ganz am Ende kleiner Bogen nach rechts). Auf der sich
dann vorlegenden Chaussee 2 Min. nach links und (bei der Tele-
graphenstange Nr. 49) rechts ab in die schöne Schneise; auch nach
12 Min.*) rechts bleiben. Nach 30 Min. (bei dem Distriktstein
1/12/312) scharf rechts. Nach 8 Min. ein wenig nach rechts. Nach
10 Min. links bergan; nach 6 Min., jenseits des Sattels, rechts
bergab und in 50 Min., stets dem guten Fahrwege folgend, nach
Eiterhagen.
Von Eiterhagen über Empfershausen im schönen Mülmischtal
nach der Eisenbahnstation Körle 2‘/2 Std. Der in Empfershausen
bei der Kirche rechts ab über den Berg führende Feldweg nach
Körle kürzt den Weg um eine gute Viertelstunde.
Auch von Eiterhagen —, vor der Försterei links — schöner
Feldweg, teils am Waldrande, teils am Wiesengrunde her, nach
Empfershausen. (Der Chaussee vorzuziehen.)
226. Auch der Weg von Pensersrück nach Spangenberg ist zu
empfehlen. Die untere Treppe des Turmes zeigt genau auf den
Eingang der zu wählenden Schneise. Man wandere in letzterer,
stets prächtiger Wald, erst ganz geradeaus 35 Min. fort; dann
etwas nach links; nach 15 Min. wieder links. Bald darauf endet
der Wald und man gewinnt einen schönen Blick in das Tal, in
der Ferne der Alheimer. Später wird auch Schloß Spangenberg
sichtbar, auf welches der Weg direkt zuführt; also vor dem Gehöft
links bergab. Im Ganzen noch ca. 1 Std. Ganz zuletzt bleibt
der 8cblossberg doch rechts und man gelangt erst direkt nach der
am Fusse liegenden Stadt.
Spangenberg, Städtchen mit 1700 Einwohnern und etwas
Industrie; Eisenbahnstation. Die alten Ringmauern sind noch gut
erhalten. Die Stadt hat eine schöne Lage und wird in neuerer
Zeit als Sommerfrische viel besucht. Auf dem Marktplatz der
Liebenbach- Brunnen, mit Gruppe zum Andenken an zwei Liebende,
denen die Vereinigung nur gestattet werden sollte, wenn sie es
zu Stande brächten, das Wasser einer bestimmten Quelle binnen
3 Monaten zur Stadt zu leiten. Es gelang; aber der Tag der
Fertigstellung war auch der Todestag des Brautpaares.
Die Gründungszeit der Burg ist nicht bekannt; im Jahre 1235
besassen sie die Herren von Treffurt welche sie 1350 an das
hessische Haus verkauften. Otto der Schütz, seine verwitwete Ge-
mahlin Margarethe, ebenso die zweite Gemahlin Philipps des Gross-
mütfgen, Margarethe von der Sale, haben da residiert. (Grabmal
der letzteren in der Kirche) Später war das Schloss Haftlokal
für Offiziere und Staatsbeamte; jetzt ist daselbst eine Forst-
lehrlings-Schule eingerichtet und das Schloss gründlich renoviert
worden. Die Besichtigung ist Mittwochs und Sonnabends, sowie
an Sonn- und Feiertagen gestattet, von 12 */2 bis 7 Uhr gegen ein
Eintrittsgeld von 10 Pfg ä Person, Kinder die Hälfte. Sich an
*) Nicht schon vorher, am Ende der Schneise, sich zu weit nach rechts
halten.
96
den Hausvater, Herrn Volkwein, wenden. Das Schlo^sinnere ist
sehr interessant, besonders die Aula, ferner verschiedene Samm-
lungen, sowie der sehr tiefe alte Schlossbrunnen bemerkenswert.
Im Schlosse auch Restauration.
Bei den schlechten Bahn-Anschlüssen werden gute Fußgänger'
die Weiterwanderung von Spangenberg durch das liebliche Pfiefe-
Tal über Mörshausen und Adelshausen nach der Eisenbahnstation *
Melsungen in's Auge fassen. 2^ Std. Hinter Adelshausen, hoch
oben im 'Walde, die grossartigen Anlagen eines Sanatoriums*)
(In Melsungen auch Resuch der „Lindenlust“, grosses Restaurant
in schöner Lage im Walde, zu empfehlen. Vom Bahnhof einige
Minuten rechts bergab auf der breiten Chaussee, dann nach rechts
unter der Bahn hindurch und in der kleinen Allee bergan. Im
Ganzen 15 Min.)
Bei Lichtenau auch noch die Ruine Reichenbach. Pipin der
Kleine soll die ersten Grälen von Reichenbach eingesetzt haben;
später fiel die Herrschaft durch Erbansprüche an Hessen. An dem
übrig gebliebenen und ausgebesserten Turme seit 1904 eine Ge-
denktafel von poliertem Granit. Vom Besuche ist abzuraten.
Der Weg dahin ist nicht schön und die Aussicht massig. Die
Fortsetzung der Tour könnte sich nach Span genberg richten,
wohin der Weg über Pensersrück aber ohne Vergleich lohnender
ist. Auch der Anschluss an den Franzosenweg (siehe diese Route)
wird besser über Wollstein als über die Reichenbach erreicht
227—228. Haustein und Teufeiskanxei (teilweise mark. Weg),
Per Bahn nach Eichenberg und auf schlechtem, nicht zu
empfehlenden Wege in D/z Std. über Bornhagen nach dem Han-
stein. Man fahre besser nach der nächsten Station, nach Werles-
hausen, von wo aus man den folgenden schönen und bequemen
Aufstieg hat. Von der Station (Wegweiser) an einem kleinen
Birkenbestand (bleibt rechts) vorbei, erst eben, dann mäßig bergan
weiter. Nach 8 Min. nicht rechts. Nach 20 Min. nicht rechts den
Feldweg nehmen, sondern erst 1 Min. später rechts den steilen
Fußpfad hinan und auf diesem in 15 Min. nach Rimbach. Im
Dörfchen oben vor den Treppenstufen links und in 8 Min. zum
Haustein. Vor der Ruine Wirtschaft.
Die Gründung der Burg soll schon in das Jahr 826 fallen;
1070 gehörte dieselbe Otto von Nordheim und wurde von
Heinrich IV. zerstört. Wieder aufgebaut kam sie in den Besitz
Heinrichs des Löwen, des Erzbistums Mainz und im 14. Jahrhundert
an die Brüder Henricus und Lipoldus von Hanstein ; die ver-
schiedenen Linien der Familie bewohnten längere Zeit die Burg
gemeinsam. Der Bauernkrieg und der 30jährige Krieg liessen die
*) Von Melsungen ist das Sanatorium in V4 Std. zu erreichen.
97
Eurg unberührt und ist das Bauwerk erst nachher verfallen. Erst
1884 wurde ein kleiner Teil der Burg wieder hergestellt (ein Saal
und einige Zimmer). Seit 1904 wird die Burg vor weiterem Ver-
fall geschützt und in glücklicher Weise, so weit möglich, auch
restauriert. Die letzten Aufräumungsarbeiten haben das Bnrg-
'rerliess (Semmelhans Loch) und den Schlossbrunnen wieder auf-
gedeckt. Zur Besichtigung des Burginnern sind Karten zu lösen.
Vom Turm schöne Aussicht.
Nach der Teufelskanzel ist der Weg wie folgt: Man schlage
vom Haustein den Weg nach dem gegenüber liegenden Walde ein.
Nach 8 Min. mehrfache Wegteilung; man nehme hier die linke
Abzweigung, auf der man nach 4 Min. den Wald selbst betritt.
Dieser glatte Fahrweg wird nun eingehalten und alle anderen
Holzabfuhrwege sind zu vermeiden Also: nach 3 Min. nicht rechts;
nach 2 Min. wieder nicht rechts; nach 2 Min. nicht links; nach
4 Min. nicht rechts; nach 2 Min. nicht links; nach 6 Min. nicht links.
Nach 10 Min. Wegweiser; von hier: gerade aus in 2 Std. nach
Allendors-Sooden; halb rechts bergan (längs eines kleinen Hohl-
weges) in 4 Min. zur Teufelskanzel mit prächtiger Aussicht.
Von diesem vorspringenden Eelsblock aus soll der Sage nach der
Teufel der Umgebung gepredigt haben.
Neben der Teufelskanzel ein kleines Restaurationshäuschen, wo
im Sommer oft Wirtschaft; von hier Fußpfad rechts bergab (erst
steinig, dann besser, später Eahrweg). Nach ca. 15 Minuten führt
rechts ab ein schmaler, kaum erkennbarer Fußpfad in 25 Minuten
nach Lindenwerra. Von hier über die feste Brücke und rechts
in IV4 Stunde nach dem Dorfe Oberrieden; links und später
den Hang hinauf in 3/4 Stunden direkt nach der Eisenbahn-
station Oberrieden.
Rüstige Fußgänger werden von hier aus noch nach Witzenhausen
wandern. Die zwar schattenlose, aber schöne Straße führt von
Oberrieden, an Werleshausen her (Bahnstation, jenseits der Werra)
um den Fuß des Hoch gelegenen Ludwigsteins*) Herum über Wenders-
Hausen in 2 Stunden nach Witzenhausen. Der Bahnhof Witzen-
hausen ist ca. V2 Stunde von der Stadt entfernt.
Witzenhausen, Stadt von 3300Einwohnern, hat rege Industrie,
sowie etwas Wein- und bedeutenden Obstbau. Bei der Stadt der
Johannisberg mit Anlagen und reizender Aussicht. Zur Zeit der
Kirschenblüte gewährt die Umgebung einen besonders schönen An-
blick und wird Witzenhausen dann viel besucht.
*) Das Schloss wurde von Landgraf Ludwig so rasch erbaut, dass die
Sage entstand, der Teufel hätte an dem Baue geholfen.
7
98
229—232. Sillrerklippe, Höhenholx, Rachrtsverg,
Alteristrin (teilweise mark. 1V6A).
Per Bahn über Eschwege nach Grebendorf. Am Vaknhof gleich
die sich nach links bergan ziehende Chaussee nehmen und auf der-
selben 15 Min. fort; dann angenehm kürzender Fußpfad rechtsab
in Kiefern, auf dem man nach 8 Min. die Chaussee wieder erreicht.
Nach 4 Min. rechts ab auf den Feldweg, nach links auf den Wald
zu, erst mäßig bergan, später steil, immer gerade aus in 18 Min.
zur Höhe; da rechts ab, stets dem Pfade folgen, in 10 Min. zur
Schutzhütte der Silberklippe, wo sehr schöne Aussicht.
Man wandere nun auf dem gekommenen Wege die letzten
IO Min. wieder zurück und nehme hier den Weg gerade aus (nach
dem Höhenholz), erst Fußpfad, dann Fahrweg, später Rasenweg,
schließlich nur Wagenspuren, doch gut erkennbar, über den Plateau-
rücken der Goburg; also nach 2 Min. nicht links bergab, nach
6 Min. nicht rechts, nach 16 Min. nicht rechts*); nach 12 Min.
etwas nach rechts, in 5 Min. auf den vorliegenden Wald und
einen der oberen verlassenen Steinbrüche zu. Jenseits des Bruches
(wo ein alter, moosüberzogener Grenzstein) setzt sich der Weg durch
eine große Schneise**) wieder als breiter Fahrweg fort, etwas
fallend, dann wieder ansteigend. Nach 25 Min. scharf links am
Wald r a n d e her, nach 8 Min. noch mehr links in den Wald und
auf dem zweiten Fahrwege***) nach links, erst gerade aus,
dann kurz rechts in 15 Min. zur Schutzhütte der „s ch ö n e n Aus-
sicht". Vom Rande des Absturzes prachtvoller Blick in das Tal
und die Ferne.
Von der schönen Aussicht wandere man, wie in der Route
Hörne angegeben, dann auf dem Wege nach Ullendorf zu (also die
letzten 15 Min. zurück) weiter. Nach weiteren 15 Min. Weg-
weiser; hier im spitzen Winkel nach rechts bergauf. Nach 4 Min.
nicht rechts, nach 1 Min. den oberen, anfänglich parallel ziehenden
Fußpfad nehmen; nach 2 Min. nicht links bergab****) Nach IO Min.
wieder links ab aus den Fußpfad. Nach 16 Min. nicht rechts
bergab, sondern links bergan; nach 3 Min. nicht rechts bergan,
sondern links bergab.*****) (Hier zweigt sich rechts der Weg nach
dem Rachelsberg ab, siehe nächste Route.) Nach Weiter-
wanderung gerade aus findet man nach 15 Min. einen Fußpfad
links bergab, welcher in 15 Min. nach dem Forsthaus Alten-
stein bringt. (Siehe ebenfalls nächste Route).
*) Von hier geht es nach links zu dem Wolfstiseh. (Siehe nächste Leute.)
**) In deren Mitte mündet der Weg von dem Wolfstiseh wieder aus.
(Siehe ebenfalls nächste Route.)
***) Also erst auf der Plateauhöhe.
****) Der Pfad wird durch die Schonung kaum erkennbar und mündet später
auf einem breiten Waldwege aus.
*****) Einige Schritte links malerischer Blick auf Altenstein.
99
233—284. Molfstisch, Rachelsberg.
a. Man gehe also an der im vorigen Ausflug beschriebenen
Stelle links ab, gleich darauf, nach 2 Min., nicht links. Nach
8 Min. links, dem Pfade*) folgend und den sich vorlegenden Fuß-
weg überschreitend, in 8 Min. zu dem Wolfstisch. Hoher, steiler
Absturz mit beschränkter, aber schöner Aussicht. Man gehe nun
wieder bis zu dem überschrittenen Fußweg zurück und wandere
darauf nach links weiter. Nach 15 Min. rechts. Nach 12 Min.
erreicht man die erwähnte große Schneise; in letzterer links und
nach dem Höhenholz wie angegeben. Der fragliche Fussweg führt
zwar durch schönen Wald, ist aber in sehr schlechtem Zustande
und für Damen überhaupt unpassierbar. Man geht daher am besten
vom Aussichtspunkte wieder bis dahin zurück, wo man vom Haupt-
wege nach dem Wolfstisch abbog.
b. An dem in der vorigen Route angegebenen Punkte ange-
kommen, schlage man sich scharf nach rechts und nehme, der
Distriktstein Nr. 17 bleibt unmittelbar rechts, den steil ansteigenden
Fußpfad, aus dem man in 20 Min. den Gipfel des Rachels-
berges erreicht. Oben ausgedehnte, prächtige Aussicht.
Vorstehende beide Touren lassen sich für tüchtige Gänger un-
schwer mit dem voranstehenden Ausfluge Silberklippe - Allendorf
verbinden.
Geübte Touristen — aber nur ganz schwindelfreie — können
auf dem Rachelsberge auch den dicht am Rande des Absturzes
hinziehenden Pfad aufnehmen: erst gerade aus, dann links in einer
Terrainfalte auf einer Serpentine bis an deren Ende scharf
bergab. Auf dem Fahrwege nachher später kurz rechts und dann
links ab auf den Fussweg nach Altenstein.
235. Koyneburg.
Die Boyneburg im Anschluss an die Heldrastein - Tour zu er-
steigen, ist nicht Tätlich, da der Zeitverlust ein zu grosser ist.
Behandelt man aber den Ausflug als selbständige Tour, dafür
einen kühlen, nicht zu sonnigen Tag wählend, so wird der Spazier-
gang sehr lohnend und kann, wie folgt, eingerichtet werden.
Per Bahn über Eichenberg oder Waldkappel nach Hoheneiche.
Bei den schlechten Zugverbindungen in Niederhohne kann auch
nachstehende Wegvariante in Erwägung gezogen werden. Per
Bahn nach Bischhausen. Gleich am Bahnhof den kurzen Fusssteig
hinab und auf der Chaussee nach links. Wo letztere den grossen
Bogen macht, verlasse man dieselbe und nehme den rechts ab-
zweigenden Feldweg, später wieder Chaussee, bis nach Hoheneiche
im ganzen 3/4 Std. Vom Bahnhöfe Hoheneiche verfolge man erst
nach links die breite Straße und schlage sich nach 15 Min. bei dem
*) Der schräg abwärts führende Pfad iss in äusserst schlechtem Zustande
und kaum als solcher zu erkennen.
T
100 —
Wegweiser links auf die Netraer Landstraße. Nach 6 Min., vor
äer Telegraphenstange 10, rechts ab auf den Feldweg, gleich
— 1 Min. — darauf rechts, auf dem Nebenwege, in den Wald.
Nach 2 Min. nicht allenfalls rechts auf den Rasenweg, sondern sich
etwas nach links, auf dem mittleren, mehr begangenen Fußwege,
halten. Der Weg führt nun, erst durch Wald, später durch Feld,
hier schöne Aussicht, dann die letzte Kuppe hinan wieder durch
Wald, die letzte grosse Wegbiegung, nach 35 Min., schneidet ein
angenehm kürzender Fussteig nach rechts ab, in 3/4 Std. zur
Boyneburg, wo schöne, malerische Aussicht. (Schutzhütte)
Der Erbauer ist unbekannt; 1120 war sie im Besitz der Gra'en
v. Nordheim und wurde später eine Reichsburg, auf der verschiedene
Kaiser, besonders Barbarossa, gerne weilten. 1*292 erhielt die
Burg Landgraf Heinrich I. von Hessen Aus der zahlreichen Burg-
mannschaft gingen die Herren v. Boyneburg hervor, welche die in-
zwischen gänzlich verfallene Burg heute noch besitzen.
Auf dem kleinen Plateau hinter der Ruine steht ein größerer,
zerzauster Baum mit einem Wegweiser, doch darf man sich nicht
gar zu fest darauf verlassen, beides noch vorzufinden. In diesem
Falle überschreite man in einer Min. das Plateau uugefähr in
der Richtung Südost und suche am Waldrande nach dem Distrikt-
stein 25, 26, 50; der dicht hinter letzterem beginnende Fußpfad ist der
richtige und verfolge man denselben bergab*). Nach 6 Min. scharf
links (Wegweiser); nach 6 Min. den Fahrweg rechts bergab nehmen,
und dem Wege immer folgend in 15 Min. nach dem Gute Har-
mutshausen. Von dem Gute nach dem Dorfe Röhrda */2 Std. Hier
entweder Anschluß an die Tour nach dem Heldrastein (siehe diese),
oder von Röhrda über Datterode durch das anmutige Netra-Tal
in ls/4 Std. nach der Eisenbahnstation Hoheneiche.
Von Röhrda nach Netra Chaussee in lJ/4 Std. Bei trockenem
Wetter ist der direkte Feldweg, 3/4 Std., vorzuziehen.
236—239. Hrldrastriu, Großrrr-Knrschla, Heldra, Treffurt.
Per Bahn nach Hoheneiche. Am Bahnhof links, bald darauf
wieder links und über Datterode, Netra (freundlich gelegener
Flecken) in 23/4 Std. nach Rittmannshaufen. Hier am Ende des
Dorfes nehme man den Weg, der den Kirchhof links läßt, und
halte diesen breiten, guten Fahrweg fest; also nach 2 Min., nach
2 Min., nach 2 Min. nicht rechts; nach 8 Min. nicht links; nach
1 Min. nicht links und nicht rechts, sondern gerade aus, auf dem
besseren Wege bleiben; nach 18 Min. erreicht man den ersten
preußisch-weimarischen Grenzstein; nach 15 Min. ein Waldhäuschen.
7 Min. jenseits des Häuschens verlasse man diesen Weg und nehme
den schlechten Holzabfuhrweg nach rechts; nach 1 Min. wieder
*) Stets schöne Aussicht.
101
links. Nach 6 Min. verlasse man diesen Fahrweg und schlage sich
links auf den chaussierten Weg, der in 20 Min. zum Turm und
der Restauration des Heldrasteins bringt. Prachtvollste,
großartigste Aussicht. Einige Minuten nach rechts eine kleine
Höhle, „Henningsloch", so benannt nach einem sagenhaften Räuber,
der da gehaust haben soll; der Gang dahin interessant, doch muß
von einem Besuche der Höhle selbst ganz entschieden abgeraten
werden.
Abstieg von der Restauration aus: nach links in 1*/, Std.
nach der Bahnstation Großenburschla*) (bester Abstieg) oder in
1 Std. nach der Bahnstation Heldra; nach rechts auf strecken-
weise sehr steilem und steinigem Pfade in IstzStd. nach der Bahn-
station Treffurt. Trellurt, hübsch gelegenes Städtchen mit der
Buine Normannstein. Di6 Barg ist in neuerer Zeit wieder etwas
restauriert und bietet eine schöne, doch etwas beschränkte Aussicht.
240—242. Messe, Keudelkuppe. Hülfensberg
(schlecht mark. Weg).
Per Bahn nach Wanfried. Wanfried, sehr alte Stadt von
2500 Einwohnern und mit reger Industrie. Im Jahre 1626 wurde '
die Stadt von den Truppen Tilly’s vollständig ausgeplündert. Vom
Bahnhof gehe man 4 Min. an der Bahn entlang und dann rechts über
das Geleise auf den Feldweg. Nach 6 Min. mehrfache Wegteilung; hier
sich links, resp. geradeaus, halten und auch stets geradeaus dem
Wege folgen; erst nach 7 Min. nimmt der Weg die Richtung etwas
nach rechts. Nach 6 Min. rechts den Fußpfad über die Waldwiese
nehmen; auch nach 4 Min. rechts bleiben (nicht links nach dem Wald-
häuschen). Der Fahrweg nach 3 Min. wird schräg nach links über-
schritten; der Fahrweg nach 3 Min. gerade. Nach 5 Min. auf
dem Fußpfad nach links in den Wald und nach 4 Min. geradeaus
steil bergan. Nach 10 Min. auf dem schmalen Fahrwege nach links;
nach 4 Mm., (bei einer Ruhebank), mehr rechts, nach 1 Min. noch
mehr rechts und, immer geradeaus, in 12 Min. zum Plesse-
Turm, von dem herrliche Aussicht.
Für die Weiterwanderung gehe man die letzten 12 Min. wieder
zurück und nehme (bei der größeren Wegtafel), den Keudelsteiner
Weg geradeaus durch prächtigen Hochwald. Nach 15 Min. gabelt
sich der Weg**); hier links, mäßig bergab, stets dem Wege folgend
und das Gut Keudelstein rechts in der Tiefe lassend, in 40 Min.***)
nach Düringsdorf. Hier durch das Dorf und an dessen Ende auf
der Straße weiter. Bei der Telegraphenstange 10 rechts ab und
*) Der Bahnhof liegt ‘|4 Std. jenseits des Dorfes.
**) Auf der rechten Abzweigung erreicht man in 6 Min. den Aussichts-
punkt der Keudelkuppe mit schönem Blick auf das Tal.
***) Ein Fussweg, gegenüber dem Dorfe rechts ab kürzt.
102
auf schönem Wege durch Wald zum Gipfel, 1/2 Std., des Hülfens-
berges. Uralter Wallfahrtsort. Aus clem Blateau eine schmucke
Kirche, ein Mönchskloster und ein Begräbnisplatz. Kach links ein
Aussichtspunkt »ach Süden; nach rechts, hinter dem Kloster etwas
bergab, zwei Aussichten, besonders schön, nach Westen.
Um nach der Bahnstation Geismar (der Bahnhof liegt 20 Min.
vom Dorfe entfernt), zu gelangen, wendet man sich vor der Kirche
rechts bergab und benutzt den sog. Stationenweg. 3/4 Std. Es
ist nicht nötig, das Dorf selbst zu betreten, sondern man kann, so-
bald man den Durchgang des Bahnkörpers passiert hat, sich seit-
wärts wenden und erreicht dann in wenigen Minuten den Bahnhof.
243—245. Hörne, Höllenstein, schöne Aussicht (Allendorf)
(teilweise mark. Weg, ca. 5 Std.).
Per Bahn über Waldkappel oder Eichenberg nach der Station
Albungen. Bon da in 10 Min. nach dem Dorfe und mittelst
Fähre über die Werra. Nun kurz vorwärts am Flusse her, später
rechts aus den Wald zu, ca. 5 Min. Zwischen links einer Buche
und rechts einer Tanne tritt der Weg in den Wald ein; gleich
darauf nicht links, später, nach 2 Min., noch einmal nicht links.
Nach 8 Min. ist die Höhe erreicht; hier wende man sich*) links
und nach 1 Min. nicht geradeaus bergab, sondern links bergan**)
Nach 10 Min. nicht links und nicht rechts, sondern mehr geradeaus.
Nach 20 Min. Baum mit Ruhebank (Anna-Marta-Ruhe); hier,
rechts. Nach 8 Min. von verschiedenen Wegen den letzten
links nehmen (eine Liehe bleibt unmittelbar rechts). Nach
8 Min. und nach 10 Min. jedesmal nicht rechts. Nach
3 Min. dem etwas schwer erkennbaren Fußpfad bergan, ein
wenig nach rechts, folgen; bald darauf wird der Pfad wieder
besser, und, nach 5 Min. nach links herum, in 4 Min. zurHörne-
kuppe, wo prachtvolle, großartige Aussicht. Im Ganzen
ea. 2 Std.
Man wandere von der Hörne geradeaus weiter; gleich darauf,
vor einer dicken Buche, wende man sich rechts und folge dem
Pfade, später steil, 1/2 Std. bis zum trigonometrischen Steine auf
dem Hohenstein. (Immer schöne Aussicht). Bei der Weiter-
wanderung wende man sich nach 3 Min. etwas links; nach 3 Min.
erreicht man, wieder nach links, durch eine kleine Tannen-Allee in
2 Min. die „schöne Aussicht" mit ebenfalls prächtigen Blick in
das Tal. Der eigentliche Aussichtspunkt liegt von der Schutzhütte
einige Schritte nach rechts. Von der Schutzhütte gehe man durch
die erwähnte fVne Fichten-Allee wieder bis auf den gekommenen
breiten Weg zurück und wandere weiter. Nach 10 Min. nicht
*) Yor einem Drahtzaun, welcher rechts bleibt.
**) Auf dem schlechten, unscheinbaren Wege.
103
rechts, sondern geradeaus fort*). Nach 8 Min. nicht allenfalls
links bergab; nach 12 Min. mehrfache Wegteilung, da links; nach
8 Min. rechts; nach 10 Min. nicht rechts. Nach 15 Min. nicht
rechts, sondern geradeaus, später sich etwas nach links haltend, in
1 Std. nach der Bahnstation Ullendorf. Von der Hörne bis nach
Allendorf im Ganzen ca. 3 Std.
246. Allendorf-Koden, Klausberg, Asbach-Altenstein,
Rachelsberg. Rotestein, Kain, schöne Aussicht,
Rabenstein, Otterbach stein. Friedrichsrusie, Halbemark,
Kismarckhöhe, Westerburg.
Per Bahn nach Allendorf. Stadt von 2800 Einwohnern mit
reger Industrie in schöner Lage. Die alte Stadtmauer ist noch
beinahe ganz erhalten; daran der Diebesturm an der Ostseite und
die Warte an der Südwestseite, beide besteigbar mit hübschem
Ueberblick über das Tal. Im Rathaus zwei Oelgemälde der Land-
grafen Philipp des Grossmütigen und Wilhelm IV.
Auch das gegenüberliegende Soden hat eine reizende Lage.
Das Salzwerk ist eingegangen, doch werden die Soolquellen weiter
zu Heilzwecken benutzt und hat das Bad einen wohlbegründeten
Ruf. Der steinerne Tisch auf dem freien Platz war die ehemalige
Gerichtsstelle.
Allendorf-Soden ist ein uraltes Gemeinwesen, das schon zu den
Zeiten des hl. Bonifatius bestand, und kam nach vielen Wechsel-
fällen in hessischen Besitz ; auch die Rechte der Salzsieder (Pfän-
ner) gingen schliesslich durch Erbpacht auf die hessischen Fürsten
über. Im 30 jährigen Kriege wurde die ganze Stadt von Isolani
bis auf 5 Häuser verbrannt, von welchem Schlage sich Allendorf
nie wieder ganz erholt hat.
Ausflüge.
247. Klausberg.
In Allendorf vom Steintor auf der sog. alten Heerstraße 10 Min.
fort; gleich am Ansang der Pappelreihe rechts; schließlich mit einigen
Windungen zum Gipfel. Oben Turm mit schöner Aussicht. */2 Std.
248—249. Alten stein (Uachelsberg).
Man wandere auf der schönen Straße durch das hübsche Asbach-
Tal in 1 Std. nach dem Dörfchen Asbach; von hier (ein steiler
Fusspfad nach rechts kürzt), in 1/i Std. nach der Försterei Alten-
stein, auch Restauration, in schöner Lage. Das Forsthaus ist in
die Ruine gleichen Namens hineingebaut. Die Burg war früher
Sitz der Herren v. Bischoffshausen, später Stelle des Altensteiner
Gerichts.
*) Also nicht der Biegung des Weges folgen, sondern den Rasenweg
gerade gegenüber nehmen.
I lWDDDWDMDD
104 —
Von hier noch allenfalls auf den Rachelsh erg, siehe Route
Silberklippe.
250. Schloß Rotestein.
Die schöne Fahrstraße führt in V2 Std. nach dem Rotestein,
einem modernen Prachtbau, an Stelle der alten Osterburg.
Malerischer Ansblick in das Werra-Tal. Wegen Besichtigung ist
bei dem Castellan anzufragen.
251. Hain.
Man wandere vom Zimmersbrunnen bis zur Knoopschen
Gärtnerei, lasse dieselbe rechts und gehe an der Gartenmauer ent-
lang, worauf man bald ein schönes, großes Waldtal, den sog.
Hain erreicht. In der Mitte die Ruine des Kregerschen Jagd-
häuschens ; an dessen Stelle lag früher das Dorf Jmmichenheim.
Von Kregers Häuschen führt rechts ein Weg nach dem Platze eines
ebenfalls untergegangenen Dorfes, von dem noch die Grundmauern
der Kirche sich erhalten haben. Beide Dörfer sind im 13. Jahr-
hundert in den Kämpfen mit Mainz zerstört worden. Von Kregers
Häuschen kommt man, dem Wasserlaufe folgend, wieder nach
Allendors zurück.
252—258. Schöne Ausstcht, Rabenstein, Gtteebachstein,
Friedrichsrrche, Halbe Mark. Bisrnarckhöhe, Westerburg.
In Soden, die Kirche links lassend, auf dem Stufenweg bergan.
Nach 2 Min. teilt sich der Weg: hier links nach der „schönen
Aussicht" in 4 Min. mit hübschem Blick in das Tal; der rechte
Teil des Weges führt weiter wie folgt: Erst also rechts, gleich
darauf gerade aus ; (nach 8 Min. kann man rechts ab die „Bismarck-
höhe" direkt erreichen.) Nach weiteren 3 Min. rechts, gleich darauf
links. Nach 5 Min. der R a b e n st e i n. (Hütte mit schöner Aus-
sicht.) Nach 12 Min. bergan gerade aus, immer dem schönen
Promenadenwege folgend. Nach 6 Min. liegt links der Otter-
b a ch st e i n : grosser Felsblock mit kleiner Schutzhütte; besteigbar,
doch ohne Aussicht Man wandere nun die letzten 6 Min. wieder
zurück und schlage sich dann auf den Weg etwas bergan links.
Nach 5 Min. gelangt man zu der Friedrichsruhe, Lank mit
Aussicht. Von hier nehme man den F u ß w e g , links bergan.
Nach 10 Min. rechts in die breite Schneise; nach 5 Min. wendet
sich der Weg links, später rechts*) in 8 Min. nach der „Halben
Mar k." Schön gelegenes Forsthaus mit Restauration. Von der
Halben Mark gehe man die letzten 8 Min. wieder zurück, also bis
dahin, wo man oben die breite Schneise verliess, und wandere auf
schönem Waldwege gerade aus bergab weiter. Nach 12 Min. rechts ;
nach 8 Min. die Bismarckhöhe, Ruhebank unter einem Raume.
*) Gerade aus geht es nach dem Dörfchen Orferode.
105
Nach 4 Min. gerade aus; nach 6 Min. wieder gerade aus und in
12 Min. nach der Westerburg. Restaurant uni malerischem
Blick in das Werratal, auf den Fundamenten der alten Wester-
burg erbaut. Von der Westerburg auf schönem, waldigem Wege
immer mäßig bergab, in 25 Min. wieder nach Soden zurück.
Oie weiter noch auf Tafeln genannten kleinen Ausflugsziele:
grosser Hain, Luhbach, Sophienruhe etc. lohnen nicht den Besuch.
259—260. Hörne und Schöne Aussicht.
Diese beiden Ausflugsziele sind die Glanzpunkte- der ganzen
Umgebung von Allendorf; doch werden diese Touren in jeder Hin-
sicht besser von Albungen aus (siehe Honte Hörne) oder von Esch-
wege aus (siehe Honte Silberklippe) gemacht. Die Allendorfer
Wege sind markiert.
261. FanlvornsKopf (IttrrderstaU), mark. Weg.
Man nehme am Zimmersbrunnen den Rotesteiner Weg und
folge nach 6 Min. dem Verkoppelungswege links. Nach 10 Min.
nicht rechts. Nach 5 Min. rechts ab, erst am Waldsaume her,
gleich daraus in den Wald. Nach 20 Min. Wegteilung*): da
links. Nach 3 Min. kleine Schutzhütte, welche rechts bleibt; hier
also links, ein wenig bergab. Nach 3 Min. der „Rinderstall",
ein kleiner, kreisrund umpflanzter Platz, wo der Weg ein wenig
nach links ausbiegt. Nach 5 Min. nicht links; nach 2 Min. scharf
rechts. Nach 10 Min. rechts auf den Pfad und in 5 Min. zum
Faulbornskopf. Aeusserst malerische Aussicht; besonders
schön der Blick auf Schloss Hotestein, den Talkessel, das Werra-
tal und den Meissner.
Der frühere Abstieg nach dem Waldgrunde (der Weg war
allerdings sehr steil, stellenweise sogar gefährlich,) ist neuerdings
durch einen Drahtzaun verlegt; man wandere daher wieder bis
zum Rinderstall zurück, vor dem sich der Weg gabelt und wo
man die linke Abzweigung nimmt. Da dieser Fahrweg in
seinem unteren Teile durch schwer zu öffnende Gattertore später
gesperrt ist, so schlage man sich auf den sich bald rechts daneben
zeigenden Fußpfad, der dann auf einem schönen breiten Niveau-
Wege ausmündet, den man nach rechts verfolgt, bis sich ein Holz-
abfuhrweg (weiss markiert) vorlegt; auf letzterem links bergab,
steil und unangenehm, nach Allendorf. Im Ganzen sind ca lx/2 Std.
für den Rückweg zu rechnen.
Von Allendorf-Soden lassen sich noch die folgenden lohnenden
Ausflüge unternehmen, welche an den betr. Stellen eingehend be-
schrieben sind:
Hanstein, Teufelskanzel, Habichtstein, Bilstein bei Großalmerode,
Meißner, Bilstein im Höllental, Boyneburg, Heldrastein, Hülfens-
') Rechts geht es nach dem nahen Aussichtspunkte „Horst“.
- 106 —
Berg, Keudelftem, Silberklippe, Plesse; auch die Stadt Münden
mit ihrer so schönen Umgebung ist vermöge der guten Bahnver-
bindung unschwer zu erreichen.
262. Uogelsberg.
Der Vogelsberg ist ein beinahe rein basaltischer Gebirgsstock,
von dessen Mittelpunkt die Seitentäler strahlenförmig auslaufen.
Die Höhen gewähren prächtige Aussichten, die Hänge sind mit aus-
gedehnten, schönen Waldungen bedeckt und da die überall guten
Wege vom Vogelsberger Höhenklub ausreichend markiert sind, so
kann man den Vogelsberg, auf Grund seiner hohen, landschaft-
lichen Reize, sowohl als Fortsetzung einer Knülltour, als auch als
selbständigen Ausflug warm empfehlen. Der beste Stützpunkt für
einen Besuch wird wohl das Hotel „zum Felsenmeer" zu Hochwald-
hausen (einem in der Entwickelung begriffenen, schon viel besuchten
Höhenluftkurort) sein, der von der Eisenbahnstation Ilbeshausen*)
in 10 Min. zu erreichen ist. Von den vielen schönen Ausflügen
seien die folgenden besonders hervorgehoben.
1. Vom Bahnhof in 5 Min. nach dem Steinbruch. 1 Interessante
vulkanische Auswurfsprodukte.) Ueber den Schteßstand, durch das
Haseltal, zum Malplatz am Lanzenhainer Weg (einer uralten ger-
manischen Kultusstätte, Viereck mit Erdwall und Graben), und
nach dem Gasthaus; im Ganzen ®/4 Std.
2. Vom Hotel durch das Schwarzbachtal (rotes Kreuz).
3. Nach dem Schwarzbachtal; dann rechts über den Pflanz-
gartenweg und aus der Ocherwaldstraße zum Hotel 3/4 Std. (Weg-
weiser und blaues Dreieck.)
4. Nach dem Pslanzgartenweg, dann rechts nach den Uhu-Klippen
(Stirnseite eines Lavastromes), und auf der Oberwaldstraße nach
dem Hotel 3/4 Std. (Wegweiser.)
5. Vom Hotel nach der Burg; prächtige Aussicht bis Spessart
und Melibocus reichend, 3/4 Std. (Wegweiser).
6. Nach der Burg und nach dem Krater „Spitze Stein". Sehr
interessante geologische Bildung, 1 Std.; das Farbzeichen— schwarzes
Kreuz — führt nach Grebenhain Bahnstation.
7. Vom Hotel zum „Spitzen Stein" direkt, auf dem Müller-
weg 1/i Std. (Wegweiser.)
8. Vom Hotel durch das Schwarzbachtal auf dem Fußweg, mit
F markiert, über den Mönchswald und auf der Oberwaldstraße
wieder nach dem Hotel V/2 Std. Aussichtsreicher, schöner Wald-
weg. (Farbzeichen: F. und blaues Dreieck).
9. Erst vom Hotel auf der Oberwaldstraße daun Fußpfad nach
dem schön gelegenen Dorfe Lanzenhain, 1 Std. In der Nähe der
Diebstein, ein mächtiger Vasaltblock. Zurück nach dem Hotel, oder
in ®/4 Std. nach der Station Herbstein. (Wegweiser).
*) Strecke Lauterbach-Stockheim.
— 107 —
10. Ueber die Burg, siebe oben, die Oberwaldstraße schneidend
und der Ludwigschneise salzend, nach der Herchenhainer Höhe
(Aussichtsturm ist projektiert), 11/5ä Std. (Wegweiser und ab Lud-
wigschneise rotweisses Band.) Von da in */2 Std. nach Herchen-
hain und in st2 Std. nach der Station Hartmannshain.
11. Taufstein (höchster Punkt des Vogelsherges) und Hoherods-
kopf. Vom Hotel auf der Oberwaldstraße ca. l3/4 Std. fort; dann
rechts nach dem Taufstein, mit Aussichtsturm und grossarkiger
Aussiebt, links nach dem Hoherodskopf. Im Ganzen 2 Std.
Für den Weiterweg folge man den Farbzeichen rotweisses Band
und gelbes Kreuz — nach Herchenhain. Siehe oben.
12. Vom Hotel auf der Oberwaldstraße — mit rotem Kreuz —
vorbei an Geiselstein und Sieben Ahorn, wieder Oberwaldstraße
mit gelbem Bing nach Ulrichstein, mit Buine. Schön gelegenes
Dorf. Von hier evtl. Weiterwanderung in 2 Std. nach der Station
Schotten.
Ferner sei noch empfohlen:
13. Vom Bahnhof Eisenbach nach der herrlich gelegenen alten
Burg, dem Geschlechte der Biedesel gehörig (Bestauration bei
dem nördlichen Eingang). Auch halbe Tagestour von Hochwald-
hausen aus.
14. Vom Bahnhof Frischborn nach Lauterbach 1 Std. Eben-
falls auch lohnend von Hochwaldhausen aus.
263. Marsberg.
Sehr alte Stadt, aus Nieder- und Ober-Marsberg bestehend.
Die Bahnstation liegt in Nieder - Marsberg. Die Gemeinde hat
zusammen zirka 5600 Einwohner. Ober - Marsberg ist die alte
Eresburg, wo auch die Irmensäule gestanden hat; Nieder-Mars-
berg ist aus der von Karl dem Grossen 785 angelegten Villa
Horhusen entstanden. Für den Besuch kommt Folgendes in
Betracht. Nach den großartigen Kupferwerken; dann nach den
Kaskaden und der Paulinen-Quelle, 20 Min.; Teufelsbrücke, 5 Min.;
Wilhelmshöhe, x/2 Std.; Bilstein mit Aussichtsturm, 3 Min.; zurück
auf dem Stationsweg.
Nach der Oberstadt über den Antonius-Born, die Schweden-
schanze, den Buttenturm, die alte Stiftskirche, davor Rolandssäule,
Rathaus mit Pranger, die Nikolai-Kapelle, am Brunnen „Dickkopp"
vorbei, nach der Wirtschaft „Zur Eresburg". (Mit Retourweg 2 Std.)
Aussicht vom Wulsenberg, oberhalb der Kupferhütte.
Der Vaumberg, x/4 Std. jenseits der Jdiotenanstalt, mit dem
Schützenhause.
Der Besuch von Marsberg ist gut mit einer Tour in das Sauer-
land zu verbinden; auch als selbständiger Ausflug lohnend.
264. Sauerland.
Unter diesem Namen begreift man den südlichen Teil der
Provinz Westfalen (daher der ursprüngliche Name „Süderland“),
der von verschiedenen Gebirgen durchzogen wird und reich an
landschaftlichen Schönheiten ist. Tief eingeschnittene Täler
wechseln mit aussichtsreichen Höhen sowie mit waldigen Hoch-
flächen, die alle genussreiche Wanderungen bieten. Die Haupt-
schönheiten liegen mehr im östlichen Teil und lassen sich auf
folgende Weise bequem erreichen.
265—269. Mintrrderg (Kahler Asten, Heidkops, Bruchhäuser
Steine, Bollerberg).
a. Direkt per Bahn entweder über Marburg und Bestwig oder
über Frankenberg nach Winterberg, Städtchen von ca. 1300 Ein-
wohnern, welche zum grossen Teil vom Hausierhandel leben. Die
neue Bahn hat auch anderweitig Geschäft und Verkehr da
wesentlich gehoben. In der Nähe der „Kahle Astenberg". Für
den Besuch wandere man aus der Züschener Chaussee fort, bis
dieselbe nach ca. 8/4 Std. eine entschiedene Biegung nach links
macht; hier, bei der Telegraphenstange 63, rechts ab in den Wüld
und steil in 20 Min. zum Gipfel. Oben Turm mit großartiger
Aussicht. (Restauration.) Etwas bergab die Quelle der Lenne.
Der Kahle Asten galt bisher als der höchste Berg Westfalens,
doch soll nach neueren Messungen der Langenberg bei Niedersfeld
11 Meter höher sein.
In jeder Hinsicht vorzuziehen sind jedoch die folginden Zugänge.
b. Per Bahn über Frankenberg nach Hallenberg. Schön ge-
legenes Städtchen von 1100 Einwohnern. Von hier lohnender
Ausflug auf den Heidkopf. 1 Std. Bei dem Kruzifix verlasse
man die Stadt. Nach 4 Min. rechts ab; nach 10 Min. ebenfalls
rechts den schlechten Weg nehmen. Nach 8 Min. auch rechts, erst
gerade, dann im Bogen nach links, nach 10 Min. zwischen einer
Bank und einem Kreuz hindurch, in 3 Min. zu einer Wegteilung.
Hier: rechts nach der Ziegenhelle (nicht zu empfehlen), "links in
5 Min. zu einer Bank am Waldrande; daneben gerade aus in die
Schneise, doch schon nach 2 Min. links ab aus den Pfad (durch
die Eichengruppe hindurch) und immer bergan, in 10 Min. zum
Turm. Der Turm ist so verwittert und baufällig, dass eine Be-
steigung kaum noch auszuführen ist, doch gewähren die beiden
Ruhebänke schöne Blicke auf Hallenberg und die Umgebung.
Von Hallenberg durch das malerische Nuhnetal in 2l/2 Std.
nach Winterberg.
c. Per Bahn nach Brilon. Vom Bahnhof (die Stadt liegt
über eine Stunde nördlich entfernt) in 1 Std. nach den Bruchhäuser
Steinen, eine Gruppe gewaltiger Felsblöcke, einer davon besteigbar,
mit schöner Aussicht. Dann hinab nach Bruchhansen, x/2 Std.,
und über Niedersfeld in 4 Std. nach Winterberg.
6. 7* Std. oberhalb Hallenberg zweigt von der Winterberger
Chaussee rechts der Weg über Liesen nach Hesborn ab. l1/2 Std'*)
In Hesborn bei dex Telegraphenstange 202 links ab, und dem
Wege — erst Dorfstraße, dann Fußpfad, später Fahrweg —,
25 Min. folgen. Wo sich dieser Weg dann aus dem Rücken zu
senken beginnt, scharf rechts, nach 25 Min. auch rechts und in
3 Min. zum Gipfel des Bollerbergs, wo sehr schöne Aussicht, be-
sonders nach Osten. (Schutzhütte.)
Vom Bollerberg nach Winterberg markierter Weg, 2 Std. Die
Wegezeichen haben durch Wetter und Böswilligkeit sehr gelitten,
auch hat die Forstverwaltung inzwischen abändernde Dispositionen
getroffen, so dass diese Route bedenklich und durchaus nicht zu
empfehlen ist. Indess hat der „Sauerländische Gebirgs-Verein“ in
kürzester Zeit eine Neumarkierung in Aussicht gestellt, und ist
dann diese Strecke wieder als lohnender Zugang nach Winterberg
sehr zu empfehlen. Von der Neumarkierung wird dem Publikum
durch die Casseler Presse s. Z. Nachricht gegeben werden
270. Medebach (Schlotzberg).
Für Touren im Sauerland ist Medebach in der letzteren Zeit
ein wichtiger Stütz- und Durchgangspunkt geworden, besonders da
seine Kleinbahn mit den Stationen Oberschiebern, Referinghausen,
Deifeld, Wissinghausen (Spitzkehre), Küstelberg, Grönebach, Nieders-
feld, Wiemeringhausen, Affinghausen, Steinhelle, die verschieden-
artigsten Zugänge und Erleichterungen schafft. Liedebach, freund-
liche, hübsch gelegene Stadt von zirka 2400 Einwohnern, fiel 1180
nach dem Sturze Heinrichs des Löwen an Kurköln und war später
Hansastadt. In der Nähe „der Kahlen“ mit reizender Aussicht
auf die Umgebung und Kloster Glindfeld.
Medebach kommt für folgende Touren in Betracht
a. Bollerh erg - Medebach. Von der Schutzhütte des
Bollerbergs nehme man bergab erst den Winterberger Weg. Nach
8 Min. aus dem sich vorlegenden Rasenwege links. Nach weiteren
8 Min. liegt links am Wege ein Forstgarten; nach dessen Passierung
gleich an der Ecke scharf links, gerade aus, dem Wege folgend,
immer mäßig bergab, bis sich nach 10 Min. wieder ein Fahrweg
vorlegt; auf letzterem rechts. Nach 6 Min. zweigt rechts der Mede-
bacher Weg ab, der über Medelon, D/4 Std, in aussichtsvoller,
schöner Umgebung nach Medebach, noch zirka 1 Std., führt. Der
schon früher am Bollerberge abgehende, als „Steilweg" bezeichnete
Weg ist zwar bedeutend kürzer, doch nicht so lohnend als der
*) Der schon vor Hesborn abzweigende direkte Weg nach dem Boller-
berge ist, besonders bei feuchtem Wetter, nicht zu empfehlen.
110
vorige Zugang. Die Strecke schneidet über das Forsthaus Kalten-
scheid das wilde malerische obere Orketal.
b. Von Medebach auf den Schloßberg, markierter Weg,
2 Std.; kürzer von der Station Küstelberg der Kleinbahn aus
(siehe öden). Vom Turm prächtige Aussicht, besonders nach Osten,
welche derjenigen vom Kahlen Asten kaum nachstehen dürfte. Von
Küstelberg nach Winterberg 2 Std.
o. Von direkten Zugängen kommen die beiden folgenden, sehr
zu empfehlenden Touren in Betracht:
I. Per Bahn nach Edder-Vringhausen. Von hier in das schöne
Orketal und über Nieder-Orke, Dalwigkstal, Münden nach Mede-
bach; im ganzen ca. 4 Stunden.
II Per Bahn nach dem herrlich gelegenen Tal-Itter und über
ImmingHausen, Schaaken, Goddelsheim nach Medebach, ca. 3 Std.
ä. Auch nach anderen Richtungen hin sind von Medebach aus
vorteilhaft Touren zu unternehmen; so sind von den Klei, bahn-
ftationen Niedersfeld und Affinghausen die Bruchhäuser Steine
(siehe früher) bequem in 1% Std. zu erreichen; auch von Nieders-
feld guter Weg in 2 Std. nach Winterberg.
271—275. Anschluß-Touren (gut mark. Wege)
a. Von Winterberg nach Altastenberg y2 Std., Nordenau mit
schöner Burgruine 1 Std. und dann im malerischen Lennetal in
3 Std. nach der Bahnstation Schmallenberg. Vor Schmallenberg,
von Winkbausen aus, auf den Wilzenberg, 1 Std., mit Kapelle
und Aussichtsturm.
b. nach Altastenberg y2 Std., weiter in ausgedehnten Wal-
dungen über Freiheit-Bödefeld in 5 Std.. nach den Eisenbahn-
stationen Bestwig oder Nuttlar.
v/6. Nach Neuastenberg u. über Girkhausen (mit sehr alter Kirche),
in 4 Std. nach Berleburg. Schön gelegen68 Städtchen mit 2000
Einwohnern und etwas Industrie. Schloss mit schönem Park,
dem Fürsten Sayn-Wittgenstein gehörig, nur nach vorheriger An-
frage zugänglich. Von den umliegenden Höhen hübsche Aussichten.
Von Berleburg nach der Eisenbahnstation Raumland x/2 Std.
Bedeutende Schieferbrüche; von der „verlassenen Halde“ schöne
Aussicht. Von Raumland sowohl Fahrweg als angenehmer Wald-
weg nach der Eisenbahnstation Laasphe 3 Std. Stadt von 2300
Einwohnern in reizender Lage, mit Fürstlich Wittgenstein’schem
Schloss und reger Industrie. Von Hier über Biedenkopf, — Stadt
von 3000 Einwohnern; in der Nähe das grosse Eisenwerk Ludwigs-
hütte — nach Marburg. Altberühmte Universitätsstadt von
16000 Einwohnern, auch etwas Industrie. Bemerkenswert sind:
das Schloss mit Staatsarchiv, sm Rittersaal wurde 1529 das
Religionsgespräch abgehalten. Die Kapelle ausser Gebrauch, doch
neuerdings restauriert. Ferner die herrliche gothische Elisabeth-
— 111 —
kirche mit Grabdenkmal der heiligen Elisabeth und 2 Türmen von
je 75 Meter Höhe. In der lutherischen Pfarrkirche die Denkmäler
der Landgrafen Ludwig IV. und Ludwig V. Grossartige Bauten
kür die Zwecke der Universität Der Stadt gegenüber die Berg-
anlagen der „Spiegelslust“ mit Aussichtsturm. Lohnender Spazier-
gang nach dem Elisabethbrunnen bei Schröck und nach dem Dorfe
Marbach je 1 Std.
276. Kahnguellr.
Per Bahn nach der Station Erndtebrück. Von hier auf schönem
Waldwege in 3 Std. nach dem Forsthaus zum Lahnhof, auch
Wirtschaft. Im Heller die Lahnquelle. Von da im schönen Lahn-
tale nach der Bahnstation Feudingen, 3 Std.
277. Wursteiner Höhlen.
Entweder von der Eisenbahnstation Nuttlar auf Waldwegen
in 2 Std. oder von der Station Meschede — Stadt von 3000 Ein-
wohnern, mit beträchtlicher Industrie und Handel in Eleischwaren,
— auf der Fahrstraße nach der Wirtschaft aus dem Stimm-Stamm,
einem Bergrücken. D/a Std. Vom Wirtshause führt ein Waldweg
in 17a Std. nach den prachtvollen Tropfsteinhöhlen, gut zugänglich
gemacht und während der Saison mit Gas beleuchtet. Am Ein-
gang Wirtschaft, wo auch die Karten zum Besuch der Höhlen aus-
gegeben werden. Von den Höhlen nach der Station Warstein Std.
278. Teutoburger Mald.
Kleiner Gebirgszug, dessen Gesteine hauptsächlich der Kreide-
formation angehören. Ueber den Schauplatz der bekannten Schlacht
wird viel gestritten; wahrscheinlich ist die Stätte an den nord-
oder südwestlichen Abhängen zu suchen.
Per Bahn über Altenbeken nach Horn*); von hier in 7s Std.
nach den Exter- (Elster-?) Steinen, einer großartigen Fels-
gruppe, besteigbar und mit Aussicht. In dem einen Felsen eine
kleine Kapelle; daneben an der Außenwand das merkwürdige, uralte
Relief einer Kreuzigung. Von hier auf schönen Waldwegen über
Berlebeck in 3 Std. nach der Grotenburg mit dem Hermanns-
denkmal, von Bändel. Hinab in 1 Std. nach der Station Det-
mold. Heine Besidenzstadt in schöner Lage mit ca. 11 QOO Ein-
wohnern und etwas Industrie, seit Karl dem Grossen (als Thiat-
melle, Volksgericht) bekannt, 1447 von den Hussiten erobert, 1547
durch einen Brand beinahe ganz zerstört. Bemerkenswert: Die
beiden Schlösser und Park auf dem Büchenberg mit Mausoleum.
In der Nähe das Jagdschloss Lopshorn mit Gestüt (Sennerpferde).
*) In der Nähe das kleine Bad Meinberg.
112
Nach 2tpp springe (bekanntes Bad) auf schönen Waldwegen
in 5 Std. Oer Eisenbahnfahrt vorzuziehen. Von da in 2x/2 Std.
nach der Eisenbahnstation Paderborn. Alte Bischofsstadt von
ca. 20 000 Einwohnern. Sehenswert der Dom mit dem Leichnam
des hl. Liborius in silbernem Sarg; die früher an letzterem ange-
brachten 12 goldenen Apostelstatuetten hat 1622 Herzog Christian
von Braunschweig entführt. — 10 Min. von Paderborn das Insel-
bad mit der Ottilien-Schwefelwasserstoff- und Marien-Quelle.
279. Gisrnach (Martburg).
Eisenbahnstation; ca. 25 000 Einwohner. Zu beachten: Das
Schloss, das Bathaus, das Castell Klein da, das Lutherhaus, Seb.
Bach s Geburtshaus, Bachdenkmal (von Donndorf), Kriegerdenkmal,
Georgsbrunnen. Lutherdenkmal. Die Industrie ist lebhaft und der
Fremdenverkehr sehr gross.
Auf die Wartburg. Bester Weg durch die Predigergasse,
3/4 Std. In der Burg, unter Führung ves Castellans gegen Lösung
von Eintrittskarten: Im Landgrafenhaus (im 12. Jahrhundert er-
baut, 1850—1870 restauriert) Rüstkammer, Speisezimmer, Land-
grafenzimmer, mit Fresken von Schwind, Sängerfaal, ebenfalls mit
Fresken, Elifabeth-Gallerie, Kapelle, Rittersaal. Im Ritterhaus
die Lutherstube.
Eisenach wurde 1070 von Ludwig dem Springer angelegt und
hat mit der schon 1067 erbauten Wartburg eine reiche Geschichte.
Letztere war u. a. Wohnstätte von Hermann I, Albrecht dem
Entarteten, der hl. Elisabeth usw. Auf der Wartburg auch der
sagenhafte Sängerkrieg und 1817 das Wartburgfest der Burschen-
schaft.
Von der Wartburg (überall gut markierte Wege) bergab in
das Annatal 3/4 Std. und durch die Drachenschlucht zur
Hohen Sonne s/4 Std. (Gastwirtschaft; schöner Durchblick
nach der Wartburg.) Von der Hohen Sonne entweder: a. direkt
nach Eisenach lx/2 Std.; oder b. durch das Annatal zurück und im
Mariental nach Eisenach lx/2 @ti).; auch c. (am lohnendsten) im
Mariental rechts ab durch die Landgrafenschlucht zum
Drachen st ein und von hier über den Aussichtspunkt nach
Eisenach 2x/2 Std.
280. Rhön.
Gebirgszug von ca. 80 km Breite, hauptsächlich aus Vunt-
sandstein, Muschelkalk und vulkanischen Gesteinen bestehend, der
mit schönen Waldungen, aber auch ausgedehnten Torfmooren be-
deckt ist. Das Klima ist rauh, doch eignet sich dieses interessante
Gebiet sehr zu größeren Touren, für welche der vortreffliche
Schneider'sche Rhönführer angelegentlich empfohlen sei. Eine der
schönsten dürfte wohl die folgende sein.
Per Bahn nach Fulda. Alte Bischofstadt von zirca 15000 Ein-
wohnern mit reger Industrie. Im Dom Gruft des hl. Bonifatius;
auf dem Schlossplatz sein Denkmal. Ferner noch bemerkenswert:
die Michaelskirche aus dem Jahre 822 und das Schloss mit Park;
in der Umgebung: der Frauen berg, der Calvarienberg mit
Bonifatiusbrunnen, Petersberg und Johannesberg, Schloss Adolfseck
mit Park. Von Fulda per Bahn, schöner Blick unterwegs auf
Bieberstein*), nach Station Milseburg. Der markierte Weg nach
der Höhe der Milseburg führt ab der Wendebuche, U/z Std. Oben
eine Kreuzigung, sowie Kapelle, und herrliche Aussicht. Zurück
über die Danzwiese nach Station Milseburg zirka */* Std. Von
hier nach Hilders 11/2 Std., durch das Ulstertal nach dem hochge-
legenen Dörfchen Frankenheim (in neuerer Zeit als Sommerfrische
viel besucht), 27? Std., nach Wüstensachsen 2 Std., nach Gersfeld**)
3 Std. Bahnstation Städtchen von zirka 2000 Einwohnern und
Mittelpunkt des Touristen - Verkehrs. Von Gersfeld nach Ober-
weißenborn 2 Std. (Erst Fussweg, dann Chaussee) Von hier
wieder Fußpfad***), der später in eine Chaussee ausmündet. Im
Vordergrund die Osterburg. Zuletzt in scharfer Steigung nach der
Höhe des Kreuzberges, wo prachtvolle Aussicht. 2 Std. Etwas
unterhalb des Gipfels ein Gasthaus und ein Kloster; letzteres
ebenfalls zur Aufnahme von Gästen eingerichtet. Rückweg entweder
wieder nach Gersseld oder aus guter Fahrstraße in 2 Std. nach
der Eisenbahnstation Vischossheim.
Vor Gersfeld allenfalls noch rechts ah nach der Fuldaquelle
und Wasserkuppe mit Schutzhaus (20 Betten) und grossartiger
Aussicht 1 Std. Von der Wasserkuppe über das Dammersfeld
nach dem Kreuzberg 6 Std.
*) Auf dem Gipfel grosse Erziehungsanstalt.
**) Der Fusspfad kürzt.
***) Man achte genau auf die Richtungsstangen.
114
Konntags-Mckfahrkarte«.
Dieselben gelten an allen Sonntagen des ganzen Jahres, am Neujahrs-
tage, Ostermontage, Himmelfahrtstage, Pfingstmontage, 1. u. 2 Werhnachts
tage. Für die Benutzung sind im Direktionsbezrrk Cassel alle Personen
züge freigegeben. Die Preise verstehen sich für 3. Klasse. Dre 2. KlaA
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2,50
0,90
0,65
1,15
0,45
4.30
1,25
0,50
1,05
2.30
1,55
0,55
2,20
1,75
1,45
0,90
2,05
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1,45
2,05
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7. Schönfeld.
8/9. Neue Mühle, Waldhaus.
10. Eichwäldchen.
11. Habichts wald.
12/13. Druseltal, Herkules (525).
14. Hohes Gras (597).
15/17. Bergwerk, Firnsbachtal,
Hirzstein (504).
18/19. Herbsthaus (471), Hoof.
20. Möllers Ruhe (435)/
21/22. Hirzstein (504), Hohe-
baum (539).
28. Elf Buchen (530).
24/25. Fuchslöcher, Elf Buchen
(530).
26/28. Ahnatal, Elf Buchen(530),
Herkules (525).
29. Rasenallee.
30/32. Vrasselsberg (420), Zeche
Marie, Marienwand.
33/34. Baunsberg (410),
Steinernes Schweinchen.
35. Kaufunger Wald.
36. Auerhahnshütte (511).
37. Friedrichsbrück.
38/40. Vaumbachshöhe,Bilstein-
kirche, Belgerkopf (498).
41. Bilstein (642) b. Groß-
almerode.
42. Bilstein-Aussicht.
43/47. Umschwangwege: Hafer-
berg (578), Gertenbach,
Hausfirstborn, Bilstein
(642), Witzenhausen.
48. Steinbcrg (510)
b. Münden.
49. Häringsnase (527).
50/52. Niestetal, Mühlenberg,
Windhausen.
53/54. Belgerkopf (498), Söhre,
55. Söhre. (Schorn 455).
56. Söhre, Ostrand und
Fahrenbach-Teiche.
57. Söhre, Westrand und
Pionier-Weg.
58. Söhre, quer.
59. Söhre, längs.
60/63. Meißner (753), Höllen-
tal, Kammerbacher-Höhle,
Riedenbachtal.
64. Roggenberg.
65. Habichtstein.
66. Roßkopf.
67. Kleinbahn Wil-
helm s h ö h e - N au m-
burg.
68. Wilhelmshöhe (525).
69. Fürstenallee.
70/71. Baunsberg (410) und
Brasselsberg (420).
72/73. Hertingshäuser Klippe,
Vaunetal.
74. Baunsberg (410),
75/80. Niedensteiner Kopf (474),
Dicke Eiche, Bilstein (525),
Bocksgaile, Hahn, Land-
grafenborn.
81/82. Hirzstein (504), Firns-
bachtal.
83/85. Schauenburg (470), Berg-
werk, Hohes Gras (597).
— 133 —
86/88. Falkenstein (461), Elms-
hagen, Niedenstein.
89/93. Hattenhausen, Nieden-
stein, Ermetheis, Land-
grafenborn, Gudensberg.
94. Wehrholzeiche.
95. Naumburg.
96. Burghain.
97. Kuhberg-
98. Weingarten.
99. Galgenberg.
100. Waldeck (493).
101. Netze.
102. Weidelsberg (504).
103. Weidelsberg, Schloß
Waldeck (493).
104/110. Königshagen, Wildun-
gen, Waldhof, Riede,
Klauskopf (419), Gu-
densberg, Fritzlar.
111. Königshagen.
112. Königshagen, Fritzlar.
113. Buhlen,(Eddertalsperre)
114. Rauher Stein.
115/117.
118.
119/120.
121.
122/124.
125/127.
128/129.
130.
131/133.
134/138.
139/142.
Schucketal, graue Katze,
Zuschlags Ruhe.
Firnskuppe (319).
Stahlberg (345) und
Wilhelmstal.
Wilhelmstal.
Häuschensberg (301),
kirnst!. Felsen, Fuldatal.
Lammsberg (326), Gu-
densberg, Maderstein
(238).
Scharfenstein (304),
Odenberg (380).
Landgrafenborn.
Heiligenberg (399), Fels-
berg, Altenburg.
Quiller, Kesfelkopf,
Heiligenberg(399),
Rhündatal, Rhünderberg
Mosenberg (436), Schloß-
berg (377), Harler Berg,
Falkenberg.
143/144. Porta Schwalmica,
Büraberg.
145/147. Borken, Ebersberg. Wil-
dungen.
148. Büraberg.
149. Reinhardswald
(Staufen 472).
150. Beberbeck, Sababurg
(346), Veckerhagen.
151. Beberbeck, Sababurg,
Gottsbüren.
152. Wilhelmshausen,
Gahrenberg (464).
153. Wilhelmshausen,
Gahrenberg, Münden.
154. Immenhausen-Vecker-
hagen.
155. Helmarshausen-Carls-
hafen.
156. Eberschützer Klippe.
157/158. Carlshafen, Solling
(515).
159/160. Hohe Hagen (508),
Brackenburg (455).
161/164. Blaue Steine, Engel-
süßstein, Schreckenberg,
Fürstenwald.
165/166. Gudenberg (568), Burg-
hasungen (473).
167. Dörnberg (579).
168. Dörnberg direkt.
169. Dörnberg, ab Weimar.
170. Dörnberg, ab Fürsten-
wald ä.
171. Dörnberg, ab Fürsten-
wald b.
172. Dörnberg, ab Zieren-
bergi
173. Dörnberg, Herkules.
174/181. Münden, Staufenberg,
Elisabethruhe,
Schäferhof, Cattenbühel,
—-----------
,
184
Haarth, Andree's Berg,
Tilly-Schanze.
182. Weserfahrt, (Pyrmont).
183/186. Bramwald. Niemetal,
Steimketal, Lange Bahn.
187/189. Eddertalsperre, Waldeck
(493), Naumburg.
190. Wildungen.
191. Upland.
192/196. Arolsen. Rhoden. Wei-
delsberg (504), Naum-
burg, Waldeck (493).
197/198. Volkmarsen, Kugelburg.
199. Wolfhagen, Schloß
Waldeck (493).
200/203. Corbach, Eisenberg (555),
Itter- und Edder-Tal.
204/208. Knüll, Knüllköpfchen.
Efzetal 632).
Herzburg, Hersfeld.
209. Landsburg (374).
210. Stoppelsberg (527).
211. Dreienberg (511).
212. Hainaisches Ge-
birge (Kellerwald 673).
213. Auenberg (613).
214. Haina.
215. Frankenberg (Burg-
wald).
216. Wildungen (Wabern).
217. Löwensteiner Grund.
218/222. Franzosenweg, großer
Stein, Eisberg (583), Al-
heimer (548), Rotenburg.
228. Alheimer (548).
224/225. Pensersrück,Mülmischtal.
226. Pensersrück, Spangen-
berg.
Werratal undNähe
227/228. Hanstein (370), Teufels-
kanzel (452).
229/232. Silberklippe (490),
Höhenholz, Rachelsberg,
Altenftein.
233/234. Wolsstisch, Rachelsberg.
235. Boyneburg (512). k
236/239. Heldrastein (501),
Großen-Burschla, Hel-
dra, Treffurt.
240/242. Plesse (483), Keudel- i
kuppe, Hülfensbergl465). I
243/245. Hörne (550), Hohenstein, I
Schöne Aussicht. I
246. Allendorf-Sooden.
247. Klausberg.
248/249. Altenstein, Rachelsberg. I
250. Schloß Rotestein.
251. Hain.
252/258. Schöne Aussicht, Raben-1
stein,Otterbachstein,Frie-
drichsruhe, Halbe Mark,
Bismarckhöhe, Westerburg. I
259/260. Hörne (550) und Schöne I
Aussicht.
261. Faulbornkopf
(Rinderstall). !
262. Vogelsberg
(Taufstein 772).
263. Marsberg
Sauerland,
und Anschlüsse.
264/269. Winterberg, Kahler-
Asten (833), Heidkopf
(698), Bollerberg
(757), Bruchhäu-
ser Steine (718).
270. Medebach, Schloßberg
(754).
271/275. Lennetal, Wilzenberg !
(657), Freiheit-Bödefeld, \
Berleburg, Marburg. I
276. Lahnquelle. I
277. Warsteiner Höhlen.
278. Teutoburger Wald |
(Grotenburg 385). I
279. Eisenach
(Wartburg 393). I
280. Rhön (Wasserkuppe950).