Hessischer Lesesaal
%&
tANDES-
BIBUOTHEK
riliVEL
EoLcml-Citattoms und öffentlicher Verkauft
Hann Bernhardt Retns
zu Wrexen hat so beträchtli-
che Schulden Hinterlagen, daß
die Auserkennung eines Con-
cur/us Erebitorum an sich nicht
nur nöthig, sondern auch nahm-
haft darauf angetragen ist.
Wie dahero dessen sämmtliche
Gläubiger ihre Forderungen
mittelst Beybringung der Ori-
sinatien oder sonstiger Beweis-
mittel Dienstags den 2/ten zu-
künftigen Monaths Zannarii
dabier vor Amt zu fiqüit>treti;
so haben hingegen die alsdann
nickt erscheinend zu erwarten,
daß sie von diesem Concurs ah-
gewieftn weihen.
Zugleich ist der Verkauf de
Richter Johann Bernhardt
Retns
cx;
Reinsschen Nachlasses beschloss
fen, bestehend in einem halben
Acker und einem halben Kö her-
guth, in drei Hausern, Klei-
dungsstücken, Linnen, Bett-
werck, Vieh, Brau - auch son-
stiger Hauß-und Feld» Gerälh-
schaft. Kaustiebhabee mögen
stch Mittwochens den 28ten
künftigen MonathS Januar»
Die zu dem Gut he des Jo-
hann Berend Druden in Culte
gehörige so genannte Krümme-
lings Wiese, soll Montags den
-ÄSken künftigen Monaths Ja-
, Marti dahier in meinem LogiS
- meistbietend nach Wtederkaufs-
rechk versteigert werden; Kauf-
" Demnach des Hofjuweliree
Schotten conkrahlrte Schul-
den , dessen Vermögen weit
übersteigen, und daher der Con-
curs erkannt worden; als wer-
den diejenigen, welche an dem-
selben einige Forderung zu ma-
chen gemeiner, aufdenzosten
einstehenden JanuarruS Vor-
mittags, peremtorie angesezlen
Verpach
Demnach der bisherige Erb-
heständer der bey Mengmng-
in dem Slerbhauß des Richters
Rems zu Wrexen emstiiden,
und die Bedingungen so wie
nähere Belehrung vor Anfang
des Subhastarions - Geschäftes
duhlbst vernehmen. Rhoden
den 2oten December 1788.
Aus Füistl. Waldeckt. Amt
daselbst.
lustige haben sich daher emzu-
finden, und nach Besuno rhreS
Gebot Hs ZuichtagS gewärtig zu
seyn. Arotien den 20 Decem-
ber t/88.
Vigore (7ommist!onl'§,
W. Hagemann.
Termin hiermit zu deren Verl-
ficirung eidiretund dergestalt ab-
geladen, daß ste demnächst da-
mit nicht weiter gehöret werden
sollen. Eorbach am 1 1 ten De-
cember 1788.
CommissariuS, Bürgermeister
und Rath daselbst.
k u n g e tt.
hausen belegenen so genannten
Cappel -Mühle Müller Hache-
meifler inBeystpnd seines Vor-
munds des Bruver Müllers Ha-
chemerster seines daran gehabten
EcbbestandSrechts vermöge Be-
scheids vom iten dieses verlustig
erkläret worden ; zu deren an-
derweitigen Unterthuung auf
Erbbestand aber Terminus ad
licitandum auf Montags den
raten instehenden MonathS Ja-
nuar 1789 anberaumet worden;
Als wird solches zu dem Ende
Sachen
Nachfolgende Kleidungsstü-
cke und mehr andere Sachen
die man noch nicht nahmhaft
zu machen vermag, sind alhier
in Arolsen diebischer Weise aus
einem Kleiderschränke am i7ten
am hellen Tage gestohlen wor-
den:
1) Ein schwartzZrc>8deturen gar-
nerteS Kleid mit dem Rocke,
2) 0n men garnirteS Kleid
und Rock mit breiten gelb
und braunen Streifen.
z) Ein englisches Kleid fleifch-
farbigt mit grünen Band
eingefaßt,
4) Ein weiß neßeltuchen dito
garnirt,
5) Ein dtro von Ziz mit braun
$ Mk f
öffentlich hiermit bekannt ge-
macht, damit die -etwa Pacht-
lustige sich an ermeldtem Tage
Vormittags gegen 9 Uhr al-
hier auf Fürstl. Cammer ewfin-
den , ihr Geboth thun, und sich
nach Befinden des Zuschlags
gewärtigen können. Arolsen
den i8ten December ,788.
und gelben Streifen mit W-
then Band -eingefaßt,
-6) Ein dito von blauen Mousse-
lin mit gelben Blumen,
7) Ein dito von Ziz braun
und weiß streifigt,
-8) Ein dito mit dem Rock von
weißen Ziz brau fir^ifigt,
9) Ein dtro mit Falten, wei-
ßen Grund .und großen Biu-
lltt»,------------—:—'—5T-.
10) Ein paar runde -silberne
Schuhschnallen mit geschaf-
fenen Knöpfgen, mit G. jL.
bezeichnet.
Derjenige welcher davon ins
Intelligenz - Comtoir einige
Nachricht giebt, hat sich emeS
guten Douceurs zu gewanen.
Mtt-
Aus Fürstl. Waldeckl. Cam-
mer daielbst.
die gestohlen find.
4 3» fl» **
Mittel zu Vertreibung der Firmen bty Schweinev»
Die Dinner» im Schweine- nicht grftjlich ist, die Rückgabe
ßeiich sind tteine weiße Körner, der Schweine, wenn sie Fin-
Dvn der Größewle^oßeKreps- nen haben sollten, ausdeoingen;
«yer, w-lche am häufigsten am wodurch dann mancher Eigen-
Halse, auch in dem andern thümer in Schaden gesezt wird.
Fletsche der Schweine sitzen, Das Schießpulver schein! mir
und beym Schneiden des Flei- ein einfaches Mittel darwider
fches heraussssrlngen. Vor zu seyn; indem meine geschlach-
»em Schlachten der Schweine keten Schweine, so oft ich eS
sind solche bey selbigen nicht zu nicht vergessen, jedem Schwei-
bemerken, obgleich die Schläch- ne den Tag vor der Schlach-
ter unter Vek Zunge und am rung einen starken Pistolen-
Gaumen Merkmaale finden wol- schuß Puvcr in einem Mahl-
ten, sich aber doch bey den leige einzugeben, niemalen Lin-
Wrrkäufern an Orten, wo es nen gehabt haben *),
*)Spießgia« (Antitfioniutn crüdum) zerficßrN and 6 Wochen vor dem
Sch achten in saurer Milck gegeben, ist auch ein fpfiques Mittel ge-
gen die Finnen, wie wir schon vorhin angereigi Häven.
Von der Winter Staüfüiternttg, öder: Von der Brühe-
, futterung so des Winkers dem Rindvieh statt des tro-
ckenen Futters mit großen Nutzen gegeben wird.
(Fortsetzung des im 52 Stück vorigen Jahrs abgebrochenen Artikels)
Etwa gegen halb 8 Uhr legt
man ihnen etwas Heu vor.
Dir tägliche Portion ist 8
Pfund, die also, weil sie zu
dreyen verschobenen malen Heu
t» kommen, in drei Theile ge-
thrtlrt werden. Wenn sie sol-
ches verzehret haben, werden sie
zur Tränke getrieben, oder so
es die Witterung nicht erlau-
ben will, wässert man sie im
Swüe.
Um y Uhr bekommen sie aber-
mal ein Futter, von demjenigen,
das mit gutem und nahrhaften
Anmengsel aufgebrühet ist.
Um
*» tt «K 5
Um ii Uhr wird ihnen aufs
neue ein Futter von guter und
nahrhafter Art eingeschüttet.
An den meisten Orten wird
von Michaelis bis MariäVer-
kündigung das Kuhvieh zu Mit-
tage nicht weiter gemo ken, denn
man hält es vor eine vergebliche
Arbeit, wenn man nachdem die
Kühe um L oder 7 Uhr gemol-
ken worden, man solches schon
um »i oder irUhr «ach so we-
nigen Stunden wiederholen wol-
le. Man hält davor, daßman
solches füglich bis auf den Abend
»ersparen könne, und die Kuh
alsdenn eben so viele Milch ge-
ben werde, als wenn siezu Mit-
tage gemolken wäre. Allein das
»st ern offenbarer Irrthum. Je
öfter die Kühe gemolken werden,
jr mehrere M lch geben sie. So-
bald aber oft Milchgefäße ange-
füllet sind, höret die Natur auf,
ihnen eia mehrereS zuzuführen
und sie verwandelt d»e vorhan-
denen Säfte in Blut und Fett.
Die Eriahrung wird es lehren,
daß das V-eh auch »m Winker
bey einem dreymaligen Melken
den Tag über mehr Milch gie-
bek, als wenn es nur zweymal
gemolken wird Wo nun das
dreymalige Me ken gewöhnlich
ist, so kann solches unter der
Zeit geschehen, da dir Kühe das
ihnen um n Mr eingeschüttete
Futter verzehren.
Um i2 Uhr, nachdem das
Vieh gemolken ist, erhält es
wieder eine Portion Heu, und
Um i Uhr, wenn die Mäg-
de vom Mittagseffen kommen,
wirdOvaS Vieh rum rweyten
male getränket. .
Um 2 Uhr bekommen sie ein
Futter von dem mit gutem An-
mengftl aufgebrüheten Hecksek.
Um 4 Uhr erhalten sie ein
gleiches.
Um 5 Uhr wird ihnen die drit-
te Portion Heu gegeben, und
werden, nachdem sie solches ver-
zehret haben, wieder getränket.
Gleich darnach erhalten sie die
beyden letzten Abendfutter, die
ebenfalls aus den schlechter» und
gemeinern Anmengselarten be-
stehen können, dabey sie zugleich
gemolken werden. Wenngleich
die Kühe diese Futter nicht so
begierig fressen werden, so holen
sie es voch m der Nacht nach,
was sie übrig gelassen haben.
Von selbst v rsteht fichs, daß
in den kurzen Winrertagen die-
se Fütter - und Wäfferungsftun-
den nicht so genau beobachtet
werden könuen.
Wegen der Einstreue und
Reinlichkeit des Viehes gilt
hier eben das, was schon im
ersten Abfchnitt gesagt worden,
6 d A
nur braucht man nicht zu stark
einzustreuen, und der Mist muß
wenigstens 3 Wochen tm Stal-
le liegen, wenn «r dem Lande
nützlich sepn soll. Das Strie-
geln des Viehes ist im Minier
wegen des länger» Liegen des
Mistes im Stalle und der da-
her rührenden Unreinigkeiten nö-
thiger, als sonst. Von der
Schwemme laßt sich in den
Wintertagen kein Gebrauch ma-
chen, doch dürste es im Früh-
jahr nicht zu verwerfen seyn,
nur muß es alsdenn eine Stun-
de lang draussen in der Sonne
gelassen werden, daß eö wieder
abtrocknen könne.
Man wird sich vielleicht
darüber wundern, daß die Kü-
he den Winter über selbst bey
dem Brühfutter täglich dreymal
getränket weren so llen. Wenn
man aber bedenket, daß die tro-
kenen Fütterungsmittel Stroh-
hecksel und Heu mehrere salzige
Theile bey sich führen, die den
Durst reizen, so wird es nicht
weiter befremden. Ob dies
Tränken im Stalle oder in der
freyen Luft geschehen soll, muß
der Beurtheilung beS Land-
mannS überlassen werden. Weil
aber die meisten Kühe alsdenn
trächtig sind, und sie beym Frost-
wetter leicht Schaven leiden
können, so ist das Tranken im
Stalle vorzuziehen.
In allen Ländern, wo man
für die Woh fahrt des Viehes
und dessen Nutzbarkeit eine ge-
wisse Aufmerksamkeit Hegel, su-
chet man solches mit öfterm und
reichlichem Salz zu versorgen.
Schlesien giebt darunter ein
merkwürdiges Beyspiel, und
man bedienet sich daselbst sowol
vor die Schaafe als das nutzba-
re Rindvieh des bekannten
Steinsalzes. F.st ln allen
Ställen findet man große Stü-
cke davon ln Stricken aufgehan-
gen, zu welchen das Vieh beym
Aus und Einbinden gehen und
seinen Appetit stellen kann. ES
dienet solches nicht allein zu ih-
rer Erhaltung, sondern auch
zur Vermehrung der Milch.
Für eine des Sommers auf
Slallfütterung stehende und
des Winters mrr Brühfütte-
rung ernährte Kuh sind jähr-
lich 8 Metzen an Salz nöthig,
davon die Kühe wöchemuch
zweymal, jedesmal T'?td Metze
oder eine gute Hanvöll bekom-
men.
In Ansehung der Leute , die
zur Besorgung dieser bey der
Brühfütterung vorgeschlagenen
Ord-
r
Qrvuung nöthig sind, ist eben gemacht wird, und es bleibet
die Anzahl, die vep der Som- also der Magd nichts weiter
merst.Lfütterung festgesetzet wor- übrig, als es hereinzuholen und
den, beyzubehalten. Wegen unter den Kessel zu stecken. Al»
der Viehmägde will es fast les dieses kann von einer einzi-
zweifelha,t seyn, ob s derselben gen Magd in einer Stunde
zu Bestreitung einer Kuhmetke- verrichtet werden, und würde
rey auch im Winter bey der die Zeit von 8 bis 10 UhrMor-
Brühfütterung hinreichend seyn genS, und von 4 bis s Uhr
möchten, indem die Zuberei- Nachmittags die bequemste seyn,
tung des Futters mancherley weil die Mägde alSdenn beym
Geschäfte und Arbeiten erfor- Einfütteren des Viehes nichts
dert. Mein man stellet fich sol- zu thun haben,
ches größer vor, als es in ver
That ist, und es können über- Das Sieden des Wassers
dies die Beschwerlichkeiten, die aber muß unter der Aussicht
mit der Brühfütterung verbun- der Schleußerinn geschehen,
den sind, durch vernünftige An- damit man überzeuget scyn kön-
stalten gar sehr erleichtert wer- ne, daß das Wasser gehörig ge-
hen. Die grösseste Beschwerde kocht und den Grad der Hitze
bestehet in dem vielen und oft- erreicht habe, der zur tüchtigen
mals weitem Wassertragen. Einbrühung und Erweichung
Wird aber-solcheS durch ange- des trocknen Futters nöthig ist.
legte Röhren nach dem Ort ge- Besonders ist diese Aufsicht in
führet, wo eS g-sotten werden Ansehung der verschiederenKohl-
foll, so haben sie sich alSvenn und Wurzelgewächse nöthig,
Nicht zu drfchrvereu. AuchvuS weil solche zugleich auS dem
Herdeytragen des HolzeS kann Wasser gekocht und dadurch
ihnen dadurch erleichtert werden, extrahrret werden müßen, da-
daß eS vor den zum Waffersie- mit solche Arbeit nicht von der
den bestimmten Ort gefahren, Hand geschlagen und die Absicht
und von den zum Holzhacken und Würkung der BrülMte-
bestimmten Dienflleuten klein rung vereitelt werden möge.
<Die Fortsetzung folgt.)
Frucht» Brod-Msch- imo andere PreGr
born vorigen Monat.
Arolsen. Corbach. | Meldung. < Mmgertngh. Pyrmont«
Früchte. den zoten den zoten den zoten den 24ten!i den 2ytea
iS rll. Sr. tu gr. ttl. gr. ttl gr. rtl. gr.
*3 Wetzen - 0 6 K 7 9 0 0 6 Z2
K'Korn » 9 0 4 18 5 0 0 9 4 12
2. Geiste e 1 f z 9 3 I8 0 9 2 24
« Hafer - •0 * X 24 2 - 0 * 2 *
s Erbsen « 9 0 4 - 4 12 0 0 B B
I Bohnen 0 0 0 - ' 4 12 0 $ : / 0
J Saamrn f 0 0 0 7 F 0 9 . 9 0
ff Mal; - 0 * 0 0 4 O 0 * 9 0
Pf. 2t. gr pf. Pf. 2t. gr.pf Pf. ft. gr. pf. Pf. 2t. gr. pfr Pf. 2t.
Brodk - 2 29 2 - 2 l6 2 * I 20 I 1 3 4 2 l ; 8 L-
Wecke * r ,4 - 4. - 14 - 4 - r« I 1 * 28 I I 24 I i
das Pfund mgr. Pf rgr. Pf. mgr. pf. mgr. pf^ mgr. pf.
OLsenst. 2 4 2 4 2 4 z 4 z S
Kt-hstestch 2 2 2 2 2 2 2 .0 2 4
Kalbflktsch 2 0 2 - s rr % 2 3 -
Hrmmelfi. 2 4 s 2 .9 - 3 r
Schweinst. 2 4 r 2 2 4 2 3 6 6
Rothen». 2 2 2 2 2 2. 2 % 9 S
Schwkinrf. 5 $ s * 4 4 4 9 ^ £
Nrerenjiktt 5 0 5 - ; 4 4 4 9 ' 9 *
Butter - 6 0 6 s j 6 s 9 s 1 4 -
igl.Brant. * 5 1 9 5 -0 6 9 1 ' 4
Es werden diese Blätter alle Dienstaq in dem hiesigenJnt. Lome, ausgego-
de« und Vierteljährig mit >2 Mar. in Srbatzungs - Währung bezahlt Ein-
zelne Stücke kosten i Mgr. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Persohnen welche das Blatt mithalten 7 wird so wie für die Bestel-
lung derer Land-Bothen aus - und zu dem Intel. Comt. nichts bezahlt. Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein quittirt.
Wa 1 deckisches
FilttMgtnz. Blatt.
Dinstag den iz- Januar. 1789.
1 11 ■ 11 .8— -..............— , , ■*}>««
Edlctal-Citattones und öffentlicher Verkauf.
aL dir S»«
che erfordern, mit den
Gläubigern der Catharina Hof-
mann dahier in nochmalige güt-
liche Unterhandlung zu treten,
so wird denense'bcn hiermit bey
fernern Verlust ihrer Forde-
rungen aufgegeben, zu dem En-
de vor mir in meiner Behau-
sung dahier früh Morgens m
dem dszu auf den röten dieleS
angefezten Termins in eigener
Perfon zu erscheinen, und als«
denn eine völlig bestimmte Er-
klärung auf die gütliche Vor-
schläge beizubringen; Halsende»
8ten Januarii 178?»
Vermöge gnädigen Auftrag-
vonHochfWl. Regierung.
* Muß.
tt» # Mt
Da sich M dem zu wieyer-
räufiichec Versteigerung der
Lavagischen Wiese in der Thie-
le an der Mengeringhäuser
Schnade, »nd d-S R-schischen
Garthens am Heiser Wege,
vorhin am sren dieses angestan-
denen Termins, kerne Llcrkan-
ten eingefunden haben; So
mrd des Endes anderweitsTa-
Der verstorbene Richter Jo-
hann Bernhardt Reins zu
W-eren hat so beträchtliche
Schulden Hintersassen, daß
die AuSerkennung eines Con-
curftis Creditorum an sich nicht
rmr nöthig, .sondern auch nahm-
haft darauf angetragen ist.
Wie dahero dessen sämmtliche
Gläubiger ihre Forderungen
Mittelst Beybringung der Ori-
Kinalien oder sonstiger Beweis-
mittel Dienstags den ryten zu-
künftigen Monaths Januar»
datier vor Amt zu liquidiren!;
so haben hingegen die alsdann
nicht erscheinende zu erwarten,
D ß sie von diesem Eoncurs ab-
gewiesen werden.
Zugleich ist der Verkauf des
Richter Johann Bernhardt
Die zu dem Guthe des Jo-
hann Berend Druden in Cülte
gehörige so genannte Krümme-
gefarth auf den 3, ten dieses da-
hier in meinem LogiS beztelt,
und werden Kavstastige zu fotha-
nerLieitation freundlich anvmch
eingeladen. .Aro.seo den yten
Jan. ,789.
Aus Commission Hochfürsti.
Regierung.
W. Hagemann.
Remsschen Nachlasses beschlos-
sen, bestehend m einem halben
Acker und einem kalben Köiher-
gutb, in drei Häusern, Klei-
dungsstücken, Linnen, Bett-
werck, V;eh, Brau-auch son-
stiger Havß-und Feld - Geräth-
fchaft. Kaufliebhaber mögen
sich Mittwochens den a8ten
künftigen MonathS Januar«
in dem Srerbhauß des Richters
Reins zu Wrexen einfinden,
und die Bedingungen so wie
nähere Belehrung vor Ansang
des SubhastaiionS - Geschäftes
daselbst vernehmen. Rhoden
den aoten December 1788.
Aas Fürstl. Waldeckl. Amt
daselbst.
lings Wiese, soll MöntagS den
ryten künftigen Monaths Ja-
nuarii dahier in meinem Log,s
meist-
Ml» O M» TI
meistbietend nach Wiederkaufs- seyn. Arolsen den 20 Decerm
recht versteigert werden ; Kauf- der 1788.
lusttge haben sich daher einzu-
finoen, und nach Befund ihreS ViZore Oommillioms.
Geborhs Zuschlags gewärtig zu W. Hagemann.
A v r r t1 f s t tn e n t
ES wird hiermit bekannt ge- zu r fl. halbe auch i fl.
macht, daß der durch seine glück» 2) Für Zahnschmerzen tvck«
liche Euren berühmte Opera« che er >u einiger Minuten Zeit
teucSieur Goslar aüh/er ange-- vdMy rnrwt, es sey von hohen
kommen, und einem geehrten Zahnen oder Flüssen; ohne nö-
Pubuco seme Dienste m folgen- rhtg zu haben, solche hohlen
den Fällen offeriret; als welchen, Zähne zu verlieren. Dieses uns
die mir schmerzhaften Hünerau- feh-bare Mittel wider die Zahn-
gen o?er Leuchtdornen, oder ein« schmerzen und hohlen Zahne wel-
gewachsen n bösen Nägeln an chcs sogleich die Schmerzen und
den Füßen beschweret seyn; sei- den Geschwulst vertreibet, ist
bige können in einige Minuten bey ihm zu haben das Glas zu
Zelt davon befreyet werden, 2 fl. halbe G.äfer zu 1 fl. auch
durch seine Geschicklichkeit wel« Viertelgläser zu 30 kr.
che er an vielen hohen Hersebaf- ^z) Eine Tinctur welche die
ten unv andern m»t aller Sa» Zähne so weis wie Elsenbein
tlöf MM brtv.'e'en dar- unv marht, und von «U n ^l> cken
Mit deren schriftlichen Attestaten reiniget, dieselbe für Fäuung
bezeugen kann, daß ersolche oh» präserviret, und die losen Zäh-
ne die geringste Schmerzen oder ne befestiget, das Zabnss ich für
Bluten zu verursachen curiret. Scharbock und Bluten beruh»
Auch besitzt er folgende Arcana: ret und erfrischet Die ganze
i) Dessen Baume Souverain,A Portion 2 fl die halbe t fl.
welcher alle Arten F ost an 4) Ein fürtrefliches Augen-
Händen oder Füßen , wann Wasser für trübe und böse Au-
soiche aufgebrochen sind, gänz- gen, das Glaß zu 1 fl. halbe
lich curirt. Der ganze Patt zu zo kr.
5) Für
,L M ^ Mf
5) Für VaS böse Gehör oder
Braufen in den Ohren; dieses
Mittel bat schon vielen gehol-
fen, b sonders einem welcher in
der Kr. che kein Singen \ und
späten hören konte, hat es in
Zeit von 8 Tagen völlig zu fei-
nem Gehör verhelfen, welches
dessen Testimonium bezeugst.
Ohne die geringste Incommität
und Hinderung an Geschäften
ist dieses Mittel zu gebrauchen,
und um 5 st zs kr. zu haben.
6) E>r.e Wunderfalbe^ wel^
che allerley Arten Brüche oder
Leibesschäden wieder heilet , den
Pott zu 2 fl. 4? kr.
7) Ein Wasser, welches die
Warzen vertreibet, das Glas
zu zo kr.
8) Ein unvergleichliches
Waschwasser, Lau de Montin-
gue genannt, welches die Far-
be des Menschen bis ins späte«
ste Alter er halt, die Haut weis
und zart macht. Das Feurige
im Gesicht, und besonders die
Sommersprossen und andere
Flecken vertreibet. Die ganze
Bouteikle zu 2 fl. die halbe
zu i fl.
9) Ein Wasser in Flacons
zum Riechen, Lau kerpetuelle
genannt. Solches hat d«e wun-
derbare Tugend und Kraft,
daß Kopf - oder Zahnschmerzen,
oder bey Verstopfung im Kopfe
und Brausen der Ohren, durch
öfteres daran Riechen, in eini-
gen Minuten Zeit sich gänzlich
verliereng auch zu Stärkung
d«S Gesichts und bey Schwin-
del oder Ohnmachten sehr wun-
dersame Dienste leistet. Der
Flacon zu 30 kr.
Sein Logie avisier in Arolsen
ist bey Hr. Bäcker Schneider.
Don der besonders guten Einrichtung eines Dreyfußes.
Dieser best het insgemein aus Verbesserung aber ist es, wenn
einem breit gelchiagenen, run- auf dem Ringe z eiserne Halb-
dett und mit z Füßen versehenen kugeln, etwa von der Höbe ei-
eisernen Ringe an dessen inwen- nes Zolles angebracht werden,
diger Kante nach dem Mittel-
punkte zu drey abg stumpfte Man wird wahrnehmen, wenn
Spitzen von beliebiger Lange ein Geschirr auf einen Dreyfuß
ange'chwechk find. Eine zur nach gewöhnlicher Art aefebt
Holzersparung fchr nützliche wird, daß solches dte mwendi-
" -• Z1 ge-
E G W LI
ge Oeffnung deS flachen Rin-
ges meisteotheilS bedeckt, der-
gestalt, daß die Flamme zwi-
schen dem Ringe und dem dar-
auf ruhenden Geiäße nicht ge-
hörig durchbrechen, und die äu-
ßern Flachen deS Gefäßes nicht
nahe genug berühren tonn».
Vielmehr wird die erste Kraft-
des Feuers, die unter denDrey-
fußreifen und Boden deS Ge-
fäßes anschlägt, gebrochen, zer-
streuet, außerhalb deS Reifes in
die Höhe getrieben, und mithin
geschwächt Denn die Flamme,
welche in einiger Entfernung
von dem Geschirre gehalten
wird, kann nicht mit ihrer gan
zen Kraft würken, weil sich
alle Feuer - und L chtstralen
schwächen, wenn sie sich von
ihrem Verein igungepu mte zer-
streuen, und noch dazu, wie
hier, gebrechen werden, zu ge-
schweigen, daß in diesem F lle
Zwischen der Flamme und dem
ZN erh yrrwrn G-skhirrr
dig ein Zustuß von kalter Luft
ist. Wenn aber die Hitze, so
wie bey diesem verbesserten
Dreyfuß innerhalb des RmgeS,
zwischen den eisernen Halbku-
geln, worauf das Geschirr hohl
ruhet, frey durchbricht, und
weit weniger gebrochen, ge-
schwächt, auch der Zugang der
kalten Luft dadurch vermieden,
mithin das Gefäß von der Flam-
me genauer eingeschlossen wird;
so muß auch schlechterdings
die geschwindere Erwärmung
und di« Holzersparung dadurch
befördert werden.
Anstatt des horizontalen plat-
ten Ringes hat man auch in
verhaltnißmäßiger Breite zu
der beliebigen Größe eines
Dreyfußes einen Ring auf die
Hohr Kante geletzt» und unten
die gewöhnlichen ; Beine, eben
aber so v:el dreyeckige abge-
kürzte Pyramiden, welche nach
dem Mittelpunkt horizontal zu-
gehen, und worauf das Ge-
schirr höht ruhet, anschweißen
lassen. Durch diesen in die
Höhe stehenden Ring wird die
Hitze mehr eingeschränkt, und
gleichsam zu einem Reverberir-
uad eingeschlossenen Feuer ge-
bracht. Das Geschirr wir»
ahne so große Stralcnbrechung
am nächsten von dem Feuer
berührt, und dieses keineswe-
ges in seiner natürlichen Be-
wegung gestört; wie denn auch
die abgekürzten Pyramiden, da
sie Arten von Blasebälgen aus-
machen, dem Feuer einen meh-
rern Antrieb gebend
Von
i* m «a-
Von der Winter Stallfütterung, oder: Von der Brühe«
futterung so des Winters dem Rindvieh statt des tro-
ckenen Zutters mtt großen Nutze« gegeben wird.
(ForksetzAng.)
Sobald nun bas Wasser
den erforderlichen Grad der
Hitze erlanget hat, muß zum
Abtragen desselben in den.Stall
ungesäumt geschritten werden.
Dies verrichten die übrigen vier
Mägde, die zum Wasserkochen
gebrauchten aber blabet unter
der Aufsicht der Grosma ad oder
Viehmutter bey dem Kessel und
schöpfet nicht allein das siedende
Wasser aus in die Eymer, son-
dern erhält auch das Wasser
beym beständigen Kochen , bis
die Arbeit geendiget ist. Das
Einbrühen des Futters f im
Stall aber geschiehet unter der
Aufsicht des Stallwärters,
welcher dabey alles dasjenige,
was oben bemerkt ist, zu beo-
bachten hat.
Von den bey der Sommer-
stallfütterung zum Mähen,
Einbringen und Heckselschnei-
den erforderlich gewesenen
Mannspersonen sind bey der
Brühfütteruug, da das Vieh
bey weitem nicht so viel Heckjel
bekömmt, nicht mehr als 2
Personen nöthig. Aber diese
können doch auch mehr nicht,
als die Halste von dem schnei-
den, was am Sommer g> liefert
ist. Denn einmal kann in den
kurzen Wintertagen nicht so
viele Arbeit geschehen, als im
Sommer, und nachmals ist
auch ein dürres trockenes Stroh
bey weitem nicht so leicht zu
schneiden, als ein weiches grü-
nes Futter, besonders von der
Art, wie der Klee ist. Auch
ist bey dem Kleehecksel nicht viel
daran gelegen, ob es -ang oder
kurz geschnitten wird Bey
dem Strohhecksel aber ist es
anders; denn je kürzer solches
ist, desto bequemer kann es er-
weichet und von dem Viehe ge-
nossen werden.
Soll nun das Strohhecksel
gut seyn, so kann eine Manns-
person an einem Tage davon
nicht mehr als 36 Sch ffel
schneiden. Nun werden zwar
zu 100 Kühen täglich nur 50
Sch ffel erfordert, und es wür-
den also 2 Personen nicht allein
reichlich damit fertig werden^
sondern noch 22 <L)cheffel übrig
haben; allem es muß nun auch
«*
auf das junge Vieh, das im
Sommer auf die Weide gebet,
Rücksicht genommen werden.
Man kann solches auf 50 Stück
füglich anschlagen. Das joll
nun zwar an der Brühfüllerung
keinen Theil nehmen, well bey
demfeiben die Absichten und
Vortheile Wegfällen, die man
dadurch bey den Kühen errei-
chen will; auch muß es niemals
eine Nahrung haben, die es
anmästet; gleichwol muß eS bei
gutem Futter erhalten werden,
damit eS nicht verkomme. Dies
junge Vieh kann nun mit den
22 Scheffel Heckfel gut unter-
halten werden, weil immer jun-
ge jährige und überjährigeKälP
der darunter befindlich sind, die
mehr mit Heu als Strohheck-
sel gefüttert werden müssen. ES
werden also folchemnach 2 Per-
sonen ersparet, und überhaupt
sind bey der Brübsütterung ker-
ne andere und .mehrere Perso-
lichen Winterfütterung erfor-
derlich.
M't dieser Brübsütterung
find 'ehr wichtige Volkheile ver-
bunden, und bestehen haupt-
sächlich :
1) In der Vermehrung der
Mlchabnutzung.
2) In der Vermehrung
und Verbesserung des Mistes;
und
3) in der besser Kälberzucht.
Daß die Kühe nach dem
Brühfutter mehrere Milch ge-
ben müssen, ist nicht allein sehr
begreiflich, sondern wird auch
durch die Erfahrung bestätiget.
Man untersuche nur die Vieh-
wirthschaft eines schlesischen
Bauern und halte sie gegen die,
die man bey einem Branden-
burgischey und Pommerischen
autrift, so wird man mit Er-
staunen wahrnehmen, wie fehx
die Abnutzung deS KuhvieheS
der erster», die der andern über-
trist, ob diese gleich an den mei-
sten Orten ihren Kühen weit
mehr Heu geben können , als in
Schlesien möglich ist. DaS
aber rühret von der Brühfütte-
terung her, die der schlesische
Bauer m»t der grössesten Ge-
nauigkeit beobachtet, die der
Pommersche und Brandenbur-
glsche nicht kennet. Dieser rei-
chet mit seiner Butter selten zu
feiner eigenenen Konsumtion,
sondern ist genöthlget zuzukau-
fen. Der Schlesier aber be-
sucht im Sommer und Winter
die Märkte ln den Städren,
und macht den in der Woche
gefammleten Vorrath von But-
ter zu Gelde.
Alle
itf MG 0 MG
Alle Arten de- Futters und
besonders des vor die Kühe be-
stimmten AnmengselS werden
durchs Aufbrühen aufgelöset
und dadurch zur Verdauung
und Vertheilung in die Milch-
und Blutgefäße der Kühe ge-
schickter gemacht, daraus folget
denn von selbst, daß das Brüh-
futter weit mehrere Milch, als
das trockene Futter geben muffe,
indem sie dadurch weit mehrere
Nahrungssäfte erhalten. Ja !
diese Milch ist auch fetter und
wohlschmeckender, wegen der
vorzüglichen Menge guter und
fetter Säfte, die den Kühen
durch die Brühfütterung zu
Theil werden. Je fetter aber
die Milch ist, desto mehrere
Sahne und folglich desto meh-
rere Butter gewahret sie.
Besonders findet solches bey
der Brühsütterung mir den
Kohl - und Wurzelgewächsen
Statt, und es »st die Milchad-
nutzung um so viel ansehnlicher.
als gemeiniglich die Kühe zwi-
schen WeibnuchtlN und Ostern
zu kalben pssgen, und frisch-
milchig werden. Und dies ist
eben die rechte Zeit, sie mit
reichlichem und nahrhaftem Fut-
ter zu versorgen.
ES lassen sich zwar die Vor-
theile der Brühsütterung gegen
das roh« und trockene Futter,
wenn auch beydes von Keicher
Art »st, nicht fo genau bestim-
men, weil an den wenigsten
Orten auf dre MrlchatmutzUng
der Kühe im Winter Betracht
genommen wird. Indessen
kann man sicher annehmen, daß
eine auf Brühfütterung stehen-
de Kuh auch im Wmter dop-
pelt fo viele Milch gebe, als
eine andere. Die mit trockenem
Futter vorlieb nehmen muß.
Nicht blos aber stiftet sie Vor-
theile in Ansehung Der mehre-
ren Milch, sondern auch in
Ansehung derzum Verk^ufblei-
benven Kälber, wie solches
weiter unten gezeiget wird.
(Die Fortsetzung folgt.)
»* äß «*
Waldeckifches
u
Dinstag den 20»» Januar. 1789.
-»s *■ 11 £ 1 "'
Edtctal-CitattoneS und öffentlicher Verkauf.
a es Ute ViTifliiiwi: Vir Tu- rmg«f«zten Dermins m eigener
che erfordern, mit den Person zu erscheinen, und alS-
Gläubigern der Catharina Hof- denn eine völlig bestimmte Er-
mann dahier in nochmalige güt, klarung auf die gütliche Vor-
liche Unterhandlung zu treten, schlüge beizubringen; HUsen dm
so wird denenselben hiermit bey 8ten Januar» r?8-.
fernern Verlust ihrer Forde-
rungen aufgegeben, zu dem En- Vermöge gnädigen AussragS
koe vor mir in meiner Behau- von Hochfürstl. Regierung»
ung dahier früh Morgens in
Yem dazu auf den 26ten dieses } Muß.
D-
rS
L» ----
Da sich in dem zu wieder- gefarthauf den Ziten diesesda-
käuflicher Versteigerung der hier m meinem Logis bezielt,
Ladaglschen Wiese in der Thie- undweroen Kauflustige zu sotha-
le an der Mengeringhäuser ner Licitanon freundlich andurch
Schnade, und des R- Mischen emgelaren Aro.sen den yten
GartbenS am Helfer Wege, Jan. 1789.
vorhin am fken dieses angestan-
denen Termins, keine Licitan- Aus Commission Hochfürstl»
ten eingefunden haben; So R gi.rung.
wird des Endes anderweits Ta- W. Hugemann.
Der verstorbene Richter Jo-
hann Bernhardt Rems zu
Wrexen hat so beträchtliche
Schulden hinterlassen, daß
die Auserkennung eines Con-
eursus Creditorum an sich nicht
nur nöthig, sondern auch nahm-
haft darauf angetragen ist.
Wie dahero dessen sämmtliche
Gläubiger ihre Forderungen
mittelst Beybringung der Ori-
ginalien oder sonstiger Beweis-
mittel Dienstags den 27ten zu-
künftigen Monaths Januar»
dahier vor Ami zu liquidirenk;
so haben Hingegen die alsdann
nicht erscheinende zu erwarten,
daß sie von diesem ConcurS ab-
gewiesen werden^
Zugleich ist der Verkauf des
Richter Johann Bernhardt
ReinSschen Nachlasses besch/of-
fen, bestehend in einem halben
Acker und einem halben Kölber-
guth, in drei Hau ern, Klest
dungsstücken, Lmnen, Bett-
werck, Vieh, Brau-auch son-
stiger Hauß - uno Feld - Gerath-
schaft. Kaufliebhaber mögen
sich Mittwochens den aZten
künftigen Monaths Januarii
in dem Slerbhauß dcö Richters
Reins zu Wrexen einfinden,
und die Bedingungen so wie
nähere Belehrung vor Anfang
des Subhastations - Geschäftes
daselbst vernehmen. Rboden
den roten December 1788.
Ans Fürstl. Waldeckl. Amt
daselbst.
Aver--
9m o- 9m
Avertissemrn t.
Sn Brautopf von 50 bis
60 Eimer wirs gesucht. Wer
einen solchen zu verkaufen hat,
beliebe e- dem Münßmeister
Mendel Bennis von Höring-
hausen macht hierdurch bekannt,
daß bey ihm Bilefelver Heide
8 und i2 Pfund vor 1 Rlhlr.
Bey dem gewesenen Stadt-
musikant Warneck in Corbach
kann man all< Sorten Erfur-
ther Garten Sämereyen, Sie-
Steinmetz in Helsen, oder im
Stist Schaacken gefälligst zu
melden.
zu haben auch fertige Manns-
Kierdervon aller Art in b.Ligste»
Prellen zu verkaufen sind.
gellack, Oblaten,' und auch
Romanische Seiden um die
billigsten Preise in besten Qua-
litäten bekommen.
Von der Winter Stallfütterung, oder: Von der Brühe-
futwunfl so des Winters dem Rindvieh statt des tro-
cken.» Futters mit großen Nutzen gegeben wird.
~ r.Be,kyms.)
In Anlegung des Mistes ist und weil die Exkremente des Vie-
die Brühfütterung im Winter hes bey dem Brübfutrer flüßt-
ebenfalls vortheilbaft, indem ger sind, daher denn auch meh-
d,e Kdde dabey nicht allein meh- rere Einstreue erforderlich ist,
reren, sondern auch bessern Mist die die Menge des Mistes be-
geben. Die Menge desselben stimmet. Aber auch in Anft-
hänaet insonderbelt von dem hang der Güte übertritt er den
häufigern Urin des Viehes ab, Mist, den die Kühe geben, die
den sie alsoenn von sich geben, mit. trocknen Futter erhalten
wer-
m <a»
t
werden, denn da die Güte al-
les Mistes auf die Beschaffen-
heit des Futters, so das Vieh
genieffet, ankömmt, bey der
Brühfütterung aber bessere und
kräftigere Nahrungsmittel er-
forderlich sind, so ist eS eine na»
türltche Folge, daß das Vieh,
so mit Brühfutter unterhatten
wird, auch eineu bessern und
kräftigern Mist geben müsse.
Wie viel dieser Unterschied
des Mistes in Anschung der
Quantität betrage, läßt,, sich,
da die Brühfüttervng nurnoch
an wenigen Orten üblich ist,
nicht ganz genau bestimmen.
Wenigstens aber kann man an-
nehme n, daß man durch die
Brühfütterung von einer jeden
Kuh in den 6 Wintermonaken
; Fuder mehr, als sonst gewin-
ne. Das machten von 100
Kühen 300 Fuder Mist. Da
Durch könnte also jährlich 15
Morgen Land, und also in 6
Jahren 90 Morgen Land mehr
dedüngetundgewonnen werden.
Wer sich die Mühe geben will,
Den daraus enkstehenden Vor-
theil zu berechn, n, rer wird
finden, wie groß verlebe bey
der Brühfütterung in Rücksicht
des davon zu gewinnenden Mi -
stes werden könne.
Tue B ühtütterung stiftet
tet «her auch zuletzt noch inAn-
& SB
fehung der Kälberzucht einen
sehr grossen Nutzen. Die Na-
tur und Beichaffenheit der Kuh
sowohl, als des Bullen» vor»
welchem sie besprungen werden,
legt zwar den hauptsächlichsten
Grund zu einem guten oder
schlechten Kalbe Aber es ist
doch auch gewiß, daß die Nah-
rung der Mutter in den letzten
Wochen ihrer Trächtigkeit dem
Kalbe gar sehr zu Nutzen kom-
me. Starke Knochen kann ein
Kalb wohl von seinem Vater
und Mutter erben, wenn sie
von solcher Rate sind, aber den
übrigen Wohlstand hat es dem
Futter zu danken, das die Mut-
ter genossen hat. Und die Er-
fahrung lehret es, daß aus
Kälbern, die schlecht und eiend
auf die Welt kommen, bey al-
ler Sorgfalt nichts rechts zu
machen sey. Da nun von einer
guten Kälberzucht der Wohl-
stand, der ganzen Heerde abban-
ger, vte reichliche unv gute Füt-
terung der Kühe aber vieles da-
zu b yträgt, die Brühfütterung
auch ein vorzüglich nahrhaftes
Futter vor die Kühe abqicbet,
fo ist ganz natürlich, daß solche
einen großen Einfluß auf die
gu-e Kälberzucht haben müsse.
Eine gute Vorsicht aber ist
es, wenn man die trächtigen
Kühe
Kühe gegen die letzte getf, da
sie kalben sollen , mit etwas des-
fern Futter, als die andere
Heerde bekömmt, versorgen läßt.
Denn auch dies thut sehr gut«
Dienste in Ansehung deS bessern
Zustandes der Kälber. DaS
Kaib braucht gegen die letzte
Zeit mehrere Nahrung , als es
im Anfange nöthig hatte. Be-
kömmt nun die Mutter zu die-
ser Zeit bessere und kräftigere
Fülterungsnnttel, so nimmt
auch da? Kalo daran TbeU. und
alle Safte kommen, besonders
wenn sie nicht mehr gemolken
wird,- nun dem Kalbe zu
Nutze.
Man stellet aber, damit den
tracht,gen Kühen, das bessere
Futter von den andern nicht
weggefressen werde, solche bey-
sammen, und giebt-r ihnen Un-
terkohlrüben oder Wucken- Sol-
che läßt man weich kochen» und
derselben mit einem stumpft.«,
Besen ein schleimigtes Wasser
heraus. Auch ist der Schleim
von ganz klein gekochten Erdtsf-
feln oder Kartoffeln hiezu sehr
dienuch: Bey dergleichen auf-
Selöseien Nahrungssäften hat
dir Natur de Thiere nicht vie-
le Ze;t zu verschwendet, son-
dern kann sie nach einer kurzen
VerwanVeümg dem Kalbe
mittelbar zuführen.
Gegen diese BrühfütterMg
nun find viele mit Vorurthei-
len eingenommen. Wir wol-
len solche zuletzt noch anführen,
und den Ungrund derselbe»
zeigen
An Orten, wo die Brühfüts
kerung nicht eingeführet ist,
pftrgt man vorzugeben, wen»
man zur Einführung derselben
rachen will, Säst man keime
Leut« bekommen könne . Sie
Hamit umzugehen wüßten
Das ist wahr, und das ge-
meine Bauervolk ist von dem ge-
gewohnten Schlendrian sehr
schwer abzubringen. Allein es
ist dies Hinderniß beyderBvüh-
füiterung doch leicht aus dem
Wege zu raumen. Und die Ge-
schäfte bestehen aus lauter ge-
wöhnlichen Arbeiten, die den
Landleuten bekannLÜNd, Wasser
kochen, ^Wasser tragen, solches
in die Gefäße auSgiessen, das
alles sind Dinge, damit eine je-
de Magd, so dumm sie sonst
auch ftyN mag, umzugehen weiß.
Das übrige beruhet blos auf
Beobachtung der vorgeschriebe-
nen Futterordnung. Es ist al-
so ftner Einwand eine kahle
Entschuldigung. Besser wür-
de zwar alles von statten gehen,
wenn die Leute Lust und guten
Willen dazu Hanen. Ader
auch hiezu sind Mittel vorhan-
den. Man verspreche 'etwa
nur einen Thaler Lohn mehr,
so wird die Schwierigkeit ge-
hoben seyn. Ern Mttel dessen
Gebrauch die Güter besitzer nicht
gereuen wird, wenn sie den
Nutzen der Brühfütteruog ein-
sehen.
Noch ungegründeter ist der
Gedanke, daß das Vieh Ge-
fahr liefe, durch das warme
Furrer in den Eingeweiden
verbrühet zu werden. Dies
ist im geringsten nicht zu be-
fürchten, weil das etnigebrübete
Futter einige Stunden lang in
den Brühgefäßen stehen bleibet,
ehe es verfüttert wird, welches
auch um so nöthiger ist, damit
das Futter desto besser erwei-
chet, und von dem Wasser
durchdrungen werde. Bey
dem ersten Aufbrechen eines sol-
chen Gefässes, giebet daffel.be
zwar anfänglich noch einen star-
ken Qualm von sich, der aber
bald vergehet, und das Futter
hat nur eine laulichte Wärme
bey sich, die aber bald derge-
stalt vergebet, daß die Kühe
zwar ein aufgebrühetes, nie-
mal aber ein warme,S, noch
weniger HeisseS Futter zu geniest
sen bekommen.
Aus dem irrigen Wahn, als
wenn die Kühe bey dieser Füt-
terung lauter rvarmeS und
HeisseS Fulter genössen, leiten
andere den Einwand her, daß
das Vieh in den Eingewei-
erschlaffer, folglich werchlich
und weniger dauerhaft ge-
macht würde. Diese Bedenk-
lichkeit aber ist durch das vor-
hergehende schon widerlegt.
Denn ein zwar gekochtes aber
nachher wieder kalt gewordenes
Wasfr kann den Magen nicht
mehr so, wie das würklich war-
me erschlaffen, vielmehr muß
solches, weit es durch das Ko-
chen die natürlichen Krudttäten
verlohnn hat, vor Menschen
und Vieh weit gesunder und
zuträglicher seyn, als das rohe
Endlich aber widerleget sich
de.r 'Vorwanv: daß die sAühe
das Brühfutter nicht recht
fressen wollten, und davor
ecketren, von selbst. ES »st
wahr, daß die Kühe, die eS
nicht gewohnt gewesen, an das
Futter mit dem schlechten An-
mengsel nicht g rne wollen, in-
dessen giebet es sich in wenigen
Tagen, wenn man die Vor-
sicht gebraucht, etwas weniger
O WK Lz
Salz auf das Futter zu streuen, es bey der Brühsütterung nö-
Wag aber d-e Futter anlanget, thig sey, die Krippen stets zu
die mit Kohl > und Wurzele- säubern, damit den Kühen nicht
wachsen vermenget und aufge- ein saurer Geruch entgegen kom,
brübet smo, so fressen die Kü- me, weil solcher die wahre Ur-
be sogleich mit vieler Begierde fache ist, daß die Kühe sich
davon. vereckeln; und bisweilen nicht
Ich erinnere nochmals, daß recht fressen wollen»
Die Eidergans oder der Etdervogel.
Die Eidergans halt das
Mittel zwischen einer Gans
und einer Ente. Ihr Aufent-
halt sind die Seeküsten bey
Grönland, Island, Norwe-
gen, England, Schottland,
Schweden. Sie kreuzt meh-
rentheilS auf dem Meer her-
um, und streicht zu unordli-
chen Zeiten nach ihrem Be-
dürfniß von dem südlichen zu
den nördlichen Usern. Vom
Frühjahr bis zum Herbst bleibt
ste bey den Ufern, dann aber
deglebt siesich den Winter hin-
durch in die See. Im Marz
versammlet sie sich bey den Jn>
seln unv Küsten des Landes, um
sich zu paaren. DaS Männ-
chen paart sich im zten, und
das Weibchen im rten Jahr.
ES,st um die Weibchen dann
ein großer Kampf unter den
Männchen, da dieses Geschlecht
weniger ist. Sie sucht zur An-
legung des Nestes unbebaute
Spitzen des Landes; wüste Hö-
len bey Klippen, überhängende
Gesträuche, und vor dem West-
wind gesicherte Plätze; baut am
liebsten ins McrgraS, Gras
oder auf moostgte Klippen.
Zum Nest gebraucht sie ihre Fe-
dern aus der Brust, Gras,
Moos u. d. gl. Ihre Ever
sind grünlich, grunlichblau;
haben Wohlgeschmack, werden
mit Mühe gesammelt und als
Hünereyer verbraucht. Sie
legen gerne vrelmal an Unter-
schiedliche Orte, wenn man ih-
nen die beyden erstenmale, wie
es in Island Gebrauch ist, die
Eyer wegnimmt. Nimmt man
»hr die Eoer zum drittenmal, so
verläßt sie die Stelle, und ni-
stet IM andern Jahre wo an-
ders. Das Mänchen hält die
Brutzeit vor dem NestWache.
Nach 28 Tagen kommen die
Zun-
h MS V
Jungen au- den Eyern. Die
Mutter rieht mit ihren Jun-
gen dann in die <Dee, nimmt
sie auf den Rücken, schwimmt
mit ihnm vom Land ab. taucht
sie unter, und die Jungen müs-
sen versuchen sich selbst zuhetse«.
Ihre Nahrung bestehet in Fi-
schen, Muscheln, Schnecken,
Insekten, Krebsen u. d. gl. Sie
werden 20 bis 35 Jahr alt.
Da- wichtigste und nützlich«
sie von diesem nördlichen Vo-
gel sind die Eiderdunen- (das,
was wir Pflaumfedern bey uns
nennen) sie find gememiglich
grau und bey der Wurzel weiß ;
hängen so aneinander an, daß
man sie schütteln kann, ohne
daß sie wegfliegen. Sie breiten
sich mehr aus, vndsind weicher
als irgend eine andere Zeder ;
sind sehrjwarm, und doch so
leicht dabey, daß man zur Aus-
stopfung eines ganzen Bettes
gegen s Mund nur nöthig hat,
Diele Dunen swerden aus dem
Nest des Eidervogels genom-
men, aber nicht zu einer Zeit
und einerley Monat. Die IS«
länder entblößen das Nest mehr-
male, eh noch die Eyer geiegt
sind; andere nehmen sie aber
nicht sher, bis die Zungen aus-
gebrütet sind. Da der Vogel
sich jedesmahl neue Federn rupft,
so schemtS nicht übel gethan zu
seyn, wenn man sie mehrmale
wegnimmt. Die Isländer ge-
ben sich überhaupt um diese«
NahrungSzweig die mebrrste
Mühe. Sie haben sogar Mlt-
tä gefunden, dm Eidervogel aus
kleine dazu eingerichtete Inlet«
zu Verpflanzen , ja sie vermögen
sie endlich dahin, ihre Nester
nahe an ihre Hauser zu bauen.
Es bleiben aber wenig Dunen
in Island.; denn sie verkaufe«
sie an Dänische Kaufleute, die
sie ihnen gut bezahlen. Die
Norweger bereiten ihnen ihre
Nester, worinn sieZungm brü-
ten , und nehmen die von dem
Ewervol sich zur Erwärmung
der Eyer ausgezupften Federn»
Sie reinigen sie, und verkau-
fen das Pfund gegen zwey
Thaler.
(Die Fortsetzung folgt.)
«s» N «» 2,
V a l d e ck i f ch e s
Dinstag den 27--- Januar. 1789.
>«W£
Decent l i ch e V o r I a d u n g.
Su Erofnung des in t>ec (£on*
curSsache des verstorbenen
Christian Druden zun. zu Cülte
von Uns entworfenen Elassifi-
cations - Erkenntnisses wird hier-
mit Tagefarth auf den i7ten
Februar angesetzt, daran also
sämmtliche Credrtores des ge-
dachten Christian Druden deS
Enos vor Uns auf hiesiger Re-
gierung zu erscheinen andurch
werabladet werden. Arolftn
den i7ten Januar 1789.
Fürstl. Waldeckl. zur Regie-
rung verordnete Präsident,
Vice - Canzlar, und Regie-
rungsrathe dafelbsten.
Zerbst.
Oeffent-
Oeffentl 1 che
Freytags den 6ten künftigen
Monaths Februars soll deS
Hofjuwelirer Schotten Behau-
sung mit allem Zubehör aufdas
Meistgebot öffentlich verkauft
werden. Kauflustige können
sich daher am besagten Tage
Nachmittags um z Uhr auf
A v e r t t f
Da km Amt Evseuberg, im
Kirchspiel Adorf eine Mahl-
Mühle mit 2 Gangen, und
L Stunde von dieser noch eine
Noth - Mühle mit i Gange,
Anfang Monath Mertz a e. in
der Pachtung vacant werden
wird; So können diejenigen,
so zu dieser P chtung (es sey auf
3.6. oder 9 Jahre) lust haben,
Mein hiefelbst gekegenes und
sonst zur Wohnung sehr gut
eingerichtetes Nebenhaus nebst
den hierbei befindlichen zur
Stallung und Fourage Aufbe-
wahrung ebenfais sehr gut aptir-
ten Hinterhause auch Garten
stehet von Maitag Muffenden
Jahres an im ganzen oder auch
r Verkauf.
hiesigem Rathhause einfindm
ihr Gebot thun und dem befin-
den nach Zuschlags gewärtigen.
Corbach am röten Januar
>789.
CommissariuS, Bürgermeister
und Rath daselbst.
fernen*.
und sich als Mühlen Verständi-
ge zu legitimiren, auch die nö-
thige Eaukion zn machen, im
Stande sind, sich bey dem
Herrn Berg - Jnspeetor Wald-
schmibt zu Adorf melden, und
das weitere in Erfahrung brin<
gen. Arolsen den arten Ja-
ouar >789.
nach Umstanden im einzeln auf
ein oder mehrere Jahre zu ver-
miethen, und können Liebhaber«
dessen nähern Bedingungen bey
mir selbst erfahren; Helsen den
-5ten Januar» 1789.
J.F.C.Muß.
In
In eine Handlung zu Cassel
Giro em junger Putsch/ alS
Hausknecht gegenomen guten
Lohn nebst Kost/ so gleich in
Dienst verlangt: Derselbe muß
Ein Brautopf von -fp Dis
So Eimer wird gesucht. Wer
Linen solchen -u verkaufen hat/
benebe eS dem Müntzmetster
MendrIBmNiS von Höring-
Hausen macht hierdurch bekannt/
daß bey ihm Bilefelver Heide
T und rr Pfund vor i Rthlr.
Bey dem gewelenm Stadt«
musikant Warneck in Corbach
kann man alle Sorten Erfur-
ter Garten Sämereyen, Sie«
K stf
aber Zeugn issevon seiner Treuen
und guten Aufführen beybrin-
gen. Im Intelligenz - Comtoir
ist tu erfahren bey wem.
Steinmetz in Helsen, oder -im
Stift Schaackea gefälligst zu
melden.
zuhaben auch fertige Manns«
Kleider von aller Art in d.Dgstea
Preisen zu verkaufen lind.
geSack, Oblaten., und auch
Romanische Seiden um die
billigsten Preise in besten Qua«
kiläten bekommen.
DM MeWMdsstt Der Swervogel.
Zur Beförderung desWohl- dem Nest genommen werden, so
fiandeS darf bey »oo Thlr. sind sie voller Moos, Heide,
Straffe keinEldervogel geschos- Stroh, MeergraS. Sie sind
sen werden. Die Grönländer von zweyerley Art : Langdunen,
kümmern sich um die Eiderdu- (Meergrasduuen) und Gras-
nen gar nicht. Die Dunen dunen. Jene sind schwerer am
werden am besten einige Tage Gewicht, aber leicht zu reinigen ;
nach trockenem Wetter einge- sie müssen wohl getrocknet wer«
sammelt. Wenn sie naß aus den, denn sie haben eine salzige
Zeuch-
f euchtigkeit bey sich; denn die
luch gehl öfters zu und über
die MeergraShaufen dicht an
der See , wo öfters der Vogel
fein Nest hinlegt. Ein Nest
von ungereinigten Grasdunen,
mittler Größe, giebt z Pfund
und ein Eidervogel überhaupt
in allen drey Nestern 4 Pfund
reine Dunen. Die Eigner Vie-
ser Dunen sind nicht diejenigen,
die sich ihrer bemächtigen kön-
nen, sondern die, denen die
Gegend gehört. Alle Dunen,
die auf Grashalm fallen , ge»
hören den Commandanten auf
ChristianSö. ES darf daher
niemand ohne feine Erlaubniß
eher auf die Infel kommen, bis
alle Dunen eingesammelt sind,
welches im Herbst geschieht.
Die Dunen werden aufverschie-
dene Arten gereinigt. Die ein-
fachste Art ist, sie an der Son-
ne stark zu trocknen, dann wenn
sie noch warm sind, zwischen
den Handen zu walken und zu
schütteln, die reinsten darauf
abzusondern, das Unreine aber
von den übrigen mit den Fin-
gern wegzunehmen. Einige
trocknen sie in einem eisernen
Topf unter Kohlen, sie werden
«der dadurch bräunlich, kurz
und knotig, und verlieren ihre
Federkraft. Aus Island kom-
men jährlich nach Dännemark
2 bis joo Pfund, das P und
zu r Thaler, an reinen Erder-
dunen; an unreinen auf 200»
Pfund, das Pfund gegen $
Groschen. Im Jahr 1750 ver-
kaufte die Isländische Compag-
nie an Etdervunen für 3,747
Thaler»
Die Dunen von todten Vö-
geln gerupft sollen nicht die Gü-
te derer aus den Nestern haben,
vermuthlich weil nicht alle Fe-
dern am Vogel zu einer Zeit
reif sind, den nur die reifen zupft
sich der Vogel selbst aus.
Es pflegt mit den Eidervu,
nen im Handel viel Betrug
vorzugehn, indem sie öfters mit
Gänsedunen vermischt werden.
Die Grönländer richten sich
in ihrer Zeitrechnung, wenn sie
sich nicht mehr nach dem Mon-
de richten können, nach der
Größe der Jungen des Eider-
vogels.
Sein Fleisch wird nur, da
es sehr thranicht schmeckt, von
Grönländern und armen Leu-
ten gegessen.
Anweisung den Flanell zu waschen«.
Im Journal cle karis findet kann, reibt man es aus wie mit
man nachstehende gute Anwei« Seife nimmt den Flanell und
fung, den Flanell zu waschen: drückt lihn in klaren Wasser aus.
Man nimmt 2 Löffel voll M hl gießt hernach die andere Hälfte
auf 2 Kannen Wasser, laßt es de- MehlwasserS kochend dar-
wohl zergehn, bringt es übers auf, reibt es wiederum, und
Feuer und giebt Acht, es bestän- fpühlt eS wieder in reinen Was-
dig umzurühren, damit daS ser aus; so wird der Flanell
Mehl uicht klümpricht werde, vollkommen rein seyn, keine»
Von dieser klaren und kochenden Geruch haben, weis aussehen.
Stärke gießt man die Halste: und zum tragen auf bloßen Leib
auf den Flarull, damit er ganz desto gesünder seyn , je rrintt»
durchzogen werde, und sobald cher er gehalten werden kaum
man die Hände darinn leiden
Ich habe mehrere Jahre ei»
nen Blutigel in einer langen
Flasche vor dem Fenster stehn
gehabt , und konnte allemahl an
seinem Benehmen merken, was
sür Sßtttre <■*> drn <Tag üfctr
seyn würde Sollte es schön
und heiter bleiben, so lag mein
Igel ohne Bewegung auf dem
Boden des G!asiS, und hatte
sich wie eine Brezel zusammen»
gekrümmt. Sollte es dem
Vor - oder Nachmittag regnen,
so kroch er hoch in fein Häus-
chen auf, und verweilte oben,
b,s sich das Wettergesetzt hatte.
Sollte es windig werden, fi»
gallopirte der arme Gefangne
durch seine nasse Wohnung
mit au ßerordentlicher Geschwin-
digkeit, und hörte nicht auf,
bis es stark zu mehrn anfing.
Sollte es Sturm, Donner und
Hagel geben, so hielt er sich
schon einige Tage vorher außer
dem Wasser, war bey schlech-
tem Wohlseyn, warf sich oft
herum und hatte Zuckungen.
Bey heiterm Frost und klarem
Sommerwetter tag er beständig
am Grunde ; oder bey Schnee
und Regen kroch er oben bis an
den
3» M> « M»
den Mund der Flasche hinauf. Lichen Mpturglaft von 8 Unzen
Die Ursachen dieser seiner Wet- saß, dessen Inhalt auf drey
terkentntffe anzugeben, überlas- Viertel Wasser enthielt, und
ft ich den Philosophen: so viel mit Leinwand zugebunden war.
ist gewiß, daß er ungemein reiz- Im Sommer giebt man ihm
bar sein muß, da das Wetter alle 8 Tage im Winter nur al-
fogar schon Tage vocher Ein- le 14 Tage andres Wasser,
drücke auf ihn macht. Wenn Dieses Wetterglas kostet sehr
Jemand dies Experiment wieder- wenige und kann viele Jahre
holen will, so wisse er, daß ausdauem»
mein Blutigel in einem gewöhn-
Auszug aus des Herrn Professor Bvrowskt Beschreib
bung der besten ein und ausländischen Ge ralde«. Arten,
Zutter 0 Gewächse, rc. in 100 verschiedenen Arten *X
r. Won Getraide - Arten.
1) Sibirischer Doppelwaizen,
Iriticurn kolomcum. SvM»
merfruchl.
Erfordert guten, gedüngten
Mittelbvden. Ist die ansehn-
lichste , beste und vsrlreflichste
Weizenart, mit starken Gran-
nen und einer ^ Fuß langen, di-
cken, Platten Aehre. Er be-
staubet sich stark. Der Weizen
selbst ist der größeste; klar,
schwer, mehlrerch, giebt ^ we-
niger und feinere Kley, folglich
mehr Mehl als ordinairer Wei-
zen; wird in Frankreich und
Lothringen gebaut und zum
vor westlichsten Brot gebraucht;
in Deutschland ganz unbekannt
und nirgends angebaut.
2) wunderwsizen, JofephSw.
Vrel-ahriger W. Tritic, Com-
positum. Sommerfrucht.
Auf gut gedüngten Bode»
gesctet, bestandet er sich sehr,
giebt hohe, dicke starke Halme
und
*) Hr Pröfeßor Dvrowskrzn Fmnkfort an der Ddrr vrrkalist eine Samm-
lung von diesen ico Saamen Arten, mit der Abhandtuirz woraus
obiger Auszug genommen ist, für zwey Looisd'or; und wir machen
dieses mit dem Wunsch -bekannt, daß -einige unserer p oknsthen Oecon»-
men yielleicht sehr nutzbare Versuche damit anstellen mögken. Das In-
telligenz - Comtoir erbietet sich daher auch zur Bestellung.
und wohl das 40 bis softe
Korn. Seine Aehre hat 4 bis
5 klein« Rebenähren. Die
Frucht »st gut, schwer, sizt in
den Spelzen fest, fallt also nicht
leicht aus» ist aber etwas lang-
sam zu dreschen. Das Mehl ist
schön, wie vom besten Landwei-
zcn. Er wird in England, Un-
garn, Italien stark gebaut; in
Deutschland ist er unbekannt.
3) Romanischer Weizen, Eng-
lischer W. Iriticum 'turFiciurn.
Sommerfrucht.
Wird auf gut gedüngten Bo-
den, Mit dem vorigen, gleich
Anfangs Aprill gesäet. Seine
Halme find fest und hart, zu
künstlichen Arbeiten tüchtig.
Ein Korn bringt 4 bis 8 Aehren,
denen am Wunderweizen ähn-
lich. Eine Aehre hat 30 50
bis 70 Körner ist folglich mei-
stens sehr einträglich, da-S
Mehl ist weis unv gut. In
England stark gebautm
Deutschland nirgends.
4> weißer deutscher Winker-
rveiM, Iritieum kl^bernum.
Unter denen in Deutschland
bekannten Weizenartcn ist dieses
der beste, mehlreichst und theu-
erste, folglich zum Anbau weit
vorzüglicher, als der gelbe, röth-
liche und Bartweizen, die auch
angebauet werden. Weizen See
2 Jahre gelegen, rein, reif, voll-
kommen und unverdorben an
Körnern ist, ist der sicherste zur
Saat, und das einzige Mittel,
den Brant abzuhalten, gegen
den kein Einkalken, Einweichen
oder künstliche Laugen etwas
helfen.
5) Sardinischer Weizen, Tn-
tteum Sardinicum, S. F.
Hat sehr lange Grannen,eine
kurze, aber breite Aehre mit
starken Samenhüllen. Die
Frucht ist vorzüglich, dünnhül-
sigt, weis und reich an Mehl^
trägt auch gut zu. In Deutfch-
land unbekannt.
6) Glatter, deutscher Som-
merweizen, Triticum Aestivum,
Wikd aufguten Miktelboden,
in verschiedenen Gegenden ge-
baut. und ist eine herrliche
Frucht, dienichr leicht ausfallt",
auch nicht von Kalke und Nässe
so oft-kidet meistens ergiebig und
an Körnern so groß ist, als Win-
terweizen. Ist besonders zno
Stärke vortrefiich.
7) Dinkelweizen wimerfpelz,
Kern. Iriticum Lpelm
n^berua.
Wird
MV G MV
Wird auf starken, fetten,
etwas leimigten Boden gesäet,
Herträgt ungleiche Witterungen
bester als Weizen: keine Gegend
ist »hm zu kalt» wenn der Bo-
den nur gut ist. Er ist einträg-
licher, und fein Mehl weißer,
feiner und nahrhafter als vom
Weizen ; so daß ich dessen An-
bau nicht genug empfehlen kann.
In Franken und Schwaben
baut man ihn sehr stark, in an-
dern deutschen Provinzen kennt
mann ihn nicht. Sein Mehl
ist das köstlichste zu Backwerk
und Confitüren, so wie auch
Gries und Perlgraupen daraus
zubereitet werden. In Nürn-
berg wird jährlich für viele 1000
Thlr. Spelz gemahlen und
das Mehl durch ganz Europa
versendet.
8) Spelzreiß, Emmer, Triti-
cum Zea, S. Fr.
Wird aufmittelmäßigem Bo-
den frühzeitig gesäet, ist sehr er-
giebig, und am nüjlichsten zu
Graupen, die an Güte und
Geschmack alle übertreffen und
so gut und nährend als Reiß
sind. Auch ist er zur Säcke,
zu Bier und Brantwein ge-
schickt gefunden worden. Wird
in Naßau, Pfalz und Witten-
berg häufig gebauet, in andern
Gegenden ist er unbekannt.
9) Gommerspetz, Sommer
Dinkel, 2 riticum öpelta
^eüiva.
Ist nicht so gut und groß
-an Körnern, als die vorige
Art ; aber zu Grüßen und
Graupen ebenfalls vortresüch.
Das Mehl von beyden lezten
ist zum Backen nicht taug-
lich.
Alle Spelzarten werden mit
ihren Hülsen ausgesäet : und
müssen, ehe sie gemahlen oder
zubereitet werden können, auf
der Gerbemühle zuvor enthülset
werden.
(Die Fortsetzung folgt.)
.. ...........!',J........1 . , . —p«
O t f e n t! i ch e r D e r k ü u f.
t>««\ Frantz Werner daher mit dem Bedeuten da-
rC/ Ober-Waroldern gehört» hin eingeladen, daß nach Be-
ge Hauß sammt Zubehör soll fund ihres Gebokhs Zuschlag er-
Montags den i6ten instehenven folgen solle. Arolsen den Lasten
MonalhS Februarii Schulden Zanuar 17%%
halb«! aufs Meistbeboth dahier
in meinem Logis versteigert ^igore OommiDonis.
werden. Kauflustige werden W. Hagemann.
FreytagS den 6ten künftigen Hofjuwelirer Schotten Behau-
Monaths Februars soll de- sung mit allem Zubehör aufldas
Meist-
34 **
Mistgebot öffentlich verkauft den nach Zuschlags gewärtigem
werden. Kauflustige können Corbach am röten Januar
sich daher am besagten Tage 1789.
Nachmittags um z Uhr auf
hiesigem Rathhause einfinden Commiffarius,Bürgermeister
ihr Gebot thun und dem befin- uns Rath daselbst.
V e r p a
Demnach die Herrschaftliche
Meyerey Mahlberg mit Petrr
Tag dieses Jahrs aus der biS»
hertgen Zeit - Pacht fallet, zu
deren anderweitigen Unterthu-
ung und zwar auf Erbbestand
Terminus ad licitandum auf
Donnerstag den igten Frbruarii
anberaumet worden; Als wird
solches zu dem Ende öffentlich
mit dem Anfügen hierdurch be-
kannt gemacht daß diese Meyerey
in sieben zur Wirthschaft ge-
hörigen Gebäuden
in 165 Morgen Stell-Land
den Morgen zu 6 Spint Ein-
saat h.
in 100 Morgen Wiesen.
— iz Morgen Garthen,
chrun g.
zwei Fischteichen.
in einer kleinen Brandte-
weinsbrennerey rc.
bestehet, und daß außerdem jähr-
lich xo- Malter Brennholz.'m-
gleichrn das erforderliche Wer-
ke-und Wagenholtzohnentgeld-
lich abgegeben wird; Da sich
dann an ermeldtem Tage Vor-
mittags gegen io Uhr die et-
waige Erbpachtlustige auf hiesig
Fürst!. Cammer einfinden, ihr
Geboth thun, und sich nach
Befinden deS Zuschlags gewär-
tigen können. Arolsen den aZten
Januar »789.
Aus Fürstf. Waldeckl. Cam-
mer daselbst.
Avertissement.
Da im Amt Effenberg, im Anfang Monath Mertz a. c.in
Kirchspiel Adorf eine Mahl- der Pachtung vacant werden
Mühle mit r Gangen, und wird; So können diejenigen,
§ Stunde von dieser noch eine so zu dieser Pachtung (es sey auf
Noth - Mühle mit 1 Gange, 3.6. oder 9 Jahre) tust haben,
und
1 LANDESBIBLIOTHEK I
I KASSEL 1
W ft « 3f
und sich alS Mühlen Verständi-
ge zu legitimsten, auch die nö-
thige Caution zn machen, im
Stande sind, sich bey dem
Herrn Berg - Inspektor Wald-
Mein hieselbst gelegenes unD
sonst zur Wohnung sehr gut
eingerichtetes Nebenhaus nebst
den hierbei b'findlichen zur
Stallung und JFourage Aufde-
wahrung evenfais sehr gut aptir-
tai Hinterhause auch Garten
stehet von Ma'tag Muffenden
Jahres an im ganzen oder.auch
In eine Handlung zu Cassel
wird ein junger Pursch, alS
Hausknecht gegen einen guten
Lohn nebst Kost, so gleich in
Dienst verlangt: Derselbe muß
Ein Brautopf von 50 bis
60 Eimer wird gesucht. Wer
rü.rn solchen \w verkaufen hat»
beliebe es dem Münßmeister
schmidt zu Adorf meldm, und
das weitere in Erfahrung brin-
gen. Arolsen dm rilm Ja-
nuar 1789.
mach Umstanden im einzeln auf
ein oder mehrere Jabre zu ver-
miethen, und können Liebhabcre
dessen nähern Bedingungen bG
mir selbst erfahren ; Helsen den
azren Januar» 1789.
M.C.MO.
über Zeugnisse von seiner Trevh
und guten Aufführen beybrin-
gen. Im Intelligenz -Comtoir
ist zu erfahren bey wem.
Steinmetz in Helsen, über im
St ist Schaacken gefälligst zu
melden.
Auszug aus des Herrn Professor Borowskt Beschrei-
bung der besten ein und ausländischen Geralde - Arten,
Zutter »Gewächse, rc. In 100 verschiedenen Arten
(Fortsetzung.)
y> Gowmerspelz, Sommer Ist nicht so gut und groß
Dinkel. 1'ncicum'>pelt:a^ettlva. an Körnern, als die vorige
Art;
46 «G Ak «W
Art; aber zu Grützen und
Graupen ebenfals vortkeflich.
Das Mehl von beyden lezten ist
-um Backen nicht tauglich.
Alle Spelzarten werden mit
ihren Hülsen ausgesäet: und
müssen, ehe sie gemahlen oder
zubereitet werden können, auf
der Gerbemühle zuvor enthül-
ftt werden:
xo) wallachischer Roggen,
Seeale Cereale Walachk
cum. Wint. Fr.
Die beste und edelste Sorte
von Roggen; Erfordert zei-
tige Aussaat: auf x Scheffel
Korn'and 8 bis ia Metzen,
auf guten/ etwas festen Bo-
den. Er bcstaudek sich im Herbst
sehr, treibt lange Halme und
trägt an Körnern und Garben
weit reichlicher als Landroggen.
D>e Frucht selbst ist die größ sie,
dünnschalig reich an schönen
rvcißen Mehl. Ist in Deutsch-
land noch w nig bekannt; aber
deö Anbaus sehr würdig,
ji) lJohanniskorn, See. Ce-
reale St, Ioannls. W F
Die Saat geschieht um Jaco-
Bi, auf r Scheffel Korn land nur
io Metzen; Es bcstok! sich stark,
so daß die Saat noch im Herbst
2 bis g mal abgeschnitten und
verfüttert werden kann. Stroh
und Achre sind jedoch im sol-
gruben Sommer lang: und er
tragt zwar kleine, doch dünn-
hülsige, mehlreiche Körner.
Wird in Sachsen und Bran-
venbutgifchen hin und wieder
gebaut.
i2) Deutscher Mmerrog-
gen, Sec. 6er. lt^bernum.
Eine allgemein bekannte Ge-
ttatdeart; Im fetten Boden
werden seine Körner größer,
aber leichter; im magern klein-
aber mehlteich. Daher bald
ein mittelmäßiger Sandboden-
einem fetten Lande in der Er-
giebigkeit die Wag;
i z) Deutscher Sommerrogen,
See. Cer. Aestivutn,
Ist bekannt und wird auf
leichtem Boden, und wo es zu.
Winterroggen zu naß ist,, ge-
säet. Wird oft so gut und
reiner als jener, das Mehl ist
eben so gut, oft weißer und die
Körner dünnschalig, Stroh ist
nicht so lang und dünner.
14) Norwegisches Gmuden-
korn, See. Cer. ^lulü-
L'aule. W. F.
Treibt aus einem Korn viele
Halme mit langen, grauen
Aehren, widersteht der Kalte
und Nasse besser, kommt eher
in jedem Boden, nach Verhält-
niß gur fort und ist ergiebiger;
als Wint. Roggen. Körner
sind dünnhütsig und geben
gut Mehl ; Stroh ist lang,
fest, zu Dächern sehr vor-
Ileflich.
if) Gechszeilige Winterger-
ste, Bärengerste, Hordeum
Hexsstickon. W. und S- Fr.
Verlangt milden, trocknen
Miltelboden, sehr gut bearbei-
tet, unv wird zeitig gesäet.
Sie ist die erste, «nd schon zu
Johannis reifende herrliche
Frucht, woraus der Landwirth,
etwas Geld von der großen
Erndle lösen kann; überdem
ergiebig, schockt und scheffelt
sehr gut und - mehr als andere
Gerste. Zu Malz schickt sie sich
nicht; zu Mehl und Graupen
ist sie vortreflich. Wird in
England und Schweiz , stark ge-
baut; in Deutschland wenig.
16) Reißgerste» Hordeum Zeo#
criton. W. UNd S. Fi
Auf guten;, wolzugerichretm
Boden früh und dn-n gemt,.
tragt sie unter allen Gerstarten
am re'.chlichstxn: senkt ihre.
Achren weder, noch legt sie sich
bey großer Nässe und Regt n.
DaS Mehl ist ichön . wsrß und
M, zur Zukost und Mehsipei-
3t
gut als Weizen. In England
baut man sie stark für bi« Braue-
reien ; in Deutschland ist sie
ganz unbekannt; aber gar sehr
empfehlen- wehrt *).
17) Große Himmelsgerste, Si-
birische oder zweizeilige Naktr
Gerste,Hordeum kgudum.S. F»
In gutgedüngten Mittelbo-
den im April auf 1 Scheffel
Gerstland 12 Metzen gesäet,
trägt sie 20 bls ^ofältig. Die
Körner sind groß, schwer und
mehlreich, so daß 1 Schfi. 8^-
Pf. wiegt. Sie giebt gutes,
weißes Mehl» woraus man mir
der Hälfte Roggenmehl, nahr-
haftes und wohlschmeckendes
Brovt backt, drenb auch zu
Klößen und Suppen. 3 Sch ff.
geben so stark Bier, als 4 Schff.
Landgerste. Branlwein wird
mehr und besser als vom Rog-
gen., Sie ist zum Anbau nicht
genug zu empfehlen..
iS) Kleine Himmelsgerste,
C iptisch Korn, Virzeil. Mit-
te Gerste, Hordeum Coe-
Icftc ^ ^
Ist in der Cultur,, Ertrag
und Benutzung der großen Art
ganz gleich; nur sind die Kör-
ner ungleich kleiner. — Bei
beiden muß man das Ausfallen
der
sen vortreflich und dem von
Weizen fast gleich; ihre Grau-
pen sind süß und lüblich;. unv
zum weisbier ist sie beinahe so
*) Es ist dich Gerste schau zu Maßenhausen km Girrten Mage« war«
den, Md sehr zur fortgekommen.
3* W « 10»
Der Körner, wozu sie geneigt
sind verhüten , und sich in der
Erndte darnach richten.
19) Große Deursche Gerste,
ttorüenm ViÜickon. S. F.
Erfordert guten Boden und
frühe Saat, hat größre Körner
scheffelt starker und hat mehr
innere Güte, als kleine Ger-
ste; daher sie *um Bierbrauer»
besser ist. Der Wind schlagt
sie auch nicht so leicht aus, und
sie könnte nach Verjuchrn, häu-
figer angebauet werden. Sie
wächst in zweizeiliger Aehre.
20) kleine deutsche Gerste,
ltoräeum Vulgure. S. F.
Ist allgemein bekannt, wachst
in vierzetligen Achren und wird
spät im Frühjahr gesäet.
2t) Engglischer, schwerer
Lasier, Avena Angelica.
W u. S. F
Ist die edelste und vortreflich-
ste Sorte Hafer, die alle Größe
und schwere der Körner über-
trift. E»n Schfl. wiegt 58 Pf.
und meistens 8 Pf. mehr als or-
dinairer Hafer. Er wird auf
gut gedüngten Boden dünne
gesäet und etwas tief eingeegt;
hat starken Wuchs, dicke, rohr-
artige Halme, große breite Blät-
ter ; dicke, mehlreiche Körner und
giebt überaus reichen Ertrag. —
Zum Pferdefutter braucht man
nur die Hälfte am Maas. Er
ist zur Grütze vortreflich und
giebt stärker Bier als Gerste.
Daö Stroh gehäkselt istgut Fut-
ter für Pferde, Schaafe, unv be-
sonders Böcke zur Springzeit.
Ueber Winter gebaut giebt er
die schwersten Körner. — Ich
empfehle diesen in Deutschland
wenig bekannten Hafer mit grö-
stem Eifer anzubauen.
32) Türkischer Hafer Avena
Orientalis, S. F.
Trägt seine Körner alle auf
'einer Seite des Halms dicht
übereinander. Er bekommt io.
16 lange Halme, dicke Blätter,
futterreich Stroh und ziemlich
große, mehlreiche Körner. Ist
nach dem Englischen der beste,
«erfordert aber auch guten Bo-
den.
23) Schwarzer Augusthafer,
Avena Nigra. S. F.
Ist nicht dlckichälig, vollkom-
men und groß an Körnern, ein-
träglich, dauerhaft und reift
früh, nur schlagt ihn der Wind
leicht auS. An Größe und
Nahrung »st er besser ach Land-
hafer, giebt aber weniger an
Stroh.
24) Tarrarifcher Grützhafer,
Avena Nuda S« F.
Wrrd dünn in schlechten und
mittlern Boden gesäet, ver-
mehrt sich reichlich, giebt klei-
ne Körner; wenn er gedroschen
wird,
wird, kommen die Körner nakt,
ohne Hülfen heraus und geben
eine natürliche Hafergrütze,
die zwar schwärzlich, doch nahr-
naft und wohlschmeckend »st. Er
fällt leicht aus. Ja England und
Schottland hatt man ihn im
großen Werth, bei uns ist er
unbekannt.
2s) podolifcher *?ctfer, Ave-
na Pödolica, S. Fr.
Empfiehlt sich durch ftinen
reichlichen Ertrag, hat Vorzug«
lrch mehlreiche dünnhütsige Kör-
ner und über 5 Fuß hohe
Halme *).
26) weißer deutscher Hafer,
Avena lativa alba. S» F-
Ist allgemeinbekannt; nimmt
mit geringem Boden vorlieb,
doch ist er im guten Lande desto
einträglicher.
27) Rronerbst, Büfchelerbse,
Pisum Vmbellatum. Fr.
Eine der besten , grösten,
dünnschaligsten und wohlschme-
ckendsten Arten von Felderbsen.
Muß frühzeitig, dünn, in lo»
«kern, guten Boden gesäet
0 MD Ls
werden, da sie sich sehr ausbrei-
tet, hoch wächst, und sehr reich-
lich zuträgt.
28) Holländische graue Erbst,
Pisum Quadratum. 0» F.
Wird früh, im März auf
skrrken, thonigten, warmen
und lockern Boden gesäet, wächst
hoch, ist dauerhaft gegen den
Frost und tragt gut zu. Ihre
Schale ist etwas harr, doch
findet sie in Rindfieifchbrühe,
auch mit Oel und Cßig und in
andern Zubereitungen viele Lieb-
haber. In DeutMand ist sie
unbekannt.
29} preußische graue Erbst,
Pisum Quadratum Boruss. S.F.
Ist von voriger Art wenig
verschieden, und wird in Preu-
ßen häufig angebaut, in Deutsch-
land aber hat man sie nicht.
30) Gelbe deutsche Feld erbst,
Pisum Arvense. S. F.
Ist Überall bekannt. Je rei-
ner und vollkommner der Sa-
men zur Saat ist, desto größer
und schöner werden die Erb-
sen.
Aon** dieses wohl der Hafer sey», welcher sich fett etwa 1© Jahren
in« Sand verbreitet hat , und nicht genug empfohlen werden kann.
Sonst wäre es fÄ-rvar , daß diest Art hier keinen Platz gefunden
hätte.
(Die Fortsetzung folgt.)
m MS- O M
Frucht-Brod-Fletsch - und andere Preißr
vom vorigen Monat.
Arolsen. Corbach. !Wildung. Mengeringh. Pyrmont.'
Früchte. den zoten Den zoten den zoten Den 24ten 1 den 2yten
0 St . ttl. gr. 5 fit. gr. ttl. ßu ttl. QU ttl. gr.
S3 Wkltzrn s 4 l 6 24 7 * 1 - 4 6 32
K Korn » 4 i 4 12 5 4 v 4 4 4 rr
2. Geiste , 4 4 ; r - 3 l8 4 4 2 24
O Hafer - 4 4 1 24 2 4 4 4 2 -
s Erbsen - 4 4 4 18 4 12 0 4 , « .
R Bohnen- 4 4 1 t 4 12 4 4 : -, 4
V Saamen 4 S 0 0 7 - :| - 4 €>
§ Malz - 4 $ ' - $ 4 • l' # * 4
Pf. it. gr ps Pf.it. gr.ps. Pf. it. gr. pf.' Pf. ft. gr. pf. Pf.it,rr»f.
Brodt 1- 2 29 2 -f .3 8 2 - I 20 1 I 3 4 2 * z 8 2-
Wrcke 1 - 14 - 4 - 12 - 4 - 28 i i - 28 I 1 24 i -
das Pfund mgr. Pf mgr. vf. mgr. pfr mgr. pf. mgr. pf«
Ochsenfl. 2 4 2 3 2 4 * 4 3 6
Kuhfleisch 2 2 2 1 2 2 ; '2 * 2 4
Kalbfleisch 2 f i 5 s * . * 15 O -
Hammrlfl. 2 4 * 2 4 :t ■ 3 D
Schweinß. 2 4 2 2 2 4 2 - 3 6 6
Rorhew. 2 2 2 2 2 a t a . « ...
Schwemtss. 5 4 f , 4 4 i 4 - « s
Ni-renfktt 5 1 -5 3* 4 4 4 - : * s
Butter » 6 4 6 -1 ! 6 - . . 4 -
«gl.Blank. s 5 t 5 4 6 -> f 1 I - 4
Ej werden diese Blätter alle Dienstag in dem hiesigen Int. Comt. ausg-ge«
hrn und Disrteljährig mit 12 Mgr. in Schatzungs-Währung bezahlt Ein«
zelne Stücke kosten i Mgr. Für das Einrücken außergerichtliche? Nach«
richten von Per söhnen welche das Blatt mithalten, wird so wie Or die Bestel«
lung derer Land-Bothen aus - und zu dem Intel. Comt. nichts bezahlt Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein quittirt.
«M> 0 *»
Waldeckisches
Dinstag den io<« Februar. 1789.
*Jt-7 . ■ -.....- - 1..—ft« 5
Evtctal* Citaliones und öffentlicher Verkauf.
Anton Frievench dachtem Verkauf, von GerichtS-
v r- TreMsche Schwiegersohn wegen Anstand genommen; und
Lorenz Döbne dahier denen vielmehr vorerst citatis cretito-
T.LoMlchen Cceditoren die Gkl» rurn edictalis erkannt worden:
rer ad protocollum übergeben, Als werden alle und jede, wel-
und deren öffentlichen Verkauf che an den anfangs gemeldtea
angetragen hat; hingegen vor- Anton Friedericb Doll und auch
erst, und bis zuvörderst der dessen nachgelassener Wittib ei*
Trollische status activus and nige Forderung zu haben, ver-
paMvus ausgefündiget ist, mit meynen, hiermit edictaliter und
Ansetzung einer Tagfarth zu ge- psremtorie, fort bey Vermei-
dung
** 8 wt
düng der hiernächstigen Prä-
elusion und AuSschlieffung ver-
abladet, den 28trn Fbruar a.
c. Vormittags um 9 Uhr auf
hiesigem Rathhause zu erschei-
nen, ihre Forderungen anzuge-
ben, und gehörig zu erweisen.
Es sind auf die zum Nachlaß
des Richters Johann Bern-
hardt Neins zu Vrexen gehöri-
gen Häuser und Güther gebo-
then, und zwar
,) für das Wohnhaus mit
dem Garthen, worinn ein Bie-
nenhaus befindlichist izoRthlr.
2) für die Scheune den da-
bey gelegenen Garthen und das
halbe Ackerguth 251 Rthlr.
3) für das neue Hauß mit
dem halben Köterguth 200 Rthl.
Da nun diese Gebothe nicht
angemessen befunden, und an-
derweite Verkaufs - Termin
Montags den löten Marz
soll der Weil. Wittib Pfarrerin
Schönin auf der Stechbah«
ne belegenes Wohnhaus,, mit
Scheune Garten und allem Zu-
behör, aufs Meistgebot öffent-
lich verkauft werden.
Kauflustige baden sich daher
am besagten Tage, Nachmit-
Mengeringhausen den 27t«!
Januar 1789.
Commissarius, Bürgermeister
und Rath daselbst.
I F. Scipio. Boulle.
auf Dienstag den i7ten
tz und
auf Sonnabend den 4tett
April l. I.
angesezt sind: so mögen Stauf*
liebhaber, die ein mehreres zu
biethen entschlossen, und zu zah-
len vermögen, alsdann bei hie-
sigem Amt zur Vormittagszeit
erscheinen, und in dem lezten
Termin den Zuschlag abwarthen
Rhoden den 2yten Januar
-789.
Aus Fürstl. Waldeckl. Amt
daselbst.
tags um 3 Uhr auf hi'esigem-
Rathhause einzufinden, ihr Ge-
bot zu thun und dem Befinden
nach Zuschlags zu gewärtigen.
Corbacham zten Februar 1789.
Commissarius, Bürgermeister
und Rath daselbst.
w » w
Das dem Frantz Werner
zu Ober - Waroldern gehöri-
ge Hauß sammt Zubehör soll
Montags den »6ten instehenden
MonathS Februarii Schulden
halber aufs Meistbeboth dahier
in meinem Logis versteigert
werden. Kauflustige werden
V e r p a
Demnach die Herrschaftliche
M perep Mahlberg mit Petri
Tag dieses Jahrs aus der bis-
herigen Zeit Pacht fallet, zu
deren anderweitigen Unterthru
ung und zwar auf Erbbestand
Terminus ad licitandum auf
Donnerstag den igten Februar«
anberaumet worden; Als wird
solches zu dem Ende öffentlich
mit dem Anfügen hierdurch be-
kannt gemacht daß diese Meyerey
in sieben zur Wirthschaft ge-
hörigen Gebäuden
in 165 Morgen Stell - Land
den Morgen zu 6 &pint Ein-
sam h.
in 100 Morgen Wiesen.
— ir Morgen Garthen,
Da im Amt Effenberg, im
Kirchspiel Adorf eine Mahl-
Mühle mit 2 Ga gen, und
l Stunde von dieser nech eine
Noth - Mühle mtt i Gange,
daher mit dem Bedeuten da-
hin eingeladen, daß nach Be-
fund ihres Geboths Zuschlag er-
folgen solle. Arolsen den rasten
Januar 1789.
Vigore Commislionis.
W. Hagemann.
ch t 11 n g.
zwei Fischteichen.
in einer kleinen Brandt««
weinsbrennerey rc.
bestehet, und daß außerdem jähr-
lich jo Malter Brennholz, in-
gleichen das erforderliche Wer-
ke-und Wagenholtzohnentgeld-
lich abgegeben wird; Da sich
dann an ermeldtem Tage Vor-
mittags gegen io Uhr die et-
waige Erbpachtlustige auf hiesig
Fürst!. Cammer einfinden, ihr
Geboth thun, und sich nach
Befinden des ZulchlagS gewär-
tigen können. Arolsen den rsten
Januar 1789.
AuS Fürst!. Wawecki. Cam-
mer daielbst.
Anfang Monath Mertz a. c. in
der Pachtung vacant werden
wird; So können diejenigen,
so zu dieser P chrung HS sey auf
3. 6. oder 9 Jahre) Lust haben,
und
44 VS B ÄA
und sich als Mühlen Verständi- schmidt zu Adorf melden, und
ge z i legitimiren, auch die nö- das weitere in Erfahrung brin»
thige Caution zn machen, im gm. Arolsen s>m aitm Ja-
Stande sind, sich bey dem nuar 1789.
Herrn Berg - Inspektor Wald-
M aus des Herrn Professor Borowskt Beschreib
buua der besten ein und ausländischen GmaldeArten/
Futter * Gewächse, rc. tn 100 verschiedenen Arten
(Fortsetzung.;
Z4) Feldbohne, kleine Sau-
bohne, VlLia Eab'ta minor. S. F.
Wird im März auf einem et-
was feuchten Boden, oder in
neugeradeten Bruchgegenden
gefäet, und trägt 20. gofältig
In Thüringen, um Erfurth
und in Preußen wird sie stark
zur Speise fürs Gesinde ge-
baut; man kann sie aber auch
geschrotet zur Pferde - Rindvieh-
und Schwemefütterung nüzkich
anwenden.
35) Weiße Richer,Ziefer Erb-
se, Oecer ^netinum. <g>, F.
Wird auf schlechten Boden
hin und wieder gebauet, schlagt
niemals fehl und giebt reichlich
Stroh, dient besonders zur Füt-
terung für Schaafe, in Frank-
reich mit verrchtedenen Fleisch-
arten und Kräutern zu einem
Gericht kotpvurry und nian
hat
gr) prowenzerLinse, Italien!«
fche Erbse ; im JtaiiemMn ki-
leUi Romani. F.
Eine sehr f eine, weiße, run-
de Linhnart, die aber reichlich
trägt und von sehr angenehmen
und vortreflichen Geschmack ist.
Ist bei uns völlig unbekannt,
verdient aber d.n Anbau,
zr) pfenig Linse, große fran-
zysicht Llnfe, Ervum Lens
Major. S. F.
Ist die große und beste Art ;
wird auf trocknen, etwas festen
Boden im März gesäek, nach-
dem der Acker wie zu .Erbende
stellet worden. Srr muß aber
gejätet werden, weil sonst das
Unkraut sie übermannt.
33) Deutsche Feldlinse, Ervum
Lens. S. F.
Ist eine f eine gewöhnliche
und bekannte Art.
hat auch sie statt Kaffee in Vor-
schlag gebracht.
36) Goldhirfe, Schilfhirse, Pa-
aicum Miliaceum Flavum.0, F.
Hat gedrungene braune Ris-
pen und goldgelben Samen.
Ist die beste und vorzüglichste
Sorte Hirse, die im lockern,
mürben Boden, auch in neuge»
radeten Lande überaus reichliche
Früchte und mehr als die graue,
«eisgelbliche und weiße Art
trägt.
Z7) Schwarze Arse, Panic,
MiJiac Nignwn. S. F.
Mit flattrigen braunen Ris-
pen und schwarzen glänzenden
Samen; wird jener in Güte
und Gejchmack fast gleich ge-
halten.
Z8)^olbenhirse,Fuchsschwanz,
Panicum Germanicum. S. F.
Ist klein an Körnern, aber
dem Brande nicht so fchr, als
vorige Arten unterworfen Sie
lohnet 100 ja looofctitt^ und
ist die avcrcinträgUchste Art,
wenn sie in guten, leimigten
tSoben gekäst wird.
39) Panikorn» Italienische Hir-
se, Panicum Italicum @ F.
Tragt starke Kolben; -st in
Italien zu Hau e, kommt aber
bei uns im Sandrcdeir recht
wobi fort und ist woh schmeckend.
40) weißer Mays, türki cher
Weizen, Zea Mays, S. F.
O 45
Ist in Nordamerika das ein-
zige Getreide zu Brod und wird
auch in Ungarn und Italien
sehr häufiggebaut, bei uns kennt
man seinen Wehrt und Brauch-
barkeit noch nicht genug. Er
wird auf lockern, gutbearbeite-
ten Sandlande Anfangs May
gesäet oder gesteckt und trägt 2.
Zoo'ältige Frucht, die Mehl
und wolschmeckende Grütze giebt.
Fürs Federvieh ist keine beßre
Fütterung und Mästung, als
geschroteter MayS; und Blät-
ter und «Dtengel sind gutes
Viehfutker.
4,) Manna, Schwaden, Fe.
stuca Fluitans, Perennii-
rende Pflanze.
Wachst in st-llstehenden Was-
sern auf niedrigen feuchten Wie-
sen, als hohes nahrhaftes Gras,
wild. Der Samen wird um
Johannis mit Haarsieben einge-
sammelt, getrocknet und zur
Manna - oder Schwadengrüze
zewerettet. Aut gedachten Wie-
senboden läßt sie sich durch die
Saat sehr gut anbauen.
42) Mohrhirse, Bucharische
Hirse, Flolcus 8ackaratus. S Fk.
Wird um Astrakan und in
der Bucharei als eine sehr ergie-
bige Gerreideart gebaut, . und
dient daselbst zum Brod. Ein
Korn bringt verschiedne Sten-
gel unv oft an zwei Pf. Saa-
46 ** -8 *»
men. Die hohen dicken Sten-
gel dienen zu Feuerung.
43) Tararischer Buchweizen,
PolygoBum Tataricum» S F.
Kommt im kalten Lande sehr
gut fort, ist schwer, ergiebig
und angenehm im Geschmack,
wächst im leichten magern Bo-
den zu 2 Fuß hoch, und ver-
trägt den Frost. Stengel und
Blätter geben nahrhafte Fütte-
rung. Ec verdiente bei uns ein-
geführet zu werden.
44) Deurscher Buchweizen,
Heidekorn, Polygonum Fago*
pyrum. <SO, F.
Ist allgemein bekannt ; und
sollte seines großen Nutzens we-
gen, auf schlechten, hoyen, stei-
nigten und sandtgten Boden,
stärker und mehr angebauet wer-
den-
U. Furrerkräurer, Futterwur-
zeln und Futtergräser.
45) Großer rother Rlee,(Hol-
länd. Spanischer, Türkischer,
Brabanker Klee, genannt ) "Pr!.
folium pratense. Perenmrend.
Das erste und wichtigste Fut-
terkcaut, besonders für Rind-
vieh zur Staüfütterung: im
trocknen, rernen, sandlgten und
thonigten Boden, der an Güte
und Zubereitung dem Gersten-
*) IZV Quadr. Ruthen.
lande gleich sesn muß; wird ent-
weder in besondre Koppeln, auf
» Magveb. *) Morgen 12 bis
»4 Pf. ausgesäet, wo er 2 biS
3 Jahre steht ; oder am besten,
,m Frühjahr unrer Gerste zu 6
auf e»n Magdeb. Morgen ge»
säet, da man rm isten Jahr Ger«
ste, im 2ten Jahr Klee erndet,
der z bis 4 mal gemähet werden
kann. Man mäht den Klee, so
bald sich ,m May die rothen
Blumen zeigen, legt ihn grün,
anfänglich mit trocknem Heu
oder Häkstl vernn cht, oft und
wenig dem Rnrvleh vor Von
i Magd. Morgen können 2 bis
3 Kühe den Sommer hindurch
ernährt werden. — Zu Heu be-
stimmt, wird er abgemäht, ge-
trocknet und im Thau eingeführt.
1 M. M. giebt 40 bis 50 Cent-
ner Heu. — Vieh muß nie auf
Kleefeldern werden. 1 Kuh er-
hält im Winter täglich 20 Pf.
Kleeheu und junges Vieh nach
Verhältniß.
46) weißer holländischer Wie-
senklee , Trifolium Repens,
Perenmrend.
Ist vorzüglich gut auf beson-
dere Koppeln, im guten Mittel-
boden ; dauert 6 bis 10 Jahre,
wächst i Fuß und höher, giebt
2 bis 3 gute Erndten, ist allem
Vieh angenehmes Futter und
läßt
W» ft «* 47
läßt sich besser «yd leichter zu.
Heu machen als rother Klee.
Das Heu ist sehr kräftig und
man kann damit mästen.
47) Italienischer Steinklee,
Trifolium Melilothus Ita-
lica, S. Pst.
Eine jährige, aber schätzbare
Kleeart, die im leichten Boden
gut wächst, stark und blätter-
reich wird und ein gedeihliches,
nahrhaftes Futter giebt.
48) Giebengezeit Melioten-
klee, Trltol. XieNlor.
rulea. S. P.
Ein jähriger Klee von beson-
dern Wolgeruch, und Nah-
rung. In der Schweiz wächst
er häufig unv wird? auch zu
dem herumten Käse, Schabzie«
ger genommen.
49) Luzerne, Ewiger Klee,
Schnecken klee, Medicago Sa-
tiva. Perenn.
Auf i Magd. Morgen wer-
den ii bis 14 Pf im April,
mir französischen Raygraö oder
mit Erbsen, auf guten, reinen
Mittelboden, besonders etwas
rrvckarn, thonigten und tiefen
Lande ausgesäet, Sie liefert
jährlich bis 4 und 5 Erndten,
dauert 8 bis ivJahr und giebt
grün und getrocknet ein krüftt-
ges und sicheres Futter, das
süßer uny nahrhafter als Klee
ist; bei den Kühen stark zur
Milch schlägt und den Pferden
statt Hafer dient. Am besten
wird sie, gegen Stroh zu Häk-
sel geschnitten, verfüttert. Im
4ten Jahr düngt man sie mit
Asche oder Mist.
50) Esparzerre, SaintfoinS,
Hedysarum Onobrichis. Perm.
Erfordert zum Anbau schlech-
terdings freye, ofne, hohe Ge-
genden, sonnigte Hügel und
Berge, die auch mager, san-
digt, steinigt und thonigt sein
können. Auf I M. M. wer-
den 2 Schst. Samen im Ju-
niuS, unvermischt, auf gut zu-
gerichteten Boden ausgesäet.
Im ersten Jahr erndtet man
kein Futter, im rten wenig;
vom zten Jahr an aber wird sie
vollkommen, bauert 10 bis 20
Jahre, nach Beschaffenheit des
Bodens, und kann jährlich 3 mal
gemäht werden. Sie ist in Ab-
sicht der Viehzucht das gesun-
deste, ohne Gefahr zu futternde,
nahrhafteste Futterkraut, unv
giebt auf 1 M. M- an 30 Cent-
ner Heu. Grün und getrock-
net ist sie herrlich Futter für
Pferde bei der schwersten Arbeit;
bei den Kühen wirkt sie sehr zur
Milch, und Ochsen mästen sich
dabei. — Landwirthe, die vor-'
angezeigte Plätze und Hügel ha-
ben, sollten ihren Anbau mit
gröstem Eifer betreiben.
5») Rl-i-
fi) Meiner Ackerfpark, Uns -
terich,8pergula Arvsnüs. S- P.
Wird Verschiedentlich' auf
schlechten/ magern, sandigten
Boden, wo kein beßec Futter-
kraut wächst, 2 mal im Jahr
nach einander gebaut ; auf r
Schfi. Land säet mak j Metzen.
Er wird i Fuß hoch, hat fette
Stengel und ist in 7 Wochen
vollkommen, kann aber nur ein-
mal gemäht werden. Cr ist
grün und als Heu besonders
für Melkvieh kräftig Futter.
An Orten, wo viel Heideland
und geringer Boden ist, wäre
sein Anbau sehr nüzlich.
52) Großer Ackerfpark, 8per.
gula Arv. Naior. S. P.
Ist eine fast gleiche Art, die
aber beßer, auf schlechten Boden
gr ößer und an 2 Fuß hoch wird.
Wächst langsamer und kann nur
einmal im Jahr gesäet werden.
— Die Samen von beiden find
gut Futter für Federvieh.
sZ) Englische pimbernelle,
Poterkim Sauguisorba. P.
Wird in Englandstark gebaut,
besonders, um den Schafen ein
grünes Winterfutter zu ver-
schaffen, da sie im Lande über
Winter grün bleibt. Sie bat
einen starken, aromatischen Ge-
schmack, wurstle tief im Sand-
lande, und kann im Sommer
2 mal gemäht werden.
54) Englischer. Gchnikckoht,
LtttLea-Oldrseeii 8a'bdl!ica, noü
capitata. P.
Wird sehr vortheilhaft zur
ViehKsterang in England ge-
baut Man säet im gut bear-
beiteten Boden auf r M M.
3 bis 4 Pf.laßt die Blätter, ge-
gen Herbst abhüten , besser aber
abschnÄven und zu Winterfut-
ter aufbewahren. Im folgen-
den Marz hat man eine neue
Blätterrmdte und zu Herbst
läßt man einen Theil davon in
Samen gehen.
55) Französische Futtermakve,
blatva VerkicÄata. Perenn.
Wird im Frühjahr auf Mit-
telboden dünn ausgesäet, treibt
viele große Blätter, die Hur
ergiebigen Fütterung so gut,
als EuMNe sind- uns sehr zur
Milch schlagen. Wenn sie %
Fuß hoch erwachsen, mäht mark
sie ab, da sie denn um so star-
ker in Zweige und Blätter treibt.
Man kann auch im Frühjahr
Ae Blatter, statt Grünkohl
fpersrn. Ist noch ganz unbe-
kannt , verdient über sehr dm
Anbau. ‘
(Die Fortsetzung folgt.)
•»
««ÖS«
Wa 1 decktsches
Dinstag den 17-» Februar. 1789.
-ch-i. , 1 ----LI—
Edlctal* Citattones und öffentlicher Verkau/.
eher das Vollmcherguchand händigen Wagens , Fuhr-und
samtl-che Vermögen, des Acker - Geschirrs, Hausgerath-
Jobann Henrich Mundhencken, schäften, und Heues und Stro-
;u Loebenien in hiesiger -Graf- hes, zu Ersparung der Wart-
schaft ist auf Andringen dessen und Verpflegungskosten des
Gläubigere wegen darauf haf- Viehes vorläufige Tagefuhrt
tenver vielen Schulden , der aufDienstag den loten nächst-
Concurs-Proceß erkannt. bevorstehenden Februar, zum
Gleichwie nun zum öffentli- Verkauf des Guths lelbfl aber,
chen Verkauf der vorhandenen samt seinen Gebäuden und vor-
; Pferde und i Fohlen, 1 voll« rätigem Dünger Terminus
auf
Mp 9 W&
aufDienfiagden r-ten Febr^
jedesmal früh um 9 Uhr in* des
Richters Behausung zu Loeben-
sen angesetzet worden.
Als werden alle diejenige,
welche Belieben tragen, die
Pferde, oder etwas von dem
beweg ichen Vermögen, so wie
auch das Guth selbst mit seinem
Zubehör aufs Meistgeboth zu
kaufen, hierdurch eingeladen,
relpee an denen bestimmten
Tagen und Orte sich emzufin-
Len, auch sich nach Befund
Des Zuschlags versichert zu hat»
ten.
' Nachdem sich diegutlicheUn-
1er Handlung des hiesigen Kauf-
manns Johann Christian See-
bohms mit feinen Gläubigern
fruchtlos zerschlagen hat, und
solcheMnach der Coneursproceß
Uber dessen Vermögen, auf
Anstehen der Gläubigere, er-
kannt, auch bereits besten Ge-
bäude, Grundstücke, und Mo-
biliar - Vermögen für einen
theuren Preist auss Meistgeboth
Verkaufet worden. t
AIS werden nunmehro sämmt-
liche Gläubigere des Christian
Seebohms, und alle diejenige,
welche aus irgenvs einem Grun-
de, er habe Nahmen, wie er
Uchrigens wird hierdurch ver-
sichert, daß das Winterfeto die-
ses Guths gehörig und vollstän-
dig besaamek , das Vollmeyer-
guth selbst auch, in Betracht
semer Größe, Nähe und Vor-
treflichkeil feiner Lage, und der
dazu gehörigen Menge der nahe
um den Hoi und an der Emmer
belegenen Wiesen von der besten
Güte, von jeher für das vorzüg-
lich - und beste Guth in hiesiger
Grafschajt gehalten ist. Pyr-
mom den zosten Januar 1789*
Fürstl. Waldeckl. Oberamt
daselbst.
Klapp.
wolle, an ihm, oder seinem ver-
storbenen Vater, oder an ihrem
Vermögen einiges Recht und
Anspruch zu haben vermeinen,
hierdurch verabladet, Donner-
stag den 5ten Martii früh um 9
Uhr, vor hiestgem Oberamte
persönlich, oder durch hinrei-
chend Bevollmächtigte unaus-
bleiblich und bey Straft des
Ausschlusses und ewigen Still-
schweigens, zu erscheinen, ihre
Ansprüche und Forderungen «n-
zugeben, auch gehörig zu be-
weisen.
Inzwischen wurde es zu Kür-
zung des Prozeffus, Vermin-
derung der Kosten, und d<sto
schleu-
m? # &
schleunigerer Befriedigung der
Gläubigere gereichen., wenn eS
renen;eiben g^-siele, in diesem
Liquivationstcrmin sich auf eini-
ge güruche R miffwn an ihren
Forderungen mit dem Crivario
einzulassen.
ES werden also Gläubigere
angewiesen, sich herüber in
Termins vorläufig bestimmt zu
erklären, und darnach ihre
Gewalthabere zuinstcuiren; in-
Die dem Georg Wilhelm
Tilcher dahier zugehörige Wie«
fe, in den Deubifchen Wiesen
gelegen, soll Schulden wegen
Den roten Merz dieses JahrS
aufs Mistgebot verkauft wer-
den. Kauflustige wollen sich
daher gemeldren Tags Vormit-
tags an der gewöhnlichen Ge-
Da die SchuldforderungS-
Sachen des Herrn Vice Obust-
stallmeisters Freyderrn von
Schönstadt wider Conrad Piel-
sttckrr modo dessen Erben zu
Stadlberg das leztern zustän-
dige Hammerfeuer an dem Di-
melfluß mit Zubehör in Gemäss
heit der von Hochlöbl. Magi-
strat-Gerichte daselbst anBri--
Ionisches Bergamt erlassene
Subsidial, Requisition auf
Donnerstag den aöten Februar
dem widrigens die mit ihrer dies-
felsigen Erklärung zurückblei-
bende geachtet werken sollen.«'S
ob sie in dasjenige, was der grö-
ßere Theil der Gläubigere hier-
unter beschließt, ausdrücklich
eingewilltget hätten. Pyrmont
den zisten Januar 1789.
Fürstl. Waldeckl. Oberamt
daselbst.
Klapp.
richtsstelle einfinden und haben
sie sich nach der Beschaffe! heit
ihres Gcboths des Zuschlags so-
gleich zu gewärtigen. Sach-
senhausen den 4ten Febr. >789.
Richter, Bürgermeister und
Rath daselbst.
Schmellenberg. Ebersbach.
vermittelst öffentlicher Subba-
station soll distrahirt werden, als
haben sich die zum Ankauf lvst-
tragenve alödenn Vormittags
10 Uhr auf des Herrn Maas
Hammer einfinden, und zu ge-
wärtigen, daß dem Meist und
Leztbietenden der Zuschlag ge-
schehe; Gaben beim Bergamte
den 7ten Jänner 1789.
Ad mandatutn
A. Menge, Bergfchreiber.
4 Zug-
1* «* o
4 Zugpferde, 6 Mast «Och-
sen, zwei Mast - Kühe, 2 Heerd-
Ochsen, 5 Melke - Kühe, 3
trächtige Rinder, 2 Jahr-Käl-
ber, verschiedene Mast - und Fa«
felschweine, auch ein Heerv-
schwein, Geschirr für 8 Pferde,
einige Erndtewagen benebst ver-
schiedenen Pflügen, und vielen
andern dahin gehörigen Sa-
chen, wie auch ein Weberstuhl,
unv allerhand sonstiges Haus-
gerakhean Küben, Schränken,
Tischen und Bänken rc. sollen
Nachdem der Anton Friede'
tich Trsllische Schwiegersohn
Lorenz Döbne dähiee denen
Trolltschen Creditoren die Gü-
ter ad protocoHum übergeben,
unv deren öffentlichen Verkauf
angetragen hat; hingegen vor-
erst, unv bis zuvörderst der
Trollische statte activus und
passivus ausgefündiget ist, mit
Ansttzung einer Tagfarth zu ge-
dachtem Verkauf, pon Gerichts-
wegen Anstand genommen; unv
vielmehr vorerst citatis cretito-
rum edictalis erkannt worden:
A S werden alle und jede, wel-
che an den anfangs gemelvten
Es stnd auf die zum Nachlaß
deS RchterS Johann Bern-
hardt Rems zu Vrexen gehöri-
nebst einigen Fässern Brantes
wein auf dem avelichen Hofe zu
Helminghausen Dienstags den
zten Martii lauffenden Jahres
und die folgenden Tage Vormit-
tags von s bis i2 unv Nach»
2 bis 6 Uhr unter Directton veS
dazu von Hochfürstlicher Re-
gierung erbetenen Commissarii
Aovocat Muß, gegen gleich baa-
re Bezahlung in 20 fl. Fusse
meißbietend versteigert werden;
Helfen den i2ten Jenner 178Y.
Anton Friederich Troll und auch
dessen nachgelassener Wittib ei-
nige Forderung zu haben, ver-
meynen, hiermit edictatiter unv
peremtorie, fort bey Vermei-
dung der hiernächstigen Prä-
eluston und Ausschlreffung vcr-
abladet, den agten Fchruar ».
c. Vormittags um 9 Uhr auf
hiesigem Rathhause zu erschei-
nen, ihre Forderungen anzuge-
ben, und gehörig zu erweisen.
Mengeringhausen den r7ten
Januar 1789.
Commissarius, Bürgermeister
und Rath daselbst.
J.F.Scipio. Boulle.
gen Häuser und Güther gebo-
then, und zwar
für
e fi
1) für das Wohnhaus mit
dem Garthen, worinn ein Bie-
nenhaus befindlich ist *5oRthlr.
2) für die Scheune den da-
bey gelegenen Garthen und das
halbe Ackerguth 255 Rthlr.
3) für das neue Hauß mit
dem halben Köterguth2OORthl.
Da nun diese Gebothe nicht
angemessen befunden, und an-
derweite Verkaufs-Termin
auf Dienstag den *?ten
Märtz und
Montags den *6ten März
soll der Weil. Wittib Pfarrerin
Schönin auf der Stechbah-
ne belesenes Wohnhaus, mit
Scheune Garten und allem Zu-
behör , aufs Mristgebot öffent-
lich verkauft werden.
Kauflustige haben sich daher
am besagten Tage, Nachmit-
D e r p a
Demnach die Herrschaftliche
Meyerey Mahlberg mit Petri
Tag dieses Jahrs aus der bis-
herigen Zeit Pacht fället, zu
deren anderweitigen Unterthu«
ung und zwar aus Erbbestand
Terminus »6 licitanäum auf
Donnerstag den ryten Februar«
anberaumet worden; Als wird
auf Sonnabend den 4ten
April l. I.
angesezt sind: so mögen Kauf-
liebhaber, die ein mehreres zu
biethen entschlossen, und zu zah-
len vermögen, alsdann bei hie-
sigem Amt zur Vormittagszeit
erscheinen, und in dem lezten
Termin den Zuschlag abwarthen
Rhoden den ryten Januar
1789.
AuS Fürstl. Waldeckl. Amt
daselbst«
tagS um z Uhr auf hiesigem
Rathhause einzufinden, ihr Ge-
bot zu thun und dem Befinden
nach Zuschlags zu gewärtigen.
Corbacham zten Februar 1789.
CommiffariuS, Bürgermeister
und Rath daselbst.
ch 1 u n g.
solches zu dem Ende öffentlich
mit dem Anfügen hierdurch be-
kannt gemacht daß diese Meyerey
in sieben zur Wirthschaft ge-
hörigen Gebäuden
in 165 Morgen Stell - Land
den Morgen zu 6 Spint Ein-
saath.
in joo Morgen Wiesen.
— 1*
54 MM W MM
— i2 Morgen Garchen, mittags gegen io Uhr M rts
Mei Fischteichen. waige Erbpachtlustige auf hiesig
in -einer kleinen Brandts- Fürst!. Cammer einfinden, ihr
wemsbrennerey rc. Geboth thun, und sich nach
bestehet, uns daß außerdem jähr« Befinden deS Zuschlags gewäc-
lich ;c> Malter Brennholz, in- tigen können. Arolsen den rytea
gleichen das erforderliche Wer- Januar 1789.
ke -und Wagenholtzohnentgeld-
lrch abgegeben wird; Da sich Aus Fürst!. Walveckl. Cam-
Dann an ermeldtem Tage Vor- -wer daselbst.
A v e r t i f f t m « n 1.
Die Vormünder« über deS Karngestell, einen Pflug und
verstorbenen Bernhard Neu- Egge, Hausgeräthschaften Kof«
mans nachgelassene Erben zu fer und Kasten, auch 80 Ge«-
Eorbach sind gesonnen ver« bund Rockenstroh aus der Hand
schiedene Kleidungsstücke, ManS gegen gleich baare Bezahlung
und Weibstleider, ein gegen 9 zu verkaufen.
Jahr altes recht gutes Zug-
pferd , einen wohibeschlagenen Kauflustige mögen sich beyde-
Hinterwagen, noch einen der- nen Vormündern dem RathS-
gleichen nebst verschiedenem gewandten Leye und Meister Io-
Wagen und Pferdegeschirr, ein sias Solm zu Corbach melden.
Auszug aus des Herrn Professor Borowskt Beschreib
bung der besten ein und ausländischen Gekraibe - Arten,
Futter - Gewächse, rc. in 100 verschiedenen Arten
( Fortfttzung.)
z6)Große iTtarbonische Futter- Giebt gutes, reichliches und
Wicke, ViciLhlLrbonenüs.S.P. mastes Futter, wachst ansehn-.
lich,
«Kk m «Sk 55
kich, cmd- trägt eine Menge
schwarzer, sehr großer Wicken,
die der folgenden Sorte sehr
vorzuziehen ist
57) RU Lue deutsche Futterwi-
cke Vicia Sativa. <0 Pf.
Ist überall bekannt und eben
kein sonderlich kräftig Futter.
58) Burgunder Rübe, Run-
kelrübe, Beta Cicla alti-
slima. S. P.
Man säet den Samen im
März, auf Gartenbeeten, ver-
setzt die Pflanzen, ein Fuß von
einander auf Feld in mürben,
fetten und gut bearbeiteten Bo-
den, und behalt ste a. mal.
Sie können darauf; dis 6mat
zur Fütterung des Rindviehs
und Schweine geblattet wer-
den, und geben im Herbst 6,
8 bis io. Pf. schwere Rü-
ben, die im Winter roh oder
gekocht und gestampft , ein
überaus gesundes, nahrhaftes
uno Milch vermehrend s Futter
smS. * M. M- kann an aoo
Schfl- Rüden g ben. In Sach-
sen und andern Gegenden wird
ste stark gebauet; in andern ist
sie ganz unbekannt.
f9) Englische Futterrübe,
Emneps, Kraflica Lapa Angli*
ca. S. P.
Wird in Eng'and in großer?
Strecken, me stcns auf guten
Sanvboten gebaut. Auf»M.
M. säet man im Zun. i bis »z
Pf. Saamen. Die Rübr ist
wrtsröthlich, länglich, groß, an
4 bis 6 Pf., schwer, und allen
Vieharten angenehm und ge»
deihl.ch.
6o) Rlumprübs, große Mast
ferrübe, Lcass» Lapa Ly-
tuncla. S. P.
Zst unter den bekannten Fut-
terrüben die beste Art. Wirb
um Jacob» im gedüngten Bracht
felde gesätt und man gewinnt
auf l> M. M. meistens iao bis
130 Schfl. In der Fütterung
sind solche <0 gut, als das Heu
von 10. M. M. Wtesen, und
der Gewinnst eines Morg^ un-
ter ha t 6 Monat lang, 4 Stück
Metz reichlich, täglich zu4 Me-
tzen gerechnet. Sie dienen auch'
zur Mästung der Ochsen,
Schweine uns Hammel. —
Stoppelrüben tragen kaum die
Hälfte ein.
6r) Rshlrübe, Wruke, Brass,
Napobraslica. 0. P.
Ist unter den Futterwurzelt»
die allerbeste uud eine ganz herr-
liche Winterfütt rung. Der
Saamen wird im May gefäet
und die Pflanzen um Johann»
in guten Boden versetzt. 1M.
M. liefert wol 190 Schockoder
Scheffel Wurzeln, von weit
rähnndern und solideren Be-
standtheilen, als Rübe» und
Car-
56 W *
Eartoffeln. Auf i Stück Vieh
täglich 2 Metzen gerechnet, kön«
nen mit solchem Gewinn 6 Stück
Kühe den Winter hindurch
reichlich unterhalten werden.
Auch die aufgetrocknete Blätter
Jeden in der Brühfütlerung,
«inen angenehmen Geschmack
und gute Nahrung.
6r) Englische, weiße Pfund-
Caxtoffel. 5olanurn Tubero-
sum Maximum, S. P.
Auf Feldern zum Viehfutter
gepflanzt, ist diese die allerbeste
Art, weil sie die grosse und ein-
träglichste ist. Auf i M. M.
6 Schfl. 3 bis 4 Fuß im Qua-
drat gepflanzt und man gewinnt
gewöhnlich loo bis 120 Schss.
die zur Mast und für Milchkü-
he, roh gestampft, oder zu ei-
nem Brey mit Wasser gekocht,
am besten aber im Backofen ge-
trocknet und zu Schrot gemah-
» len, verfuttert werden. Auf
4 — 5 M. Morg. kann zu 25
Milchkühen, denen tägliche
Scheffel gegeben werden, die
(Die
Winterfütterung auf 6 Mö-
nake füglich gewonnen werden
und geben 30 Morg. Wiese-
wachs kaum so viel Futter.
63) Französisches Raygras,
fromental, Avena Elatior,
Perenn.
Ist eins der besten und wichtig-
sten Gräser zu künstlichen Wie-
senanlagen. Wird,m Frühjahr
oder im Septbr. allein, auf iM.
M. in 15 — iö Pf. oder noch
besser mit Klee vermischt, aus-
gejäet, nimmt mit trocknen uNd
nassen Boden vorlieb, dauert
5 — 10 Jahr, bestaubet sich
stark, giebt früh Gras , wächst
an 3 Fuß hoch mit starken brei-
ten Blättern, giebt 2 bis 3
Erndten, ist leicht zu Heu zu
machen, und grün und getrok-
net, süß und angenehm Futter,
i M M. kann 80 CentnSr Heu
geben. Mit Klee zusammen,
hindert solch Futter dem Auf-
blähen des Viehs und in allem
Vieh gedeihlich.
folgt.)'
»W © «* $r
Waldeckifches
Edtcml^Cttationes und öffentlicher Verkauf.
GNö’SB/r üt Sachen Concur-
suS Creditorum Des ohn«
rängst verstorbenen Franz
Schneider zu Ober -Warol-
dern ein Claffifications - Er-
kenntn'ß-verfaffet^ und zu des-
sen Eröfnung auf den irren
Marlii Tagefarkh bezielet ha-
ben : So wird sämmtlichen
SchneiderischenGiäubigernhter-
mit befohlen, sodann desEndt
vor Uns .zeitig zu erscheinen.
Arolsen den Lzten Februarti
^789-
Fürstlich Walvcckl. zur Re-
gierung verordnete Präsi-
sident, Vice-Canzlar, uns
Regierungsräthe vafelbsten.
Zerbst.
Don-
«f MK- $
Donnerstags den r-ten Merz
a. c. Soll die Anton Friede-
rich Pohlmannsche, zu Mühl«
Haufen im Höpperhagen gelege-
ne Wiese auf Wiederkaufswei-
se öffentlich gegen das Meistge-
geboth ausgebothen und dem
Befinden nach loßgeschlagen
Demnach auf Nachsuchen
des Johann Franz Christian
Werners Ehefrau zu Oberwa«
Widern unvAnvringen mehrerer
Gläubiger über dessen Vermö-
gen der ConeurS erkannt und
eröfnek worden; Als werden
alle und jede Wernerischen Cre«
vitoreS hierdurch edietatiter und
Nachdem sich die gütliche Un-
terhandlung des hiesigen Kauf-
manns Johann Christian See-
bohmS mit feinen Gläubigern
fruchtlos zerschlagen hak, und
folchemnach der Concuröproceß
über dessen Vermögen, auf
Anstehen der Gläubigere, er-
kannt, auch bereits dessen Ge-
bäude, Grundstücke, und Mo-
biliar - Vermögen für einen
theuren Preiß ausS Merstgeboth
verkaufet worden.
Als werden nunmehro sämmt-
liche Gläubigere des Christian
Seebohms, und alle diejenige,
werden; diejenigen welche zu
deren Erstehung Lust haben,
können sich also in Termins
früh «Wer vor mir ewfinden.
Mengeringhausen den egten Fe-
bruar 1789.
I. F. Scipio.
bey Straffe der Präclufion ab«
geladen, ihre Forderungen in
dem auf den ro künftigen Mo-
nath Merz zur Liquidation be-
stimmten Termrno anzugeben
und zu verificiren. Landau den
rzten Februar 1789.
Fürst!. Waldeckl. Amt da»
selbst.
welche aus irgendS einem Grun-
de, ^rhabe Nahmen, wie er
wolle, an ihm, oder seinem ver-
storbenen Vater, oder an ihrem
Vermögen einiges Recht und
Anspruch zu haben vermeinen,
hierdurch verabladet, Donner-
stag den 5ken Martii früh um 9
Uhr. vor hiestgem Oberamte
persönlich, oder durch hinrei-
chend Bevollmächtigte unaus-
bleiblich und bey Strafe des
Ausschlusses und ewigen Still-
schweigens, zu erscheinen, ihre
Ansprüche und Forderungen an-
zugeben, auch gehörig zu be-
weisen.
m» D &
Inzwischen würde es zuKür-
zuag des ProzeffuS, Vermin-
derung der Kosten, und desto
schleunigerer Befriedigung der
Glaubtzere gereichen, wenn es
denenfelben gefiele, in diesem
Liquidationstermin sich auf eini-
ge gütliche Remission an ihren
Forderungen mit dem Eridario
einzulassen.
. Es werden also Gläubigere
angewiesen, sich herüber m
Termino vorläufig bestimmt zu
Die dem Georg Wi Helm
Tiicher dahier zugehörige Wie«
se, in den Deubischen Wi- sen
gelegen, soll Schulden wegen
den ivten Merz dieses JahrS
aufs MMgedot verkauft wer-
den. Kauflustge wollen sich
daher gemeldten Tags Vormit-
tags an der gewöhnlichen Ge«
4 Zugpferde, 6 Mast -Och«
fen, zwei Mast - Kühe, 2 Heerd-
Ochsen, 5 Melke - Kühe, z
trächtige Rinder, 2 Jahr »Käl«
der, verschiedene Mast - und Fa-
selschweine, auch ein Heerd-
schwein, Geschirr für 8 Pferde,
einige Erndtewagen benebst ver-
schiedenen Pflügen, und vielen
andern dahin gehörigen Sa-
chen, wir auch ein Weberstahl,
erklären , und darnach ihre
Gewalthabere zu instruiren; in-
dem widrigens die mit ihrer dies
falsigen Erklärung zurückblei-
bende geachtet werden sollen, als
ob sie in dasjenige, was der grö-
ßere Theil der Gläubigere hier-
unter beschließt, ausdrücklich
eingewilliget hätten. Pyrmont
den zisten Januar -789.
Fürst!. Waldeckl. Oberamt
daselbst.
Klapp.
richtsstelle einfinden und Haben
sie sich nach der Beschaffenheit
ihres GebothS des Zuschlags so-
gleich zu gewärtigen. Sach-
senhausen den 4ten Febr. 1789.
Richter, Bürgermeister und
Rath daselbsi.
..Schwellenberg. Ebersbach.
und allerhand sonstiges HauL-
gerathe an Küben, Schränken,
Tischen und Bänken rc. sollen
nebst einigen Fässern Brante-
wein auf dem avelichen Hofe zu
Helminghausen Dienstags den
zten Martii lauffenden Jahres
und die folgenden Tage Vormit-
tags von 8 bis 12 und Mch-
2 bis 6 Uhr unter Direktion deS
dazu..von Hochfürstlicher Re-
gie-
MK D «MP
gierung erbetenen Commissarii
Avvocat Muß, gegen gleich baa-
re Bezahlung in 20 fl. Fusse
Es sind auf die zum Nachlaß
LcS Richters Johann Bern-
hardt Neins zu Vreren gchöri-
gen Haufer und Güthrr gebo-
then, und zwar
>) für das Wohnhaus mit
Sem Garthen, worinn ein Bie-
nenhaus bestndlichist i^oRthlr.
2) für die Scheune den da-
bey gelegenen Ga then und das
halbe Ackerguth 255 Rthlr.
3) für das neue Haust mit
dem halben Köterguth2ooRthl.
Da nun diese G böthe nicht
angemessen befunden, und an-
derweite Verkaufs - Termin
Montags den i6ten Mürz
soll der Wut Wittib Pfarrerin
Schönin auf der Stechkah-
ne belegeneS Wohnhaus, mit
Scheune Garten und allemZu-
behör, aufs Meistgebot öffent-
lich verkauft werden.
Kauflustige haben sich daher
am besagten Tage, Nachmit-
V e r p a
Nachdem der hiesige Keller
worin Bier Brantewein uny
meistbietend verstetzert werden;
Helten den irten Jenner »789.
auf Dienstag den r7ten
Märtz und
auf Sonnabend den 4ten
April l. I.
angesezt find: so mögen Kauf-
liebhaber, die ein mehrereS zu
biethen entschlossen, und zu zah-
len vermögen, alsdann bei hie-
figem Amt zur Vormittagszeit
erscheine», und in dem lezte»
Termin den Zuschlag abwarthen
Rhode» de» 29:«» Januar
1789.
Aus Fürstl. Waldeckl. Amt
daselbst.
kagS um 3 Uhr auf hiesigem
Rathhause einzufinden, ihr Ge-
bot zu thun und dem Befinden
nach Zuschlags zu gewärtigen.
Cordach am zten Februar 1789.
CommiffariuS, Bürgermeister
und Rath daselbst.
ch t U N g.
Wem verzapft wird, «nd vie
ganze Herbergierung hak, zw
2o-
«M G MS- / 6r
Johanni dieses Jahrs aus dev mellm Tages dahier des Mor-
Pacht fällt, und rahrro wieder gens um 9 Uhr in meiner Be-
auf drey Jahre verpachtet wer- Hausung einfinden, ihr Geboth
den soll ; so wird zu solcher Ver- thun, uns denn das weitere er-
pachtung Dienstag den -4ten warten. Züschen den i6tew
Merz angesetzet, und können Februar 1789«
diejenigen, welche zu solcher Gt A. Hrimrich.
Pachtung Lust haben, sich be- Bürgermeister.
B e f 0 r v e r 0 rr g.
Den Herrn Cammer Affefo- wer * Rath gnädigst zu be-
*em Kneuper haben Jhro stellen geruhet.
Durchs, zurrt wirklichen Cam-
A v ee t t f
Die Vormündere über des
verstorbenen Bernhard vleu-
mans nachgelassene Erben zu
Eorbach find gesonnen ver-
schiedene Kleidungsstücke, Man-
and WcibSkleider, ein gegen 9
Jahr atteS recht gutes Zug'
pserd, einen wohlbefchlagenew
Hinterwagen, noch einen der-
gleichen nebst verschiedenem
'Magen und Pferdegeschirr, ein
fr M f « t.
Karngestell, einen Pstug und
Egge, Hausgerärhfchaften Kof-
fer und Kasten , auch 8° Ge»
bunv Rockenstroh aus der Hand
gegen gleich baare Bezahlung
zu verkaufen»
Kaussustige mögen sich bey de-
nen Vormündern dem Raths-
gewandten Leye und Meister Jo-
stas Svlm zu Cordach melden.
es 4W $
Auszug aus des Herrn Professor Borowskt Beschrei-
bung der dessen ein und auMndischcn Gerratve - Arttn,
Futter -Gewächse, rc. in 100 verschiedenen Arten
( Fortsetzn»-.)
64) Honiggras, blolcus l.ana-
tus. Perenn.
Eins -er vortreflichsten Grä-
ser. Auf i Morgen wird ein
Pfund Säumen mit 10 Pfund
rothen Klee vermischt oder 6
Pf. Honiggras allein, ausge-
säet, besonders aus feuchten und
sandigken Boden und in Wie-
sengründen. Es breitet sich sebr
aus, wird 1 bis 2 Fuß hoch,
giebt in folgenden Jahren gute
Erndten, ist 3— f mal zu mä-
hen und als eine beständige
wiese zu benutzen. Das GraS
ist frühzeitig, leicht zu Heu zu
machen, und vor alles Vrch
sicheres und gedeihliches Futter;
vorzüglich aber für Milchkühe
und Pferde vortreflich. Ich
empfehle solches mit gröstem
Nachbruk als eins der besten
Gräser.
65) Englisch Raygras, Lo-
lium Perenne. P.
Verdient gar nicht das 80b,
daS man ihm sonst gegeben.
Ist grün kaum zu gebrauchen,
laßt sich jedoch 3—4 mal zu
Heu machen, kommt im kalten,
nassen Boden fort und dauert
nur ; Jahr. Ich führe eSnur
blos an, um Landwirthe von
dessen Anbau gänzlich abzura-
then, da es nicht des Anbaus
wert ist.
66) Timorheus Gras, Phleum
Pratense. P.
Hat wegen der Größe und
Wuchs der Blätter, leichter
Cultur, Dauer und angeneh-
men Geschmacks viel vorzügli-
ches. Man säet es in sehr feuch-
ten, sumpfigten »md morastigen
Boden, 5 — 6 Pfund auf 1
Morgen. ES wirv z Fuß hoch
und kann 3 — 4 mal gemäht
werden. Je jünger und öftrer
es gemäht wird, desto bester
Futter giebt es. Es verdient
bey uns im angezeigten Boden
den Anbam
67) Hoher Futterdrespe, Lro-
rnus Giantheus, P.
Hat einen saftigen Halm und
unter allen GraSarten die brei-
testen Blätter, wird sehr hoch,
ist zwar kein Frühgras, doch
bleibt.cs biS im Novbr. grün,
ist 3 — 4 mal zu »nahen, und
für Rindvieh sehr vortreflich Fut-
ter. Ist des Anbaues sehr ivürdig.
68) Ca-
G «a- 6r
68) Fanariengras, Phalaris
Canariensistj S. P.
Diese ausländische Grasart
könnte bei uns mit gutem Vor-
theil gebaut werben. Man
nimmt dazu ein gedüngtes
Sandlanv, und säet den Saa-
men im April ein, und man er-
halt eine sehr reichliche Erndte
an Saamen; solcher dient zum
Futter der Canarienvögel, und
zur Appretur der Scidenzeuge,
und w»rd gut bezahlt.
Ul. Fabriken - und Handels-
Pflanzen.
69) Dirginifther Tabak, Ni-
cotiana Tabaeum Virgia.
num. S. Pst.
Wird hoch und stark, muß
an 2^ Fuß von einander in den
Reihen gepflanzt und tief ge-
hackt werden. Die Blatter
werden r Fuß lang, dick und
lederhast, doch kommen sie an
Güte den ursprünglich Virgini-
scheu nicht gleich. Man könnte
jedoch diesen Tabak durch vor-
züglich gute Cultur, im besten
Boden mit Schaafmist gedüngt,
und bei rechtmäßiger Behand-
lung auf dem Felde und in den
Hangen zur größer» Güte und
Vollkommenheit bringen, so daß
wir den eigentlichen Virgini-
schen, in Deutschland wohl ent-
behren könnten, Cr ist zur
Kultur bei uns eine der besten
Sorten.
70) Oronoko- Tabak, Nicot,
Tabaeum Oronoko. S. P.
Ist nach meinen Versuchen
die vorzüglichste/ nuzbarste und
allerbeste Sorte in unserm Cli-
ma, fowol in Güte der Blätter,
als im Ertrag oder Gewicht,
daher sie besonders zu empfeh-
len ist.
71) pensylvanifcher Tabak,
Nicot. Tabac. PensilvanU
cum, S. Pst.
Wird auch hoch, giebt lange
große Blätter und ist daher ei-
ne einträgliche Sorte.
72) poscheja Tabak, Nicot.
Tabac Posheganum, S. Pst»
Wird in Sclawonien bei
Pofcheg stark gebaut und ist die
beste Europäische Sorte, die an
Güte und Geschmack alle Land-
tabake übertrift, daher auch ein
außerordentlich starker Harrck
damit nach Italien, Frankreich
und Deutschland getrieben wird.
Anm, 1. Aller deutsche Land-
tabak ist eigentlich Amerikani-
schen Ursprungs, der durch ver-
schiedene Cultur, Boden, Cli«
ma und Behandlung auch sehr
verschieden ausfallt, und daher
keine besondre Art ausmacht.
Man tbut immer wohl, Samen
von den vorhin angezeigten Ar-
' ten
6* MK* t
len zu seinen Plantagen zu ge-
brauchen, weil der Landtabak
sich meistens in der Güte und
Größe der Blätter schon sehe
verschlimmert hat.
A. 2 Alle diese Tabake haben
rothe, längliche Blüten und
lange zugespitzte Blatter.
73) persischer großer Tabak,
Nicotiana Rersica. 0. Pst
Mit runden, gelben Blüthen
und runden herzförmigen Blät-
tern. Ist eine sehr schätzbare
und donrestche Sorte, die ich
1781 dieselbst zuerst rultiviret
und bekannt gemacht habe, dar-
auf sie nachher in Körigl. Lan-
den stark angebaut worden ist.
Sie Äbertrist an Güte alle Asta-
tische Sotten, »st dauerhaft,
hat große, dicke Blätter, von
vortrestichem Geruch und Ge-
schmack, die zur Fabricat-on
zu Rauch « und Schnupftoback
sehr vorzüglich sind. Wenn
xv .-1 einen Theil der Plantage
(Die 1
nicht köpfet, so gewinnt man
eine große Menge Samen , der
ein sehr gutes Oel giebt, da-
ich zur Speise, zum Brennen,
und zur Seifenbereitung sehr
brauchbar gefunden habe.
Anm. Mer Tabakssaamen
muß frühz^ttig, im März aus
Mistbeeten gesaet und die Pflan-
zen im May aufs Feld zu 2Fuß
ausgepflanzet werden. Da-
Land wird vor Winter gedüngt
und gestürzt, im Frühjahr 2 mal
gepflügt und rein geegt. Die
Pflanzen werden 2 mal gehackt,
behäufelt, geköpft und gegeizt;
und die rerfen Blätter nicht an
Faden, sondern an dünnen
Spreßen in besonders dazu ein-
geri chte ten Trockenhäusern,
(davon ich Zeichnungen mitthei-
len kann) aufgehangen, 2 map
geräucher^und Anfangs Novbr.
von der Hänge genommen. Auf
Erzeugung guten Samens muß
man allen Fleiß verwenden.
»Np 9 «Np Ss
Wa 1 - eckisOes
N».
Dinstag den z--> Marz 1789.
tafl—i ■-■■II1. ........ 5 .i .....'»Ist«
Edictal * Citattones und öffentlicher Verkauft
ie Passiv - Schulden des noch zur Zeit, und che der
hiesigen Rat HS gewandten Veringesche §ratu§ ^Livus und
Christian VieringSjun., welche kallivus untersucht, undsodann
bereits bekant geworden, sind dieses mit jenen» conferirt wor-
so überhäuft, daß bey demsel- den , einiges Bedenken, und
selben der Loncurs, Materials haben daher, nun zuvörderst
ter betrachtet, allscho« vor- den völligen Schuldenstand aus-
handen zu seyn, scheinet, wir zufündigen Litarionem Ll-ecUto-
tragen aber doch , zur wirck- rum eäiÄalem 6c peremtoriam
lichen Erkennung des Loncur- erkant. Ln dessen Gefolg dann
66 w m **
alle und jede des gedachten
RathsgewaMen Christian Vi-
rings jun. bekante und noch
unbekante Gläubiger hiermit
eitirt und verabladet werden,
den echten Martii a. c. Vor-
mittags um 9 Uhr auf hiesigem
Rathhause zu erscheinen, ihre
vermeynte Ansprüche und For-
derungen ad Protocollum anzu-
zeigen, und zu verificiren: Die-
Das ehemalige Billerbeckische
modo AZeinreichische Kötner-
gut zu Gellershausen, wobei
1) ein großes und gut gebau«
tes Wohnhaus, nebst einer be-
sondern Scheuer, so beide in
recht guten stände, auch eine
große Hofreise.
2) Ein Gemüffegarten am
Hauße, so groß und gut.
3) Zwei gute Baumgarten
bei dem Hause.
4) Zwei Krautgarten außer
dem Dorfe, jeder zu 2SP. groß.
5) Eilf 3/4 Morgen Land,
worunter ein Acker zu 22 Sp.
zehendfrei, und das jetzige Win-
Donnerstagsden iyten Merz
s. c. Soll die Anton Friede-
rich Pohlmannsche, zu Mühl-
hausen im Höpperhagen gelege-
ne Wiese auf Wiederkaufswei-
fe öffentlich gegen das Meistge-
geboth auSgebothen und dem
Befinden nach loßgefchlagen
jenigen aber »welche sich alsdann
nicht einfinden werden, sollen
hiecnachst nicht weiter gehört,
sondern mit ihren Forderungen
abgewiesen werden. Menge-
ringbausen, den 2;ten Febr.
1789.
Commiffarius Bürgermeister
und Rath daselbst.
I. F. Scipio. Boulle.
terfeld zu 4 Morgen ausgesäet.
6) Wiesewachs zu 7 Fuder
Heu, nebst.
7) 2 Pferde, ein halben Wa-
gen , Pflug und einer Kette,
soll Schulvenhaiber meistbietend
verkaufet werden. Und da hier-
zu Terminus auf Donnerstag
den 2ten April in Gellershausen
angesezt wird; So können als-
denn Kauflustige sich daselbst
einfinden, ihr Gebot thun, und
sich befindenden Umständen nach
des Zuschlags gewärtigen.
Schlos Waldeck, den 26ten
Febr. 1789.
Fürst!. Waldeckischs Amt das.
werden; diejenigen welche zu
deren Erstehung Lust haben,
können sich also in Termins
früh allhier vor mir einfinden.
Mengeringhausen den izten Fe-
bruar -7,89.
I. F. Scipio.
Dem-
«SO«- 6f
Demnach auf Nachsuchen bey Straffe der Präclusion ab«
des Johann Franz Christian geladen, ihre Forderungen in
Werners Ehefrau zu Oberwa« dem auf den 20 künftigen Mo-
rotoern und Andringen mehrerer nath Merz zur Liquidation be-
Gläubiger über dessen Vermö- stimmten Termin» anzugeben
aen der Concurs erkannt und und zu verificiren. Landau den
eröfnet worden; Als werden rzten Februar 1789.
alle und jede Werneritchen Cre« Fücsti. Waldeckl. Amt da«
ditores hierdurch edictalner und selbst.
Die dem Georg Wilhelm richtsstelle einfinden und haben
Milcher dahier zugehörige Wie« sie sich nach der Beschaffenheit
fe, in den D«mdischen Wl sen ihres GebothS des Zuschlags so-
gelegen , soll Schuloen wegen gleich zu gewärtigen. Sach-
sen roten Merz dieses Jahrs senhausen den 4ten Febr. »789.
aufs Mcistgebot verkauft wer-
den. Kauflustige wollen fich Richter, Bürgermeister und
daher gemeldten Tags Vormit- Rath daselbst. '
tags an der gewöhnlichen Ge- Schwellenberg. Eberöbach.
Sachen die zu verkaufen sind.
Töpfermeister Melchior in verkaufen , und können daher
Arolsen, ist gesonnen seine Be- Kauflicbhabere die näheren Be-
hausung nebst Hintergebäude dmgniße bey ihm selbst in Er«
auch Garten aus der Hand zu fahrung ziehen.
Am yten Merz sollen auf der aus der Hand gegen gleichbaare
Meyerey Billinghausen an der Bezahlung im 22 G ilvenfuS
Dimel vielerley sotten anHaus- oder Kupfergelde verkauft wer«
geräthschaften auch Fuhr Ge- den, und können sich Kwflu-
schirre als Wagen Pflüge und stige alldort am beregien Tage
dergleichen mehr, (welches al- einfinden, und aufs Melstgeboth
leS noch in guten Stande ist,) des Zuschlags gewärtigen.
Der»
LZ
Verpachtung.
Nachdem der hiesige Kesser diejenigen, welche zu solcher
worin Bier Brcmtewcin und Pachtung Lust haben, sich be-
Wein verzapft wird, und die melken TageS dahier des Mor-
ganze Herbergierung hat, zu gens um 9 Uhr in meiner Be-
Johanni dieses Jahrs aus der Hausung einfinden, ihr Geboth
Pacht fällt, und vahero wieder thun, und denn vaS weitere er-
auf drey Jahre verpachtet wer- warten. Züschen den i6ten
den soll; so wird zu solcherVer- Februar 1789.
Pachtung Dienstag den -4tm G. A. Heimrich.
Merz angesetzet, und können Bürgermeister.
Auszug aus des Herrn Professor Borowskt Beschrei-
bung der besten ein und ausländischen Gelratde»Arten,
Zutter »Gewächse, rc. in 100 verschiedenen Arten
(Fortsetzung^;
74) Rigaischer Lein, l-inum
Vlitatilttmum Rigense, Pfi.
Ist zum Flachsbau unstreitig
die beste Sorte. Man könnte
jedoch auch selbst einen eben so
guten Samen erziehen, wenn
man auf gut gerein tgten, fetten,
etwas feuchten Bodeu, auf 1
M M. 8Metzen dieses Samens
ansang ich auSfaete und den
Samen m feinen Kapseln auf
Dem Felde vollkommen reif wer-
den ließe. Wenn solcher am
trocknen Ort 2. Jahre gut
aufbewahret worden, und die-
ser mit eben so erzogenen
Samen aus der Nachbarschaft
zuweilen vertauschet wird; so
gewinnt man davon ebenso vor-
treflichen Flachs als Rigaische
Samen nur immer geben kann.
Guter Flachs und guter Samen
muß jedes besonders gebaut
werden; sonst verdirbt man bei-
des ; denn zum guten Flachs
muß auf i M 16 — 20 Metzen
Samen ge säet und auf die Reife
des Samens nicht gewartet
werden.
75) kroatischer Sraudenkeiu,
Linum Multicaule. S» Pfi.
Treibt aus einer Wurzel viele
Md
tmt> höht Halme und giebt gu-
ten Flachs, darf auch nicht so
dickgesäet werden. Ich empfeh-
le solchen zum Anbau sehr.
76) Sibirischer, perenniren,
der Lein, i^inum Perenne~
Dauert 3 — 4 Jahre im
Lande, treibt 20. 30. Halme ,
wächst ziemlich hoch, wird,
wenn er reif ist, geschnitten,
nicht aufgezogen und giebt zwar
etwas grobe Fäden, ist jedoch
des Anbaus wehrt.
77) Rheiniändischer Hanf,
Launabis Sativa Rhenana».
S. Pfl.
Ist der beste , höchste und vor.
treflichste; man kann solchen
aber überall ziehen, wenn man
im guten, fetten Lande im April
alle 2 Fuß im Quadrat, 2 Hanf-
körner stecke, die Pflanzen gut
behackt und häufelt und lochen
gezognen Samen in der Folge
?ehöug aussäet Man muß
olglrch zur Saat jährlich einen
besondern Platz einrichten und
sich den benötbigten Samen auf
die Art erziehen.
78) Sirifche Seidenpflanze,
Asdepias Sryiaca, Perenn.
Erzieht man aus Samen oder
Wurzeln im lockern sündigten
Boden, die ii Fuß von einan-
der eingelegt 'werden. Die
Pflanze trägt Schoten mit ftp
denartiger Marerie, die allein
% Mr 69
oder mit Seid« , Wolle und
Baumwolle vermischt gesponnen
zu Strümpfen, Handschuhen,
Hüten und andern Zeugen,
nützlich verarbeitit werden kann.
kV. Gewürz - und Gesund-
heicspflanzen.
79) Griechischer Gewürzküm-
mel, l'oure Rpice, Nigella
Aromatica. S. P.
Der gelbe, sehr aromatisch«
Samen wird im März auf
leichten Boden gesäet und trägt
reichlich. Dieser wäre für den
Landman ein überaus nützliches
Grwürz, welches weit gesunder,
als die scharfen Indianischen
Gewürze ist und wodurch viel
Ge d erspart werden könnte.
In Frankreich und der Pfalz
wird er häufig gebaut; ander-
wärts ist er ganz unbekannt.
An Ragouts F icatzeS, m Wür-
sten, an Suppen und Fischen
mäßig gebr -ucht , giebt er den
vorrr.stchsten Geschnack, den
auch vornehme nicht verachten.
80) Schwarzer Rümmel,
Narden- Samen, Nigella,
Sativa. S. Pst
Dieser Samen wird von Land-
wirten häufig in Viehkrankhei-
ten, bey kalbenden Kühen und
sonst verschiedentlich gebraucht;
sie könnten solchen aber leicht
und
7° «s- G
und wolfeil sich selbst anziehen.
Ec wird im Frühjahr im Mit-
teln Gartenlande allein, oder
unter Mohrrüben mit ausgesäet
und trägt reichlich zu.
80 Anis, Pimpinella Aßisum,
S.P.
Man säet den Samen eben-
falls mit Mohrrüben vermischt
auS und ist solches am besten
und zuträglichsten. Dies ge-
schieht Anfangs April und müs-
sen nachher die Pflanzen ver-
dünnt und von Unkraut rein
gehalten werden Der Samen
wird von Conditorn, Apothe-
kern und Bcantweinbrennern
gut bezahlt.
82) Wiesenkümmel, Garbe,
(Darum Carvi. VZ. P.
Wird im Herbst gesäet und
man erlangt im folgenden Som-
mer eine beträchtliche Menge
Samen. Wenn die Stengel
reif sind werden sie zusammen-
gebunden, getrocknet und ge-
drolchen. Bei Merseburg und
Halle werden damit ganze Fel-
der bestellt und ist eine nüzliche
einträgliche Frucht, die in der
Haushaltung, Küche, zur Arze-
nei und Brantweinbrennen über-
aus häufig gebraucht wird,
folglich guten Absatz findet.
83) Fenchel, Foeniculum Vul-
gare. VZ. Pfl.
Wird im Herbst gesäet und
giebt im folgenden Jahr seinen
Samen, welcher wolriechend
und süßlicht ist. Er wrrv zu
Brantwein und in Apotheken
stark gesucht und gut bezahlt.
84) Süßer, Italienischer Fen-
chel, koeniculumtlulce. BZ, P.
Der Samen ist länger, hel-
ler an Farbe und Üdertrift den
deutschen Fenchel an Süßigkeit
sehr, daher er auch höher ge-
schaht wird. Wird auch zu
Herbst gesäet.
85) Mexicanischer Thee, Je-
su iterthee , Chenopodium Am-
brosioides. S. P.
Wird im Frühjahr, bester
aber zu Herbst gesäet, weil er
lange liegt ehe er aufgeht. Im
Sommer und Herbst werden die
Blätter, wenn sie ausgewach-
sen , aber noch grün sind abge-
nommen, und im Schatten ge-
troknet. Solche haben einen
starken, ambrosischen Geruch
und geben einen wohllchmecken-
den, gesunden, einländischen
Thee ab.
86) Spanische Gcvrzonere,
8cor2onera llilpanica. Prrenn.
Der Samen wird im April
in Reihen zu 1 Fuß von einan-
der gesäet und das Unkraut im
Sommer mit der Hacke sort-
geschaft Die Wurzel kann 2.
z Jahre im Lande bleiben und
wird immer stärker und größer.
Sie ift sonst eine gesunde und
wo/schmeckende Gartenwurzel;
ich habe aber auch durch Ver-
suche gefunden, daß sie unter
allen vorgeschlagenen Gewäch-
sen, zum einländischen Raffee
am besten und vormflichsten ist,
wenn nemlich die Wurzeln ge-
schabt, zerschnitten, getrocknet,
geröstet und gemahlen und mit
der Hälfte Kaffeebohnen ver-
mischt werden.
87) Cichorie, Cichorium Inte-
bus. Perenn.'
Ist die durch Cultur veredel-
te wilde Cichorie. Sie wird im
F ühjcchr gesäet und macht
Wurzeln die -man ebenfalls statt
Kaffee vorgeschlagen hat. Sie
verursacht aber Wallungen im
Blut, und vielen ist die große
Bitterkeit zuwieder; so daß hie-
rin die vorige Art weit vorzuzie-
hen ist.
88) Berberis, Sauerdorn,
Berberis Vulgaris. PereNN.
Strauch.
Jstein Stachlichter Strauch,
zu kleinen Hecken in Gärten und
um Felder sehr nützlich. Um
seiner Beeren oder Fruchte hal-
ber sollte man ihn sehr häufig
ziehen; denn diese haben eine
vollkommne Citronensaure, die
statt Citronen in Krankheiten,
an Speisen und selbst im Punsch
gebraucht werden kann. Man
prest den Saft in leinenen Beu-
teln aus, läßt ihn klar werden
und behält ihn in Flaschen auf.
— Der Samen wird im Herbst
gesäet.
8-) Süßholz, Clycyrrhiza
Glabra. PereNN.
Wird wenig in Deutschland
gebaut, wäre aber bei uns sehr
nützlich, da die Cultur keine
große Kosten, ein mittelmäßig
Land 'und wenig Wartung ver-
langt. Ein lockerer, tieferund
sandiger Boden ist dazu gut.
Man pflanzt es aus Wurzeln
oder Keimen an, die im Früh-
jahr 2 Fuß weit von einander
gelegt werden, oder auch aus
Samen. Wenn sie z. 4 Jahr
im Lande gestanden haben, wer-
den die großen Wurzeln ausge-
graben und zum Verkauf auf-
bewahrt; die kleinen Wurzeln
dienen zu neuen Anpflanzungen.
(Die Fortsetzung folgt.)
n wm % tm
Frucht- Brod -Fletsch- und andere Pretße
vom vorigen Monat.
Arolsen. Corbach. iWildung. Mengeringh. Pyrmont«
Früchte. den zoten den zoten den zoten den 24ten ri den 2yten
2. . ctU gr. rtl. gr. rtl. gr« rtl. gr. rtl. gr.
-2 WklßtN 1 1 6 24 7 s B 1 7 -
U Korn * § - 4 12 5 4 4 s 4 12
i Gerste , ß f Z s Z 18 S * Z -
§ Hafer - - 4 I 24 2 S S » 2 -
g Erbsen - 1 4 18 4 12 O • - *
* Bohnen 1 4 $ F 4 12 B J - -
i Saamen » * i - 7 4 S - .k ^
§ Mal; $ 1 - 1 4 » B * s ^
Pf. kr. gr pf. Pf. kt. gr. pf. Pf. kt. gr. pf. Pf. tt. gr. pf. Pf. kt. ür. »f.
Brodt * \ 2 49 2 ! Z 8 2 - I 20 I 1 Z 4 2 * 3 8 2-
Wecke , * 14 - 4; - 12 - 4 - 28 I I - 28 1 I 24 i -
das Pfund mgr. Pf. mgr. Pf- mgr. pf. mgr. “fJ mgr. pf.
-Ochfenfl. 2 4 2 z 2 4 r 4 2 4
Kuhfleisch 2 2 2 r 2 2 . 2 - 2 2
Kalbfleisch 1 2 i 5 i I 1 2 2 -
Hammelfl. 2 4 s s $ ^ 3t 2 - 2 4
Schrvrinfl. 2 4 2 % 2 4 2 3 2 4
Rothem. , 2 * 2 2 2 2 2 2 2 4
Schweines. 5 $ f > 4 4 4 4 s f
Nierenfett 5 * 5 - 4 4 5 - 4 -
Butter - 6 1 6 s - 6 s s * 4 4
igl.Brant^ - 5 E s 5 # 6 4 1 j - 4
Es werden diese Blätter alle Dienstag in dem hiesigen Int. Comt. ausgege-
den und Vierteljährig mit 12 Mar. in Schatzungs - Wahrung bezahlt. Ein-
zelne Stücke kosten t M«r. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Persohnen welche das Blatt mithalten, wird so wie für die Bestel-
lung derer Land-Bothen aus - und zu dem Intel. Comt. nichts bezahlt. Jede
Zahlung eines Quartal» wird mit einem besondern gedruckten Schein quittirt«
Dinstag dt» io- Marz 178'^. .
-Ift-" > ....... JL- t ■■- -ULLI' ■■■-----iS-fo*
Edicral <- Eitattones und öffentlicher Verkaufs
ie der Hiesigen UntermüLe« bey hiesigem adel. von Meysen-
rin Rittin und deren burgischem Gericht angeben und
Söhnen zugehörige, alhier vor sein Gebott thun : Alsdann
Züschen gelegene halbeHufeLand, sothane halbe Hufe dem Meist-
soll Schufen halber DlenstagL dielendem» gegen baare Zahlung
den 7ien April aufs Meistgebot dem Befinden nach erdl-ch zuge«
verkauft werden. Wer nun schlagen werden ^oll. Züschen,
solche zu kaufen tust hat, wolle den 4ten Merz 1789.
sich ersagten Tagesvon Mor-
gens 8 blS Mittages 11 Uhren I. D. Schenckel.
E.. ' " '' Die
74 mm % mm
Die Passiv - Schulden des Rathsgewandten Christian Vi-
hiesigen Rathsgewandten Chri- rings jun. bekante und noch
stian VieringS jun., welche unbekante Gläubiger hiermit
dereitS befaßt geworden, sind citirt und verabladet werden,
so überhäuft, daß bey demsel- den i4ten Martii a. c. Vor-
selben der Löncurs, I^aterkli. mittags um - Uhr auf hiesigem
ter betrachtet, allschon vor- Rathhause zu erscheinen, ihre
Handen zu seyn, scheinet, wir vermrpnte Ansprüche und For-
tragen aber doch, zur wirck- derungen ad Protocollum anzu-
lichen Erkennung des Loacur. zeigen, und zu verificiren: Die-
lus noch zur Zeit, und ehe der jenigenaber, welche sich alsdann
Veringesche Status Activus und nicht einfinven werden , sollen
r-lMvus untersucht, und sodann hiernächst nicht weiter gehört,
dieses mit jenem conferirt wor- sondern mir »hren Forderungen
den, einiges Bedenken, und abgewiesen werden. Menge-
haben daher, nun zuvörderst ringhausen, den Lzten Febr.
den völligen Schuldensiand aus- 1789.
zufündigen Citationem Credito-
rum edidtalem & peremtoriam Commissarius Bürgermeister
erkant In dessen Gefolg dann und Rath daselbst,
alle und jede des gedachten I. F. Scipio. Boulle.
DaS ehemalige Billerbeckische 5) Eilf 3/4 Morgen Land,
modo Weinreichische Kötner- worunter ein Acker zu 22 Sp.
gut zu ÄellerShausen, wobei zehendfrei, und das jetzige Win-
1) ein großes und gutgebau« terfeld zu 4 Morgen ausgesäet.
teS Wohnhaus, nebst einer be, 6) Wiesewachs zu 7 Fuder
sondern Scheuer, so beide in Heu, nebst.
recht guten stände, auch eine 7) 2 Pferde, ein halben Wa-
große Hofreise. gen, Pflug und einer Kette.
2) Ein Gemüssegarten am toll Schuldenhalber meistbietend
Hauße, so groß und gut. verkaufet werden. Und da hier-
z) Zwei gute Baumgarten zu Terminus auf Donnerstag
bei dem Hause. den aten April in Gellershaustn
4) Zwei Krautgarten außer angefezt wird; So können als-
dem Dorfe, jeder zu 2 Sp. groß, denn Kauflustige sich daselbst
MP tt M»
«infinden, ihr Gebot thun, und
.sich befindenden Umständen nach
des Zuschlags gewärtiges.
DonnerstagSden ryten Merz
». e. Soll die Anton Friede-
rich Pohlmannfche, zu Mühl«
Hausen im Höpperhagen gelege-
ne Wiele auf WieverkaufSwei-
ft öffentlich gegen das Meistge-
geborh auSgebothen und dem
Befinden nach loßgeschlagen
Demnach auf Nachsuchen
deS Johann Franz Chnstian
Werners Ehefrau zu Oberwa-
roldern uns Andringen mehrerer
Gläubiger über dessen Vermö-
gen der ConcurS erkannt und
eröfnet worden; Als werden
alle und jede Wernerischen Cre<
ditores hierdurch edictaliter und
Cm Paar silberne Schu«
Schnallen; wie auch eine vom
ehemaligen Hof - Uhrmacher
Menniger zu Arolsen.verfertigte
mit der Zahl 648, bemerkte
Sak-Uhre, soll künftigen zoten
Me?; auf daS Meistgebot ver-
kauft werden. Kauflustige wol-
len sich bemeldten Tags Vor-
SchloS Waldeck, den 26ten
Febr. 1789.
Fürst«. WaldecktfchS Amt das.
werden; diejenigen welche zu
deren Erstehung Lust haben,
können sich also in Termins
früh allhier vor mir einfinden.
Mengeringhausen den izten Fe-
bruar 1789.
I. F. Dcipio.
bey Straffe der Präclusion ab-
geladen, ihre Forderungen in
dem auf den ro künftigen Mo-
nath Merz zur Liquidation be-
stimmten Termins anzugeben
und zu verificiren. Landau den
izten Februar 1789.
Fürst«. Walveckl. Amt da-
selbst.
mittag Neun Uhr in meiner
Wohnung einfinden und nach
Befund ihres Gebots, des Zu-
schlags gewärtigen. Adorf,
den rten Merz 1789.
Vigore Comtniflionis.
I. C. F. Waldschmitt«
Sachen
78 # «SP
Sachen die zu verkaufen sind.
Töpfermeister Melchior in verkaufen, und können daher
Arolsen, ist gesonnen seine Be- Kaustiebhabere die näheren Be-
hausung nebst Hintergebäude dmgmße bey ihm selbst in Cr«
auch Garten aus der Hany zu fahrung ziehen.
Der p a ch tun g.
Nachdem der hiesige Keller diejenigen, welche zu solcher
worin Bier Branlewein uttd Pachtung Lust haben, sich be-
Wein verzapft ivird, und die melken Tages dahier des Mor-
ganze Herbecgierung hat, zu gens um 9 Uhr in meiner Be-
Johanni dieses Jahrs aus der Hausung ein finden, ihr Geboth
Pacht fallt, und oahero wieder thun, und denn das weitere er-
ckuf drey Jahre verpachtet wer- warten. Züschen den röten
den soll z so wird zu solcher Ver- Februar 1789.
Pachtung Dienstag den rgten G. A. Heimrich.
Merz angesetzet, und können Bürgermeister.
Avertissement.
Sämtliche Inhaber der zur August A. P. Vertagte halb-
Last seiner hochfürstl. Durch- jährige Zinsen gegen Quittung
taucht des Prinzen Christian bei den Finantzrakh Mare abzu-
von Waldeck. stehenden Obli- holen. Arolsen den 6ten Merz
Mionen, werden ersucht die in »789.
Auszug aus des Herrn Professor Borowskt Beschrei-
bung d-r besten ein und ausländischen Geiratde - Arten,
Futter - Gewächse, rr. tn 100 verschiedenen Arten
(Beschluß )
90) Chinesische Rhabarbar, Art. Man säet den Samen im
Palmutum. Percnn. Herbst oder Frühjahr auf ein
Ist die beste und vorzüglichste lockres Gartenbeet und versetzt
die
MP 0 MP
r Die Manzen 4 Fuß weit von ein-
ander. Der Bovenmuß locker,
leicht, bis auf 8lOuß ttef gut,
kann auch sündigt » steinigt nur
nicht thonigt sein und Hügel ge-
gen Süden find dazu am besten.
Die Pflanzen müssen 4.5 Jahre
tm Lande bkiben, dann werden
die Wurzrln ausgegraben , in
Stücke zerschnitten, auf Faden
gereihet und auf Boden gut ge-
-Kockset.fi ml .
r V. Färbepfianzen.
0) Watt>, Watts Tinctoria,
W. P
Ein sehr nützliches Farbekravt,
zu dessen Cultur nicht gnug
Aufmunterungen geschehen kön-
nen. Er wird auf einem lockern,
gutgedüngten , nicht feuchten
Erdreich im Frühjahr oder
Herbst gefaek, gejätet oder ge-
hackt, und die Blatter werden,
wenn sie anfangen, gelb zu
werden, mit dem Waiveifen,
3 4 mal im Sommer abgestvs«
sen; gewaschen»• getrockn.r, in
der Waidmühle gemahlen, zu
Kugeln geformt und getrocknet,
Diese Balle dienen zu den
Blaukhpen der Färber auf ver-
schiednenZeugen. Durch Geh-
rung und gehörige Behandlung
kann man aus den Weiddlat-
tern eine feste, dem Indigo
ähnliche Farbe herausziehen,
und wäre ^wünschen, daß sofi
cher Waidindigo in Preußischer»
Landen fabriciret, und dadurch
der Gebrauch des theuren In-
digos vsrmindert würde.
92) Wau, Reseda Luteola,
S. P.
Ein vortreflch Citronengelb
färbende Pflanze; kommt in je-
dem leichten besonders sandigten
Boden gut fort; der Samen
wird im August dünn und flach
eingesäet uns die Pflanze im fol-
genden August aufgesogen, ge-
trocknet und an vie Färber ver-
kauft- Ist aufWolle und Sei-
de brauchbar.
9Z) Gafior, Lsrtdamus Tm-
ttorius. @» P.
Wird auf mittelmäßiges,
lockres, gegraben oder tief ge-
pflügt Land im März in Reihen
zu r Fuß eingesäet und das Un-
kraut ausgehackt. Die Pflanze
bringt gelbe B dten, die ein
Material zur rothen und gelben
Farbe in sich haben. Die Sam-
lung solcher Blüten oder die
Saflortöse fängt an, wenn die
Blüten welk und dunkler wer-
den, im August und dauert 4
Wochen. Da denn die Pflan-
zen aufgezogen, in Büschel ge-
bunden, die Blüten vollends
abgelesen , getrocknet und in lei-
nen Sacken aufgehoben werden.
Sie dienen besonders bei Sei-
deafärbereien auf roth , könn-
§<- H
ten aber auch auf andernZeu-
den uns auf gelb benutzt wer-
ben.
V l. Oelgebende pflanzen.
94) Chinesischer- Oelsamen,
Aapkattus Lkinenlis Oldlerus*
S.P.
Wird im lockern, etwas tho»
nigten, freien, nicht frisch ge-
düngten Boden im April gesaet,
auf Beeten von 5 Fuß breit,
und das Unkraut herausgehackt.
Man steckt einige kurze Stan-
gen längst- den Beeten, und
legt lange Stangen über, da-
mit starke Winde die Pflanzen
nicht niederdrücken und d!eRei>
fe hindern. Er giebt jo, 60
bis lob Körner. Das daraus,
besonders kalt gepreste Oel ist
rein, angenehm, körnigt, von
vortrcflichen Geschmack, fast
dem Prowenceröl gleich Diese
Oelpfla'nze ist unter allen die be»
ste, daher ich die Cultur dersel-
ben sehr empfehle.
9f) Englischer Oelkohl, Brat
sica Campestris. W. P.
Vom Julius bis Anfang
September kann man den Sa-
Men im neuen, fetten, gUtbe-
arbeiteten Lande, auf 1 M.M.
i '. Metze aussäen, auf Beetem
vön ; Fuß breit. Vor Winter
und'im Frühjahr können d-e
Pflanzen zur -Fütterung altze-
blattet werden. Im Sömmer
bringen sie reichUch Samen;
derselbe Sachlagen giebt'besser
Oel als Baumöl , daß zu Spei-
sen genutzt werden kann. Auf
Sandbodenr erzeugb ra<m das
süßeste und beste Oel.
96) winretrübsamen, Raps,
Rapsaat, Brassifca Napus >
hyberna.
Auf gutgedüngtem , leckerm
Lande w-rd im August auf KM.
M. nur 1 dis i-^Mche Samen
ausgesäete und »penn der Sa-
men im folgenden Jahr in den
Schoten beinahe reif ist, wer-
den die Pflanzen gezogen,' ge-
trocknet , gedroschen, und der
Samen bald zu Ori geschlagen.
Er giebt wol das 60, yoste
Korn und leidet nicht von Un-
kraut und Erdflöhen so viel als
die folgende Art. 1 Schfl. giebt
r8, 30. Pf. Oel, so daß man
auf 1 Tonne oder 100 Quart
meistens 7 Schst Saat rechnet.
Die Oerkuchen sind aedeiliche
Fütterung für Milchkühe und
der Bodensatz zu Theer und
Wagenschmier.
97) Sommerrübfamen, Brat^
lica Napus Aeftiva.
Wird im Map und Jun ge-
saet, ist zwar an sich einträg-
lich, giebt aber doch nur das
20. Zoste Korn, und 1 Schfl-
Saat 20.24 Pf. Oel.
98)
ff
Kr
98) weißer Mschn, Pnpaver
Somniferum -^.Ibum. S. Pst.
Wird im März gesäet und
gejätet. Im August werden die
Köpfe abgebrochen/ der Samen
herausgebracht und gereinigt.
DaS Oel dieses Samens ist ge-
sund und vyrtreflich. In der
Pfalz schlägt man es mit etwas
Borstorffer Arpfel vermischt
aus/ wodurch es einen überaus
angenehmen Geschmack erhält.
— Blauer Mohn giebt \ mehr
Samen, aber nicht so viel Del.
99) Englischer Genf, Sinapis
alba. S. P.
Wird auf mittelm Sandlan-
de , mit Moder oder Straßen-
erde gedüngt, frühzeitig ausge-
säet, und trägt sehr reichlich.
DaS , ausgepreßte Oel ist süß,
gründ und von angenehmen Ge-
schmack. i Centner Samen
giebt meistens 33 — 36 Pfund
Oel.
100) Deutscher OMbottev,
Cameline, Myagfürri Sativum.
S. Pst.
Wird in Franken, Thürin-
gen , Halberstadt und andern
Orten häufig und mit Vortheil
gebaut. Der Boden muß wie
zur Leinsaat zubereitet sein, und
man säet den Samen im April
dünn aus. Wenn die Samen«
knoten gelblich und hart werden,
werden die Pflanzen gezogen,
gebunden, getrocknet und ge-
droschen. Ec giebt wol ioo —
iro Körner. Das Oel ist hell,
klar, anfänglich bitter, doch
nicht widrig, und zur Spei-
sung für Landleute, auch zu«
Brennen sehr nützlich.
Anm. Die Cultur der Oelge«
wächse ist für Oekonomen über-
aus nützlich; indem durch die
Anwendung der Oelkuchen bei
Fütterung und Mast des Vie-
hes, sowol Milch, als Butter
und Talg sehr vermehrt wird;
eben auch so Honig und Wachs,
da die Bienen solche Pflanzen
sehr besuchen. Durch ausge-
breitete Oelcultur könnte auch
viel Geld, für Oel zum Fabri-
ken - und Manufakturbedarf
gewonnen werden , so daß da-
durch einer Landwirthschaft viele
Vortheile zuwüchsen. Gut
wäre es, wenn die Landwirte
sich, zum Oelschlagen, mit eig-
nen Hand ivelpressen versähen,
die wolfeil sind, nicht viel Raum
erfordern , und zu jeder Zeit ge-
nutzt werden können; so zögen
sie den ganzen Vortheil ihrer
Oelcultur allein. *)
Ein
•) Wir wiederholen da« im 4ten Blatt gethane Erbieten, Bestellungen
von diesen Sämereyen zu übernehmen; bemerken aber auch dabey, daß
z- <s» s
Ein Mittel für gedlucktt Pferde.
( r>
(fco bekannt das Drüben und
v-'' Wundrerben der Pferde
Reifender und anderer ist, und
io verschredene Mittel man auch
schon dagegen bekannt gemacht
hat, worunter vorzüglich das
sogenannte blaue Wasser rst,
so werden wir doch nichts über*
stößiges thun, wenn wir aus
dem 4ten Theile der Fränkischen
Sammlungen zur Naturlehre.
Grünspan für i gr.
Gaten Weineßig, einen
Löffrl voll.
Dieses alles zusammen in ei-
nem neuen Topf gethan, aus
gelindes Kohlfeuer gesetzt, im-
mer umgerührt, bis alles zer-
schmolzen, und am Topfe sich
wie ein Schaum angesetzt hat.
Alsdann wir d es vom Feuer ge-
nommen; der Tops zerschm'.fsen,
u. s. w. noch eins derselben zum und der Stein.zum Gebrauch
beliebigen Gebrauch werter be- trocken aufgehoben. So nun
kant machen, welches sonst bey ein Pferd Schaden bekommt,
dem ehemaligen Sachsen - Zertzr« nimmt man ein Stückchen ernec
schen Hofstalle für ein Arcanum Welschen Nuß groß davon r
gehalten worden. Es wird sich solvirel es in ernem Glas frrsche.rr
sowohl wegen feiner vielmaligen Brunnenwassers, fechetes durch
guten und geschwinden Wir- ein reines Tuchlern, waschet
kung, als auch wegen der ganz den Schaden oder die Wunde
bequemen Mitführung sehr an-
genehm und beliebt machen. Es
bestehet aus folgenden Ingre-
dienzen:
Alaun i Pfund
. Kupserwaffer s- Pfund
Saimiack für r gr.
mit diesem Wasser täglich 2 brs
gmalans, und bget ern darin
genetztes Lapchcn- darüber, so
lrndert eS die Hitze und Ge-
schwulst, MMn faules Fleisch
wachsen unv heilet unverglcrch-
lich.
Hs«
eben die »nd mehrere andere Samen t Arten kn größeren Portrsnen,
w!e Hr. P, Bororvski za liefern jetzt noch im Stande iss, bey der Oeko«
«omtfchen Gefryfchaft za Leipzig 'zu haben st-id. Das hiesige Anteilig.
Comroir giebt rin Verzeichnis von diesen Samen »Arten ohnentgelilkch
auS , und übernimt auch deren B siesinng.
MN M MW Ur
W a 1 d e <k > s ch r S
Dinstag den 17*" Marz 1789.
«ch-- -- .. ■ .1 vB„——— .
Or ffen tliche V erk a ufu «gen» ^
Ä^ontag dm Zoten dieses 's&U endlich ein anschnttcher VormH
^ p !en auf dem Schreiber«- an Heu und Stroh auch har-
schen Gut zu Massenhausen 20 ten Früchten, «ndKeüergemüse
Stück Rinkvieh, z Schweine, an den Meistbietenden gegen
und einiges Federvleh; dann 4 haare Zahlung in Carol. zu 10
complette Wagens, z Pfluge, Gulden öffentlich verlaust wer-
Ketten und anderes Acker den. Wer von Diesen Sachen
HauShdttungs- uns Arbeits- etwas zu erstehen gesonnen »st
G schicr; wie auch allerley wird hierdurch eingeladen , an
Hausgerathe und Bettwerck; bemerktem Tag und Ort sich
!> 9» Cf «»
* : . >
UM 8 Übt des Morgens einzu- Lr bäanäat« 6c Lomiülono
finden, und des Zuschlags aufs Hochfürstl. Regierung. '
Meistgebot gewärtig zu seyn.
Mengeringhausm den rrten Müller. Kriegs-EomiffatiuS.
März 1789. L/
Des Johannes KannartS und haben sie nach Beschaffen-
HauS dahier, soll Schulden heit des Gebotts , sich des so
wegen den arten künftigen fertigen Zuschlags zu gewärtr-
MonatS öffentlich aufs Meist- gen. Sachfenhausen denkten
gebot verkauft werden. Kauf« Merz 178-.
wstige wollen daher demeldten Richtet, Bürgermeister und
Tags sich an hiesiger Gerichts- Rath das.
stelle Vormittags einfinden, Schwellenberg. Ebersbach.
Zwey 6jährige Pferde, Zwey Hagen freywillig, doch aufs
6jährigeOchsen, Eine Altmelke« Meistgebot, gegen B"ghluna
Kuh, Erne trachtbare Docke, nach Landes - Mehrung", ' ver-
Ern vollständiger Wagen , und kauft werden. FreyenhageN
verschieden« andere Geräthschaf- den 7ten Merz 1789.
ten, sollen Montags den zoten
dieses Monats dahier in Freyen- F. L. Seehaufen.
Die der hiesigen Untermülle- bey hiesigem adel. von Meyfen-
rln Rlttin uns deren Söhnen burgifchem Gericht angebtnund
zugehörige, achter vor Zsifchen fein Gebots thun: Alsdann
gelegene halbe Hufe Land , sothane halbe Hufe dem M-'N-
soll Schulden halber Dienstags bietendem, gegen baareZah'lü'na
den 7ten April aufs Meistgebot dem Befinden nach erblich wae*
verkauft werden. Wer nun schlagen werden soll. Züschen,
wiche zu kaufen tust hat, wolle den 4ten Merz 1789.
sich ersagten Tages, von Mor-
gens 8 bis Mittages n Uhren I. D. Schenckek.
MU # m H Z
Das ehemalige Billerbeckische 6) MefewachS zu 7 Fuder
4nodo Weinretchiiche Kötner- Heu, nebst.
Kt LU GeüerShaufen, wobei 7) 2 Pferde, ein halben Wa-
' i) ein großes uns gut gebau, gen, Pflug und einer Kette,
tes Wohnhaus, Nebst einer de- toll Schuldenhalber meistbietend
sonoren Scheuer, so beide in »erkaufetwerden. Und da hier-
recht guten -stände, auch eine zu Terminus auf Donnerstag
große Hofreise. ' den aten April in Gellershaufen
2) Ein Gemüssegarten .am -angesezt wird; So können als-
Haaße, so groß und gut. denn Kauflustige sich daselbst
3) Zwei gute Baumgarten .einfinden, ihr Gebot thun, und
bei dem Hause. < sich befindenden Umständen nach
- 4) Zwe» Krautgarten außer m Zuschlags gewärtigen,
dem Dorfe, 7-der zu 2 Sp. groß. SchloS Waldeck, den r6tm
5) Eilt 3/4 Morgen Land, .Febr. -1789.
worunter ein Acker zu 2r «Lp.
jebenofrel, und das jetzige Win- Fürstlich WaldeckischS
terfe.d zu 4 Morgen ausgesäet. ' Amt das.
Ein Paar silberne Scha- -mittag Neun Uhr in meiner
Schnallen; wie auch eine vom Wohnung einfinden und nach
ehemaligen Hm - Uhrmacher Befund ihres Gebots, desZu-
Pfenniger zu Ärolstn verfertigte fchlags gewärtigen. Adorf,
nut der Zahl^8, bemerkte^ den aten Merz 1789. ' •
S k-Ukre, soll künftigen zoten '
Merz auf das Meiflgedot ver- 'Vigore Commissionis.
f *«. w,
A v e r t t s se m e n t.
Durch die mir mitgetheilte Jahre gefäeten und von mir
Nachricht von der Stadt Lor- gelieferten Kleesaamens, habe
bach unv denen Dorffchaften ich mich auch nun für dies
des Amt Eisenbergs, überden entfchloßen einen .grossen Vor-
güten Aufgang des im vorigen rath anzulchaffen, und lolchen
u ** ■« MG
m einen biMM Preiß ins gan- vom Immt,. ESparseke, und
ze Land zu liefern. Diejenigen teutschen Kleesaamen werde ich
welche ganze Centner nehmen mit ehestem genau bestimmen
wollen, belieben sich binnen 14 können. Ich füge mir noch zum
Tagen an mich zu wenden, wo Beweis eines guten Anfang de-
ich den die Zeit bestimmen wer- Kleebaues bei-, das vorige-Jahr
de, um welche der Saame kan mein Absatz, allein ins Wal-
in Empfang genommen werden. decktsche Zoos Pfund war.
Pfundeweis kan man ihn zu je-
der Ieit bei mir erhalten. Vor Auch nehme ich Aufträge für
guten Saamen werde ich gleich allerlei Garten- und Blumen-
vorigem Jahre Sorge tragen, Saamereian, deren Aechtheit
um dadurch dem Landmanm, ich irvem versichern kann. Eor-
zur Fortsetzung deS Kleebaue- dach den izten Marz 1789.
dessen ungemein grossen Nutzen
nun nicht mehr bezweifelt w rv, Th. Varnhagem.
«nzufturen suchen DenPreiß Apotheker.
Wan« sind keine Nachtfröße mehr ;u bcsorgen?
^ie ssemödnlichen Kennjeichen,
die man von dem Eintritt
der warmen Jahrszm, welche
weiter keine Nachtfröste zulaßt,
anzugeben pflegt, sind insge-
sammt krüglich. Ems dev zu-
»erläßigsten ist noch daS, daß,
wenn man bereits ein orsenrki-
cheS FrühjahrSqcwltter gehabt
Hut, alsdenn so leicht kerne
Nachtfröste mehr einfallen. Aber
auch dies ist theils zuunbeßimt.
theils trift eS nicht immmer zu.
Ein Gewitter im Januar unk»
Februar sichert ganz gewiß nicht
vpr Nachtfrösten, sondern bringt
gewöhnlich harten Frost. Eben
das thun Sie Gewitter aus der
ersten Hälfte, ja nicht festen aus
der zweiten des März. Somit
wird also niemand den Satz
auszudehnen beehren, daß ein
bereirs eingefallenes Gewitter')
vor Nachtfrösten sichere. Allem
die
* 9.W* in, rw-Mn Shell Me, Küchensarstnh'tefe fuhrt aus Hrn Prof.
* SS'ÄV«« «. «**» **•"* e,%Zi
Mt & M* 55
*if Erfahrung vieler einzelnen entstandenen Pflanzen bey den
Qtabte lehrt, daß selbst April- ersten Herbstnachtfrösten sieht,
und Mavgrwitter für Nacht- nach welchem alle gelbe Port«,
frost nicht sichern. Folglich ist lakpflanzen von der Erde wie
ver Schluß von einem selbst im verschwinden. Gleichwohl ist
May dagewesenen Gewitter ime mir noch nie ein Beyspiel vor-
mer noch unzuverläßig, und ich gekommen, daß gelber Portu-
will also versuchen, ob ich ein lak, sobald er nur feine ordent-
beffeveS Kennzeichen der emtte- lrche gelbe Farbe angenommen
tenden herschenven warmm und hat, welche macht, daß man
durch keine eigentliche Nacht- ihn gleich den jungen gelben
froste mehr zu unterbrechen- Sallatpstanzen in einer ziemli-
de Sommer Witterung angeben chen Entfernung wahrnehme»
kann, im Frühjahr erfroren ist.
Ganz jung, wenn seine äusserst
Bekanntermaßen leidet der kleinen Sonnenblätter noch vre
selbe Portulak, der von dem schöne rothe Farbe habe», er-
weit sch echtern grünen wohl zu friert er äusserst leicht , wenn
unterscheiden ist, (welcher letzte- diese Blätter aber geldgrunnlich
re denn nur jenem wegen seiner werden, so geht es m,L dem
fetten oder stiften Blätttr allein Wachsthum bey kälterer oder
zukommenden Namen der ftrren ungewisserer Witterung äusserst
Henne gar Nicht verdient, und langsam , ehe die gelben Blätter
daher aus allen Gärten, wo kommen , geschwinder aber wenn
man feit Ausartung des gelben würkliche Sommerwitterung
verhüten will». ganz verbannt istso daß es also scheint, als
werden muss, gar keinen Nacht- habe diese Pflanze zu einer Art
frost , sobald er nur seine gelbe von Vorempßnvung in Anse-
von weitem in das Auge fallende düng veS frühern oder spätern
und gleichsam leuchtende FMe Eintritts der zuverlaßigen war-
erbalken hat,- wie man- dies an men Witterung. Heute früh
den- aus- spät- gesäetem Samen konnt« ich,, nachdem der Par-
tu lak
„ Wann im Frühjahr bereit« ein Vewitter grwesrnist, fr pflegen keine
Reife unv Nachts»sste mehr zu kommen," setzt aber hinzu, im Mfang
de« März -7 74 ftp ein gewitter gewesen, worauf nur noch gegen das
Ende des Map e»M zwey Nachl öste ein-rfM« wären.
86 MU ßS M».
tulof schon seit z Wochen auf- künftigen Jahr ein früher öder
gegangen war, zuerst den gel- späterer Nachtfrost wirklich gelb
ben Scheib der Blätter in emt- geworrenen Portulak rödtet ,
ger Entfernung unterlcheidm, oder , ohne ihn zu tödten, Boh-
und indem ich dies am Abend orn, Gurken und andere der-
niederschreibe, habenwir, nach gleichen zärtlichere Pflanzen/
ernigen leichtern , ein ziemlich oder auch der ins freye gesetzten
starkes 'Gewitter, fo daß wohl Orangerie schädlich ist, so ma-
morgen das Gelbe stärker Her« che ichs öffentlich bekannt, und
vorleuchten wird. AlSvenn ver« dltte jeden , der Erfahrungen-
traue ich meine Orangerie stcher darüber anstellt, ein gleiches zu
der freyen Luft an, und wenn thun. Geschrieben den iy. May
mir einmal in diesem oder einem «788- Berliner Jntell. Blatt .
E 1 w a s v 0 tt D e r A s ch e.
Stillen erfahrnen Hauswirthen erunglück entstanden sey. Hin-
^ ist sattsam bekannt, daß das gegen kann nach ttängängcstell-
Gesinde öfters mit der Asche ten Proben zu einer lehr bettacht-
fehr nachlaßig umgehe, solche licken Ersparms des Brennhol-
auS dem Ofen und andern Feu- zes und vortreilhaftern Nutzung
erstäkten nur selten räume, da- desselben sowohl, als auch zum
durch solche aufhäufe, dabey Gewinnst mehr als verdoppelter
das Anbrennen der Holzung be- Asche, und derselben großen Ver-
schwerlich und die Feuerung befferung gereichen, wenn 1) in
weniger wirksam mache; der emem jeden Oien und allen an-
Asche selbst aber durch das allzu- dern Feuerstätten eiserne Roste
lange Erhitzen die besten Salze angeschafft werden, worauf das
entziehe, und durch das Ver- Holz hohlaufligen, und zu Faft
brennen der darin enthaltenen sung der Feuerfiamwen Luft ha«
terrestrischen Theile solche zu ei- ben, Unter solchen aber die Asche
nem leichten Staub und fast zum von brennendem Holze und des.
gqpzlichen Vergang bringe, selben größter Hitze, welche
Ferner ist leider landkundig, deren Verzehrung und Entkräft
daß durch das Herumwerfen tung bewirket, sich absondern
und unverwahrte Aufbehalten kann-; 2) zur Winterszeit bey
der Asche schon mancherley Feu- steter Feuerung die Asche, ehe
sich solche allzusehr häufet, und
durch das Verbrennen an ihren
Kräften geschwächt, auch dem
brennenden Holze und dessen
Wirkung hinderlich wird, wö-
chentlich zweymal, an bestimm-
ten Tagen, und zwar früh vor
dem Anzünden und Heizen der
Oefen auSgeraffr, und in wohl
verwahrten blechernen oder tö-
pfernen dazu aptirten Gefäßen,
sofort zu dem Aschenbehämiß ge-
bracht; jetzt gedachtes Aschen-
behältmß aber, in Form eines
großen Mehl - oder Getreide-
kastens , etwas abwärts und
abgesondert von den gebäuden,
steinern erbauet, und mit
schräg aufliegenden breternen
Deckflügcln, damit das Wasser
davon ablaufen könne, versehen
wird, auch zur besten Vorsicht
die hölzernen Deckflügel auf der
innern Seite mit Blech beschla-
gen; ingleichen zu mehrerer
Verwahrung der Asche ein or-
dentlicher Holzrahm auf den
gemauerten Kasten angebracht,
und dann die Aufschlagdeckel
& 87
mit Haken, Bändern, Haspeln
und Ketten zum Verschließen
angerichtet werden« , Durch
dergestalt vorzukehrenöe Mittel
und gebrauchte. Vorsorge Md
3) vielfach mehrere Asche, von
den besten Kräften gewönnen;
d) sehr vieles Feuerholz', das
vorhin in der Asche erstickt,
nur verglommen ist, und wenig
oder gar keine Wirkung gethan
hat, ersparet; c) alle Feuers-
gefahr, die durch das unacht-
same Vertragen heißer Asche
entstehen kann, gänzlich vermie-
den.
Die auf ein und andern Gü-
tern gehaltenen Aschgruben
würden, in so weit als solche
außerhalb den Gebäuden- und
mit wohlverwahrter Bedeckung
angelegt würden, auch nicht
abzurathen seyn, wenn nicht,
daß die Feuchtigkeit des Bo-
dens zum Auslaugen der Asche
vieles beytragen dürfte, zum
Bedenken ausfiele'
Mittel/ die Tauben zu erhalten.'
M7an sieht oft, daß die Tau- Taubeneyer zerbrochen sind.
benhäuser allerhand Unbe- Diesen Uebeln kann man abhel-
quemlichkeiten wegen, die bey fen, wenn man 10 bis u Gran
dieser Art von Thieren sehr oft Bisam in einen leinenen Lappen
vorkommen , zerstört und die wickelt und denselben an einem
Bind-
«K- « «
88
Bindfaden mitten im Tauben-
hause aufhängt und hierauf die
Tauben 7 bis8 Tageetnsperret,
damit lie sich hinlänglich an den
Geruch desselben gewöhnen kön-
nen. Da über dieses alles Ge«
räufch die Tauben zu verscheu-
chen Pflegt, so muß man Sorge
tragen , dH es in der Gegend
der Taubenhäuser st> ruhig alS
möglich fty; Katzengefchrey,
Hundegebell, Schreyen und
Poltern ist ihnen sehr zuwider.
DaS Zerstören der Eyer kan«
man dadurch verbüken, daß man
niemals zu viel Tauben tn emem
Hause beyeinanbec läßt, son-
dern ihre Anzahl jedesmal der
Grösse desselben anpaßt. Es lst
auch sehr gut, -wenn man der
Tag6 etlichemal dieTaubenhöh«
len besucht, und di« jungen
Tauben, die noch nicht gepaart
sind, aus denselben heraus-
nimmt.
Derfetttgungsatt eines Kitts, dm weder Feuer noch
Wasser verzehrt noch ausiöst.
Min halb Maas süße Milch
^ wird mit Weineßig., Oder
mit gutem Bisreßig ganz dünn
gerunnen gemacht. Wenn es
kalt äst, muß das Geronnene
wohl vom Wässerigen abgeson-
dert werden; daS letzte wird als-
dann mit 4 oder 5 Eyweißm
vermengt-, bey denen kein Gel-
bes ist, und die zuvor wobt ge-
schlagen sind» Wenn die Mol-
ken und die Eyweife wohl unter-
einander geweM sind, so nimt
man fein gesiebten ungelöschten
Kalk, wenn man dergleichen
hat, (sonst kann man auch an-
dern guten Kalk brauchen ) und
mengt ihn in die Molken , daß
ein gehörig dicker Teig daraus
wird, so daß er bepmGebrauche
nicht rinnt. Nachdem dieser
Kitt wohl getrocknet lst, halt er
Feuer und Wajftr aus. Herr
Skogo, Handelsmann in Karls,
ccona, versichert, Löcher da-
mit im Boden eines großen ei-
sernen Kessels zu gemacht zu ba-
den , in dem man oft Pech
kocht, und daß devftkbe nun
schon 5 Jahre ohne fernere Aus-
besserung so gestanden.
«» $ «*
19
Wal deckisches
Zstelllgtllz-Blm
Dinstag den 24- Mar; 1789.
" * ' " 1 ° ■ ' 1 ■ ..—ft*»
Oeffentltche Vrrkaufungr«.
ie »u dem Fieselerisch mo6«
Zacharias Wageneriichen
Kötnergut in Hellen gehörige
gesamte Grundstücke, an Län-
dern Wiesen und Gartens,
welche zum Theil denen Arolfern
sehr nabe liegen, sollen mit Ge-
nehmigung Hochfürst! Cammer,
den zoten dieses in der.Fiefeler-
scheu Behausung erbkauflich
aufs Meistgebot versteigert wer-
den. Kauflustige haben sich da-
her besagten Tages VormittagS
ju - Uhr daselbst einrufinden,
der näheren Bedingungen z»
erfahren und nach Befund de-
gethanen Gebots des weiteren
gewärtigt zu seyn. Arosen den
>7ten Merz 178-.
ViZore Lvmmlstlon».
W. Hagemann.
Ein
S<>
e» s *»
Eine zu dem Anthon Friedrich
Pohlmannischen Gute zu Mühl-
hausen gehörige, in den soge-
nanten Eichenpfühlen daselbst
gelegene Wiese, soll Schulden
halber auf das Meistgebot ge-
gen baare Zahlung im 20 Gul-
auf Jen 6ten April! s. c. ange-
setzten Termino in des Richters
Kiepen Hause zu Mühlhausen
Vormittags zu 9 Uhren vor
mir e-nfinden, ihr Gebot thun,
und dem Befinden nach, sich
Zuschlags gewärtigen. Arolsen
jjv»» v •••»--(v”lvv',yT
denfuß nach WtederkaufSrecht den i-tenMerz 1789.
verkauft werden. Kauflustige Vigore LommilHonls.
können sich also in dem des EndS E. Schuchhart.
Montag den zoten dieses baare Zahlung in Carol. zu 1©
sollen auf dem Schreiberi- Gulden öffentlich verkauft wer-
schen Gut zu Maffenhaufen 20 Den. Wer von Diesen Sachen
Stück Rindvieh, z Schweine, etwas zu erstehen gesonnen ist
und einiges Federvieh; dann 4 wird hierdurch eingeladen, an
komplette Wagens, z Pflüge, bemerktem Tag und Ort sich
Ketten und anderes Acker um 8 Uhr des Morgens einzu-
HauSdaltungS- und ArbeitS- finden, und des Zuschlags aufs
G schirr; wie auch allerley Meistgebot gewärtig zu seyn.
HauSgeräthe und Bettwerck; Mengeringhaulen den rrten
endlich ein ansehnlicher Vocrath März 1789.
an Heu und Stroh auch har- Ex Mandato & Comisltone.
ten Früchten, und Kellergemüse Hochfürstl. Regierung,
an ven Meistbietenden gegen Müller. Kriegs-Eomlffaiius.
DeS Johannes KannartS
H^uS dahier, soll Schulden
wegen den »rten künftigen
Monats öffent'ich aufs Meist-
gcbok verkauit werden. Kauf-
lustige wollen daher demeldten
TagS sich an hiesiger GerichtS-
stelie Vormittags rinfinden,
und haben sie nach Beschaffen-
heit deS GebottS , sich des so
fortigen Zuschlags zu gewärti-
gen. Sachsenhausen den -ten
Merz 178?.
Richter, Bürgermeister und
Rath das.
Schwellenberg. Ebersbach.
«w & WW? 9*
Zwey 6jährige Pferde, Zwey Hagen srepwillig, Doch aufs
chahnge Ochsen, Eine Altmelke- Meistgebot, gegen Bezahlung
Kuh, Eme trachtbare Docke, nach Landes- Wehrung, ver-
Ern vollständiger Wagen, und kauft werden. Freyenhage«
verschiedene andere Geräthschaf« Den ?ten Merz 1789.
ten, sollen Montag» den zoten
diese» Monat» dahier in Freyen« Z. t Seehausen.
Die der hiesigen Untermülle- bey hiesigem adel. von Meysen-
rin Ratin und deren Söhnen durgtschem Gericht angeb. nun»
zugedörige, alhier vor Züschen sein Gebott thun: Alsdann
gelegene halbe Hufe Land ., sothane halbe Hufe dem Meist-
foll Schulden halber Dienstag» bietendem, gegen baare Zahlung
den 7len April aufs Meistgebot dem Befinden nach erblich zuge-
verkauft werden. Wer nun schlagen werden loll. Züschen,
solche -u kaufen tust hat, wolle den gten Merz 1789.
sich erstigten Tage», von Mor-
gen- 8 bi- Mittage- 1« Uhren Z. D. Schenckel.
Avertissements.
In de- Herrn Geheimden« Kauflustige können sich also an
Rath-und Hof-Märfchalls von bestimten Tag und bemeldten
Daiwigk Behausung .alhier in Ort, früh Morgen- gegen 8
Arolsen tollen instehenden 6ten Uhr alda einfinven. Ein ge-
April verschiedene Me'wlrS an schriebenes ^Verzeichnisi von er-.
Schranken, Tischen, Stühlen melken Stücke«, kann bey dem
Sopba Lveßels, auch sonstigen Cammerschrelber Schräder ein-
Haußgeräthschasten gegen gleich gesehen werden. Arolsen de»
baare Bezahlung im 20 Gul- aZten Merz 1789.
denfuß, verauctionirt werden.
Durch die mir mitgetheilte guten Aufaang de- im vorigen
Nachricht von der Stadt Cor« Jahre gefaeten und von mir
dach unv Venen Dorfschafken gelieferten KleefaamenS, habe
des Amt ErfenbergS, über den ich m»ch auch nun für dies Iahe
ent-
9* «fr 9 «fr
entschkvßen einen grossen Vor« anzufeuren suchen. Den Peeiß
rath anzuschaffen, und solchen vom Lurerner, ESparsete, um»
um emen billigen Preiß inSgan« teutschen Kleesaamen werde ich
z« Land zu tiefern. Diejenigen mit ehestem genau bestimmen
welche ganze Centner nehmen können. Jchsüge mir noch zum
wollen, belieben sich binnen 14 Beweis eines Men Anfang des
Tagen an nnch zuwenden, wo Kl-edaueSbei, vasvorigesJahr
ich den die Zeit bestimmen wer« mein Absatz, allein ins Wal-
de, um welche der Saame kan deckische zooo Pfund war.
in Empfang genommen werden.
Psunoew iS kan man ihn zu je- Auch nehme ich Aufträge für
der Zeit bei mir erhalten. Vor allerlei Garten- und Blumen-
gulen S-amen werde ich gleich Saamerei an, deren Aechtheit
vo igem Jahre Sorge tragen , ich jedem versichern kann. Cor«
um dadurch dem Lmdmanne, dach den izten Marz 1789.
zu? Fortsetzung des Kleebaues
dessen ungemein grossen Nutzen Th. Varnhagen.
nun n.cht mehr bezmetfelt wird, Apotheker.
Waizenfaat kann fo gut, als das französische Raygras,
wo nicht besser, zu künstlichen Wiesen, unv dann
noch zum Körnerkrage dienen.
<^ch habe schon einige Zeir her zu Dresden hat man über diese
bey Vermischung des Win- zufällig im größer» geschehenen
terwaizenS und Roggens unter Entdeckungen daher sorgfältig
Klerftraten, wenn man alles zu- und im kleinern Versuche an-
sammen offt und grün abbieb, gestillt, wie viele Jahre solche
ohne daß diele Wmkergctreidr Gelretdearten, als Futterkräu-
art, in Aedren schießen könn- ter genutzt» vaurenmögen, und
len, gefunden, daß solche einige um zugleich zu sehen, ob und
Jahre hindurch reichliche Fürte- um wie viel das französische
rung mit Klee vermischt ltefer- Rapgras (v^vena elatior,) über-
len* Im ökonomischen Garten treffen oder ihm nachstehen müf-
SV» V <M
fett; zumal dieß so schönen Er»
trag in Wiesen zu Heu, und
unterm Klee grün gehauen ab-
wirfst, dennoch aber dessen
Saamen zur Aussaatsehr lheur
ist: denn es wercen wenigstens
40 Pfund auf einen Acker von
180 0 Ruthen erfodert, und
das Ptund kosteS 10 bis 16
Groschen. Da man nun einen
Morgen von > 8« O Ruthen nnt
1 bis li Dresdner Scheffel
Waizen besäen kann: so wäre
dieser, wenn er eben so gut
-um künstlichen Wiesengrase mit
Klee vermengt diente, eine un«
gleich wohlfeilere Saat. —Bey
diesen hierüber angestellten Ver-
suchen findet man von Italien
aus einen gleichen Vorschlag,
auf dessen Erfolg man aklso künf-
tig mit dem hiesigen, da es in
zwey sehr enlsernt von einander
entlegenen Gegenden versucht
wird, sehen kann, ob es allge-
meiner rathsam fev, sich des
wohlfeilen WaizenS an statt
des rheuren Raygrases zur Bey-
mischung unter den Klee zu be-
dienen. Wenigstens kann ich eö
den jetzigen im Fe de angestellten
Proben nach schon in der Art
«machen: daß man wohl thue,
dergleichen Waizen mit Wicken
und Habergemenge unter Klee
auSju-äen, das Gemenge mit
Klee 2 Jahre z dis 4 mal grün
zu nutzen, ohne vaß der War-
zen zum Schossen in Aehren ge«
langen darf; da man dann den
Walzen im 3» Jahre zur Aernte
aufschössen lassen kann. Denn
so hat man erliche Jahre rei-
che» Lurrer, und ärntet im
ohne neue Aussaat und neues
pflügen dennoch Waizen. Die
reiche oder schwache Aernte wird
in jeder Gegend entscheiden, ob,
und wie rathsam solches sey.
Zu mehrerer Verschiedenheit in
Versuchen schreiten zu können,
will ich ein Schreiben (aus ei-
nem Italiänischen Journal)
hier mittheilen; wo es heißt.
„ Mein natürlicher Trieb zur
Landwirthlchafft ,st durch den
rühmlichen Eifer, mit dem Sie
die Thätigkeit unsrer Akademie
aufs neue zu beleben beflissen
sind, so wirksam angefeuret wor-
den, daß er mich anhöret,
Ihne» eine Bemerkung zu er-
öfnen, die mir in der Agrikul-
tur ganz von ungefähr in den
Wurf gekommen ist. Ich ließ
im Jahr 178} ein Waizenfelv,
daß mir gehört, abmähen: in-
dem nun der Warzen noch, wie
g wöhnlich, auf dem Felde lag,
fiel ein wenig Sch'oßenwetter
ein, wodurch mir eine ziemliche
Quantität von Körnern aus den
Aehren geschlagen ward. Nach-
94 W Q «ft»
her als derWaizeneingefahrm,
und das Land wieder umgepflügt
war , ließ ich in eben dieses Fels
gemeinen Buchwaizen (Poly-
gonum fagopyrum) und Klee
darunter säen, um dieses Felo
als künstliche Wiese zu benutzen.
Noch im August desselben Iah»
reS , sah ich zwischen dem Klee
und dem Buchwaizen den Wal-
zen, den die Schloßen au- den
Aehren geschlagen hatten , in
großer Menge hervor sproßen;
und als hernach der Buchwai-
zen zu feiner Reife gediehen war,
ließ ich das Feld abmähen. In
den; folgenden Jahren wurde
dieses Feld, oder wenn Sie
wollen, diese künstliche Wiese
alle Jahre »mal abgemäht.
Da aber endlich die wuchernde
Flachsseide < Cuscuta Europea)
in dem Feld überhand nahm; so
machte ich die Beobachtung :
jemehr der Klee nach und nach
auSgieng und sich vom Felde
verlohr, desto stolzer und fre-
cher schoß der walzen in die
Höhe, ob er gleich allemal mir
dem Rlee zugleich abgemäht
worben war. Weil mir nun
im jetzigen Jahre 1787 Der Klee
auf diesem Felde beynahe völlig
auSgieng, und die einheimischen
Pflanzen überall auf der Erde
den Platz deffekben einnahmen,
so entschloß ich mich, den ersten
Hieb diese- Jahre- zu verschie-
ben , und Sie Reifung der neuen
Gräser abzuwarten; jedoch sah
ich während diese- Aufschube-
den Walzen desto mehr in die
Höhe wachsen, und endlich gar
Aehren ansetzen blühen und Kör-
ner trügen.
Diese Facta bestätigten mich
avso rn der Meynung, daß
Warzen «ine Grasarr sey, die,
wenn man st'e nicht zur Reise
komen läßt, mehrere Jahre nach
«inanderimmerfortwacbst. Hier-
aus ziehe ich nun den Schluß:
da die Gräser in ihrem Ertrag
überaus ergiebig sind ; da ste
unstreitig eine bessere Nahrung
für das Vieh geben, als irgend
eine Feld« oder Gartenfrucht;
Da man das Vieh zu jeder Zeit
ohne Bedenken damit füttern
sann, ohne daß man ihm da-
durch Blähungen und andere
Uebel zuzuziehen befürchten dürs-
te, und der Warzen, wie ge-
dacht, perenntrt, ( mehrere
Jahre dauert,) so könnten wir
unS wohl füglich auch des Wal-
zens zum künstlichen Wiesen-
bau bedienen. Dreß würde eur
treffliches Viehfutter vom re ch-
lichsten Erträge geben; ein Fut,
ter, das man nach Belieben de-
EigettthüwerS aufreden vor-
kommenden Nothfall in Aeh-
ren und Körner schießen laßen
könnte. Nach
Mt $ M»
Nachdem ich über den Zufall,
der mir hiermit begegnet war,
meine Betrachtungen bey mir
selbst angestellet hatte, kam mir
der Einfall in den Sinn, fol-
genden Versuch zu machen: zu
AuSgange des Julius Warzen
auf ein Feld zu säen; die eine
Hälffte vreseS Feldes im Octo«
der abmähen, die andere Hälf-
te aber unangerührt von der
Sichel, zu Körnern aufschießen
zu lasten , und in diese Hälffte
Alljährlich Waizen zu säen; vie
eine zur künstlichen Wiese be-
stimmte Hälffte in 3 Theile zu
theilen, und in jedwedem Jahr«
«inen von diesen z Theilen in
Aehren und Körner schießen zu
laßen. Die Hälffte des zum
alljährlichen Körnerwuchse de-
säeten Feldes soll zum Maaß»
stabe des Ertrages von jedem
Jahre dienen, um den Ertrag
der andern Hälffte dagegen hal-
ten zu können. Im kommen-
den Jahre '783 will ich ein-
von den gedachten ; Drittheilen
in Körner schießen laßen, die
andern 2 Drittheile aber sollen
zum Viehfuttee bleiben, und
dann eine Vergleichung des Er-
trags an Körnern und Vnh-
futter auf gedachten 3 Dritthei-
len, mit vem Körnerertraqe der
andern, wie gesagt, alljährlich
zu Körnern besäeten Hälffte
angestellt werden. Im Iahe
>789 soll eben daffelbige mit
dem zweyten der gedachten ;
Drittheile geschehen und die
Berechnung, wie gedacht, wie-
derholet werden. Im Iahe
1790 will ich daS letzte Drit-
theil in Körner schießen laßen,
und die Vergleichung abermals
mit der alljährlich besäeten
Hälffte des Feldes anstellen.
Ist dieses Experiment einmal
gemacht; so wird sich am Ende
ergeben, wie viel Ertrag die
gedachten 3 Drittheile in ihren
respectiven Quantitäten gegen
der zu Körnern besäeten Hälffte
ausliefern. Alsdann wird sich
auch ausweisen, in welchem
Jahre der Ertrag der Körner,
und der Ertrag des Viehfutters
auf den 3 Drittheilen der ergie-
bigere gewesen sey."
Nun wird es meinen Lesern
ein leichtes seyn, diesen Ver-
such mit verschiedenen Abände-
rungen , besonders da es der
Mecklenburgischen und hol-
steinischen Wirthschaft^ in
Grasschläge, wie ich schon oben
S. i? u. 19 sagte, sehr zu stat-
ten kommen kann, anzustellen,
und sie werden vor» Befund
Nachricht zu ertheilen die Güte
haben. d. H
Mit»
0 m* G s»
Mittel wider Insekten auf Zruchtbäumen.
(Aus den Pariser Mcmoi« der Acker- und Landban - Gesellschaft.-
ere von Thoße fand, daß
Terpentinöl Insekten und
Würmer anderer Thiere lövte-
te , wennman sie damit bestrO,
ohne diese Thiere selbst im gewvg-
sten dadurch zu verletzen Da»
her versuchte der Verfasser die«
fei Aufsatzes dieß mit Blatt«
läufen und andern Insekten,
ohne daß die Bäume dadurch
beschädigt wurden. Er ver-
mischte hierauf Terpentinöl mit
sehr feiner Erde, so daß bey-
deS sehr gut mit einander ver-
bunden wurde, that nachher
Wasser hinzu, rührte die Masse
sorgfältig um , biS sie zu einem
ziemlichen Grade von Flüßigkeit
gebracht wurde. Hierin tauchte
er nun die Zweige von Frucht-
bäumen , welche mit Insekten
bedeckt waren, und fand zu fei-
nem Vergnügen, daß sie gänz-
lich, auch selbst die Eyer» zer-
stört wurden, ohne daß Fruch-
te, Zweige und Blätter im ge-
ringsten dadurch litten. Di«
benetzten Stellen kann man mir
Wasser wieder abspülen, oder
auch von dem ersten Regen-
schauerabwaschenlassen. Nach
diesen Versuchen graubt er,
kann man Terpentinöl zu Ver-
tilgung verschiedener Gattungen
Läuse , die unsere Hauethiere
plagen, und auch zuweilen
Krankheiten an Fruchtbaumen
erzeugen, sehr gut gebrauchen.
Weitere Versuche werden leh-
ren wie weit dieß wirksam und
auf andere Fälle anzuwendes
ist.
Dle sieben Haupttugenben.
Öin berühmter Italiänischer Hauptlaster hinzumahlen. Der
Mahler hatte auf Befehl Pabst fragte, welches das sey»
deSPabsteS JnnocentiuS VIII. Er antwortete: Die Undank-
die sieben Hsupttugenden, nebst barkeic. Der Pabst, welcher
denen ihnen entgegen gefetzten La- den Stich merkt«, erwiederte,
stern gemahlet; weil er aber mit er sey es zufrieden, nur müsse
der Erhaltenen Bejählung nicht er alsdann auch nicht vergessen,
zufrieden war, so sagte er zum die achte Haupttugend, die
Pabste: Wenn eS Sr. Heiligkeit Gednld, hinzuzufügen,
gefiele, so wolle er noch das achte
s ^ d
W a t d eck t sch e s
m.
wmmrnmmm
Dinstag den 31»« März 1789»
■■LLJgf.. "■ L . , 1. ---g.$W
V 0 l Z 0 g t rt t Strafen.
*$Vt Ludwig Trachbar von Sodann
er^ Alten - Wildungeu ist we- Ist auch die Dorothea Elisabeth
gen wiederholt begangener Becherin von Canstein wegen
Fruchtdiebstähle auf ein Jahr vieler so wohl in hiesi «er R sivenz
zum Zuchthauß auf Waldeck, als anderwärts verübten D«ebe-
wofelbst er beym Eintritt und reoen dergestalt bestraft worbtN,
feiner Entlassung jedesmahl 25 daß sie zwey Tage nacheinander
Stock Schläge empfangen soll, jedesmahl eine Stunde an den
rondemnirr uns abgeführt wor- Sand Pranger gestellt, den
den. zweiten Tag mit 3 frisch u Ru-
then 30 mahl fustigrrt, und so-
dann auf ewig de- Landes ver-
wiesen worden. Oef-
9* ** O. *»
Oesstntltche. D erkaufungen.
Eine zu dem Anthon Friedrich auf den 6ten Aprill a. c. ange«
Pohlmannischen Güte zu Mühl- setzten Termins in des Richters.
Haufen gehörige, in den söge- Kiepen Hause zu Mühlhausen
«anten Eichenpfühlen daselbst Vormittags zu 9 Uhren vor
-elegene Wiese, soll Schulden miremfinden, ihr Gebot thun,
halber auf das Meistgebot ge- nno dem Befinden nach, sich
gen baare Zahlung im ro Gut- Zuschlags gewärtigen. Arollen
denfuß nach WtederkaufSrecht den ryten Merz 1789.
verkauft werden. Kauflustige Vigore Commission»,
können sich also in dem der Ends E. Schuchhart.
Des Johannes KannartS und haben sie nach Beschaffen-
Haus dahier, soll Schulden heit des Gebvtts , sich des so
wegen den LLten künftigen fortigen Zuschlags zu gewärti-
MonatS öffentlich aufs Meist- gen. Sachsenhausen den 9ten
gebot verkauft werden. Kauf- Merz 178-.
lustige wollen daher demeldten Richter, Bürgermeister und
Tags sich an hiesiger Gerichts- Rath das. ^
stelle Vormittags einfinden, Schwellenberg. Ebersbach.
Verpachtung.
Da die landschaftliche Wein- yen Pfachtliebhaber sich Vor-
Brantwein - und Bier Akziese Mittags am bestimmten Tage
der Stadt Alten-Wildungen bey mir in meiner Behausung
mit Ende Monats May dieses einfinden und gegen annehmlich
Jahrs pfachtlos wird, und zu Gebot nach Tbunlichkeit des
deren weitern Verpfachtung Zuschlags versichert seyn. Men-
Tagefahrt auf Freitag den geringhausen am Lüsten Merz
Lgsten nächstkommenden Mo- 1789« 1
UatS April festgefezt ist; so kön- I. I. Leonhardi.
V er loh r ne
a ch e n.
ES ist eine vergoldete Halt- rurgi Thielen Behausung ver-
aadel mit einem Blauen Stein« lehren worden. Der ehrliche
chen worunter ein Portrait, Finder wolle solche gegen ein
von einem Frauenilmmer, zwi« Douceur im Intelligent > Com«
( scheu der nemn Kirche bis ohn- toir wieder abgeben,
gefähr an des Herrn Land Chu-
Avertissement.
In de- Herrn Geheimden- Kauflustige können sich also an
^ RathSundHof-MarschaüS von bestimlen Tag und bemeldten
Dalwigk Behausung alhier in Ort, früh Morgens -gegen 8
Arolsen sollen instehenden 6ten Uhr alda einfinden. Ein ge«
April verschiedene Meubles an schriebeneS Verjeichmß von er«
Schränken, Tischen, Stühlen mellen Stücken, kann bey dem
Sopha SeßetS,. auch sonstigen Cammerfchreiber Schräder: ein«
- Haußgeratdschaften gegen gleich gesehen werden. - Arolsen den
baare Brrahlung im Gul« iZten Merz 1789.
denfuß» verauctionirt werdeck
.Man hat im porigen Blatt zu bemerken vergessen, daß die
& AbhaMung von perrnnjrenden Walzen aus deS Hr.Rath
ÄRemS Quartal - Schrift genommen ist.
-r k Hat der Mond gar keinen Einfluß auf unser»
Weltkörper?") -
(Mer allen Unsinn, Alfanzerey chen bedient haben , auf einmal
^ und Aberglauben, dessen übersehen wrll, der lese d e co-
" sich unsere alte« Landleure beym milche Beschreibung eines Gar-
-. Säen und Pflanzen, besonders ten peirt - Malters in Hagedorn-
in der Auswal der Hjmmelsjei- Haushalter. Zu
*) Man haltt dagegen das 48 Stück dieser Jntell. Blätter vom Jahr »784.
reo d % _
q-4 unfern Zeiten, ist diese- mehreften Calendern bey jedem
üemllch aus ver Gewohnheit ge- Tage bemerkt stehn, und nach
kommen. Herr von Wisse welchen sich vorzüglich die alten
känat sene schöne Abhandlung »um Säen und Pflanzen zu
von den wichtigsten Regeln der richten pflegten,) nachdemjenj.
Gärtner mit den Worten«»: gen was m jeden. Monat sich
vorzüglich merkwürdige- beym
Nich Mondwandel und Pla- Lanvmann zuträgt, erdacht,
netenlaaf, richtet man sich nicht oder zusammengezwungen wor.
beym Küchengartenbau. Die den. Im Marz ist der Widder
Mistgabeltst da- beste Himmel-- -um Zeichen gewählt, weil m
reichen, — so schrieb schon diesen Monat die Schaafe lam-
Rammelt und hatte Recht. men. Der Jumu- hat den
. Kreb- , weil rn diesen Monat
> Wie kann auch der Umstand, die Tage wieder abnehmen,
Ln welchem HimmelSzeichen eben oder gleich den K'rbS rückwärt-
»ur ^eit der Aussaat Sonne gehn. Da- Sternbild der
oder Mond sichtbar , einen Ein« Junftau ist eigentlich ein Mad-
stuß in da- bessere Gedeihen de- gen welches Aehren ließt, und
auszustreuend, n SaamenS ha- also ein sehr schieklicheS Zeichen
den '» da bekanntlich d»e alten yesErndemonaks. DieWaage
Landwirthe, aufmerksam auf deS September-, zeigt an, daß
denStanv der Sonne am Tage, in diesen Monat Tag und Nacht
und den gestirnten Himmel de- gleich werde, und der Schütze
Nacht-» auf mehrern neben ein- de- November- ist ein eben so
ander siebenden Sternen sich treffende-Bild von der al-dann
solche Bilder erdachten und auf- desonder- getrieben werdenden
ftinnen, di« sie an den Wechsel Jagd.
der Jahr-zeiten, an havßwirrh, ■._■■■ ,
li£b< Geschäfte, an alte Tradt Wer kann sich also wohl träu-
tionen und an alte Geschichte re. men lassen, daß diese, vielleicht
erinnern sollten. bloß zur Äufmerksamkeit dama-
liger Jugend, mit äußersten
So sind ins besondere die i* Zwang der Einbildungskraft zu-
himmlt'che Zeichen oder Stern- fammen gedrängte Sternbilder, ’
bilder des sogenannten Thier» Uno ob der Mond in dem foge-
kreiseS, (welche noch in den nannten Thierkreiß inj der Ge-
y. £i Wirrtnd fft;
Md wo da- Sternbild des
Stubfei oder das der Jungfrau
-efinvlrch sichtbar, das geringste
zum bessern oder fchlechtern Ge»
-eihen des Säen- und Pflan»
zens beyzutragen im Stande
sey.
Line ganz andere Frage aber
ist tij, ob der Mond selbst auf
unsere Erde wirken könne oder
nicht? insonderheit ober in das
Pflanzenreich Einfluß habe oder
nicht? Diele Frage läßt sich
-war sehr geschwind mit Nein
beantworten; sie dürfte doch
ober wohl erner näheren Unter-
suchung und Betrachtung nicht
ganz unwürdig seyn.
Da- große Ereigniß der Ebbe
«nd Ftuth wird noch immer dem
Mond zugeschrieben, und nach
seinem jedesmaligen Stand wer-
den an den issreküsten Tabellen
über die Ebbe und Fluth zum
vorau» gedruckt, welche noch
immer eintreffen, wenn nicht
andere Evenement- einige Ab-
weichungen machen.
Cbm so unstreitig ist e- auch
wohl, daß der Mond imTdier-
rcjche und auch besonders im
menschen lichen Eörper verschie-
dene V räaderungen vorbringt.
So genannt« Feuer- oder Mut-
& WE iei
termähler, dicke Hälse und
andre Geschwülste nehmen meh»
rentheilS mit dem Mond an
Farbe und Stärke ab und zu.
Zeder genauer Beobachter wird
dieses finden, und «ine bekannte
weibliche Krankheit richtet sich
ebenfalls nach den Mond. Jch
kenne einen Mann der jedesmal
in den 3 ersten Tagen des Neu-
monds über die Treue seiner
Frau sich die schwärtzesten Ge-
danken macht, die übrige Zeit
aber ganz ruhig und zufrieden
ist.
Hat man aber auch Bemer-
kungen von der Wirkung deS
Monds in dem vegetabilischen
oder Pflanzenreiche? und daß
er auch in solchem Veränderun-
gen wirklich hervorbringe?
ES wird kerne aufmerksame
WiNhfchafterrn seyn, welche
Nicht bemerkt baden sollte, daß
jedes Sauerkrautfaß zuweilen
mehr, zuweilen weniger Lack-
oder Brübe hat, und wenn sie
sich die Zeit dieser Veränderung
genau auszeichnet, wird sie fin-
den, daß sich solche jedesmal
mit dem MonveSwechfei zuträgt.
Dieß ward also schon ein Fall
wo der Mond in das Pflanzen»
reich ebenfalls wirkt.
Vor
lOSt
Vor etwa 16 Jahren war
ich mit einem alten adlichen
Landwirt!) in Gcsell,chaft; der
«ingetretne Frühling gab Gele-
genheit daß ich ra ihm sagte,
wir würden in einigen Tagen
die völlige Baumblüthe haben.
Dies wäre nicht gut, erwie-
derte derselbe, und eS wäre zu
wünschen daß die Blüthe durch
- kühle Witterung bis nach ein-
getretenen neuen Licht jtüück
gehüllten würde. Aus meinem
Stillschweigen, vielleicht aus
meinem Gesichte, mochte dieser
Mann , der durch seinen Rang,
Älter und Kenntnisse alle mög-
liche Achtung verdiente, wohl
merken, daß ich mich wunder-
te, wie in unsern Zeiten er
noch an den Mond glauben
. .. konnte.. Er setzte deshalb diese
, Unterredung weiter fort, und
versicherte, er habe aus viel-
. -Mrsgen -genauen Bemerkungen
/wie untrügliche Erfahrung ge-
s macht, daß die Bäume welche
nach dem neuen Mond bis zum
Vollmond zur Blüthe kämen,
„ allemal mehr und dauerhafte
Früchte ansetzten , als diejeni-
gen welche im abnehmenden
Mond, zu blühen anfingen.
. Ich machte ihm zwar den Ein-
wurf , daß dieses wohl nicht
von dem Zu- oder Abnehmekr
des Monds herkommen möchte,
sondern die Ursache Mm
bloß in der gmen oder schlech-
ten Witterung der Blürhreit
zu suchen seyn würde. Er vueb
aber bey seiner Meymmg und
angebliche Erfahrung fest ste-
hen, und ich muß bekennen daß
ich eben nicht werter an diese
Unterredung gedacht, und otjo
versäumt habe mich ru bemü-
hen, selbst hierin Erfahrung zu
sammeln./
Im verflossenen Frühjahre,
besähe ich meine Mistbeete, und
fand , daß die Melonen twar
blüheten, aber noch nicht-an-
gesetzt hatten. Ich fragte mei-
nen Gärtner, ob denn noch
gar keine kleinen Melonen da
wären ? dieser j wenigstens im
Melonenbau nicht ganz uneo-
fährne Mensch, antwortete
halb lachend, halb geheimniß-
voll: Nein, sie werden auch in
den ersten Tagen noch nicht
ansitzen. Und warum nicht?
war meine weitere Frage.
Nicht eher bis wir den.Neu-
mond bekommen.
< "j ' t u ■ v ; .1 ■;; 4
Diese Antwort erinnerwmich
an das vorhin angeOhl te Ge-
spräch ; ich dachte an vre
SaUerkrautfässer, und an al-
les was von dem Mond bisher
gesagt worden, unterließ doch
aber
tot
icher nicht diesen meinen Gärt-
ner näher ju examiniren, und
er versicherte viele Zähre durch,
bemerkt zu haben ; daß im ab-
nehmenden Mond die weib-
lichen Melonen blühen, wenn
sie auch noch so nahe bey den
männlichen Blüthen lägen,,
wenn Wärme genug im Mist-
beete sey, und wenn noch so
gute- Wetter und Sonnen-
schein vorhanden, entweder gar.
nicht ansetzen, oder wenn sie
such zuweilen ansetzten, doch
wieder zurückfielen, und welk
würden. Bliebe ja zuweilen
eine solche Frucht sitzen; so
würde sie allemal von hem,
welche beym zunehmenden Mond
zur Blüthe kämen, im Wach-
sen bald überholt. Wie denn
letztere viel größerwürden, und
zeitiger reiften.
■ Alles dieses giebt im Ganzen
nichts weniger als emcn Be«
weiß ab, doch wäre es wohl
der Mühe werth, daß Garten-
freunds und fleisize Beobachter
der Natur sich bem.ühcten,
durch sorgfältige und wieder-
holte Warnehmungen, Erfah-
rungen zu sammeln, aus de-
ren Gegeneinanderhaltung man
finden kö ne, ob sich die vor-
hin erzählte Bem rkungen, Haß
Bäume UKd andere Gewächse,
welche lm zunehmenden Mond
zur Blüthe fomyren, mehrere
und bessere Fruchte ansetzen,
als solche; die im abnehmen'-'
den Mond zu blühen ansän-
gen, wirklich bewahrheiten oded
nicht? ' \
Mein Vorsatz ist es wenig-
stens hierauf künftighin genau
Acht zu haben, und werde
meine Bemerkungen gelegent-
lich bekannt machen ; sie mö-
gen ausfallen wie sie wollen.
Sollte ein oder der 'andere
bereits ähnliche Beobachtungen
gemacht haben, so würde es
gut seyn , solche durch unsere
Jnteü. Blatter ebenfalls betank
zu machen.
Wollte ich weitläustiger seyn;
so könnte ich noch vieles anfüh-
ren, welches Vermuthung ist,
daß das bisher gesagte, nicht
ganz unwahrscheinlich sey; ich
will mich aber bloß aus nach-
folgende Anmerkung einschrän-
ken.
Man hat Gartengewächse,
die länger als 4 Wochen fiic*
crßive Blüthen zeigen Z. C.
die Gurken und die Schwert-
bohnen. Es ist also nothwen-
dig, daß diese sowohl wärend
des zunehmenden als des ab-
neh'
a ■ ' Vm
104 Wf A
nrhmenveN Mondes blühen
müssen und wirklich blühen.
So gewiß diese- ist, so gewiß
ist es auch, daß oonerachret
beyde Gewächse noch immer
fort blühen, wenn man tchon
Früchte von ihnen einsammelt ;
«S sich jedoch tu Tage legt, daß
man oft in einem Zeitraum
von S bi- io Tagen richt viele,
in einem andern Zeitraum aber
nur wenig Früchte zum Ab-
pflücken findet. Angerathene
ganz genaue Beobachtungen
würden eS deutlich machen, ob
hieran die Witterung «Sein
Schuld sey, oder ob die Blü-
then , welche sich im abnehmen-
den Mond zuerst eröffnet, die
Ursache sind, daß sich zu einer
gewissen Zeit nur wenige Früch-
te finden lassen. Dem sey nu«
wie ihm wolle; io sind oben
genannte 2 Gewächsarten im-
mer vorzüglich geschickt, Be-
obachtungen anzustellen.
Geletzt der Füll, eS sey wirk-
lich wahr, daß die im zuneh-
menden Mond sich aufthauenve
Blüthen mehr Früchte hoffen
ließen. WaS kann hieraus
Nützliches vor die Landwirth-
schast genommen, oder wie
könnte «ne solche Warnehmun-
benutzt werden?
(Der Beschluß folgt.)
■rnrr .ii ■ ■. -^ 7
Mittel wider den Hederich in der Gerste.
(Kenn der Acker zu gehöriger
^ Zeit gestürzet, die Stürz-
furche gewendet, und diese wie-
der tüchtig eben geegget worden-
alsdann der Acker mit Dünger
befahren, und dieser gebreitet
worden, habe ich die Saatgerste
an den auf solche Weise zuberei«
teten Acker fahren, auch ein Faß
mit Wasser dahin setzen lassen,
in welches die Saatgerste metzen-
weise geschüttet und darin wohl
umgerühret, wodurch die Hede-
rtchsaat und schlechte Gerste zum
Aufschwimmen gebracht, diese
oben vom Wasser abgenommen,
und dadurch die Saat gereini«
get worden. Hierauf habe ich
daß Wasser abgegossen, und die
feuchte reine Gerste auf den mit
Mist belegten Acker geiäet, und
samt dcm Dünger unterpflügen
lassen. Nachdem 4 oder 5 Tage
verstrichen, kam vre noch lm
Acker von vorher gebliebene
HederichSpflanze hervor,alsdann
ließ ich erst die untergepflügte
Gerstensaat eineggen, wodurch
die ausgeschlagene alte Hede«
tichspflanz« mitausgerlssen wur-
de und auf dem Acker verdorren
mußte. Auf solche Welse bin
ich dieses Unkrauts aas der
Gerste losgeworden, und habe
die schönste rein« Gcrstenfrucht
durch GvtteS Seegen erhalten.
W aIdeä
Mm»«
uiimtQ OM?
maH.tz.^»tzvkii
tst'm'5 Ivans«
-O»l. ., I-J ' !
Dinstag den 7«- April 1789. -f
ESlcral - CitattonesMvo Mnutcyrr ruermus.
.>1 nU;- ??(L <x > -tv*
2» lle diejenigen welche'Än VM; «m B gewisser einzufindeti ; Mu
v» MbchEaven ^9?achlaß., widrigens auf ihre Forderun«
deS verstorbenen Leukenank Füh, gen keine Rücksicht genommen,
ring- dahier-, ex quacumque USÜ Ke für immer damit jurück^
capite einen rechtlichen Anspruch geMrsen werden sollen. Arol-
zu, haben. WNWNe», haben sich sen den iten April 1789.
Memtagden 2§ten Dieses vor M n»r Mr'-irü ?äp V'
nur in meinem l^ogis zu drffen Lx LomMilHone.
liqulä^iori und Begründung W. Hagemann, k
i x 1 iM 1 ' 0" i .. er: ui»v * r 4 0 r if
irr« gnu rirÄüü?L «MJ- Mv iir-
Zur anderweisen Versiege dann auch das Hauß und ge,
rung der Fiefelerffch müäo sackteKötergst iMganzen aus«
Zacharias Wagenmfchen Kö- geboten werben — und haben
ther GuthS Grundstücke wird sich die ^äussere nach Befund.
Terminus auf Mittewochen den ihres Ocbpths auf ein oder die
i^ten Dieses in der-Fieselerischrn andere Art Zuschlags zu gewär-
Bebaufung in Helfen bezielt; Ligen. Arolsen den iten April
Auch soll in sothanem Termin 1789.
Das wohl eingerichtete Fiefelm- Vigore Commissionis.
sche Wohnhauß besonders—und W. Hagemann.
Es,ist der Herr Oberfchenck nung baldiger Erhebung propor-
von Buttlar zum Elberberg zu 'tionirten kl.emillion verstanden
Sistirung einer nunmehro bereit- hat, der Auffenthalt verfchiede-
16 Jahre hindurch gedauerten ner Gläubiger aber, als
Kostspieligen Seguettration sei- I) Der verstorbenen Obristin
ner Güther und Revenuen wil- von Nymprsch, Johanna Wil-
lens, mit seinen Creditoren, Helmina, Ernestina geb. v. Horn
welche vorhin von hiesiger Fürst!. Erben, wegen zweyer Cavita-
Regierung prLvia Htjuidatiöiae lte» von 1000 und 50Ö Rrhlr.
ihrer Forderungen durch Be- 2) Der Obervvrsteberin von
scheid vom LteN Febr. 1779 Hatzfeld - Caroline, Eleonore,
collocict worden, solcher gestatt geb. v. LindLftto., Erbe», wegey
ein Arrangement zu treffen, daß ncxr fl. Franks. Wehrung,
selbige gegen Erlaß eines Theils Und
Des zufordern habenden Capitals 3) Der Generalin v. Boyne«.
und mit gänzlicher Niederschla« burgk, Christine, Eberhardine
gung etwaiger Zinsen den ver- geb. v. Wildsnstein, Erben,
glichenen^ Rest in Zeit 4 Wo- wegen 2000 Rthlr. gänzlich un-
chey nach Dem unten benannten bekant ist, auch ein nicht geriv-
Termjy ausgezahlt erhalten fol- ger Theil der creäitoren wahr-
ten. Minlich aus zu wenigem Vev-
Ob nun zwar bereits ein be- trauen daß das Vergleichs Ge-
Irächtlich« Thell diesen Vor- schüft zu stände komme und die
schlag nachdem - entworfenen Zahlung des Vergleichs Quanti
Plan eingegangen und privatim erfolge, oder aber durch unge»
sich zu der nach Zeit und Hof- gründete und verkehrte insinua-
tio-
M F tW
ttones vom BeMtt zu diestm alSdätw zurückbleibende pro
psSo bisher abgehalten worden ; consentientibus angesehen, und
Als werden nicht nur diese, son- nach demjenigen, was die meh-
dern auch sämtlich obengedachte testen Gläubiger befchliesen das
des Herrn OberfchenckenS von psÄum Remissorium ronfirmirt
Vüttler Gläubiger hiermit vor- werden solle,
geladen, indem ein für allemal Gestalten dann übrigens zu
auf Mittwochen den zten Junii gleich hiermit betank -gemacht
dieses JahrS bestirnten Termin wird, daß bey entstehender güt«
entweder selbst in Person oder lichen Uebereinkunft öie Chfro-
durch zu Eingehung eines Ver- grapKsrü wenigstens in 4odiS
gleichs lpeciMer bevollmächtig- Jahren noch keine Hofnung
te auf Fürstl. Regierung zur haben in die Erhebung zu kom-
gcwöhnlichen GenchtS-Zeit zu- men, und daher die denen fel-
crfcheinen, sich auf den alsdann den offen'rte rf pro Lene vor-
vorgelcgt werdenden Plan, wel- waltenden Umständen nach zu
chrr auch vorher bey der Com- Acceptiren am geratensten seyn
mißion einzusehen stehet, an- dürfte. Caffeü den rten Martii
noch bestirnt zu. Protokoll zu er- ' 178-.
klären und Respee die vorhin
privatim bereits befchehene Re- W. Rüppell.
mission zu ratihabiren, wiedri- Regierungs SeccetariuS.
genfaÜS zugewartigen, daß die vig, Commis,
Verpachtung.
Da die landschaftliche Wein- nen Pfaichtliebhaber sich Vor-
Bradtwein - und Bier Akziefe mittags am bestimmten Tage
der Stadt Alten - Wilvungen bey mir in meiner Behausung
mit Ende Monats May dieses einfinden und gegen annehmlich
Jahrs pfachtlos wird, und zu Gebot nach Tbunlichkeit des
deren weitern Verpfachtung Zuschlags versichert seyn... Men-
Tagefchrt auf Freitag den geringhausen am 26ssen Merz
24sten nächstkommenden Mo- 1789.
natS April festgesezt ist; so kön- I. I. Leonhardi.
V
AVer t t ff
Bey Herz Emanuel in Arol-
sen ist frischer Kleefarnen, das
Bey Meyer Herz in Arolsen
ist gegen gut Geld ju haben.
Aechter Rigaer Leinsaamen
daS Spind L Rthlr. 12 Gr.
Recht guten frischen Klee-
saamen, will ich jedem Wal-
decker dem an gutem Saamen
gelegen ist, und der die grossen
Vortheile, des Kleebaues nun*
mrhro einstehet, auch seine
Haußhalt, seinen Ackerbau und
Viehstand zu vermehren und zu
verbessern wünscht, den Cent-
ner zu 2; st. 12 kr. aber ohne
Brief Porto und Fracht in
Franckfurthrr Wehrung schaf-
fen, und ohnentgeltjich ver-
schreiben; nur müssen die Gel-
der frey gesandt werden , und
wird die Fracht beym Abholen
des Saamens bezahlt.'
Waren aber gantze Gemein-
den, die vor sich eine Quanti-
tät wollen komtnen lassen , und
diesen Herbst erst die Zahlung
zu leisten gedächten, auch denen
wist ich gegen einen Schein zu
Michaeli1.J.zahlbar den verlang-
ten Kleesaamen kommen lassen.
Vor gutem frischen Saamen
will ich jedem Bürge seyn.
Wäre auch jemand, der mit
der Art zu säen, wie er grün
e m e tu &
Pfund zu 7 Mgr. gut Geld
zu yerkaufen.
Hanfsaamen das Sp. zoGr. -
Kleesaamen das Pf. 5^ Gr.
Bricken das Stück 1 Gr.
verfüttert, und auch trocken
gemacht würde, keinen rechten
Bescheid wüßte , auch diesen
will ich gern und willig meine
Siebenjährige erprobte Erfah-
rungen mitlbeilen.
Wohne ich jemand zu Abge-
legen , der wolle sich nur un-
mittelbar an Herr Pfefferkorn
- im SteinernbauS zu Franckfart'
addreßiren, und von vielem
meinem avertisscment Erwäh-
nung thun, so stehe ich davor,
daß er guten und frisch n Saa-
men in obigem Preist erhalt.
Da ich aber kcineswegeS mit
dem Kleesaamen Handel treibe,
sondern mein Erbieten nur allein
dahin gehet, den Saamen so
wohlfeil und gut, als es immer
seyn kann einem jeden zu schaf-
fen; so wird mir auch Nie-
mand verargen, wann ich nur
allein vor baare Zahlung, oder
auf sichere Anweisung den Klee-
saamen kommen lasse. Niever-
Wildungin den asten Merz
>789.
Z. C. W. Ritter.
Hat
** $ «Ä» 109
Hat der Mond gar keinen Einfluß auf unsern
Weltkörper?
(Beschluß )
den Obstbäumen, welche liche Erfahrung bestätigt, daß
im Freyen stehen, kömmt wirklich von Gewächsen, wel-
es bloß auf den Hauch der Na- che im zunehmenden Mond
tur, der unter den Befehlen blühen, die mehresten Früchte
desjenigen stehet , dem Wind zu erwarten stünden: fo müß-
und Meer gehorsam ist, an; ob te man die Aussaat dergestalt
sie im zunehmenden oder ab» bestimmen, daß wenn alles den
nehmenden Mond blühen sollen, gewöhnlichen Gang gehet die
und könnte Hiebey freylich mit Blüthe sich ln zunehmenden
unserer Macht nichts gethan Acht zeigen muß.
werden ; allenfalls könnte der
Kunstgärtner, der Pflaumen Doch genug hievon. So
und Kirschen in Glashäusern v el ist und bleibt allemal aus-
und Pfirsigen in Kasten zu tret- gemacht, daß, wenn Blüthen
den hat, wenn er weiß, wie noch so schön, wenn die Wit-
viel Wochen vom Anfang des terung bey derselben noch so
Treibens bis zur B üthe erfor- gut, dennoch öfters wenig
deri-ch sind; seine Einrichtung Früchte erfolgen, und gegen-
so machen , daß seine Baume im theils ist oft die Witterung in
zunehmenden Monde blüheten. der Blüthzeit so schlecht, daß
man alles für verlohrcn hält,
Von den Gewächsen, welche und doch ist das Jahr reich an
in den Gemüßgarten, auch auf Früchten, warum sollte man
Feldern gezogen werden, weiß, nicht aufmerksam aufdleUrsa-
man es zuverläßig anzugeben, chen davon seyn? sollte man
wie viel Zeit von der Aussaat sie auch im Mond suchen wüst
bis zur Blüthe, bey gewöhn sen.
licker Witterung erforderlich ist; ' .rrrSnn k»
Würde <S nun durch untrüg-
.■'*-{/ Jiggr-fo»
.«ui Sam« h Am .MstlrL fmöife M rritm'Hum ,-ch
Eines
ii© & 90F
Eines Oekonomen, Anmerkungen von Vertagung
der Wucherblumen.
(Aus dem Lippischen Int. Blakt.)
Wucherblume, in hie»
sigen Gegenden Schölt-
Marsche Blume genannt , ist eine
an den mehresten Orten nur gar
zu bekannte Pflanze, daher eine
ZenaueBeschreibung davon über«
flüßjg seyn würde; es ist eine
jährliche Pflanze, welche, wenn
sie Raum genug hat, Busch-
weise bis zu der Höhe von zwey
Schuhen wächset, rund um-
her die saftigen dicken Neben-
stcngel ausbreitet, dicke, flei-
schigte, saftige, gezackte Blät-
ter ohne Stiele hat, welche un-
ten die Stengel umfassen, und
eine angenehme helle blavgrün-
tlche Farbe haben. Die Pflanze
treibet eine Menge Blumen
von einer schönen, weitleuchtcn-
dett goldgelben Farbe, welchem
die Linneische Klasse der Syn-
gensia gehören: mithin eine
große Menge kleiner Saamen
hervorbringen; die nach des
Ritter von Linne Anmerkung
in dieser Klaffe vorzüglich leicht
vollkommen werden.
Wenn man beurtheilen will,
wie diese Pflanze zu vertreiben
sey, so muß man sich zuförderst
ihre Natur und Eigenschaften
bekannt machen.
0 Da eS eine jährliche
Pflanze ist, welche^ im Herbste
-nach vollendetem Saamen ver-
trocknet, so hat man nicht zu
besorgen, daß die Wurzeln in
der Eede zurückbleiben und wie-
derausschlagen, wie bey andern
Unkräutern, als den Diesteln,
nur gar zu gewöhnlich ist.
2) Der Saamen hat eine
dicke Hülse; weil er dicke Hülsen
hat, so kann er lange Zahre in
der Erde liegen, ehe er keimet.
Ich habe bemerkt, daß meinem
Acker, welchen man, um ihn
von dieser Pflanze zu befreven,
ohnbestellt liegen ließ, der da-
rinn ausgestreute Saamen erst
nach zwanzig Jahren keimete,
wie das Feld wieder aufgebro-
chenwark
g) Die dicke Hülse veran-
lasset, daß der Saamen nicht
leicht keimet; er müsse denn H
oben sehr flach in der Erven zu
liegen kommen, b) lockere
Krume, auch c) warme und
feuchte
III
feuchte WitterMg, anbey H viele Saamenkörner tief, und
viel Luft haben. keimen sodann mcht eher, bis
sie erst bey, anderweitigem Pflü-
4) Das Feld kann also voller gen in die höhe kommen. '
Saamen stecken, und von die, ^
je« wenig oder nichts keimen, 7) Eine zede Blume hat über
wenn mr Saamen 2) nicht beym hlwvett vollständige Saamen-
UlNpflügen an die Oberfläche korner: Eine Pflanze, wenn
kommt, oder wenn b) ein Re- sie rechte Art hat, bringet an
gen das Feld gleich zuschlagt, die hundert Blumen; Der
oder c)svenn starke Dürre ein- Saamen ist, ^wenn kaum die
fällt, oder wenn ä) eine andere Blume abgeblühet hat, zeitig,
Pflanze frischer und eher auf- und fällt bald aus. Wenn die
wachset, und der Wucherblume Pflanze ausgeriffen Und Hinge-
die Luft nimmt. warfen, wird, verdorret sie
deswegen nicht, sondern die
r) Dies letztere ist die Ursa- Blumen kommen gemeiniglich
che, warum im Winter * Rocken zur Vollkommenheit und brin-
selten Wucherblumen aufwach- gen reifen Saamen.
sen, weil diese erst im Frühjahr .tl tr
keimen, der Rocken aber schon . 8) Man begreift also, wenn
vor dem Winter das Feld über- in einem Umkreise von wenigen
ziehet; den Winter über auch Schuhen mehrere Jahre nach
daö Feld eine feste Börke fetzt. einander viele taufend Saamen«
korner ausgestreuet werden,
6) Der Saamen ist ziemlich welche langsam nach einander
schwer. Wenn ein Feld de- keimen, warum viele Jahre
ackert, und sonderlich die Kru- lang in der Folge jährliche neue
me von der Egge durchgearbeitet Pflanzen aufgeben rönnen, wenn
wird , so fallen die schwersten man auch alle Sorgfalt nimmt,
Theile gemeiniglich in den daß kein neuer Saamen aus-
Gründ : also senken sich auch fällt.
(Der Beschluß folgt.)
Frucht»
uz s» m
Frucht» Brod ^Fleisch/- und andere Pretße
vom vorigen Monat.
Arolsen. Corbach. lWildung. Mengtttngh.Pyrmont.
Früchte. ven zoten den zoten den zoten den 24ten den 2ote»
§ rtt* gr. -ti. gr. rtl. gr. kt!. gr. rtl. gr.
5 Weitzm 0 0 6 24 7 S > ... ... - 7 - -
5* Korn ' 0 0 4 12 5 # 0 - 4 !2
2 Gerste . i 0 3 * Z 18 s - 3 - .
S Hafer - $ * i 24 2 - ^ * r .7 > “j
a Erbsen - 0 * 4 4 12 - 1 • y ■ «. 1
s Bohnen 0 0 S * 4 12 0 - 0 0
§ Saamen € 0 * ' 0 ' 7 ‘4 *ti 0 ' 0~ ’
3 Älnlz ' : 0 *' x 0 * * 4 0 s ' ' "
Ps 2». gr pf Pf 2t. gr. pf. Pf. A. gr. pf ! Pf. 2t. gr. pf. Pf 2t- gr.Ps.
Brödt t 2 29 2 t Z 8 2 - I 20 Z 4 2 , 3 8 2*.
Wecke , (« *4 afbäL ? iz >* 4 -- 28 I I - 28 - I 24 I - .
das Pfund mgr. Pf rgr. pf. ngr. W mgr. pf. mar. Pf.
2 4 2 z 2 4 r 4 2 4
Kubfleifv 2 2 2 I 2 , "2 2 - I 2 '2
Kaibsie-sch i 2 l 5 ! . 'Ir t/,1 ~ ■ -- . 2- -
H-mmelfl. 2 4: i - A - " iiv ^ 3 ' ; 2 4
Schweinfl. %m '4 !^*ä ,2 b. .‘.,4- - 2 3 2 4
R0kh?w. 2 ; 2 2 2 2 r 1 2 4
Schweines. 5 » i 4 4 4" . 4 r s fm .
Nierenfett 5 « ' 5 t 4 ■ 4 § - 4
Bukttr - 5 i 6 6 ; # s 4 4
igl.Brant. r 5 * - .. 5 /> 6 - f * 4
■■, . t t
Es werden diese Blätter «Ne Dienstag in dem biestgenJnt. Coim. au-grge-
be« »nd Vierteljährig mit 12 Mar. in Schätzungs-Währung bezahlt. Ein«
Zklne Stücke kosten t Mgr. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Pcrsohuen welche das Blatt mithalten, wird so wie für die Bestel-
lung derer Land-Bothen aus - und zu rem Intel. Comt. nichts bezahlt. Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein quittire,
MWWNWWD
NSW
O-WÄ
- ’ Dinstag den 14-° April 1789.
«wfl - . L...... > ,
Edlctak* Citationes und öffentlicher Verkauf.
lle diejenigen welche an dem
ohnbedeutenven Nachlaß
des verstorbenen Leutenant Füh-
ring dahier, ex quocumque
capite einen rechtlichen Anspruch
zu haben vermeinen, haben sich
Montag den 27ten dieses vor
mir in meinem Logis zu dessen
liquidation UilD Begründung
um so gewisser einzufinden ; als
wivrigens aus ihre Forderun-
gen keine Rücksicht genommen,
und sie für immer damit zurück-
gewiesen werden sollen. Arol-
sen den iten April 1789.
Ex Commissione,
W. Hagrmann.
1X4 E n «*
Zur anderweitrn Versteige-
rung der Fieselerisch moäc»
ZacharmS Wagenerifchen Kö-
rher GuthS Grundstück« wird
Terminus auf Mttewochen den
i zten dieses in der Fieselertschen
Behausung in Helsen bezielt;
Auch soll in sothanem Termin
daS wohl eingerichtete Fiefeleri-
sche Wohnhauß besonders—und
CS ist der Herr Oberfchenck
von But'lar zum Elberberg zu
Sistirung einer nunmehro bereits
16 Jahre hindurch gedauerten
Kostspikligen Sequestration sei-
ner Güther und Revenuen wil-
lens, mit seinen Creditoren,
welche vorhin von hiestger Fürstl.
Regierung prLvi» liqulstatione
ihrer Forderungen durch Be-
scheid vom 6ten Febr. 177-
colloeirt worden, solcher gestatt
ein ^rrantzemendzu treffen, daß
selbige gegen Erlaß eines Theils
des zufordern habendenCspitalS
und mit gänzlicher Niederschla-
gung etwaiger Zinsen den ver-
glichenen Rest in Zeit 4 Wo-
chen nach dem unten benannten
Termin ausgezahlt erhalten sol-
len.
Ob nun zwar bereits ein be-
trächtlicher Theil diesen Vor-
schlag nachdem entworfenen
Plan eingegangen und privatim
fich zu der nach Zeit und Hof»
dann auch das Haust und ge-
samte Kötergut im ganzen au-«
geboten werden — und haben
sich die Käuffere nach Befund
ihres Giboths auf ein oder die
anbete Art Zuschlags zu gewär-
tigen. Arolsen den iten April
*78* _
Vigore• Commission«.
W. Hagemann.
nung baldiger Erhebung propor-
tionirten 8.ernMon verstanden
hat, der AuAnthatt verschiede-
ner Gläubiger aber, als
1) Der verstorbenen Obristin
von Nymprfch, Johanna Wil-
helmina, Erntstina geb. v. Horn
Erden, wegen zweyer Caprta-
lten von und 500 Rrhlr.
4) Der Obervorsteherin von
Hatzfeld, Caroline, Eleonore,
geb. v. Lindefeld, Erben, wegen
1100 st. Franks. Wehrung,
und
l) Der Generalin v.Boyne-
burgk, Christine, Eberhardine
geb. v. Wrlvenstein, Erben,
wegen 2200 Rthlr. gänzlich un«
bekant ist, auch ein nicht gerin-
ger Theil der Lre6itoren wahr-
scheinlich aus zu wenigem Ver-
trauen daß das Vergleichs Ge-
schäft zu stände komme und die
Zahlung deS Vergleich- Quanti
erfolge, oder aber durch unge»
gründete und verkehrte insinua-
MW V MW us
tiones vom Beytritt zu diesem
vsöta bisher abgehalten worden;
Ais werden mchtnur diese, son-
dem auch sämtlich obengedachte
des Herrn Oberschrnckens von
Burmr Gläubiger hiermit vor-
geladen, indem ein für allemal
auf Mittwochen den zren Junii
dieses ZahrS destimten Termin
entweder selbst in Person oder
durch zu Eingehung eines, Ver-
gleiche lpecisliter bevollmächtig-
te auf Fmstl. Regierung zur
gewöhnlichen Gericht--Zeit zu«
erscheinen, sich auf den alSdann
vorgelegt werdenden Plan, wel-
ch r auch vorder bey der Com-
wrß on einzusehen siehet, an-
noch besttwt.ru Protokoll zu er-
klären und Refpee die vorhin
privatim bmttf deschchene Re-
mission zu räkibabiren, wiedri»
gensalls jugttvartigen, daß die
Da andeute aus da» Biller»
Lecklfche Kötter-Guth zu Gel-
lersdau en nur zzoRthlr. ge-
boten , dieses Gebot aber noch
zü Heringe befunden worden,
so ist anderweitiger licitarionS
Termm auf Montag den 27trn
dieses aygesezt, und können
alSdann zurückbleibende pro
■consentientibus angesehen, und
nach demjenigen, waS di« meh«
resien Gläubiger beschliesen das
pa^um Remisionury ronfikmirt
werden solle.
Gestalten dann übrigens zu
gleich hiermit deka-t gemacht
wird, daß bey entstehender güt-
lichen Ueberemkunft die Chiro.
erapharii wenigstens jy 40 bis 50,
Jahren noch keine Hofnung
haben in die Erhebung zu kom-
men, und daher die denen sel-
ben offerirte 2 f pro Cent vor-
waltenden Umstanden nach zu
acceptiren am gerathensten seyn
dürfte. Castell den rten Marti»
-789.
W. Ruppell.
Regierungs Secretarius.
vig. Commis.
diejenigen so Lust dazu haben
sich in Termins zu Gellere hau-
einsindm, ihr Gbottbun und
nach Befinden der Umstände
sich des Zuschlags gewärtigen.
S. Waldeck den rten April
»789
Fürfil. Waldeckl. Amt vaf.
Beföks
B e f ö r. d e ran g e tw ** r *
Dem Hr Cammer- S<cre> nen; so ist solche dem Hr. Com-
tair wtntvrberg haben Jots miffarr Schwenken verlteden,
Durchs den Charakter als uno ihm Hc. Goerre jun- als
Brunnen - Duecror mtt Raths- Conrro»em deygegrrr». Auch
Reng tkytzet gt; uns da der- haben JhroDurchs, den Hr.
selbe oer Äerwattemg des Ge Gerichts - Schultheiß Rlein-
neral Fruchkbodens anderer ihm schmic zu Corbach zum lland-
obiiezenden Beschäftigungen ha!« Commissaris gnädigst tu ernen-
ber nicht weiter vorstehen kön- nen geruhet.
-
Der p ach
Demnach der bisherige Erb-
beständer der bey Braunsen
belegenen Herrschastl. so Mahl-
als Sage-Mühle JchannHeN'
rich DTen seit mehreren Jäh-
ren einen starcken Pacht Rück-
stand aufwachsen lassen, solchen
aber ohnerachtet aller häufig ge-
gebenen Fristen und Nachsich-
ten nicht nur nicht abgeführt,
sondern sich auch auf keine Art
zu erklären vermögt hat, wie
er selbigen berichtigen wolle; so
ist derselbe dann seines an ge-
dachter Mühle habenden Erb-
bestandesrechts verlustig erklä-
ret, und zu anderweitiger Un-
Lunge iw
terthuung gedachter Madk - und
Sage - Mühle auf Erbbestand
ooer allmfalS auch auf Zeit-
Pacht ' rermirrus -ad Hckatrdum
auf Montag den 27keN April
anberaumet. *
Es wird daher solches öffent-
lich hiermit bekant gemacht,
damit Pachilusttge an etmelre-
tem Tage Vormittags gegen 9
Uhr sich alhier auf Fürstl. Cam-
mer einsinden, »hr Gebot thun,
und sich nach Befinden des
Zuschlags gewärtigen können.
Arolsen den 7ten April 1739.
Aus Fürstl. Waidecki. Cam-
mer daselbsten. , -4
Da die tandschaftliche Wern-
Brantlvein- und Bier Akziese
der Stadt Alken - Wiloungen
mit Ende Monats May dieses
Jahrs pfachtlos wird, und zu
deren weitern Verpfachtung
Tagefahrt auf Freitag den
24sten nächstkommenden Mo-
nats
natS April festgesezt ist; so kön-
nen Psucht!i«dhMr sich Vor-
mitkm« an bestimmten Tage
bey mir in meiner Behausung
«nßnSen mw gegen annehmlich
D e r l o h r v
Zwischen Mengeringhausen
und Arolsen ist ein silbern
Schild von einem Degengehenk
vmohren worden; der Finder
A vt r t i s
Da ich nunmehro den Preiß
de- Kleesaamens bestimmen kan,
so mache ich hiermit bekant,
daß so wohl der deutsche als auch
Lucerner - Kleesaamen den Cent»
ner um 22 Gulden 12 Mgr.
Waideck. Wehr, und das Pfund
um Mge. bei mir zu haben
ist. Ich ersuche diejenigen
welche gesonnen find ganzeCent-
ner zu nehmen, binnen 8 bis 14
Ein grosser Theil unsers
Wwdcckl. Publikums weis ev
der Asche des Wohlsee!. Herrn
'Senior und Pfarrer Schotten
zu Corbach wohl immer noch
warmen Danck; daß derselbe
unsere Gartenliebhabec so treu
und uneigennüzzig mit den be-
sten Erfurter tzvämereyen ju be-
sorgen pflegte.
^ ** 117
Gebot nach Thunlichkeit des
Zuschlags versichert seyn. Men-
geringhausen am 26sten Merz
>789.
I. I. Leonhardi.
e Sachen.
wolle es gegen ein Douceur im
Intelligenz-Comtoir wieder ab-
geben.
'ements.
Tagen, wenigstens sichere Be-
stellung bei mir zumachen, weil
ich nach verlauf dieser Zeit den
Saamen wegen seiner schon jezt
steigenden Theurung um vorigen
geringen Preis nicht mehr
mögte liefern können. Corbach
den 8ten April 1789.
Theodor Varnhagen.
Apotheker.
Eine gute Gelegenheit hat
mich an Die durch dessen Todt
eine zeitlang für uns versigt ge-
wesene Quelle geführt, und ich
kann hiermit sagen; daß ich im
Stande bin, jedem Liebhaber
eben so aufrichtig als wohlfeit
zu bedienen, und in dieser Vor-
ausftjjung bei mir zu haben find,
n*
nicht nur alte mögliche Sorten
von Gartensaamen, aiS:
Allerlei Kränker-, Kohl-,
Wurzel , Sallat- und Lattia-,
Radies- unvRettig, auchRub-
und Zwiebelsaamen; img eichen
alle Sorten Gartenbohnen und
Gartenerbsen, sondern auch und
besonders alle Gattungen von
K ee und künstliche Graftreien,
als: Brabanver, oder Spani-
scher Klee, rothen und meisten,
Luzern, Esparzette, oder Tür-
kischer Klee, Rargras, oder
Wreftnhafer und v g.
Wann bisherige Anpreiftr
solcher Articuls das Publikum
bald durch versicherte Gewähr-
schaft für die Güte und ba'd
durch andere Promessen an sich
zu ziehen suchten; so wird ver-
hoffentl. mit eben diesen Ver-
pflichtungen um so mehr ein
Mann Eindruck hoffen können,
welcher im Lande angesessen und
im Stande ist jeder gegen vei-
hoffen aufkommenden Unzufrie«
denheit zugenügcn.
Und ich verspreche mir so zahl-
Bey Gottschalk Emanuel in
Mengeringhausen ist zu haben
i Bey Herz Emanuel in Arol-
sen ist frischer Kteesamen, das
reicheren Zuspruch, je vielfälti-
gere Bewerft ich verhoffentl. an
den Tag lege, daß es ganz mei-
ne Sache sey, unserem geliebten
Vaterland« in vielem Betracht
nuzdar zu ftyn; in welcher Rück-
sicht ich dann auch eine wärmere
Beherzigung der denen Lacken
und Obladen, welche ich offen-
bar besser und wohlfeiler, iür
allen Ausländischen verfertige,
erwarten können» und auch in
diesem Articuln bei dieser Gele-
genheit allwegig bestens em-
pfehle.
So viel es jenen Gegenstand
der Sämereyen bctcifr, können
entferntere Liebhaber daß Ver-
zeichntß im Intelligenz - Comtoir
einsehen — und sich daselbst von
der für allen andern Herfür ste-
henden Billigkeit der Preise zu-
gleich überz ugen. Nur bitte
ich diejenigen, welche allenfal»
von Klee starke Quantitäten
haben möztcn, mich davon ge-
fälligst bei Zeiten zu avertrren.
Corbach den 4ten April 1789.
C H. Warnecke.
ächter Rigaer Leiysaamen im
billigsten Preis.
Pfund zu 7 Mgr. gut Geld
zu verkaufen.
Bey
ÄM % «W 119
Bky Myer Herz in Arolsen Hanfsaamen da- Sp. zoGr.
ist gegen gut Geld zu haben. Kleefaamen da- Pf. Gr.
Aechter Rigaer Leinsaamen Bricken da- Stuck 1 Gr.
da- Spind i Rthlr. 12 Gr.
Eines Oekonomen, Anmerkungen von Vertilgung
der Wucherblumen.
(Fortsetzung, j
y) CS wird ferner begreiflich,
»vie ein Feld mehrere Jahre be-
stellet werden kann, ohne daß
sich eine merkliche Anzahl von
diesen Pflanzen zeiget, und auf
einmal, wenn die Witterung
darnach ist, und die Beacke-
rung des Feldes ihnen gelegen
kommt, dennoch daS ganze Feld
damit überzogen sey.
ro) Wir dürfen unS auch
nicht wundern, woher, wenn
auch lange Jahre verhindert
wird, daß kein« Pflanze neuen
Saamen ausstreuet, gleichwohl
noch alljährlich neue Pflanzen
keimen, und dieses zu Zeiten
im vierten oder fünften Jahre
mehr als in denen vorhergehen»
den.
11) Aus dem angeführten
wird weiter klar, daß wir nur
ein Mittel haben, unser Feld
von Wucherblumen zu befreyech
nemlich wir müssen ein paar
Jahre daran wagen, und das
Feld mit dem größten Fleiße
solchergestalt brachen, und
mehrmalen vergebens umackern,
daß aller in der Erve seit vielen
Jahren gesammelter Saamen
hervor und zum Keimen komme,
und hrernächstdie jungen Pflan-
zen, ehe sie blühen, verstöhcet
werden.
Ich habe «in Feld größten,
thelS davon befreyet, wo sie
sich feit undenklichen Jahren so
häufig eingelaamet hatten, daß
gar kein Sommerkorn darauf
zu bauen war; das Feld wurde
im Herbste, so bald daS Korn
herab war, nach einem warmen
Regen stach umgepflüget, so lief
in dem nemlichen Herbste eine
große Menge. ES ward dar-
auf überegget, die Egge riß
i2e m? m
also die gelaufenen Pflanzen
aus, und beförderte das Kei-
men von andern Saamenkör-
nern; alle gekeimten Pflanzen
vergiengen im Winter von
selbst.
Im folgenden Sommer ward
das Land fünfmal gepflüget,
und dazu jedesmal einsruchlba-
reS Wetter gewahlct; nach
wenig Tagen lief eine unglaub-
liche Menge Pflanzen; diese riß
die jeder Furth folgende Egge
loß, und beförderte neue Saa«
menkörner zum Keimen«
Das Pflügen geschahe An-
fangs tief, hernach flacher,
damit nicht allemal die klein-
lichen Ervtheile an die Ober-
fläche kamen.
Nach der Brache habe ich
wohl Rüben säen lassen, welche
erst spät gesäet werben und nie-
drig bleiben, also den Wucher-
blumen Luft genug lassen, an-
bey am ausjäten nicht hindern ,
welches nicht versäumet werden
darf; die zurückbleibenden klei-
neren Pflanzen werden bey dem
Aufziehen der Rüben mit her-
aus geworfen, und verderben
im Winter ehe sie Saamen
tragen«
Lein nach der Brache zu säen
ist auch gutes muß solches
wegen der häufig darinn auf-
schießenden Wucherblumen zwei-
mal gejätet werden, und dieje-
nigen, denen der Flachs gehö-
ret , werden dazu gezwungen,
weil sie sonst nichts vom Flachse
haben würden. Man bedinget
mit denenjenigen, welche Lein
für Geld säen, ein, daß sie bey
Aufziehung des Flachses alle
Wucherblumen nur aufziehen,
und vom Felde herunter schaffen
müssen.
<Der Beschluß folgt.)
E % ^ rst
W a l d e ck i s che s
Intelligenz. Blatt.
Dinstag den 2i<» April 1789.
Evictal - Citationes und öffentlicher Verkauf.
as Stephan Fieselerische
mocio Zacharias Wage-
nerische Hauß und Kötherguth
in Heisin sollFreytaqS Yen rten
mstchenden Monats May in der
vorhin bekant gemachten Maasse
im ganzen und im einzelnen
leztmechltg versteigert werden;
DeS Endes Kauflustige an be-
meldtem Tage in die Wagene-
rifche Behausung eingeladen
werden. Arolsen den »6ten
April! 1789.
Vigore Gommistionis.
W. Hagemann.
ES
m? o s»
ES ist 'der Herr Oberschenck geb. v. Lindefeld, Erben, wegen
von Buttlar zum Elbetberg zu noo fl. Franks. Wehrung,
Ststirungeiner nunmehrobereilS und
16 Jahre hindurch gedauerten z) Der Generalin v. Boyne«
Zkostlpieligen Sequestration sei- bürgt, Christine, Eberhardine
ner Güther und Revenuen wil- geb. v. Wiloenstetn, Erben,
lenS, mit feinen Creditoren, wegen roooRlhlr. gänzlich mt«
welche vorhin von hiesiger Fürst!, bekant ist, auch ein nicht gerin-
Regierung preevia iiguiäatione ger Theil der Lreäitoren wahr«
ihrer Forderungen durch Be» fcheimich aus zu wenigem Ver-
scheid vom Lten Febr. 1779 trauen daß da- Vergleichs Ge-
rolloeirt worden, solchergestalt schäft zu stände komme und die
«in Arrangement zu treffen, daß Zahlung deS VergtelchS Quanti
selbige gegen Erlaß eines Theils erfolge, oder aber durch unge-
deS zufordern habenden Capitals gründete und verkehrte insinua-
und mit gänzlicher Niederschla- tiones vom Bevtrur zu diesem
gung etwaiger Zinsen den ver« paÄo bisher abgehalten worden;
glichenen Rest in Zeit 4 Wo- AIS werden nicht nur diese, son-
chen nach dem unten benannten dern auch sämtlich obengedachte
Termin ausgezahlt erhalten sol- des Herrn OberfchenckenS von
len. BuMer Gläubiger hiermit vor«
Ob nu» zwar bereits ein Ke- geladen, indem ein für allemal
trächtlicher Theil diesen Vor- auf Mittwochen den zren Junii
schlag nachdem entworfenen dieses Jahrs bestimten Termin
Plan eingegangen und privatim entweder selbst in Person oder
sich zu der nach Zeit und Hof- durch zu Eingehung eines Ver-
nung baldiger Erhebung propor- gleichS lpeciaiiter bevollmächtig«
tiomrten Remission verstanden te auf Fürst!. Regierung zur
hat, der Auffenthalt verschiede- gewöhnlichen Gerichts Zeit zu«
ner Gläubiger aber, als erscheinen, sich auf den alsdann
,) Der verstorbenen Obristi'n vorgelegt werdenden Plan, wel-
von Nymplsch, Johanna Wil- cher auch vorher bey der Com-
helmina, Ernestina geb. v. Horn mißion einzusehen stehet, an-
Erben, wegen zweyer Capita- noch besttmt zu Protokoll zu er-
lien von 1000 und 500 Rthlr. klären und Respee die vorhin
2) Der Obervorsteherin von privatim bereits beschehene Re.
Hatzfeld , Caroline, Eleonore» Mission zu ratihabiren, wiedri-
gen-
d V q» m
genfalls zugewärtigen, daß die Zähren noch keine Hofnung
alSvann zurückbleibende pro haben in die Erhebung zu kom-
coa5entientibu5 angesehen, und men, und daher die denen sei-
nach demjenigen, was die meh« den offerirte zf pro Cent t>or«
resten Gläubiger beschliesen das waltenden Umständen nach zu
PLÄUM k.emiKonum confirmirt acceptiren am gerathensten seyn
werden solle. dürste. Lassest den rten Mart»
Gestalten dann übrigen- zu »789.
gleich Hiermit bekant gemacht
wird, daß bey entstehender gük« W. Ruppell.
lichen Ueberemkunft die Chito- Regierung- Secretarius.
graphafü wenigstens iN40 bis 59 vig, Commis,
Da andeute auf das Biller- diejenigen so Lust dazu habe»
becktsche Kötter-Guth zu Gel« sich in Termins zuGellershau-
lersbausen nur g zo Rthlr. ge« einfinden, ihr Gebot thu» und
boten, dieses Gebot aber noch nach Befinden der Umstände
zu geringe befanden worden, sich des Zuschlags gewärtigen,
so ist anderweitiger ticitationS S. Waldcck den rten April
Termin auf Montag den 27^0 1789.
dieses angesezt, und können Fürst!. Waldecki. Amt das.
<53
55
S
w
.Sh» ..
-M
er
<3
N
L
<53
I
A
69
ÖO
a
&4
V
Ȁ
<3
kJ
£
Z
<3
G
R
«
s
u
»
OG
§
2 «
&■
<*> c* | *n |. >o | h <* | | J
I^8 * w»c* oooo | c» I >o |
I g S,® fn «'oI - I___________I
<ac< rt m
^ Z § ■» |
•e 2
2 m kJ
if‘:
»*t
**■ io CNOO *r<0 9MT VM^
c< H « « ----
llll^ll I |
Fs ! j I I I ! W fl H H H « {
> 1 I I I I 1
ZZl |
I I
m
,i_i
I J
cn «sf- ^t-
U£
<3
<r
Ä
D.h c<
. ^ ^ I, <>■ | w | C< i1 1 1' 1 C» VMTN^> 1 1 | 1 |_|
so co m cs 00 C\>0 O Q <M >h C* f d h*oo u-» ia I O
«M -, cqm es cf c* c< mpnc< ^ 1 m & d M >■« >*< m | c«
lAs
%1 O oc es <f r- »-t so <t cs co r- c* m
Ä ÖN ÖN v\ C< m rj« hi CO n hi 0^<cn
L» ' N fl * H
h« d ^ h H nO (
> r- ** <r fn ^
(M^HCOO<tVN
CO
r*
ci
I I I I I I I II I I I II I I I I 11 III
I
vö & 3
2° <35 # *»S
^Cr oo c
_ « S " x«r
S»rfg&Ä I
£ SzNc°
C w jCt' fs 52
^wJ'C-S 52 MMÄWStl
gSS-glÄtSfegen-
R^ßZUZ
m d co ^ *r>v© r^oo On i
13 3 cs -3 rr*p £; C
(S&Ü”*5500^55
NWO^O M w Cf><t ICNO
11 c< « d c«
TD
OvÖ
e*
ON
n
3
ct
8
I
V)
>LL ®SiS
•=■ = ^ s *&§ 2S
!«SLx
r»
«n
N S* "«
«MeaM ist vom itm 2«n. »78« bi« dahin 178? an
rSrandbeschädigte «nd sonftm gezahlt.
1) Im Amt Eisenberg, wegen Berthold Beckers zu
Fiechtdorf abgebrannten HauseS —
2) In der Sladt Mengeringhaosen wegen GoreftLed
Luleys durch Branvbeschadigten HauseS.
z) Im Amt Walbeck für Frantz Reiß abgebranten
Scheure. — — —
4) In der Residenz- Arolsen wegen Jhro Hochfürstl.
Durch!, der Fürstin Frau Mutter durch Brand
beschädigten Bewohnung — — —
5) Bep der AcciS^ Lasse ist zu Capital angelegt.
6) An Hr. Landssscal Lagreze vor Visitation der jeden
OrtS befindlichen Feuergeräthschaften.
7) An dr. Landbaumeister Escher vor rectificirung
der Svecial Catastern — — —
8) Dem Postboten Fresen das Jahrlohn — —
9) Rechners Gehalt — —
10) Receß aus vorjähriger Rechnung —
Die Ausgabe der 8umma von
mit der Einnahme ad — — —
verglichen behält Rechnungsführer zu for«
dern — — — —
Und ist nunmehro auf Capital angekgt — —
------——4051 SXiblt 3 Mgr. 6 Pf.
«Ml. Wal«-«.
Commißlon.
% von Daltvigk. Th. SevttlN.
^ E. W« Waldeä.
Rthlr 9t Pf
105 x6 r
>5 — —
*7f — —
>5 20
1847 5 4
50 — —
73 iS —
66 24
38 8 2
2387 30 i
2229 >4 X
‘5
Der»
r.6 MP Ci
D erpa
Demnach der bisherige Erb-
beständer der bey Bcaunfen
belesenen Herrschaft!, so Mahl,
a!S Sage-Mühle Johann Hen-
rich D'.Mn seit mehreren Iah
ren einen starcken Pacht Rück-
stand aufwachsen lassen, solchen
aber ohnerachtct aller häufig ge-
gebenen Fristen und Nachsich-
ten nicht nur nicht abgeführt,
sondern sich auch auf keine Art
zu erklären vermögt hat, wie
er selbigen berichtigen wolle; so
ist derselbe dann seines an ge
dachter Mühle habenden Erb-
besiandesrechts verlustig erklä-
ret, und zu anderweitiger Un-
A v e r t t f
Es sollen 6<o Centner GuS
eisen verkauft werden, wer sol-
ches kaufen will, kann sich bei
Da ich nunmehro den Preist
des KleesaamenS bestimmen kan,
so mache ich hiermit bekant,
daß so wohl der deutsche als auch
Lucerner - Kieesaamen den Cent«
ner um 22 Gulden 12 Mgr.
Waldeck. Wehr, und das Pfund
um 5z Mgr. bei mir zu haben
ist. Ich ersuche diejenigen
welche gesonnen find ganze Cent-
ner zu nehmen, binnen 8 bis 14
' tU Ng.
terthuung gedachter Mahl > und
Sage - Muhle auf Eebbestand
oder allenfals auch auf Zeit-
Pacht Terminus ad Hcitandum
auf Montag den r7ten April
anberaumet.
ES wird daher solches öffent-
lich hiermit bekant gemacht,
damit Pachtlustige an ermelve-
tem Tage Vormittags gegen 9
Uhr sich alhier auf Fürst«. Cam-
mer eivfinden, ihr Gebot rhu»,
und sich nach Befinden deS
Zuichlags gewärtigen können.
Arolsen den 7ten April 1789.
AuS Fürstl. Watdeckr. Läm-
mer daftlbsten.
e m e n t 6.
mir melden. Arolsen den i6t«n
April! 178?.
G. F. Sonnemann.
Tagen, wenigstens sichere Be-
stellung bei mir zu machen, weil
ich nach verlauf dieser Zeit den
Säumen wegen feiner schon jezt
steigenoenTheurung um vorigen
geringen Preis nicht mehr
mögte liefern können. Cordach
den 8ten April 1789.
Theodor Varnhagen.
Apotheker.
Eines
Eines Oekonomen, Anmerkungen von Vettilgun-
der Wucherblumen.
(Beschluß.)
In einer Braache wird noch
nicht aller Saamen keimen, so
muß man die folgenden Bestel-
lungen so einzurichten wissen,
daß weniger Saamen von
Wucherblumen keime, und die
einzelnen etwa ausschieffenden
Pflanzen muß man sorgfältig
ausjäten, und mit möglichstem
Fleiße verhüten, daß kein fri-
scher Saamen hinzukomme.
Wenn die Bestellzeit um ist,
muß das Brauchen mit voriger
Vorsicht wiederholt werden, so
kann «S fast nicht fehlen, daß
das Feld ganz frey werden muß.
Man wird auch die Wucher-
blumen überhaupt auf Feldern,
welche gebratet werden, nicht
so häufig antreffen, als in
Sandgegenden, wo keine Bra-
che gebräuch ich ist.
Sonst habe ich noch ange-
merkt, daß die Wucherblumen
sich auf gewissen Feldern vor-
züglich gut vor andern gefallen
müssen. Denn in den nemli«
chen Gegenden, ja auf dem
ärmlichen Felde stehen sie zu
Zeiten auf einer Seite häufig,
und an andern Stellen findet
man sie fast gar nicht; ohnge-
achtet der nemliche Mist und
die nehmliche Einsaat Wechsels-
weife gebraucht wird, auch be-
kannt ist, daß sie durch beydes
fortgepflanzet und ausgebreitet
werden. Das mehreste scheinet
an der Bestellung zu liegen.
Bey der Aussaat muß man
sich hüten , daß solche rein ge-
sichtet sey; denn da der Saa-
men von Wucherblumen kleiner
als das Korn ist, kann man
dieses davon reinigen. Man
siehet auch darnach, daß das
Stroh, worin die Wucher-
blumen sind, nicht zum Mist
genommen werden.
Bey diesen gebrauchten Vor-
sichten ist noch möglich Wucher-
blumen zu vertilgen.
Frost»
rrr SS- «»-
5 k § Ä
1 knftrn Lasern sinv die Bkiz-
M Ableitcr bekanv; es ist ihrer
in diesen Blättern öfters ge-
dacht ; ohne daß wir uns jedoch
rühmen tönten damit auch nur
eine einzige Anlage veranlaßt
zu baden. Vieleicht sind wir
mit den Frost - Ableiter glück-
licher. Auch sind die Anstalten
dazu unbedeutender; ein Glas
Wasser , und ein Strohseil;
und unsere Baum - Blüthe hat,
wenn Nachtfröste einfallen nichts
weiter zu befürchten. Eine Er-
findung welche der Gubernial-
rath und Crevshauptmann Rit-
ter von Bienenberg in Böh-
men,' bekand gemacht hat ; und
wovon er folgende Beschreibung
mittheilt: die Frost - Ableitrr
sind Stroh - oder Hanfseile;
sie werden um den Stamm
des Baums geschlagen und
mit ihren Enden in ein mit
Brunnenwasser gefülltes Ge-
chirr eingesenkt, doch so, daß
ie nicht über dem Wasser
chwimmen, sondern in dasselbe
eintauchen, welches mittelst ei-
nes am Ende angebundenen
Steins geschehen kan. Diese
Ableitung kan von mehreren
neben einander stehenden, oder
an Gltterwerk festgemachten
Bäumen, in ein einziges Gefäß
geschehen, jedoch unter der
b l e t t er.
Vorsicht, daß die Geschirre
frei und nicht etwa von den
Aesten des Baums bedeckt ste-
hen, damit der Frost ohne
Hinderniß nach dem, Ablnter
in das Geschirr wirke, und so
von dem Wassr angezogen
werde. Diese Vorsorge rst vor-
züglich für das Frühobst und jene
Bäume nöthig, de.en Blüthe im
Frühjahr mit den Blättern zugleich
oder auch allein treibt, und im Monat
März und Aprl dem Erfriere» aus-
gesetzt find. Herr von Bienenbcrg
hat vesfals Proben gemacht; vorzüg-
lich haben im Jahre -787 seine Apri-
kosen an Trilagen zeitig im Monat
März zu blühen angefangen, denen er
sogleich die Ableiter anhing. Es fielen
6 b»S 8 starke Nachtfröste ein; dem
ungeachtet blühten sie fort, setzten
Obst an, und er genoß die Freude,
auf dieser Gartenseite von 7 Bäumen
i6Schock schöne und wohi ausgereiste
Aprikosen abzuösen, wo doch zuglei-
cher Zeit in andern Gärten alle Apri-
kosenviüthe erfroren war. Um sich
von der Wirkung des Ableiters gründ-
lich zu überzeugen, setzte er ansere
mit Wasser gefüllte Gefäße hin und
her und in der Gegend der Ablsiier
frei im Garten, besah täglich früh
derselben Eisdecke, welche nach Ver-
hältniß, daß daS Eis in diesen freien
Gefäßen nach der Dicke eines Stroh-
halms angesetzt war, dieses in den mit
Adleitern versehenen Kannen immer
die Dicke eines Fingers enthielt, wo-
durch sich also der zusammengezogene
Frost gegen den zerstreueten auszeich-
nete.
«**>•» «?
Wal-eckisches
JkltMgenz. Blatt.
Dinstag den 28'" April 1789.
«M( j- . 1 —° .. - ■ -----st«
Circulare
an sämtliche Amts - und Stadt»Obrigkeiten/ auch
Gräflich- unvadeliche Gerichte.
QjXty dem allzemein an-rkann- gen gefunden, die Frühjahr»
ten schädlichen Einfluß/ Hude auf den Wiesen biö zum
welchen das verspätete Früh- Nen May neuen Skyks verge-
jahrs HÄHen der Wiesen auf d e stalt einzuschränken , daß nur
Heu Nutzung hat, und bey Mein knj nigrn davon ausge-
VtM geringen Vo theil welcher nommen syn sollen, welche mit
dem Landmann dadurch zu auswärtigen Grenz-Nachharn
wächst, haben Wir Uns bewo- Koppel Huoe haben, in sofern
diese
m ? WM K WM
diese nicht zum gemeinen besten, geschwindere Beförderung durch
zu gleichmäßiger Einschränkung den Weg dcS Umlaufs von Uns
vermögt werden können. Wie beliebt worden. Arolsen den
daher Unser Wille ist, daß diese 24ten April 1789.
Unsere Anordnung gleich jetzo
zum Vollzug gebracht werde. Fürstlich Waldeckl. zur Regie«
so ist deren Bekantmachung zu rung. rc. rc.
Oe ffen tltcher Derkauf.
Das Stephan Fieselerische DeS Endes Kauflustige an b<-
n»o6c> Zacharias Wagenerifche meldtem Tage in die Wagene-
Hauß und Kötherguth in Hel» rische Behausung eingeladen
fl n soll Freytags den iten inste- werden. Arolsen den isten
henden MonatS May in der Aprill 1789.
vorhin bekant gemachten Maasse
jm ganzen und im einzelnen Vigore CommislTonis.
leztmahlig versteigert werden; W. Hagemann.
Avertissements.
Bcy Hr. Apotheker Krüger faamen das Pfund zu 6 Albus
in Wildungen ist frischer Kle- zu haben.
Auch Beyer Baruch in Arol- Pfund zu 6 Mgr. zu verkau-
fen hat frischen Klesamen daS fen.
Herz Emanuel in Arolsen hat Leinsaamrn das Spind zu 2
extra guten und frischen Rigaer Gulden gut Geld zu verkaufen»
2 kleine Wagen mit 4 Räder hen beim Becker Schneider zu
und Geschirr für i Pferd, ste- verkaufen.
MP & ** -Zr
Wie Ker Kleebau ohne Nachtheil Des Getreidebaues
möglich zu machen.
L>er wichtigste Einwand, den
^ man gegen den Kleebau,
mit einiger Wahrscheinlichkeit
vorbringen kann , bestehet sonder
Zweifel darin, daß dadurch,
dem Getreidebau gar zu viel
entgehen und folglich dasjenige
was man auf des einen Seite
gewönne, auf der andern
hinwiederum verloren gehen
würde.
Die meisten Wirthe, die von
der Kleewirthschaft keine richti-
gen Begriffe haben, sondern die
Sache nur bloß nach demjeni-
gen , was bisher an einem oder
andern Orten hierunter gesche-
hen, beurlheilen, stehen in den
Gedanken, daß zu dem Kleebau
eigene Koppeln, die allez Jahr
umgewechf.lt, von neuem be-
mistet/ und besäet werden wü-
sten, nöthig wären.
Ich gestehe gar gerne, daß
dir Klecivirthschast, wenn ste
auf keine andere dem Getreide-
bau unschädliche Art betrieben
werden könnte, ven ihrer vor-
züglichen Nützlichkeit sehr vieles
tödimti y unv ich keinen zu-
reichenden Grund, darauf so
feste zu bestehen , haben würde.
Der Kleebau muß dem Ge-
tteidchau nicht den geringsten
Eintrag thun, vielmehr densel-
ben offenbar befördern; wer die
Sache auf einen andern Fuß
nimmt, der kann davon keinen
Nutzen ziehen.
Nach der gemeinsten Acker-
Einrichtung stab, die sämtli-
chen zu einem gute gehörigen
Becker in drey von einander ab-
gesonderte Felder abgetheilet >
wovon alle Jahre zwei, daseittt
mit Winter - und das andere
mit Sommergetreide besäet wer-
den, das dritte aber ruhet, und
unter dieser Ruhe zugleich zur
künftigen Winterung bestellet
wird. Nach dieser eingeführten
Ordnung trägt eine jeve Few-
abtheilung zwey Jahre hinter-
einander^ in dem ersten Win-
ter- und in dem zweyten Som-
mergrtreide, in dem dritten aber
liegt es Brache. ES folgt also
das BrachfeldUnmittelbar auf
das Gersten - und Sommerfeld,
dergestalt, daß dasjenige Feld,
welches in dem gegenwärtigen
Jahre Gerste getragen bat, in
dem nächstfolgende zur Brache
liegen bleibt.
Nun aber säet man z. B in
einem Jahre so viel Klee, als
man zur Ausfutkerung feines
Viehes nöthig hat. Man lässet
diese
rzr m? m
diese mit Klee vermengte Gerste
zu ihrer völligen Reife ge-angen,
und erndtet sie nedst ver übrigen
zu ver gewöhnlichen Zeit ein«.
In dem ersten Jchre har man
von dem Klee, weil er mit ver
Gerste abg,hauen wird, weiter
keinen Nutzen, als daß da-
Gecstenstrohfutter, wegen der
darunter vermengten Kleesten-
gel und Blätter gar sehr verbes-
sert wird. In dem darauf fol»
genden Jahre wird man den
Klee, bey einer nur etwas
fruchtbaren Witterung, vor
der Mitte des MaymonatS an,
dis rum September mit dem
grösten Nutzen zur Fütterung
gebrauchen, und in diesem Zeit»
raum wenigstens zweymal ab-
mähen lasten können.
Im September läßt man die-
ses zum Winter» Frucht-Bau
destimte Klee Land ohnangerührt;
hat man es zweymahl genüzt,
so begnüge man sich damit;
Die dritte Schur gehört dem
Acker, giebt ihm den nöthigen
Dünger, hält ihn locker, und
macht ihn geschikt zum künfti-
gen reichlichsten Frucht-Ertrag.
Man pflüge diesen Klee also nur
immer unter, und wenn erauch
über einen Fus lang wäre, und
bestelle darauf das Land mit
Winter-Frucht.
Hieraus ergiebet sich ganz-
deutlich , daß ein jeder Eigen-
thümer und Gulhsbesitzer, wenn
er den angerathenenKletbauauf
diese Art treibet, dadurch m
dem Getreidebau nicht das aller-
geringste elnbüffet.
Die Gerste, unter welche der
Klee gesäet worden, wird in
Ansehung des StrohfutterS
ganz offenbar verbessert, und eS
ist nichts übertriebenes, wenn
man solches den meisten Heuar-
ten gleich schätzet.
In der Brache, Mlche ohne-
hin nicht zum Getreide, son-
dern, bloß GraStragen bestimt
ist, geschiehet dem Ackerbau
ebenfalls nicht der geringste Ab,
bruch, weil die Kleestücke mit
der übrigen Brache zugleich mit
besäet und bestellet werden. Daß
aber der Klee die Kräfte des
Ackers so wenig aussauge, daß
er vielmehr demselben zur offen-
baren Düngung und Vermeh-
rung seiner Fruchtbarkeit ge-
reiche, die bey diesen Umständen
unvermeidliche einjährige Be-
stcllung der Kleestücke auch dem
Getreidebau auf keinerley Art
schädlich sey, sind Wahrheiten,
welche durch die Erfahrung sich
genugsam bestätigen.
Vom
MP 8 M» -zz
Vom Nachtheil des übermäßigen Erbftnbaues.
^>ie Erbsen (schreibet Herr re.
von Beneckmdorff) gera-
then unter allen Früchten in der
Altmark am schlechtesten. Auf
mehr als das zweyte und dritte
Korn können die dortigen Wir-
the selten Rechnung machen.
ES werden daher auch, im Ver-
hältnis der andern Getreydear-
ten. nur wenige gesäet, und
vielleicht würde man noch weni-
ger sich mit deren Anbau ab-
geben, wenn eS nicht derSchä-
ferey halber, bey welchen es,
wie bekannt ist, die Stelle des
Heues mit vertreten hilft, ge-
schehen müßte.
In Pommern und der Neu-
mark siehet eS hierunter ganz
anders aus, indem daselbst die
Erbsen an den meisten Orten,
wo <S nur die Güte des Bo-
dens einigermaßen verstatten
will» ungemeinwohl gerathen»
Allein eben dieses verkettet
manche Wirthe, daß sie durch
übermäßige- Erbfensäen ihren
ganzen Ackerbau zerrütten und
in Unordnung bringen. Daß
sie die Kräfte deS Landes erschöp-
fen, und dadurch zu einer schlech-
ten Roggenerndte Gelegenheit
geben, wäre der geringste
Schade, der von ihnen ange-
richtet wird, indem sie den Ab-
gang am Roggenertrage durch
ihren eigenen Ertrag vollkom-
men ersetzen.
Der größte Nachtheil, so sie
ln dem Ackerbau verursachen,
bestehet in der Verqueckung deS
Landes. Daß dieses eine unaus-
bleibliche Folge von den Erbsen
sey, ist jedermann bekannt ; diese
Verqueckung verspüret man
nicht blos in der ersten, nach
den Erbsen folgenden Tracht,
sondern man wird noch viele
Jahre nachher, mit dem Erb-
senlande , um es von den Que-
cken und Unkraut gehörig zu rei-
nigen, zu thun haben, und am
Ende doch wahrnehmen, daß
ein Ackerstück, welches mehr-
mals zu dieser Frucht genom-
men, immer fchkechtern Roggen
und Gerste » als ein anderes, so
niemals Erbsen getragen hat,
bringet.
Daß diese Beobachtung rich-
tig, und in der Wahrheit ge-
gründet ist, kann einem geübten
und erfahrnen Wirth nicht un-
bekannt seyn.
Um so mehr aber ist es zu be-
wundern , daß vemohnerachtet
hier-
i34 SS* G M*
hierunter, von vielen kein gehö-
riges Maaß gehalten wird,
weiches man besonders bey den
Zettpächtern der Landgüter
wahrnimmt.
Die Erbsen find zwar an und
für sich selber, eine edle Frucht,
welche nicht allein zum wirth-
schaftlichen Gebrauch auf man-
cherley Act angewendet werden,
sondern auch die baare Ein«
nähme merkiich vermehren hel-
fen können. Ich bin auch gar
nicht gemeiner, das Erbsensäen
gänzlich zu Widerruthen, indem
sie in der Wirthschaft zur Spei-
sung des Gesindes, Mästung
und andern dergleichen Dingen
mehr, fast unentbehrlich sind.
Nur den Mißbrauch widerrathe
ich, und. daß man an so vielen
Orten das Verhältniß seiner
Ackergröße, bey dem Erbsensäen
außer Augen setzet, kann bey
keinem ächten Landwirth Bey-
fall finden.
ES mag diese Frucht so nütz-
lich und einträglich seyn, wie
sie will, so kann doch der Scha-
de» der, durch ein unverhält«
nißmäßigeS Erbsensäen, in dem
ganzen Felde angerichtet wird,
damit niemals ausgeglichen
werden.
Ein vernünftiger WirH muß
bey seinem Ackerbau jederzet auf
daS Ganze sehen, und alles, waS
diefeS zerrüttet, ist verwerflich.
Weizen, Roggen und Gerste,
sind und bleiben allemal die
Hauptfrüchte, worauf ein Ack r-
bau treibender Landwitth fein
vornehmstes Augenmerk richten
maß. W nn es nun unstreitig
ist, daß diese Hauptfrüchre bey
dem üdermäßgm Erbsensäen
gar sehr leiden , und weder in
Ser gehörigen Menge, noch
Art, gewonnen werden können,
so verwirft schon die Vernunft
selber diesen Mißbrauch.
Diejenigen, di« zu dieser
wirthschaftlichen Ausschweifung
wohin besonders, wie schon vor-
hin erwähnet worden, die Zeit-
pächter gehören, geneigt sind,
wissen LwarmancherleyEntschuk-
dtgungrn, womit sie vaS viele
Erbsensäen beschönigen wollen,
anzuführen; allein sie Haltenge-
gen den im vorstehenden Ab-
schnitt angenommenen allgemei-
nen Grundsatz , insgesammt kei-
nen Stich.
Die meisten suchen sich hier-
unter, mit der Nothwendigkeit
des ErbsenstroKcS für vle Schä-
fereyen, zu decken» DaS ErbS-
stroh
*» % wm >Z5
siroh ist zwar allerdings ein
nahrhaftes Futter für di« Scha-
fe, und es kann damit einiges
Heu erspart werden. Allein die
gierigen Schäfer machen zuviel
daraus, und die vernünftigen
unter ihnen, müssen selber geste-
hen, daß das häufige Erbsen-
strohfutler den Saafen zuletzt
schädlich werde, indem selbige,
desonvevs die Jährlinge, wenn
sie solches einiWochen Hinter-
emander bekommen, in rar
Blutpissen verfallen. Man sie-
het hieraus, daß das übermä-
ßige Erblensäen den Schäsereyen
«her schädlich als nothwendig ist.
Beo einer ordentlichen Wirth-
schastsemrichtung, muß alles,
und also auch der Schaafstand,
mit dem Ackerbau in einem rich-
tigen Verhaitn-ß stehen. Wo
vieler Acker ist, wird man auch
gemeiniglich eine starcke, und wo
weniger Ackrr »st. e»ne schwache
Schaferey antreffen.
Auk jedes hundert Schaafe
zwey Scheffel ErbsenauSsaat zu
rechnen, ist vollkommen hin-
reichend, unv ks kann diestS eini-
germaßen zur Richtschnur die-
nen, um das Verhältniß des
ElbsensämS mit dem Schaaf«
stände in den meisten Wirthschaf-
ten zu bestimmen.
Nirgends (saget unser Autor)
wird da- Erbfensäen mehr über-
trieben, als rn der EolbergifchtN
Gegend an der Ost - Seekanre.
Der dortige sämmtliche, so-
wohl Herrschaftliche als Bauer-
acker, ist in vier verschiedene Fel-
der eingetheilet, welche Ord-
nung an und vor sich löblich und
Nachahmungswerth ist.
Da aber diese Felder derge-
stalt bestimmt sind, daß in dem
einen Weizen und Roggen, in
dem zweyten Gerste und Hafer,
in dem dritten aber, blos Erb-
sen gesäet werden, und das vier-
te zur Brache liegen bleibet, so
wird dadurch das nützliche, so
sonst mit dieser Einrichtung ver-
knüpft wäre, gänglich wiede-
rum vereitekS.
Denn, wenn jährlich der vier-
te Theil des ganzen Feldes mit
Erbsen und andern Hülsenfrüch-
ten bestellet wird, so ist offenbar,
daß das ganze Feld in einer Zeit
von vier Jahren mit Erbsen be-
säet worden ist, und also ein auf
dcrglelchen Art behandeltes Feld
nicht allein durch und durch mit
Qucck n und Graswurzeln an-
gefüllet seyn, sondern es auch
jemals völlig davon zu reinigen,
fast unmöglich fallen müsse.
Die
r,6 KS- CI WZ
Die wirkliche Beschaff nheit
des dortigen Ackers beweiset sol-
ches ganz unwiderfprechlich, und
der bloße Augenschein kann da-
von eine genügsame Ueberzeu-
gung geben. Die vasigen Wir-
the haben , ihren Acker durch
das häufige Erbsenjäen zu ver-
quecken, um so weniger Ursach,
als derselbe schon seiner Natur
nach sehr grasartig ist, und sie
denselben, durch ras überhäufte
Erbsrnsäen noch immer gras-
artiger machen.
Unser Autor merkt hiebepan,
daß in vorbenannten Gegenden
die Entschuldigung wegen des
für die tzvchäserey nothwendigen
Erbsstrohes fast gänz ich hinweg-
sällt, und folglich das über-
mäßige Erbsensä.n eine bloße
alteDchlendriansgewohnheitist.
Denn die Fettigkeit und Gras-
artigkeit des dortigen Bodens
verstattet nicht, daß starcke
Schäfereyen gehalten werden
können. An Zuchtlchäfereyen
ist fast gar nicht zu gedenken.
Alles, was von dieser Viehart
gehalten werden kann, sind
Nach
Für die Unterthanen indenen
Aemtern Waldeck und Wi dun
gen, »st recht guter Deutscher-
ünd Lucerner Kleeiaamenange-
lchast, und den Landdereuter
Hammel oder Schöpse, weil die
dasige W.ide blos eine Fett«
weide ist, die sich besser für da-
Rindvieh als Schaafe schickt.
Der dortige Acker ist dem An-
sehen und seiner innern Güte
nach gewiß einer der fruchtbar-
sten, und würde m Weizen und
Roggen die reichsten Erndten
bringen, wenn er nicht durch
das übermäßigeErbsen?äen dazu
untüchtig gemach- würde.
Die Landwirtde der dasigen
Gegend haben hierunter um so
weniger Entschuldigung, al-
die dortigen Erbsen größtentbeilS
nur in schlechten schwarzen Fut-
tererbsen bestehen, wovon im
Verkauf wenig Gewinnst zu er-
warten ist. Sie gehen zwar
vor, daß sie derselben zu Füt-
terung ihres Viehes und beson-
ders der vielen Zugpferde, so
sie halten müssen, benöthiget
wären. Allem ein vernünftiger
Kleebau in dem jetzigen Erbsen-
felde könnte dieses alles reichlich
ersetzen, und zugleich den Acker
von der schädlichen Vcrqueckung
befreyen.
trag.
Dewes zum Auswiegen überge-
ben worden. Das Pfund
kostet 4 Mgr. 4 Pf. gut Geld
und der L mdbereuter bekämt r
Heller vor das Ausnuegea.
«»SS» IST
Waldeckisches
«sch
U'm 'i'lT 'S«i{\u: -: S ,-i, i? "C 'ti.
Dinstag den 5- May 1789.
o
— 1 -■■ 1 .........■—* -------------------
Oeffentlicher Derkauf.
erwöge etgangener Verord-
nung Hochfürstlicher Re-
gierung sok das ehemalige Piutzi-
sche nachmals Georg Flammt«
fche drei Vrertellpännrge Acker-
gut zu Twiste, (worüber vor?
längst der ConcurS erkannt wor-
den), in zwei gleiche Tbei'e ge-
theilt» und davon die eine Hälf-
te gegen baare Zahlung aufS.
Meistgebot verkauft werden.
W'e ich nun zu Bewürkung
dieses Verkaufs auf Montags
den iSten Mai d. I. Tagefahrt
bestimt habe; So können Kauf-
lustige alsvenn vor m>r erschei-
nen, dre näheren Bedingungen
vernehmen, und bei Annehm-
lichkeit des Gebots den Zuschlag
erhalten. Arolsen den rzken
April 1789.
Vigore Commissionis,
Sköcker» Auf
IW
MM WL
Auf Verordnung Hochfürstl.
Regierung üNd Anstehen weili
Obeljäger Schmittischen Hrn.
Erbgenchmen fol Montags den
25ten May und folgenden Tag«
das kadl'r stehende Haus mit
dem dahinter ge egenen Garten,
den Baum - Graß und Ge-
müsegarten in di.r sogenanten
Iüxdengrund, der Garten am
Schl ßberge und übriger Mo-
biliar-Nachlaß, an verschiede-
nen goldenen Ringen, Silber,
Mans- und Weibökleidungs-
stuckefl, Coffer, Schränken,
Tischen i Stühlen , Linnen und
Linnengerätb, Zmnen, auch
sonstigen Hauegeräthichafttn,
gegen gleich baare Zaiung im
12 Gvldenfuß Denn Meistbieten-
den verkauft werden.
Kaufliebhabere wollen sich
daher am bcffmten Tag des
Morgens gegen 8 Uhr in rem
Schnnttuchen Haus emfinden.
Landau den rßren April 1789.
I. A. P. Kleinschmit.
Folgende dem Kohannes Pip- sollen den 27t«n ,'nst.henden
perling dahier rugehörigeGrund- MonathS Map öffentlich aufs
stücke als, Meistgebott gegen baare Zah-
O eine Wiese auf dem Stü- lung verkauft werden. Kauf-
ckk, att Conrad Roden her. lustige werden demnach eingela-
2) z Marge Land auf dem den, alsdann sich an der Ge-
K mgerfelve, an WelweyS Her. rich/sstelle einzi'finden, und ha-
r) L Marge Land in alten bea sie sich nach der Beschaffen-
Sachsenhausen an Conrad heit ihres Gebotls des Zuschlags
Braunen, zu gewärtigen. Sachsenhausen
4) z Marge Land auf dem den 2gten Apru 1789,
Galgenberge. Richter, Bürgermeister und
0 i Morge Land auf dem Rath das.
Semvenberge, Schwellenberg. Ebersbach.
B e k a n nt m a ch u n g.
Da der Frevel , we'cher an
der am Heserwege befindlichen
Obst Allee geschieht, so über-
trieben, ist, daß so gar die erst
vor kurzem mit vielen von
Stadt wegen angewandten Ko-
sten ange chaften und ger fl nz-
ten jungen Bäume theils ge-
GW G W»" -zy
flohst, und theils auf die der Stadt-Casse gezahlt wer-
Boßdafteste Art abgehauen und den soll, hiermit zugesichert und
zerrissen sind: so wird demjeni« versprochen. Mengermghausen
gen, welcher «inen solchen Fce- den ayten April 1789.
veler beym hiesigen Stadt- Commissarius Bürgermeister
Gericht anzeigen wird ein Dou- und Rath das.
ceur von 5 Rthlc. so ihm aus I. Scipro. Boulle.
Sachen die zu verkaufen sind.
Es hat jemand in Arolsen eine sehen ist, aus der Hand zu ver-
große recht gut convttionirte kaufend Wem damit gedient
Anrichte weiche mit zwey seyn solle und solche zu kaufen
S hranckt-n zu Speisen, auch Lust hat, kann den Inhaber iw
mit einem Auffaz zu Zinnenver- Jnr. Comt. erfahren.
B y Hr. Apotheker Krüger saqmen das Pfund zu ö Albus
in Wlidungm ist frischer Kle- zu haben.
Auch Meyer Baruch in Arol- Pfund zu 6 Mgr. zu verkau-
fen hat frischen Kiesamen das fen.
Herz Emanuel in Arolsen hat Leinsarmen das Spind zu 2
extra guten und frischen Rigaer Gulden gut Geld zu verkaufen.
2 Mine Wagen mit 4 Räder hen b im Becker Schneider zu
und Geschirr für 1 Pferd, ste- verkaufen.
Für die Unterthanen in denen Dewes zum Auswiegen überge-
Armiern W »weck und Wildun den worden. Das Pfund
gen, ist recht guter Deutscher- kostet 4 Mgr. 4 Pt. gut Geld
und Luremer Kleesaamen ange- und der L-nddeisuter bckömt 2
schuft, und dem Lanvbcreuter Heller vor das Auewiegen.
i4» wm m mt
Aufoeckung der in den mehrrsten Mühlen annoch obwal-
tenden Mißbräuche und Bevorthetlungen der Mnhigüste,
ingletchen der noch vorhandenen Mängel und
Gebrechen, auch wie solchen abzu-
helfen seyn dürfte. *)
i. Ersteres, die Mißbräuche und
* Bevortheilung betreffend,
geschiehet solches:
a. theils durch vieler Müller
Unwissenheit, und
b. daß sie das Müllerhand-
werk , nicht verstehen, und
gründlich erlernet haben,
c. theils aber aus Boßheit
und Eigennutz.
Nun ist zwar denen Müllern
erlaubt, vor das Getraydemah«
len. statt des Lohns, von jedem
Scheffel, eS mag daSGetrayve
seyn von welcher Art es will,
entweder den röten, den igten
oder den roten Theil, nachdem
eS einaeführt, zu wetzen. Da«
hero m den mehresten Mühlen
sich eine M tze befindet, welche,
von einem Scheffel zu wetzen,
eingerichtet ist. Da sich nun
viel arme Leute, mit unter denen
Mahtqästen befinden, die auf
einmal nicht mehr, als einen
halben Scheffel, auch wohl
nur ein Viertel mahlen, so
wird dennoch auch mit der
Scheffelmetze gemehrt, welches
gar sehr nachtherliq ist; weit
ein gewissenloser Müller oder
Puriche nicht zu wenig wetzen
wird, auch keine Gewißheit
seyn kann, in einer Scheffelmetze
von ; Schfl. oder i Scheffel ,
zu wetzen. Folglich leidet der
arme Mahlgast dadurch den er-
sten Schaden.
2. Findet man in vielen
Mühlen , daß die Metzen, nach
Vorschrift höhester Landcsge-
setze, nicht gestempelt sind. Und
wenn eine Mühlenuntersuchung
sollte angestellet werden, so
würden viel unrichtige Metzen
sich ausfinden. Die meisten
Mühlmetzen sind ohne eiserne
Ringe, und ohne dergleichen
Kreutze von Kupfer. An ver-
schiedenen solchen M tzen ft bet
man auch, daß daran geklopft
und gehämmert ist. Wo die eS
sich findet, ist die sichre Ver-
muthung » daß solches Ham-
mern und Klopsen zu des Mül-
lers Nutzen geschehen, und mehr
aus-
*) Aus dem Leipziger Zit. Blatt.
«Bf
ausgetriekeN und vergrößctt
worden. Ja, man trift sogar
hölzerne Mühlmetzen an, die
nicht gestempelt sind. Woraus
zu vermuthen, daß solche der
Müller seihst nach Gutdünken
hat machen lassen.
z. Sind auch die Mühlläufte
o?er Zarchen, welche um die
Mühlsteine gehen, und daher-
um seyn müssen, melstenS mehr
zu des MahlgüsteS Schaden,
als nach der Mühlordnung ein-
gerichtet, indem viele darunter
theils nicht egal, uno theilSauch
zu weit seyn. D.e nun nicht
völlig rund sind, in solchen ver-
fangt sich der Wmd, und die-
ses verursachet außerordentli-
ches Stäuben; die aber zu weit
sind , in diesen bleibt viel von
Des Mahlgusteö Schroot und
Mehl, und stauben auch zu sehr.
Hierdurch verliehrt der Mahl»
gast em beträchtliches, beson-
ders wenn die Mühlsteine frisch
geschaht seyn, welches doch
sehr oft geschieht Zw.schen den
Mühlstein und Laufe befindet
sich allzeit drs sogenannte Fut-
ter, welches aus Kl yen, Mehl
uns Schroot bestehet, ist jedoch
jir Ze t noch ein ungewisses
Maaß D- nn j-> werter der
L ufr, und je höher der Boden-
stein ist, destomehr gehet hinein,
und nach Proportion 2, 3, 4,
8 *4*
6 biß 8 Metzen, auch in man-
chen Mühlen wohl noch mehr.
So oft nun eme Mühle geschärft
wrrd (welches, wie oben ge-
dacht, mit FlciS oft geschiehet)
so oft ivird dieses Futter heraus
gethan. Und wenn die Schär-
fung geschehen, so soll dieses
Futter, ehe der Mahlgast sein
Getrayde zu mahlen aufschüttet/
wieder gänzlich hinerngemahlen
werden. Allein, die mehresten
Müller, nehmen zu vor, wo
nicht ganz, doch das beste Mehl
oder Schroot vom Futter weg,
und thun an dessen statt lockere
Kleye, auch wohl gar Gersten»
spalten hinein.
Wenn nun der Mahlgast sein
Getrayde zu mahlen drauf
bringt, so setzt sich hernach die
lockere Kleye oder Gerstenspalten
zusammen, und auf diese setzet
sich hinwiederum von jedem
Mahlgast seinem Getrayde, der
eine solche geschärfte Mühle be-
kommt, eine, « ich zwey Metzen
und mehrers vom besten Schrot
und Mehl. Ja, es kann, wenn
ein Müller gewrffenloß handeln,
und eine solche Mühle mit Vor-
satz nicht gehörig ausmahlen will,
geschehen, daß ein jeder Madl-
gast auf einer solchen Müble,
nach Gelegenheit, ein Viertel
unv drüber verliehrt, dergestallt,
daß dieser Verlust meh^ be-
tragt,
l'4»
d U VK-
lägt, als er schon Metzen ge-
geben.
4. Befinden sich in vielen
Mühlen, die Staubböoen nicht
nach der Mühlenordnung ange-
legt. D ele besaget: daß die
Staubböoen 3 Ellen von den
Güssen oder Rümpfen absshen
sollen. Es giebt aber verschie-
dene, die ganz an die Gusse,
oder nur ^ oder 4 Elle, davon
abgebauet find, ' welches aller-
dings auch einen Nachthell vor
den Mahlgast machet.
5. Sind die gehörigen Büch-
sen, welche in den Löchern der
Bodenstcine sich befinden, und
und worinnc das Mühletten geht
vielmahls so. schlecht und ausge-
laufen, und dergestallt nach-
läßig verwahret, daß zwischen
dem Mühleisen und hölzernen
Büchsen der Schroot des G«-
trapdes hindurch in die Kamp-
grube fällt, wo der Mahlgast
gänzlich drum kommt.
6. So ist es auch mit denen
Beutelkästen, denn wenn selbige
nicht gehörig verwahret find,
so kann das Mehl ohne Anstoß
heraus stiegen.
7. In vielen Mühlen sind
auch die Fußböden und Müh^
lengerüste so zerbrochen, daß
wenn jemand Getrayde oder
Mehl verschüttet , man nicht
im Stande ist, solches gehörig
wieder zusammen zu kehren.
8. Findet man auch in yrr«
fchievenen Mühlen zu viel un-
nöthige Thüren und zerbrochene
Fenster. Dahero durch den Zug
der Luft vieles Stäuben, und
zwar dergestalt verursachet w-rd,
daß das Mch! »ielmul. wie «m
Nebel, zu den Thüren he-aus
stieget. Wie denn auch durch
d-e zu vielen Thüren, und durch
unvermulhete Zugänge, gar
vieles leicht verschleppt undver-
parthiert werv-n kann.
9. Nicht weniger trift man
in vielen Mühlen sehr schlechte
Mühlbeutel, sowohl von dün-
nen als groben Beuteltuche an.
Uno wenn das Getrayde noch v
gut und würdig, der Beutel
aber nicht gut ist, so wird doch
kem gut Mehl, weil solchen
Falls die Kleye mir dem Mehl
zugleich durch den Beutel fahrt.
10. Ferner gelchieher es vier-
mal, entweder aus Nach-aßig-
keit oder aus Unwissenheit der
Müller, daß beyde Mühlsteine
nicht recht gleich zusammen mah-
len, oder nicht so wie es seyn
soll, sondern sie mahlen nur a rf
eine Seite , oder auf derHälfte
zusammen, wodurch das beste
Getrayde zuschanden gemahlen
wird. Denn auf derjenigen
Sette» wo beyde Steme zu-
sammen treffen, da wird das
Getrayde auf emmal zerquetscht.
ver-
»ermatM und verbrannt; da- Vieh, nur geschrsten werden
h,m,egen auf rer andern Seite, kann.
fdhitt das Getrayde ganz und Dreien entdeckten Mängeln,
unb^ührt durch. Und w nn Fehlern und Gebrechen, könnte
das Gerravve noch io gut ist, ohnmaaßgebtich durch einige
und die Mühlsteine sind nicht verständige elnsichtsvoll« Man«
recht accurat zusammen Mich-, wir, die das Müllerhandwerk
tet, so wird doch, kein gutes gründlich erlernet haben, aber
Medl;. sondern es wird roth, nicht mehr treiben, mehren-
auch an Maaß nicht soviel, als theils abgeholfen, und den Be-
es werden sollle und könnte, vortheilungen Einhalt gethan
und ist eben so, als wenn es den werden , wenn man in jedem
Mahlgästen gestohlen würde. Amt einem oder mehreren fol-
Wie denn auch auf solchen eben Männern die Jnfpcction
sch echt zu und zusammen ge- darüber gäbe , und gnädigst
richteten Mühlen nicht soviel anzubefehlen gerührte, die Müh-
verfertlgkt werden kann , als len, im Beyseyn der Gerichts-
wenn olles gut und wohl zusam- Personen, oft und unverhoft zu
men paßt. untersuchen, und das Befinden
n. Daher kommt es , wenn der Gebrechen in Aemtern und
die MüKlm nicht gehörig und- bey den Obrigkeiten anzuzeigen,
accurat zusammengmch.M sind, damit solche Verbrechen bestraft
daß bey wasserklammen Zeiten uoo abgestellet würden,
das Publicum besonders Man- Bev Visitationen der Mühe S
gel an Mehl leidet,, ynd viel- len würde sich noch viel mehre-
chal das beste Getraotze tue die re§ finden, was hier gar nicht
Menschen eben so, WK für das berührt ist.
Frucht»
i44 $$£’£?£§&
Frucht» Brod »Fleisch» uns andere Preiße
vom vorigen Monat.
Früchte. Arolsen, den zoten Corbach. i den zoten mi ! Wiloung. j Mengeringb Pyrmont, den zoken^ den 24ten v«n2yt«n
e rtl. gr. tl. Kr. rtl. gr. rtl. gr. rtt. gr.
Z Weißen ß f ' 6 24 7 S # # 7 -
«■ Korn * - 1 4 12 5 # I s 4 12
2 Gerste , s i 3 - 3 18 S /; z -
Z Hafer » - tt I 24^ 2 t s s 2 -
3 Erbsen - * s 4 i8 4 12 s s - . k
s Bohnen 4 i # f 4 12 - 1 - ' ?
A Saamen $ - # 7 - t -
§ Malz - t ß : - L 4 ' f * s s £
Brodt - Pf. it. gr pf Pf kr. gr. pf Pf. Lt. gr. Pf Pf. ft. gr. Pf. Pf. kt. Jr.pf.
2 2Y 2 - 3 8 2 - I 20 [ I 3 4 2 » 3 8 2*
Wecke « s 14 fi 4 - 12 - 4 - 28 I I OO ^ 1 I I 24 I -
das Pfund mgr. pf ^ gr. pf. mgr. "ps. mgr. Pf. n gr. pf.
-Ochser fl. 2 4 2 3 2 4 1 4 2 4
Kuhfleij» 2 2 2 1 2 2 z » 2 2
Kalbfleisch 1 2 i 5 1 4 2 2 2 -
Hammtlfl. » 4 s * ; s ; i t 2 4
Schweinfl. 2 4 2 2 2 4 2 3 2 4
Rolhew. 2 2 2 % 2 2 2 r 2 4
Schweines. 5 - k '0 4 4 4 4 r s
Nierenfett 5 - 5 F 4 4 5 9 4 -
Butter - 4 4 6 - 6 - 4 4 4 4
rgl.Brant. - 5 > s 5 * 6 - 5 - 4
Es werden diese Blätter alle Dienstag in dem hiesigen Int. Comr. arnigrge*
Herr und Vierteljährig mit 12 Mar. in Schatzungs - Währung bezahlt Ein»
zelne Stücke kosten 1 Mgr. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Persohnen welch« da- Blatt mithalten, wird so « re für die DE»
lung derer Land-Bothen aus - und zu dem Intel. Comt. nichts bezahlt Jede
Zahlung eineö Quartal« wird mit einem besondern gedruckten Schein quittirt.
WO K «»
Waldeckifches
Dinstag den iV» May 1789.
«tj.'■i.-«. ■■" v - • —O. p«
Be k a nn t m a ch u n g.
^Nie Erfahrung hat es gelehrt, ruNg mit eben dem Anstand und
wre viele so utwötbtge als mit vernünftiger Ersparnis jenes
für manchen oft unerschwing verderblichen Kosten - Aufwan-
Uche Kosten durch die bishero des zur Erde bestattet werden
üb-ich gewesene Beerdigung der können, und W-r daher aus
Tod en des' Abends bey Later- bestgemeinter Abficht die'e Art
NM find vkraniaßt worden. Da von Begrabnißm auch in hiesi-
nun aber, gleich solches schon gen Landen eingeführt zusehen
an vre'en ou-märt'gen Orten wünschen, so machen Wir zu
geschieht, die Leichen auch m d. r j 'dermannsW-ß nschast hiermit
Morgen« und Abende Damme« bekant, daß alle Beerdigungen,
welche
welche entweder des Morgens weitere Anfrage bey der Obrig-
früh, gleich nach angebrochen m feit und ohne einige für die Er-
Tage, oder des Abends in der laubniS zu zahlinde Gebühr,
Dämmerung, jedoch wie sich blos auf Bekantmachung bey
solches verficht, bey alsdann dem Prediger jeden OrtS, jeder-
unndthigen durchaus nicht ver, mann frey gestattet seyn sollen,
statteten Laternen, ohne Ge« . Arolsen den 4ten May 1789.
laute, und anderes Gefolge,
als etwa einiger der nächsten Fürsil. Waldeckl. zum Consisto«
männlichen Anverwandten, auch rio verordnete President,
ohne andern überflüßigen Auf- Vice-Canzlar und Räthe
wand und Gast - oderSchmau- daselbsten.
serey, angestellt werden, ohne (l^.ö.) Zerbst.
Oeffentlicher Verkauf.
Vermöge eines unterm;ten Kauflustige haben sich daher
Merz ». e. von Hochfürstlicher bemeidten Tages daselbst einzu-
Regierung erhaltenen Auftrag- finden, ihr Gebot zu thun und
sollen die zu dem Johannes des weiteren sodann gewärtig
Kuhaupt modo Caspar Dicki- zu seyn. Arolsen den rken Map
schm Machtgut in Culte gehö- 1789.
rigen Gebäude, Donnerstag
den 4ten instehenden Monats AuS Commißwn Hochfürstl.
Junii aufs Meistgebot in des Regierung.
Richters Behausung in Culte
versteigert werden. W- Hagemann.
Vermöge ergangener Ver-
ordnung Hochfürstlicher Re-
gierung soll das ehemalige Piutzi-
sche nachmals Georg Flammi-
sche drei Viertelspännige Acker-
gut zu Twiste, (worüber vor-
sängst der Concurs erkannt wor-
den), in zwei gleiche Theile ge-
theilt, und davon die eine Hälf-
te gegen baare Zahlung aufs
Merstgebot verkauft werden.
Wie ich nun zu Bewürkung
dieses Verkaufs auf Montags
den röten Mai d. I. Tagefahrt
de-
M
14?
bestirnt habe; So können Kauft
luftige alSdenn vor mir erschei-
nen, die NäherenBeviNguNgen
vernehmen, und bei Annehm-
itchkeit deS Gebots den Zuschlag
erhalten. Arolsen den rzten
April 1789.
Vigors Commislionis»
Stöcker.
Auf Verordnung Hochfürstl. stücken, Coffer, Schränken,
Regierung und . Anstehen weil. Mischen , Stühlen, Annen und
Oberjager Schmittischen Hrn. Linnengerärh, Zinnen, auch
Erbgenehmen fol Montags den sonstigen HauSgerathjchafttN-,
rzten May und folgenden Tage gegen gleich baare Zalung im
das dahtr stehende Haus mit 22 Guldenfuß denn Merstbretcns
dem dahinter gelegenen Garten, den verkauft werden,
den Baum - Graß- und Ge- Kaufliebhabere wollen sich
mütrgarten in der ssgenanten daher am b-stmt^n Tag des
Jüddengrund, der Garten am Morgens gegen 8 Uhr m dem
Schloßberge und übriger Mo- Schmittifchen Haus e nfinden.
biliar-Nachlaß, an verschiede- Landau den rgtenApril 1789.
nen goldenen Ringen, Silber,
ManS- und WeibSkleidungs- 2» A. P. Kleinschmit.
Folgende demKohanneS Pi'p.
perting dahier zugehörtgeGrund-
stücke als,
O eine Wiese auf dem Stü-
cke , an Conrad Roden her.
2) i Marge Land auf dem
K ingrrfelde, an Welweys her.
g) i Morge Land in alten
Sachsenhausen an Conrad
Braunen,
4) 7 Marge Land auf dem
Gaigenverge.
e) z Marge Land auf dem
Semdenberge,
sollen den 27ten inst.henden
Monathe May öff ntlich aufS
Me-stgebott gegen baare Zah-
lung verkauft werden. K. uf-
lustige werden demnach eing la-
den, alsdann sich an txr Ge-
richtsstege rinz fi.'chen, und ha-
ben sie sich nach der Be chaffe.i-
herk ihres Gebotes des Za ch agS
zu gewärtigen. Sachsen aufm
den oyten Aprü 1789.
Richer. Bürgermeister und
Rath.das.
Schmellenberg. Ebersbach.
AVer-
148 M GW
»mr- A v e r t t s se m e n t ö. ..^ 5 ^
Es sollen am 2zten dieses ftfi? Cffttteu und Möbilikn ver-
MonathS May in des Herrn auctionirt werden. Das Ber«
Caminerdiener Schmidts Be- Wchmh davon'ist im Intelligenz-
Hausung in Arolsen des Hr. Comtvir zu haben.
Finanzrath Marc zurückgelas-
Es hat jemand in Arolsen eine sehen ist, aus der Hand zu ver-
große recht gut condilioniete kaufen. Wem damit gedient
Anrichte welche mit zwey seyn solte und solche zu kauf.n
Schräncken zu Speisen , auch Lust hat, kann den Inhaber im
mit einem Aufsaz zu Zinnenver« Jul. Cvmt. erfahren.
ch'M'8 «W nw ftefe^ %< p
Unterricht, durch welche Mittel plötzlich verunqlöÄtt
und todtscheinende Personen in meisten Fällen
gerettet werden können. *)
3m Wasser verunglückte, er- Adern noch auch am Herzen der
henkte, durch schädliche geringste Pulsschlag bey ihnen
Dampfe betäubte, oder von verspüret wird, und weil sehr
Kälte erstarrte Personen wer- oft auf das erste Aderlaß nicht
den darum sehr oft vor todt ge« das mmdeste Blut kommt,
halten, weil sie Nicht mehr Gleichwohl bewähren vielfältige
Athem holen und unempfindlich glückliche Erfahrungen , daß
sind, weil weder in den äußern durch schleunige, vernünftige
und
* ) Im Jahr i?$o ist über ebendenselben Gegenstand schon ein weitkänftioer
Unterricht bekandi gemacht worden. Dergegnwärtige Aufsaz kanris ein
" Auszug davon angesehen werden ; enthält aber alle weßentliche Bel.hr
rungen von jenem; und hat den Vorzug daß er, dry feiner Kürze, an,
schauttcher und demlicherist, und daß maa sich also bey einem vorgefal-
lenen U-igiük veßer daraus helfen kan. Ueberbaupl verdient die Sache
jawohl, -aß man mehr wie rinmahl davon redet.
149
und anhaltende Hülfe, derglei-
chen dem Anfcheme nach todte
Menschen gerettet, und wieder
ins Leben zurückgerufen werden
können. In gegenwärtigem
Unterrichte soll dahcro zur Be-
lehrung der unerfahrnen Wund-
ärzte, denen dergleichen Fälle
vorkommen könnten, ohne daß
sie im Stande sind, sich deS
Raths eines geschickten und er-
fahrnen Arztes zu bedienen von
der Anwendung ver wirksamsten
und besten M-ttel kürzlich ge-
handelt werden, wodurch dieser
wohlthätige Endzweck am ge-
schwindesten und sichersten zu er-
halten ist. Freylich können diese
Mittel nicht immer helfen und
Wunder thun; genug, daß sie
unter den bisher bekannten die
besten sind, so von gelehrten
und sorgfältigen Aerzten in den
meisten Fällen als hülfreich be-
funden worden. Gesetzt dahero
auch, daß ihr Gebrauch bey
einigen fruchtlos bleiben wüte:
so lasse man sich dadurch dock ja
nicht abschrecken, sich ihrer bey
allen nur vorkommenden Gele-
genheiten zu bedienen. ist
Pstcht, zur Rettung der Ver-
unglückten alles nach Mögsich-
kett beyzutragen, dem wahren
Menschenfreunde bleibt es aber
die süßeste Belohnung, wenn
rr durch seine Bemühungen
unter vielen auch nur einen Ein-
zigen wieder zu beleben, und
ihm dem Staate und den Sei«
nigen wieder zu geben im Stan-
de seyn sollte.
Bevor aber der in diesen Um-
ständen zu leistenden Hülfsmit«
tel Erwähnung geschiehet, müs-
sen zuförverst folgende allge-
meine Bemerkungen voraus-
geschickt werden:
Erstens: Sobald ein schein-
bar Todter gefunden wird, muß
ein Arzt oder Wundarzt augen-
blicklich herbey gerufen werden;
Die Umstehenden verfahren un-
terdessen , ohne erst dessen An-
kunft abzuwarten, mit den bey
jevem Falle unten zu lehrenden
Hülfsmitteln.
Zweitens: Sollten diese
Mutet keine augenscheinliche
und schleunige Wirkung leisten,
so muß man sich dadurch den-
noch Nicht abschrecken lasten,
solche anhaltend und eine ge-
raume Zeit anzuwenden. Denn
die Erfahrung lehret, daß man
in vielen Fällen alle mögliche
Hülisleistungen lange und dem
Anscheine noch vergeblich ge-
brauchet, bis sie endlich aufein-
mal und ganz unerwartet wirkt
fam geworden sind, und den
schon
IfO $ S»
schon verlohren gegebenen geret- fchen für verlohren und todt er«
tet haben. klaren sollte; indem selbst der
geschickteste und erfahrenste Arzt
Drittens': Selbst dem Arzte ohne anhaltende und wieoec-
oder Wundärzte muß man nicht ho te Versuche m dergleichen
glauben, wann er nach dem Fällen nrcht mit Zuvertäßigkeit
bloßen Augenscheine, oder nach bestimmen kann, ob rin Mensch
ein paar flüchtigen Versuchen, blos scheinbar oder wirklich todt
aus Ungeduid oderUrbereilung, ftp.
einen solchen unglücklichen Men-
Erster Ab sch n L r r. Hülfsmittel für Ertrunkene. *)
r) Sobald ein lebloser Kör- fam legen, und ihn langsam
per im Wasser oder am Ufer fortbringen, auch dabin sehen ,
gesehen wird, muß man solchen daß die Halsbinde und das
schleunigstund behutsam ausö Hemde am Halse geöffnet werde,
Trockne zu bringen suchen, und weder der Kopf, Hals noch
DiealteGewshnheit, «m Was- die Brust, durch einen Fall,
ser Verunglückte auf den Kopf Stoß , oder starken Druck
zu stellen , ooer über Fässer zu Schaden nehme. Der Kopf
rollen, ist von den besten Aerzten muß dabey nicht niederhangen,
vor gefährlich, wenigstens nicht auch nicht vorwärts nach der
nothwendig befunden worden, Brust zu gebogen, sondern vier-
und dahero gänzlich zu unter- mehr etwas erhöhet und seit-
lassen. Dagegen ist es Pflicht, wärts geleget werden,
einen dergleichen Verunglück-
ten auf das baldigste in das 2) Ist man nun an einem
nächste Haus zu bringen; man bequemen Ort angelanget, als«
muß ihn dahero auf einem Wa- dann wird der Verunglückte in
gen, Schubkarren oder Trage, ein nicht warmes und mir zu
auf Stroh, Matten, oder vielen München angefülltes»
sonsten etwas weiches, behüt- mit einer gesunden Lust versehe-
nes
*) Im Jabrging dieser Blätter von >78 r findet sih hiervon ein- gar
schöne Mha ^limg, welche wir dem Hr. Super. Geemerohaufn zu Re-
gcnsburg glöstenrhrils verdanken.
*51
«eS Gmach gebracht, in wel-
chem Thüren und Fester im
Sommer, ober bey nicht allzu
großer Kälte, offen seyn muf-
fen; er wiro daseldsten ganz ent-
kleidet , überall mit trockenen,
und wenn es möglich -st, ge-
wärmten Tüchern gerieben, in
rin Bette oder sonsten auf ein
WeichesLager, als Pferdedecken
ober auch nur irockneS Heu
und Stroh gelegt. Das Lager
selbst muß so eingerichtet seyn ,
daß es frey stehet, damit man
demselben aller Orten beykom«
men könne. Hier wird der Kör-
per mit leichten gewärmten Bet-
ren oder Decken bis an das Ge-
. ficht bedecket, ober wenn man
die nicht haben kann, m»t war»
mer Asche, warmen Salze,
oder warmen Sande bis an den
Hals so dicke, als möglich be-
streuet. Man leget tvarme
Steine oder Wärmflaschen an
die Fußsohlen, und reibet die
Hänve, die Füße und den Rü-
cken : mit »varmen, am besten
rauh n wollenen Tüchern, allen-
falls auch mit einer weichen
Bürste, beweget und drücket
den Unterleib mir gewärmten
Händen, besonders gegen die
Herzgrube zu, und fähret eine
lange Zeit, wenigstens einpaar
Stunden, hiermit fort, wo-
bey man sorgfältig Acht giebt,
daß der Körper bey allen diesen
Hulfsleistungen beständig mit
gewärmten Decken ooer Betten
bedeckt bleibe, indem in der ge-
linden Erwärmung desselben ei-
nes der zuverläßigsten und vor-
züglichsten Retlungsmittel zu
finden »st.
3) Sollte daS Gesicht auf-
getrieben seyn, und braun und
blau aussehen, oder die Adern
vom Blute strotzen, alsdann
muß unverzüglich eine Ader,
am besten dre Drosseladcr am
Halse, welche in diesen Fällen
noch am leichtesten Blut g?ebt,
geöffnet werden. Ware dieses
aber nicht, so »st es besser, mit
der Aderlaß so lange zu warten,
bis merkbare Kennzeichen des
wieder vollkommen in Gang
kommenden Blutumlaufs vor-
handen sind; indem eine zu früh
angestellte und zu reichliche
Aderlaß in sehr vielen Fallen,
vorzüglich wann der Kreislauf
des Blutes noch sehr schwach
und kaum merkbar »st, mehr
schädlich als vortheilhaft rv?rd.
Es verstehet sich von selbsten,
daß die Ader allezeit sorgfältig,
und selbsten alsdann noch,
wenn fi- gleich kein Blut gege-
ben, müsse verbunden werden,
weil sonsten während der fort-
gesetzten Cur das Blut leichte
/ - '• - zu
-52 Mp m MP
zu fließen anfanget, und dessen suchet. Dieses geschiehet am
Verlust dem Kranken gefährlich leichtesten, wenn sich ein Ge-
werben könnte. Sollte derselbe sunder auf den Mund veS schein-
zur Aderlaß zu schwach seyn, bar Todten leget, und ihm,
und in einem betäubten Zustan- nachdem man demselben vorHera
de bleiben, alSdann werden die Nase zugehalten, mit Nach-
Blutigel an den Schläfen und druck ;u wrederholtenmalen viel
hinter den Ohren mit vielem Luft etnblä et. Will sich biezu
Nutzen angewendet. Niemand finden, so muß die-
ses durch einen Blasebalg oder
4) Man muß ferner bemühet eifte Rödre bewirket werben,
seyn, den im Munde und auf Man umwickelt alsdann die
der Zunge etwa befindlichen Oeffnung dieses Blasebalges
Schaum und Sand mit einem oder Röhre nut nasser Leme-
wollenen in Oel getunkten und wand, bvinot solche in den
um den Finger gewickelten Lap- Mund des Kranken , drücket
pcn wegzunehmen, und hierauf die Uppen desselben ringsum
den Rachen bis an den obern feste daran, halt »hm die Nase
Theil der Luftröhre mit einer in zu , und beweget hierauf den
Oel oder auch flüchtigen Hirsch- Blasebalg ein paarznallangsam
Horn - Spiritus getauchten Fe- auf und nieder, oder blälet lang-
der auszupinseln und zu reizen fam doch mit Nachdruck in die
suchen. Auch ist es nöthig, daß Röhre. Es kann auch, um die
man, ohne deswegen mit dem Langen noch mehr zu re?zen,
Reiben nachzulassen, warme Tabacksrauch in den Mund
Luft in die Lungen zu bringen geblasen werden.
(Die Fortsetzung folgt.)
jÄ
Waldrckisches
Intelligenz. Blakt.
Dinstag den 19«» May 1789.
-qs >»» > " " ...’-g ,
Bekanntmachung»
q\U Erfahrung hat «- gelehrt, rung mit eben dem Anstand und
wie viele so unnöthige als mit vernünftiger Ersparn'sjrne-
für manchen oft unerschwing- verderblichen Kosten Aufwan-
liche Kosten durch die brShero des jur Erde bestattet werden
üblich gewesene Beerdigung der können , und W r daher au-
Todten deS AbendS bey Later- bestgemeinter Absicht die!e Art
nen si w veranlaßt worden. Da von Begräbnrßen auch in hicst-
nun aber, gleich solches schon gen Landen eingeführt zusehen
an vielen auswärtigen Orten wünschen, so machen Wir zu
geschieht, die Leichen auch mder jedermanns AZ.ßmschaft hiermit
Morgen« und Abend «Dämme« bekant, daß alle Beerdigungen,
welche
1*4 W* o **
welche entweder des Morgens
früh, gleich nach angebrochenem
Tage, ober deß Abends in der
Danmerung, jedoch wie sich
Lolch S versieht , bey alsdann
vnnökhigen durchaus nicht ver-
statteten Laternen, ohne Ge-
läute , und anderes Gefolge,
als etwa einiger der nächsten
männlichen Anverwandten, auch
ohne andern überflüßigen Auf-
wand und Gast- oderSchmau«
terey, angestellt werden, ohne
Oeffen tltch
Vermöge eines unterm zten
Merz ». c. von Hochfürstlicher
Legierung erhaltenen Auftrags
sollen die ru dem Johanne-
Kuha upt moäo Caspar Dicki-
schm Pfachtgut in Culte gehö-
rigen Gebäude, Donnerstag
den 4ten instehenden Monats
Junii aufs Meistgebot in des
Richters Behausung in Culte
versteigert werden.
Auf Verordnung Hochfdrstl.
Regierung und Anstehen weil.
Oberjäger Schmittischen Hrn.
Erbgenehmen sol Montags den
Mey May und folgenden Tage
das dahir stehende Haus mit
dem dahinter gelegenen Garten,
den Baum * Graß » und Ge-
wittere Anfrage bey der Obrig«
beit und ohne einige für die Er-
laubnis zu zahlende Gebühr,
blos auf Bekantmachung bey
dem Predigt jeden Orts, jeder-
mann frey gestattet seyn sollen.
Arolsen den 4ten May 1789.
Fürstl. Waldeckl. zum Consisto-
rio verordnete krLlrcientr
Vice-Canzlar und Räthe
daselbsten.
(L. s.) Zerbst.
r Verkauf.
Kauflustige haben sich daher
bemeldten Tages daselbst einzu-
finden, ihr Gebot zu thun und
des weiteren sodann gewärtig
zu seyn. Arolsen den 2trn May
1789.
Aus Comyiißion Hochfürstl.
Regierung.
W Haoew.ann.
müsegarten in der sogenanten
Jüddengrund, der Garten am -
Schloßberge und übriger Mo-
biliar-Nachlaß, an verschiede-
nen goldenen Ringen, Silber,
Mans» und Weibskleidungs-
stücken, Coffer, Schränken,
Tischen, Stühlen, Linnen und
MW £ BW ■ «ff
Mnengerath, Zinnen, auch Kaufilebhabere wogen sich
foastrgen Hausgerathschasten, daher am bestmten Tag de«
gegen gleich baare Zalung im Morgens gegen 8 Uhr in dem
rr Guldenfuß denn Meistbieten« Schmittischen Haus einsinden.
den verkauft werden. Landau den rgten April 178-.
I. A. P. Kleinfchmit.
Folgende demJohanneSPip^ sollen den 27ten instehenden
yerling dahierMehörigeGrund- MonathS May öffenttich aufs
stücke als, Meistgebott gegew baake Zah*
r) eine Wirst auf dem Stü- lung verkauft werden. Kauft
dt, an Conrad Roden her. lustige werden demnach eingeka-
2) i Marge Land auf dem den, alSdamr sich- an der Ge-
Ktingerfelve, an WekwepS her. richtsstelle einzufinden, und ha-
1) ^ Marge Land in alten den siesich nach der Beschaffen-
Sachsenhausen an Conrad heit ihreSGebotts des Zuschlags
Braune«:, - zuMvÄtigen. Sachsenhausm
4) rMotge. Land auf dem Hewayten April 1789.
Galgenberg«. Richter-, Mrgetmeistw und
e); Morg« Land auf Dem Rath das.
Srmdenberge, Schwellenberg. Ebersbach.
W a t n II n g.
Nachdem die Anzeige gesche- unterscheiden lassen , daß auf
hen» daß folgende falsche Geld-- der Wappenseite an der Um-
Sorteu, als: i) doppelte neue schrift: Patrons Bavaria:, die
Lduisv'or, so nur vergoldet und Buchstaben sehr ungleich, und
gar vret zu leicht sind, .überhaupt chei!S eiver gößer als der an*
aber die Buchstaben sich darauf dere, theils auch sich sich? scharf
ungleich befinden, und der 8ter genug, deSglr chen die an der
in der JahrSzahl ganz besonders Schutz Patronin Bayerns sich
außer Ordnung stehet, sodann darstellende Lichtstrahlen viel um
2) Bayerische Convention^ förmlicher und dicker; als an
Thaler von der Jabrzahl 1777, des achten sich darstr Len , an»
welche.sich von.yen achten daran sonsten zwar vön einer etwas
rau-
>56 SW & «W
rauhen, doch aber nicht ganz gekommen, als wird dem Pud-
unebenen Präge sind, und nur liko solches hiermit zur Nach,
aus bloßem üversilberten Mes- richt bekannt gemacht,
sing bestehen, -um Vorschein
Avertissement.
LS sollen am 25KN dieses fene Effekten und Mobilien ver-
MonathS May in des Herrn auctionirt werden. Das Ve»
Cammerdiener Schmidt- Be- zeichnis davon ist im Intelligent-
Hausung in Arolsen des Hr. Comtoir zu haben.
Finanzrath Marc zurückgelaf-
Unterrlcht , durch welche Mittel plötzlich verunglückte
und todtscheinende Personen in meisten Füllen
gerettet werden können.
(Fortsetzung.)
;)2» gleicher Zeit wird so viel nimmt ein Mensch in den Mund,
3 Tabacksrauch als nur im- der zugleich aus einer andern
mer möglich, durch den Mast« Pfeife stark Taback rauchet,
darm, in den Unterleib getrie- und diesen Rauch so viel er nur
hm, wozu eine eigene Tabacks- kann, durch jenes Robr in den
rauch - Clystier - Maschiene er- Unterleib des Kranken treibet:
funden worden. Doch kann oder man zündet auch zwey
dieses im Fall dergleichen In« Pfeifen an, hält die Köpfe feste
strument mangeln sollte, noch zusammen, bringt das mit Oet
auf folaend« Art bewirket wer» bestrichene Ende der einen Pfeife
den: Man bestreichet das Ende in den Mastdarm des Kranken,
eines Pfeifenrohrs mit Oel, und durch das andere Ende b!ä-
und dinget es so in den Hintern set ihm ein Mensch den aus bey-
dtS Kranken, m andere Ende den Pfeifen gestoßenen Rauch
«PSW» 257
«in. Fanaster - und Brasilien-
Taback sind hierbey am wirk-
samsten , im Nothfall thut
jedoch auch ein schlechterer
Dienste.
6) Das Gesichte des Franken
und besonders die Schläfen
reibe man während diesen Ver-
richtungen mit warmen Wein,
warmen Eßig, oder auch wohl-
riechenden Spiritus, halte ihm
auch flüchtigen Salmiakgeist,
oder flüchtigen Hirfchhorngeist,
und wenn nicht- anders bey der
Hand ist, bloß scharfen Eßig
oder starken Branntewein unter
die Nase. Man blase ihm fer-
ner von Zeit t» Zeit Schnupf-
taback in solche, oder auch ein
Mesepulver aus Violen Wur-
zel» Majoran, Pfeffer und
Nieswurzel, jedoch nur in klei-
nen Priesen und nicht zu heftig:
oder man mache Röllchen von
Papier, befeuchte sie mit sich-
tigen Salmiakgeist, und bringe
solche bedutlam und etwas hoch
in beyde Naselöcher.
7) Mir diesen abwechselnden
Bemühungen muß man wäh-
rend einigen Stunden nicht er-
müden, unterdessen kann bey
sehr kalter Jahreszeit das Zim-
mer, worinnen der Kranke liegt,
nach und nach, doch nur ganz
mäßig warm gemacht werden.
Nicht nur unnütze sondern auch
sogar gefährlich würde eS aber
seyn, demselben so lange, a!S ec
noch keine Lebenszeichen von sich
giebet, Feuchtigkeiten einflößen
zu wollen. Setbstrn alsdann
noch, wann er schon wieder zu
sich zu kommen anfängt, muß
man sich hüten, selbigem Eini-
ges Getränke oder auch flußige
Arzneien beyzubringen, indem
er wegen noch zu großer Schwä-
che der Werkzeuge leichte un-
glücklich schlucken könnte.
8) Dagegen wird der Wie-
derau siebende in ein warmes
Bette gebracht. War er bis-
hero mit Sand, Salz, oder
Asche bestreuet; so reibet man
ihn nunmehro mit warmen
Tüchern sanfte ab. giebt ihm,
so bald als er nur zu schlucken
vermögend ist, nach und nach
jedesmal einen Theelöffel voll
warmen Thee, oder warmes
mit Meerzwiebel - Honig ver-
mischtes Bier, oder auch etwas
warmes Wasser mit Eßig over
Wein, und fähret immer fort,
ihm die Hände, Füße und Rü-
cken mit warmen Tüchern zu
reiben. Worauf man den
Kranken der Vorsorge des Arz-
tes überlaßt, welcher das übrig«
zu seiner vollkommenen Gene-
sung und zur Cur deß auf der-
gleichen Zufälle gemeiniglich.fol-
genden Fiebers, schon besorgen
ptlkd» Zwei-
ist M» M m»
Zweier AvschnL-re^ HÄDftiM W» MhänM /
'-'-''oder Erwürgte. -' - ii'"''
Wenn man eine« Aufgehäng-
ten, oder durch- eine äußere
Gewalt mittelst eines um via
Hals geschnürten Bandes er»
würgten Menschen ohne alle
Zeichen des Lebens findet, so ist
die schleunigste Hülfe nöthige
indem sonsten der Tod ganz un-
vermeidlich erfolget. Die Ret-
tung wird durch folgende Mit-
tel bewirket:
i) Dasallecnöchigste ist, daß
man, ohne sich erst lange zu be?
denken , oder um Hülfe;u ru-
fen; das Band oder den Strick
sogleich ab- und aufschneide,
woran der Unglückliche hänget,
oder wodurch er gewürget wor-
den ist, Tnft der Fall insbe-
sondere einen Gehängten, alS-
dan n ist vorzügliche Sorge zu
tragen, daß der Körper m
Herabfallen sich nicht beschädi-
gen .möge.
rs Hierauf löset man zuerst die
Kleidungsstücke wodurch
die Bewegung der innernTheile
gehindert werden kann, als
das Halsband, die engen Klei-
dungsstücke auf der Brust
und auf dem Unterleib«, die
Strumpfbänder, Handknöpft u.
s. Manibringt hieraufder.
Todtscheinenden tri das nächste
HauS m eia Zsmmer, wortn-
men Mde»ii-Dunst noch mü
Wärme istleget ihn dgftihst
auf ein bequemes Lager derge-
stalt, daß der Kopf und die
Brust aufrecht liegen, und nicht
geprUet werden,, und «ntkieidet
ihn dann völlig.
3) Die große Droßeladee am
Halse , ovcr eine Ader amÄrme,
muß sogleich geöffnet,, und auf
10 Unzen Blut, oder r Thee-
köpfchen voll, weggelassen wer-
den. Einedeichlichere Aderlaß
würde schädlich seyn, und es »st
beffer, sie im Verfölge der Cur
noch einmal zu wiederholen-- .
- ‘gÜ'jK. • 4';.;?
4) Meßch das Blut nicht,
sowirv brr ganze Körper, vor-
nehmlich aber der Hals und das
Gesichte, mit warmen, oder
auch in warmen Eßig getauch-
ten Tüchern gerieben. Auch
können Servietten in warmes
mit Eßig vermischtes Wasserein-
getaucht, wohl auSgewundm
und um den Kopf und Hals ge-
schtaqen werden, die Hände.,
den Rückgrad und btt Füße rei-
be man ebenfalls mit Luchem
oder
'ujuiiöj u-Mz- <pji?uvb jqoai -,gv 'uaqnojaq urchjusrE ur-
<pnt> 'ujqmujq mMnarsgz -rjuncZ -P>iqxcp) sljrcusögvE
'qmj iZ)i^asirqo zqnxisq us^uy(§ usPziqxU
uoa srq ' u3uoJj?ct IsulmsMA 'iiiu<p^q^ a-rrrrE
ZS«"
ri a S?.ta»
—--J(S> 3-
c gs§ö-Ä
itff
^ 'S!
e>+M
S £»Sf^J?3 s
w* ty ^ ^ c ^
, , o 3 ^ w
§ 3 SS 3 "2 ^ 'S
^Sgsi^laf
Ä o Sr ~ ^
0o nS #ö'S^3 S:JS*
= e* x-*** CS 2 S
- » o* Ä <y 3 g
3k ^ L
V ^ » <1 0
3 0*©
r« q S.O O •••
O« O *Z S a 2 «
«TTS'ÜJ « 2©-/<i2»
a ? ® Z s -9
& Q Ctt> U
^ S.GZS-^3 _ ^
IlSa=Sg.f
— ^ «o r <
2«y«;c:
s d^s
■«i
c 2 « ***ZT -2?> c«^m»
r J? *f ** - *§“2: j5
f i)5o'?"£^
§«: ~
«SS
§s'<Ä
#*> C"
»» <ar ^
•j S5>;J
isr
8 cr—.
?s*
ZS
r* r!*
^ 5. E 5 3LHi^
*3 Q. 3 3 *» ST
gS(ß rs 2.. =—•
3® S-S'&or^g
Z'Z'ZUs^s-.
3 »-“033;?
o 3 3
s **» rs3 »
5aö2.=!F3
= I 2.® 3 m»
» «■"“ p '-5*
8 3 «—►, <g 3
8. £ rs «Sr er 2 «ib
h ft % ts n 3 ^
E!T:
s-g'Sfö
UL-?.»-
<&*=
|S
<jt 8.
H3 -
sZ.
[ ©
2.
$
-=>3 0 S S « S^Tä
L-LÄSL
0 I? ^ s
.§ 3
E
«,'« « o
~. o O 3,
«T- s 3 3
ö;s *n= S ”' & 3 ö__.
«si?® s-jg^g s «• «•
3 £§■§ « c
2. S^er3
^K-O^Z?N
“ijp g a 5 ä
<3 gi
2 §
a^ksS §5cS!2
fif^f-Isft-?
«»
*=f ¥ 7$
«rz g>
ss er ö"
• «■» 2
s
s.f
LZ
va
169 MU
zst ansetzt eine sehr Lekante Sache.
Dergleichen Dünsten finden sich
nun in lange jett nicht eröfneten
Gewölbern, in tiefen mit aller-
hand Unrath angefülten Gruben
und Holen , alten verschlossenen
Brunnen, in Kellern, worrnnen
eine Menge gährendeS Bier,
oder Most und junger Wein.
oder auch wohl Branteweinund
Eßig lieget: dahin gehöret auch
her Dampf von Oehl - oder
Thran. Lampen, von Kohlen,
unk von Ofen- und CaminS,
besonders wann fie mit Rinde
oder Gerberlohe geheizet werden;
desgleichen aller stark riechenden
Dinge, als Terpentin, Pech-
Oel, Vitriolöl und Salperer-
gelst. Einige von diesen Dünsten
sind blos betäubend. Diese Be-
täubung ist der erste Grad des
Erstickens. Man erkennet solche
daran,daß der Mensch zwar ohne
Zeichen deö Lebens ist, an demsel-
ben jedoch noch einiges Athem-
holen bemerkt wird. Ist erhin-
gegen vollkommen erstickt^ als-
dann ist er einem Todten gleich,
ohne allen Athem, ohne Ge-
(Die
suhl, sechsten wenn man ihn
rüttelt, und hat gemeiniglich
den Mund feste verschlossen,
vor welchem ein schleimiger jä-
her Schaum iu liegen pflegt.
In beyden Fällen bestehet die
erste Hülfe darinnen: daß man
einen solchen Unglücklichen
schleunigst an die frische Luft drin-
ge, und ihn von allen drücken-
den oder engen Kleidungsstücken
befreye, so wie solches un zwei-
ten Abschnitt Nr. r ist gelehret
worden.
Blo- Betäubte erholen sich
oft leichte, wann sie mit kaltem
Wasser besprühet, wann ihnen
scharf riechende Sachen unter
die Nase gehalten, oder auch
ein Paar Priesen Taback nach
und nach behutsam in selbige
geblasen werden.
Ist aber eine wirk iche Er-
stickung vorhanden, alsdann
wird mehr Bemühung und Zeit
erfordert.. Die bewährtesten
Hülfsmittel sind folgende:
folgt.)
«s- K ** rft
W a l - eck i f ch e s
Dinstag den 26»- May 1789.
,........'i'-™—!—!■---'rrJL 1 ; 11 ■—ftw
Edictül * Citationes und öffentlicher Verkauf.
G£\oi die Vormünder über Forderungen zu haben vermey-
^V'wii* Bernhard^ Neu- nen, zu deren VeriKcirung auf
mannsche minderjährige Kinder, denFreytag, den rytenJunius
mit dessen sämmtlichen GlüiÄ» Vormittags zu 9 Uhr hiermit
gern zu dem Ende, um solche verablad-t und haben sich dem-
zu befriedigen, liqüidiren wollen, nächst ihrer Befriedigung zu
und um deren dffenUtc^eCitation gewärtigen. Cokbach am riten
bey uns nachgesucht haben; als Ä!ay 1789.
kVersen alle diejenigen, welche
an dem besagten verstorbenen Commissarius Bürgermeister
Bernhard Neuman gegründete und Rath das.
Dem-
mm g mm
Demnach Weil. Gernands Vormittags zu O UHr, dazu
Erben dahier, mit ihren sämt- angeftzten Tirmino , zu erfchei-
lichen Gläubigere coram Magi- nen ihre Forderungen anzugeben
ftratu liquidtren, und ihre pastiva und solche gehörig zu Ver,fici-
abtragen wollen, auch zü dem reu. ..'Lotbach-am rrten Mas
Ende gebeten haben, alleLredl- 1789^ *
tores öffentlich vorzuladen ; als
werden selbe hiermit bedeutet, Commissarius-Bürgermeister
in dem auf den lyten JuniuS und Rath daselbst.
Demnach mir von hiesigen gende Tage, Vormittags von
löblichrn Stadt-Magistrat der 9 bis 12 Uhr, und Nachmit-
Auftrag ertheilet worden, des tags von r bis 6 Uhr angesezt
verstorbenen Schutz - Juden habe; so wird solches allen
Samuel Moses hinterlassenes Kaufliebhaberen hiermit bekant
Waaren Lager, und sonstige gemacht, und denselben sich als»
andere Sachen aufs Meistgebot dann im Schumlschen Haufe
gegen gleich baace Zahlung in einzufinden, bedeutet. Corbach
Waldeckischer Werung, zuver- am iZten May 1789.
kaufen, und ich dazu Tagfart Ex Commissione Magistratus,
auf dem Lten Junius und fol- W. Schumachers.
Vermöge eines unterm sfett Kauflustige haben sich daher
Merz 2. c. von Höchfürstlicher bemelvken Tages daselbst einzu-
Regierung erhaltenen Auftrags finden, ihr Gebot zu thun und
sollen die zu dem Johannes des weiteren sodann gewärtig
Kuha upt modo Caspar Dickt- zu seyn. Arolsen den rten May
schcn Pfuchtgut in Culte gehö- 1789.
rigen Gebäude, Donnerstag •-•>' m I''>^nL ^
den 4ten instehenden Monats Aus Commißion Hochfürstl.
Junii aufs Meistgebot in des Regierung.
Richters Behausung in Culte
versteigert werden. W. Hagemann.
Gesteh»
G e st ohLene Sachen.
Seit dem großen Buß - Tage
den Zten dieses Monaths ist mir
von meinerStube in der Wittib
Pfennigmeister Küthm Behau-
sung dahier ein rother seidener
Beutel an den Enden mit golde-
nen Blumen und mit ohngefehr
130 Gulden in grösten Theils
hierzu Lande okngangbaren
Gold « und Silber - Münzen
diebischer Weise entwendet wor-
den : Worinnen sich unter an-
dern bejunden Hat.
An Golde.
1) Ein neues spanisches Vier
Pistolen Stück.
2) Ein halber Portugisischer
Ioas.
" 3) Eine alte englische Guinee
mit dem Brustbilde König
Wilhelms des zten, und seiner
Geckahlin Marie, de Anno
»68?.' '
4) Eine halbe ditto vom Kö-
nig Georg dem 2ten de 1748.
5) Eine halbe ditto vom Kö-
nig Georg dem zten de 1777.
6) Eine Viertels ditto von
ebendemselben de 1762.
7) Erne halbe Poe-tugisische
LoutSd'or.
8) Ein drey Rubel-Stück
vom Kapser Peter dem iterr.
9) Eine halbe WaldeckiHe
Caroline von Fürst Carl August
Friedrich.
10) Eine römische Dukate. er.
An Silber.
11) Eine alte englische Krone
vom König Carl dem rten de
1679.
12) Eine halbe ditto von der
Königin Anna de 1707.
13) Eine Viertels ditto von
derselben de 1711.
14) Eine ditto vom König
Georg dem rten de 172z.
15) Eine dito vom König
Georg dem 2ten.
16) Ein alter spanischer
Dollar mit den beiden Weltku-
geln de 1743.
17) €m neuer ditto mit Kö-
nig Carl des zten Bildnis.
18) Ein rußischer Rubel von
der Kayserin Chaearina.
19) Ein neuer doppelter Wal«
deckt sch er Gülden mit dem
Brustbilde Sr. Durch!. Fürst
Friedrichs. r
20) Ein alter einfacher ditto
vom Hochseel. Fürst Carl, nebst
mehreren geringeren spanischen,
portugisischen, englischen, a-
merikanischen, rußischen, tür-
kischen- und persianischenMün-
Unter-
^ o
»SS
c £>
vr 3 k W1 ^ ^
Z O^f *rr ö _
22 _. 3 ZLl£ Öoo^ »
° r£ Ä — -■• H» rt 2 «L
»u12
^ n *!* ^ 3 «\ r~. ry ji
*3g»
Oa-!
SK»
«r* CI»
&,2 ^ 2l
er
o
®5^S® s.3,&Sös*3-
§.§?==~=s-5o-*=3
*t? £L *& -t3
-X, CT CS -X
o*^ rc <cr
aSf'Ö&S
Q
r2
SS'C 5,^» _
3-g C?.@>o »
ei* ^ ^ iS ^ *£,
O «~* ^. on r« cf Cf
L-- 0~ -- S ri
Cf 2 c* s S 3 <*
c-sn 2o 2. £f *■* er
?? 3 SS* *S ^ ~ 2
3 = = ^^§-f§
a-c g L--EZ 3 s L.«
SS TT*ÄS.3 ^«r^f.^3-g
^3 WC
2 « Ö 3
*2 15 32
ö-
*t? C/
2 5'ö ^
EC cG
«Xi
»:
— s> ^
L cr^ '
<TC *
&s.§
*J1 ®Z
«=»* p*
P *lA ^
s—
■» s
S-*
2.srOOlg' 3 - <£ „
c*- EC ^ s 3k
r> •»**' 22.-^ -12 _-_-^
-3 r> 2^ Cf
5f-,s(ÄcÄ''
30^ '
=> oüO ;
As
_ £22 «—•
UU
**» V-.E
E3 o-
L2 *“*
<3b ’ O ^
er *0" SS*
«J 12 3»
e-r re $3 (Jtf 2 .-«*
:-sZ§^SWZ
2|;S3
% CS O ^tS'
E Lr Äfc© «> *n% w 5^»
5v»/«> c «» q ö r c
^ rr 2.^ cs
H. v- C3 ^ ^
SS
<-r
cf jzrtCO fy »x» «r —**» r-f fv
»SL^^Usssff
•Ti »Ti '—-' ^ *~- ^ ~
3 3
3
**■0*
22
CT
«-fr t5 ♦
lO12“
apv«-T
£> -H^co ^ o
■2 *— r>
O
.3?
IKMG-
S£
§ sc Sf StoPCQ2"5
plS ^ 5:2.3 äs
^ W t f 3 Q» 23 T? er 3
rt %\
Ö:vO C/ ^2-3»
c *■* °
5 ^ «VC S3
i? 8?H
2f. ^
Kä 23 er ~tc tsb
2RZUS
!§sia
^or «V
♦O Q( ^
Oo se
3 <%e s-^r
iaSaS'-
s
rs
3 3 er
w ö
Q ^ sr-^S^
- 8oS' c”
3 er «s
s- *C »er 3
» ^ w» o
er .. »- re'
-Z |öo^
.Sn3 22»
Ö.<* w Ä
2.^3 <^?L
■CO CP tC.^r 2=
3 LZ
«*3 © 3 w
c3©
o* n»
^30
22 ^ er
-- 2^ r2v'
^27^ ^ w
^ L2 r3 o ^
k ^ ^ er" Cf 23
S er ci^crx^
>«f
« S. « 3 ^ 2 O
rs '«• n « «*• CS w
"Ä*' '4
-3 L
3*2. : ^
-.#1^
Ja3«
^LZHMv
II ig
2. * ^
s=?äc: o
oWefj-
3 O -•'3
* Ä Cf
Cf g ♦
<°> rt
er
■S ^ S. 3 ^ cc «
r;- 33 er 0 o» s
cs «r. 2 Ä^S
tn 5^ ev>' 2» 2
«^co o
2 £2 cs <5 äs
C:> Cf r* c '5J- ts.
C5 !2 ^ 13 rs Cfi>
3 D3 s °/o3
« ? « 3 »-»> n- ^
3 S,r<s - 3- r,'
^yco or er
N <^2
Os Cö S ^
" 3 £*3 Z «
_______5 g ö
S??&J55
d N MM" 16s
Utttmicht, durch welche Mittel plötzlich verunglücktr
und todtschetnende Personen in meisten Fällen
gerettet werden können.
(Beschluß.)
st aber eine wirkliche Elsti-
, ckung vorhanden, alsdann
wird mehr Bemühung und Zeit
erfordert. Die bewährtesten
Hülfsmittel sind folgende:
c0 Man bringt den Verun-
glückten, der bereits der beschwer-
lichsten Kleidungsstücken entledi-
get worden, in ein kühles Zim-
mer, worinnen, die Witterung
mag seyn wie sie will, Fenster und
Thüren offen seyn müssen. Man
setzet ihn dergestalt, daß der
Oberlech aufgerichtet ist, die
Füße niederbangen, mit wichen
dis an die Kniee in ein lauwar-
mes Bad, das nach und nach
mehr erwärmet werden kann.
2) Ist ein Wundarzt zu be-
kommen, so muß dieser sogleich
eine Ader, und vorzüglich die
am Hasse eröffnen. 3
3) Die Umstehenden halten
indessen dem Kranken scharfrie-
chende Sachen vor die Nase,
besonders den flüchtigen Sal-
miakgeist, der in diesen Fallen
nach den neueren Erfahrungen,
innerlich und äußerlich ge-
braucht, von vorzüglicher Wirk-
samkeit seyn soll. Auch können
nach Anweisung des zweyten
Abschn. Nr. 6 reizende Mittel
in die Nase geblasen werden.
4) Man muß sich ferner be-
mühen, den gewöhnlicher Weife
fest verschlossenen Mund des
Kranken zu öffnen , und ihm
nach Anwestung des ersten Ab-
schnitts Nr. 4 Luft einzublaftn.
Fangen dergleichen Personen erst
wieder zu schlucken an, alsdann
ist es Zeit ihnen einige Tropfen
vom flüchtigen Salmiakgeist,
mit eswas Wasser verdünnet,
einzuflößen; auch wenn das
Schlucken noch freyer wird,
einige Gran vom Brechwein-
stein (Tartarus emeUcus) so
ebenfalls in einer hinreichenden
Menge Wasser aufgelöset wor-
den, sind jedoch nur Theelöffel-
weife einzugeben, um dadurch
ein leichtes Brechen zu bewir-
ken.
5)
L6S
5) Tabackskiystiere sind hier
eben so heilsam, als in ven vor-
her erwähnten Fällen. Die
Art, sie beyzubringen, ist bereits
im ersten Abschnitt Nr. sgeleh-
ret worden.
6' Auch kann man aus blo-
ßem kalten Wasser ein Clystier
geben, desgleichen aus emer
Handvoll Rauchtaback mit ei-
nem starken Löffel voll Salz in
einem Nössel Wasser gekocht.
7) In sehr v'elen Fällen hat
man endlich Hülfe verschaft,
wann das Gesicht und der ganz
Vierter Abschnitt.
Leuten, die einer strengen
Kalte anhaltend ausgesetzet sind,
erfrieret oft ein Glied, oder sie
erstarren auch wohl gänzlich.
Im ersten Fall ist , wann nicht
damit gesäumet wird, die Cur
gewiß und leichte; im zweyten
Fall ist solche zwar immer noch
möglich, jedoch müssen die rech-
ten Hülfsmittel frühzeitig ange-
wendet werden. Ein erfrornes
Glied ist weiß, unempfindlich
und unbewegüch; dieses muß
sogleich mit Schnee geriben
und bedecket , oder so lange in
kaltes Wasser, worinnen zer-
stoßenes oder zerschäbtes Eis
S E
entkleidete Körper des Erstickten
mit vielem kalten Wasser an-
haltend ist begossen worden.
Anmerkung.
Vom Schwefeldc-mpfe des
Blitzes Estrckee können zwar in
der Erl nach obiger Vorschift,
so wie andere Erstickte, behan-
delt werden. Jedoch wird es
unumgänglich nöthig seyn, so-
wohl in diesem Falle, als auch
wenn Jemand vom Kohldämpfe
erstickt, seyn sollte, in der mög-
lichsten Geschwindigkeit einen
Arzt oder Wundarzt herbey zu
holen.
liegt, gehalten werden, bis man
in solchem eine Hitze und bren-
nendes Jucken empfindet. Als-
dann sind die innerlichen Lebens-
bewcgungen in demselben wieder
hergestellet worden, doch muß
man sich damit noch nicht an ein
Feuer oder an einen heißen Ofen
wagen.
Völlig erstarrte oder leblos
scheinende Personen aber wer-
den aus folgende Art meistens
glücklich wieder inöL ben zurück
gerufen:
i) Erfrorne Körper müssen
nie in em erwärmtes Bttte oder
in
4M* & ** 167
in ein warmes Zimmer gebracht
werben. Dieses würbe ihnen
äußerst nachtheilig und selbsten
alsdann noch tödtlrch seyn, wenn
man gleich bereits einige Zei«
chen des Lebens an ihnen ver-
spüren sollte. Man entkleide
sie, und lege sie vielmehr an einem
kalten Orte im Schnee, und
bedecke sie dergestalt ganz dicke
damit, daß nur die Augen, der
Mund: und die Nasenlöcher
offen bleiben- Der Schnee
wrro ganz feste am Körper an-
gedruckt, und sollte derselbe auch
hin und wieder schmelzen, so
leget man wieder frischen auf.
2) In Ermangelung des
Schnees würde em kaltes-Bad
dre nervlichen Dienste leisten;
könte man dieses nicht anwen-
den, alsdann tauche man zwey-
bis dreyfach zusammen gelegte
Tücher in eiskaltes Wasser, und
bulle darinnen den erstarten und
ganz entkleideten Körper aufdie
Art ein wie solches in^der vori-
gen Nummer beym Schnee ist
angegeben worden. Daß man,
wenn diese Tücher K trocknen
anfangen, frische auflegen, und
sie selbsten dann noch mehrmah-
len von neuem im wasser wie-
der eintauchen müsse, wenn
gleich keine merkliche Wirkung
davon verspüret wird, verstehet
sich von selbsten.
3) Man suche ferner den
Mund des Erfrornen zu eröf-
nen, Und ihm Luft ernzublafen,
auch den Schlund und dieNase
durch Vorhaltung flüchtiger
Spiritus, wie auch gepülver-
ter und Niesen erregender Kräu-
ter , Merrettig und Senf zu
reizen, wie solches iw ersten
Abschnitte Nr. 4. und ä. ist an-
gegeben worden.
4) Hat man nun durch diese
verschiedene Hülfsleistungen so
viel bewirket, daß der Erstarke
einige Zeichen des Lebens von sich
zu geben anfanget, alsdann
trockne man ihn mit gewärmten
Tüchern , und lege ihn in ein
mäßig gewärmtes Bette, so sich
aber in einem kalten Zimmer be-
finden muß, Fängt er nun hier-
auf vollends etwas zu schlucken
an, so reiche man ihm nach und
nach eine Tasse warmen Thee
mit ein wenig Wein oder Eßig.
» Da erfrorene Personen,
auch dann noch, wenn sie sich
bereits zu erholen anfangen, zu
Schlagflüffen oder andern üb-
len Zufallen geneigt sind: so ist
eS nöthig, daß ihnen gleich nach
der
m E O
m ersinn Erholung sogleich eine
M».r geöfnet werde; auch ist
g'iSdan folgendes Pulver sehr
»virlsam: Gereinigter Salpe-
ter, vitriollsirter Weinstein,
oder anstatt dessenSchweißtrei-
bendes SpicsglaS, von jedem
8 Gran. Eamphcr, i Gran.
Dieses kann nach Befinden der
Umstande dem Kranken, wenn
er sich zu erholen wieder an«
säneft, ganz oder zur Hälfte,
mit warmen Thee gegeben
werden.
6) Im Fortgänge der Besse-
rung wrrd der Krancke mit Sup-
pen und leichten Speisen ge-
pfiegek; auch kann fein I mmer
nach und nach erwärmet wer-
den.
7) Ein nach der Erholung
noch fühllos bleibendes einzel-
nes Glied wird so lange mit
Schnee oder mit in Eiswasser
getauchten Tüchern bedecket»
bis die Empfindung in solches
wieder kömmt.
8) Ein Arzt wird allen wei-
teren Rath ertheilen, und auch'
die nöthige Nach - Cur besor-
gen.
An merkung.
Alle, die sich der Kälte aus-
setzen müssen, werden aufs
dringenste ermahnet, siG-allec
hitzigen Getränke, besonders des
Brannteweines zu enthalten,
indem sie sich dadurch der Ge-
fahr aussetzen, von einer un-
überwindlichen Neigung zum
Schlafs befallen zü werden,
uud im Schlafe umzukommen.
Sicherer ist es, etwas warmes
überall zu habendes Bier mit
etwas Ingwer zur Erwärmung
zu sich zu nehmen.
Waldeckisches
Intelligenz. Blatt.
Dinstag den 2«* Junius 1789.
wtll 1'j ..... =£■ .....—...........^jp«
Bekanntmachung.
bey dem hiesigen Holz- Nahmens Unterschrift an den
Magazin die Einrichtung Holz-Magazin Aufseher einge-
getroffen worden, daß künftig händigt worden, verabfolgt
und zwar vom rten Junii die» werden solle; Als wird solches
ses Jahres an, weder Deputat* zu jedermanns Nachricht und
noch Kaufbolz, in ganzen und W ßenschaft hiermit öffentlich
halben Maltern anders als gegen bekannt gemacht. Arolsen den
gedruckte Zettel, welche denen szten May 1789.
Käuffern vom Herrn Forstrath
Hagemann zugestellet, und von Aus Fürstl. Waldecki. ReNt-
denen Empfängern mit ihres Cammer.
Edictal-
M» ' O **
Edktal- CitatLenes und öffentlicher Verkauf»
Da der -um Verkauf des
Werl. Herrn QberjägerSchmit
Modi rar- Nachlaßes und fon,
fingen Effecten, angesezt gewese-
nen Termin, verschiedener Ur-
sachen halber nicht vor sich ge-
hen können, und dahero sol-
chen Ends anderwärtiger Ter-
min aus Montag den r;ten in-
Da die Vormünder über
Weil. Bernhard Neumann-
sche minderjährige Kinder, mit
dessen sämm-lichen Gläubigern
zu dem Ende, um solche zu
befriedigen, liquidiren wollen,
und um deren öffentliche Citation
bey uns nachgesucht haben; als
werden alle diejenigen, welche
an dem besagten verstorbenen
Bernhard Neuman gegründete
Demnach Weil. Gernands
Erben dahier, mit ihren sämt-
lichen Gläubigere coram Magi-
iiratu liquidiren, und ihre pEva
abtragen wollen, auch zu dem
Ende gebeten haben, alleOeäi.
tores öffentlich vorzuladen; als
werden selbe hiermit bedeutet,
in dem auf den -9ten Junius
kommenden Monats Junii an-
gesezt ist; Als wird dieses hier-
mit bekant gemacht, und kön-
nen sich Kaufiiebhabere, sodan
bestimien Tag des Morgens ge-
gen 8 Uhr in dem Schmtttifchen
Haus dahier rinfinden. Landau
den röten May 1789-
I. A. P. Kleinschmit.
Forderungen zu haben vermey-
nen, zu deren VeriHrung auf
denFrevtag, den igten Junius
Vormittags zu 9 Uhr hiermit
veradladel und haben sich dem-
nächst ihrer Befriedigung zu
gewärtigen. Cokbacham rrten
May 1789.
Commissarius Bürgermeister
und Rath das.
Vormittags zu 9 Uhr, dazu
angcfezten Termins, zu erschei-
nen ihre Forderungen anzugeben
und solche gehörig zu Venfici-
ren. Eorbach am arten May
1789.
Commissarius Bürgermeister
und Rath daselbst.
Der-
V e r l o h r n e S a ch e «.
Es ist zwischen Corbach und gegen gutes Douceur, beyHrn.
Schaacken ein Spanischrohrmit Busold, m Corbach, oder bey
gelben Knopfverlohren worden. Herrn Rentmeister Steinmetzen
Der Finder wird gebeten solches Schaacken abzugeben-.
G e st o h l e ne S a ch r n.
Seit dem großen Buß - Tage
den 8ten dieses MonathS ist mir
von meiner Stube in der Wittib
Pfennigmeister Küthin Behau-
sung dahier ein rother seidener
Beutel an den Enden mit golde-
nen Blumen und mit ohngefehr
>zo Gulden in grösten Theils
hierzu Lande ohngangbaren
Gold - und Silber - Münzen
diebischer Weise entwendet wor-
den : Worinnen stch unter an-
dern befunden hat»
An Golde.
l.) En neues spanisches Vier
Pistolen Stuck.
2) Ein halber Portugisifcher
Ioas»
z) Eine alte englische Guince
mit dem Brustbilde König
Wilhelms des zten, und feiner
Gemahlin Marie, de Anno
>68-.
4) Eine halbe ditto vom Kö-
nig Georg dem rten de 17 f8.
5) Ene halbe ditto vom Kö-
nig Georg dem zten de »777.
6) Eine Viertels ditto von
ebendemselben de 1762,
7) Eine halbe Portugifische
LouiSd'or.
8) Ein drey Rübel - Stück
vom Kayfer Peter dem » ten.
9) E ne halbe Waldecki che
Caroline von Fürst Carl August
Friedrich.
10) Eine römische Dukate.rc.
An Silber.
11) Eine alte englische Krone
vom König Carl dem rten de
1679. ^
ii) Eme halbe ditto von der
Königin Anna de L707.
rz) Eine Viertels ditto von
derselben de 1711.'
>4) Eine ditto vom König
Georg dem zten de i/rz.
15) Eine dito vom König
Georg dem rten.
16) Ein alter spanischer
Dollar mit den beiden W ltku«
geln de 174;.
17) Ein neuer ditto mit Kö-
nig Carl des zten Bildnis.
>7) Ein
17* fM* & ^
18) Ein rußischer Rubel von und mir wieder zu stellet, der
Ser Kayierm Chaearina. soll jedesmal gegen diese gefällige
19) Ein neuer doppelter Wal« Aufmerksamkeit den roten Theil
deckijcher Gulden mit dem des wahren Werths: deijenrge
Brustbiloe Sr. Durchl. Fürst aber, welcher nur den Dieb
Friedrichs. ausfindig machen und gehörigen
20) Ein alter einfacher ditto Orts anzeigen w rd, zur Vrr«
vom Hochseel. Fürst Carl, nebst geltung vier Laubkhaler von mir
mehreren geringeren spantscheir, erhalten und fein Nahme ver-
poctugisischen, englischen, a- schwiegen bleiben. Urkundlich
merikanischen, rußstchen, tür« meines hierunter geftzken Näh-
tischen» und persianischen Mün« mens und Charakters. Min-
zen : geringhausen den i6tm May
Wer dahero obigen Geld- 1789.
Beutel nebst denen darinnen
gestohlenen Münzen, über kurz C. F. W i g a n d.
oder lang, in, oder außer Lan- Hauptman und Auditeur bey
des, entweder im Ganzen, oder dem Hochsmstl. Waldcckl. ■
Stückweise an den Tag bringet, pten Bataillon.
Avertissements.
Montags den 2rten Junii auch sonstigen verschiedenen sei-
L. c. und folgende Tage, sollen denen Zeugen,
von früh Morgens 9 - bis Nach« Sodann einigkUnter - Röche
mittags gegen Z bis 4 Ukr auf von Ncße'tuch, Piques und
dem Hochavelichen Hauß Camps englischen Zeugen;
von der Verlaßenschaft wapl. DesgleicheneineAnzahlNacht-
der Frau Gehcimde Räthin und Hauben, Halstücher, Neßel-
Hof Marschallln von Dalwigk, tuchene, und seidene Mantels,
gegen das Meistgebot und gleich Schürtzen, Palatins , Hais-
baare Zahlung verauctiomrt strichen, Manschetten, Strif-
werden^ fein in Kleider zu r-ihen, Pot«
i) Etlich und zwanzig seidene ten, ordinairen Kappen , Gar-
Kletder von Atlaß Gros de tour nirungen auf Kleider, Garni«
brocklirten und andern Tastet türm von Band, Vorreihe-
Bän-
179
Bänder, verschiedene Paar ge- Blonden Cchenillc > Frangrn;
stickte Strumpfbänder, Hand- Agrements, Flot.rc.
fcftub, Slcbsitd* 0öcf JEventail- Sodann auch einige Käsigen
len , Oyrgcbenke, Schnallen und Schachteln jur Toilletke.
und Haarnadeln, woran die 2) Unterschiedene Meubles,
Steine großtentheils mit Gold^ auch Betten, Tisch - Teppiche,
gefaßt, Damenshüte, aufge- Chaisen, und Clavecins. Scc.
steckte Cöur> Hauben, Dormeu. z) Einige Stuck Rink-Vieh
fen, Schuhe, Rerfröcke, Po- Schweine und Schaafe.
fchcn Buffanren, Schnürbrüste, Kauflustige können sich also
Hemder, nebst wnstigen ver- an vorgemeldtem Tage und Ort
schiedenen Sachen zu Putz und zur bestimten Zelt einfinden.
Kleidungsstücken an Spitzen, Campf den 27ten May ,78?.
Es hat jemand eineHollan- der.Hand zu verkauffen, wem
dische wehrend dem schneiden damit gedienet solche Gcräth-
sich selbst fortscherende Tabacks- schaft zu kauffen. kann den Jn-
Schneid-Machine mit allen er- Haber im Intelligenz Conuoir
fo derl-chen zu behör zur Rauch- erfahren, zugleich erbiethet sich
tabacks Fabrique, wie auch alle derjenige, dem Lustkragenden
Geräthschaft andradernen Sie- gegen Zahlung, allen erforder-
ben, und einen stoß Kasten mit lichen Unterricht und Gebrauch
doppelten Messern zu allen der Beizen zu jeden Sorten,
Sorten Schnupstaback, nxbst münd-und schriftlich zu geben
ollen Holzschnitten zu Schnupf« und practisch zu Zeigen, gleich
und Rauchtaback , imgleichen dann auch zum Rolltabacksspia-
noch ohngelödete bleyer zum ein- nen eine Machine mit zu ver-
fassen des Schnüpftabacks, aus kauffen ist.
Ueber die Bräune bey den Schweinen, rc.
^kch hoffe dem Publicuip, zu lesen. Da das Sterben
wird nicht unangenehm sein, derselßen sich an vielen Orten
etwas von der Bräune oder wieder sehr starck ausert.
allgemeinen Schweinekranckheit
tn a MF
So groß und beträglich der
Schaden ist, welcher manches
Jahr, so wohl in einzelnen
Haushaltungen, als gantzcn
Dörfern und Gegenden, durch
die Bräune; oder dieHalSge-
schwulst, eine unter den Schwei-
nen sehr gemeine, und wie die
Erfahrung ausweiset, anstek-
kende und meistentheilS tödtliche
Kranckheit, geschiehet, so un-
gleich sind die Gedancken der
Hauswirte von den Ursachen
dieser Seuche. Und so unzu-
verlaßig ist bisher noch der Ge-
brauch derer Mittel, die dage-
gen angewendet werden.
Man redet insgemein schlecht-
hin vom Schweine Sterben,
ohne einmal die Kranckheit zu-
benennen, die solches veran-
lasset. Man hat erfahren, daß
Kranck werden und Sterben in
diesem Falle meistens einerley
ist, und man gibt daher alle
Hoffnung auf, so bald nur ein
Thier mit der Kranckheit befal-
len wird. Einige geben ver-
schieden« Namen und Ursachen
dieser Kranckheit an.
Was sagt man aber mehrdn-
mit, als daß das Uebel aus un-
bekannten Ursachen, gleichsam
als von selbst, entstehe, und zu-
gleicher Zeit zerstörend, um sich
greiffen, und schleunig hinrei-
send sey? Doch eS mogte die
Ursache seyn , welche sie will';
es wäre nichts daran gelegen,
wenn wir, ohne sie zu wissen ,
diesem Uebel abhelfen könnten.
Indessen kann nichts deutlicher
seyn, wenn man ja ein solches
kranckes Schwein gesehen hat,
als daß das Uebel in einer Ent-
zündung bestehe. Die wircklich
mit der gefährlichsten Art der
Bräune, eine grosse Aehnlich-
keit hat, die sich zu weilen mit
dem heißen und kalten Brande
endiget, und meistens so heftig
einfält, das binnen 24 Stun-
den, von der Zeit an , da das
Schwein zu fressen aufhöret,
der Todt unfehlbar erfolget.
Man darf nur nebst der Hitze ,
der Röche und brennenden Ge-
schwulst des Halses und derZun-
ge, die heraustretenden Augen,
die heisere , und elende Stimme,
wenn das Schwein sein sonst
gewohntes Geschrey führen will,
das Unvermögen zu saufen, das
beständige Bauchschlagen,Krun-
ken, beschwerliche Arhemholen,
die beständigen fruchtlosen bewe-
gungen zum Erbrechen, die
Anfangs rothen, nachher wenn
das Schw.in stirbt, ganz blau
und schwarz werdenden Strei-
fen , die sich am Halse, und an
dem ganzen Leide herunter, zu
zeigen,
MF D Mk
zeigen pflegen , bemerken, so
wrro man keinen Augenblick an-
stehen dürfen, zu glauben daS eS
Entzündung und Brandt sey,
welches den Körper des Thiers
zerstöret, und chn des Lebens
beraubet.
Der schlechte Erfolg unzähli-
ger Versuche, die zur Rettung
des schon erkrankten Thiers an-
gestellt werden , hat indessen
sorgfältige HauSnmthe dahin
geleitet, auch auf allerhand
Vorbauungs- und Verwah-
rungsmitlel zu dencken, dar-
unter mir folgende, wenngleich
die gehofte wirckung cbenfals
nicht immer erfolget, von Wich-
tigkeit zu seyn scheinen.
Der erste Rath ist dieser:
man muß Sorae tragen. die
Schweine den Winter über in
warmen Ställen zu halten.
Da die Verkältungen im Früh-
jahr so häufig die Ursache der
Entzündung- fieber werden, so
ist es gar nicht unbegreiflich,
das man der Halsentzündung
der Schweine dadurch vorbeu-
gen könne, wenn man sie vor
der Kälte verwahret; Ob man
fie gleich auch nicht, wie arme
Leute thun, in die Stube neh-
men muß. Doch da die Ent-
zündung auch mehrere Ursachen
haben kann, so ist es an dieser
eintzigen Vorsicht nicht genug.
Einige treiben daher ihre
Schweine vor Ende des JuniuS
oder Julius nicht mit aus;
Theils in der Meynung, daß
sie keine Brachkäfer, keine Rau-
pen, keinen wilden Salpeter,
der in einigen Feldern häufig ist,
und wenigstens den Schafen
sehr undienlich befunden wird,
u. d. g. fressen. Theils das sie
nicht erhitzt werden sollen. Ich
lasse auch dieses gelten, sie werden
im Hofe der veränderlichen Wit-
terung nicht ausgesetzt. nicht
erhitzt, und auf die Erhitzung
nicht sogleich zum Wasser getrie-
ben. Man weis aber deck aus
Erfahrungen, das die Schweine
auf dem Hofe sowohl an der
Bräune sterben können, als
die, welche außgetrieben wer-
den; daher ist auch dieser Vor-
sicht nicht zu gedercken, daß sie
zur größten Beschwerde gereicht,
an sich allein nicht hinlänglich.
Ich kan hier auch einer beson-
dern Regel gedencken, die von
einigen mit guten gründe be-
folget wird. Man halte sich,
sagen sie, an eine gute Art
Schweine, denn man bemerkt
das bey eintretenden Sterben
nicht alle gleicher Gefahr unter-
worfen sind.
Das
176 WA B WA
Das müßten nun in gegen-
wattiger Absicht solche seyn,
d;e von Natur nicht zu träge
und schläfrig, sondern etwas
eigensinnig, unbändig, fräßig,
und was ihre Art sich zu näh-
ren betriff, recht Schweinisch
sind; die, wenn sie in den Hof
kommen sogleich alle Winckel
durchsiören, und die abscheu-
lichste Nahrung nicht verschmä-
hen. Es ist allenfalS leicht zu
begreifen, daß bey solchen der
lebhaftere Umtrieb des geblütS
die Stockungen verhindern, und
das flüchtige Alkali in den fau-
lenden Sachen, die sie zu sich
nehmen, ihr Geblüt verdün-
nen.
Man mag nun aber unter
diesen vorgeschlagenen Mitteln
wählen, welches man will,
oder, so viel möglich, eines
mit dem andern zu verbinden
suchen; man mag noch den
Schweinen das Ranckkorn neh-
men lassen, man mag ihnen,
wie andere rathen, eine gereu-
cherte Fuchskäule m das Spül-
faß werfen, oderauch, welches
besser sein kann, in einem mit
Leinwand überwundenen Topf
Theer thun, oder, um etwas
besonders zu haben, wohl gar
eine Schildkröte, hineinsehen,
oder eine junge Katze lebendig
in dem Spühi ersäufen, und
darin liegen lassen. Auch wie
einige durch Zauberen, und
Seegensprechen, und ausstreuen
eines Pulfers, an unlerWe-
dene Orte auf der Weise,
und dergleichen Alfratzerey noch
mehr. So ist doch unter allen
diesen kein Mittel, weiches bey
den Schweinen die sichere
Wirkung haben könnte, die
Kranckbeit abzuhalten, ihr Ge«
blüt sowohl zu jederzeit in ge-
höriger Flüßigkeit zu erhalten.
(Der Beschluß folgt.)
W a l deckt sch es
Dinstag den 9-» Jünius 1789.
tfaj -..i:.1." r?T,.' j ---£. -...—...."---L..—LJ-tyOS
i, v- Edtctal»Citationes und öffentlicher Verkauf. .
Sur Versteigerung des Johan-
nes Kuhaupt mocko Caspax
Dicklichen Wohnhauses und
Sdeare in Culte, wird biet*
wit andecweiter Terminus auf
den 2pm dieses bezielt; daran
stch KauflMige in des zeitigen
Rechter V;crings Behausung
daselbst Vormittags gegen io
Uhr einzufinven, ihr Gebot zu
thun und nach dessen Befund
des Zusch'ags zu gewärtigen
haben. Arolsen den zren Junii
i?8? . ' J
VIgore CommisHonis.
W. Hagemann.
Da
178 ^ $ **
Da der zum Verkauf des
Weil. Herrn Oberjäger Tchmit
Mob» rar- Nachlasses und son-
stigen Effecten, angesezt gewese-
nen Termin, verschiedener Ur-
sachen halber nicht vor sich ge-
hen können, und dahero sol-
chen Ends anderwärtiger Ter-
min auf Montag den rzten in-
Da die Vormünder über
Werl. Bernhard Neumann-
fche minderjährige Kinder, mit
dessen sämmtlichen Gläubigern
zu dem Ende, um solche zu
befriedigen, liquidiren wollen,
uns um deren öffentliche Citation
bey uns nachgesucht haben; als
werden alle diejenigen , welche
an dem besagten verstorbenen
Bernhard Neuman gegründete
Demnach Weil. GernandS
Erben dakrer, mit ihren sämt-
lichen Gläubigere coram Magi-
Aratu liquidiren, und ihre palUva
abtragen wollen, auch zu dem
Ende gebeten haben, alle Cretii-
tores öffentlich vorzuladen; als
werden selbe hiermit bedeutet,
in dem auf den ryten JuniuS
kommenden Monats Junii an-
gesezt »st; Als rvrrd die,es hier-
mit bekant gemacht, und kön-
nen sich Kaufiiebhabere, sovan
bestimten Tag des Morgens ge-
gen 8 Uhr in dem Schmrtnschen
Haus dahier einfinden. Landau
den röten May 1789-
I. A. P. Ktemschmit.
Forderungen zu haben vermey-
nen, zu deren Verifidrung auf
den Freytag , den i9tenJunius
Vormittags zu 9 Uhr hiermit
verabladet und haben sich dem-
nächst ihrer Befriedigung zu
gewärtigen. Corbacham riten
May 1789.
Commissarius Bürgermeister
' und Rath das.
Vormittags zu 9 Uhr, dazu
angesezten Termins, zu erschei-
nen ihre Forderungen anzugeben
und solche gehörig zu Verifici-
ren. Corbach am rUen May
»789«
Commissarius Bürgermeister
und Rath daselbst,
Ver»
,
V e r l o h r n e Sache n.
Es ist zwischen Corbach und gegen gutes Douceur, ^eyHrn.
Schaacken ein Spanischrohr mit Busold, inEorbach, oder bey
gelben Knopf verlohren worden. Herrn Rentmeister Steinmetz in
Der Finder wird gebeten solches Schaacken abzugeben.
Ge stohl e n r Sachen.
Vor einigen Tagen sind
folgende Kleidungsstücke dem
Munvkoch Hr. Göde bey Jhlo
Hochfbrstl. Durchlaucht der
Fürstin, aus dem Tonischen
Hlnterhause vermitttelst Aus-
brechung der Stuben - Thüre
diebischer Weise entwendet wor-
den; Als
5 große Tischtücher worun-
ter 3 Stück von Damast.
irServietlen, gezeichenet, so
wie die Tischtücher, mit C.H.
n Bettlacken, Zeichen C. tf,
5 Manns Oberhemvcr.
io dergl. Unterhemder.
5 Frauens Hemder.
io weiße Manns Halsbinden
gezeichnet C. G, nebst i silberne
Halsschnalle.
5 neue weiße Schnupftücher
von feinem holländischen Leinen
mit breitem Saum.
24 Frauens Halstücher von
weißen Neffeltuch mit 3 finger
breiten Saum gezeichnet E. H.
7 weiße Manns Halstücher
rum Binden c. h.
i braun seiden Halstuch.
i rotes dito.
»paar Beinkleider von schwär-
' zen Manchester.
i paar dito von Bockleder
ganz neu.
1 schwarz seidene Schürze mit
Spitzen.
i Schürze von weißen Ostin-
dischen Zitz mit gelben Rand
und Blumen.
3 Schürzen von weißen Nes-
seltuch.
j! weiße Frauenskappen mit
Spitzen.
i neue holländisch Spitzen
Ellen lang.
1 paar schwarz seidne Mans-
strümpfe.
5 paar weiße baumw. Frau-
ensstrümpfe.
3 paar weiße baumw. Frau-
-enshandschuh.
2 paar weiße lederne dito.
i kleiner Mantel von schwar-
zem Sammet, gefüttert mit
gelb seidnen Damast , garnirt
mit Spitzen.,
I Ober
2go WA U W»
, Oberkappe von schwarz ge» „Verkauf oder sonst zu Gesicht
dlümtest Flor." kommen, oder etwa Kunvichaft
5 paar Vorermeln. davon ertheilen können, wolle
Sollte jemanden von vorbe« es gegen gute Belohnung dem
schrtebenen Stücken einiges zum Eigenthümmer anzeigen.
Avertissement.
Montags den 22km Junii
». c und folgende Tage, sollen
von früh Morgens y - bis-Nach-
mittags gegen 3 bis 4 Uhr auf
dem HochavelichenHauß Camps
von der Verlaßenschaft wayl.
der Frau Gehcimde Räthin und
Hof Marscballin von Dalwigk,
g.egen das Merstgebot und gleich
baare Zahlung verauctionirt
werden.
,)' Etlich und zwanzig seidene
Kleider von Atlaß 6r»s clerour
drvckirten und andern Taffet
auch sonstigen verschiedenen sei-
denen Zeugen.
Sodann einige Unter-Röcke
von Nlße tuch, kiguee und
engt chen Zeugen;
Desg eichen eine Anzahl Nacht-
hauben, Halstücher, Neßel-
tuchene und seidene Mantels,
Scbürtzen, Palatins, Hals-
strichen, Manschetten, Strif-
sekn in Kleidtv zu reihen, Pöt-
ten, ordinairen Kappen, Gar-
nirungen auf Kleider, Garni-
turen von Band , Vorreihe-
Bänder, verschiedene Paar ge-
stickte Strumpfbänder, Hand-
schuh, Arbeits-Säcke EventaU-
len , Ohrgehenke, Schnallen
und Haarnadeln, woran die
Steine größtentheils mit Gold
gefaßt, Damenshbte, aufge-
stcckleCöur Hauben, Dormeu-
sen, Schuhe, Reifröcke, Po?
schen Buffanren, Schnürbrüste,
Hemder, nebst sonstigen ver-
schiedenen Sachen zu Putz und
Kleidungsstücken an Spitzen,
Blonden Cchenille, Frangen;
Agrements, Flor. !C.
Sodann auch einige Kastgrn
und Schachteln zur Toiüette.
2) Unterschiedene Meubles,
auch Betten, Tisch - Teppiche,
Chaisen, und Clavecins, öce.
3) Einige Stück Rind - Vieh
Schweine und Schaafe.
Kauflustige können sich also
an vorgemeidrem Tage und Ort
zur bestirnten Zeit einfinden.
Camps den 27ten May »78-.
Ueber
m
Ueber die Bräune bey den Schweinen, rc.
(Beschluß.)
Als auch nachdem es schon
** verdicket worden, wieder
flüßig zu machen, eben so gut
Preservative als Curative zu
«giren ; oder weiches ein jeder
selbst nach gefallen, und ohne
Gefahr und Umstande, früh
genug bey seinen Vieh brauchen
kann; welches gleich algemein
zu haben ist; wobey es sosehr
auf die Warme der Stalle im
Winter, oder auf die gute und
schlechte Art der Schweine,
nicht einmal ankömmt, wobey
man seine Schweine jederzeit
ohne Gefahr mit ausweiden kan,
und endlich bey der Fütterung
derselben so gar kärglich und
behutsam nicht seyn darf, als
folgends: Man nimmt von
Frühjahr an, da die Schweine
ausgehen , bis in den Herbst,
da sie zu Haußr bleiben, auf
rin Schwein von einem halben
Jahre, und darüber wöchent-
lich einmal, eine Handvoll Bü-
ch n Holzasche, für jüngere
Schweine oder Ferkeln eine
h ibe Handvoll, und läst solche,
unter gutes Futter gemengt, die
Schweine cinfressen. Den Win-
ter hindurch schadet es nicht,
nunn alle Monate einmahl sol-
ches Mittel gebraucht wird.
Es ist auch überhaupt nicht zu
besorgen, daß die Asche den
Schweinen schade, wenn auch
eine doppelte Portion gegeben
würde; dieses Mittel ist feit vie-
len Jahren mit gutem erfolg
gebraucht worden. Wovon ich
selbst Praxin habe.
Alles, was hiebei noch anzu-
mercken stünde, wäre dieses,
das man nicht eben nöthig ha-
ben wird, diele Vorsicht wei-
ter, als höchstens gegen das
Ende des Julius fortzusetzen.
Denn um diese Zeit hat die
Natur schon eine andere Periode
angefangen, da die Safte der
Thiere und Pflanz n nicht so
sehr mehr zur Verdickung, als
vielmehr zur Flüßigkeik, Ver-
dünstung und Fäulnis, geneigt
werden: Dagegen wird es im-
mer gut seyn, im Frühjahr
auch noch, vor dem ausweiden
damit auzufangen. Es schadet
auch den Schweinen nicht,
wenn man wöchentlich mehr als
einmal Asche giebt. Auch wird
es ziemlich gleichgültig seyn,
was vor Asche man nehme. In
Ermangelung anderer, gebraucht
man
- 182 O AW
man auch Eichenasche nicht gelind auflöset, den Umtrieb der
ohne Nutzen. Säfte aber erleichtert unv beför-
dert , unp endlich werden die
Was nun aberden Effekt der wässerigten Theile des Blutes,
Asche im thirischen Körper, die nur durch Hülfe dieser
und die grosse Hofnung , die Seife mit den ölichten in Ver-
man sich von einem so geringen bmdung gesetzt sind, daß über«
Mittel macht, befrist: so ist fküßige u^d verdorbene Oel deS
begreiflich, daß zuvörderst, durch Blutes durch die Ausdünstung
Hülfe der Asche, dieüberflüßige und den Unn aümahlig mit sich
Säure im Magen, welche sich fortführen können,
dem Winter über, wenn die
Schweine in den Ställen stek- Was könnte also nach dieser
ken, vielleicht wie bey dem Man- Theorie, wider diese Kranckdeit
gel der Bewegung, zusamlen der Schweine auf alle Fälle
pflegt, und eine nähere Ursache dienlicher seyn'!
der Verdickung des Blutes seyn
kann, gedämpfet werde. Dem ES wäre zu wünschen, daß
nächst, wenn sich das Saltz der diele Vorschrift nur einiger-
Alche mit dem fett-und ölichten maassen befolgt würde, so
Theilen des Körpers verbindet, solle sich der Nutzen davon bald
wird daraus eine Art von Seife zeigen,
entstehn , welche das verdickte I. F. L. Schmittman.
Zwar ist schon im Jahr >778 in diesen Blättern die Asche als ein gar
nuzbares Mittel gegen die Bräune der Schweine ««gerathen und cm<
pfählen worden. Dennoch hat inan diese verdienstliche Abhandlung deS
Hr. Schmitmann, da zumahlen ble Seuche sich jezt wieder zeigt, nicht
zurückhallen wollen.
Die Ameisen.
^iese Insekten haben in ihrem Dahin gehört besonders das
Karakter und in ihrer Le- kleine erhabene Rückenschupp-
bensart mit den Wespen und chen zwischen dem Brustschlide
Bienen vieles gemein; sie be- und Hinderleibe: just da, wo
sitzen aber doch auch manche ih- diese beyde Theile durch ein dün-
nen ganz eigene Merkmale. ntf
MP $ MP i8l
nes kurzes Stielchen zusammen«
hangen. Es findet sich aberdres
Sch.idchen an allen Arten von
Amelien ohne Unterlchled; bey
München, Weibchen urd Ge-
schlechtlosen ; selbst bey jedem
einzelnen Thierchen dieser Art.
Der zweyte Karakter ist nicht
so allgemein und auffallend. Ec
findet sich nur, wenn man die
geschlechtlosen Ameisen mit an-
dern vergleicht. München so-
wohl alL Weibchen find geflü-
gelt. Es giebt aber geschlecht-
lose Arbeitsameifen, die niemals
Flügels bekommen, sich aber
davon zu überzeugen, muß man
sie nicht obenhin beobachten.
Dieser Umstand ist diesen wie-
der allein eigen, da sich der erste
bey allen, in allen Altern, bey
allen Geschlechtern, und zwar
bey der Ameise allein, bey kei-
nem andern Insekt befindet'
Man unterscheidet also drey
Arten von Ameisen: Männchen»
Weibchen und geschlechtlose.
Sie leben alle in geselschalt,
und machen eine zahlreiche Fa-
milie aus. München und Weib-
chen haben Flügel, die Ge-
schlechtlosen haben keine , und
bekommen auch niemals welche,
obgleich einige Naturforscher
anderer Meynung sind.
Die Männchen sind die klein-
sten unter allen Ameisen. Un-
geachtet ihrer Kleinheit, sind sie
doch wegen der beträchtlichen
Größe ihrer Augen sehr kennbar;
überdem auch geflügelt. Die,
ebenfalls geflügelten Weibchen
hingegen groß und drck; die
Augen aber kleiner. Die Arbei-
ter halten zwischen beyden die
Mittelgrößt; sie haben auch
größere Gebisse oder Kinnladen,
und keine Flügel. Insgemein
findet man in den Ameisenhau-
fen nur Weibchen und Arbeiter.
Die erstern begeben sich dahin,
ihre Eyer abzulegen; die Mün-
chen aber schwärmen herum, um
die Weibchen aufzusuchen, und
sie zu begatten, die denn auch
nach der Eyerlage den Haufen
wieder verlassen. Selten nahen
sich die Männchen dem Haupt-
quartier. In den Sommer-
abenden findet man sie fast im-
mer mit den Weibchen begattet,
in der Lust kerumschwärmen,
so daß die'lcßtsrn die ersten an
sich, mit fortschleppen. Dieje-
nigen, die diesen Umstand nicht
wißen, wundern sich, statt eines
Infekts zwey zu sehen, deren ei-
nes 5 bis 6mal größer ist, als
das andere.
(Die Fortsetzung folgt.)
Zmchts
'84 MF S MF
Feucht» Bros sMM» und andere Preiße
vom vorigen Mon^t.
Früchte. Arolsen, den zoten Corbach. den r;k.en
rtl. gr. ti. '{ gr.
LWeitzm ß 0 6 24
s- Korn - - 0 4 12
~ @Cä ste e 0 0 3 -
S Hafer - 0 0 i 24
3 Erbsen « § Bohnen 0 0 0 0 4 t i8 0
K E2aamkN 0 0 t 0
ff Malz - 0 0 - 0
Brodt - Pf. 2t. gr Bf Pf. 2t. gr. pf.
2 2Y 2 f 3 8 2 -
Wecke * - 14 - 4 - 12 - 4
das Pfund mgr. pf mgr. .«£
-Ochse-fl. 2 4 2 3
Kuhfleisch 2 2 2 i
Kalbfleisch 2 - I 5
Hammtifl. 2 4 0 . 0
Schlveinfl. 2 4 2 2
Rokhew. 2 2 2 2
Schweinkf. 5 » f . - ^
Nierenfett * 5 0
Butter - 4 4 6 - I
rgl.Brant. - 5 s : ' 5
Wirkung. iMengerjngh. Pyrmont,
den 2zten' den rchten ^den 2yren
rtl. s.r‘ ÜU r- rtl. gr.
7 s . # - 7 S
5 B 1 - 4 12
3 i8 0 0 3 0
2 0 0 * L 0
4 12 0 s | * *
4 12 0 # lS
7 0 0 0 ' 0 -
4 $ 0 0 0 ■ 0
Pf. 2t. gr.' pf- pf ft. gr. pf. Pf. 2t. zr.pf.
I 20 X I 3 4 2 # 3 8 2-
- 28 I I 24 i i 24 r -
mgr. “pf. MM r pf. mgr. vt.
2 4 L 4 2 4
2 - 2 2 - 2 2
r 4 2 2 2 s
* 0 s s ^ 2 4
2 4 2 3 2 4‘
2 2 2 L 2 4
4 4 4 4 s s
4 4 4 4 4 s
5 0 4 4 4 4
* 6 $ f - 4
ES werden diese Blätter alle Dienstaa in dem hiestqenInt. Comt. ausgege-
ben nnd Vierteljährig mit ih Mar. in S-Hatzu gZ - Währung bezahlt. Ein-
zelne Glücke kosten r Mar. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Prrsohaen welche daS Blatt mithalten, wird so wie für die Bestel-
lung derer Land-Bothen aus - und zu dem Intel. Comt. nichts bezahlt. Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein qnittirt.
WaIdeckisches
Intelligenz-Blatt.
Dinstag den i6<« Junius 1789.
M_____"" =====j—R-- ■ . ----- -'■■■=..
Edictal - CttationeS und öffentlicher Verkauf.
hnerachtet die Hälfte des
Pluzzischen, nochmals
Georg Fiammischen Guths zu
Zwiste aüf 337 Rthlr. »8Mgr.
aestimirt und gewürdigt ist :
So find jedoch in denen zur
käuflichen Unterbringung dessel-
ben angestandenen Terminen nur
200 Rthlr. geboten worden.
Da nun die Nothdurft er-
fordert , daß die Hälfte dieses
Gutbs so bald als möglich einen
Bestänver erhalt«: So wird
dieses sämtlichen Pluzzischen und
Georg Flammlschen G äubiger»
nachricht'ich und mit dem An»
hang bekannt gemacht, daß sie
a dato in 14 Tagen einen bessern
Käufer zu stellen, oder sich zu
gewärtigen haben, doß gedachte
Gutbßhälfte für das Gebot der
200 Rthlr zugeschlagen werde.
Arolsen den ulen Jum'i 178-»
Aus Commis. Hoch Regierung.
F. A Stöcker.
Zur
it ö m? O E
Zur Versteigerung des Io- daselbst Vormittags gegen io
Hannes Kuhaupt mockr» Caspar Uhr einzufinden , ihr Gebot zu
Dickischen Wohnhauses und thun und nach dessen Befund
Scheure in Culte, wird hier- des Zuschlags zu gewärtigen
mit anderweiter Terminus auf haben. Arolsen den ;len Junii
den 22ten dieses bezielt; daran 178?
stch Kauflustige in des zeirigen Vigore Commissionis.
Richter Vierings Behausung W. Hagemann.
Gestohlene Sachen.
Vor einigen Tagen sind
folgende Kleidungsstücke dem
Mundkoch Hr. Göde bey Iht 0
Hochfürstl. Durchlaucht der
Fürstin, aus dem Tonischen
Hinterhause vermittelst Auf-
brechung der Stuben - Thüre
Diebisch! r Weise entwendet wor-
den; Als
5 große Tischtücher worun-
ter 3 Stück von Damast.
i2Servietten, gezeichenet, so
wie die Tischtücher, H.
11 Btttlacken, Zeichen C. H.
5 Manns Oberhemver.
10 vergl Unterhemder.
H Frauens Hemder.
io we-ße Monns Halsbinden
Bezeichnet C. G nebst 1 silberne
Halsschnalle.
5 neue weiße Schnupftücher
»on feinem holländischen Leinen
mit breitem Saum.
24 Frauens Halstücher von
weißen Neffeltuch mit 3 flauer
breiten Saum gezeichnet e, h.
7 weiße Manns Halstücher
zum Binden C. H,
i braun seiden Halstuch.
1 rotes dito.
i paar Beinkleider von schwar-
zen Manchester.
i paar dito von Bcckleder
ganz neu.
i schwarz seidene Schürze mit
Spitzen.
i Schürze von weißen Ostin-
dischen Zitz mit gelben Rand
und Blumen.
; Schürzen von weißen Nef-
feltuch.
7 weiße Frauenskappen mit
Spitzen.
i neue holländisch Sp tze n
Ellen lang.
1 paar schwarz seidne ManS-
. strümpfe.
5 paar weiße baumw. Frau-
enSstrümpfe.
3 paar weiße baumw. Frau-
enShandschuh.
2 paar weiße lederne dito.
r kleines
i kleiner Mantel von schwar-
zem Sammet, gefüttert mit
gelb setdnen Damast , garnirt
mit Spitzen.
, Oderkappe von schwarz ge
biümten Flor.
5 paar Vorermeln.
Aver t t s
Bry Kaufmann Schotten in
Waldungen ist recht guter Ni«
gaer Leinsaamen das Spind zu
Montags den arten Junii
a. c und folgende Tage, sollen
von früh Morgens 9 - dis Nach-
mittags gegen z dis 4 Uhr auf
dem Hechadclichen Haust Camps
von der Vcrlaß.n cbafk wayl.
der Frau Geheimde Rächin und
Hof Marschallin von Dalwigk,
geg en das Melstgebot und gleich
baare Zahlung veraucnomrt
werden.
,) Etlich und zwanzig seidene
Kleider von Atlaß 6ros äerour
brockirten und andern Tastet
auch sonstigen verschiedenen sei-
denen Zeugen.
Sodann einige Anter-Röcke
von Neße'tuch, kiguee und
englischen Zeugen;
Desgleichen eineAnzahl Nacht-
hauben, Halstücher, Neßck-
tuchene und seidene Mantels,
Sollte jemanden von vorbe«
fchriebenen Stücken einiges zum
Verkauf oder sonst zu Gesicht
kommen , oder etwa Kundschaft
davon ertheilen können , wolle
es gegen gute Belohnung de»
Ligenthümmer anzeigen.
f emen t.
t Rthir. 12 Mgr. Waldeck.
Mehrung zu haben.
Schüfen, Palatins, HM-
strichen, Manschetten, Slrif«
steln in Kleider zu reihen, Pot-
len, ordinairen Kappen, Gar-
nirungen auf Kleider, Garni-
turen von Band, Vorreche-
Bänder, verschiedene Paar ge-
stickte Strumpfbänder, Hand-
schuft, ArbeitS-Sacke Lventsit-
äen, Ohrgebenke, Schnallen
And Haarnadeln, woran die
Steine größtentheils mit Gold
gefaßt, Damenshüte, aufge-
sicckieCöur-Hauben, Dormeu-
sen, Schuhe, Reifröcke, Po-
stchen Buffanren, Schnürbrüste,
Hemder, nebst sonstigen ver-
schiedenen Sachen zu Putz und
Kleidungsstücken an Spitzen,
Blonden Cchenilie, Frangen»
Agrements, Flyk. rc.
So-
,83 H Q «»
Sodann auch einige Käsigen 3) Einige Stück Rind«Vieh
und Schachteln zur Toillette. Schweine und Schaafe.
2) Unterschiedene Meublet^ Kauflustige können sich alsd
«uch Betten, Tisch - Teppiche, an vorgemeldtem Tage und Ort
€!*üsen, unö Clavecins, &c. zur besiimken Zelt «infinden.
Camps den 27NN May,78?.
Beförderungen.
Ihre Durch!» haben den höchst Ihren Hof-Räthen, den
Herrn Rath Rleinschmide zu Herrn Amtmann Alberri zu
Landau Herrn Rath Brum. Rhoden und Herrn Landschult-
hardr zu Wildungen Herrn heiß Mogk aber zu höchst Ihren
Rath Cunze zu Sachsenberg Räthen gnädigst zu ernennen
und Herrn Landsyndikum Wal- geruhet,
deck zu Corbach sämtlich zu
Etwas vom Dünger und dessen Nutzen.
fSJJiji oder Dünger, von was
für Art er auch ftp, ist
dem Acker zuträglich, in wel-
cher Gestalt solcheraufvcn Acker
gebracht wird; nur hat eine
Sorte für der andern einen bes-
sern Erfolg, nachdem nemlich
die Erdart schwer oder leicht,
locker oder bindend ist. Wenn
man z. E. *chon starck verwesten
und in die Fäulniß überg'gan-
genen Mist auf einen sehr an
einanderhängenden undurchläßi-
zen Boden bringen wollte, so
würde man eine große Anzahl
T der auf.einen Acker nöthig,
und doch nicht das davon zu er-
warten haben, als von de«
Mist, der noch nicht st> sehr in
Faulniß übergegangen ist. Sel-
biger hält nicht allein das Land
locker, sondern seine Salze kön-
nen sich noch nicht von den mit
Urin und Excrementen ge-
schwängerten Strobtheilen los-
reißen, und wiederstehen dem
Eindringen in die Erde noch
eine Weile, wodurch das Land
zu seiner Fruchtbarkeit geschickt
wird, wenn der Dünger nur,
sobald als er auf den Äcker ge-
bracht worden, eingeackert wer-
den könte. Hier begehet der Land-
mann darin den grösten Fehler,
daß
»aß <>nti gewissen Zeiten seinen
M st auf den Acker bringt, wo
er nicht im Stande ist, wichen
in dre Erde zu bringen. Daraus
entstehet, daß er fast gar keinen
Erfolg von seinen Düngen zu
erwarten hat. Erstlich trocknet
der Mist aus, und die Salz-
theile werden durch die Feuch-
tigkeit der Luft losgerissen und
mit fortgenommen. In diesem
Zustande »st er für das Land
nicht mehr und nicht weniger
als Stroh. Zweyten- fressen
die Raben und andere dergleichen
Thiere den mehresten und besten
Theil desselben, Zwey beträcht-
liche Abgänge des Düngers von
seinem gewünschten Etfolg,
und die Ursache, warum der
Lanvmann öftere Klagen führet,
daß »hm sein Acker nicht das
Gehörige gewahre.
Wenn man von dem Düngen
dasjenige erlangen will, was
die rechte Art zu Düngen zu
leisten im Stande ist; so ist es
am besten gethan, seinen Mist
lieber so lange aufder Miststatte
liegen zu lassen, und ihn nicht
eher auf den Acker zu bringen,
bis man solchen auch unterzu-
ackern im stände ist. Es wird
dadurch das gewonnen, daß er
nicht in seiner Gährung gestört,
auch nicht so ausgetrocknet wird.
Denn in diesem Falle braucht er
O ** 9
im Lande viel länger Zeit, sich
mit den Erdtheilen genau zu
verbinden, um dadurch geschickt
zu werden, neue Gährung her-
vorzubringen, und sich in diesem
Zustande mit den Luftsalzen und
den Pflanzensalzen, welche daS
Vieh genießt, als auch der
Strohart wovon der Mist ge-
machtworden, zu verbinden und
se'.bigegleichfallsan sichzu ziehen,
welches eigentlich der allergröste
Nutzen des Düngers ist. Die-
ses xuftfatj ist das wahre Vehrs
ckel aller Pflanzen, morsn sie
ganz leben und die größte Voll-
kommenheit erreichen; und die-
ses seinem Acker völlig mitzu-
theilen, ist kein besseres Mittel,
als ihn öfters umzuwenden und
immer einen Theil um den an-
dern der Lust und der Sonne
auszuätzen, wodurch denn alle
Theile desselben sattsam ge-
schwängert und von diesen Thei-
len ganz erfüllt werden. Zu-
gleich wird der Acker auch von
seinem Hauptfeinde, dem Un-
kraute befrept, wovon man sich
alsdann den besten Erfolg zu
versprechen hat.
Der Schaafmist ist für etwas
tiefe oder feuchte Gegenyen der
vorzüglichste Dünger nur Scha-
de, daßder, der in den Schaf-
ställen gemacht wird, so viel
durch das lange Liegen im Stalle
M !D 48^
von feiner Güte verliert, denn Vortheil in Anschlag bringen s
VUrch drestüchkigen Salzegerath den man an dem Viehstande ge-
solcher wegen Mangel nöthiger winnet, indem eS dadurch rem-
Feuchtigkeit leicht in Gährung lich gehalten und die üble Aus-
und Erhitzung. Die besten dünstung verhindert wird. Denn
Theile desselben verbrennen und diese Ausdünstung wird dm
werden dadurch ganz untüchtig Schaafen durch das öftere Ein-
gemacht, dem Erdreich, das zu Uns Ausathmen höchst chäsirch
leisten -, was er sonst leisten und giftig , so, daß es kein
würde. Dieses zu verhindern Wunder ist, wenn ganze
und dem Landmanne, so zu sa- Stämme entweder dahin ster-
gen, mehr und bessern Mist zu den , oder doch wmigstens höchst
verschaffen, wäre das öftere ungesund und unnütz w rden.
Ausmisten, wie es bey anderm Bey Vieser Gelegenheit müssen
Viehzu geschehen pflegt, anzu« wr der Nützlichkeit der Zuglö-
rathen. Es würde dek Mst, cher in dm Schaafställen, zu
der Luft und der Feuchtigkeit Ableitung dieser schädlichen
ausgesetz', nicht so trocken ver- Ausdünstung , erwähnen, und
brennen, auch, weil kr nicht die Einführung derselben un-
fo fest liegt wie im SchaafstMe, fern Landesleuten anempfehlen,
eine ordentliche Gährung erhalr Durch dieses Mittel würde
ten und die beste Düngsorte manch r, der die Ursache der
werden; und dadurch bey we« üblen Beschaffenheit seiner Heer-
nigern Schaafen durch öfteres denichk einsteht, feinen Schaaf-
Streuen ein beträchtlicher Zu« stand gesund und in allem Be-
wachS an Miste hervorgebracht tracht einen zuträglichen und
werden können. Man kann vortheilhasten Ertrag erhalten,
auch durch dieses verfahren den
Die Amrifen.
(Fortsetzung.)
3N der Ameisengeschrchte hat ten; sondern die wahren und
man viele Fabeln verkauft , gewiß bestätigten Fakta vorzie«
bey Venen wir unS nicht aufhal- hen. Sie bauen sich ihre un-
ter-
ü* & S* 19s
kerirdische Höhlen und Woh-
nungen am uebsten unter den
Taumwurzeln, oder unter ei-
ner Mauer, in einem festen und
trocknen Erdreich. Das beißt
ein Ameisenhaufen. Der Ein-
gang zu ihrer Wohnung ist et-
was gewölbt, und wird durch
die Baumwurzeln und Pflan-
ten unterstützt, welche zu glei-
cher Ze.t das Eindringen des
Wassers verhindern. Zuweilen
finden sich x dis ; Eingänge in
einer Wohnung. Die Höhle
selbst ist öfters über einen Fuß
tief in der Erde, ziemlich breit,
inwendig unregelmäßig ; aber
ohne irgend eine besondere Kam-
mer oder bedeckten Gang. In
diese flüchten die Ameisen, wenn
Gefahr vorhanden ist. Man
denke aber, was eine so große
Höhle so kleinen Insikken für
Mühe und Arbeit kosten müsse»
Sie können, denn doch nur im-
mer ein sehr kleines Klümpchen
Erde auf einmal lösbeißen, und
in ihren Zabnen heraustragen.
Allein die Menge ihrer Arbeiter
ersetzt es, was ihnen an Größe
nnd Kräften fehlt. Sie arbei'-
ten alle auf einmal, und leben
sich wohl vor, daß sie sich ein-
ander nicht hindern oder im
Wege sind. Sie theilen sich
insgemein in zwo Partheyen.
Die eine arbeitet laß, dieandere
trägt heraus. Folglich geht das
Werk immer fort. Die ArbeitS-
ameisen sinds allein, die alle
Gescha te verrichten. Die
Männchen und Weibchen thun
gar nichts ; ihre ganze Arbeit
besteht darin, für die Fortpflan-
zung ihres Geschlechts zu sor-
gen.
Ist der Ameisenhaufen fertig,
so ziehen sich alle gegen Abend
hinein, und halten Mahlzeit.
Denn so lange sie daran arbei-
ten, denken sie an kerne Nah-
rung. So bald aber die Arbeit
geendigt ist, so gebt alles auf
Beute auS. Sie fressen alsiS:
Früchte, Sämereyen, todte
Insekten u. s. w. Nichts aber
sieht artiger aus, als der Eifer,
wenn sie sich mit Nahrungs-
mitteln beladen. Einige tragen
Fruchtkörner zu, andere brin-
gen eine todte Fliege geschleppt.
Viere zugleich naaen gm Ge-
rippe emes Maykäfers, oder
anderer Insekten. Was sie
nicht fortbringen können, wird
auf der Stelle verzehrt; das
übrige zu Loche getragen, um es
unter sich und unter den Jun-
gen zu theilen. Denn sie ver-
zehren alles aufeinmalundlassen
Nichts übrig Daher findet mat
in der Höhle nur höchstens eins
ge Reste von dem, was nicht
ganz
r-2 MK> R
ganz hat verzehret werden kön-
nen. Sie schleppen auch oje
Ueberbleibsel gleich heraus, ehe
sie anfangen zu faulen.
Es ist nicht allen Ameisen er-
laubt , aufs Gerakhewvhl nach
Nahrung herumzulaufen. Einst
ge werden als Spione auf die
Landstraßen ausgeschickt, Ent-
deckungen zu machen. Geht
Bericht ein, so setzt sich Vas ganze
Völkchen in Marsch, um eine
mürbe Birne, ein Stückchen
Zucker, oder eine Assiette mit
Konfitüren zu belagern. In
einem Gartenhause wird öfters
das dritte Stockwerk erstiegen,
um zu einer Zuckerdose zu ge-
langen. Dann ist ein Peru
entdeckt.
Bey dem Vor« und Rück-
marsch aber wird die strengste
Ordnung beobachtet. Alles hat
Ordre auf einem Wege zu blei-
ben. Doch wird diese Ordre
so strenge nicht gehalten, wenn
auf dem Felde eine Beute ge-
funden ist- Die grünen Blatt-
läuse, welche den Pfirsich - und
Bicnblättem so grossen Scha-
den thun, spritzen hinten einen
Honigsaft aus, nach welchem
die Ameisen sehr begierig sind.
Allein sie gehen weder den
Blattläusen noch den Pflanzen
nach. Die ersten aber sind es,
die unsern Bäumen den Scha-
den zufügen, den man auf die
Rechnung der Ameisen schreibt,
und ihnen daher eine so unge-
rechte als grausame Verfol-
gung zuzieht.
Die Besorgung der Tafel und
der Zungen sind für vre Amei-
sen wahre Staatsgeschäffte.
Hierinn gleichen sie den Bienen
und andern Insekten. Für
nichts arbeiten sie mit solcher
Begierde und Eifer, alö für die
Fortpflanzung ihres Geschlechts.
Die Weibchen legen ihre Eyer
in den Ameisenhaufen. Das ist
die Ursache, warum man sie,
obgleich in geringer Anzahl un->
ter den Arbeitern finden, und
zwar in den heißesten Sommer-
tagen, um die Legezeit. Wenn
es kalt ist, wird man keinö da-
selbst antreffen.
(Die Fortsetzung folgt.)
Dinstag den 23*« Junius 1789.
»Mt j, .'■■■ '-J111 -—R 1 ....'j'jirrft«
E b i t t a l-C t t a t i 0 n.
^)hnerachtet die Hälfte des dieses sämtlichen Pluzzi^chen und
Pivjjifchen , nochmals Georg Flammrschen G äübicurn
Georg flammrschen Guths zu Nachricht ich und mit dem An«
Twiste aüf z^7 Rrhlr. »8 Mgr. hang bekannt gemacht, daß sie
aestrmirt und gewürdigt ist: 2 6sro in 14 Tagen einen bessern
So sind jedoch in denen zur Käufer ju stellen, oder sich ,u
käuflichen Unterbringung deffel- gewärtigen haben, d ß g dachte
den angestandenen Terminen nur Gutbshälfke für das Gebot der
ÄooRtblr. geboten worden. 100 Rlhlr juge chlagen werde.
Da nun die Notbvurft er- Arol'en den irren Jimir 178-.
fordert, daß die Ha ste dieses Aus Commis. Hoch,. Regterung.
Gutbs so bald als möa»ch einen F. A Stöcker.
Beständer erhalte: So nmd ^ Gcstohl
Ge st ohle n
Vor einigen Tagen sind
folgende Kleidungsstücke dem
Mundkoch Hr. Göde bey Ihr o
Hochfürstl. Durchlaucht der
Fürstin, aus dem Tonischen
Hinterhause vermittselst Auf-
brechung der Stuben-Thüre
diebisch r Weise entwendet wor-
den; Als
5 große Tischtücher worun-
ter 3 Stück von Damast.
i2 Servietten, gezeichenet, so
wie die Tischtücher, mit L.tt.
11 Bettlacken, Zeichen C. H.
5 Manns Oberhemver.
io dergl Unterhemver.
I Frauens Hemder.
io weiße Manns Halsbinden
gezeichnet C. G nebst i silberne
Halsschnalle.
5 neue weiße Schnupftücher
von feinem bollandischen Leinen
mit breitem Saum.
24 Frauens Halstücher von
weißen Neffeltuch mit z finger
dreien Saum gezeichnet L. H.
7 weiße Manns Halstücher
-um Binden C. H.
x braun seiden Halstuch.
i rotes dito.
x paar B in kleider von schwar-
zen Manchester. ^
I paar dito von Bockleder
ganz-neu.
e Sachen.
X schwarz seidene Schürze mit
Spitzen.
r Schürze von weißen Ostin-
dischen Zitz mit gelben Rand
und Blumen.
3 Schürzen von weißen Nef-
seltuch.
7 weiße Frauenskappen mit
Spitzen.
x neue holländisch Spitze 11
Ellen lang.
1 paar schwarz seidne ManS-
strümpfe.
5 paar weiße baumw. Frau-
ensstrümpfe.
3 paar weiße baumw. Frau-
enshandfchuh.
2 paar weiße lederne dito.
x kleiner Mantel von schwar-
zem Sammet , gefüttert mit
gelb feidnen Damast , garnirt
mit Spitzen.
i Oberkappe von schwarz ge-
blümten Flor.
5 paar Vorermeln.
Sollte jemanden von vorbe«
fchriebenen Stücken einiges zum
Verkauf oder sonst zu Gesicht
kommen, oder etwa Kundschaft
davon ertheilen können, wolle
es gegen gute Belohnung dem
Eigenthümmer anzeigen.
AVer»
Avertissement.
Bey Kaufmann Schotten in * Rthir. iz Mgr. Waldeck.
Wilvungen ist recht guter Ri. Mehrung zu haben,
gaer Leinsaamen das Spind zu
Die Ameisen.
(Beschluß.)
Ameisenhaufen ist ledig-
ilch für die geschlechtlosen
Arbeiter gebauet. Weiter thun
die Weibchens aber nichts, als
daß sie Eyer legen. Die Sorge
dafür überlassen sie den Arbei-
tern. Im Anfange sind die
Eyer weiß, klem und beynahe
Unsichtbar. Nach einigen Ta-
gen kriegt an dem einen Ende
eine Larve oder kleines Würm-
chen aus, die größer wird als
die Ameise selbst. Der gemeine
Mann nennt sie unrichtig Amei.
sencyer.1 An ihre Erhaltung
wenden die Arbeiter alle Sorge.
Gegen Mittag tragen sie solche
an den Eingang des Ameisen-
haufens an die Sonne, damit
sie erwärmt werden. Wirds
wieder kalt; so tragen sie solche
zurück bis unten in den Haufen,
damit ihnen die Kalte nicht scha-
de. ES ist ein wahres Verguß
gen, die Ameisen sich mit den
Jungen zwischen Zähnen schlep-
pen zu sehen, ohnesiezuv riehen.
Die Sorge für ihre Nahrung
kostet ihnen nicht weniger Müde.
Haben sie eine Beute gemacht,
so ist ihr erstes, den Jungen
davon mitzutheilen- und sie
rühren davon nichts eher an,
als bis dieie hinlänglich geiä tlgt
sind. Sind die Lebensmittel
rar, io überlassen sie solche den
Jungen ganz, und sie hungern
lieber. So gut genährte Larven
wachsen denn auch zuichends.
Haben sie ihre gehörige G"öße
-erreicht ; so verwandeln sie sich
in Nymphen, die anfänglich so
weich wie Brey, und in eia
weiffes zartes Häutchen einge-
schlossen sind. Mi» der Zeit
werden sic fester, und das welche
verliert sich. Die Haut legt sich
immer dichter an die Theile der
Nymphe an, welche kenntlicher
werden, und nach und nach
kommt die ganze Gestalt der
Ameise zum Vorschein. Die
Arbeiter tragen für die Nym-
phen so große Sorge als für
die Larven, außer daß sie solche
nicht füttern dürfen. Haben sie
ihre Große erreicht; so verlassen
sie die Haut und werden voll-
kommen Jnsecten, entweder
geflügelte, Männchen und
Weibchen, oder ungeflügelte
Geichlechtlose.
Die Begattung der Männ-
chen und Weibchen gelchiehet
nicht im Ameisenhaufen; sondern
in der Luft, undbie befruchteten
Weibchen begeben sich nur dahin,
ihre Eyer abzulegen: Gleich
nach der Begattung sterben die
Männchen, und die Weibchen
hinter her. Zu Anfang des
Winters findet man nichts
mehr, als Arbeiter. In dieser
Jahreszeit kriechen diese in ihre
Höhlen, packen sich klumpen-
weise auf einander, und liegen
in einer Art von Erstarrung.
Sobald das Frühjahr erscheint,
und einige warme Tage kom-
men» leben ste wieder auf,
kr achen hervor, und gehen ihrer
Nahrung nach.
Die Ameiken haben viele
Fände. Der Ameisenlöwe macht
daraus eine ordentliche Jagd.
Verschiedenen Vögeln, wie auch
andern Insekten dienen sie zur
eigentlichen Nahrung. Junge
Fasanen und Rebhüner juchen
sie als ihre liebste Speise. Eine
große Weisheit des Schöpfers,
der eine so ungeheure Menge
von Ameisen nicht vergeblich
geschaffen hat, damit eS den
Vögeln nicht an Nahrung ge-
breche.
Wenn die Gärtner die Amei-
sen von den Bäumen abhalten
wollen, so thun sie Wasser
und Honig in eine Boutellle,
und hängen dergleichen an die
Bäume, welche die Ameisen
beklettern. Der Honiggeruch
lockt sie an. Sie kriechen in
die Bouteillen, und ersaufen
mehrentheils alle. Da aber
das Honig in kaltem Wasser
vermöge seiner .Schwere bald
untergehen. und das Wasser
oben schwimmen würde; mit-
hin die Honigtheilchen nicht
genug ausdünsten würden; so
thut man wohl, beides vorher
zusammen zu kochen, und die
Bouteillen nur halb voll zu
gießen.
Die Küchen und Kellerleutr
haben rin sehr einfaches Mittel,
diese Insekten zu vertreiben.
Wenn
«* « «* -97
Wenn sie merken, daß die
Mmtifen nach trockenen oder
DOgeN Konst!üren gehen , so
letzen sie den Sotz von ausge-
kochten und getrocknetem Koffre
nm dieselben herum, den sie
außerordentlich scheuen.
Einige Ackerleute und Gärt-
ner haben eine ganz sonderbare
Methode, die Ameisen aus den
Gärten zu verjagen. Sie lassen
einen Sack voll große Wald-
ameisen holen, und im Garten
laufen. Unter diesen und den
Gartenameisi n herrscht eine sol-
che Antipathie, daß, wenn
beyde an einem Orte zusammen-
treffen, die ersten sich in ein
Korps versammeln, und nicht
eher aufhören mit jenen zu strei-
ten , bis sie alle aufgerieben
sind. Diese großen Ameisen
aber thun den Baumen keinen
Schaden. ES ist vielmehr vor-
thu lhaft für einen Obstgarten,
sie statt der fieinen Ameisen da-
rin zu sehen, welche vor ihnen
nicht aufkommen können.
Noch ein weit sicherer Mit-
tel, einen ganzen Ameisenhau-
fen zu zerstöhren. Man stoße
Arsenik zu Pulver und ver-
mische es mit Korn oder andern,
Gesäme. In kurzer Zeit sind
alle Ameisen verschwunden. Fer-
ner, gießt man des Tages 2 bis
zmal einen Kessel voll, kochendes
Waffar über den Haufen, wenn
man ihn vorher gewas geebnet
hat. Es geschehe insonderheit
nach Untergang der Sonne,
wenn sich die Ameisen in das
Innerste des Festungswerks ge-
zogen haben, und die Eyer noch
nicht ausgekommen sind. An-
dere bringen auch an die Wur-
zel der Bäume, die ni t Amei-
sen besetzt sind, Weinhefen oder
Menschenkoth. Beides soll für
die Bäume ein guter Dünger
seyn; zugleich aber die Ameisen
vertreiben.
Deskombes in seiner Küchen-
gartenschule versichert: es sey
kein besser Mittel gegen die
Ameisen, als Papier streifen mit
Honig zu bestreichen, und um
den Ameissenhaufen herumzu-
legrn. In kurzer Zeit sind sie
Mit Anreisten bedeckt. Man
hebt sie an den 4 Ecken cluf'md
schüttelt sie über einem Fasse
mit Wasser ab, legt aber aufs
neue Papierstreifen herum. An
einigen Orten steckt man auch
einen Knochen, der noch halb
voll Fleisch ist, in den Haufen ,
und wenn er mit Ameisen über-
zogen ist, so steckt man ihn ins
Wasser. Dies wiederhole man
so oft, als sich noch Ameisen
dar-
19% «8* « **
daran festen. Manzündet auch
Wohlgemuth ünd Schwefel
vor dem eingange der höhle an,
wovon sie sterben. Oder man
bedeckt den Haufen vor Unter-
gang der Sonne mit feuchtem
Stroh, und steckt es an. Der
Rauch erstickt sie. Auch mischt
man Ruß, Kalk. und Asche un-
ter die Erde des Haufens,
welches Junge und Alte töd-
ten soll.
Ein Kandidat der Arjneywis-
senschaft, Namens Stenarcher,
hat ein neues Mittel erfunden,
die Ameisen zu verschiedenen
Absichten in den Apotheken in
Menge zu bekommen. Man
gräbt ein Zuckerglaß neben den
Ameisenhaufen so ein, daß eS
mit dem Erdreiche vollkommen
wagerecht stehe, und gießt et-
was Weingeist hinein. Die
Ameisen sind gewohnt, einer-
ley Marschrouthe zu halten.
Sie streifen um das bedenckliche
Glas herum. Der Weingeist
lockt sie an, und sie fallen alle
hinein, können aber wegen
des glatten Randes nicht wie-
der zurück kommen. In ei-
nerkleinen Stunde ist allesaus
dem Haufen im Glase. Die
deutschen Apotheker bedienen
sich einer umständlicher» Me-
thode. Sie stellen ein Rohr
neben den Haufen. Wenn er
bedeckt ist; so streifen « sie die
Ameisen mir einem Stäbchen
ab, in einen glasurten Topf,
um sich derselben zu ihrem
Gebrauch zu bedienen. In
Deutschland hat man auch noch
eine einfache Methode, die
Ameisen von den Bäumen ab-
zuhalten. Mannimt eine kleine
Portion vom aüergemriosten
Oel» rührt den feinsten Koh-
lenstaub darunter und fornnrt
daraus eine Art von Teig.
Damit macht man am Stam-
me des Baums, einige Zoll
von der Erde einen Zickel, und
überpudert ihn noch mit ge-
stoßener Kohle. Keine Ameise
wird sich getrauen .darüber zu
kriechen.
GÄUMWÜ. ss{ ' . ml
' Ein junger Kandidat glaubte
überzeugt zu seyn, daß alle
Mittel vom Herodot und Pli-
nius, bis auf unsere Zeiten, un-
zureich tts wären,- die Ameisen
W vertilgen. Die Chymie dachte
er, müsse wirksamere liefern.
AuS der ganzen aus Acido beste-
henden Substanz der Ameisen
schloß er, daß die flüchtigen
Salze (Sal voiatile) die innere
Struktur Und asiimulifche Oe-
konomie dieser Thiere am ersten
angreifen, und ein Ravikalmit-
tel seyn müßten, sie zu todten.
m? D
Zu t>m Ende that er eine halbe
Unze Ameisen in einen Distrllw-
kolben von zwo Maaß Gehalt.
In vemfttben haue er ein mit
flüchtigen «salz getränktes Tuch
amgehang'N. Kaum war vas
Gefäß verschlossen; so wurde
das Innere desselben mit einem
so starken weißen Dunst über-
zogen, daß die Ameisen zu Bo-
den fielen, und in einem Au-
genblick alle ihre Thätigkeit ver-
loren. In io Minuten waren
sie alle todt. Bey Eröfnung
des Gefäßes erhob sich ein star-
ker Dampf, den man aber nicht
mehr unterscheiden konnte, ob
er von dem alkalischen Salz
oder von den Ameisen war.
Dieses Phänomen erinnert die
Cdymisten an ein bekanntes;
wenn man zwo offene Flaschen
zusammenbringt, da in der ei-
nen ein Acidum, in der andern
ein Alkali ist , so steht man, daß
stch ein weißer Dunst erhebt,
und um die Oeffnung der Fla-
schen herumfetzt. Ein sichtbarer
Beweis von der Verwandschaft
beyder Tbeile. Entfernet man
aber die Flaschen von einander,
so thun sie keine Wirkung.
Mitonart, Machy, Pia,
Bayen, Parmentier und Dreux
vereinigten sich mit dem Kader,
und versprachen, ihre Ersah-
MS- 199
rungeN der Welt bekannt zu
machen, welches aber noch nicht
geschehen ist.
Mit einem Dekokt von ge-
hackten und in einen großen
Kessel gekochten Nußblättern,
wird der vorher umgekehrte
Ameisenhaufen stark besprenget,
welches aber 2 bis gmal wie»
derhohlt werden muß.
Lin deutscher Landmann hat
folgenden Versuch gegen die
Gartenameisen gemacht. Er
bestreicht verschiedene Gefäße
oder Blumentöpfe inwendig mit
Syrup, wenn er unten das
Loch darin vermacht hat, und
setzt sie auf die Ameisenhaufen.
Jeden Tag rückt er sie ändert»
halb Fuß weiter von dem Hau-
fen. Der Geruch lockt sie an.
Sie folgen den Töpfen, und
in wenig Tagen hat er viele
tausend gefangen, die er mit
heißem Wasser tödtet. Dieß
wiederholt er so lange, bis sich
keine Ameisen mehr sehen läßt.
Durch dieses Mittet hat er sei-
nen ganzen Garten von Amei-
ßen befreyet, da in der Nach-
barschaft alles voll war.
Noch ein Mittel, die Amei-
sen von den Bäumen abzuhal-
ten ; Man wascht den Baum
mit
300 E D MS-
mit einer Lauge von Holzasche,
wenn man alle Blätter so weit
abgeschnitten hat, daß kein
klebrichter Saft mehr hervor-
quillt, und wenn sich dieAmri-
ten unten am Fuß des Baums
einen Gang machen, so bedeckt
man solchen einen Zoll hoch mit
der Laugenasche.
In verschiedenen Provinzen
des rußifchen Reichs haben ei-
Nach
Oeffentliche
Die zu dem Guthe des Jo-
hannes Jacob in Braunsen ge-
hörige so genannte lange Wiese
zu 4 bis ; Fuder Heu, soll
Sonnabends den uten inste-
henden Monaths JuUi in des
zeitigen Richters Behausung in
Braunsen gegen gleich baace
Zahlung in Louis'vor 5 Rthlr.
nach Wiederkaufs-Recht meist-
nige Ackerverständige Fischern-
geweide in die Ameisenhaufen
gesteckt. Der Gestank tövtet
sie. ES wird sich auch nicht
leicht eine Ameise an einen
Baum machen , den man mit
Flschthran gerieben hat. Sie
fliehen den Geruch, und sterben,
wenn sie zu nahe kommen und
ihn einziehen.
t r a g.
r Verkauf.
bietend versteigert werden. Kauf-
lustigen bleibt daher solches,. um
sich in Termins einzufinoen und
nach Befund ihres GebothS
allenfalS Zuschlags gewärtig zu
seyn, hiermit ohnverhalten.
Arolsen den 2»renJunn »789.
Vigors CommisHonis,
W. Hagemann.
SOI
B alde ck t sch e §
Dinstag den zo- Junius 1789.
««4s ...1 11 Z 1 '‘.j-■1—'—»fas >
Ausschr et b r m
-Ak sämtliche Amts * und Stadt - Obrigkeiten auch
Gräfl. und adeliche Gerichte-
P. P.
esein Haupt - Gegenstand Gebrechen gründlich abgeholfen
einer guten Landes-Pol«- werden auch das seit emigtn
cey mitist, daß die Feuer» und Jahren destanveneErandassecu«.
Lö'ch - G räliMaften je und rakions * Institut dre genaueste
daun sorgfäUlZ untersucht, und Aufsicht hierunter vsrzüuach
den vüdev wahrgensmwemn erheischt: So ist §er»M^»
grrS-
Ü » »
gnädigster Wille, daß diese
Untersuchung bey dermahlig be-
quemer Jahres - Zeit ohnvor-
züglich von sämtlichen Behörden
bewürkt werde.
Nahmens Höchst deroselben
geschiehet vaher sämtlichenAmts-
und Stadt Obriakeiten auch
Gräflich und adeligen Gerich-
ten andurch die Auflage/ diese
Untersuchung der Feuer - Ge-
rüche und Lösch - Anstalten in
ihren Amts - und Gerichts-
Bezirken mit ehestem sorgfältig
-u bewürcken, die dabey eintret-
tenden Gebrechen ohne Hin-
fchub zu ergänzen, und deren
Abgang herstellen zu lassen,
Oeffentltche
Das an dem hiesigen Markte
gelegene Wohnhaus/ des ver-
storbenen Stadt - SenioriS
Emanuel MarlothS soll'/ auf
Nachsuchen dessen Erben, auf
hiesigem Rathhause öffentlich
aufs Meistgebot verkauft wer-
den ; und ist zu solchem Ende
TermrnuS auf den 8tm inste-
Die Johannes Kuhaupt —
mo6cr Caspar Dicklichen Ge-
bäude nebst dabey belegenen
Garten/ sollen Freytag den
roten wfiehenden Monaths
auch über den Befund / und
die bey jedem Ort gemachte
Anordnungen binnen 8 Wo-
chen, bey OrdnungS^ Strafe
ohnfehlbar anhero zu berichten.
Gleich dann sämtliche Behör-
den , diese Bekanntmachung
durchs Wochenblatt in vim pub.
licationis anzunehmen haben.
Arolsen den roten Junii 178-.
Fürstl. Waldeck. zur Regierung
verordnete Präsident, Vice-
Canzlar, und RegierungS-
Räthe daselbsten.
Zerbst.
t De bk anst
henden MonathS Julii a. e.
Vormittags um 9 Uhr ange-
setzt worden. Mengeringhau-
sen den 24ten Junii 1784.
Commiflarius Bürgermeister
und Rath das.
I. F. Scipw. Boulle.
Julii in des Richter Vierings
Behausung in Culte zum drit-
ten und letzten mahl gegen baare
Zahlung in Lois'dor zu s Rlhlr.
öffentlich versteigert werden.
mm m w m
3«aUtä wird bekannt gemacht,
taf auf die Scheure, welche
zugleich zur Wohnung einge-
richtet ist, nebst dem halben
Garten bis jezt 7° Rthlc. gebo-
Dke zu dem Guthe des Jo-
hannes Jacob in Braunfen ge-
hörige so genannte lange Wiese
zu 4 bis 5 Fuder Heu, soll
Sonnabends den uten inste-
hmden Monaths Julii in des
zeitigen Richters Behausung in
Braunsen gegen gleich baare
Zahlung in LoulS'dor 5 Rthlr.
nach Wiederkaufs-Recht merst-
tenworden. Arolsen den rzte«
Junii »78).
Vigoro Lommlgaoner.
W. Hagemann.
bietend versteigert werden Ka uf-
lustigen bleibt daher solches, um
sich in Termins einzufinven und
nach Befund ihres GebothS
allenfals Zuschlags gewärtig zu
seyn, hiermit ohnverhalten.
Arolsen den r^tenJumi 1789.
Vi'gore Lommlillonl's.
W. Hagemann.
Mgemeine nützliche Vorschläge für den Flachsbau. *)
1, T\er Leinsaame muß eher Eben diese frühe Erndte veran-
früh als spät gesäet wer- last auch, daß das Brechen und
den. Frühe Aussaat befördert Trocknen des Flachses bey noch
frühe Erndte, diese dienet dem heißen Sonnenschein geschehen,
Flachs zur Feine und zum weich auch vor der Kornernte alles auf
werden, weil es in warmen die Seite geschaffet werden
Wasser geröstet werden kann, kann,
wodurch der Flachs in eine Art
von Fermentation geräth, die Späte Ei'nsmt bringt spate
nothwendig erfordert wird. Erndte, die Gewässer werden
zum
*) Man veraleicke hiermit das rrte Stück dieser B'ätter vom Jahr Gang
>778; das ;rte von 1780und das z8te von »78;, wo nicht weniger
des oieichm Leinsilen angerathe», als auch ras hierangerühmte Mittel
den Flachs für dem Legen und Faulen zu bewahren, in Vorschlag ge«
bracht ist,
'®°4 WM O WM
zum Röstm zu kalt, welches
die Fermentation hindert. Beim
Ausbreiten des Flachses auf
dem Felde, wenn es aus dem
Wasser gezogen wird, ist das-
selbe den Wrnven die im späten
Herbst sich hervorthun zu sehr
ausgesetzt, die, wie oft der
Fall gewesen ist, alles auf
Haufen und durcheinander
schmeißen. Es fehlt beim Bre-
chen des Flachses an warmen
Sonnenschein, man nimmt
daher seine Zuflucht zum Back-
ofen. Diese Feuerhitze Uchem
Flachs durchaus schädlich, er
wird spröde davon und benimt
ihm das glutineufe und klebrige
Wesen, welches einzig undallein
beim Waschen und Bleichen,
dem Linnen die Dauer geben,
und erhalten muß. Ohne das
ist das Linnen einem alten zwei-
hundert jabrigen Balken aus
einem alten Haufe ähnlich, der
äußerlich nicht faul scheinet, an
und vor sich aber weder Kraft
noch Säst hat, dahero auch
ba d zur Fäulniß übergeht, so
bald er in die freye Luft zu ste-
hen kommt; bey der Garnbkeü
cherey, da das Garn einen star-
ken Faden zur WebPey behal-
ten muß, ist das Dörren deS
Flachf-s im Barkofen noch weit
schädlicher.
Um dem Einwurf auszubev-
gen, baß die frühe Ernsaat
leicht verftiert, sind uns über
diesen Punkt vor einigen Jah-
ren, in dem Hanriövcrischen
Magazin - Listen von gut und
schlecht gerathenen Flachs von
mehr als 20 Jahren vorgelegt
worden. Hier waren die Jahre
richtig bemerkt, wo der Frost
die frühe und die Dürre die späte
Einsaat bloß allein zu gründe
gerichtet. Aber eS zeigten diese
Bemerkungen daß rm Durch-
schnit nur ^ durch Frost hinge-
gen ; durch dürre Zeit gelitten
hatten. Dieser Beweis ist bei
dem Gartenumgraben sichtbar.
Früh umgegrabenes Erdreich,
das oben noch Feuchtigkeit hat,
kommt in - den Grund, die
feuchte Grunderde kommt wie
derum oben, Wird diele aus-
getrocknet, so bleibt doch noch
feuchte Erde im Grunde zur
Nahrung der Pflanzen und
Sämereien. Jstaber die obere
Erde bey späterem Umgraben
schon ausgetrocknet, und wird
umgearbeitet, so wird dieses
dürre Erdreich zu Grunde ge-
bracht, sobald nun die feuchte'
Erde heraufgegraben ist, und
auch gleich von der Sonne aus-
getrocknet wird , wo soll dann
die zarte Saamenwurzel Nah-
rung
3» ft
rurig suchen? Sehr oft trist die-
ser Fall em. Sehr leiten treffen
wir hingegen einen so feuchten
Mer; und einen so feuchten An-
fang dev Aprils wie im jetzigen
Jahr. Das Säen des Lein»
famens gegen Ende des Aprils,
acht Tage nach Maytag, oder
vor der Mitte des Maymonats,
nachdem die Lage des Landes
oder die Gegend beschaffen, ist
dem Säen gegen Ende Mai
oder gar im Juni vorzuziehen,
da es aus oben angeführten
Gründen sonst eher mißrathen
kann. . Freylich treffen wir
Jahre, wo der spät gesäete
Leinsaamin, recht guten langen
Flachs hervordringt, wenn
fruchtbare Witterung einfällt,
aber im Durchschnitt steht man
sich immer bey früher Einsaat
besser, wobey auch daserwähn-
te Wässern und Brechen vor-
fheilhasker ist , ohne zu gedenken
daß man, im Fall der Flachs
durch zu frühes säen Schaden
leidet, ncchmalen Zeit hat spa-
ter zu säen.
2. In Schottland und Irr-
land, wo die Witterung mit
der unsrigen fast gleich ist, fand
man um den feinsten Flachs zu
Sv'tzengarn zu ziehen durch
Versuche für nütz'ich den Lein«
«amen im Felde mit abgetrete-
MK 205
nen Rabatten, die etwa r^Fuß
breite Gänge und 5 Fuß breite
Bette hatten zu säen. Hier
wurden Zweige von Weiden
oder andren Schlagholz die eine
Gabel behielten, an den Ra-
batten herum gesetzt, und 5 Fuß
lange Querstöcke darin gelegt,
die etwa von dem Grunde 7.8.
Zoll entfernet blieben. Aufdiefe
quer liegende Stöcke, wurde
noch etwas Reiserholz gelegt,
so daß das Feld gleichsam ganz
bedeckt war. Der Saame
wurde dick ausgesäet, daher
entstanden seine Hälme, die
durch die Decke in die Höhe
wuchsen, dadurch erreichte man
den Entzweck i) daß man fei-
nen Flachs erhielte, 2) konnte
Sonne und Luft, das Erdreich
nicht so sehr bey dürren Zeiten
austrocknen, z) Verursachte
die Decke eine Benützung für
Nachtfröste. 4) Wurde beyder
dürren Zeit der Thau von der
Sonne so geschwinde nicht ver-
zehrt. ;) Konnte Sturm und
Regen den Flachs nicht nieder-
legen.
Ueberzeugt von dem großen
Nutzen wurden Prewien auf
solche Veranstaltungen gesetzt,
wodurch denn jetzo diese Metho-
de so allgemein und nützlich
geworden, daß man schwerlich
durch
206 G AW
durch ausgesetzte Premie sich
bequemen würde, diese Behand-
lungs-Art aufzugeben.
Dieser Vorschlag wäre in so
weit bey allen Sorten Flachs
nachahmenswürdig, wenn er
auch nur blos allein zur Confer-
vation des Flachses, wegen
Sturm und Regen befolgt
würde.
Welch ein entsetzlicher Ver-
lust entsteht nicht im Ganzen in
einem Lande, wo viel Ftachs-
faamengesäetwird, wenn, wie
die Erfahrung oft bewiesen hat,
der Flachs wenn er zur vollkom-
menen Länge und Güte gerathen
ist , durch einen einzigen Sturm
und Schlagregen platt an die
Erde Zestürtzt wird. Nun kann
nur die dünne Oberflache als
guter Flachs geamtet werden,
das Mittlere erstickt, wird mul-
sigt und unhaltbar, deshalben
fällt es beim Brechen meist weg.
Das Untere wird rotte faul uns
muß weggeworfen werden, da-
bey ist es überaus mühsam zu
sortiren, weil durch das wenige
Gute so mit schlechterem ver-
. mischt ist, die Qualität verge-
ringert wird. Mit dem Säu-
men sieht eS noch bedenklicher
aus, weil guter, tauber und
unnützer Saamen durch einan-
der gerath, der bUek wegzuwer-
fen, > als zur Saat aufzuheben
ist, wofern nicht Otefcc Verlust
für die Zukunft größer alö der
Erstere seyn soll.
Allein ein entsetzlicher Wider-
spruch wird diesem Vorschlage
hier zu Lande entgegen stehen»
Man wird sagen: Ich habe
schon sehe oft langen schönen
Flachs ohne solche Anstalt eins
grämtet: Wer kann so viele
Mühe anwenden: Sturm und
Schlagregen stürzen den Fachs
nrcht alle Jahr zu Grunde:
Warum sollte ich so viele Gänge
im Felde unbesäet lassen, wo-
durch mehr als der sechste Theil
des Landes vrrlohren geht 1
Man sollte aber statt dieser
Einwendungen, bedenken, daß
die Mühe leicht belohnt wird,
denn ein einziges Jahr, worin
durch Niederschlagung des
Flachses, Schaden geschieht,
bezahlt io I ihre alle Mühe und
Arbeit, durch die Erhaltung,
des Holziverk kann verschiedene
Jahre nach einander wiederum
gebraucht werden, der Verlust
des Landes durch die Gänge,
wird durch bessern Wachsthum
des Flachses ersetzt, well Luft
und Sonne bessere Macht hat
allenthalben- durchzustreichen.
Meine
«*•'** so?
Meine eigene Versuche im Gar- damit viereckigte Löcher erste-
ren, haben mich überzeugt daß hm, die etwa ein paar "Fuß
der Flachs eben an den Gangen weit sind, so ist man vor das
aller Betten am längsten und Niederlegen des Flachse- ge-
dicksten gewachsen war, ja so sichert,
gar waren die Gänge selbst, bis
auf die Hälfte zugewachsen, so Noch mehr, um sich selbst
daß ich mich gemüßigt fand, von dem künftigen Nutzen zu
beim Ausziehen des sämtlichen überzeugen- nehme man von ei-
Flachses, dasjenige was um die nem Morgen, nur den dritten
Bette herum gestanden hatte, Theil zum Versuch zu einer sol-
allem legen zu lassen , weil die- chm Veranstaltung, man lasse
ses grobhalmig, alles übrige auch die Zwischengänge, so
aber feiner war. Die Gänge wird man nach zwey. oder drey-
kamen auch bey dem Gäten recht jähriger Wiederholung keine
gut zu statten, so gar konnte fernere Empfelung nöthig sin-
man, wenn neues Unkraut zum den, denn, wenn unglückliche
Vorschein kam, das zu stark an- Witterung einfallen sollte, so
gewachsen war, ganz bequem wird man sein grades, schönes,
wegnehmen lassen, ohne den langes Flachs aufrecht stehend
Flachs zu vertreten. finden, wenn das andre frey-
gestandene in Grund und Bo-
Doch ich will gerne nachge- den geschlagen ist.
ben, man besäe das ganze Land
ohne die Gänge, und lasse Z) Um guten Saamen zu
auch das Reifferholz weg, man erziehen, *) lasse man den Flachs
stecke nur die kleinen schlechten so wie er aufgezogen ist, auf
Gabelstöcke nach der Reihe in der Erde ausbreiten, und ein
die Erde, lege Stöcke dazwi- paar Tage in heißer Sonne
schen, die? bis 8 Zoll von der liegen, wenn die Witterung
Erde entfernt sind, hierauf so beschaffen ist, daß es nicht
queer darüber her etwas schwe- regnet. Alsdann wird er ad,
rere Stangen die der Wind so geräufelt und'in heißer Sonne
leicht nicht verschieben kann, getrocknet, und steissig durch-
eilt-
*) Eden dieses bat he. Rail) KKlnschmid im qten Stück dieser Blätter
Jahr rröo anserathey»
20I G E'
«inander geMhrt, hernach kann
man die Knoten auf oem Bo-
den auseinander breiten, und
ferner trocknen taffen.
Das schnelle Trocknen in
der Sonne ist dem Saamen
ungemein nützlich, und dem
langsamen Trocknen auf dem
Boden im Schatten wett vor-
zuziehen. Wer nicht genug
R«um auf dem Boden hat,
dem kommt es auch gut zu stat-
ten, wenn er Bretter oder ei-
nige Stücke grob Linnen, an
der Sonnenseite in der ganzen
Lange des Hauses, in verschie-
dene Lager übereinander aufstett
oder ausspannet.
Da kann nun eine Menge
Saamen getrocknet werden,
und erfordert hernach auf dem
Boden weniger Raum weil er
alsdenn dicker liegen kann. HM
man früh gearnttt, Uno die
Sonne scheint noch heiß, 'und
trist es sich daß es nicht regnet
io kann man all» Knoten so stark
trocknen, daß man kernen Bo-
denraum bedarf. Will nmn
den trocknen Saamen in Kno-
ten-verwahren, -so muß er in
dünne Säcke gethan werden
und für feuchte Oerter bewahrt
bleiben, den die Knoten ziehen
gerne alle Feuchtigkeiten an sich,
sonst wäre es besser, daß man
lieber den reinen Saamen auf-
bewahrte und etwas gesiebte
Asche dazwischen streuete, als-
dann aber muß-man den Saa-
men bey heiterem Wetter etwa
alle ü Wochen ausschütten, ein
paar Tage der freyen Luft aus-
setzen , wieder einsaamen, und
ihn vor die Maust Hewchrea-
0- f«£#^3? ivJ mit* *4 ff
.?r.rW ''2 t nrm1 nrstüÄ>/.rs -"-bis.
4^.-1 *r - f-
>
Dinstag den 7^ Julius 1789.
«jf:
=5«c
Edtctal - CiLattones vnd öffentlicher Verkauf.
§)§lle^vjefenigen, welche ün dem unb ihre SWldanspr^che 'zu
Georg Storch , iezzo Mb verificiren; als die Ausbleiben-
belm Emöischen Köthergut zu Yen nicht werter gehört/ wer-
Twiste Forderung zu haben W- dem sollen. Wkfen dML;M
meinen und' fiifi MtffethMfc crn«{;.-6^
jefn auf Montags den 27ten
Juli» l. I. btstimten Termin,
5o gechUer vor mir zu erscheinen,
- . , : ^ - '''ZS i >
Regierung.
A. KöM-^
MW im.
Das
m m «
Das an dem hicsizen Markte
gelegen« Wohnhaus, des ver«
fiorbenen Stadt - Senioris
Emanuel MariokhS soll, aus
Nachsuchen dessen -Erben, auf
hnsigem RathhaSs« öffentlich
aufs Merstgebot verkauft wer-
den ; und ist zu solchem Ende
TermmuS auf den Sten inste-
wrv
hende« Mogaths Hulii a. «.
Vormittag- um 9 Uhr ange-
setzt worden. Mengeringhau^
ft« den 24ten Junii 1789»
Commissariüs BurgerckM«
und Rath das.
1.8- Scipro. Bouve.
Die Johanne- Kuhaupt — Zugleich wird bekannt gemacht,
rnQcip Caspar Tückischen Ge- daß auf die Scheure, weiche
däude nebst dabey belegenen zugleich zur Wohnung ringe«
Garten, sollen Freytag den richtet ist, nebst dem halben
roten instehenden Monath- Garten bi- ftzt 70 Rthlr. grbo«
Zulii in des Richter Viering- tenworden. Arolsen den azte«
Behausung in Culte zum drit- Junii 1789.
ten und letzten mahl gegen baare
Zahlung in Lois'oor jU s Rthlr. Vigors CommiflTonis.
öffentlich versteigert werden. Hagemanff.
Nachtrag. ^
Zu den nüzltchen Vorschlagen den Flachsbau
betreffend.
tALie diese Vorschläge Haupt- denken wir den vielleicht in man-
*** sachlich auf das Rösten, da-! chen Orten noch nicht ganz Hin-
Trocknen desFlachfeS, und auf länglich vom Flachsbau unter»
die Erhaltung gegen das Legen richteten Landwirthen einen Ge-
desselben nach Sturm und Platz- fallen zuthun, wenn wir auch
regen zu schützen gehen: der Er- über diesen Gegenstand uns «in
ziehung guten Saamens aber wenig weiter einlassen und ne-
mx beyläufig gedacht ist: fo benher tirlige andere gleich nütz-
liche
O
nt
liche Flachsbau-Vortheile be-
rühren. Wir haben dieses,
gleich den allgemeinen Vor-
tlägen aus den Lippifchen
kältern entlehnt, welche fich
unter den vielen Intelligenz-
und Wochenblättem in Deut-
schland durch belehrende und ge-
meinnutzliche Nachrichten rühm-
lich auszeichnen.
Sowohl guter als schlechter
Boden ttidrdert eine dreymah-
lige gute Beackerung Abeggen
vor dem. Pflügen zur Saat-,
wie zur Gerste. Ist derselbe
aber zur Unreinigkeit genetzt,
oder wird es im Wenden nicht
gut getroffen, daß er etwa durch
gleich darauf fallenden Regen
zuschlägt, mithin nicht braket;
so muß er einmahl mehr gepflü-
get, auch, wenn ernicht mürbe
Wi wohl mit der Walz« oder
Treddtz vor dem Pflügen zur
Einsaat Mn gemacht werden,
vamit er geyörtz rM und' l-k«
ker werde.
D<r der Lemsaamen der Regel
nach in- frisch gepflügtes Land
gefaet werden muß,. weil er der
Lande befindlichen Feuch^ig-
Keimrn bedarf, einige Haus-
hälter aber behaupten wollen',
daß das Pflügen zur Saat m
einem leichten undlöfea'Bvden
einige Wochen vor dem Säen
geschehen müsst, damitdaS Lund
sich wieder im Grunde fest setze;
so wird doch solches nur bey
solchem leichtem Boden, der
nach Nordw hangend , also an
derWmterseite liegt, von Ber-
gen beschattet wird und Wm-
terwellig ist, mithin die Grunds
ftuchtigkeit nicht leicht verliehrG
von Nutzen,, bey alleck atideM
und vor der Sonne liegenden
leichten Boden' aber raMcker
seyn, daß solcher vor deck Pflü-
gen zur Saat, mit einer Walze
^im grunvefest gMachi und dann-
tleich der Lemsaamen in die fri«
He Furche gesäet werde. Denn
durch dieses letzt« Mittel wird
der Awer für den Saamm so
zubereitet, wii- es zum Wachs-
thum guten FlachfeSerforderlich
ist, nemlich im Grunde ftst,
und in der Oberfläche, mürbe
und fein verarbeitet.
Wenn mit ausländischen
Saamen AMaat gtschiehet,
st> gibt der Wmvaui-che den
feinsten und besten Flachs,
nach ihMyer RlgaischeMaigS-
herqer.
Der Liebauifche wächset auf
jedem Boden, der F achs ist aber
etwas kürzer alS die ersten
Der
m # m
DekkZseländ ische Oer Sack- WM aber auch das --Unkraut
lein muß einen g uten gmlen Bo» schon im Aufkeilen des Flach-
den haben, und kann unter ollen ses demjUben schädlich ist., und
Leinarren am frühesten gejäet ihm die ersten S afte zum Wach-
werd n, liefert aisdann auch fen raubet; so ist aus die Rei,
vielen, wann er aber dünne; ge» nigkelt des Saamcns vorzug-
ftanoen, keinen femeF Flachs. lich zu sehen, und also desto
.p nolhweMger und nützlicher,
W l nun der Wtndaüische den unreinen auf einer Klepper-
tiye« vorzüglich güten Boden wühle oder Leiosichte zu reim«
^ ^ ver. Rregaifche aber gen.
Güte cheS Lemsaamene
sird' daraneMnnt, wenn die
vollkommen recht hesi-
- und glänzend sind, auch
etivas spitze Keim - Ende haben,
und, wenn eine Hand voll zu-
famNieMWt wirh>»Mcheise-
^ WttWhj».
dvOst^jtz^ne-MMsicht nel? die Mrner MW MYPMi«
mit einem Boden von mittel«
mäsiger Güte ' schon vorlttb
wwmt ,. wenn nur noch ziem-
lich Gajle charinn -ist; der He-
l^msche hingegen.in jeden Bo-
den --und mäsiger Gaile gut
me.» , rrSv W 1,4I_. IL
zageres Land
mr chr-mrn
mH
WWW
.cm:
ländischen
aamens" Mr
'WM
i l ’*y ■ r*VJr ff**
;r. ist deswö. wünschen tst ; so' ist zur. Crrei-
gen nicht sonderlich zu empfeh- ,chung auch dieses Zwecks..,.zu
******* M«« MW K'Mi i:
MW kelftr, auch mehrerer
m
WstMkSfiachs bestimmet, und
dazu r»cht guten Saamen nimt,
jedoch Vielen dünner, wie den-
/»nigen Theil seines LeinsaamenS
tLet, wovon er seinen Flachs
ziehen will.
Der Flachs, Hessen Saame
völlig ress geworden, vrrliedret
zwar eiwaS on Güte, das dar»
aus gesponnen« Garn kann je-
doch zu veiy, sogenannten Leggy-
linnen und zu HauSleiyewanv
gut: gebraucht, folglich für die
mindere (gute des Flachses dje
Ausgabe für fremden Saamen,
und bey der künitigen Aussaat
des sm Lande erzeugten Lernsaa-
meys die Besorgnis wegen der
OMiM-M Güte, des avs-
rvgruAen.Saamens.erspartwer-
öcn.
^OoL.M dem -Fi-achs mt
keines, Garn. selpoWey werden,
so muß man denselben , auW/
Hen, wann die l?jt» oder Nach-
blüt« abgefallen., ist, und die
webressen Knoten ihre völlige
Große>Mar,-. erreich, t haben,
aber nochEHxuoMd,, Er
wird dann gleich auf dem Ftlde
W Wasser-boten gebunden und
zur Rote gebracht. Viele Kü-
ssen, welche die, unreifen K.:o-
pn nicht erftzzen würden, wer-
8'
Ä . ^ ~ -, - : •
sparet,. sondern der Flachsist
auch sehr fein, und ergiebig ,
weil davon bei der Zubereitung
zum Spinnen nicht viel verloh-
ren gehet, -Md nichnsv-viel i«
Heede fält, wie vomdem ganz
reif gewordmen. -
<■ -
Der Flachs zum gewöhnli-
chen Gebrauch ist dann zeitig
und. doch noch saftig uno ge-
schmeidig? geniW, wann die
Knoten gelb. -sind, und die
Sp tzen der tzernkörner darin
anfangen gelb zu werden.
Wann der Flache sich aber ge-
legt hat, und zu ,packen oder
zu stccken aniangt; so dürfen
jene Zeichen Her Reife nicht ab-
gewartet,. jonpcin derselbe muß
in solchem Fall aufg.zogen wer«
dep; so bald man nur das
Spacken oder Stecken beiürch-
t«t, wann er auch gtmchlvben
noch grün ist, und nur erst uw
zeitige MWnhat. ,^,
Den Saamenflachs laßt man
so lange- im Felde stehen, bis
die Lein kölner anfangen eine
Hellgelbe Farbe.zu,.bekommen,
auch sich in den Knoten oder
Kapseln von der innern weißen
Haut lösen.
Sorgfältig muß büraus ge,
werden,. daß. das Eiv-
scheu»
«4
fcheuren bei gutem trockenem
Wetter geschehe; bei unerwar«
tetem Regen aber hält, man mit
dem Aufziehen ein, und müssen
die aufgezogenen Riesten so lan-
ge auf dem Felde liegen bleiben,
bis sie wieder abgelaufen und
trocken sind, ehe sie gebunden
und eingebracht werden. Bei
vieler Nässe muß jedoch das
Aufgezogene nicht zu lange an
der Erde liegen bleiben,-son-ern
in kleine Hocken, auf die Art,
wie man FlachSstuket, aufgerich-
tet,und weil die Knoten zu schwer
sind, der Flachs auch ohnge-
bunden nicht stehet, oben ein
Strohseil lose darum gezogen
werden; aufweiche Art Flachs
und Saame erhalten wird.
Auch muß das Abreppen der
Knoten vorzüglich des Saa.
menflachfes, wann es im ^lde
vorgenommen wird, bei trocke-
nem Wetter geschehen, weil
naß abgerepte Knoten so sehr
vertreten und gequetscht werden,
daß der Saame taub wird und
verdirbt, folglich solcher zur
Aussaat gar nicht taugt?' und
tm Schlagen auch wenigen
Vrl gieM'
Die Zeit der Röte lässet sich
nicht wohl bestimmen; denn in
weich ftv" und von der Sonne
erwärmten Wasser bleibt der
Flaches. * bis 7 Tage, ja
grüner Flachs bei warmer Wit-
terung wohl gar nur 4 Tage ,
in hartem Wasser aber wohl 9,
10. und bei kalter Witterung
wohl.14 Tage liegen, ehe er
ausgewaschen wird.
Der aus dem Wasser genom-
mene Flachs, wird auf einem
Anger oder Stopp rlfelve in
Reihe« ausgebreitet und nach
einigen Tagen, jedoch in trocke-
nem Wetter, gewendet.
Die nur gelbreif gewordene,
aber auch bey guter Witterung
eingebrachte und abgerepte Kno-
ten müssen «benfals vom Unrath
gleich gereinigt, vor aller Erhi-
tzung bewahrt, und entweder in
freier Luft, oder auf einem lüf-
Wen Boden getroknet, zu dem
EnSe so vünne als es'derRaum
gestattet» aus einander gebreitet
und täglich umgewendet wer-
den; welches am besten mitaus-
gezogenen Schuhen, und mit
einer Harke, die ganz enge
Zähne hat, geschiehet.
Das Trocknen an der Sonne
ist nicht so gut, weil die Kno-
ten zu schnell, trocknen, und der
darin befindliche Saame nicht
so vollständig wird, als wann
er
WM M WM Zrr5
«r im SchaM langsam in dm Der ? völlig reif gewordene
Knoten ruichreifet. Saame kann in folgendem Jahr
zur Aussaat gebraucht werden.
Wann die Knote» auf dem Will man akc von nachgereif«
Boden dmch und durch völlig tem Saamen Gebrauchmache«
getrocknet sind; so können sie so ist das Ueberliegen lassen in
««gedroschen »»Tonnen emg^ den Knoten oder im Kafti
packt, und so bis zum Gebrauch wenigstens auf ein Jahr, zu
vor deM Fraß der Vögel, Ra- empfehlen: da dattn aus solchem
-en uttd Mäuse am besten de« Lein sechs und mehrere Jahre
sten bewahret werden. guter Flachs gezogen werden
kann.
Das Dreschen geschiehet erst Der erzeugte Saame, darf
dann, wen» der Saame bald nicht immer auf einerlei Art
ausgesäet werden soll. Würde Land gesaet, sondern es muß
<S aber vorher im Winter vor- damit soichergestalt gewechselt
genommen; so müste der Saa» werden, daß er bei jeder Wie»
me mit denHülsen oder Ksffbis dersaung in ein Land von ande-
kurz vor der Aussaat liegen rer Erdart gebracht wird, als
bleiben. darin er zulezt gezogen worden.
- 11. Zum Exempel, der in kleiigtem
Bei dem Worffeln sondert Erdreich gewachsene Saame
man den vordersten Saamen körnt in leimigten Boden, und
von dem hintersten ab , und der aus diesem in jenen rc.
mmt den Vorsprang nur zur Wann aber solche Art Wech«
Saat, den hintersten oder das sckung nicht mehr voraenommca
Echter-Lein aber, welches vom werden kann, so muß Saamen
Nachschlag des Flachses und aus einer andern Gecerv einge-
nicht vollkommen »st, also zur tauscht werden. Da es dann
Saat nicht taugt, zum Oel- nüzlich ist, wenn die Wechse.
schlagen, doch muß ersterer, lung oder Vertauichund so ae«
wie vorhin schon gedacht ist, schiebet, daß der Saamc av-
»or dem Aussäen wohl gereinigt kalten Gegenden in warme ge.
werden. bracht wird.
..... i in»'« ' i l i
Frucht*
*16
rsEs Frucht - Bchd Etsch
vom vortgen Monat.
A M,
©
| Weiht»
L- Korn l
s Gerste
O Hafer l
Z Erbse*
ß-
Brodt
Arolsen,
den zoten
rtl.
B
.
«
Ir sl
sflrio
.r
gr. . tl.
s
F
S ,
I
Pf. Lt. gr pf
2 2Y L -
Corbach. sWilßung.
.....,#
4 rr
3 w\ff
I j 24
4:.; ,0*8
iR.'fl» I i *
-. *
f -
das Pfund mgr. pf
' "" m v4‘
2
4
4
2
* i
B
4
Kuhfleisch
Kalbfleisch
Himmelfl.
Schweinfl.
Rothe w.
Schweins.
Werenfett
Butter *
igl.Brant.
2
2
2
2
2"
2
5
5
4
t
3 8 2 -
Wecke - l- 14 - 40- 12 - 4
WB
2^
2
i
of
f
5
6
-
3
1
5
*
2
2
t
. i ';
5
Mengeringh. Pyrmont«
1 VW ^ 5 f ! r - 3 W t vp Mywn
^TfTrJTT fTTr: rti« : gr» 1' ■ * TTF ~ V1 ttl. 1 gl.
. kr. 0
y -4. . >r */' 4";
3 18 1 - . r |Ä' 3 -
2 s - A 2 -
4:° : V2u ;rfp, £$ •• o tzhOÄ *
4: ' . 'H 53 4 rlM' -t 9x
7 ii
4 ■ *- f * jf 0 .* -
Pf. ft. gr. ps- Pf. ft.’ gr. pf Pf.sr. gr.vf
i 20 I i 3 4 '2 - 3 8 2 -
- 28 l I *: 24 r i . 24 I -
mgr. pf- mgr. "f. mgr'. pf.
2 4 li# • ,;0 4 .2 4
2 2 2 * 2 2
1 r 4- i 2: ■. 2 2 - *
' ■ ’yfU'a t - 2 4
2 ; 4 2 - 2/ .U
2 2 ,2 / a-i sch
4 :*« 4 4 4 ! >" hii-"?
4 4 4 -- 4 4 •' >
1 5 B . . .. - 4 / . 4 ; 4 ' 4
6 , 5 Df 4
«eine Stücke kosten i Mar. Für das Einrücke» außergerichtlich^ - Nach-
richten von Persohnen welche das Blatt mithalten, wird so wie für die Bestel-
lung derer Land-Dorhen aus - und »u dem Intel. Comt. nichts bezahlt Jede
Zahiung eines Quartal- wird mit einem besondern gedruckten Schein quittirt.
1 Uff# 7Vv
Dinstag den 14^ Julius 1789.
-------SS?R.......................SSSfEffi
ESlclql- Mationes und öffentlicher Verkauf.
FVenstagS den 4ten August öffentlich an den Meistbietenden
r^-' und folgende Tage Vor- verkauft werden, woselbst als»
mittags von 8 und Nachmittags Kaufliebhabere sich zu bestimter
von z Uhr an, sollen allerhand Zeit einzvfinden haben. Arol-
Waaren aus der Cülter Fa« ftn den rottn Julü »78-.
brik nebst verschiedenen Mobilien
und Effecten gegen gleich baare Aus Commißion Hochfürstl.
Zahlung im 20 Guldenfuß in des Regierung.
Herrn Geheimden CammerrathS C. Schuchatt.
Frensdorfs Behausung aühier
Ls
fit mm m
ES ist zum öffentlichen Vee- VormitagS um - Uhr auf hie-
kauf des Senior Emanuel sigem Rathhauft, angesetzt,
Muriotbüchea satztrr am Mark- Mengeringhausen den Ztm Äm'.Z
te geegenen Wohnhauses, auf 178?.
rv« cheS m der auf heute snge-
stand neu Dglaklh zuletzt z?o Esmmistariüs Bürgermeister
Rtolr. gebothen , nochmaliger und Rath das.
Terminus auf den raren dieses I. F. Scipio. - Boulle.
Alle diejenigen, welche an und ihre Schuldansprüche zu
dem Georg Storch, iezzo Wil» verificiren;. als die Ausbleiben-
helm Emdischen Köthergut zu den nicht weiter gehört, wet-
TE« Forderung zu haben ver- den sollen. Arolsen den rzten
meinen, und sich dieserhalb Junii 1789.
noch nicht gemeldet haben,
worden hiermit Berabladet, in Aus Commißion Hochsürstl»
dem auf Montags den r7ten Regierung.
Juli» l. I. bestimten Termin, A. Stöcker.,
so gewisser vor mir zu erscheinen,
Eine Person die in Dienst gesucht wich.
Der Herr Rittmeister von sehen und die hierbep vorfallende
Vulcee zu Adorf wünschen einen Schreibevey bewirken könne;
Mmichen gegen ein gutes Jahr- Solle sich ein zu diesem Behuf
Behalt in ihre Dienste zu haben tüchtiges mit guten Attestats
welcher die Kocherey aus dem versehenes 8ub^eÄ vorfinden, so
Grunv verstehet , auch zugleich kan das Weitere bey dem Herr.n
dab.y die sonstige. Oekenomre Rittmeister ftlbst in Erfahrung
ihres GulhS als Verwalter ver- gezogen werden.. r
V cf ö r v e r u n g.
Ihrd Durchlaucht der Fürst Corbach zu Höchst ihrem Hof-
haben den Schuz-und Han- jaden zw ernennen geruhet. .
deleiuden Salomon Simon iw
Von
>>, «sr mmmwmmm..
Von DechWrung der Butter» ? ß
(siehe Hstmoversth MagaM v. d. Z. «o. St.)
n einem Manuscripte von
physikalischen, chymischen,
Medicin tschen und ökonomischen
Sammlungen des im Jähre
1753 verstorbenen churmainzi-
schen und Hessen - Homburgischen
HofrathS und Leibarztes, D.
Kampss, findet sich folgende
Anweifueg von Verbesserung
der Butter. Man nehme in
der allerbesten Jahrszeit frisch
gestoßne, und von dem reinsten
Schwand, (Rohm, Sabne)
gemachte Butter, so viel man
will, und wasche solche aufs
allersaubersie. Diese Kutter
tegeman in ein Gefäß von Glas,
Stein oder Porcelain, das
gleich weit und hoch ist. Man
mache aber das Gefäß ja mchr
ganz voll, sondern Lasse solches
2 bis 6 Zoll leer. Dieses Ge-
fäß mit Butter stelle man in
ein anderes mit kaltem Wasser
angesültes großes Gesäß, koch
so,' daß das Wasser außerhalb
etwas höixr stehe ms «WMdig
die Butter im Gefäße. Das
Butterqefäß d. cke man mit et»
waS Schwerem zu, damit
Dastelbe m der Menge Wassers
nicht nur nicht umfalle, sondern
auch kein Staub und andere
Unreinigkeit in die Butter kom-
men möge. Nunmehr legt man
Unter das Gefäß, worin das
Wasser istcheße.Glut und Ache,
damit das Wasser nach und nach
ganz, langsam laulicht und erst
nach der dritten Stunde milch-
warm werde, das ist, daß das
Wasser alödan eben so warm
werde, als eine ganz frisch ge«
molkne Milch zu siyn p legt.
In dieser Mikchwärme unter-
halte man daß Gefäß mit Wasser
noch 4 bis 6 Stunden; man
hüte sich aber, daß man daS
Wasier ja nicht heißer mache.
Eln Tbermomekher kan bierbeL
zum Maaßstabe bienen Nach
der dritten Stunde wird die
Butter allmähltg anfangen M
schmelzen» und endlich in der
vierten, fünften öder s chsteN
Stunde so zergehen, wie ein
wess-s Baumöl in der Warme
zu schmelzen pfregt. Man wird
auch sehen, wie die chi.kmigte
Unreinigkeit^ sich nach und nach
zu Boden ziehet nno dichte stzi-
Die Butter wird ganz unver.
gieichlich klar und durchsichtig
werden. Wenn nun d»e Butter
*20 KM V
sich so vollkommen gereinigt,
und so klar geworden ist, daß
man gar keine Unreinigkeit mehr
sich zu Boden sitzen siedet, (die-
ses geschiehet gememiguch in der
achten oder neunten Stunde)
so mmt man das Gefcß mit
Butter aus dem Wasser, stellt
eS wohin, und klopft etwa noch
6 Minuten lang sanfte daran,
damit sich die Unreinigkeit desto
mehr fest setze. Endlich gießt
man die Butter dnrch reine
Leinewand in dasjenige Gefäß,
ivorin man sie verwahren will:
so wird sie in etlichen Stunden
hart, und kan als frische But-
ter gar viele Jahre ohne Ver-
derben erhalten und gebraucht
werden.
Diese Butter kan ohne Salz
und ohne gekocht zu seyn , voll-
kommen süß, frisch und gut,
wohl io Jahre aufbehalten und
genulret, auch überall als eine
frisch'gekörnte Butter gebraucht
und gegessen werden. Sie ist
allen andern, selbst frisch gekörn-
ten , um deswillen gar weit
vorzuziehen, weil alle Unreinig-
keit von derselben abgesondert
ist. Und eben deswegen braucht
man zu Speisen und dergleichen
von dieser reinen Butter kaum
i so viel, als man von gewöhn-
licher Butter nöthig hat. Es
macht auch diese Butter d«
Speisen gar viel angenehmer
und gesünder, als eine andere,
worin noch aller Schleim und
Unreinigkeit sowohl von But-
ter als Salz sich befindet. Man
kan sich dieser Butttt auch statt
eines Oels zum Salat bedienen,
so, daß auch der beste Kenner
einen solchen Salat geniesten
und meinen wird, als wenn er
mit dem besten und süßesten
französischen Baumöl ange-
macht wäre. Man nehme zu
dem Ende von dieser reinen
Butter, und lege sie auf einen
warm gemachten Teller: so zer-
geht sie> und kan also leichtlich
Cßig und Salz darunter gck.ep<-
pert, und der Salat damit an-
genehm zubereitet werden. Das
von der Butter zurück geblie-
bene Wesen kan, weil noch viele
Fettigkeit darunter ist, mit
Nutzen zu guten Kuchen und
dergt. äu backen, so frisch an-
gewandt werden. In der Zu-
bereitung dieser Butter sehe man
aber ja zu, daß dos Wasser
nicht heißer werde, als oben ge»
lehret worden ist. Denn die
geringste Ueberfteigung der
Milchwärme benimt der But-
ter vieles von ihrer Annehmlich-
keit, Güte und Gelste, und
macht sie körnigr. Man wende
also lieber ein Paar Stunden
mehr
«D S A» Ls r
wehr daran, so tpird auch die von aufmerksamen Personen
Butter desto HMAmcyer Im verrichtet, und dadurch die Ue-
Abgießen der keinen Cutter ftp ^ereilunq und Unreinmachung
man behutsam und nicht geitzig, von Seiten der Domestiken ver«
damit ja nichts von der Unrei- hütet werden. Es ist eben nicht
nigkelt in di« Butter komme, nöthig, daß die frisch gekörnte
Wenn man fr,jcheS Baumöl, Butter erst mit Wasser sauber
oder auch anderes frisch gepreß- ausgewaschen werde. Wenn
tcs Oel auf die nemllche Art man nur die Milch sauber davon
reinigt: so kan man solche Oele hinweg sondert : so wird die
IO bis 20 Jahre frisch und rein Butter durch die Correction
behalten, ohne daß ste im ge- dennoch sehr gut, und nicht so
rmgsten verderben. Nur muß leicht körnigt, als wenn sie viel
man bet der Reinigung der Oele mit Wasser ist gewaschen
noch langsamer verfahren, et- worden. Weil ein Rohm,
liche Stunden mehr dazu an- (Schmand, Sahne,) welcher
wenden, und dem Wasser noch lange stehet , gar zu sauerwird,
weniger Warme, a s bei der eben so wie die Butter, wenn
Butter, geben. So wohl bei sie ohne Correction eine Weile
der Butter- als Oelreinigung stehendleibr, in eineCorruptton
kan man das Wasser , worin gehet: so wird ein jeder leicht
Die Reinigung geschiehet, v-el begreifen, daß nachher auch
bequemer in die Milchwäcme durch die beste Correction der
nach und nach bringen und da- faulende Geschmack n-cht mehr
rin erhalten, wenn man , an zu heben ist; und daß man al,Ä
statt Glut und.Asche darunter wie im Anfang angemerkt »vor-
ru legen , hiylanglich warmes den, zu vielem in so vielen &
Wasser öfters zugießt. In sichten nützlichen Werke in der
solchem Fall kan das Wasserge- besten JaKrszeit die fr,'che, aus '
faß Holzern seyn; und die Ar« frischem Rohm gemachte Buts
bett kan dann m einem Zimmer ter nehmen müsse.
E O ' MW
ZA/ MWkMM M
ivÄMMM'Bcdülfn.ö öder zu Echältangper'^
Gesnndhei. tMch M sich nchmrn?
-OlWm Trinken Kranken den, und selbst die Aerzte geben
hw Sie Kage Nicht. uMvarüberuurMwüMÄuW
Men ss iM'M'g) wtö eS scheint- maßungett? woraus sie doch
vom Gebrauche der berauschen« keine sichere Maaßregeln, wie
den oder andrer Getränke, in diese Bedürfnisse befriedigt wer-
so fern sie kigentliche Arzney- den müßten, Herleiren können,
krafte äußern, sondern von den weil uns die Mittel der Natur
gewöhMichrn Getränkeninso- eben so dunkel sind, a!S ihr«
fern sie dein Bedürfnisie zu tritt- Irvrckei d^on pomicDeus nos
ken genug thun. creäel6 rscionl, sagt Boerhaave
vom Trinken , Mlnis emm lente
Nicht alle Thiere haben die- sb es äueimur sä es, guce no-
fes Bedürfniß. Die, fo es bis tscienäs 5unt. Er härte
haben sind dazu, so wie alle zu hinzuseßen können , daß untre
allen ihren natürlichen Haupt- Verdunst weder dazu bestirnt
bedürfmssen, von der Natur noch vermögend sey, es zu be-
selbsi durch blinde Triebe ang«- greifen,
wiesen. KeinS ißt, trinkt,
schläft, erwärmet, kühlt, be- ' Der Zweck der Natur beym
gattet sich, re. nach von ihm Durste "soll , wie von Haller
erkannten Zwecken zur Ethal- glaubte, der seyn, Uns vor« al-
tung seines Lebens,' seiner Ge- lerley Schärfen im Blute, vor
sundhert, seines Geschlechts, Der Verdickung des betziern,
nie Äbsichtsweise noch aus über- und vor Trockenheit Und Erhi«
-egten Bewegungsgründen: fön- tzung des Schlundes und Ma-
»ern blos nach diesem zwinge»» gens zu beschützen und zu war-
den Antriebe der Natur. nen. Andre haben gemeint,
da der Körper der Thiere ohn-
Selten, und allenfalls Doch gesähr aus viermal mehr fiüßi-
nur ganz überhaupt kennen die gen als festen Theilen zasam-
Menschen den wahren Zweck der m n »esitzt sey, so wäre die na-
Natur bey Den sinnlichen Tm- rüuiche Regel des Trinkens für
Ge«
d N d LW
Gesunde, viermal soviel Zlüßi- federte. Dieser Trieb ist also
gcs MZstes zu sich zu nehmen, das einzige sichre Gesetz, wo-
MriN weher dann öie Camee- nach wir trinken muffen: die
te, d,e. wie soviel andre Thiere Natur wird übrigens wissen,
in den hemstea Landern, Viele warum ? Uns hat sie weder da«
AZochen lang, und die Papa- von, noch wie sie so viele Thie»e
geyen, d,e wohlZettlebens nicht ohne Trinken und Dürst eben
zu trinken brauchen, ihre vier- so gut erhalten, und mit frt-
fache Pottion fleißiges Herneh« schen gesunden Saften zu ver-
weil, um so gesund zu bleiben sehn wisse als uns, etwas zu
und so alt zu werden, wie sie offenbaren für nöthig gefunden»
thun; um warum hingegen die
siM saufende Ente Dieses vor- Die allgemeine diätetische
gebliche Naturverhältnis des Grunbregel zum Trinken, wäre
täglichen Gerranks gegen ihre also für Gesunde diese:, zurrin-
festen Theile immerfort, und ken wann man dürstet; zu trin-
bey so guter Gesundheit unge- ken, was den Durst löschet,
straft und lustig so sehr üheD- und zwar so viel, bis derselbe
schreiten dürfte, rc. dieses und gestillt ist. Allein die ftnnljchen
fewiel mrhreres.Widersprechen- Mebe sind ungestüm , und Me
des wird uns Niemand aus sener Thiere leiden sehr, indem sie sich
Regel und aus jenen Natu rzwek- davon Hinreisen lassen. Der
ken deS TnnkenS erklären, wer Mensch, der dieß weiß, kann
nicht nach Theorie und Hypo- sie durch Vernunft, wenn er
'thrftn schlechterdings allN zu er- nur ernstlich will, iü gewissen
Mren weiß, was ihmVeliebt. Schranken halten , indem rr
Inzwischen , wenn auch gar ihnen nur langsam, vWchkrg
nichts dagegen gesagt werden und mitMaßigung folgt. Da-
könntt; <o lsts doch unwider- her soll man, auch beym groß«
sprechlich, daß kein Thier und ten Durste, nicht auf einmal
die weniosten Menschen beym zuviel, noch zu hastig, nichtM
Trinken jemals an irgend einen kalt in den erhitzten Schlund-
von diesen Naturzwecken den- und ledigen Magen, sondern
ken, noch viel weniger sich da- erst nachdem man vorher etwas
rum entschließen würden, es zu festes genossen bat, nicht in zw
thun, wenn sie nie der Durst kuzer Zeit bis zur völligen Sät«
daran erinnerte und dazu auf« tigung des Durstes, und bey
gerini-
224 I
geriüMN Graden desselben, al-
lezeit kleine Portionen mit gro-
ßer Mäßigkeit und ohne Eil
trinken rc. Ich übergehe hier
mehrere gute Regeln, weil sie
Mannt genug sind.
Unser,Zweck beym Trinken,
den wir eigentlich nur fühlen,
nicht denken, ist die Stillung
des Durstes, und das Mittel
dazu, das uns die Natur dar-
giebt, sind Flüßigkeiten (Ge-
tränk. ) Unsre Getränke sollen
also Durststillend seyn, das ist,
die unangenehme Empfindung
im Munde und Schlunde, die
bis zum Magen hinabgeht,
vertreiben. Alle Aerzte, seit
dem Anfange der Arzneykunst
haben das reinste Wasser für
das natürlichste, schicklichste
und durststillendste Getränk für
Gesunde erkannt. Der größte
Tbeil der Menschen und alle
Thiere, haben damit ihren
Durst gelöscht, so lange die
i **
Welt steht. Kein andres Ge«
trank hält uns besser ab, den
Durst, fs wie andre Triebe?
zur Wollust zu miSbrauchen,
und verleidet uns weniger das
Trinken, weil eS weder guten
noch schlechten Geschmack hat,
sondern eigentlich nur im Mun-
de gefühlt wrrd. Gerade dies
wird zu einem durststillenden
Getränke erfodert, und gerade
dies ists, was nur der Mensch
nicht daran liebt. Wir wollen
Sen Durst nicht allein; sondern
auch zugleich den Geschmack be-
friedigen, vereinigen diese bey-
den gar nicht zusammengehören-
den Lüste als unzertrennlich,
und wollen sie mit einerley Mit-
tel stillen. Hier ist der Ursprung
der künstlichen Getränke für G<«
fünde. Für Kranke haben die
Aerzte den Getränken Arzney-
kräfte zu vermählen gewust, so
wie sie solche den ihnen bekann-
ten Mnatürlichen Zuständen der
Individuen gemäß fanden.
«* o
U{
M WZ
den 21**
-789-
kiüNF vi\
-HW
D e r o t dH u » g.
t Hst wissen : ,. !o'?' ".
m
40 4>
'ir habet, mit Landesväter- theil, durch Vermehrung des
> Mem Wohlgefallen-rr- Viel)- Standes, Verbesserung
nommen, daß Unsere Uatertha- des Ackerbaues und Erhöhung
m seit einigen IOyen mit.Yeck des Land- Preises, von felbsten
Anbau der Futter - Gräser so er. ist uberzeugt worden. Um nun
wünschte Fortschritte gemocht, diese in ihrem Fleiß und Emsig-
daß der größte Theil der Land- keit, und diejenigen so damit
leuke von dem daraus fließenden noch zurück sind, zur Nach-
anfchnWen Nutzen und Vor- ahmung aufzumuntern; so ha-
. Itg_
-26 WM V WM
ben Wir a
Vorsorge \
fvll-n^ßer d"m C' -'-E-
. jatz, bey vem ersten Uebertre-
5WG - Zoll in Fünf Rthr.
-WM «nommen werden.
Und wie di^se von den Vermö-
genden so fort und ohne Nach-
sicht beizutreiben ist: so solle«
auch vre Unbemittelten wiche
Mttafe M Arbeit, oder Ge«
fandniß unverschrebl!ch abbüßen;
sek zweite FA hingegen mit dem
Zuchthaus bestraft werden: bey
'ferneren Vergehungen aber soll
an Unsere Regierung berichtet,
ft bestimt
dernksse " folgendermaßen *-nuS
dem Wege zu räumen.
Wir verordnen dKhrro>
I, •• • ; ;
daß diejenigen Lander welche
mit Deutschem über rothblühen-
MwWee besaamtOnd^ die ersten'
drey Jahre, Sitz mit Luzerns
und Espersette besaamkeN aber
vier Jahre lang von der Zeit
der Elnsat angerechnet, durch«
aus mit allem Vieh« Betrieb
verschont, die nachherigcn Jah-
terung und allein m-t-dtzN SKa'r ^
fen, «M.aber Wt dem übrigen
Vieh, gehütet werden , auch
alles unbefugte Gchenz, Uetzftnz f
Treiben, und Fahren überdies ^ ,,
Klee - Lander zu aller ZeitMtrA^M^
AM %. #m
■ *.1 w KrW
Mn kWMM
M 1ÄI
titittf und zerstreuten Kleebau
nicht alzusehr eingrschtänckt,
auch wohl gar die Triften da-
ngt DerschlMn werden, und
dadurch dieser, vor hiesiges
-Land . so beträchtliche Nahrungs-
und Handlungs - Zweig, keinen
Abbruch leiden möge ; so; feß
der deutsche und luzerner Klee
in den Feldern so viel als mög-
lich beisammen gezogen werden,
und damit dieses in gehöriger
Ordnung geschehe, so sollen je«
res Zahr gleich nach Petri die
sämtlich begüterten Einwoh-
ner in jeder. Eommüne zusammen
treten, sodann von diesen reif
lich überlegt und die Verein-
bahrung getroffen werden, in
welche Reviere des Sommer-
feldes für das Jahr der Kleege-
" werden könne. ‘ .
s Da cs si^er oft der Fall sein
auch der Feldmarck und eines
jeden Güther-Stand, kundige
Männer, zu Schleds-Richtem
erwählen, welche darauf ohne
Partheilichkeit und Ggennutz
nach ihrem besten Waffen, Ver-
stand und Gewissen durch die
Mehrheit der Stimmen, die
zum Kleebau schicklichste und
auch dazu Pylangljche Mid A
MchMtzlewWWOerä
legenden dann vor Kaf ^ '
ftrrdthe und luzernen Kreo ge«
. >et werden muß Wenn glei-
che Stimmen da sind, so sollen
.....i, so sollen alsdenn diese
Begüterten sich nach der Lage
der Häuser, unter Diiecthn
des Burgermristers in den
Städten., uäd des .Richters
oder - Greben auf den Dörfern,
in zwey gleiche Meile sipariren
und sodenn ein/TWs ln des an-
dern, mach M; Größe m W
meinheit i. 2. auch % der
^«ndwirthschast verständige,
_ .. durchthreheizuMende
Stimme den AusschlaA geben.
'Solle nun aber jemand m
diesem R vier gar keine, oder
nicht fo vreft zum.Kleebau taug-
liche Aecker bchzzen, qls er M
ZütAxung seines Viehes WM
nö-hig hat , so kan derselbe auch
in die übrige HewMarck km
Klee säen, er muß aber nur
solche Lander dazuund auch
zm EW rftktt: ( als weiche nicht
in die zum elger tttchen K eelau
besiimte, sondern »n W chtere'
Felvgegenden zu stehen komt:)
auswählen, wodurch kieSchas-
Trtft nicht eingeschränkt oder
vekschlWn wird. Welche Län-
der dann gleichsalS mit der
Hude,
m «» S «V»
Hude, so wie es vorhero ver-
ordnet ist, verschont bleiben sol-
len.
•«* 6.
- Wenn der deutsch« Klee, -er
Ordnung nach, mit und unter
die Sommerfrüchte gesäet wird,
so erfolgt dessen Haupt -Erndte
UN Brachjahr. ES wird solcher
aber so wohl grün als trocken
eher abgefahren, als die etwa
daneben stehende Früchte schon
reif und emgeärndtet sind. Um
nun dadurch die Abfahrt nicht
zu versperren, so müssen in den
zum Kleebau bestimm Revieren
alle Fahr - und Feldwege offen
gelassen, oder wenn solche doch
zugeM würden, wie dieses an
dtNjenigen Orten geschiehet, wo
alles gesömmrrt wird, so muß
auf Anmelden desKleeabfahren-
den, derjenige, so die Fahrt
Wer seiiirn Acker leiden muß,
Vre grüne Frücht abschneiden
m,d dadurch Oefnung machen.
Da aber
7»
die Luzerne und Espersette wohl
10, Jahre geärndtet werden kön-
mn , und also dreymahl im
Wlnter- und Sommerftlve sie-
ben bleiben; so müssen nur sol-
che Länder dazu ausersehen wer-
den , von welchen man ohne
Schaden des Nachbaren auf
die ständige Feldwege kommen
kan.
" 8»
Die Erfahrung hat es genug,
sam erwiesen, daß der Acker
worauf der Klee unter dir Som-
merfrucht gesaet Und im Brach-
jaW-abgeärndetj im Herbst aber
umgeackert und mit Weizen oder
Korn besäet wird , nicht ver«
schlimmrrt, sondern vielmehr zu
dlesee Winter-Erndte verbessert
wird.
Wir haben Uns daher zur
Aufmunterung Unserer lieben
Unterthanen bewögen gefunden,
den deutschen Klee, so im Brach-
jahre abgearndet wird, von der
Abgabe deß Zchnhen in Gnaden
zu befreyen.
Ob es nun gleich nicht rath-
sam und wirth^chaftlich ist; die-
sen Klee noch langer stehen zu
lassen , so kan es doch mannig-
mahi die Noth und andere Um-
stande erfordern, und soll in die-
sem Fall vorerst und bis auf Un-
sere weitere Verordnug vom
Morgen zü 160 Ruthen oder
8. spind Einsaat groß, im Win-
terfelde zo Mqr. im Sommer-
felde aber i8 Mgr., und so ver-
hältnismäßig bey grössern, oder
kleinern .Morgen, statt des
Ahnden entrichtet werden. Da
hingegen die Luzerne und Elper-
fette später zur Vollkommenheit
getan-
** 8 «*
gelairM, so soll: (wenn dieser
Klee unter die Gerste, Hafer
oder Raufrucht rc. gesäet, und
von solcher Frucht das erste Jahr
der Zthnde entrichtet worden:)
von beiden das ate undzteJahr
vom Efperfett auch noch das 4te
Jahr der Zehnde freygegeben,
nach Ablauf dieser Freyjahre
aber vom Morgen Luzerne im
Winderfrlde 30 Mgr. und im
Sommerfelds itzMgr. vomEs-
persette hingegen, weilen solche
in schlechteres Land gesäet wird,
vom Morgen im Wmterfelve
12 Gr. und im Sommerfelve
8 Gr. bezahlt, im Brachjahr
aber beide Gattungen jedesmahl
fteygelaffen werden.
Wie nun
9.
durch diese Unsere Verordnung
die Zehend - Inhaber nicht ver-
kürzt, vielmehr durch den immer
mehr anwachsenden Kleebau,
der Vieh-Stand vermehrt, die
Länder dadurch verbessert, mit-
hin auch die Zehendcn ergiebiger
werden, so verhoffen Wir, daß
dieselbe diese, zu verbessrung
des Landbaues abzweckende
wohlmeinende Absicht erkennen,
so wie auch diejenigen, welche
in ein oder anderer Feldmarck
die Keppel-Hude zu geniesen
haben, sich bey dieser Anord-
nung beruhigen werden, da sie
selbsten wohl einsehen daß die
Schonung der Klee - Länder
durchaus die Nothwendigkeit er-
fordert, und der etwaige ver-
tust nie von einiger Bedeutung
ist, auch hier die Regel eintritt,
daß das allgemeine Beste dem
privat Nutzen immer vorzuzie-
hen sey. UM nun auch
10.
Unsern lieben Unterthanen
den überzeugendesten Beweißzu
geben, daß die Beförderung ih-
res Wohlstandes und mehrere
Aufnahme Unser erstes und
Haupt-Anliegen sey; so haben
Wir gnädigst beschlossen, da-
dem Kleebau so nachtheikige
Widpret zu vermindern, und
geben zu dem Ende Unsern Forst-
Amte in Gnaden auf, nicht
nur so fort an die Jägers den
gemessensten Befehl ergehen zu
lassen, daß sie nicht nur alles
ins Feld streichende Schwarz-
Wiidprett wegschießen, und Die
Uutcrthanen gänzlich außer ge-
gründete Beschwerde si tzen, son-
dern auch der Vermehrung des
Roth - Wildpretts bey Zeiten
Einhalt zu thun, und selbst dar-
auf zu sehen, daß diesem genau
nachgrübet werde. Arolsen den
Lpten Junn 1789. *
(US,) Lrttd'rrch.
Edictök-
WZ P ^
Edtctal* Citnttoneö und öffentlicher Verkauf.
Es soll die hiesige vom Herrn
Lansratd.- .von Mchfchbug. zu
Lehn gehende Untermühle, wel-
che dre Gebrüder Ritten, der«
malen MenSwejfe unterhaben,
auf Befehl Hochfürsttkcher Re-
gierung,, und mit ConsenS des
Lchnherren, unter BeybehgltuNg
der Lehns guMat;'jedochuntec
gewißen Conditionen, nebst der
Ritttjchen halben Huffe Land,
dringender Schulden halber,
Montags den loten August,
einem des Mühlenwesens ver-
ständigem öffentlich verkauft,
und gegen haare Zahlung des
Kaufschillings, dem Meistbie-
tendem die Mühle zu Lehn ge-
geben, die halbe HuffeLand aber
eigenthümlich überlassen werdest.
Wer nun auf solche Art "die
Lehnmühle und die halbe Huffe
Land än sich zu bringen Lust
hat; Kan sich ersagten Tags
von Morgens 8 bis Mittags rr
Uhren bey hiesigem Weichte an-
gehen, die Conditiones verneh-
men und fein Gebot thun :
Alsd'asi dem B'esisiden nachdem
Meistbietend - und Zahlendem,
deren Zuschlag geschehen soll.
Züschen den zoten Junii 1789.
Adel, von MeysenbugWes
Gericht hterselbst.
Die
Ober-
er
rien, Hr dahieb stehend es HMs
mit dem dahinter gelegensn Gar-
ten auS der Hand zu vexkauffm,
und in der Juden- Grund ge-
legenen Garten dabey in Miethe
Ä..... ............ '
i m
mW
4-Ä ES M zumMmtlichen Bee-
kauf deS Senior /'Enänuel
Atarivthifchen dahree am Mark-
te gelegenen Wohnhauses, auf
welches ist der auf heute ange-
staudenen Tagfarth zuletzt 290
Rthlr. gchochen , nochmaliger
Terminus auf den arten vstfts
Kaufliebhabexe können sich
daherobey dem Herrn. Pfarrer
Stmchberg zu-Böhne melden,
um die Kauf« und Miethbe-
dmguttgen vernehmen. Landau
den rzten Julir 178?,
tbw<ö ttCUii'J-
CommUlts!^ BnrgermiW
üno Rach das.
% % SL,si.o. ME
nt
Alle diejenigen,-^ rseGe-M ^uNd De Schuldansvrüche m
und Todten Jnventario von Z89 thun, und sich nach Befinden
Rchlr. i2&r. nach demTaxato des Zuschlags gewärtigen kön-
bsstehet, mit Petritag 179° Zu nen. Arolsen den r4ten Julii
Ende gehet, zu deren ander- 1789.
wertigen Verpachtung"-aufs Aus Fürstl. Waldcckischer
Meistgebot Terminus aufMon- Cammer das.
Der alte Hr. Oberjager Brennholz welches von der Ge-
Osterhold ist gesonnen sein in meinde Netz« gegeben werden
Netza eigenthümliches Wohn- müßen auch allenfalls 7 Mor-
haus nebst Scheuere welches gen Land und einen Morgen
Erstere in recht guten wohnba- Wiese zu verpfachten ; Es kön-
ren Stande und Leztere mit nen Pfacht- Liebhabere die fer-
räumlrchen Stallungen für alles nern Bedingungen bey dem Hr.
benöthigte Vieh versehen ist, Oberjäger Osterhold dem Jün-
nebst z/4 Morgen Garten beym gern im Nezzer Thiergarten in
Haus gelegen , etliche Fuder Erfahrung ziehen.
ÜH WrM VDMM, in
dem auf Montags M «7W
Julii l. I. bestimten Termin,
so gewisser vor mir zu erscheinen,
Avan«
-5° Kl*
Ava« cime n t& &
Bey dem M Fürstl. Regi- Capitale - Heck Fähnrich von
Ment, hat Herr Hauptmann Dewitz rum Odeeneuteaank
Stracke die durch den Tod de- ernennt, und Herr Fähnrich
Herrn Oberstlieutenant von von Lingelsheim vom;ten Bat.
Zaqujo erledigte Compagnie er- zu gedachtem rtea Regiment
halten; Herr Hauptmann von verfett worden»
Havel Sen. ist rum Grenadier
Eine Person die in Dienst gesucht wird.
Der Herr Rittmeister von sehen und die hierbey vorfallende
Duleee zu Adorf wünschen einen Schreiberey bewirken könne;
Menschen gegen ein gutes Jahr- Solte stch ein zu diesem Behuf
gehalt in ihre Dienste zu haben tüchtiges mit guten Attestat«
welcher die Kocherey aus dem versehenes Subject vorfinden, so
Grund verstehet, auch zugleich kan das Wertere bey dem Herrn
dabey die sonstige Oekonomie Rittmeister selbst in Erfahrung
ihres GüthS als Verwalter veö« gezogen werden.
** Ö «*
WaIdeckisGes
Intelligenz'Blatt.
Dinstag den 28“° Julius 1789.
•*«$=
Oe ffen tlich er Verkauf.
em Pubsico wird hiermit
bekantgemacht, daß Mit-
tewochenS den azten Septemb.
». c. Vormittags um 9 Uhr auf
hiesiaem Rathhause das dakier
auf der Neustadt gelegene Lend-
rottische Haus öffentlich aufs
Meisigebot verkauft werden solle.
Mengerinqhausen den itten
Julii 1789.
Comnussariut Buraemcister
und Rath das.
I. F. Scipio. Boukle.
334 ** 0 ^8?
Es soll die hiesige vom Herrn geben, die halbe Huffe Land abee
Lanvrath von Meyenbug zu eigenthümlich überlassen werden.
Lehn gehende Unterwühle, wel- Wer nun auf solche Art die
che die Gebrüder Ritten, der, Lehnmühle und die halbe Huffe
malen Lebensweise unterhaben, Land an sich zu bringen Lust
auf Befehl Hochfürstlicher Re, hat; Kan sich ersagten TagS
gierung, und mit ConfenS des von Morgens 8 bis Mittags ix
Lehn Herren, unter Beybehaltung Uhren bey hiesigem Gerichte an-
der Lehns qualität; jedoch unter geben, die ConditioneS verneh-
gewkßen Convitionen, nebst der men und sein Gebot thun:
Rittischen halben Huffe Land, AlSdan dem Befinden nachdem
dringender Schulden halber. Meistbietend * und Zahlendem,
Montags den roten August, deren Zuschlag geschehen soll,
einem' des MühlenweftoS ver- Züschen den zoten Junii 1789»
ständigem öffentlich verkauft,
und gegen baare Zahlung des Adel, von Meysenbugisches
Kauf chrllings, dem Meistbie« Gericht Hierselbst,
rendem die Mühle zu Lehn ge-
Die Erben weyk. Herrn Kaussiebhabere können sich
Oberjäger SchmitS sind geson- dahero bey dem Herrn Pfarrer
nen, ihr dahier stehendes Haus Strubberg zu Böhne melden,
mit dem dahintergelegenen Gar, und die Kauf-und Mrethbe-
ten aus der Hand zu vrrkauffen, dingungen vernehmen. Landau
und in der Juden-Grund ge- denlztewJulii i?8s.
kegenen Garten dabey in Miethe
zu geben.
Verpachtung e n.
Demnach die bisherige Pach- desgleichen in einem Lebendigen
tung der Herrschaftlichen Meye- und Todten Jnventario von Z84
rey Twiste we che m 152 Mor» Rthlr. irGr. nach dem Terato
gen i<> Ruthen Stelkanv, in bestehet, mir Petritag 1790 zu
7-Morgen 4 r Ruthen Wiesen, Ende gehet, zu deren ander-
m. t 5 dazugehörigen Garthens, wertigen Verpachtung aufs
Meist-
MriWbot Terminus aufMon-
tag den r8ten Septemb. anbe-
raumet worden; Als wird sol-
ches hiermit öffentlich bekant ge-
macht , da dann Pachtlusttge
an ermeldtem Tage vormittags
gegen 9 Uhr alhier auf Fürstl.
Cammer erscheinen, ihr Gebot'
thun, und sich nach Befinden
des Zuschlags gewärtigen kön-
nen. Arolsen den i4ten Julii
*789»
Aus Fürstl. Waldccklscher
Cammer Vas.
Der ölte Hr. Oberjäger
Osterhold ist gesonnen sein in
Nctza eigenthümliches Wohn-
haus nebst Scheuere welches
Erstere in recht guten wohnba-
ren Stande und Leztere mit
räumlichen Stallungen für alles
benöthigte Vieh versehen ist,
nebst 3)4 Morgen Garten beym
Haus gelegen, etliche Fuder
Brennholz welches von derGe-
meinde Nctza gegeben w rven
müßen auch allenfalls? Mor-
gen Land und einen Morgen
Wiese zu verpachten ; Es kön-
nen Pfacht- Ltebhabrre die fer-
nern Bedingungen bey dem Hr.
Oberjäger Osterbold dem Jün-
gern im Nezzer Thiergarten in
Erfahrung ziehen.
Welch Getränke, zu welcher Zeit, und wieviel soll
man zu seiner Bedürfnis oder zu Erhesttung der
Gesundheit täglich zu sich nehmen?
(Fortsetzung in Nro, 28 abgebrochenen ArrtkUs.)
Eav steht leicht, daß davon mnter Leuten von der Art, die
hier nicht die Rede seyn d eien Aufsatz etwa lesen möch-
könne. Gesunde künsteln blos tm, noch ein u.schuldigerer
an dem ihnen und allen Thieren Grund daoon , der an Die
von der Natur anaewie enem Getränkkünste eyen der Aerzte
einzigen blos durstst llenren Ge- gränzt. N cht ebm Krankbert:
tränke» um des Geschmacks wil< aber Kränk» chkeit. oder wi. soll
len, den Ueppigkeit überall an- ichs <onst nennen? Je gesitteter,
zubringen trachtet. Jedoch ist aufgekiäiter, raffimrter, ver-
t
»Z6 0
zärtelter eine Nation ist, desto
unnatürlicher ist ihre Lebensart,
desto verwöhnter, geschwächter,
verkünstelter das System ihrer
Kräfte und ihre ganze Leibes-
beschaffcnheit; desto weniger ver-
trägt sie die rohen Natur güter
ohne Beschwerlichkeiten, desto
weniger genügt und bekommt ihr
das blos Nothwendige. Die-
ses mag uns dann einigermaßen
entschuldigen, daß wir nicht alle
Wasser trinken. Inzwischen ist
es allgemein bekannt, daß Un-
rähliche auch aus solchen Natio-
nen, bey bloß m Wastertrinken
sich Zeitlebens besser stehn, als
bey allen andern künstlichern
Getränken. Man hat ihrer un-
te den berühmten Hrn. Hypo-
chondristen. die täglich fünfzehn
Quartiere kaltes Wasser mit dem
besten Erfolge getrunken haben.
Aber es giebt ihrer auch, die
nicht ein halbes im Tage ohne
viel Unannehmlichkeiten würden
vertragen können. .Mag cs denn
also für einige nicht blos Uep-
pigkeit des Ge'chwacks, son-
dern Notkducft si yn, das durst-
stillende Getränk der Natur zu
corrigiren, damit es nicht nur
dem Ge'chmacke, sondern auch
zuglech dem vci kümmerten Ma-
gen behage. Aber wie hat man
das nun angefangen?
SS*
Ein Getränk für den Durst
sollte man doch wenigstens um
keiner Absicht willen so verbes-
sern, daß es denselben ver-
mehrte.
Das thun aber die Weine»
die hitzigen Biere und die meisten
künstlichen warmen und kalten
Getränke, die den Geschmack
am besten befriedigen, und hie-
durch zugleich mit dem Durste
die Trinklust vermehren, die nur
das Vergnügen des Geschmacks
zum Gegenstände hat. Es ist
ganz verkehrt, sich damit den
Durst zu stillen, gleichwohl kön-
nen verkehrte Mittel in verkehr-
ten Naturen zuweilen gerade
wirken und ziemlich gut thun,
wenn die besten natürlichen miS-
wirken. Allein in solchen Fallen
ist wirklich die Verbesserung des
Getränks für den Durst eine
Verwandlung desselben in Arz-
ney , und der Trinker als ein
Kranker zu betrachten. Er soll-
te also dergleichen Verbesserung
nicht aufS blmde Geratbewohk,
sondern nach Maaßgebung sei-
nes kränklichen Zustandes ein-
richten , und wer den nicht ver-
steht, müßte ihn nicht ohne Zu-
ziehung eines Arztes wagen, der
ihn zu erfor chen wüßte. Es
würde ein großes Buch erfodern,
wenn
MS
wenn man hierzu die Regeln
vorschlagen sollte-,, und sie sind
auch nrcht der Gegenstand die-
ses Aufsatzes. Wenn hingegen
gesunde Leute, blos um deö Ge-
schmacks willen, oder auch weil
ihr Magen das rohe Wasser
nicht gut annimmt, belieben,
oder genöthigt sind, unter den
nun einmal bey uns eingeführ-
ten andern Getränken für den
Durst eins zu wählen: so fragt
es sich nun, nach der Vor-
schrift:
Welche Art des Getränks eS
ftpn soll?
So lange es nickt auf die
Abwendung oder Cur einer
besondern wirklich sormirten
Krankheit dabey ankommt, ist,
nach den obigen Gründen die
richtigste und sicherste Wablzum
gewöhnlichen Gelranke für den
Durst: daß es der Simplicität
Des Wassers am nächsten kom-
me, mithin am gewissesten und
sichersten den Durst lösche.
Dergleichen sind die Vermj.
schunaen des gemeinen, oder
Wt Ingredienzien von geringen
Arznerkräften, (wie in Pana-
den, Wellaen, Ptisanen rc.)
bereicherten Wassers, mit we-
nia l ichtem Weine, mit etwas
Citron - oder Pommeranzrnfäu-
re, oder Eßig und Zucker, (wie
O MS -Z7
in Limonaden) oder mit geröste-
tem Getraide (Malz)und etwas
Bitterm für den Magen gesot-
ten. (Hopffen, wie in den
Bieren.) Nur müssen in allen
die Ingredienzien je wirksamer,
desto sparsamer angebracht wer-
den, damit das Getränk so leicht
unhtzig, schwach an eigentlicher
Arzneykraft, und dünn und
wässerig genug bleibe, um indie
durstigen Gefäßchen einzudrin-
gen und die Säfte zu verdün-
nen. Specieller läßt sich hier
nichts sagen. Reiner Wein,
je weinreicher, flüchtiger, hitzi-
ger, schwerer desto schlimmer;
warme wäßrige Getränke, als
Thee, Caffce; mit hitzigen
Dingen vermischte, alsPursich,
Bischvff rc. rc. sind zu täglichen
Getränken für den Durst, auch
selbst kalt, keinesweges rathsam.
Ich kann die Beweise hiervon
freylich nicht hierher sitzen; aber
die gesammleten Beobachtungen
aller Aerzte bestätigen es. Bey
Wasser, Wcllgen, Ptisanen,
Brodtranken, Limonaden, leich-
ten wohlgegohrnen, besonders
bittern Bieren sind unzählige
Menschen ihre ganze LebmM
wohl gefahren , Und hierunter
kann ein gesunder Mann sicher
genug wählen. Zu Treffung
der Wahl lassen sich, wenn man
doch auf den.Unterschied der
Natu-
2Z8 Mt $ 9m
Naturen hier nicht Rücksicht
nehmen soll, aus Gründen durch-
aus keine allgemeinen Regeln
geben; sondern man muß sich an
Versuche halten, bis die rechte
Wahl getroffen ist: nämlich mit
Vorsicht nach und nachversu
chen, bey welchem von diesen
Getränken man sich am besten
befinde, dabey so lange bleiben,
als dieß geschieht, und dann
allenfalls mit gleicher Vorsicht
und Beharrlichkeit wiederwech-
ftln. Der Rath eines Arzney-
kundi'gen von guter Beurtbei-
lungskraft kann hier einem In-
dividuum, das er persönlich
kennt, wirklich nützlich seyn,
um geschwinder die rechte Wahl
zu treffen.
Was die in Absicht der
menschlichen Gesundheit im Mit-
tel zu rechnende Quantität des
in einem Tage zu genießenden
Flüßigen befrist, so weiß we-
nigsten- ich nicht, sieüberhaupt
nach Menge und Gewicht zu
bestimmen: sondern blos nach
dem Maaße des Durstes. Die-
ser ist bey dem Gesundesten nach
Unterschied dessen was er thut,
was er speiset, ausdünstet, rc.
täglich, ja wohl stündlich ver-
schieden, und eben so verschieden
ist auch seine wahre Bedürfniß
des Flüßigen, das er zu sich
nehmen muß, um den Dubft
zu stillen , Und der Absicht der
Natur bey diesem Triebe genug
zu thun Naturaivumquam de-
ficit monere, ut potus exhibea-
tur, quam diu aliqua btbendi
necestitas fiiperest. Dedit Deus
mortalibus leientiam eorum,
quibus maxime indigent. Non
potuit nos ücredere rationi. ect,
Boerhaave.
Eben so werden die beyden
Trigen Fragen zu beantworten
seyn.
Wann, wie viel, und wie,
außer den Mahlzeiten von Früh
bis Abends mit Nutzen zu trin-
ken sey '! kann , mit der Vor-
aussetzung, daß von einem Ge-
sunden die Rede sey, der emS
von den obigen besten durststil-
lenden Gekränken nnt der eben-
falls schon oben beschriebenen
Mäßigung trinkt» zuverläßigso
beantwortet werden, daß er
trinke, wann ihn dürstet von
Früh bis Abends; nicht trinke,
wenn er nicht dürstet; daß er so
lange noch und nach trinke, biS
sein Durst g löscht ist, und daß
er von da an, sicher aufhören
könne» weil er dann «em gehö-
riges Maaß bat. Licet copiose
bibas, nisi Sanguis attenuetur,
(wenn es der Natur noch nicht
ge-
genügt), nsn fanabitur fitis
quam diu vero sanguis dilutus
eit, (io bald der Bedürfniß
genug gethan ist), jätn quiescit
litis. Boerhaave. >
Wenn das Trinken bey Tische
wirklich für den Durst geschieht;
so kann den Regeln, wonach es
sich außer Tische richten muß
nur das etwan entgegen ftyn,
Daß der gleichzeitige Genuß der
Speisen, die sich nicht immer zu
den eingeführten durststillenden
Getränken passen, osterley Be-
schwerlichkeiten zu verursachen
pflegt, die es wiverrathen oder
einschränken. Die Wassertrin-
ker hahen hierdey Vas wenigste
zu wagen: indessen giebtes doch
Speisen , die keine unmittelbare
Vermischung vielen Wassers im
Magen leiden. Biertrinkern
begegnet dieß viel öfter. Nicht-
destoweniger lehret die zuver-
läßigste Erfahrung, daß eine
große Menge Menschen ihr ge-
wöhnliches durststillendes Ge-
tränk, aus Gewohnheit, sie
mögen dürsten oder nicht, bey
Speisen aller Art, ohne die
mindeste Beschwerlichkeit tritt/
ken: und diese haben nicht nö-
thig, aus irgend einem theore-
tischen Grunde, so gelehrt und
scheinbar er immer seyn mag,
von dieser Gewohnheit abzuwei-
chen, so lange sie ihnen so un-
beschwerlich bleibt. Denn es ist
allzuwenig auf die Urtheile uns
Schlüsse der Aerzte aus ihren
angenommenen Grundsätzen zu
bauen-, als daß man Maaßre-
geln, wobey man sich wohl be-
findet, darnach ändern dürfte.
Im Gegentheile aber giebt es
auch wieder Beyspiele in großer
Menge von Leuten, die nie-
mals beym Essen trinken, we-
nigstens nie Getränke für den
Durst, und die sich dabey im-
merfort ganz vortreflich befin-
den. Auch im Thierreiche sind
beyderley Gewohnheiten so
häufig, daß man sagen kann,
sie seyn beyde der Natur gemäß,
und in solchen Fällen überläßt
billig jedes Individuum den
Ausschlag seiner Wahl dem
Triebe und der Probe, wie
beym Trinken außer Tische.
Die rüde Vergleichung des
Magens mit einem Kochtopfe,
der ohne Flüßiges nichts gäbe
liefern kann, ist schon dadurch
abgewiesen j, daß der Magen so
vieler Thiere und Menschen von
stärkster Gesundheit und einer
Dauer auf Jahrhunderte hin,
zu seiner Garkocherey weyrgstens
während des Speisens, keines
Getränks bedarf, und die Ver-
dauungsfafte» womit er die
Speisen auflöset, aus sich selbst
sie»
f|6<
«M G
liefert,' uM sieden neuen Spei-^
ftn schon vor dem Eiiipfange-
entgegen gießt, indem sie der
Hunger noch erwartet. Wenn
denn Mun angenommen werden
darf, daß beyderley Gebrauch '
natürlich gut sey, so fällt eini-
ger Vorzug auf deN: bey Tische
keine durststillenden Getränke zu
nehmen ( wenigstens es nicht zur
Regel zu machen , sie doch zu
nehmen , wenn man gleich mcht
bürstet: weil man dadurch die
oberwähnte Gefahr vermeidet,
sie mit Speisen zu vermischen,
womit sie sich nicht vertragen
ohne Beschwerlichkeiten zu ver-
ursachen , ehe sie nicht durch
einigen Grad der Verdauung
besser dazu verarbeitet sind, sie
anzunedmen. Viel mehreres
als dieß hat wohl dieser Ge-
brauch vor jenem nicht voraus.
< Das Minke«? bU DW
schiehet wotzl unter woyiyawn-.'
den Leuten üppiher'Comp l x<m
sehr selten um des Durstes jtnts,;
len, der sich grmeMWch erst-,
nachdem Essen empfindet, und
dessen Be»r!essgutrgen auch As
dahin gewiß keine Eil hat Bay
Tische wird dem GMmacke
geopfert, und der har da eigent-
lich sein Fest. Hunger und
Durst sind mit einem kleinen
Antheile zufrieden, den sie da-
von für sich abnehmen. Daher
speiset man gemeiniglich, waS
der Hunger weder verlangt,
noch was eigentlich nur dazu
gemacht ist, ihn zu stillen; und
trinkt was dem Durste nur halb
oder auf keine Weise genug thut,
sondern ihn nur bewügt, und
dabey noch wohl gar vermehrt.
(Der Beschluß folgt.)
Dinstag den 4*« August 1789.
.... 1 --»-a,»■.iLi. --—Hw
O e jfe« tltcher Verkauf.
gegen gleich baare Bezahlung
im 20 Guldenfuß verkauft wer-
den, woselbst also Kaust ebha«
bere sich gedachten Tag sVor-
mittags zu 9 und Nachmittag-
-u 2 Uhren einstnden, alltNfalS
auch die Sachen vorhero m
Augenschein nehmen können.
Arolsen denriten Junii 1789.
AuS Commißion Hochfürstl.
Regierung.
C. Schuchard.
W
§kV>öntagS den lyten August
a, c. soll verschiedenes an
Silber, Zinn, Linnen, Meu-
blcS, Beltwerck, Haus - und
Küchengerätdschast, dann auch
der dem verstorbenen Hr. Rath
Rothweil jugehörig gewesener,
dahier arf der Heide gelegener
1/2 Morgen grosse Garte, in
der Behausung des Hr. Can«
tellisten GöhrmgS Hieselbst, öf«
fentüch an den Meistbietenden,
-4- «M & w-
Es ist zum öffentlichen Vex- auch der Zuschlag erfolgen,
kauf veS Senior Emanuel Mengertnghausen den 8ten Julie
Mariothischen vahier am Mark- 178-.
te gelegenen Hauses, der oritte
und letz^ Termin aufdenryten Commissarr'us Bürgermeister
August ». e. VormitagS um 9 und Rath das.
Uhr auf hiesigem Rathhause, I. F. Scipio. Lederhose,
angesetzt; und wird alsdann
Dem Publico wird hiermit Meistgebot verkauft werden solle,
bekannt gemacht , daß Mit- Mengeringhausen den rrten
tewochenö den rzten Septemb. Julii 1789.
a. c. Vormittags um 9 Uhr auf
hiesigem Ratbhackse das dahier Commissarr'us Burgemeifler
auf der Neustadt gelegene Lend- und Rath das.
rottische Haus öffentlich aufs I. F. Scipio. Boulle.
Es soll die hiesige vom Herrn
Lanvrath von Meysenbug zu
Lehn gehende Untermühle, wel-
che die Gebrüder Ritten, der-
malen Lebensweise unterhaben,
auf Befehl Hvchfürstlicher Re-
gierung, und mitConsens des
Lehnberren, unter Beybehaltung
der Lebns quatitat; jedoch unter
g.wstn Convitionen, nebst der
Rrttischen halben Huffe Land,
dringender Schulden halber,
Montags den roten August,
einem des Mühlenwesens ver-
ständigem öffentlich verkauft,
und gegen baare Zahlung des.
Küufschrllings, dem Meistbie-
tendem die Mühle zu Lehn ge-
geben , die halbe Huffe Land über
eigenthümlich übertaffen werden.
Wer nun auf solche Art die
Lehnmühle unv die halbe Huffe
Land an sich zu bringen Lust
hat; Kan sich erjagten Tags
von Morgens 8 dis. Mittags,.2.
Uhren bey hiesigem Gerichten-
geben, die ConditioneS verneh-
men und fein Gebot thun:
Alsdan dem Befinden nachdem
Meistbietend - und Zahlendem,
deren Zuschlag geschehen foEU
Züschen den zoten Junii 1789»
Adel, von MeysenbugifcheS
Gericht Hierselbst.
Die-
Ä-LTLZ HUM
Q 33 CI 23 _ 4r~ «*i 77> jftjj r—• «4* ö rH^ ^
= -»2rg s.?.^s.2 ^
“‘•«j.Ssr.ßJ
e* S
3«*4 to ** *ä£.
*■* iLft r-?
. ^ _J #r> O
,^2® s'S«S'er
? .ss
<ö jj-j j-j --- ^ ^
s n —ur^’co ,
«ScoÖ-^^-Ö*
S Ä « r^o'<=x
<s.3 ST c fi» S3 *
Q <-r *“■* —
*®S
______ _* ä ^ J3 8» s ä
«-4 -^'^44 ^ 3(?
JS ^ S* S ** 3 _ *=**
«
»«
3-2»j?2 §"8,'§' _
g?£i®S=S^
co
Ä
e.
«£ö3 3
T? n tr rj n
3 3
SkC3
23^
^3 *2*3.
"ÖT>3 2
— ■ - 3
3 CO 3? rtü
Q C
3 ^ SP
<y
3
3
«y £ ^3 3
13
«♦
K
3 3
fof ~
<3 C
_ » • 3 ^ ®,<®*-
«> K f-O^ g _
KZZ-L j*Ȥ
WoSffsafif
^ «r £* *> 35 ^
« **2 3 S
sw« r* »=§
|3 ^«ZO^ s er
g(o3 ” °53S*’
c"Cy «* SSS 0 J? (§£
a3?S?S?a?
.;>»» ^ »N
^2iaS‘ o 5.'« S
<T3 ^ H -. . ,
*^,q^ 5.©3 n» = c ** ■^•8*
2 3 »4 _ 5 « L^.U 2,-äjS*
— - ö w s.n.caSvCi.S,'_„
=.£>c2Pn=tn S
g*?«» 2 =5W=-2^
ßis®a oi?®3B«f2.
Ca3p,3_<T°w,3^i 2 ^
tf>I
^ 3
VW«
H
3 N
► 1 w — —» M
^ O o 3 v
o^°^Sl
s
17 cu
vr
£300
c'p
CU
-c»
L2"
3^
o rrv^> —»
Jiqo ^ <Ä,
Q 4 S
Z-tz-LS
-*• »3 ^ n \\
»^SMZZS
3 Ci-C 2^ 0 ^
. S5 3 ** cu ^
ÜO-
«3!
— s -r b
3 g
isso s ' ;
;s: n
■ S«
JIL-CT' 2 S> 3
s «-'AZ" 3 «o»
53 T»«> o
O Q
ry
S5gS|S»_
i srfi o «e§
SS-
l-l»
I c
LZ
§ ^
3°L
-G
«r.
s §G,S^Zs§s-
Tjr» *“ 5 w _ -wa 3 *«f» J? 2 *
t w~f®fltiä!
^r c o-® o rr ^ £> 3.77 ^ L
s.tt s Sr»« *2 v^
3
-2°*
rs
t-t
«
r>
A
sr
«»
c«S«5gö
c cr^ 3 33 g Vss
C3 ^ c/ c5
^3 O - U
^ 3 3 w 3 -—- »- *^>
-3^
* ©0^0° S ^
S «r tl<3rö
ST *£? 3 -cr v3f ^
3 tS ö n^9s;3
_ S =S 2 Ci 3
U c/ o ” 75)2.^
CTgöi «>
j— *-^ <SP ^
<rj ^ <V -7L «IS
sfsSSg*
»<Q J3 •?• «» CU ^
i^iflf
<*»(Q ♦v 3 3 o 53
33 £ 3 £?
<v u > u vw u 9
Si®J
CO
|Cf
so
<« ^
«3 3 g o
oj 3 <y ö*o ß
S^^-SLa5
3 c^cS <af#S%
S-:3 5,«Bl*
2. ^ ^ «-t
Sl&fSs*.
♦ ♦ 033
r-Gs^I
L> 3'4SL7T>
» S. ^2
if?SS
*44
A pan e t m e n t
Nachdem bey dem iten Re- lieutenant und Herr Hauptmcm
giment der Herr Oberstlieute- Lüning sowie auch Herr Hü vpt-
nant Meyer, Alters und mann Fürst von Hohenlohe
Schwächlichkeit halber des Durch!- zu Majors ernannt
Diensts entlassen, so sind Here worden.
Von Bellange Sen. zumOberst-
Welch Getränke/ zu welcher Zelt/ und wieviel soll
man zu feiner Bedürfnis oder zu Erhaltung der
Gefnndheit täglich zu sich nehmen?
c Beschluß.)
§ttetrachtet man das Trinken
bey Tische aus diesem Ge-
sichtspunkte; so kann man, mit
Hintansetzung der eigentlich
durststillenden Getränke, Weine
und andre Flüßigkeiten sür den
Geschmack und zugleich sür al-
lerley zufällige Bedürfnisse beym
Genusse und bey der Verdauung
der Speisen, z.E. zurSarkung
des Magens, zur Begeisterung
> der Nerven, Ermunterung der
Kräfte und des Gemüths, Ab-
kühlung des Bluts, Verhütung
der B Übungen, und selbst zur
Erregung bessern Dmsts nach
der Mahlzeit, und vergleichen
an die Stelle setzen, und so wird
es, in Hinsicht des Durstes l»
viel seyn, als tränke man bey
Tische gar nicht, und das,
was man trinkt wären blos
flüssige Speisen, oder Correttio-
nen, Ergänzungen, Verschö-
nerungen der Festen, oder Arz-
neyen.
Baß nun aber bey der Wahl
solcher flüssigen Kost auch Critik
Stakt finde, braucht wohl
kaum erinnert zu werden. Wer
sich einen allgemeinen Tsschwem
wählt, womit er sein Mahl
verherrlichen und verdünnen will,
muß einen suchen, der ihn nicht
leicht berausche, noch andre
starke Arzneykralte äußere, wenn
er gleich ein wenig reichlich ge»
nos-
nossen wird, und der sich haupt-
sächlich zu allen Arten von Spei-
sen schicke, worunter zumahl die
für den Geschmack gar seltsam
componirt zu seyn pflegen.
Starke, saure, hitzende und
rauschende Weine sind dazu
durchaus ungeschickt, und die
einzelnen Beyspeile vom Gegen-
theile , wo weiße Franz - und
Rheinweine, die, jung, immer
zu sauer, und bey sauren und
fettigen Speisen offenbar schäd-
lich , alt aber zu Tischweinen
für Gesunde immer zu h tzig
sind, gleichwohl ohne Schaven
dazu gebraucht werden , sind
eben so wenig beweisend dafür,
als die von Gilten, an die man
sich gewöhnen kann, ober nicht
gewöhnen muß D»e Bour-
deauxischkn rothen Weine, vom
wäßrigen Mevoc an bis hinauf
zum feurigen Pontac, sind das
einzige Rebengeschlecht, wor-
aus man nach Unterschiede der
LeibeSbeschaffenheit, Gewöhn-
heit, Lebensart, und Magen-
bedürfnisse, die Tischweine wäh-
len müßte, denn diese haben
keine vorstechende Säure, schik-
ken sich für alle Speisen, stär-
ken die Fasern durch ihre sanftes
Herbes, sind nicht berauschend,
und dennoch geistig genug die
Kräfte zu beleben und die Sinne
zu erheitern, und stark genug,
um den Magen nicht zu schwä-
chen; allen Personen gerecht,
und mäßigen Lüsten, noch gün-
stig genug. In so fern ist alo
ihr mäßiger Genuß bey Tische,
aus den angeführten Gründen,
wohl allerdings den durststillen-
den Getränken vorzuziehen. Die
vielerlei) Sorten -sogenannter
feiner Weine und andre ssüßlge
Dinge, die bey Tische blos für
den Geschmack gegeben werden,
muß man als Arzneyen oder
fuße Gifte beurtheilen, worauf
wir uns aber hier nicht einzu-
lassen haben.
Ueber die Armuth der ProfessionUen und Handwerker.
so lange ich dem Zustande der daß derselbe jetzt viel schlechter,
w Pro fest» onistm und Hand» als in meinen jungen Jahren
werter» sonderlich in den kleinen geworden ist. Ich habe de-
unv mittlern Städten, zugese- merkt, daß die Ursachen davon
hen, habe ich wahrgenommen , doppelter Art find, einige liegen
MS- S MS-
in den Veränderungen ihrer
Handthirung selbst, andre in
ihrer Wirthschaft. Ich will von
beyden soviel anzeigen, als mir
jezt beygebet. Vieleicht schaffe
ich dadurch einigen Nutzen, daß
sich solche warnen lassen, die
ihrer Armuth mit schnellen
Schritten entgegen eilen, und
andre, die schon verarmt sind,
auf Besserung denken, ehe sie
gar zu Grunde gehen.
Die Veränderungen in der
Handthierung der Professioni-
ften sind bisher sonderlich die
olgenden gewesen: Das Ma-
terial.', welches diese Personen
verarbeiten'sollen, ist meistens
über ein Drittheil im Werthe
gestiegen, und doch schlechter,
als sonst. Die Arbeit , die dar-
an gethan werden soll, »stauch
schlechter geworden, seinen
Schaden durch den Zeitgewinn
einigermaßen zu ersetzen. Die
Arbeiter sind jetzt selten von der
Geschicklichkeit, welche vorher
unter den Handwerkern ange-
troffen wurde; weil der junge
Pursche kaum ausgelernt hat,
als er schon Meister wird; da
doch die Arbeit in mehrern
Werkstätten erst die nöthige
Fertigkeit und Geschicklichkeit in
dergleichen Geschäften verschaf-
fen können. Dazu find die
Moden so veränderlich , daß
was heute so gemacht wird,
morgen viel anders ausfallen
soll. Darüber vergeht aber
Zeit, die eine Neuerung alle-
mal, zum Nachtheil des Arbei-
ters, verderben muß, bis er sich
zu der neuen Arbeit eingerichtet
hat. Das überdieß die Profts-
sionisten zu einer großen Menge
ansteigen, liegt gleichfalls am
Tage. Dadurch werden sie
genöthiget wohlfeiler zu arbeiten
als sonst. Denn wenn der eine
seine Arbeit aus Noth verschleu-
dert, so muß der Andre nach-
folgen, wenn er nicht gar müßig
gehen will, oder er muß zu
Markte ziehen; und da kehrt er
oft mit Verlust seiner Waare,
feines Geldes, und was daß
Meiste ist, ffiner Zeit zurücke,
und muß zufrieden seyn, wenn
er dadurch nur sein Leben fristet,
ob er gleich sein Material dem
Kaufmann« schuldig bleibt, uns
so nach und nach um Haus und
Hof komt.
Die Fehler die jetzt bey der
Wirthschaft der Profesfionisten
vorgehen, sind nicht geringer
als die angezeigten, und stürzen
so gewiß in Mangel und Ar-
muth , als sie häufig gefunden
werden. Der junge ProsiOs-
n»st heiMhet und borgt vazn
Kiew,
E G E-
Klrid, Rock und Wam'vst,
leidne Strümpfe, denn die müs-
sen Dt seyn — Tische, Stühle
derfeinsten Art, Canapeeu. s.
w. in der Hofnung, nach und
nach schon wieder auszuzahlen.
Aber er bekamt balv Kinder zu
erziehen, er will feine erste Ein-
richtung nicht nur fortsetzen,
sondern immermehr zu den An-
sehen der Vornehmen düngen;
er will besser essen und trinken;
er will thun und haben was sein
Herz begehren Darüber ver-
liert er dann den Maasstab sei-
ner Einnahme und Ausgabe;
die letzte wird täglich größer als
die erste; er bleibt.bis ans Grab
schuldig, was er zu seiner Hoch-
wft- «borgt hatte; es sinnt nur
noch mit Anwendung von nran-
cherlry Ranken, Verhausun-
gen anvertrauter Arbeiten, und
andrer unerlaubter Griffe, auf
seinen täglichen Unterhalt; er
lebt, er stirbt als einVerdorb-
ner, als eiu Armer, und nicht
selten gar als ein Bettler. Ich
würde alles dieses noch instrukti-
ver ausführen, wenn ich nicht
befürchtete, dadurch diesen oder
jenen beleidigen zu können. Es
wäre Nutzen genug, den diese
kurze Vorstellung brächte, wenn
ein jeder, der bierbep ein Exem»
pel abgeben könnte, in sich
grenze und bey sich spräche: Ja,
ja, dieses sind die Ursachen mei-
nes Verfalls. Ich will b.ffern,
was ich noch bessern kann»
248 MP «t M<
Frucht- Brod - Fletsch- und andere Preißr
vom vorigen Monat.
Früchte. Arolsen, den zoten Corbach. ist uicht Nliz». schickt. kWiloung. den 2zten MkNgtttilgh. den 24ten Pyrmont, den 2yken
rtl. gr. rtl. gr. rtl. gr« rtl. gr. rtl. gr.
Z Weitzrn $ 0 S 0 7 S 0 # 7 -
R'.Korn . t 0 0 9 5 0 1 - 4 12
2. Gerste , 0 0 0 0 S 20 9 3 -
«Hafer - 0 s 0 + 2 s s 0 2 -
a Erbsen - 9 0 0 0 4 12 B 0 f 9
I Bohnen 0 0 0 0 4 12 $ 0 0
W Saamen 9 0 0 0 7 9 9 9 9 0
§ Malz - 0 0 0 0 4 $ 0 9 0 9
Pf. kt. gr ps «•ft. gr.Pf. Pf. kt. gr. pf w~tT gr. pf. Pf.kt. 8r.ps.
Brodt - 2 l6 2 - - 0 0 * I 20 r i 2 16 2 0 3 8 2-
Wecke , - II - 4 9 0 s 0 - 28 i i s 20 I I 24 r-
das Pfund mgr. Pf mgr. Pf. mgr. pf. mgr. pf. mgr. pf.
Schienst. 2 4 0 0 2 4 r 4 2 4
Kuhfleifch 2 L 0 0 2 2 r f 2 2
Kalbfleisch 2 0 0 0 2 * 2 2 2 -
Hammklfl. 2 4 0 0 2 2 2 4 2 4
Schweinsi. 2 4 0 9 2 4 2 4 2. 4
Rothen». 2 2 0 0 2 2 r 2 2 4
Schweines. 5 f 0 » 4 4 4 4 * s
Nlerenfktt 5 - 0 0 4 4 4 4 4 -
Butter * 4 4 0 t l 5 t 4 4 4 4
rgl.Brant. 0 5 1 0 $ 0 6 i 5 - 4
Es werden diese Blätter alle Dienstaa in dem hiesigen Int. Comt. ausgege-
ben und Vierteljährig mit 12 Mar. in Schatz,,"gz > Währung bezahlt Ein-
zelne Stücke kosten 1 Mar. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Persohnen welche da- Blatt mithalten, wird so wie Gr die Destel«
lang derer Land-Bochen aus- und zu dem Intel. Comt.nichts befahlt Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein qnitn'rt.
MMM
kW,
M'iJ
*KJt=
Dinstag den 11-° August 1789.
O-ffentltcher Verkauf.
rntagS den i7tm LluZu-st . gegen j gleich bctare Bezahlung
a; cM vetfäieittMö m im 20 GutSEfuß verkauft wer-
Silber, Zinn,' Annen, Meu- .den, woselbst also Kaufl-ebhm
bles!, Bettwerck, Haus » und : b.rre sich gedachten Tages Vor-
Küchengerathschaft, bann auch mittags zu 9 und Nachmittags
der dem verstorbeMHr. Rath zu 2 Uhren einfinden»' allmfalS
Rothweil zugehörig gewesener, rauch die ^Sachen vsrh.ro in
ötzahier auf der Heide gelegener Augenschein nehmen können.
1/2 Morgen grosse Garte, in Arolsen denrUen Junii >78-.
der Behausung des HQ Can-"..,; AuS Commißion Hochsmsts.
zeü'.sten Göhrings hiesetbst, öf« - . Regierung.
ftntiich an den Meistbietenden,
m
C. Schuchard.
Es
Lcderhoft.
WM' m WM'
^KenMMVem HWÄ ersokgm.
Den»ov« ®mcAiu# MetcherrnghKuDrden 8ten Julir
«hm am Mark-
,, mk& Der
fihV T
Uhr auf hiesigem Rathhause,. AU. Scipio^
«gesetzt; und- wird ^
Dem Puhlicv wird hiermit Meisigebotverkauft werden solle,
hekarmt gemacht - daß Mit- Mengekingtjausen den mfcn
Oüvochea- den »zkeUSeptemb.. Iulii 1789. .o^J
L c. VormtttagK um 9 Uhr auf
hiesigem RakdhaHe das dahier! Commissarius Burgemeisier
auf der Neustadtgelegene Lend- und' Rath das.
rottische Haus Kemtich aufs- A F. Scipio. Boulle.
j i. ....... ....t.. - nit w»i ,***,»,
~ ~ «T ÄttMslß 8» IT IM
ß 0mm WW1
Schreibet eines
- cmrmsrn
0 ß (;<&#& keil
iotm
' -1 | i- JLä tjt. s Q
*J Jnkell. Mtth ' ^
3a?OWM WelKS^ etzviM- WichtLeMOemrrS MM-MKtzß
glüMcher WÄtMm ich, nMÄMZtchNrrgL-Gerchäf^üöer-
und werde >esstWcvm , ach, mSWen!-; und ZhneKallmeiÄn
vieL iW mein LMtang k Die ' Jammer ErzWön^nMen Sir,
Weit kann es nicht, drarrtf«; mmd -McheilwchimörsMdOWe
keMer mnner- Frem«/ davch 9 Een.'EÄWe Zürich.Wülcktich
mrinBOw, tKiNM-s .wachen^ imfam liwdkSß
• urchttQWjZ ÄmtzML rsirü-. iss ioo iusa8s
.?8'. ÜM§ nrir r nr4 m ,sJi£© Hers s\i
Der Herr Sdercvnsisiaric lratd tzledicke/iilKM ß> schätzbarer SK»!'-
mann, hat stck durch D kann rmrMun^ diE Aussatz^ v-N feiftep^n«
WAM-", deffea CvüegfGߧM^MWöM, kißMtzKr,
«M S M» rn
ES ist MW mrine-SöHne
Kid nicht lüderllch, GG nicht
tein. Höchst ungerechtwür-
de-ich grAwsk ftyn, wenn ich
Wmtt MeM «MgÄ-eS,ÄOg!
Schuld WM GAOnSEÄ«
Verschwender, keine SpielM,
keine Trunkenbolde » keine Rau«
ftr, Peine FaMestzer. Roch
mehr : sie denken Oer» sie Wissen
viel , ße haben Talente, peilia*
btzn mich- das Vakerland, Me
MW - >viel f&ntb
m fklMih /> MeNtt -m'ÄW M
E'-ticm sehlks; uttd, .was mein
Unglück vollkommen macht, es
ist meine eigene Schuld, daßeS
ihnen ast-dies-mschr Wesentlichen
HinÄwfeM MW» Sie hüt
Vie M«Ml-aM KuM-
mers.' Meine Wöhne^ wollen
oder könnin sich dltWUuS- an
keine'- bestim nwe Mv--'ssestgeftHtt
Ordnung in chren Arbeiten ge»
Emu. W fange OM an
zu glauben -^vch De'es nilt
können. Wie huM mir oft
erklärt, daß ihre ganze Natur
sich empöre, wenn sie-sich an
eine- besiimÄts MdnUNZ- binden
Min; Sänge spötttte tth dAses
ihres vorgegebenen-'natürlichen
Abscheues gegen alles Mas einem
Zwang ähnlich siebt. Allein eS
ist wahrer , empfundener Ab-
scheu; rch m überzeugt. . So
ist W i «OM FreUNb? M
MeKfth E-em GewohrchE-
thiev. n Dem MvMeo. sind,
wenvW bey der jetzjgcpBelchaß-
fttchM der bürgerlichen Meft-
Ma ft uÄtz M u n d rß lÜcksM. W»
soll^ 5er kam -Mer dach letzte
mchdssSM, . itveilMENlichh auch
dackirrsterD)% dem Metztchen
stad *r$ä**to gewMOeMn-
Heiken und FerMk^Wn. Ynent-
dehrlich. Und diese Gcwchn-
tzeirrn,: MeZ«tiMltyi,Mder
Jugend Mst evM sichßrWF-
tm we.vmsfä errangt sie? yjch.
In - Der Jugend muß er diese
Fertigkeiten erwerben. Abi r
ohm Zwang -eMWbt.rr MnM
sie. erfordern anhaltende, ^
sthtvGLhr *. WävgeychWtz -W-
bungw^?t' Daran MtKr M
ftW Wlaßne Mmsch nicht g^W.
Der Erwachsene scheut- sich' m
zwangvoüen Uebungen, wenn
«r -gleich Michügao.Nutzen da-
von erwartest^ WtefolltenZenn
nicht wieimrke ein Kind , m
Knabe, ein Jüngling sich daptzk
scheuen, chie noch keine! Erfah-
rung von dem Nu-ßm haben,
womit'Werglttchen stantzlPft
ausgetzÄldene^, i MmvkMUebuw-
gen sich selbst-belohnen?
ff nsttäst
ö i staß ich diese unMdüch
wichtige.Wahrheit, so wie ich
fit jetzt einjchr,, damals emgv-
sehnhäite, stS »ch-rmWaRMr
Er-
s;s
A» M WM
erziehung meiner Söhne mach-
te! — Damals aber verblen-
dete mich ein unseliges Vorur-
theil- da- jetzt allgemein zu ber-
schen anfängt. Ich kann und
will keinen der heutigen Püda-
sogen beschuldigen, das er mir
dieses Vorurtheil beygebracht
habe. ES war in meinem eig-
nen Gehirn gewachsen.
Jffl
Ich dachte damals: auch
Kindern und jungen Leuten
müsse man das Leben ohne die
höchste Noth nicht verbittern.
Man müsse ihnen das Lernen
nie zur Pflicht, sondern gleich
zu einem angenebmen Spiel-
•Atötf Machen. Man Wüste von
den Kindern keine Arbeit ver-
langen , wenn sie nicht Lust
dM hatten. Und zu nicht-
könnten sie Lust haben, wenn
M nicht selbst den Nutzen ein»
sehn.n^ Es ist wahr, ich hat-
te viel- > Exempel von wahrer
Barbarey, von Grausamkeit ^
von Unmenschlichkeit, gesehn,
womit man Kinder zum Lernen
gezwungen hatte. Mir hatte
AwhMgrschaudert-/ n und wem
schaudert nicht bey solchen Auf-
tritten , wenn der Zwang und
die Strenge eben so übertrieben
als unzweckmäsig angewandt
wird-! hhn Aber nun vkWitettz
mich mein mitleidiseS Gefühl?
alleNZwang, alle Strenge aus
der Erziehung ganz verbannen
zu wollen. Dies war der
Grundsatz, von dem ich aus-
ging , 7 als ich die Erziehung
meiner beyden Söhne einrich-
Jett. 3 'i»m i D
»M'V sftjji •. • !
Ich gelobte im Enthusias-
mus, worinn ich für die Rich-
tigkeit dieses neuen Grundsatzes
war und für die Glückseligkeit,
die ich dadurch meinen Kindern
verschaffen würde, ich gelobte,
sage ich, aufs fep.erlichsie, ihn
standhaft zu befolgen. Ja nur
allzuftanddaft befolgte ich ihn,
ersparte dadurch freylich meinen
Söhnen damals manche unan-
genehme Stunde, aber, umsie
in ihren reifern Jahren zu eben
so unglücklichen,' als unbrauch-
baren Menschen, zu machen.
Welch ein Uebel auf der
Welt ist doch der Enthusias-
mus ! Wie er den Verstand
verblendet ! Wie er den W-lUn
bestrickt». Der Enthusiast sieht
nicht was offenbar am Tage
KungskraftHoxhanden ist. Vrr-
geb.ns macht man ihn aufmerk-
sam guf das, was zu feinen
Füßen .ist, feiste pur immer gen
Hjmmej WM gMchytep Büke
lassen
lassen sich zur Erde nicht herab.
Dek wahre Grundsatz, den man
bey der Erziehung befolgen muß,
ist so klar, daß ich nicht begreife,
wie man ihn bezweifeln kann.
Er ist in der Natur und in der
täglichen Erfahrung gegründet.
Er ist dieser: Es giebt Fertig«
keiten, ohne die man weder
ein brauchbares Mitglied der
menschlichen Gesellschaft, noch
selbst glücklich seyn kann.
Diele Fertigkeiten müssen schon
im Knabenalter durch anhalten-
de, oft höchst unangenehme Ue-
bungen erworben werden. Der
Knabe, sich selbst überlassen,
wird diese Uebungen nicht an-
stellen, weil er wohl das Unan-
genehme dabey suhlt, aber den
Nutzen davon nicht so deutlich
sieht, daß er sich dieses Nutzens
wegen, das Unangenehme falte
gefallen lassen. Nothwendig
müssen also allerley Bewcgungs-
gründe, Versprechungen, Be«
Löhnungen u. s. w. im Notbfall
aber auch Zwangsmittel, ange-
wandt werden , den Knaben zu
beständiger Wiederholung dieser
Uebungen zu gewöhnen. Eine
dieser zur Glückseligkeit und zur
Erfüllung seiner Berufspflichten
unentbehrlichen Gewohnheiten
und Fertigkeiten ist diese: be-
stimmte Geschäfte und wenn
sie noch so unangenehm sind,
in den bestimmten Stunden
willig vorzunehmen, wenn
man gleich weit angenehmere
Geschäfte darüber unterbre-
chen muß. Wem es von Ju-
gend aus nicht leicht, nicht zur
Fertigkeit geworden ist, so bald
die Ordnung es erfordert, die
angenehmern Geschäfte ruhen zu
lassen, und die unangenehmem
vorzunehmen, der ist unfähig
die wichtigsten Pflichten des ge-
sellMn Lebens gehörig zu erfül-
len ; ist unfähig irgend einem
Amte, womit wirkliche Ge-
schäfte verknüpft sind, vorzu-
stehen; ist unfähig seine eigenen
Angelegenheiten mit der Treue,
die er sich selbst und den Seini-
gen schuldig ist, zu besorgen.
Wie evident sind die Wahr-
heiten Und ich wollte sie nicht
einsehn! Vorurtheiie nannte
ich sie, ich armer, damals vom
Eisendünkel verblendeter, ach
jetzt genug dafür bestrafter
Mann!'
Meine Söhne thaten, was
ste. wollten, lernten was sie wöl-
ken , wenn sie wollten, wie st«
wollten. Sie batten Fähigkei-
ten. Was sie lernten, lernten
sie bald und gut. Innige Her-
zensfreude empfand ich, wenn
ich sah, daß die Kinder manches
-56 m? O
meiner Bekannten, die mit
Mer gewissen Strenge zum Ler-
nen angehalten wurden, nicht
sv aufgeweckt, so. geistreich wa-
ren, wie meine beyden Söhne.
Da sehen wir's," sagte ich
dann zu mir selbst, „w.w es
hilft, vre natürliche Anlage
durch den Zwang der .Erziehung,
ausbilden wollen ; erstickt wer-
den sie dadurch! •• Und dann
wünschte ich eitler Mann mir
selbst Glück, daß ich so viel
werser wäre.
Meinen einen Sohn, schick-
te ich auf die Umversuat.
Man meldete mir , daß er seine
Collegia sehr unordentlich hörte;
Schade sey es um ihn, da er
so viel Fähigkeiten hätte. Statt
über diese Nachricht betrübt zu
werden, freute ich mich; und
statt über das unordentliche
Stuviren zu zürnen s bewun-
derte ich '.zum Voraus das gro-
ße Genie, oas sich einst der Weit
in ihm zeigen würde.
Meinen andern Sobn gab
ich auf ein Eomtoir,in einer gro-
ßen Handelsstadt. Sein Pa-
tron schrieb mir: ,?Euer Sohn
würde ein großer Kaufmann
werden; er hat Kenntnisse,
Fertigkeit im Rechnen, Speeu-
lationsgeist, Thätigkeit; aber
die einzige Eigenschaft, ohne
die kein Kaüfman bey aSenjenen
Gaben auf einen grünen Zweig
kommen kann, die Ordnung
fehlt ihm ganz uüd-gae. Wenn
ich euch rathen soss, Herr, so
bestimmet ieuren Sohn lisbrv zu
Hdem andern Geschäfte als zur
Handlung. Bey allen Fähig-
keiten , die irr besitzt-, und bey
allem Glücke, das er vielleicht
haben würde, mvöphezeye.-ich
euch, Daß er doch würde Ban-
querst machen müssest, weil.er
nicht ordentlich ist."
Im Herzen lachte ich über
diefen. ehrlichen Mann. - Es
mag ihm, dachte ich , sauer
genug geworden seyn, 'durch
Pünctlichkeii und Ordnung so
weit zu kommen als er gekom-
men ist. Mein Sohn wird
sichö Mon leichter machen.
Einige' wshf Msgedachk^glüM
liche Coups werden ihn rst wr-
nig Jahren ohne viel Mühe
schon dahin bringen, wohin de«
Sclaven der Ordnung viel
Jahre sauren Fleißes kaum ha-
ben bringen können.
i V T? if
Dock ich schäme mich, ihnen
meine Thorheiten alle zu erzäh-
len. — Sehen sie nutt auch
die Früchte dieftr herrlrchkn Er-
riebunc,.
der <
adpocirt in einer.grossen <
wo ein Ooergericht »st. Als er
erst dahin kam, versicherte mich
jedermann, daß-kr Me Sache
gut machen würde. Und wa-
rum hatte ich das nicht MhiMi
sollen , da er , rch kann Ls ohne
WMi; . GWMMt
W Höchsten Grade beW? Allein
nach und nach fingman an,
», H, V MVii ft • ll -<4 I»
. nur
™’"7 . r ~ 7~‘7 V “ i . . : j ^
versteckteMachrtchtrn D gehen,
daß es mit ihm nicht fort wollte-.
»,.Worqn stogr cs dann ? " frag-
te ich endlich ganz-verdrießlich?
Er ist so unordentlich, war,
Vre Antwort; immer ist in den
F-rinaliKNE^asvei'feHxn; er
«erKmnr jpW. TermtKL er
huM f-ine Arderren hin,
rmd HazHrr. saufen " AWe
Fehler mit ÜWki>'
H7
.... WM umsonst. So ging es am
-tad», Abend meiner Ankunft. Sv
"' ' ging es am folgenden Morgen,
vor, bey und nach dem Früh-
Indem er nun eben in
^.'clamikuvg einer Stelle von
WWtzWchLnhett^ wie w
...ch auMhÄte , begriffen war,
trat M SMeiber herein, ganz
«Wracken. —Was giebt-.? —
der Termin, „Welcher?" in
!ider MMehichenMrch^, „wird
Ey nun » ' so M
•> Und dieses -alles
M'MK
der Welt.
Mi
scktz!'ü.ch rr Mit
m Miene von
____— .. Hunde ich zum
erstenmal unMigüber meiven
Vor vierzehen Tagen besuch-
te ich ihn. Er war eben ver-
reiset , kamaber denMen Abend
zurück. Er brachte ein neüe-
Trauerspiel mit von einem sei-
ner ehemaligen Univessikats-
SiMuOe, Von dichm Trauer- n •
spiele war er nun Hanj crtnckt.'
Von mchls anders sprach er;
die schönsten Stellen dcclamirte
er mir vor. Ich versuchte oft,
ihn auf eine andere Materie zu
bringen; allein meine Mühe
Sohn. „Das geht zu wech"
rief ich aüS. Ith 'echtyplgte
mich noch der Summe, die er
nun wohl würde bezahlen-müs-
sen . Sie war so MraWch,
daß ich bWrU, hast wenu ^der-
gleichen 'Fälle oft vorkämen,
mein Sohn in wenig Jahren
ein rninirter Mann sey wüste.
Ich begriff auch, daß wmn es
erst Achtbarer würde, doßmein
Sohn einen Proceß von der
~ 'tzitWMch'äßigt'hätte,
’it leicht jemand seine
Mvertrauen wüW.
Mein zweyter Sohn fing in
eben der Stadt, wo er gelernt
hatte, selbst eine Handlung an.
M
258
Ö
Er heyrathete ein reiches Mäd-
chen. Aber bald bekam ich ähn-
liche Nachrichten von seiner
Unordnung in seinen Geschäf-
ten. Sein SchwiegerväAr
meldete mir mit Thränen, daß
er unfehlbar zu Grunde gehen
müßte, wenn es bey per Unord-
nung bliebe. Ich reißte hin;
und ein Aufenthalt von acht
Tagen bey meinem Sohne über-
zeugte mich', baß Die Besorgniß
seines Schwiegervaters nur all-
zügegründet wak. Mein Sohn
schob die wichtigsten Briefe auf
bis zum letzten Augenblick.
Dann gings mit einer so flüch-
tigen Eile, daß nothwendig
Fehler über Fehler passiern
mußten.
Seit acht Tagen sind meine
beyden Söhne bey mir. Ich
habe sie kommen lassen « um
towd&f'- ntnr'- tit so© Mrm
.>^111| , r1 fl
men Herr gegen sie auszuschüt--
ten. Ader ach! vie'e acht Tage
haben mein Unglück vollkommen
gemacht. Denken sie, meine
Söhne wollm beyde ihren jetzi-
gen Beruf niederlegen: der
Zurrst seine Advocacurs/ der
Raufmann feine Handlund.
Und warum? Sie finden sich
beyde zu genirc bey nhcem
jetzigen Beruf. Nein« ich bin
nicht iw Stande ihnen mein
Schrecken, meinen Unwillen
und meine SMam über d/estn
Entschluß meiner Söhüe, auf
die ich mir fönst so viel einbildete,
zu beschreiben.
:v ,/WaS wollt ihr denn anfan-
gend" fragte ich sie. Ich mag
Ihnen ihre Antworten nicht er-
zählen. Ich kanns nicht. Be-
dauren Sie mich! — r.
w nK
»Tidt 3 4*»
N a ch t k a g.
h Mt A m & i. ^
^
In der Nähe von Arotsen ist in dem,
steht ein wohl eingerichtetes zu erfragen.
GnttmhausW verkaufen. Wo?
- Comtoir
m\
«WO*» --57
Waldeckifches
Jlitelligenz. Blatt.
Dinstag den i8^ August 1789.
■" ■' - LSU —.. fr*
Oeffen t l tcher Verkauf.
Ms ist zum öffentlichen Ver-
^ kauf des Senior Emanuel
Mariothischen dahier am Mark-
te gelegenen Hauses, der dritte
und letzte Termin auf den i-ten
August a. c. Vormitags um 9
Uhr auf hiesigem Rathbause,
angesetzt ; und wird alSvann
auch der Zuschlag erfolgen.
Mengeringhausen den 8ten Julu
>78?.
CommissariuS Bürgermeister
und Rath das.
I. F. Scipio. Lederhose.
Sache»
*58 S* $ «»
Sachen die aus der Hand zu verkaufen sind.
In der Nähe von Arolsen ist in dem Intelligenz-Comtoie
steht ein wohl eingerichtetes zu erfragen.
MrteflhausM verkaufen. Wo7
Verpachtung.
Da der hiesige Stadtkeller haben, können sich daher an
nebst dem damit verknüpften besagtem Tage Vormittags um
Wein und Branbteweinsschank ? Uhr auf hiesigem Rathhause
mit Ende des jetzt laufenden eirfmden, ihr Gebot thun, und
Jahres aus der Pfacht fällt: sich nachBcfinden des Zuschlag-
so ist zu dessen anderweitig gewärtigen. Mengermghausen
öffentlichen Verpfachtung aufs den izten August 1789. '
Meistgebot, und zwar auf drey
nach einander folgende Jahre, Commissarmö Burgemeister
Terminus auf den i6ten Sept. und Rath das.
a. je. angefM. Diejenigen, I. F. Scipio. Boulle.
welche zu solcher Pfacht Lust
Avertissement.
Da noch einige Brandassecu- selben daran mif bedrohender
rat'ons - Caffe - Gcld Erbeber Ercculion cum Termino von
das mit December 1788 erschie- 14 Tagen erinnert. Corbach,
nene Simplum noch nicht ein- den tslen August r'89
geschickt haben; so werden Hst* C. W. Waldeck.
Avancement i «nv Beförderung.
Sr. Durchlaucht haben dcn Varnhag'N zu Cor dach den
Hr. Major VuktejuS zu Pyr- Charakter a'sHosaporhckerWä»
mont zum Oberstlieutenant er- vigst beygelegt,
vant und dem Hr. Apotheker
Ist
Mir tf a* 259
Ist das Grummr dett Pferden zu füttern schädlich ?
getrachtet man das Mummt,
*** wenn es noch stehet, als
Gras, so muß jeder diesem
Grase die völlige Unschädlichkeit
zugestehen, und es ist, grün
gefüttert, keinem Thitre je
schädlich geworden, und also
gewiß nicht ungesund. Wenn
man gleich dem Grase im Herb-
ste nicht den Wohlgeschmack
beylegen kann, den cS im Früh«
jähr und im Sommer hat, so
veranlaßt doch gewiß die Füt-
terung von selbigem keine Krank-
heit bey irgend einem Thiere.
Man muß also die Ursache von
der Schädlichkeit der Grümmt-
fütterung in der Behandlung
beym Trockenmachen suchen,
weil die mehresten bey dieser
Arbeit zu leichtsinnig zu Werke
gehen, und solches im Felde
nicht trocken genug werden las-
sen. Einige wählen zum Ein-
machen des Grummets sehr oft
solche Zeiten, wo es fast unmög-
lich ist, selbigen den nothwendi-
gen G> ad der Trockenheit zuge-
ben/um es unschädlich zu ma-
chen ; und hak es nicht den ge-
hörigen Grüd derselben, so ent-
stehen für das Grummet zwey
sehr wichtige Fehler aus der
üblen Behandlung, die dessen
Fütterung schädlich machen kön-
nen. Der eine ist- daß es beym
Liegen übel schmeckentw.ro, od<?
wie der Bauer sagt: es verbit-
tert , da es denn von dem Vte-
he mit Widerw Üen verzehrt
wird. Der zweyte % her ,1 r der
aus einer üblen Behandlung
entstehet, ist für. die Gesundheit
der Thiere von wichtigern Fol-
gen , nämlich daß düs Grmnmt
jähe und also dem Magen sch wer
zu verdauen werd. Der Ma-
gen ist nicht im Stande, es zu
zerreiben, sondern eö wickelrsich
in feste Kugeln , legt sich vor die
Gedärme, und ein solch es Tbier
ist insgemein das Opfer der
Unvorsichtigkeit; ja ich habe
einmal in einem geöffneten
Thiere viele solche Kugeln, die
so derb wie Stein waren, in
den Gedärmen gefunden, die
von solchem dalbtrockchea
Grummt sich zusammen gewik-
kelt, und dem Thiere den Tod
zugezogen hatten.
Um also das Grummt um
schädliche für Pferde zu machen,
und solches ohne Bedenken füt-
tern zu können, wird es noth-
wendig, solches so dürre werden
zu lassen, als wie recht gu: ge-
dörrtes Heu. Zu solcher Arbeit
aber ist nun die Zeit eben nicht
am
»so m?
am zuträglichsten, die von den
mehresten gewählt wird, weil
selbige insgemein nur zu Ende
Oktober Grummt machen, da
man doch, um gutes gesundes
Grummt zu bekommen, «seinen
Monat früher machen sollte.
Will man recht gutes Grummt
haben, so wähle man das Ende
des Monats September dazu,
und scheue dann elne langwieri-
ge und beschwerliche Arbeit
nicht, so wrrd das Grummt
gewiß unschädlich' werden. Es
ist aber unter dem Grummt von
den Wiesen, so dreymal gehauen,
und unter denen, so nur zwey»
mal gehauen werden, ein gro-
ßer Unterschied, in Ansehung
der Schädlichkeit, zu machen.
Das Grummt von den dreymal
zu hauenden Wiesen ist sehr be-
schwert ch , ja die wenigsten
Jadre so trocken einzubringen,
daß man mit Sicherheit solches
für eigene. Pferde füttern kann.
Seitdem ich mich mit der Oe-
konomie brschäff-ige, sorge ich
für nichts o sehr» als für sehr
treck ncs dürres Heu und
Grummt, soviel man mir auch
davon sagen kann, daß die
Kräfte durch das Austrocknen
v rlohren gehen; ich will lieber
zu t, eckn es a!s zu wenig ge-
treckmtes Heu haben. Doch
gestehe ich sehr gerne ein, daß
man besonders bey heißen Ta-
gen der Sache zu viel thun
kann, wenn man das Heu so
trocken werden läßt, daß fich
die guten Kräuter uns Blumen
zerreiben lassen, und man nichts
als die dürren Stängel ein-
erndtet.
Ich kann aus diesem allen ei-
nem jeden den sichern und auf
Erfahrung gegründeten Rath
geben : Wer sein Grummt gut
trocken herein gebracht hat, der
füttere es ohne Bedenken für
sein Vieh, und wenn es seyn
muß auch für seine Pferde, und
zwar ganz ohne Bedenken. Ist
es aber keine Sache der Noth,
und man hat Rindvieh, welches
das Grummt verzehren kann,
so will ich zu dessen Fütterung
aus Vorwitz nicht rathen; denn
in dem Fall, wenn die Pferde
zum Drüsen dispomtt waren,
io könnte dieGimnmtfütterung,
wenn es vielleicht nicht trockn
genug gewesen, auf selbige einen
widngen Einfluß haben. Für
das Rindvieh ist es aber ganz
ohne Furcht zu füttern , es mag
eine Noth dazu treiben ober
nicht; ich rathe aber einem se-
den, es trocken dem Viehe zu
geben, weil es ein sehr milch-
gebendes Futter ist. Soviel,
hoffe ich, wird genug seyn, um
E & ÄS» -6-r
vorstehende Frage znmVortheil darinnen recht geben ; daß trok-
des Gruwmtes zu entscheiden, kcnes Grummt so unschädlich
und ich Koste, jeder Erfahrne, sey, als grünes Gras im Herbste
Lankwirv, der mit selbigem nur seyn kann.
Versuche angestellt, wird mir
ü I u I liilij'iiii u ■■'.».■ji 1 »1‘üwh*—............. ■■«■'■i.r '
Don dkn Ursachen, die zu vielen Krankheiten des
Viehes Gelegenheit geben.
(Aus dem Oekoui,mische« Portefeuille )
ftMenn es gleich gewiß ist, deß
die Witterung zuweilen zu
den Krankheiten deS Viehes et-
was mit beyträgt, so ist koch
nicht weniger wahr, daß der
Hauswirth die meiste Zeit selbst
Schuld daran sey, wenn fein
Vieh vcn Krankheiten befallen
wird. Viele Krankheiten lom-
mcn von ver Unrein kichkeit der
Thiere, von der Unremlichkeit
der Ställe, vom Mangel des
Lichtes und der unreinen Lust in
denselben her. Andere entstehen
von rer gar zu großen M.vge
des Vn heS auf einem und dem-
selben Platze. Andere rühren
daher, wenn das Vieh übelver-
forget, schlecht gewartet und
g. pfleget wird; oder wenn es
ch irgend einem Bedürfnisse
Mangel leidet, das doch zur
Erhaltung der Gesundheit des-
selben erforderlich ist. Dahin
gehöret z. E. das Steinsalz , um
daran zu lecken,, oder auch an-
deres Kochsalz, die Bewegung
des Wiche», die demselben so
sebr dienlich ist, das frische
Wasser, frische Luft und der-
gleichen. So geben auch eine
große und lange anhaltende
H:tze, viele und anhaltende
Näße, schädliche stinkende Ne-
bel, eine laue und leuchte Wär-
me , und schädliche Winde oft-
mals Gelegenheit zu Krankheit.
Von fremder Ansteckung ent-
stehen diese Plagen selten; von
der eigenen Ansteckung aber,
die von der Ursache der Krank-
heit, oder von der Verände-
rung des Körpers , des Blu-
tes entstehet, sehr oste. Aber-
gläubische Menschen reden zwar
oftmals vom Behex»» des Vie-
hes» allein das ist Thorheit.
Das Vieh bekommt auch oft-
mals Krankheiten, wenn es in
niedrigen Gegenden geweidet
wird, und weil die Werden
überschwemmet worden siW,
‘1 ]2l * JittSMI
t6z 9» S
öder weil es im Frühjahr zu Nahmng vimeke, odekdÄ G«-
frühe ausgetrieben wokkm, f mddest M VstbeS zdträgktch
nüchtern aus dcmSlall g lassen wäre. Denn solche- Kräuter
oder im Herbste zu späte ringe- weiß es sehr gut aufzusuchen,
stallet ist. Findet'es solche nicht , jo wr-
Das Vieh wird krank> wen«- dirbt man- dasselbe, es wird
e^ im Winter Hunger gelitten, knank und stirbr. Oftmals, sol-
und im Frühjahr veraltetes sau- len M' WildM Stücke auf ei-
les Gras fessen muß: Auch wil neck GLunÄe ernähren, der,
man behaupten, daß dasSau- weil rx steinigt und von Maul-
fen des Schneewassers d'emsel- würfen durchwühlet ist, kaum
den schädlich sey, einem Änzigen gesunde und zu-
Andrre Ursachen der Krank- reichende Nahrung, geben kann,
heiten des Viehes sind der Jm Htzchste verfallt das Vrch
Mangel des Wassers,, weNn leicht iwKrankhe»t«n, wenn es
man dasselbe im Sommer Durst zu späte auf den Werden gelassen
leiden laßt, und es durch die wird, da es an Start des
große Hrtze gleichsam verzehret Grases Nebel, verschlingen ugd
wird. Sie rühren her von Reif oder Schnee-fressen muß.
Fliegen und Ungeziefer, biedaS Zuweilen werden -auch die .Wer-
Wieh frißt, von Mangel an .den vom Wasser überschwemmet,
Schatten, wenn keine Bäume dies und die Käste sind alsdenn
oder-Untersiandshütten auf der dem Vrehe gleich schädlich.
Weibe vorhanden sind, wo das Im Winter stellen sich «ben-
Vieh einigen Schutz für die sa'ls Krankheiten.bep dem Vie-
Hitze finden kann. Auch elende he M,noK«k es wird alsven zu
Weiden , auf welchen wenig zu Krankheiten - vorbereitet. Man
deissen und zu brechen ist, und sperret nemlichalsdenn dasVrch
daher ganz kahl sind, die ganz oftmalsM kleine, unreme, feüch«
staubig- kothiq, moosig, ver- ts- und- stinkend« StäÜL. ein.
wildert, mit Dornen und Di- Es fehlet demselben oftmals, an
sieln besetzt und mir Spmnewe- Licht, aMRnum, an Luft und
den bedeckt sind, geben ebenfals es ist- garnicht zu verwundern,
Gelegenheit zn vlelen Krank- daß es bald in diese bald in jene
heiten. Krankheit verfall, da alle diese
Oftmals finden sich auch ganze Umstände der Gesundheit des
Plätze, die keinen Halmen Gras VieheS gbich nachihrstlg sind. ,
erzeugen, der dem Vieh zur Die
26Z
Die @tdß< fieöcn oftmals
tief, unD haben keinen Abzug.
In oiche Löcher vergräbt man
kaS Vieh in den Mist, in
Spinneweben, und in KolhbiS
an oen Leid. In diesen Gräbern
last man die armen Geschöpfe
den ganzen Winter hindurch
ohne Wartung, ohne Pflege,
ohne Luft bey elendem Heu oder
Stroh, wie vre Heringe in der
Polet liegen, und es ist ein
wahres Wunder, wenn das
Vreh dabey gesund bleiben
sollte.
Auch das trägt zu den Krank-
heiten des Viehes nicht wenig
bey, wenn man die Höfe,-Wege
und Straßen in den Dörfern
Nichtgehörig remizet, auch den
Koth von Menschen unv Vreh
um die Stalle und Wohnun-
gen auftdürmet.
Hat das Vieh Mangel an
Stein-oder Kochsalz, halt man
mehr Meh, als man ernähren
kqn; läßt man das Vieh, die
Kühe nicht zu rechter Zeit aus-
trocknen, wie denn emige durch
ewiges Melken nicht nur die
Mich aus dem Eiter, sondern
auch das Blut aus den Adern
merken, so kann es nicht anders
seyn, es muß vaste be bald diese
bald jene Krankheit treffen.
DaS V'rh geht oftmals zu
Grunde, wenn man die Natur
desselben nichtrecht kennet, unv
die schlechten Arten nicht von
den edlen unterscheidet; wenn
man nicht untersuchet und be-
denkt, wie sie sich selbst unter-
halten würden, wenn sie mit
wilden Thieren im Walde let^
ten.
Das Vieh wird krank, wenn
man es nicht gehörig reiniget,
nicht wascht, nicht striegelt,!
nicht schwemmet und es oftmals
mehr Koth an sich hängen hat,
als Fleisch aus den Knochen sitzet.
Auch das Vreh, teibstdas von
Natur unremeste, das Schwein,
will reinlich gehalten seyn. Je
mehr man darauf achtet, desto
bester gedeihet es; je mehr sol-
ches? aber vernachlaßiget wird,
desto kümmerlicher wird es. ES
fällt in Krankheiten, und man
muß des Nutzens entbehren,
den man sonst haben könnte. .
Man schadet seinem Viche,
wenn die Wiesen mit dem Acker-
bau des LandmanneS in keinem
Verhältnisse zusammenstehen,,
und man nicht Heuwinung
genug hat, daher es denn gu«
kentheils mit dürrem Strobfut-
ter vorlieb nehmen muß Es ist
nachtheilig, wenn man dem
Vi> he allerley emgiebet, davon
man oft »elbst nicht weiß, wos
es für Wirkungen thun kann ;
wenn man das Vieh oft zur
Aver
564 M* R E
Ader läßt, und mehr an ihnen
kurirer, als man es wartet uns
pflegt, und man ihm Futter
Ztebet. Denn gutes Futter ist
Resser, als alle Medizin.
Entstehen nun Krankheiten
bey dem Viehe, so wird das
Uebel immer ärger, wenn man
daS Gesunde nicht von dem
Kranken entfernet, wenn man
das kranke Vieh nicht reiniget,
nicht wartet, nicht pfleget, wie
man krankes Vieh pflegen sollte.
Oftmals trägt zur Vermeh-
rung der Krankheiten vieles bey,
wenn man den Mist von den
kranken Thieren liegen läßt, und
solchen nicht alsobalv entfernet;
wenn man das Blut, das man
dem Viehe läßt, im Stalle auf
die Erde verspritzet, und die an
Krankheiten gestorbenen Thiere
nicht alsofort und gehörig tief
begräbt.
Das sind nun ein Theil der
Ursachen von denen die Krank-
heiten des Viehes herrühren,
daraus man abnehmen kann ,
daß nicht der Himmel und nicht
böse Leute Schuld daran sind,
sondern daß die meisten Men-
schen durch eine schlechte Ein-
richtung, durch Mangel an
Kenntniß und durch schlechte
Wartung selbst G-legenheit da-
zu geben.
Die wilden Thiere, als
Hirsche, Wölfe, Baren und
dergleichen, überhaupt Me Thie-
re, die nicht von Menschen ab-
hängen, werden nur selten krank.
Nur dann kränkeln uno sterben
sie, ivenn sie Mangel an Futter,
an Wasser, an Luft und gesun-
der Witterung haben. Nur
dann gehen sie zu G unde, wenn
sie m der Menschen Hänve fal-
len , und diese sie verpflegen
wollen.
Dre Aufhebung der Ge mein-
heiten, die Stallfütterung des
Viehes, etwas erhabene und
nlcht im Sumpf gebauete Hau-
ser , geräumlichr und lüftige
Ställe, die Sorge für gehöri-
ges Sommer - und Winterfut-
ter, Reinlichkeit des Viehes
genaue Aussicht, gute Pflege
und Wartung sind daher die be-
sten und sichersten M ttel den
Krankheiten des Viehes vorzu-
beugen, und es in seinem Wohl-
stände zu erhalten. Wer wollte
denn wohl so sehr gegen seinen
eigenen Nutzen und Vortheil
handeln , uav diese M-ttel nicht,
io wert es in seinem Vermögen
steht gerne gebrauchen?
t
-r?,o
S.
S
T
»?*
■3 ° 5
Z - ZZ
>^7 ^
-2 a rt
O ö*
er n
L
s
. *<£.
«*
3
3 ~ 3 ^
ä> U^aä*
ts w V S <3» ^
s
«■c.
«n
3
»
a^aosS
ZH-^SLZ
,'2‘S *ü?3 ~
TTi
■«.;
o.o
s. *<§&§
-IZÄM
Or 2 er «>
^ u rt
3 _
» •♦ ft
C _
^ 3'Ce)/A
o 8°Z
Ilcö
§U8A
is= =
-In Ort*
C'* >^2L _..
Q,
ca
-7.' J>
$8'f9>t^
ft|»
** o o &
0”25
£r 5 .
?aR
"6/
r-s S
r»?
« AAZi
O* i?- ri.
’S* *= <-S
3 5 2
ff VA
iftf
0& o 3
- ^0-2
Ä ||
£?c
TT* n. 3
S | er
O 3- 'Q*
= o-L
„ 5e er
+* 5: §
«-t 3 sj
^ 3 ZF
3 rtrs
SS
U
-fep
: o
Ä
D
”S>
t
■;«
n»
.»
s
s
ca
6bZi tznbniL «>.§x bvtzm(L
Derpa
Da der hiesige Stadtkeller
nebst dem damit verknüpften
Weim und Beandteweinsschank
mit Ende des jetzt laufenden
Jahres aus der Pfacht fallt:
so ist zu dessen anderweitig
öffentlichen Verpachtung aufs
Meistgehot, und zwar auf drey
nach einander folgende Jahre,
Terminus auf den i6ten Sept.
a. c. angesetzt- Diejenigen,
welche zu solcher Pfacht Lust
Be fö r >
Jhro Durchl. haben dem bey
dem 2ten FÜrstl Regiment als
Sergent verabschiedeten Hr.
ch t u n Z.
haben, können sich daher an
besagtem Tage Vormittags um
? Uhr auf hiesigem Rathhause
ein finden, ihr Gebot thun, und
sich nach Befinden des Zuschlags
gewärtigen. Mengerrnghausen
den izten August 1789.
Commissarius Burgemrister
und Rath das.
I. F. Scipto. Boulle.
d e r un g.
Bunsen den Charakter als Föhn
rich bey der Landmiliz genädigst
ertheilt.
A v e 11 i f se m e n t.
Auf dem adelichen Haus gem Wr im öMgen Preis zu
Hönscheid liegt noch ein Vor- verkaufen. ^
rath recht gute Hafer von vori- . .. "Vu ftl j,
•tf-r ‘ '• ‘
S t e ck b r t e f.
Der gewesene HaußhaltS Landbereuters) daselbst etwa 22 '
Vermalter des Hr. Ober Amt- bis 2,. Jahr alt mitler gestztet
mannS von Voigt zu Laar, in aber.hagerer Ptatur, schwarz-
Niederhessen, Nahmens Carl licher Augbraunen, einen gleich
Leuenrotd, gebürtig aus Harste, schwarzen starcken Bars, und
im Hannöverischen, ein Sohn Haare habend, welche legere
de- gewesenen Oder Vogt-fi.e. in einen Zopf gebunden, an der
Seite
«-r
s
4P
e
JQ
sr
rr
t* -* «5 <* c-s=s
oSgtoogs®
öi5o ' o ju
c - g> = -.s: S
|*S*iS^I
' ^ L ^ Ä «-n
•TZ ^ 04 C o> 01 ••— iQ 7?
8?oS 2>g«L L-Z
c ii v*.*3 ^»3 <Z
g<W^.Ä‘CQÄ
c - S^^Qo j-
-j tr sQ r3 • c 3
^ !T c -O ^ 3 S
o *s> 2
F ä* r* 53 2 o> *—*o "**
5 -
g c Ss^Sc
o 3 o> Q> C 1C\ P
oi©ip ca ericrA
LH
5 c
-2 §
o c
P> S=
S<£
w rjj
@c
« 3
£ ^
Ol *-»
CP1*
«*»'3 -*-* £* *b r>
c 2|> a«.2J
, ^ err.-, ^ —
ä Ll. o 3
«v S? 2 - •«
3» ^ rjTN C '■P
s-3^ 5 <3
^><5) d
C - v ° '
— P 5®^ 2J
pkZ.
s-* 04
3 S
§H
eg
*<3 ^
O J3-
r-» 4m»
Q4 O
p 2
Qi:
c ■
C 4=>
04
E '
Vr ♦«ö'*-*
^4 CS
|5,S«
- C 21 *3) c
Sn^go
«Z ^§d
-*-* .a* 3 rr> «c
Sc*
es
o 3
e<2>
t2e
2sS
' <3 O
<2. D —
—f e^ö
a « a
c.2
*-». e «->
e§2
* g* w t=
»eg
«<*>■*
d 3 00
r-
c ^
3 *?- —
g ffi ^«5
«o 3) n\>r)
7? c 3 ° *
5se =
tO 6* U ^
ge- oo
: c c: .2 *-» w
• 3 3 4Ö Sr*Q
§e b
"" c «
m *»
«I
S'T
*®ui
CT <£Z
Cf rs
L.tz^
**- -
3 u
®e
3 ^ .
2 ^ 3)
3^3
^ . 2
^ ci5
UZK
rr
c
rt
Hr S
Q. »- «.
JJÄxP
a
iNZ
er
L§
U 3 Xt C «M jo « Ü " 'v ♦ j4
^ ^ c: ^ c r.» ^ 04
^ - £» r- Ä^Ö*
3 ♦* «
o«C?
r°-
a
Um
3
ZdUL
LZ
r-» 04
v c SÄ= ö
- , . -g. GV*^
c Sw?^oSS
GsSS^
C
G)
g R E"0^.-»
S «££'" «2 2
Ul lA C »n » —
§e.p
—■ cs '■'•**■ JL>
5S u. ^ C ?# 3
:^sg c
« 3 3>n 2 _______ _
^ «3 ^ 4m» C L-» Q> /N a ct 44 . f£-\
gS2«§- aS§co«^
#>e «“ee «e e »»
3 *«• *’♦■ #— rf\ ^ Q o csi
- «(S) C ^sg§Scä 8-5
Ä gya S TTc c*- xv ^c.
e ^
_ LZ)
- 3 S
■o §I^A
C
2 3
<5
t> )\ U ^ W 44 « *4, « 3 <
§^8-bAe-^
«S g Q « 3 = S o* .**
•— 2* *<,o<Ö',I> «* 2.'
^ — r- “ *•» C ^
-W
Äir*>
ei^ e o
L>
er
Ci
c *4 CÖ
Z .mm
^ge^gä
04 s_, 4—
5
3
3
O
S-4
S
04
‘S
^4 Ä « «3 _ 7- ^ ^ s ^c-
^ -Q <L> 3s^ 5 W04.3 c
Jtf o ^ ^.04 3.3*; ^.2
04 3 4-4 ^ 5 Ct=
>° o e-§>R-« Z^rr L
- o ^ ^ o H
O Q» O Ä ™ _
H ^b^e.'£ö
"£8nfi2.£52i
CI°W 2ä^ ö w nai
B ='^''5®
i3 2; S c t» _
G_* ^ ~ >!T 04 ^
Ä
Q
Of
3
c 6a^'
04 ‘TT
<-: r> r. S-*
®»*«ä2 0)2 ZL-LLL LZ.LLK!« ^LZsLZL Lz
-68 m? S m»
Ein Versuch mit der Pflege einer Kuh , M ihr zehn
Lirßpfund Butter in einem Jahre zu gewinnen.
(Aus dem Hannover ischea Magazin.)
^as Kalb, welches man dazu
^ wählte, war nur zwei
Tage alt, und von einer guten
finnischen Kuh geworfen. Man
gab dem Kalbe die ersten 3 oder
4,Tage täglich ein Stob MUch,
wUche man nach und nach derge-
stalt vermehrte, daß das Kalb in
der vierten Woche eine Kanne
Mi ch des Tages verzehrt,
und dabei an ein gutes feines
Heu gewöhnet wu'de.
Nachher vermi chte man die
Kanne Milch, welche man dem
-Kalbe tägl'ch reichte , mit ein
Wenig N ckcnmehl oder Wei-
zenkleie. Endlich fügte man
noch und nach zu der Milch
noch etwas dünnes Getränk,
um das Mi hl zu ersparen, c man
r st'eg mir dem Getränke täglich
b Sauf zwei Kannen, so, daß
das zweimonatliche Kalb täg-
lich drei Kannen aui diese Art
verdünneter Milch bekam. Der
gemalzte Racken, den man zu
Bier braute, vermehrte bald,
nebst dem MehtgeNanke, den
Wachsrbum und die Munter-
keit deSKalbcS, unddazw- chen
fraß eS gutes und treckueö Heu,
sh viel eS fressen wo.te.
Ei»i Ueßpfund macht 15 Pfund.
Nach einem Alter von zwei
Monaten hörte man mit dieser
verdünnten Milch auf, und
man reichte ihm Mehltrank von
Rockenmehl und Wasser, indem
man eine Kanne Rockenmehl m
dreizehn Kannen Wasser ein-
rührte, wc zu noch eme Kanne
Wacho dersaft kam. Dieses
Getränk ließ man etwas sauer
werden, weil man bemerkt hatte,
daß sich das Kalb dabei besser
befand. Von diesem Getränke
genoß es täglich dreimal eine
Kanne bei dem trocknen Heu,
und so, daß man eS Morgens
und Abends auf die Weide trieb.
Mit dieser-Pflege brachte es den
Sommer zu, gegen Michaelis
nahm man es wieder in die
Stallfüttervng
Alles, was im Sommer in
und um den Garten wuchs, als
Nesseln, Beifuß, Diesteln,
Wermuth, wilder Kerbel, But-
terblumen , und gllerlej aueaL-
gäteres Gartenkraut, . abgefalle-
nes Obst u, D gl Gartenabgang
wurde für den Winter gesam-
melt vndaufget ocknet Wenn
man das Kalb damu im Herbste
und
%
und Winter futtern weite, so
h esse man das Quodlibet mit
einem Stampieisen zusammen zu
H cf sei* Grobe Slängcl wur-
den tn ein m Backofen gedörret,
uno in emer Tonne zu Grieß
gestoßen- Mit diesem Ghacke
und dem Küchenspülig füllte
man einen eisernen Topf von
fünf Kannen des Morgens,
und dieses diente nach der Er-
warmung zum Mitrugsfutter;
jedesmal vigerine man das Fut-
ter etliche Stunden vorher,
und man gab es blos lauilch.
Man milchte ausgefallenen
Heusaumen darunter, und die
Stärke uno Milch vermehrte
sich merklich, wie auch allerlei
Küchenavgang. Von HermgS-
lake, Speck, Spüug u. d. gl.
Zusätzen, verminderte sich die
Milch. Ausser diesem Graö-
absuve genoß die Kuh täglich
ein Pfund gutes Heu. Dieses
war die Stallmtterung für den
Herbst und Winker; mit dem
Ende des Mai trieb man sie ins
GraS.
Von dieser Pst fle ward die
K -b völliger, munterer und
g-vßer, a's die gewöhnlichen
sinn chen Kühe, und man fand
sie bereits <v>f der zweiten Som-
imrwem nächtig. Den Herbst
E r6-
und Winter über war die Füt-
terung die nemliche; aber nach-
dem sie gekalbet hatte, gabman
ihr ein besonderes Getränk von
Rockenmehk, Malzmehl und
Speisekümmel, so man in Was-
ser zu einem ziemlich dicken
Brei kochte. Daraus kochte
man ein Getränk, davon sie
täglich sechs Kannen bekam,
und dieses geschahe zwei Tage
lang; die andern 14 Tage gab
man Meblbce» zu neun Kan-
nen Getränke auf den Tag,
und nach diesem kam die erste
Kost oder das gehackte-Allerlei
wieder vor, nebst dem Mehls
getranke von Ma z und Rocken-
mehl, für den Morgen, Mit-
tag und Abend.
Der Stall war jederzeit trok-
ken und reinlich, mebr kalt als
warm, man bürstete sie wöchent-
lich mit einem Fichtenzweige,
und man bedeckte sie mit einer
Wolldecke gegen den Frost.
Man melkte sie täglichdesMor-
gens , Mittags und Abends.
Nach dem ersten Kolben gab sie
etwas weniger Much aiö nach-
her; aber nach dem dritten Kal-
ben höchstens drei Kannen auf
einmal.
Die Milch war gelbweiß und
sichtbar fetter als die von andern
Kühen, man hatte nicht allezeit
sechs-
-72 «KV .8 MP
fechszig Kannen Milch zu einem
Ließpfunde Butter nöthig. Man
sammelte die Milch in kupfernen
und meßingenen, doch wohl
verzinneten Gefäßen. Jedes
Gefäß hatte , einen Zoll vom
Boden, eine Röhre mit einem
Zapfen, um das saure Milch-
wasser abzujapftn, nachdem sich
der Rahm hinlänglich gesetzt
hatte. In der That fetzt sich
der Rahm eher in hölzernen Ge-
fäßen, aber irdene, gläserne
und verzinnete Gefäße geben
mehr Rahm alS die hölzernen
Napfe.
In jedes Gefäß goß man
höchstens drei bis vier Zoll hoch
Milch, und sie stand darin nicht
länger alS vier und zwanzig
Stunden, bis man den Rahm
abschöpfte, und damit diese Ab-
scheidung des ölichten Milch-
theils oder Rahms langsam ge-
schehen mögte, so sorgte man
sowohl im Sommer als Winter
mit Fleiß dahin, daß die Milch
keine zu große Wärme bekom-
men mögte, um geschwind zu
gerinnen und sauer zu werden.
Bei dem langsamen Entstehen
des RohmS findet man das Wäs-
serige im Abzapfen ganz blau,
mager und sauer. Wenn die
Milch durch zu viele Wärme
veranlaßt wird, schnell zu gelie-
fern oder zusammen zu laufen,
so bleibt noch viel Rahm »norm
Milchwaffer zurück, folglich kan
sich die Milch nachgehend-nicht
so genau niederstürzen als es nö-
thig ist. Wenn die Milchkam«
mer oder Keller, worin man die
Milch aufbehält, eine Tempe-
ratur hat, welche mit dem acht-
zehenten Grade des Reaumur-
schen Thermometers überein-
stimmt , so sammlet sich ber^
Rahm am besten auf der Ober-
siache der Milch.
Der Fettigkeit wegen konte
man oft die Milch zweimal ab»
rahmen. Man butterte Diesen
Rahm alle Sonnabende, nach-
dem man jedesmal, ehe man
butterte, die Vorsicht brauchte,
daß man den Rahm nebst allen
dazu gebrauchten Gefäßen einen
Tag vorher in kaltes Wasser
sitzte, worauf sie mit Wachbol-
dersaft und Heidekraut wohl gr-
bähet wurden.
Der Rahm blieb, so lange er
noch nicht zusammen ging,
mehr am kalten als am warmen
Orte. Den gesamten Rahm
durchrührte man ein - oder zwei-
mal des Tages, weil sonst der
obere Rahm, den die Luit be-
rührt, sauer, ranzig und zu
Butter untauglich wtro. Uns
& m?
bei j-dOir Melken und verschlie-
ßen der Milch war derjenige
allezeit zugegen, welcher diesen
Versuch anstellte.
Laut dem, durch die drei
Jahre von 1751 bis 1753 über
diesen Butterversuch geführten
Tageregisier ersiehe! man, daß
manche Monate anderthalb
Ließpfund Butter von dieser
Kuh eingebracht. Zn den mei-
sten Monaten gab sie rin Licß-
pfund. Ihr fehlte die Milch
des Jahrs kaum drei oder vier
Wochen, sie gab fünf Monate
h ndurch monatlich mehr als
ein Ließpfund, und man ersieht
aus diesem dreijährigen Ver-
suche , daß eS möglich sey, von
einer kleinen finnischen Kuh das
Jahr über hundert und vierzig
Pfund, das ist ein halbes Schif-
pfund, wenn man 20 Ließpfund
oder rgo Pfund auf ein Schif-
pfund rechnet, zu erhalten.
Das Resultat war: Rocken-
me kl zum Trank gemischt, ver-
mehrt den Wachsthum der Käl-
ber. Viel Unkraut, selbst Rei-
fer und Moos, und jeder Ab-
gang in der Wirthschaft helfen
das Futter für Mehlkkühe zu
vermehren. Heulaamen und
G> wüchse, die Kühen nicht an-
stehen, gefallen ihnen durch
KoHung und Uebung. Man
gewöhne junge Melkkühe früh-
zeitig , wie Ammen, oft und
viel zu trinken; alles Melken
trocknet aus, und beraubt das
Blut feines örichten Theils.
Gemahlnes Getreide und der
Küchenkümmel vermehrt die
MilchJ?ei Kühen. Heringslake
und Speck sind zu meiden.
Melkkühe verlangen nebst der
Reinlichkeit mehr Kalte als
Warme. Es ist vortheilhaft,
des Tages dreimal zu melken.
Hölzerne Gefäße saugen sehr die
Saure an sich, und schikken sich
nicht so gut zum Rahm als glä-
serne, oder verzinntes Metall.
Weite und flache Gefäße geben
mehr Rahm als enge und tiefe.
Sonst geben die Kühe nach
dem Kalben drei bis vier Mo-
nate lang häufig Milch, die
aber nach und nach wieder ab-
nimt, sonderlich wenn sie träch-
tig geworden, bis sie ganz und
gar aufhört. Man lasse dem
Kalbe, so ein gutes Zucht- oder
Schlachtkalb werden soll, gleich
nach der Geburt die Naturfrei-
heit , an der Kuh zu saugen,
damit cs den Milchgallert ge-
nieße , der der Hausfrau auf
Kosten des Kalbes so gut
schmeckt. Ein Kalb, welches
auf diese Art einen Monat lang
gesogen,
s?L m? &
gesogen, und des Tages etwa meh!, auf acht Monate, kön-
dre> Kannen Milch bekomt, ist ten leicht den Wer th die zehn
gut für den Bratspieß. Ließpfuno Butter übersteigen.
Ohne vergleichen theures Futter
Die Kuh des Versuchs hatte geben vie holländischen, holl-
das Glück einer guten Vor- stemischen unv englischen Kühen
mundschaft, die Millionen ihres einen höhern Ertrag , die in
Gleichen nicht zu genießen ha- ihren Ställen jederzeit Wasser-
ben, denn die 240 Ließpfund tröge haben,
gutes Heu, nebst dem Rocken-
*1*
»irr -L ft «tziM
MWMZ» »»WM
m
W ni»3»i|
nüsi mzi
-ft iji.4 »;4vs n-J^m
maiWtäwGr nwitmttfn
«no! »rsrssr sst$
W'
Nös,s H
o irnea mt
r , »mrnrrWr
&$;» ch-m na tzzr
UlchM»?» htzmT
HDchsG.
rprm»<irts:M
iM M
13#0‘ Oft sIMÄ
$1 riiöEaM-'Tr
<Jf*U
*is
===== ftm
Btattonck »uMGWr Vilkiw5
SßMÜtftlM «pltoen könne: Auk welch' n A
*%? ZchiAr M'Men Schul« "traä dann HöWürst.'. ReMÜ
üU-MstAstb'M Hoä)f6Wcher zu bchandlustSgWcher ötzM.
Regierung vorgestellt; und sanft zwi ch n dem Beklten
glaubt daß es zum Vortheil Vornwalot und seinen Credits«
Mer.Hreits^klagbar.Men.ih» reu den Auftrag mir zu erihei
KWMMMGMM^ M ' '
..... ... f.(_ . ^ vv, .7>>ii -v»
eines Theils derer Schulden, onqesezU: So^e'dln'lämt-
tzek Co» kroces abgewendet liche Vornwalorsche Crer tores
hier-
»74
m G m
hiermit öffentlich verabladet als-
dann früh allhier vor mir zu er-
scheinen uno sich auf die ihnen
geschehende Vorschlage verneh-
men zu lassen und gütliche Ver-
handlung abzuwarten: Gestal-
ten dann auf die Erklärnnq de-
rer erschienenen, in Gemäßheit
des an mich ergangenen Auf-
trags ein Schluß gefast und an
Hochlü.stl. Regierung davon
unterthäniger Bericht erstattet
«erden soll; dahero dann die-
jenigen welche in Termins zu-
rück bleiben, daK Erbieten derer
Erschienenen zu genehmigen ,
und sich darnach auch ihres
Orts zu richten gefallen lassen
werden, und sich seihst bevzu-
messen haben daß sie demnächst
mit anderweitigen Vorschlägen
nicht weiter gehöret werden kön-
nen. Mengeringhaufen, de»
»oten August »789.
I. F. Scipio.
DaS zu dem Flammifche«
Gut in Sudek angekaufte
ifyttt Gut bestehend in 49 3/4
Morgen Land und verschiedenen
W'.eftn - Hegen und GarthenS,
soll den ntcn September nebst
dem zur Wohnung bequem ein-
gerichteten Theil des Flammk-
fchen Neben Gebäudes gegen
gleich baare Zahlung in MS'dor
zu 5 Rthlr., in der Flammilchen
Bebau ung daselbst, meistbie-
tend versteigert werden.
Da di, Kauffere veS Stephan
Fieseter mod& Zacharias Wage-
nerifchen HauleS und Gartens
Rel. Baumanns und deren
Sohn aus Helmscheid , das da-
Kauflustige mögen sich daher
nach der Beschaffenheit su
des ein alö anderen bey dem
Richter Bangert in Sudek
allenfals erkundigen, sodann in
Termins ihr Gebot thun, und
nach dessen Befund sich des wei-
teren gewärtigen. Corbach und
Arolsen den rxten August,789,
Aus Cmmjßjon Hochfür«.
Regierung.
Wiegand. W. Hagrmanst.
smntptö
«Ö Mufcig
haben, als wird zu deßen an-
Vekweitkk Versteigerung auf
und Kosten Tag-
2?5
iabjuwartenhaben. Arolsen de«
»7ten August 178-.
fort auf den , 4ttnEe-ttinb.s
btji&t, daran sich Kauflustige
in dem'H,ejewiiMn Haüse M ^ ^ ,
Helf««- VorMttags zu 9 Uhr /Vtzore OommiKoa«.
MziisiGM und das weitere ■ ■ f "
W.
Jil
j mt >/}är*<yim
Covductor
ms
!| Q * 4
Hagemaaa.
>yt. «.üHUHUüt vi;io»i!Utt JU
Meioeringhausen ist entfchloßen,
zwanzig Stück, theils andert-
halb — theils zwepjährrgeS
Schweine - Vieh, auch zwey
recht gute Pferde, Donnerstags
den uen insiehenden Oktober
baare Zahlung in gutem I
öffentlich verst-igern zu lassm,
welches Kauflustigen hiermiMlst
nachrichtlich bekannt gemacht
wird.
Verpachtung.
Da der hiesige Stadtkeller Haben , können sich daher a«
nebst dem damit verknüpften besagtem Tage Vormittags um
Wein- uüdBrandteweinsschank s Uhr auf hiesigem Rathhause
nnt Ende des jetzt laufenden einsinden, ihr Gebot thun, und
Jahres aus der Pfacht fällt: sich nach Befinden des ZufchiagS
fo ist zu dessen anderweitig gewärtigen. Mengermghauiea
öffentlichen Verpflichtung aufS de« izteo August >789.
Meistgehot, und zwar auf drey
nach einander folgende Jahre ,CommissariuS Burgemeister
Terminus auf den r6ten Sept. und Rath das.
». c. angesetzt. Diejenigen, J.F. Scipio. Boulle.
welche zu solcher Pfacht Lust
^ - - ' ! 1 ;
Eine Person die Dienste sucht.
Em Brandtwein Brenner der grösten Brennerey; er kann
welcher alle erforderliche Kennt- solche zu Michaeli, auch auf
«iß« davon aus dem Grunde be« E.fördern so gleich antreten. In» !
ftrt sucht in diesem Grfach Jntell. Comtoir ist das Nähere
Dienste, und wäre es auch in zu- erfahre«. .. . ? -W
Avers
m «Pyr8' .«MWMWOztzLf f t m r n W luv
ES ist berM bekannt gemacht, m allenfalls auf ErbSWÄ
daß zu ander»UMzer. Wzpacht MWchaWMn könne; so
DeCßffltt >1790 pachtlos wirdHests alß-Aachtragch m
werdenden'M yerey Twiste auf ner Anzeige etwaigen Erdpach-
Len, 28ten Septencher Termi- lustigen hieWit bekant gemacht,
tius anberaMt. TW Am seit- AkolsM den ^Zten AMD .M.
dem 5ekeniGMu5 zu befthW ,MtzWtz.Mrstl>^ WWckl. '''
'et habtürs daß KMWhe- 'nssav tz Cammer/ ^ rMMt
Ke
UiH SrGftÄ
WWmrv iößßl&J
4 t f 6 t
&&h4kivwt m/l — d*ßd
m&n GM . ,u»«chV
v t dMMrA.^ »IsttzlM»
An die Stelle des verstorbe- DmZuft z-Be^Nti rWtzlnW
nen Herrn Hofrath Albern ha- Eisenberg zu bestellen, auch ibm
den Ihre Durch', dem Hetzrnd den EharaWr als Rath bkpzu-
r.d rf*
wo L ■titi'.mnfP »8üZ?'M)ktzrst^ fs»ftet:nfi*q n,rs stdrkr
ZM
•’A, n>,t
' '{ 11 ‘
■mm
vw» * f«-.-. »N.v«y .V. ...WranD • r,m
Wsstl. Km EtMfthasten Mttk Wtew Mlch, mw wie ^
tmttÜJ«jJ6cn (ff;
licheSSvruch. dikrMwMM^lMM WM
-ychtM-W, ingitm ÄiMM'SM-'
gift ein »TOUv^^Kn.- ...... Ji .....
■ rnti Äulv tustbtn muß-kühl oder ftW .m Dom-
Tischs UKvW ist'es auch^n der mev ststd wgrrNim WckMWm
Thäte Denn Mich uns But- Sollte bewes nicht zugleich»
trr gehören zu den vorzüglichsten schn kKWtnk sh 'mW man Mi't^
P odukten oesLansmanns, da- dem ersten schon zufrieden seyn,
von er vielen.GOeME MMMDW« kann durch
manche E quicknng hat. Je KoWiMmr ersetzt werden.
vfMr wer orrMMv-ist- denc RemtkWrt äst eMVHÄchtekzm-
sWoLAvAanB'EEevKWW^ jchaßt^siMrm-ÄennLwmtMs«
hE vMo^Mhitzer'UO e-Wuch^- feHtttzssnrE vmmmt' MScU>s
d-PtztlÄchM AitmrMÄchMch' WMik undMu-tm letchMmen
habe, darin er die MrWme^ BkyGwaÄ m , <m mißttf
f W G MW
an -Wem WrrkK Dev Md«
mann sey aber nicht dawlt zu-
frtkSen , daß-.r nun feinen Kel-
ttr mit Mi ch angefüllet habe/
sondern er muß auch vornem-
iich darauf bedacht seyn, daß
solche von einer guten Beschaf-
fenheit sey. Man sclltr kaum
glauben, baß, eS nöthig sey,
darüber jetzt noch zuschreiben/
da, man von vev Aufklärung des
8qotzrvan-lS lp verles rühmet ,
so viele Schriften zu ihrem
Besten grschrrtden werden ! Al-
lein man durchwandere die Häu-
ser des Landmanns, und frage-
ihn, so wird man sich wundern,
in weicher groß.N UnwA'Nheit
sich kaufend, und aberMalrraU-
tevS euch in Betracht, der bt*
konntestm Sachen befinden.
Nun M Ansehung der Mich,
ich meine der von Kühen, weist
er zwar wohl, daß solche gut
stv«l MEste viele Sahne Var-'
auf i setzet Wenw: dirs--, abev
nicht ist . so weiß er so-wenig«
die Urschen davon anzugeben.,,
als solchen abzuhelfen
nt>in ö stt t\,'
Zv den E gmMsftkNs eineV
gnt.n Kuhmilch gehöret dem-
nach i> daß sie weiß sey.;' 2)
daß sie kem n Geruch habe.; 3)
d.iß si' lüß von Geschmack sey;
4) baß sie viele fettige Theile in
sich enthalte; md Mst sie &
tiufi
wedrr zu dicke noch zu dünne fty.
So bald eine von diesen Eigen-
schaften fehlet , so bald ist die
Mich nickt so gut, als sie seyn
könnte und müßte.
Hat die Milch eine ankere)
als meiste Farbe, ist sie gelb,
(ehe sich der Rahm oder hie
Sahne varaufgesetzt hat., denn
duse bekömmt ein gelbes Anse-
hen) ist sie bläulich, wird sie
grünlich over wohl Mystchmör»«
ttch aussehen, so ist sie nicht zu
gebrauchen, und gemeinigüch
ein Zeichen, daß den Kuben
etwas fehle, und eine oder di«
andere unter denselben krank sey.
Der Land - oder Haue wirch ninst
venmgch eine Umeriuchung an»
stellen, und den Fehler zu ver<
bessern suchen. Das geschiehet
am sichersten, wenn sich keine
äußerlichen M.eckmalo an den
Kühen finden sollten dadurch,
baß man eine jede Kuh- otzem
me ken läßt, und die- Ä? lch
einer jeden Kuh in besondere
Gefäße, die nach der OrdnuigZ
wie die Kühr im Stalle sichen,
mtt Nummer r. 2. 3 u. f. w»
bezeichnet sind,. biyKthe, so wirk^
man lerchr-. bah-nte- kommen,
an welcher Kah der Fchierftege,
und durch dienliche M'ltie! sol-
ckrn abzuhelfen suchen. Fände
sich aberrbeyditstrUnkerDchunch
daß
m W» o
daß all« Milch bläulich ftp, oder
sich blau« Flecken auf ver S bne
m allen Gesäßen angeben, o »st
solches em gewisses Zeigen, oaß
die Mllchgefäße enrwever nicht
reinlich genug gehalten werben,
ober vaß der Muchlellcr zu
feuchte unv dumpfig sey.
ES muß auch die Milch,
wenn sie gut seyn toll, entwe-
der gar keinen, oder doch einen
angenehmen Geruch haben. Sie
nimmt aber oftmals von den
Gefäßen oder von dem Keller
einen widrigen Geruch an. Aus
dieser Ursache ist Reinlichkeit bey
der Milch eine äußerst nothwen-
dige Sache, und die L ,ge dir
Miichkeller also zu veranstalten,
daß es in denselben nie anfri«
scher Luft fehle. Die Lage nach
Westen und Norden »st allemal
die beste. Dann stehet die Milch
im Sommer kühl, und die Kälte
des Winters kann durch Feuer
gemildert werden. Diejenigen
Landleute,'die in Ermangelung
der Keller die M'lch bey sich in
der Stube haben, wenn sie
auch gleich in Schränken stehet,
werden es finden, daß ihre
Milch gemeiniglich einen üdelen
Geruch bekomme. Denn nicht-
ist empfindlicher als die Milch.
Wenn aber der Geruch der-
selben schon unaygeaehm ist, so
M*
findet sich solches noch mehr bey
oem Geschmack derselben, in»
dem sie alSdenn entweder mul«
strig, oder bitter , und sonst
unangenehm schmecket. Wie
nun daS ein großer Fehler an
derselben «st, so muß man sol-
ches auf alle Weise zu verhüten
suchen. Allerhand Dünste,
Rauch, er sey nun vom Tabat
oder vom Feuer, besonders aber
die nicht oft genug ausgekochten
Gefäße, darin die Milch geset-
het wird, geben ihr einen unan-
genehmen, widrigen und bittern
Geschmack.
Mit allem Rechte rählet man
eS zu den Eigenschaften einer
guten Milch, daß sie viele fet-
tige Theile in sich enthalte, und
dicken Rahm oder viele Sahne
habe, welches man an einigen
Orten dadurch anjuzeigen pflegt,
wenn man sagt: die Milch hae
gute Lruchr, Denn je mehr
ölrgte und fette Theile in der
Milch sind, desto mehrere But-
ter geben sie auch - und desto
größer ist d e Nutzung, die man
von den Kühen haben kann.
Einige Kühe geben voi Natur
nur wenig Rahm, und diese
sind nicht beyrubehalten. An-
dere aber erhalten schlechtes
Futter; da aber die Fettigkeit
per Mäch mit der Güte des
mm & *&
Futters genau zusammenhänget, solchen Kühen , die ein Jahr
so wrrv ein Lankmann um sei- übergehen und kein Kalb drin-
neS eigenen Vortheils willen gen. Solche Milch gerinnet
wohlthun, wenn er sich um gu- fthrofte. wenn sie gekocht wird,
reö Futter für seine Kühe de- oder sie setzet sich in dem Gefäß,
müder, die ihm feine darauf zu darin sie gekocht wird, an , und
verwendenden Kosten und Mühe wird brandig schmecken. Will
reichlich wieder ersetzen wer- man eine solche Kuh nicht auf-
den. trocknen lassen, welches ihr doch
gleichwohl vortheühaft ist, to
Ich muß hier anmerken daß muß die Milch von solchen Kü-
die Milch, welche den meisten hen allein gemolken, und deson-
Rahm hat, auch dir mehrest« derS ausgeseihet werden, und
Butter, aber desto schlechtem alsdenn MS Butterfaß gehen ,
Kafe gebe, die ader> welche fast dazu sie sich am besten schicket
keinen Rahm giebet, und das Ist aber die Milch dünne, so
etwanige Fett bey sich behalt, rühret solches gemeiniglich vom
besser zu Kahn, als zur But- schlechten Futter her, oder wenn
ter sey. die Kühe auf sumpfige und nasse
Weiden oder in Brüchen gehen.
Endlich gehöret auch zu den Ein wenig Gras auf trockenen
guten Elgenichaften der Milch, und hohen Weiden ist besser,
daß sie weder zu dicke noch zu als Ueberflvß an lang ausge-
dünntsey. Das erste findet sich schoffenem Graft auf feuchten
gemeiniglich ander Milch von Wervem
d i. I -- ■ | j. « ; «<’■_'
L' o T -r, k'. l & t r I L L i .
Mer Beschluß folgt.)
' .* ■ II
Frucht
«Gs
Brod i Steifet) - uns andere Prelße
vom vorigen Monat.
Arolsen.
Früchte, den Men
8 Wkitzrn
J Kor
Corbnch.
ist nicht ring«»
schtekt. z.
ftl* * Ar.
S • * ;
- r
- -
* *
S L
O -
- -
- -
Brodt -
Weckt :«
T*
Pf. kt. gr ps
S i6 2 -
- II - 4
»M*""
Wilvung. j MeNMingh Pyrmonk
den rzten den rDn ^den ryre«
Pf. kt. gr. vf.
s * - S -
M ek'' - i
»ammelfl.
Schwejnfl.
Rothen».
Schweines.
Nierenfttt
Butter t
igl.Brant.
mgr. pf.
s 0 r
p > r
* $4 v' 41» w v%
s -
G -
* -
$
rtl.
7
5
Z
L
4
4
7
4
-""-Ti
gr.
s
I
20
■ vf:' S
./ 12
rI2
: O
Pf. Lt. gr. pf
I 20 I I
- 28 I I
«l ..
*
i
gr-
-
•j -
n *
t&n* *
5. -
mgr.
2
pWNgr. Vf.
4
2-2
Tsrr HlW 2
2 4
2 2
4 4
» 6
Pf ft. gr. pf.
2 16 &n
f 20 I I
f|. gr«
7 iS
Pf Et. #r.tf.
i t *
26 11
4
s
2 ::S(|a
4
2
4
4
i
f
»SM pf.
3 -
4
:4
6
6
4
;
4
e
4
2
3
2 ,
' 2
2
r
4
5
t
Es werden diese Blätter alle Dienstaa in dem hiestaenJat. Comt. ausg-ger
r^n und Vierteljährig mit »2 Mar. in Schatzungs -Wäkrnna bezahlt Ein-
seine Stücke kosten r Mar. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Persohnen welche das Blatt mithalten, wird so wie,für die Bestel-
lung derer Land-Boihen aus - und zu dem Intel. Comt. nichts bezahlt. Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein quittirt.
** o
•81
*8t n<£r • r r;Tt *v* *4i-sTr»t-Nfs
' st ‘ ^ , "m; s v -ME
Dinstag den 8^ September, r 7^8 9.
=h!
tun
ffr
'
-EttattstteS Md öffentlicher Verkauf.
e^rr Eö'n'dWr W^tMZÄdt werden könne: Auf welch n An«
*>r:&papiet M seinen Schul« traa dann Hochfürsti.WgMungj
den - Zustund bey Hochfürstl cher zu behanvlurdz MtkKher üb.rein«
Regierung vorgestellt; und kunft zwl ch n dem BeMen
glaubt daß cs zum Vortheil Vornwalor und feinen Credits«
derer bereits -.klagbar gegen ihn ren. den Auftrag mir zu er. hei«
geworvenen Gläubiger gereichen len gerubet h t Da nun zu
würde , wann durch ein'n qüt- ^ solchem Ende' Termmus auf
lichen Vergleich und RemtlTtött, D'enstaqo den r-t.'n S Pt & c,
eines Theils dkkrt^SWM? Mgefeztist: So we den lamt-
tzrr:CiR Ptotes abgewendet ttW Vornwaroksche Lvsvttor^
hier-
l
m mm V
hiermit öffeqllich^verchlayet pls-
dann früh alkhiev'vor-tniv zu^ er-
scheinen pndM auf die ihnen
geschehende Vorschlage verneh-
men zu Mn und Wliche Ver-
handlung abzumatten: GPast
ten dann auf die Erklärung de-
rer erschienenen, in Gemäßheit
deS an mich ergangenen! Aus
trags ein Schluß gefast und an
Hochfürstl. R^ierung davon
unterthäniger Bericht erstattet
Mden soll; dahero dann die-
^ EMM!'
jWiM welche MLermino zu-
ruck Meiden^ däs Erbieten derer
Erschienen« * zu geneh mWn,
|t<| ^axnach ^auch Hves
messen haben daß sie demnächst
nderweitigen Vorschlägen
nicht iveiter gehöret werden kön-
nen. Mengeringhausen, den
»yten August 1789.
* ; TM
F- ScipM^
■
DaS zu dem Flammischen
Gut in Sudek angekaufte
x74se( Gut bestehend in 4? 3/4
Morgenland und verschiedenen
Wiesen - Hegen und Gartbens,
soll den r itess September nebst
dM.M ÄMWL bequem ein-
gerichteten Theil des Flamm-
schen Neben Gebäudes gegen
gleich baare Zahlung in öois'dor
tU ZMOlr«, inderFlammischech
Bchbaulung daselbst , meistbie-
tend peysteWkt werden.
mi
ijwr>l
an
Mi
Da die Käuffere des Stephan
diefe'er mnUo Zacharias Wage-
yerischen Hauses und GartenS
Rel. Baumanns und deren
Sohn aus HelmfchO/ das da»
Kauflustige mögen sich daher
nach der Beschaffenheit so
des ein alö anderen bey dem
Richter Bangert in Sudek
allenfalS erkundigen, sodann in
Termins ihr Gebot thun, und
nach dessen Befund sich deSwei«
Wen gWÄrkigM. CSsbach uM
Aroltzn den LsM August 1789.
Regierung.
Wiegand. W. Hagemann.
fij iiiiiil Qi
hvtmoW
•10«
für gethane höchste Gebot der
510 Rthlr. bis sitzt nicht erlegt
, als wrro zu deßen an-
rweiter Versteigerung auf
deren Gefahr und Kosten Tag-
1■ M Mf 4LZ
art auf den uten Septemb. i abzuwVtrntzaWt. Arolsen den
btite't/ daran sich Kaußustlae L7ten August m?* ... .
rMM MMEMleM
fiülsMi CyiArrtiitfii<v<t «11 ci sfhr Sshffirn (Hnri¥i¥i1/Ttrtrt!.4.
Vtg6te'€otmßm&m
°m. %0tnMn>
lörMtttMW»
eMuWtzWM MN'dWiMM . ^ ^ ^
'Uv bis!' -
.rchkVLy tkmßrstlnmch urMu! :".s& ixZmrlysG NrjßQ n%$
Hp. Gondürtot GevSkM z« a«ss dsH^ev Meyenysegm Beicht
MeioektnghaNsen OentichlSßen, baare Mhlu >g m gute» G lde,'
zwanzig Glück, theils ändert- öffmtM versteuern zu tnffm<
halb — theils zweyjährigeS weiches Kauflustigen hternmkelss
Schweine-Vieh, auch zwey nachrichtnch bekannt gemacht
wtcrptWntWÄf ME
den iten mstehenden Oktober
kk
sl t\ fK|i| E)
Sachen die <M feer Hmrdz« verkaufen sind.
Ein Pyramiden Ofen, vdN von. außen geheizt wird, steht
i»
den.weaenjhM nüz.Uchen Erßn«. aus der Laos LU verkaufen.
dungB MSnWnhMM«:/
osen, mit sieben WaMftn, M- nWrE Michricht;
chkr so eingerichtet ist, daß er
J j
[ WM MrHMMZ flioiocr
tfcSjp liJ $9ft >. '$»:!3&& f»3($ nt tz fivO1 CtCff
Bey Meyer Baruch! in Aröl- Mkck zu 4 Albus zu verkau-"
senk sind neue Httinge das- trN/
rrlrm tzsn -mur« «irmy- H-E
Eine Person die ln Dienste gesucht wÄfez m
-LVWLL'
welcher vie
sr
st; fostfir' toik daS Mhece vtruetzM.n.
SU ftlpt* ÄofJ *V*1 ^
Ml
»SPIi;
iMNM
510
15
1015* Nl
L W» an
Htm 5S®6 niitftS ma
Hö iKsrz sj-iii'3,
...
Zlver»
i A v e r t t f se m e n t.
LS ist bereits bekannt gemacht, rey allenfalls auf Ecbbestanv
daß zu anderweitiger Zei'tpacht untergethan werden könne ; so
der mit Petri 1790 pachtloS wird dieses als Nachtrag zu je-
werdenden Meyerey Twiste auf ner Anzeige etwaigen Erbpach-
ten asten September Termi- lustigen hiermit bekant gemacht,
nus anberaumt. Da nun feit Arolsen den 28tenAugust >789.
dem Seremstimus zu befehlen Aus Fürstl. Waldeckl.
geruhet haben, daß diese Meye- Cammer.
Don den Eigenschaften einer guten Misch, und wie
damit umzugehen ist.
XBesthlu».)
hm
W'
kenn nun die Milch mit der-
1 jenigen Vorsicht, die ich
in Absicht auf ihre Beschaffen-
heit , vorhin empfohlen habe,
gemolken worden, in den
Milchkeller gebracht worden ist,
so wird sie daselbst aus den
Mllcheymern vermittelst eines
Haartuchs- oder grober Leine-
wand in kleinere Gefäße ringe-
seihet, die aber oftmals mithei-
ßern Wasser ausgewaschen öder
ausgekocht werden müssen. AlS-
denn sitzet man solche auf daS
im Keller angebrachte Gerüste
von Latten oder ganze Börde.
E nige sitzen zwar die ersten
Milchbaljen auf die Erde, und
so fort die zwote Reibe auf die
erste. Allein das ist nicht anzu-
rathen. -Denn da man beym
Buttern die untersten als die
älten Basten immer zü erst ge-
brauchen um den Mahm davon
nehmen muß, so würde es mit
vieler Beschwerlichkeitverknüpft
seyn, wenn man die obern erst
an die Seite sitzen müßte.
Ueberdem hindert auch die Käl-
te 'des Bodens, bey der untersten
Lage das Ausrahmen der Milch,
nicht zu gedenken, daß auch das
Ungeziefer, besonders vieSchne-
cken, dir sich gewöhnlich in sol-
chen Kellern einzufinden pflegen,
alsdenn lrlcht dazu kommen unv
die
«Wt? S «A
«5
die MW verunreinigen ckönüen: i gehörige Dicke, und er kann ab-
Je relnichec man nun mit der genommen und in das Butter-
Milch umgehet, desto bessere- faß, oder in ein anderes Gefäß
Butter erhält man, undjebes- bis ivm Buttern gegeben wer«-
ser man d§e Milch ausrahmen VM mWwd aber- der Rahm «
laßt, und ihr dazu' im Winter, auf dck Milch kraus und
mtt etwas Feuer zu Hülfe kömt, schrumpfelich, so »st solches em
desto größer ist- die Quantität Beweis, daß man ihn zulange
derselben , denn die Wärme har stehen lassen, wenn anders
bringt den Rahm in die Höhe, nicht eine zu starke Hitze daran
und es ist immer besser Butter, , Schuld gewesen ist, die den
als sitte Buttermilch ja Ke» Rahm zu geschwinde in die
fammim * v , ASrthp ^ A - ft«-
Was das Abrahmen der Das Abnehmen des Rahm-
Milch anlanget, so muß solches» ist bekannt. Man streicht nem-
nichl ^Ukirüh, auch nicht zu MMt dem Zeigefinger um das
spät geschehen. GeßchlMe ^eu») Milchgefäß herum und loset auf
re, die mit der Mich , beständig - solche Art den Rahm ab, und
umgehen , wissen AlcheS , so nimmt solche« alsdenn mit einer
bald sie die Milch nur sehen, blechernen Kelle, daran kein ev-
Die aber keine Erfahrung genug, habener Rand befindlich ist, ab.
darin haben , dürfen nur mir. Bey Beobachtung dieser Vor-
der Spitze des Fingers über HM schriften kann eSdemLandma«
Oberfläche der. Mch herfahret».; alSdWy MMerrButter nichtz
Bleibet alsdenn nichts daran fehlen,
dekiedsp, fy hat der Rahm feine; ^ «9 > M tz?"Zn s» nn M
.V >01' " sisls»|. s'n Ttöfn iffliuin o'f ■ Ui
i
m net man sich.einer meqeg wenn ich einige derselben hier
und besondern Art die Hefen bekanntmache,
lange aufzubewahren. Viel- JnSchweden bedienet««»
leicht geschiehet Wem oWdrm sich zu solchem Ende des folgen-
.0«, .&,va %*1.14* dm
m
dest Mittels. NachdÄw5«qa
gebrauet hat/ werden Me Hefen
memeSttMtte oder in ein an-
deres Tuch - gstha«/ alsvenn
zchümmengebuMen WA in «Wu
-Geläß ra Asche MD, MmM -
auch etwas dicke über das ganze
Huch streuet und wohl zuftm-
«envrucket. DaEf läßt man
fiv ««tn Tag, oder etwas lan-
gev k'ezen. AlSdE ziehet vtt-
Asche alle HeuchtWeik in sich,
so daß die Hefen wissin diAes:
und starker Teig werden. Pis
dkst« macht MM Nachgehenvö
kteM OlvMn sÄn iM Mev-
Stfnnng, Mtknmnwetst»'«^;
Mists MG« -MichMtz
SAMe Mi» Mm WkwK' WKe--
mim VWMWeM MWM
zttMtWE mmrim wm
MM4srMM«K»e«nBe8M'Wl
SOReMMtHMM 90hiu
»n?ig5?
Wenn es nöthig ist, solche
zu gcbraachen, so nimmt man
eine HandvoS« Mche^omr^wMp
ret?)Kt Ntmirmbsständkg eknen
Usdörstuß tatm zu asten Be» !
dürfmffn. kS.il fiesich solcher-
gestalt., P» lange awMaa wE» '
fruch m&9i> MMchLewatzreM
lstffeaM mi h|j.5 ünu ,1O?
vz tZüM stdmr» um
lZkst E Ml «Nh bewahret man-
di« Min Mf folgende Weise
aufl Weu.n man Bierhefen rar
HUtM (jfäür, so nimmt man
ettsaK?DavM/ rMet ii tmt,«*
und macht eS mrt einer Mlthe
von Weiden wohl untereinan,
der, ms es gNnj- ÄlnNi'und
MM wlm Älssenn nimmt
MnittMe chAzemvLd-üOk, -
eMKtOfM Mer eine TMätz-t
fr-rMsstn^-Mckr« M«4nM
schmietztch''ch»iD Mcr WÄchM
MW Me GMeU^O
MM- W» «W' TiMlr
MriÄUsi-kchlrirchnag kWche
mvMmW"'
MMwÄM
GMuhWM
MkchMieKMstWs OnM^d
die Heien aufzutrocknen. Wen«
krorsni gnvor-
ger, je nachdem eS erforderlich
Wenn
mm, i>-Mich erMffÄt M #81
«Sch Mck Grbrmm aWeivM'
./chltM INNLI -I
KL«Wiü«W NLSsmchHE
' fiwf»ert, $*aD XV. ch. 15°,
den ist, so macht mans wieder
m tMMrMIWWMt
fort, vre Tonne von innen is
MHii-üMMstitEpidW ÄK
Wfi'-Migr MÄiatet lMga<Bor-
n?r;ch r.n I18 N7rsna;,ä MP
«1$*0? .krsrsvM'Ällsruv
UchdiWttür bstz.nMe s?«
tzw'Y.hchWMÄck ^WKM.
Nur'muß MMMliLAMUHe
tragen , vaß die Hefen m der
^onMMtSAechg ehe
»rvsn Hc <M MUkMMkk ubes-
-WiBMWr,r sau «rich^z»; M»
wtt anst rms nm^k <nt;J
rk<Wm» «a« E VW Wm
Me« etwas Mhig Hüt it#
,tmroMen«./s Imn Wnrnlwr-
»Der m Stück auSr-dy Tonne
kihwquLschWden, AM t MM
evom VkchabMGNWg ist, und
Mchesa^ösesv inwarmen Was-
Ar zerlassen; oder man kann
«cheMtthk in warmes Wasser
«iitflKä und sodann mit diestr
*& der Tonne heWmAhren, so
Wird solche-io viel Hefen Mg.
nchmew»s» als wM -gehrauchen
will , und wenn man bemach
Mit der Ruthe wieder im war-
Mech Wasser herumfahrt, J>
kann man solche zu seinem Ge-
brauche zusammen sammle n.
Einige tunken einen birkenen
Besen in die Hefen und dedek,
ken zugleich die Ruthen damit.
AlSdenn hängen sie ihn auf zum
trocknen. Wenn solcher trocken
ist, tunken sie ihn abermals wie»
der ein, und lassen ihn wieder
trocken werden. Wenn man
nun keine Bierhefen mebr hat,
so schabet man etwas davon ab,
l d Ktztz7
*Ss«iS®5;^
KWW.KW W MWM
Mbttm t, M ms Lmrn DchmM
MchWO MtWOMn
IvV jw* $ns<3n6’;4 tzikm
_______ trocken ist, gebrauchen
sie einen Theil davon-, wie Ich-
her gefaget worden.
Das scheinen nun in der That
große Wckt läustigkeiten für einen
Wirthschaster zu seyn, vernicht
allemal viele Zeit darauf vex«
wenden kann. Und es will daS
Ansehen haben, daß daS Mü-
Met-KM die WerfabrÜngsart.,
deren man sich größtenfheils in
.Deutschland bedienet, jmn
fMethoden vorzuziehen sey.
ach derselben thut man seine
esen in eine steinerne Flasche,
macht solche mit einem Kork
feste zu, verpicht selbige, und
senkt fiedarauf entweder in einen
tiefen Brunnen, oder vergräbt
sie auch an einen schattigtea
Ort einige Ellen tief in die Erde.
Man kömmt auf diese Art
zwar kürzer davon, allein ich
muß doch bekennen, daß ich
von Vaterlandsliebe nicht so
schr
*88
w & *»
'fehr einqenommm bin, daß ich sind die Oefenvöst eiNWtzreße»
solche füc ote beste Art anehen Faste besser uttv kräftrgek, N1O
ünv als solche vorzüglich empf. von einem kleinen. ' M
sollte. D e Erfahrung lehret
vielmehr, daß wiche Hefen oft« Auch müssen die Hefen , die
malS besonders zur Sommer-« man aufbewahren will , von ket-
telt, sauer werden. Alsyenn nem schlechten unv letchlenBme
aber find sie entweder gar nicht seyn. Dean diese sind nur
tu gebrauchen, oder sie theilen schwachs haben wenige Oele
auch dem Bier die Säure mit, und britmen nur eme dem Auf«
und es kann dadurch da- beste brausen ähnliche Bewegunqher«
Bier Verdorben werden. vor. Auch verdienet angemer«
- -L : Z - ker zu Kierven» daß me Hefen
Ich muß noch erinnern, ..daß vom Brauen zum Brauen im-
unrer den Hefen die Ober-oder mer an ihrer Güte abnehmen
'' und schlechM werden,s welcher
Umstand es denn nöchitsmacht,
dass man sich um gme Hefen be-
kümmert Dst vvkzWtche E«-
gevschast rgMtz Hefen aber ist
Spundhefen den Bodenhefen
weit vorzuziehen und vornehm«
stich aufzubewahren 0 Jme
- Nennek man an vielen Ottcn W
Niedersachsen G e sch t, diese
aber Barm. Mr letztere ist
nicht zu gebrauchen, wenn
nicht das Bier bald, nachse
auSgegohren hat/ vö^e
5rchr. niinti Gr» rchlch rchsm
Lau tieW'sü tchmss iß* EZl
--»Wen?/ rin, se-'.v.Wchchsv«»-
HöMzss r>:% 5 Hm-miKr n»W
NrttzrN'.ch) nrmr rr» chso rst
.IT «i nt ü'M vj'ito t:0
dchft/daß WtthiBk gutem Ge»
vüch Und GM hüben. Wo sich
d-eftö bey Wst Prüfung nicht
sigvet, i MiHtbtüaioig
MMtkiff ;$$!*; azr. r-wl
.nnchmv) mmmi-wz rchumck
m
W
?S*1
rmM
t
mU ,
\ I
ttibiii »M44M
. IÜ J
mW
il i M W
Dkvlrrst ttsnir n-knut Ztzmj'A
»ss-sch- >. ,is ti:
-
muz |ö6 ME MWöF nm,-M
n/w5Ti rrWHnkttW ■ .mnh^t
*»i«M«wüachK ch Maur W
nssjül nm fm istf
mm nrnfäS .mar»«
4&d MM MssrzM 33
liti
nm t'4* n<
i'iy» -
>4ütz ßkWU N?
- ^ aft
chW v£
*89
WaldeckisHes
Dinstag den 15«» September 1789.
»4 ========= .J - ,
Edtttal»Citation und öffentlicher Verkauf.
F>er Conductor Vornwaldt werden könne: Auf welchen Aii-
dahier hat seinen Schule trag dann Hochfürstl. Regierung
den - Zustand bey Hochfürstl-cher zu behanvlung gütlicher überein-
Regierung vorbestellt; und kunft zwischen dem Bellten
glaubt daß es zum Vortheil Vornwaldt und seinen Credits«
derer bereits klagbar gegen ihn ren den Auftrag mir zu erthei«
gewordenen Gläubiger gereichen len geruhet hat. Da nun zu
würde, wann durch einen gut- solchem Ende Terminus aüf
lichen Vergleich und Remission Dienstags den 2-ten Sept.a.c.
e'.nes Theils cherer Schulden, angefezt ist: So werden sämt-
der Loncurs kwces abgewendet liche Vornwaldtfche CreditoreS
hier-
/
a9o »fr H MG
hiermit öffentlich versklavet als« jenigen welche in Termins zu»
dann irüh aührer vor m»r zu er- rück bleiben, das Erbieten derer
schemen und sich auf die ihnen Erschienenen zu genehmigen,
geschehende Vortchläge verneh- und sich darnach auch »hreS
men zu lassen und gütliche Ver- Orts zu richten gefallen lassen
Handlung abzuwarten: Gestal- werden, und sich selbst beyzu-
ten dann auf die Erklärnng de- messen haben daß sie demnächst
rer erschienenen, in Gemäßheit mit anderweitigen Vorschlägen
des an mich ergangenen Auf- nicht weiter gehöret werden kön-
tragS ein Schluß gefast und an nen. Mengeringhaufen, den
Hochjürstl. Regierung davon »oten August 1789.
unterthäniger Bericht erstattet
werden soll; dahero dann die- I. F. Scipio.
Hr. Conductor Gcoskurt zu auf dasiger Meyerey gegen gleich
Metoertnghausen istentschioßen, baare Zahlung in gutem Gelde,
zwanzig Stück, theils ändert- öffentlich versteigern zu lassen,
halb — theils zweyjährigeS welches Kauflustigen hiermittelst
Schweine-Vreh, auch zwey nachrichtlich bekannt gemacht
recht gute Pferde, Donnerstags wird,
den um instehenden Oktober
Sachen die aus der Hand zu verkaufen sind.
Ein Pyramiden Ofen, von von außen geheizt wird, steht
dm wegen ihrer nüzüchen Erfin- aus der Hand zu verkaufen,
dü ng jo genandten Holz Spar- Das Intelligenz - Comptoir giebt
ofen , mit sieben Au fsäzen, wel« nähere Nachricht,
eher so eingerichtet ist, daß er
Bey Meyer Baruch in Arol- Stück zu 4 Albus zu verkau-
fen sind neue Heringe das fen.
Personen
M> Ct MV m
Personen die in Dienste gesucht werden.
Ein gewisser Herr sucht einen selbe annehmlicher guter Bedin-
Beoienten welcher frisiren kann, gungen gewärtigen. Bey dem
auch mit etwas Garten Arbeit Organist Hopf in Goddelsheim
umzugehen weiß, er muß von kan man die nähere Nachricht
seinem leztern Herrn gute Attesta einziehen,
haben; und dann kann sich der«
Es sucht jemand einen wohl« dernde Eigenschaft besitztsinden,
erfahrnen BrandtweinS-Bren- der kann im Intelligenz-Com-
ner gegen guten Gehalt; solle toir das Nähere vernehmen,
sich einer welcher die zu ersor-
Averttsfemen t.
Es ist bereits bekannt gemacht, rey allenfalls auf Crbbestand
daß zu anverweitlger Zeitpacht untergethaa werden könne; so
der mit Petri »792 pachtlo^ wrrd dieses als Nachtrag zu je-
werdenden Meyerey Twiste auf ner Anzeige etwaigen Erbpach-
den rgten September Termi- lustigen hiermit bekant gemacht,
nus anberaumt. Da nun feit Arolsen den rgten August >789.
dem Serenissimus zu befehlen Aus Zürsti. Watdeckt,
geruhet haben, daß diese Mrye- Cammer»
Anweisung zur Erziehung junger Obstbäume.
Sur den Landmann ist in allem cher Rücksicht der Sache ange-
Betrachte die Anpflanzung messen zu «een, wenn lch in den
der Odstbäume eine nüzUche folgenden Blättern ihm eine
Sache, weil er aber nicht im- kurze Anweisung zur Erziehung
mer im Stande lst viel Geld junger Obstbäume gebe. Der
zur Ankaufung, derselben hin- allerbeste Weg, zu Bäumen zu
zugeben, so halte ich «S in fol- gelangen , ist, wenn man sie
selbst
-92 mp - a sä*
selbst aus dem Saamen ziebt; nemlich aber Gassenkoth mitun-
sie sind da unsern Boden besser ter die Erve bringen, welche
gewohnt, als es fremde sind, Düngungen weit besser hiezu oie-
und man we.ß mit Gewißheit, nen, als die hitzigen Düngungs«
was man an ihnen hat. Der. arten oder der strohige Mst.
Ort zur Baumschule muß recht Haben aber auf dem Platz der
frey an der Luft und Sonne angelegten Baumschule vorhin
liegen, viele legen sie, unver- keine Bäume gestanden, so darf,
ständigerweise, in einen dumpfi- wie gesagt, nicht gedünget wer-
gen Schaltenwinkel an, und den, als wodurch ein junger
bekommen dadurch mattwach- Baum nur verwöhnt wird, so
sende moosigte Stämmchen. daß er, wenn man ihn hernach,
Warum werden die im freyen nach Gelegenheit, an einen ma-
Feld, j. E. an Gräben rc. ste- gern Ort pflanjen will, sich ,
denden Bäume so groß und so zu sagen , zu todt hungert,
kräftig? Weil sie frey stehen. Eine solche der Düngung nicht
Gedüngt muß die Baumschule bedürfende neuangelegteBaum-
dey der Aniage nicht werden, schule muß zu Ende Augusts tief
denn da man sie klüglich blos umgegraben werden, solches
an einer solchen Stelle anlegt, kann auch später, darf aber
wo zuvor keine Bäume gewach- nicht allzu pät geschehen, damit
sen, so finden die jungen <Dtäm- sich der Erd öden, vor der Le-
chen (wenn nur sonst der Bo- gong der Kerne, gehörig sitze,
den fruchkbar, und recht tief Weiter fragt stchs: was für
umgegraben worden) Nahrung Kerne soll man aussäen, zahme
genug. Wenn aber die Umstän- oder wilde? Es wird sich hier-
de nöthigen, eine Baumschule auf nicht besser antworten taffen,
da zu haben, wo schon vorhin als wenn man beyderley, folg-
Bäumir gezogen worden sind, lich sowohl die ;m wilden Ödst,
der muß den Platz 4 Spaten als die in edlen Sorten liegen-
tief wenden , und dabey alte den Kerne, zu legen empfiehlt;
Gerberloh, Baumlaub, Holz- denn da es unstreitig bleiben
erde sind Teichschlamm (letztere wird, daß manche edle Sorten
beyde sind, bevor sie an freyer den erhabensten Geschmack be-
Luft gänzlich zerfault sind, zu kommen, wenn sie auf solche
scharf und treibend, man brau« Stämmchen geimpfet werden ,
sie daher nie zu frisch) vor- welche aus wilden Kernen er-
wuch«
d O d 29 z
wuchtn, daß auch bk auf der-
gleichen Slammchen geimpften
Baume dauerhafter sind und
attec werden als andere; so
wird man wohl Slämmchen
dieser Art nicht ganz entbehren
tonnen; da eö aber hinwiederum
unwider prechlrch ist, daß die
aus zahmen Kernen gezogenen
Stämmchen, wenn sie dereinst
mit zahmen Sorten geimpft
werden, sich wert früher zum
fragen bequemen, als jene,
uns em wert schnelleres Wachs-
thum und zeitige Frucht zeigen;
w wrrv wohl daraus der Vor-
zug des ^egenö zahmer Kerne
kiärtich erhellen, indem es doch
Mm w chtig ist, aus seiner
Baumschule dard F üch e zu ha-
ben. Wird h ebey vollends fol-
gender wichtiger Vortheil be-
obachtet, jo ist der Wuchs und
frühe Tragbarkeit der aus zah-
men Kernen gewachsenen und
nachmals geimpften Bäumchen
vollends ungemein; man famle
und säe nehmlich die zahmen
Kerne sortenweis, und notire
sich mittelst genauer beygesteckter
Zeichen und eines schriftlichen
Verzeichnisses, die Reihen in
der Baumschule accurat, in
welche man diese oder jene edle
Kernensorte gesäet hat', komt
uun einst die Zeit, wo die hier-
aus erwachsene« Bäumchen
geimpftt werden können, (als
welches ihnen nöthig, weil sie
ebenfalls, wie die aus wrtden
Kernen, ungeimpft meist nur
saure Sorten bringen) so beim-
pfe man die verschiedenen Reihen
der Baumschule, jede gerade
mit derjenigen edlen Obstsorte,
aus deren Kernen die Stamm-
chen entsprangen, z. B. man
legte Kernen aus der Butter-
birn, hieraus erwuchsen Stäm-
chen , die impfe man mit Zwei-
gen von der Butterbirn. Hier
gesellt sich recht gleich und gleich,
zur ungemeinen Beförderung
des Wachsthums, welches oft-
mals sehr gehindert wird, wenn,
wie man oftmals sehen muß,
eine zahme Obstsorte, welche
grobes weiches Holz hat, auf
einen Wildling geimpft wird,
dessen Holz fein und hart ist;
wie übel sie sich in diesem Falle
vertragen, kann man ihnen
noch im Alter ansehen, indem
der Stamm solcher Bäume über
der Psropfsielle dcker ist, als
darunter , bey welcher Figur
man würklich lachen muß. Ist
der hier angegebne Fall umge«
kehrr, das nem.'ich der Wildling
weich grob Ho'z, der Zweig der
edlen Sorte aber hartes ftmes
hat, so «st der Stamm noch im
Alter über der Psropfsielle auf
einmal so dünne, als hätte
man
-94 & m?
ma» ihm von derselben an etwas
abgemeißelt. Dieses sieht nicht
so lächerlich, als jener Fall,
muß aber doch Wachsthum und
Tragbarkeit, wenigstens die
ersten vielen Jahre hindurch
garstig aufhalten. Man mag
nun wilde oder zahme Kerne
legen wollen, so müssen dazu
zuvor, auf dem umgegrabenen
und nach Belieben abgetheilten
Platze, Gcäbchen (wie man sie
zu den Garkenkernen macht)
gezogen werden, welche i höch-
stens 2 Fuß von einander abste-
hen. Im Dekoder, auch zur
Noch später, jedoch bep etwas
Trockner Erde, werden die Ker-
m sortenweis also in die Grab-
chen eingelegt , daß ein Kern
Daumens breit vom andern zu
liegen komme; man hüte sich
sehr hierbey keine Kerne außen
unbedeckt liegen zu lassen, weil
sich Darnach nur allzu leicht vre
Mäuse ziehen, und dann auch
die in der Erde liegenden fressen;
eben deshatben ziehe ich das be-
schriebene Legen der Kerne dem
Ausjaen derselben vor. Beym
Einhacken des Saamens komt
leichtlich mancher Kern zu fl.ch
in die Erde zu liegen, und wird
nachmals gar blos, man müßte
sie denn sehr tief einhacken,
welches hinwiederum den Nach»
theil haben dürft«, daß viele
Kerne, besonders im schweren
Boden, gar nicht hervorkeimen
folglich verderben. Das Legen
in bemeldte Furchen bleibt dem«
nach daS beste. Sollten sich
im Herbst zu viele Mause zeigen,
so ist selbst das Legen mißlich,
man lege vielmehr (zur nemli-
chen Zelt, wo man sie stecken
würde) die Kerne schichtweise
mit durchsiebten Sand in solche
Gefäße, deren Böden durch-
löchert sind- (zum Abzug der
Feuchtigkeit) begieße es alsbald
durchdringend, daß der Sand
anschließe, und halte es den
ganzen Winter bey mäßiger
Feuchtung und an einem Ort,
der durchaus nicht warm noch
dumpfig seyn darf, als wovon
die Kerne vor der Zeit keimen,
oder gar schimmeln dürften,
leidet es das Gefäß, (bepsehe
hartem Frost zerspringen man-
che) so können starke Fröste den
Sand immerhin gefrieren ma-
chen, den Kernen schadet solches
nicht. Zu AuSgang Februars
oder Anfang Märzes legt man
hierauf dieKerne in die gezogene
Furchen mit sammt dem' Sand,
damit sie feucht und so zu sagen,
ohne es zu fühlen, in eine an-
dere Stelle kommen. Ich wie-
derhol« eS, daß man die gelegten
Kerne nicht dicker mit Erde
überlege, als bey den Gurken
ker
kernm (welche beyläufig zu fa«
gen von den meisten ju tief ge-
legt werden) geschieht. Bloß
in sehr leichtem Boden, in wel-
chen aller Saame etwas tiefer
liegen muß , um Feuchtung zu
haben, ist ein tieferes Legen
rathsam. Man habe nun im
Herbst, oder Merz , feine Ker-
nen gelegt, so ist im Frühling
davor zu sorgen, daß sie fein
gleich aufgehen und keine zurück-
bleiben , welches auch (wenn
man sie nicht zu tief io die Erde
gebracht hat, und zuweilen,
bey großer Frühlingstrockenheit,
die Rethen gießet) nicht zu ge-
schehen pflegt. Schwerer lei-
michter Boden bekommt im
Frühling leicht eine dermaßen
harte Kruste, daß dabey Gefahr
ist, die Keime würden nicht
hindurch brechen können, hier-
bep ist es gut vor dem Legen der
Kerne dir Oberfläche des Bo-
dens mit etwas Sand gemengt
zu haben, oder wenn solches
nicht geschehen, und die harte
Rinde schon vorhanden ist, et-
was leichte Erde über den Bo-
den wegzusieben, so daß er ge-
rade davon bedecket wird. Diese
ausgesiebte Erde zieht, wenn
einige Feuchtung dazu kommt,
den Ruft locker; auch bat man
sich bey dergleichen Erdrinden
sehr vorzusehen, daß man den
-KD m
Boden nicht., so lange ihn die
Sonne bescheinen kann, begre-
ße, als wodurch die Kruste im-
mer vesier wird»
Sind die Bäumchen aufge-
gangen, so haben sie io diesem
ihren ersten Jahr keiner mehren
Pflege nöthig, als daß man sie
von Unkraut rein halte, und
die Erde zwischen ihnen, in den
Reihen, ifleisig auflockere, be-
sonders wenn Regen bevorsteht,
der auf diese Art viel besser ein-
dringen kann. An das Begie-
ßen muß man sie, nachdem sie
aufgegangen sind, nicht gewöh-
nen , es müßte denn die Dürre
aüzugroß und der Boden leicht
im*
Nach eben diesen Grundsätzen
werden auch die Steine von
Pflaumen, Kirschen, Pfirschen
und Aprikosen rc. der Erde an-
vertraut, Man kann sie auch
sehr füglich im Herbst schicht-
weiS mit Sand in einen Topf
legen, diesen oben zubinden, in
die freye Erde vergraben, im
halben März, wo sie aufschwellen
herauslangen , und an Ort und
Stelle in eben solche Furchen
legen, als ich oben beschrieben
habe.
Um nun genau anzugeben,
was in folgenden Jahren mit
der
296 WS- S Wi-
der Baumschule vorzunehmen
sey, will ich eS nach I hren
eintheilen, uno dabey, Bey-
spiels halben, Slämmchen an-
nehmen , ote aus solchen Ker-
nen gewachsen sinv, welche »m
Herbst 178z oder Frühling 84
gelegt wurven. Diele Bäum-
chen müff-n im halben October
85 sämmtlich behutsam ausge-
hoben werden, damit ihnen die
sogenannte Pfahlwurzel, welche
gerade hinunter in die Tiefe zu
wachsen pflegt, stark verstutzt
werden könne, bevor sie allzu
dicke sind, denn diese ist vieler
Baume Tod, sie findet oft in
der Tiefe bösen Gründ, den sie
nicht durchbrechen, folglich
auch den Baum nicht mehr ge-
hörig nähren kann^umd ob sie
wohl, meinem Erachten nach,
in den ersten Lebensjahren eines
jungen Baums ihm, damit er
fest und stark werde, eben so
nöthig ist, als die kleinen Sei-
tenästchen dem Stamme, damit
er »n die Dicke wach e, d-enen,
so ist eS doch um o»e angegeone
Zeit schlechterdings nöthig, er-
wähnte Pfahlwurzel zu verstuz«
zen, damit aus ihr Seitenwar-
zeln treiben mögen, weiche
nicht so nach der untersten Tiefe
zu treiben, sondern sich mehr ln
der Oberfläche zu verbreiten
pflegen. Bep diesem BeschnZi»
den der Pfahlwurzel müssen
auch die Aestchen em wenig ver-
stutzt, und darauf die ganze
Anzahl der vorhandenen aus-
gehobnen Stämmchen in 3
Theile eingetheilt werben; zu
dem ersten kommen die, weiche
am verlustigsten gewachsen und
die stärksten sind, in den zwey-
ten Theil die Mittelmaß gen,
und in den dritten die dünnst n
und schwächlichsten, weiche
nicht dicker, als ein
Bindfaden sind.
" ‘ 4 '' -. * , t • • • - - - -. . H
LDer Beschluß folgt.)
«s> V «M -97
Waldeckisches
Intelligenz. Blatt.
Dinstag den 22--- September 1789.
»kE • ■*. 1 ' — ■ —- .|t«
Edlctal* Citation^s und öffentlicher Verkauf.
OJn Gemäsheit des von Hoch-
,0 fürstlicher Regierung un*
teern Uten dieses erhaltenen
Hochverehrlichen Auftrags, wer-
den hiermit alle und jede, so an
Wapl. Herrn Rath Rothweils,
und dessen vorhin verstorbenen
Frau Eheliebsten nachgelassenem
Vermögen ex quocunque capite
Anforderungen zu haben ver-
meinen, zu deren fordersamsten
liquidation auf den r-ten inste-
henden MonathS OctobriS, vor
mir in meinem Logis dahier zu
erscheinen, und das weitere zu
gewärtigen, editaliter, und
unter der Verwarnung vorge-
laden daß alle in diesem Termin
zurükbleibende ihre Ansprüche
verlieren, und damit nicht wei-
ter gehöret werden sollen. Arol-
sen den i;ten Sept. 178?.
Aus Commis. Hochs. Regierung«
Th. Schumachers.
Da
-98 Mp $ 4M»
Da die Passiva des verstor-
benen Conrad OrtS dessen Activ-
Vermögen weit übersteigen,
mithin der ConcurSproceS dar-
über erkant worden: als werden
sämtliche dessen Creditoren hier-
dulch edictaliter cttirt, in dem
26 liquidandum Credits auf
Mntwochen den Mten October
a. c. angesetzten Termins, so
gewiß Vormittags ? Uhr auf
demRarbhaule dahier inPerson,
oder durch hinlänglich Bevoll-
Zum Verkauf des bis jeztauf
300 Rthic. versteigerten Flam-
M'schen i/4tel Guts und des
dabey ausgebothenen zur Woh-
nung eingerichteten Neben Ge-
bäudes wird anderweiter Ter-
minus auf ven 28ten dieses in
der Flammischen Behausung in
Subek bezielt. Zugleich sollen
ia vre em Termins mehrere der
besten ?o wohl zu dem i/4tel —
als auch zum ganzen Guth ge-
hörige Länder, Hegen und
Wiesen einßeln versteigert —
und dadurch versucht werden,
Zur nochmaligen Versteige-
rung des vorhin von der Rel.
Baumann und deren Sohn zu
HelnrMio erstandenen Fieft-
mächtigte zu 'erscheinen, ihre
Forderungen gehörig zu liquivi-
ren und zu verificiren, oder zu
gewärtigen, daß sie in Nicht-
erschetnungsfall, von diesem
Coneurs gänzlich abgewiesen
werden sollen. Nieder-Wrl-
dungen den irten Sept. 1789.
Schultheis, Bürgermeister
und Rath das.
Mogk. Stracke.
ob jene Versteigerung im gan-
zen, oder dieser eintzelne Ver-
kauf dem Herrn Oberförster
Flammen vortheilhafter seyn
werde. Kauflustige mögen sich
daher bemeldten Tages in dek
Flammischen Behausung zeitig
einfinden, ihr Geboth daselbst
thun und nach dessen Befund
sodann des weiteren gewärtig
seyn. Corbach und Arolsen den
r sten Sept. 1789.
Vigore Commissionis.
W. Wiegand. W. Hageman.
lerisch — modo Zacharias Wa-
generischen, Hauses und dazu
gehörigen Gartens in Helsen,
wird anderweiter Terminus auf
den
Len 3ton Octobris in der Fiese«
lerifchen Behausung beztelt,
und werden Kauflustige dahin
Vormittags um io Uhr an-
Auf Verlangen der Frau
Wittibl Secretair Halberstadt
will ich den iten Octbr. deren
hierbey der altenstädter Kirche
gelegenes und wohl eingerichte-
tes Wohnbcmß, dabey befind-
lichen großen Garten und Hof-
reife aufs Meistgebot im 20
Guldenfuß verkaufen. Es hat
Z Stockwerke, wovon das un-
terste aus einer Wohn - und
Gestndestube, Küche, Speise-
kammer, Kell«', Stallung für
Rind- Pferde- und Schweine-
vieh, das 2te aus drey und
zwey aneinander Hangenden
Eine Person die in
Ein gewisser Herr sucht einen
Bedienten welcher lristren kann,
auch mit etwas Garten Arbeit
umzugehen weiß, er muß von
fernem leztern Herrn gute Attests
haben; und dann kann sich der-
E -99
durch verabladet. Arolsen den
izten Sept. L789.
Vikare Commislionis.
W. Hagemann.
Stuben, nebst grossen Holz-
Schoppen und Kammer für
Federvieh, welche leztere nach
dem Kirchhof den Ausgang ha-
ben , das zle aus zwey großen
Sälen, vier aneinander han-
genden Stuben, welche jedoch
noch in Kalk gebracht werden
müssen, bestehet. Kauflustige
können sich am benantcn Tage
bey mir einfinden, und sich bey
einem billigen Gebot des Zu-
schlags gewärtigen. Corbach
den »7ten Sept. 1789.
Kramer.
Dienst gesucht wird.
selbe annehmlicher guter Bedin-
gungen gewärtigen. Bey dem
Organist Hopf in Goddelsheim
kan man die nähere Nachricht
emttkhen.
Anwel»
3oo V VN»
Anweisung zur Erziehung junger Oöstöäurne.
(Fortsetzung.)
ierauf wird sofort jum Ein-
sitzen geschritten, (sollte
man durch ein unvermutheteS
Hinderniß davon abgehalten
werden, so lege man wenigstens
sämmtliche Bäumchen an einen
schattigten Ort, und überwerfe
die Wurzeln mit Erde, welche
mittelst einiges Begießens an
die Wurzeln anschließen , und
solche dadurch frisch erhalten
wird.) Vor dem Einsetzen muß
der Platz dazu, bey gutem trok-
nen We-ter im September, z
oder 4 Spaten tief gewendet
(nicht blos umgegraben) wor-
den seyn, worüber ich mich auf
den ersten Abschnitt meiner Ad,
Handlung beziehe. Es muß Hier-
auf der Putz abgetheilt worden
seyn, wobey (dadiesoverschied-
nen Arten der Obststämmchen,
die man in Baumschulen zieht,
auch sehr verschiedneArl sich ent«
w der neben einander zu vertra-
gen , od r durch Drängen zu
v rderben haben) nicht jede Ein-
the.lung die richtige ist.
Je a'-ößer nun der Platz zu
einer Baumschule ist, desto län-
ger und breiter werden auch vre
auf der Figur einer jeden Oi#
art eingeräumten Quartiere; in
diesen Quartieren werden dann
die Reihen, worein die Baum,
chen kommen sollen, angelegt,
sie brauchen nicht gleich weit
von einander abzustehen, denn
da, nach der oben angerathnen
Eintheilung der jungen Bäum-
chen, man 3 vrrschiedne Theile
hat, so kommen vielmehr die
vom ersten Theil als die stärk-
sten, in Reihen, welche 2;-Fuß
(l l^Elle) von einander ab«
stehen, in solche Reihen wird
ein Bäumchen von dem andern
iz Futz abstehend eingesetzt, nä-
her dürfen sie einander nicht
stehen. Die besten Stämmchen
des zweyten Theils können eben
also eingesetzt werden , die schwä-
chern dieses nehmlichen Theils
aber können näher flehen, so
daß die Rethen 2 Fuß und in
ihnen jedes Bäumchen vom an-
dern i Fuß weit abstehen.
Letzlich kommen die Schwäch-
linge oder der dritte Theil, in
Reihen, welche 2 Fuß aus ein-
ander sind, in viele Reihen aber
kann man sie so nahe an einan-
der sitzen, daß es schon weit
genug ist, wenn man zwischen
2» Stämmchen mit dem Stiel
des
DeS Spatens (Grabscheid )iun-
gedlavLlt^vUlch, tai-n. Nach
dieser MnpflanzMg bleibt die
Baumschule dis jum Sommer
>786, odneuns, außer dem
nöthigen Bedecken und Jäten,
besondre Al be»t zu verursachen;
in gemeldrcm Sommer aber kön-
nen die größten sehr füglich
oculirt werden, auch ist es nö-
thig im Herbst des nehmli-
chen Jahres die obgedachten
Schwächlmge aus ihrer ge-
drängten Pflanzung auszuheben
die besten unter ihnen, welche
Daumens dick seyn müßen, in
weitere Reihen und bester aus-
einander zu setzen, die kleinen
dünrten aber gerade wieder so
gevrängig zu setzen, daß man
zwischen 2 Stammchen nur so
eben mit dem Spatenstiel durch
kann; diese letzter» bleiben nach
solcher Einsetzung bis zum Herbst
, 79r stehen, und werden erst
sodann wriliäuftiger aus einan-
der gepflanzt, wornächst sie un-
gemein dienlich sind, nach vor«
gängiger Beimpsung, Zwerg-
bäume ans Spalier daraus zu
ziehen, denn eS ist eine Thor-
heit, weiche man nachmals sehe
bereuen lernt, wenn man junge
Srämmchen, die von Jugend
aus frisch und frech wuchsen, zu
Zwcrgiäumrn bestimmtwo
hat ein Spalier den Platz, den
ihr frecher Wuchs erfordert 1
Hatte man erwähnte Stäm-
chen im Jahr 88 zu oculiren
versäumt, so müßen sie im Jahr
8y in den Spalt gepfropft wer«
den, wobey noch zu gedenken,
daß sämmtliche Bäumchen in
ihrer ganzen vorherigen Lebens-
zeit an den Seitenästchen und
Zweigen nicht haben dürfen ge-
kappt oder beschneidelt werden.
Viele glauben, wenn sie einem
jungen Schafftchen immer die
Nebenzweige wegputzen, da-
durch zu bewerkstelligen, daß
der Stamm fein glatt und ge-
rade in die Höhe wachsen soll,
allein eS ist em Vorurtheil; so
lang ein Baum klein uns
schwach ist, sind ihm diese
Seikenästchen durchaus nöthig,
den Saft herbey zu ziehen, als
durch dessen ungehinderten Zu-
fluß allein gedeyhlicher Wuchs
zu hoffen ist. Von dem ersten
Lebensjahre eines Bäumchens
an, darf also bis nach der Im-
pfung nichts an ihm geschneidert
werden, das Stämmchen bleibt
sonst schwach, und kann seine
eigne Krone nicht tragen, wel-
ches ein erbärmliches Ansehen
und wahre Krüppel giebt.
Selbst bey dem Pfropfen sey
man
r
man vorsichtig, nicht schlechter-
dings alle Nebenzweige (welche
man oft mit dem verächtlichen
Namen der Räuber, einfalti-
gerweise, belegen hört) wegzu-
schneiden, denn ein sehr vollsaf-
tiger Wildling kann unmöglich
allen seinen Säst blos auf da-
einzige aufgesetzte edle Reiß ver-
schwenden, sondern treibt darne-
ben noch oft ein Seitensproß aus
dem Schaft, man mache der-
gleichen ja nicht zu früh weg,
sondern erst alsdenn, wenn das
aufgesetzte Reiß im vollen Trie-
be steht, zu welcher Zeit es sich
im Stande befindet, den zuge-
führten vielen Saft allein auf-
zufassen. Um die Zeit der
Erndte dieses Zysten Jahres hat
man eine wichtige Arbeit an den
begsropften Stammchen vorzu-
nehmen , nehmlich die Pfropf-
reifer sind alsdenn hoch aufge-
schossen und im schönsten Trie-
be, kommen nun heftige Sturm-
winde darzu, so werden die
schweren Reifer leichtlich vom
Winde so hart angefaßt, daß
sie in der Stelle, wo man beym
Propst den Spalt machte,
falsch oder gar herausgebrochen
werden • Diesem harren Uebel
abzuhelfen, ist gar leicht, man
schlage nur an den beyden En-
den einer bepfropften Baum-
reihe , auch (wenn die Reihe
sehr lang ist) in derMitte halt-
bare Pfähle ein, bevestige an
ihnen in die Queere längst der
Baumreihe veste Latten, und
an diese Latten binde man längst-
hiu die jungen Triebe an. Das
Anheften der Bäumchen an die
Latten darf nicht mit Weiden-
ruthen, als welche einfchneiden,
sondern es muß mit nassen
Strohseilen geschehen, woben
ein Hauptvorrheil dieser ist, daß
man bas Sttohband also um-
lege, daß zwischen dem Baum,
und der.Latte ein Kreutzsch ag
geschehe, folglich der Baum,
wenn ihn der Wind treibt, sich
nicht M der Latte reiben könne,
wodurch häßliche Beschädigun-
gen der Rinve und Brandflecken
entstehen, vor welchen man sich
(da sie sich mehrenthuls immer
tiefer emzufressm, und den
Baum in seiner schönsten Ju-
gend, wenigstens heimlich krank
zu machen pflegen) durch ange-
zeigtes Darzwischenschlagcn des
Strohseits sorgfältig zu sichern
hat. Dies waren die Verrich-
tungen in der Baumschule im
Jahr 1789- Im darauf folgen-
den yvstcn Jahr lasse man an
denen Jahrs zuvor bepfropften
alles, wie es ausschlägt, fort-
wachsen; sollten sogar unter vcr
Pfropfsteüe (folglich aus dem
Wildling) Seitenzweige auS-
schla-
<M? « zoz
M lagen, so thue man auch die-
sen nichts, damit des Srom«
mes Dicke zunehme; im Herbst
aber deffelligen Jahres nehme
man das Msser zur Hand und
vertilge damit alles unschicklich
gewachsene, nur des edlen Rei-
ses Gipfel stutze man nicht; al-
les was abgeschnitten werden
muß, schneide man so, daß
nicht irgend Stürzet stehen blei-
ben , oder wenigstens ein langer
Schnabel, wie ein Rehfuß ge-
staltet, noch daran bleibt, glat
am Stamm muß alles weg und
wenn der Schnitt schon etwas
stark war, klebe man Baum-
wachs drüber. Wie manchen
jungen Baum habe ich durch
Unterlassung dieser Vorschriften
schon in seinen jungen Jahren
voll eingefrestenen dürren Holzes
gesehen, da man doch ihn schön
beschneidest zu haben glaubte.
Im Jahr »79» thue man seinen
beimpften und nun im schönsten
Wuchs befindlichen Bäumchen
die Güte, ihre Schäfte und
dicksten Aeste um Pfingsten, al-
fobald wenn ein Regen gefallen
mitttelst eines groben Lappens
von allem Moos und Unreinig-
keit zu scheuern; diese Reini-
gung der Baumrinde hat w der
Bäume Gesundheit einen unge-
meinen Einguß Wie manches
Orangeriebäumchen, welches
i
tch aus dem Kern erzog, erhielt
,ch hauptsächlich dadurch so
glücklich den Winter hindurch,
daß ich ihm Stämmchen und
Blätter fleißig, durch Hülfe
eines feinen Pinsels, mit fri-
schem Wasser wusch, und da-
durch seine AuSdünstungsgefaße
offen erhielt. — In diesem
Jahr (1791) werden die mei-
sten dieser beimpften Bäume
von der Erde an bis zur Krone
z Ellen messen; dies ist gerade
die beste Schaftshöhe für hoch-
stämmige Bäume, manche (be-
sonders solche, die es in der Art
haben langsam zu wachsen, z.
B. der Borstorfer Apfel) wer-
den noch etwas zurück seyn,
diesen muß man noch ein Jahr
Ruhe lassen, dahingegen erstere
im Herbst auszuheben und wei-
ter hin an Ort und Stelle zu
verpflanzen, oder an andre zu
verkaufen sind.
Noch muß ich eines Umstan-
des erwähnen: Es begegnet
denen, welche sehr vieles Kern-
und Steinobst aus dem Saa-
men erziehen, zuwmen, daß
unter ihren aufgegangenen Wi-d-
lingen sich einige zeigen, welche
nicht, wie gewöhnlich, stach-
liches Holz und kleine spitzige
Blätter, sondern schönes glat-
tes Holz mit dicken Trieben ha-
ben;
m $ mm
ben; diese lasse man, ohne sie ist, nachzuholen. Man geht
mit edlen Sorten zu beimpfen, nemlich, damit die gelegten
auf gut Glück stehen, sie geben Steine auch gewiß nicht zurück-
oft neue noch nicht vorhanvne bleiben , am allersichersten, wo-
Fcuchtarten, woher wären auch ferne man die Steine gleich
sonst die vielen süßen Sorten, naß, wie sie aus der .Frucht
welche wir jetzt haben, entstan- kommen -, ins Land einlegt,
den; als aus dem Saamen, viele rathen daher lieber gleich
und gesetzt auch, man härte sich die ganze Frucht etwas anfau«
betrogen (wovon mir auch Bey- len zu lassen, und sodann ins
spiele vorgekommen sind) gesetzt Land (oder oberwähnten Topf)
ein sich vortreflich anlassender ohne den Stein erst herauszu-
Wildking brächte nochmals, nehmen, einzulegen, und gewiß
herbe Frucht, so ist ja auch ( meine eignen Erfahrungen ha-
dieses wilde Obst in der Haus- den mich darüber genugsam be-
haltung zur Speisung des Ge- lehret) wenn man es also macht,
sindes und zur Viehmast von so wird nicht leicht ein Stein
vortreflichem Nutzen, und des- zurückbleiben , da im Gegentheil
wegen sehr würdig an Feldwe- die , welche, nachdem man sie
gen und Gräben häufig gezogen aus der Frucht nahm, noch an
zu werden. der Luft frey liegen und aus-
trocknen mußten, entweder gar
Bey der Legung der Steine nicht, oder um i Jahr später
habe ich noch folgenden Vor- hervorstechen werden,
theil, welcher überaus wichtig
' ' ■ mS'rvf ' itrt e i im; i
(Der Beschluß folgt.)
<M> 6 **
Waldeckisches
Dinstag den 29»- September 1789.
•»Ot,..j... ■■v.i - J 1 ...frat
Edictal-Citattones und öffentlicher Verkauf.
O^n Gcmäsheit des von Hoch-
fürstlicher Regierung un»
term raten dieses erhaltenen
Hochvcrcbrlichen Auftrags, wer-
den hiermit alle und jede, so an
Wayl. Herrn Rath Rothweils,
und dessen vorhin verstorbenen
Frau Eheliebsten nachgelassenem
Vermögen ex yuocunyue capite
Anforderungen zu haben ver-
meinen, zu deren fordersamsten
liquidation auf den 2§ten inste-
henden Monaths Octobriö, vor
mir in meinem Logis dahier zu
erscheinen, und das weitere zu
gewärtigen, edictaliter, und
unter der Verwarnung vorge-
laden daß alle in diesem Termin
zurükbleibende ihre Ansprüche
verlieren, und damit nicht wei-
ter gehöret werden sollen. Arol-
sen den izten Sept. 178?.
Aus Commis. Hochs. Regierung.
Th. Schumacher.
Da
306 Sfr fr Sfr
Da die Passiva des verstor-
benen Conrad Orts dessen Activ-
Vermögen weit übersteigen,
mithin der Concursproces dar-
über erkant worden: als werden
sämtliche dessen Creditoren hier-
durch edictaliter citirt, in dem
ad liquidandum Credita auf
Mittwochen den igten October
s. c. angesetzten Termins, so
gewiß Vormittags ? Uhr auf
dem Rathhause dahier inPerson,
oder durch hinlänglich Bevoll-
Zur nochmaligen Versteige-
rung des vorhin von der Rel.
Baumann und deren Sohn zu
Helmscheid erstandenen Fiese-
lerisch — modo Zacharias Wa-
generischen Hauses und dazu
gehörigen Gartens in Helsen,
wird anderweiter Terminus auf
Auf Verlangen der Frau
Wittih Secretair Halberstadt
will ich den iten Octbr. deren
hierbey der altenstadter Kirche
gelegenes und wohl eingerichte-
tes Wohnhauß, dabey befind-
lichen großen Garten und Hof-
reise aufö Meistgebot im 20.
Guldenfuß verkaufen. ES hat
z Stockwerke, wovon das un-
terste aus einer Wohn - und
Gesindestube, Küche, Speise-
mächtigte zu erscheinen, ihre
Forderungen gehörig zu liquidi-
ren und zu verifimen, oder zu
gewärtigen, daß sie in Nrcht-
erfcheinungsfall, von diesem
Concurs gänzlich abgewiesen
werden sollen. Nieder «Wil-
dungen den irten Sept. »789.
Schultheis , Bürgermeister
und Rath das.
Mogk. Stracke.
den zten OctobriS in der Fiese«
lerischen Behausung beztelt,
und werden Kauflustige dahin
Vormittags um 10 Uhr an-
durch verabladet. Arolsen den
i;ten Sept. 178-.
ViZore Lommillronis.
W. Hagemann.
kammer, Keller, Stallung sür
Rind- Pferde- und Schweine-
vieh , das 2te aus drey und
zwey aneinander hangenden
Stuben, nebst grossen Holz-
Schoppen und Kammer für
Federvieh, welche leztere nach
dem Kirchhof den Ausgang ha-
ben , das zre aus zwey großen
Sälen, vier aneinander han-
genden Stuben, welche jedoch
noch in Kalk gebracht werden
müssen
Wk S M» 307
müssen, bestehet. Kauflustige schlage gewärtigen. Corbach
können sich am benanttn Tage den r?t«n Sept. 1789.
bey mir einfinden, und sich bey
einem billigen Gebot des Zu» Kramer.
Anweisung zur Erziehung junger Obstbäume.
(Beschluß )
^0 viel versteht sich von selbst,
daß diejenigen, welche die
Baumschule fortwährend unter-
halten wollen, mit alljährlicher
Legung der Kerne und Steine
und Wartung der aufgegange-
nen Bäumchen nach angegebe-
nen Regeln, (wobey nur die
Iahrszahlrn fortzuführen) im-
mer fortzufahren, jedoch dabey
wohl zu beobachten haben, daß
in den Reihen mit der Baumart
umgewechselt, und z. B. da
Aepfel erzogen werden, wo vor-
hm Birnen wachsen, nach den
Bepseln wieder eine andere Art
und dieses also fort, bis, nach
und nach auf jedem Quartier
alle in Baumschulen gewöhn«
l che Baumarten gewachsen sind.
Ist man auf diese Weise mit
allen Baumartrn durch, so hat
man von seiner Baumschule
weiter nichts zu fordern, son-
dern muß diesen P'atz aufgeben,
und einen ganz neuen erwählen;
man müßte denn den alten durch
oben angeführtes Wenden und
Düngen wieder zubereiten; wie«
wohl mir derjenige Baum doch
immer lieber ist, dessen Wur-
zeln , so lange er in der Baum-
schule stand, niemals einige
Düngung zu fühlen bekamen.
Ein gewendeter Platz, der nie-
mals zuvor «seit man denken
kann) Bäume trug und ein
gehörig fruchtbares Erdreich hat
giebt die gesundesten Stämm-
chen.
Manche haben noch einem
andern Weg zu jungen Wild-
lingen , von Birnen und
A'pfeln, zu gelangen; sie hoh-
len nehmlich die in den Wäldern
aufwachsenden Holzapfel - und
Holzbirnstämmchen heraus, ver-
setzen sie in die Baumschulen,
denn diese elenden Stämmchen,
welche in den Holzungen ge-
drang standen, und daselbst in
508 M o MK
einer dumpfigen Lage langsam gesunde Holz ja nicht zu bescha-
gewachsen sind, können sich, digem Hierauf legt man über
wenn sie an einen freyen Ort die abgekratzten Schafrsstellm
kommen, oftmals nicht darein ein Grmengsil von halb Kuh.
finden, und sind einem haß- mist (ohne Stroh) halb Leh-
lichen Zufall leichtlich unter- werde,, über welches weg ein
warfen, daß nemlich die Rinde Lappen rc. doch nicht zu vest zu
ihre Schäfte schwarz und bran« binden. Dieses Mittel kann
dig wird. Dieses Uebel ist oft dem Baum eine frssche Rinde
unheilbar, besonders wenn der verschaffen.
Baum gerade versitzt worden ist
als in welchem Fall ihm die Daß man übrr die verschied-
Rinde und deren Gesundheit, nen Sorten des Obsts, welche
den Saft dieses neuen Platzes man in die Baumschule geimpft
an sich zu ziehen, so sehr nö- hat, schriftliche Verzeichnisse
thig ist; das einzige Hülfsmit- führen müsse, in welchen die
tel gegen diesen Fehler der Nummern mit den numerirten
Schaale ist, daß man dieselbe, Baumreihen übereintreffen, ist
so weit sie brandig ist, mit einem der Ordnung wegen unumgäng-
Meffer herunter schabe, wobey lich nöthig,
jedoch das darunter liegende
Aas dem Oekonomischeri Portefeuille.
Don Erziehung nnd Behandlung der Levkojen. *)
e^ie Levkoje ist mit Recht eine Frühjahr bis zum Winter, ihre
Zierde des Gartens und verschiedenen Farben und ihr
die beständige Flor derselben vom angenehmer Geruch verschaffen
>hr
*) Es haben verschiedene Blumen stunde über die Levkoje geschrieben, und
unter andern (Btotjzn in der Abhandlung vom Bau ver Levkojen «ns
Aurikeln, Lelpz. u. Nordh. 1758. von Dr'eßkau in den Vortheilen in der
Gärtnerep Sammt. 1. Coburg, 1779. und mehrere andere. Dieser ihre
Bemerkungen hat der Verfasser desIoarnal» fär vie Gartenkunst gesam,
let und berichtiget, und mit seinen eigenen Erfahrungen bereichert.
Sie
*r ** 309
ihr viele Liebhaber. Es wird
daher den Gartenfreunden an-
genehm seyn, hier eine Be-
schreibung von ihter Erziehung
und Behandlung vorzufinden
Es ist eine bekäme Sache,
daß es zwo Arten der-
selben gebe, nemlich die Som-
mer- und die Winterlevkoje.
Die jetzt bekannten Abänderun-
gen derselben bestehen in dem
Bau und Wachsthum der
Stöcke und der grünen Farbe
der Blatter. Hier sind
r. Bey den Gommerlevko-
jen a) die gewöhnlichen, b) di.e
Stangen- c)dieZwerglevkojcn,
und d) die Levkoje mit dem grü-
nen Blatt.
2. Bey den winrerlevkojen
ebenfalls a) die gewöhnlichen
mit langen Blumenstengeln und
b) die mit kurzen Blumen-
stengeln.
Die gegenwärtig bekannten
Farben der Levkojen sind: dun-
kelroth, hochroth oder Carmoi-
sin, Rosenfarb, Fleischfarb,
Kupfersarb, Pfersichblütfarb,
Kirschrolh, dunkelviolet, dun-
kelblau, Lichtblau, hellvlolet,
und weiß.
Daß außer den drey Haupt-
farben , roth, blau und werß,
alle übrigen blos aus der Ver-
mischung des Saamensiauks
entstanden sind, ist wohl außer
Aveifcl; und wer sich die Mühe
nehmen will, nach Hrn. Röhl-
reurers oder Hrn. von Dies-
kaus Anleitung Levkojen von
verschiedenen Farben miteinan-
der zu befruchten, wird das
Vergnügen haben, wieder neue
Farben bey seinen Levkojen,
hervorkommen zu sehen. Auf
diese Art hat Hr. Röhlreurer
einen Versuch mit weissen
und calmoisinrothen Levkojen
gemacht, und daraus weißliche
violette Blumen erhalten. Er
sagt aber, daß cs ihm nie ge-
glückt sey, Levkojen und gelben
Lack mit einander zu befruchten,
ungeachtet sie unter einerley
Geschlecht gehören; es ist aber
zu vermuthen, daß die Natur
durch ein Ungefähr zu Stand
gebracht habe, was der Kunst
fehlgeschlagen. Die Kupfer-
farbne
Sie stehen in dem ersten Band« S. 29. flg. Den kiebhakern der Dl«
men zu gefallen, die jenes Buch nicht besitzen, ist dieser Artikel hier
Mieder abgedruckt.
w o sw
farbne Levkoje ist es , von der
sich mit Wahrscheinlichkeit ver-
muthen läßt, daß sie ein Kind
von einem gelben Lack und einer
rosenfarbnen Levkoje sey. Auch
hat er emen Versuch gemacht,
Sommer« und Winterlevkojen
mit einander zu befruchten.
Er erhielt Pflanzen, die ihre
Blumen früher hervorbrachten^
als die Winterlevkojen zu thun
gewohnt sind , und doch über
den Winter daurten, auch in
dem folgenden Jahr nochjreich-
lich blühten. Ich habe selbst
solche Gattungen, und man
trift sie bey den meisten Saa-
menhändiern an, die im August
blühen, und sich auch leicht
Über den Winter bringen lassen;
gewiß sind sie aber auch durch
eine Vermischung von Som-
mer - und Winterlevkojen ent-
standen. Es sind diese Levko-
jen unter dem Namen, rothe
englische Stangen > Sommer-
kevkojen, und rothe ungarische
Winterlevkojen bekannt. Er-
stere gleichen mehr den Som-
merlevkojen, dauren aber doch
über Winker, lezkere haben mehr
Aehmichkeit mir den Winter-
levkojen, fangen aber lehr
bald an zu blühen.
Bey den Levkojen giebt es,
wie bey mehreren andern Blu-
men, einfache und gefüllte.
Hier sind blos die lezten Ur-
sache, warum man den ersten
einen Platz in den Gärten ver-
williget, und sie mit so vie er
Sorgfalt wartet und pfleget.
Die gefüllten sind zwar nihts
anders, als Mißgeburten , denn
das Gefülltwersen entsteht,
wann die Zeugungstheile der
Blumen sich auch in Blätter
verwandeln, sie haben aber als
Misgeburten mehr schönes und
reizendes an sich, als in ihrem
natürlichen und einfachen Zu-
stande.
Das erste, was man in Acht
nehmen muß, wenn man m-t
dem Pflanzen der Levkojen glück-
lich seyn will, ist, daß man ih-
nen eine für sie taugliche Erve
zu geben wisse. Die meisten
Gartendücher rathen an, die
Levkojen in eine aus Garten-
erde und Rindermist gemischte
Eroe zu pflanzen. Die Levko-
jen werden in einer solchen fet-
ten Erve nun freylich schnell
wachsen, aber eben so schnell
und unvermuthet wird ihr Ende
da seyn. Eine solche Erve
macht, daß die ohnehin zum
Faulen geneigte Wurzeln, gleich
von der Fauiniß angegriffen
werden welches dem Stock sei-
WD-
iicn unvermeidlichen Tod bringt.
Ich lasse das Land, worein
weine jungen Pflanzen gesetzt
werden, auch nicht einmal
düngen, wie ander« Garten-
länder, sondern statt des Dungs
lasse ich in dasjenige Beet,
das zu Levkojen bestimmt ist,
eine gute leimigte Erde, die
lange nichts getragen hat,
bringen und mit der gewöhn-
lichen Gartenerde wohl ver-
mischen. Davon habe ich den
gedoppelten Vortheil, daß
meine junge Pflanzen zu sehr
großen Stöcken anwachsen,
und weil ste gesunde ungekün-
stelte Nahrung erhalten haben,
sehr dauerhaft zum Ueberwin-
tern werden. Die nemliche
Mischung von Erde nehme ich
auch im Spatjahr zu Anfüllung
ber Töpfe, worein die zu über-
winternde Stöcke gesetzt wer-
den, die aber vorher durch ein
Drathsieb geschlagen werden
muß. Die Erde, worein der
Saame gesaet wird, muß
etwas zarter, fetter und stark
mit Flußsand gemischt seyn.
ES kommt zum glücklichen
Bau der Levkojen alles auf gu-
ten Saamen an. Aber wie er-
hält man diesen? In allen
Gartenbüchrrn werden Regeln
V Zrr
und Mittel vorgcschr-cben, nach
denen man sich richten soll, um
Saamen zu erhalten, der viele
gefülte gebe. .ft
Der eine will, man soll nur
die Schoten nehmen, dre aus
Blumen, welche fünf Blätter
gehabt haben, entstanden stnd.
Ein anderer will nur die unge-
wöhnlich gewachsenen für ge-
schickt halten, gefülte daraus
zu erziehen.
Einige brechen die obersten
Blumen an jedem Stängel aus,
weil nur die untern gut seyn,
oder man kneipt wohl gar die
Schoten in der Mitte entzwey,
damit alle Kraft nur in einige
wenige Saamen komme.
Wieder andere rathen, man
solle den Saammen alt werden
lassen damit die einfachen Saa-
men vertrocknen.
Ferner, man müsse die stocke,
die man zu Saamenträgern be-
stimmt, das erste Jahr gar kei-
ne Blumen treiben lassen weil
sie noch nicht Kraftgenug hätten,
etwas taugliches hervorzubrin-
gen , und erst das zweyte Jahr
werden sie Saamen tragen,
der häufig gefülte gebe.
51* *» K
ES glauben auch manche,
die Veränderung des BodenS
und der Luft verursache das
Gefülltwerden, man müsse des-
wegen Freunde haben, mit de-
uen man seinen Saämen ver-
tauschen könne. Dieses Ver-
fahren nun ist wirklich gut,
nicht weil der Saamen durch
das Verschicken gefüllte Stöcke
giebt, wohl aber weil eine
Pflanze, die zu lange in einer-
ley Boden gebauet wird, aus-
artet und schwächlich wird,
aber ein in anderer Gegend ge-
zogener Saame, immer schö-
nere Pflanzen giebt, zumal,
wenn er in eine bessere Gegend
verschickt wird.
Von allen diesen Mitteln ist
eines so wenig, als das andere
zuverläßig, und es wird über-
haupt sehr schwer halten , ein
untrügliches Mittel; die Lev-
kojen zum Gefülltwerden zu
zwingen, auszufinden. Ich
habe von den oben angeführten
Mitteln alle diejenige versucht,
die nur einen Schein der Mög-
lichkeit vor sich haben; aber ich
kann von keinem mit Gewißheit
sagen, daß es einen Vorzug
vor dem andern habe, denn
man kann ein Jahr mit einer
solchen Probe glücklich seyn,
und bey dem nächsten Versuch
bekommt man kaum einige
gefüllte, zum deutlichen Be-
weise, daß unsere Wissenschaft
hierin noch sehr trüglich ist.
Das beßte Mittel, das mir
bisher bek ant worden ist, und
das mich noch nie ganz verlas-
sen hat, ist eben das , wovon
auch Herr von Diskau in fei-
nen Vortheilen zur Gärtnerep
ite Sammt, redet.
(Die Fortsetzung folgt.)
«• tt «*
3'5
Waldeckisches
ZkteMgtnz. Blatt
Dinstag den 6<« Oktober 1789.
*»gj■ '*■■ — --------- j: . , JL ..—■™i
Edittal- CitationeS und öffentlicher Verkauf.
F>emnach des Hofiuwelirer
Schott-!! Ehefrau ihres
Mannes mi Concurs meistbie-
tenb erstandenes Wohnhaus bis-
hierdm weder bezahlet, noch
mehrmals geschehener Erinne-
rungen ungeachtet, des schuldi-
gen KaufgeideS wegen hinläng-
liche Sicherheit gestellct hat,
und es daher erforderlich wird,
daß fo'ches HauS anderweitig
auf der Schotten Gefahr und
Kosten fubhastiret werde, als
wird zu diesem Ende Terminus
auf den Freyrag den 2zten Oct.
hiermit angefezt, wo Nachmit-
tags um z Uhr Kaufliebhabere
auf hiesigem Rathhause sich ein«
zufinven ihr Gebot zu thun und
dem befinden nach den Zuschlag
zu erwarten haben. Corbach,
am roten S-pt. »789.
Eommiffarius Bürgermeister
und Rath das.
DaS
314 MP $
DaS vorhin auSgebothene
Flammische rsiztel Gath samt
dem zur Wohnung eingerichte-
ten Theil des Flammischen Ne-
bengebäudes soll den loten ein«
stehenden Monatys OctobriS
zum lezten Mahl meistbietend ver-
steigert, uns bey dieser Verstei-
gerung auch der eintzelne Ver-
kauf verschiedener der besten
Flammischen Gutsgrundstücke
wiederholt versucht werden.
In Gemäsheit deS von
Hochfürstlicher Regierung un-
term r2ten dieses erhaltenen
Hochverehrlichen Auftrags, wer-
den hiermit alle und jede, so an
Wayl. Herrn Rath RothweilS,
und dessen vorhin verstorbenen
Frau Eheliebsten nachgelassenem
Vermögen ex quocunque capite
Anforderungen zu haben ver-
meinen, zu deren forderlamsten
liquidation auf den 241m inste-
hendenMonathS OctobriS, vor
Da die Passiva des verstor-
benen Conrad OrtS dessen Activ-
Vermögen weit übersteigen,
mithin der CsncurSproceS dar-
über erkant worden: als werden
sämtlich; dessen Creditoren hier-
durch edictaliter citirt, in dem
All liqulclanäum Lreclita auf
Kauflustige korben sich daher
besagten Tages Vormittags
gegen ro Uhr in der Fiannrn-
schen Behausung einzufinden
ihr Gebot,zw thun, unv sich
nach dessen Befund auf das ein
oder andere des Zuschlags zu ge-
wärtigen. Corbach und Arol-
sen den 29ten Sept. 178-.
ViZore Lommiluon>5.
W. Wiegand. W. Hagemaü.
mir in meinem l.yg>8 dahier zu
erscheinen , und das weitere zu
gewärtigen, edictaliter, und
unter der Verwarnung vorge-
laden daß alle m dreftm Termin
zurükbleibende ihre Ansprüche
verlieren, und damit nicht wei-
ter gehöret werden sollen. Arol-
sen den i;ten Sepr. 178?.
Aus Commißion Hochfürstsi
Regierung;
Th. Schumacher.
Mittwochen den rgten October
8. c. angesetzten Termins, so
gewiß Vormittags 9 Uhr auf
dem Rathhause dahier inPerson,
oder durch hinlänglich Bevoll- >
mächtigte zu erscheinen, ihre
Forderungen gehörig zu liquidi-
ren und zu ver-ficiren, oder zu
gewär-
Mf $ ** 315
arwAtigen, daß sie in Nicht- düngen den irten Sept. »789.
ecscheitmngsfall, von diesem Schultheis, Bürgermeister
Concurs gänzlich abgewiesen und Rath das.
werden sollen. Nieder-Wil« Mogk. Stracke.
Verpachtung.
Demnach zu anderweitiger dann Pacht'usiige an ermekde-
Unterthuung der Meyerei Twiste tem Tage Vormittags gegen 9
entweder auf Zeit- oder auf UKre alhier auf Fürst!. Cammer
Erb-Pacht nochmaliger Termi- erscheinen ihre Gebot thun, und
nutz auf Montags den i9ten nach Befinden sich des Zuschlags
. October anberaumet worden; gewärtigen können. Arolsen
Als wird solches zu jedermans den agten Sept. 1789.
Wißenschaft nochmahlen hiermit Aus Fürst! Waidcckl.
öffentlich betank gemacht da Cammer.
Beförderungen.
Herr Advocat Schumacher, als Secretarien bey Hochfürstl.
und Herr Advocat Stöcker sind Regierung.angestellt worden.
Zwirn tn kurzer Zeit weiß zu machen.
(aus dem Leibziger Intel!. Blatt)
K>as Geheimniß , den Zwirn
^ in kurzer Zeit weiß zu ma-
chen , bestehet darinnen, daß
man ihn, nachdem er gut ge-
äschert worden, 4 bis 6 Nächte
in heiße Seifensiederlauge leget,
dann allezeit im Fmßwasser wie-
der ausspület und auf die Blei-
che leget. Alsdann wird er wie-
der etliche Tage in heißer Lauge,
wozu aber noch viele kleinge-
schabte Seife kommt, geleget,
und im Flußwasser wieder aus-
gespület. Zum Beschluß leget
man ihn noch etliche Tage in
Molken oder Buttermilch, so ist
er
3i 6 MS« V E
er längstens in »4Tagen schnee- als im Sommer, nur brauchet
weis. Zum Bleichen darf er er etwas langer Zeit, weil Die
eben nicht allezeit auf Rasen ge- Sonne nicht so heftig einwirken
legetwerden. EingrünerZaun, und die schmuzig - feiten Theile
ein Beet Petersillie, Sallat rc. auflösen kann. Dieses meidet
ist zu dieser Absicht hinlänglich, zum gemeinen Besten ein Freund
Ja im Winter wird solcher auf der Wahrheit aus langer Er-
Schnee geleget eben so weiß, fahrung.
Beytrag zu der Methode, den Honig in Zucker
zu verwandeln.
^ch kochte ein halbes Pfund be Stunde gekocht, wieder
^ Honig mit einem Pfunde filtrirt, und zur gehörigen D'.cks
Wasser und zwey Unzen gepül- eingekocht. Durch diese wieder-
verten Holzkohlen, f die Kohlen holte Behandlung mit Kohlen,
vom buchenen Holze scheinen hatte der Honig nunmehr allen
hierzu die tauglichsten zu seyn,) eigenthümlichen Geschmack und
eine Stunde lang, seigete die Geruch verloren , und dagegen
Mischung durch Fließpapier, einen dem gelben Candiszuckee
und kochte das Durchgeseigete ähnlichen Geschmack angenom«
bis zur Honigdicke wieder ein. men, welches auch selbst viejem-
Dieser Syrup hatte zwar etwas gen gestanden, denn der Honig
von dem eigenthümlichen Honig- in Betracht seines Geruchs und
geschmack verlohren, doch hatte Geschmacks von Natur znwidec
der Syrup eine etwas dunklere war. Was die bräunliche Far-
Farbe, als der gewöhnliche so- be dieses Honlgsyrups bctrift,
genannte abgeschäumte Honig welche mir nicht allerdings da-'
zu haben pflegt. ES wurde da« bey ansteht, so glaube daß diese
her zu diesem etwas bräunlichen in Zukunft bey wiederholten
Syrup noch eine Unze Kohlen- Versuchen noch verschwinden
pulver gethan, die Mischung soll,
mit Wasser verdünnt, einehal- D. Buchholz.
Etwas
'EB> & d in
Von Erziehung nnd Behandlung der Levkojen.
(Fortsetzung.)
töflon bewühe sich vordersamst,
Saamen zu bekommen,
von welchem wenigstens nicht
allzuvieke einfache ausfallen ;
und das wirs so gar schwer nicht
seyn, weil man öfters bey dem
von Saamenhändlern gekauften
Saamen sehr glücklich ist. Hat
man nun eine solche willige Lev-
kojenart, so muß man, um
nicht »vieder davon zu kommen,
und ste, wenn es möglich ist
noch zu verbessern sehr sorgfäl-
tig behandeln und in Acht neh-
men. Man sucht sich zu diesem
Ende, in den letzten Tagen des
Augusts oder Anfangs des
Septembers, unter den Win-
terlevkojen schöne, große und
vorzüglich ganz gesunde ein-
fache Stöcke aus, sezt sie in
geräumige Töpfe und behandelt
sie, wie ich es in Her Folge bey
den gefüllten zeigen werde, und
wo möglich noch sorgfältiger
als diese. Wann sie nun im
Frühjahr zu blühen anfangen,
stellt man sie an einen sonnen«
reichen Ort, läßt sie außer den
Hauptstengeln an jedem Ast,
keine Nebenblumen tragen, nicht
aber aus der Ursache, als ob
diese unfähig wären , gefüllte
hervorzubringen, sondern weil
sie den Hauptzweigen zu vielen
Saft entziehen und dadurch
verursachen, daß aller Saamen
unvollkommen wird, auch sie an
der baldigen Zeitigung hindern.
Aus eben der Ursache bricht
man auch die obersten Blumen
an jedem Hauptstengelab, von
denen man vermulhen kann,
daß sie zu spät auf dem Wege
seyen um noch reif zu werden.
Herr von Dießkau widerräth
zwar dieses Verfahren, weil
dadurch der Saft zu sehr in sei-
nem Umlauf gchemmet würde.
Da ich aber noch nie den gering-
sten Schaden davon gehabt ha-
be, vielmehr mein Saame im-
mer sehr bald reif wurde: so
glaube ich nicht, daß diese Hem-
mung des Umlaufs des SaftS
ihnen schädlich sey. Ich habe
bey dieser Art Saamen zu zie-
hen, noch alle Jahr das Ver-
gnügen gehabt, sehr viele grfül-
te Levkojen zu erhalten; ja ich
kann sicher rechnen, daß unter
meinen ausgesetzten Pflanze»
immer die Hälfte oder zwey
Drittel gefüllte seyn werden.
Um von den Sommerlevkojen
guten Saamen zu ziehen, steckt
man
»i9 mt m w*
man in den ersten Tagen des
Märzes in einen Topf 3 - 4
Saamenkörner von einerley
Farbe, läßt sie alsdann darin
wachsen, bis sie sich zeigen, ob
sie gefüllt oder einfach sind, wo
man sodann die gefüllten aus-
hebt , um sie anders wohin zu
verpflanzen. Von den einfa-
chen aber läßt man Eine Pflan-
ze stehen und verfährt mit ihr,
wie mit den Winterlevkojen
Daß man von jeder Farbe auf
gleiche Weise Pflanzen ziehen
muß, versteht sich von selbst.
Mm: kann auch juuge Pflanzen
in Scherben versetzen: allein sie
werden dadurch in ihrem Wachs-
thum gehindert, sie blühen spä-
ter und selten wird ihr Saame
zeitig.
Wenn der Saamen auf diese
Art gezogen und reif worden ist,
Nimmt man ihn ab nnd hängt
ihn in einer luftigen Kammer
auf, bis er ganz abgetrocknet
ist , alsdann Hebt man ihn zum
Gebrauch unausgemacht auf.
. Daß von Saamen, der gleich
das erste Jahr ausgesäet wird.,
Oen so viele gefüllte Stöcke aus-
fallen, als von zwey- drey- und
vierjährigem, hab ich selbst die
Erfahrung gemacht. Man hat
keinen weitern Vortheil bei der
Aussaat eines alten Saamens,
als daß man weniger kränkliche
Stöcke bekommt, weil der un-
vollkommene Saamen, der ge-
wöhnlich solche schwächliche
Stöcke hervorbringt, austrock-
net und zum Aufkeimen untüch-
tig wird. Einfacher Saamen
der wohl zeitig ist, wird sich so
lange gut erhalten, als der ge-
fülltes Ein sorgfältiger Gärt-
ner wird aber doch niemalen
weder bey Levkojen, noch bey
andern Pflanzen, feinen ganzen
Vorrath von Saamen das erste
Jahr aussäen, .sondern immer
für das zweyte und wo möglich
dritte Jahr etwas aufheben ,
nicht daß sich der Saamen
durch die Länge der Zeit verbes-
sere , sondern weil man nicht
voraus sieht, wle die künftige
Erndten ausfallen, ob sie reich-
lich seyn, und ob der Saamen
gut und brauchbar werde.
Auch solche Sorten, die we-
niger willig sind, gefüllt zu wer-
den , lassen sich durch diese Be-
handlung, wenn ein paar Jahre
damit fortgefahren wird, dahin
bringen, daß sie reichlicher ge-
füllte geben. Daß man aber
ollenSaamcn, vergüt seyn soll,
von Stöcken ziehe, die in Tö-
pfen stehen, ist unumgänglich
nöthig, weil der Saamen tm
Lande
UM K zH
Lande nicht nur selten reifwird, mer, hinter die Fenster gestellt,
sondern nach vielen angestellten bis der Saamen anfängt aufzu«
Versuchen weniger gefüllte da- gehen, welches zwischen i«# rg
von zu hoffen sind. Tagen geschieht. So bald aber
die jungen Pflanzen her vor kom-
Wenn man nun mit der Er- men, müssen ste den Tag. twu
zlchung des SaamenS bekannt durch, wenn eö nicht eine allzu-
ist : so muß man auch wissen , widrige Witterung von fest#
wie die. Saat am besten zu be- verbietet. Der freyen Luft auS-^
stellen sey. gesetzt werden, damit ste sich
erstärken und man nicht zu sei--
Man füllet so viele Töpfe, nem Schaden unv Verdruß'
als man Sorten von Levkojen sehen müsse, wie ganze Töpfe
hat, mit Erve die ans einem voll der schönsten Pflanzen um-
wohlgebauten Gartenlande ge- fallen und verderben. Von
nommen , mit etwas Mistbeet- dem Tage der Saat an, muß
erde und mit dem sechsten Theil man fleißig nach ihnen sehen ,
Flußsand gemischt wird. Der daß sie nicht zu trocken werden ,
Topf muß in dem Boden eine und sie oft, niemalen aber stark
ziemliche Oefnung haben, da- begiessen. Insonderheit muß
mit das Wasser desto besser ab- man sich wohl hüten, die auf
laufen kann. Diese Oefnung dem Saamen liegende Erde ent-
wird mit einem Scherben, und weder durch starkes Begießen
der ganze Boden mit zwey wegzuschwemmen und dadurch
Queerfinqer hoch Flußsand be- den Saamen in seiner Lage zu-
deckt. 'Die Erde wird zuerst stöhren, oder so fest zu machen,
etwas festgedrückt, alsdann der daß der Saamen nicht hindurch
Saamen, jedoch nicht zu dicht, dringen könne, oder diePflan-
darauf gestreut, und ungefähr zen, wenn sie sich ja hindurch
zween Messerrücken dick mit zwingen, krumm werden, auch
Srde, unter der noch mehr mehrere Pflanzen ganze Stücke
Sand seyn muß, ganz locker dieser Erde aufheben und da-
bedeckt. Diese angesäete Töpfe durch ihre zarten Wurzeln cnr-
werden in ein ungeheiztes Zim- blößen.
(Die Fortsetzung folgt.)
Frucht»
up m? %
Frucht- Brod -Fletsch - und andere Preiste
vom vorigen Monat.
Arolsen. Corbach. lWildung. Mmgmngh. Pyrmont.
Früchte. den zoten ist nicht ringe- schickt. den 2zten den 24ten ^ [Den 2yten
£ rtl. gr. rtl. gr. rtl. gr. rtl. gr. rtl. gr.
e Weihen 0 0 S 0 6 8 - 0 8
§' Korn * 0 0 0 0 5 0 0 0 6
5 Gerste * i 0 0 0 r i8 0 0 s -> .
H Hafer « $ 0 + 2 0 0 0 2 12
i Erbsen - 0 0 0 0 4 0 0 t * *
s Bohnen 0 0 0 0 4 0 0 $ s <
WSaamen 0 0 0 0 6 8 0 0 7 i8
s Malz - 0 0 0 0 4 # 0 0 ;
Pf. et. gr ps Ps.Lt. gr.pf. Pf. Lt. gr. ps Pf. et. gr. pf. Pf. et. |r.»f.
Brodt - 13 4 2 - - 0 0 * I 20 i i 2 l6 2 t I - L -
Wecke , \ LJ.3 - 4 S * 0 t - 28 i i «20 I I 20 I -
das Pfund mgr. Pf mgr. pf. mgr. pf. mgr. pf. mgr. pf.
OiWerff. 2 4 * 0 2 4 r 4 3 -
Kudfleisch a 2 0 0 2 l x - 2 4
Kalbfleisch a -- 0 0 0 t a s 3 4
Hammelst. 2 4 0 0 2 2 2 2 6
Sch weinst. 2 4 $ 0 2 4 2 4 2 6
Rothew. ! 2 2 c 0 2 2 X X 2 4
Schweines. 5 » 0 fr 4 4 4 4 5 a
Nlkrcnftlt 5 » 0 0 4 4 4 4 4 4
Butter - 4 4 0 - j 6 -- f 5 -
igl.Brant. - 5 0 f 0 6 - 5 * 4
Es werden diese Blätter alle Dienstag in dem hiesigen Int.' Comt. ausgege-
ben und Vierteljährig mit i2 Mar. in Schatzungs-Währung bezahlt. Ein-
zelne Stücke kosten i Mgr. . Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Persohnen welche daö Blatt mithalten, wird so wie für die Bestel-
lung derer Land-Dothen aus - und zu dem Intel. Comt.nichts bezahlt. Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein quittirt.
«a> s s» z-l
Waldeckisches
Dinstag den 13™ Oktober 1789.
»Ulfe—1 ---------------------------------■■" ________LS^PO
Circulare aus Hochfürstl. Regierung.
ry dem Eindringen man-
cherley verdächtigen Ge-
sindels in hiesige Lande, und
bereits hin und wieder versuch-
ten diebischen Einbrüchen, ha-
ben Serenissimi Hochfürstliche
Durchlaucht, zu Erhaltung all-
gemeiner Sicherheit, die Ein-
schärfung der bereits unterm
zten May 1768 wegen Anstel-
lung der Tag und Nachtwach-
ten erlassenen Verordnung',
gnädigst zu befehlen geruhet:
In Gemasheit dieses gnädig-
sten Befehls wird daher gesam-
ten Stadt - und Amts Obrig-
keiten auch Grast, und adel.
Gerichten andurch aufgegeben,
nicht nur die richtige Abhaltung
der in Rescr. de Zken M.rp»768
verordneten Tag und Nacht-
wachten und Visitationen der
v
Z22 Mf ^ «|
abgelegenen Schäfereyen Müh- welche auf die pünctliche Ver-
len und einzelnen Höfe, aufs richtung dieser Wachten genau
fordersamste wiederholt einzu- zu invigiliren und die etwaige
schärfen — sondern auch noch Nachlaßigkeiten bey Strafe
außerdem in jedem Ort einige eigener Haft aufs fordersamste
zuverlaßige Männer anzustellen, anzuzeigen haben.
Oeffentlicher Verkauf.
Zur dritt- und leztmahligen bezielt. Daran sich also Kauf-
Versteigerung des von der lustige daselbst Vormittags ge-
Seel. Baumann und Sohn er- gen io Uhr einzufinden haben,
standenen Fieselevisch — modo Arolsen den zten Ort. 1789.
Zacharias Wagenerschen Hau-
ses und Gartens in Helfen wird V,'§ore LommilHonls.
hiermit Lagefarth auf den z»ten W. Hagrmann.
dieses in gedachter Behausung
Demnach des Hofiuwelirer Kosten subhastiret werde, als
Schotten Ehefrau ihres. Man- wird zu diesem Ende Terminus
nes im Concurs meistbie- auf den Frcytug den 2zten Oc'.
tend erstandenes Wohnhaus bis- hiermit angesezr, woNachmir-
hierhin weder bezahlet, noch tags um 3 Uhr Kaufliebhabcre
mehrmals geschehener Erinne- auf hiesigem Rakhhause sich ein-
rungen ungeachtet, des schuldi- zufinben ihr Gebot zu thun und
gen Kaufgeldes wegen hinläng- dem befinden nach den Zu chlag
tiche Sicherheit gestellet hat, zu erwarten haben. Corbach,
und eS daher erforderlich wird, am roten Sept. »789.
daß solches Haus anderweitig Eommissacius Bürgermeister
auf der Schotten Gefahr und und Rath das.
Verpachtung.
Demnach zu anderweitiger Erb-Pacht nochmaliger Termi-
Unterthuung der Meyerei Twiste nuS auf Montags den i9ten
entweder auf Zeit- oder auf October anberaumet worden;
’äSÄfr A Z2Z
Als wird solches zu jedermans erscheinen ihre Gebot thun, und
Wißenschaft nochmahlen hiermit nach Befinden sich des Zuschlags
öffentlich bekant gemacht da gewärtigen können. Arolsen
dann Pachtlustige an ermelde- den rgten Sept. 1789.
tem Tage Vormittags gegen 9 Aus Fürstl Waldeckl.
Uhre alhier auf Fürstl. Cammer Cammer.
Avertissement.
Da evdes unterschriebener wenn er mit seinen Pratensio-
nach einigen Wochen von hier- nen durchaus nicht weiter gehört
aus nach Rußland zu reifen ge- werden wird. Mengeringhau-
fonnen ist; so werden sich alle sen den 8ten October »78?.
diejenigen, die an demselben
eine Anforderung zu machen H. Wiegand,
haben möchten, hiedurch erin- Rußischkayserlicher Oberpastor
nert, dieses aufs fordersamste bei der Dom-und Ritterkirche
zu thun, und sich der prompte- in Reval, wie auch Director des
sten Befriedigung zu gewärti- Waysenhauses und Oberaufseher
gen. Nach dieser Zeit wird sich aller Armen Anstalten des Her-
dagegen ein jeder gefallen lassen, zogthums Liefland.
Beförderungen.
Bey dem Hosgericht haben Hofräthen, den Herrn Advocat
Jhro Durchl. den Herrn Cam- Dunker aber zum Assessor mit
merrath Wregand und Herrn Sitz und Stimme zu ernennen
Hofrath Waldeck zu wirklichen geruhet.
Mittel die Farben der Tücher und Zeuge zu problren.
Aas Hamburger Magazin probiren, ob sie acht sind, oder
^ giebt die Mittel, die Far- verschießen, auf nachstehende
den der Tücher und Zeuge zu Art an: Alle Farben nebst ihren
Schar-
3*4 ** «E
Schattirungen müssen nicht nur
ein frisches lebhaftes Ansehen,
sondern auch die erforderliche
Festigkeit und Damr haben.
Zuweilen fällt eine Farbe sehr
schön ins Gesicht, aber sie ver-
lieret sich bald, und man erfährt
mit Verdruß, daß sie nicht
acht gewesen ist. Dies zu prü-
fen , hat man jweperley Mittel,
natürliche und künstliche. Die
natürliche Farbenprobe bestehet
darinn, daß man das gefärbte
Zeug der Luft, dem Regen und
den Sonnenstrahlen aussetzet.
Hält die Farbe i* Tage darinn
aus, ohne sich zu verändern,
so ist sie ächt; wird aber durch
dieses natürliche Mittel wäh-
rend dieser Zeit eine merkliche
Veränderung darauf verursa-
chet , so ist sie für unächt zu hal-
ten. Weil aber diese Art etwas
beschwerlich, so hat man die
künstliche Farbenprobe erfunden,
wo man ein gewisses Siückgen
gefärbtes Zeug in gewissen schar-
fen Ingredienzien kochen läßt,
welche eben die Wirkung auf die
falschen Farben äußern, als die
Luft oder die Sonne. Es kön-
nen aber nicht alle Farben auf
einerley Weise, geprüfer werden.
Man theilet daher die Farben in
drey Classen, und bestimmt für
jede eine besondere Art von künst-
licher Farbenprobe. Die erste
Classe von Farben wird nämlich
mit Alaun, die zweyte nur
Seife, und die zte mit Wein-
stein probtret.
Die Probe mit Alaun, macht
man folgendermaßen: Man thut
einen Ort (Viertel»Kanne)
Wasser in einen irrdenen Topf
nebst einem halben Loth Alaun
läßt dies kochen, und thut denn
das Probestück von der gefärb-
ten Waare dazu, von wollenem
Garn nimmt man etwa ein
Quentchen zur Probe, von
Tuch ein vierecktcö Stückchen,
etwa zwey Finger breit. Dies
muß ungefähr noch $ Minuten
mit kochen, und wird denn in
reinem Wasser ausgewaschen.
Die Farben , die auf diese Art
probrrt werden, sind - Carmoi«
sin, Scharlach, Leibfarbe,
Vrolet, Ponceau, Pflrschblüt,
di« verschiedenen Gattungen von
Blau, und andere mit diesen
verwandte Farben.
Zur Probe mit Seife läßt
man etwa zwey Quentchen ge-
schabte Seife in einem Ott
Wasser kochen, thut denn das
Stückchen von der gefärbten
Waare, die man probiern will,
dazu, und läßt es ebenfalls fünf
M nuten mit aufwallen. Hier-
zu gehören alle Arten von Gelb,
alle
TM G E«
alle Arten von Grün, Zimmt- angestellet, nur muß der Wern-
braun und ähnliche Farben. stein vorher klar gestoßen wer-
den , damit er eher zergehe.
Die Probe mit dem Wein- Hierdurch werden alle Farben
stein wird auf eben diese Weise probirt, die ins Falbe fallen.
Don Erziehung nnd Behandlung der Levkojen.
(Fortsetzung.)
«V« Saat muß zu Anfang zeln nicht beschädige, oder sie
des Märzes geschehen, da- gebogen in die Erde bringe,
mit die jungen Pflanzen , so Ist eine Wurzel zu lang, um sie
bald man vor starken Nachtfrö- ganz gerade in das dazu ge-
gen sicher ist, in die dazu bestel- machte loch zu bringen: so kann
ten Beete versetzt werden kön- sie mit einem scharfen Messer
nen. Eine spätere Saat bringt abgeschnitten, niemalen aber
Den doppelten Nachtheil, daß nur abgerissen werden, weileine
Die Pflanzen zu der Zeit noch solche Wunde leicht fault,
nicht erstarkt sind, wann die Wer Platz genug hat, thut am
Erdflöhe zu wüthen anfangen, besten, seine Pflanzen Einen
und daß solche spat verpflanzte Schuh weit von einander zu
Stöcke sich im Spätjahr ent- setzen. Man hat den Vortheil
weder gar nicht, oder so spät davon, sehr große Stöcke zu
zeigen, daß das Versetzen un- bekommen, die sich auch balder
möglich ist. Sind die jungen zeigen, als wenn sie allzueng
Stückchen also hinlänglich er- gesetzt sind; und ein solcher gro-
wachsen: so müssen sie zu Ende ßer Stock tragt mehr und schö-
des Aprils weiter und in den nere Blumen, als drey andere,
freyen Boden im Garten ver- die um des engen Raums willen
pflanzt werden. keine Seitenäste getrieben haben.
Nach dem Versetzen müssen sie
Bey dem Versitzen muß man begossen und einige vor der
sich in Acht nehmen, daß man Sonne bedeckt werden, oder
den jungen Pflanzen die Wur- man schlämmt sie, nach der von
Hrn.
O-6 m? % *o
Hrn. vstk Dießkau gegebe» sucht. Sieht matt, daß sie m
nen Anweisung ein , daß beißt, gewachsen sind, so muß die Er-
man gießt gleich nach demVer- de, die durch dasEinschkämmen
sitzen so viel Wasser an sie hin, fest worden iß, wieder mit ei-
daß die Erde fest an ihre Wur- nem Messek aufgelockert werden,
zeln angespannt wird. Es ist Dieses muß «her mit vieler
dabey das starke Andrücken der Vorsicht geschehen, daß man
Erde an die Pflanzen, mit den ja den jungen Wurzeln nicht zu
Fingern, das ohnehin jeder, nahe komme, auch den einmal
Pflanze schädlich ist, überflüßig, angewachsenen Stock nicht wie-
ja man hat gar nicht nöthig, der losreiße. Dieses Auflockern
leine Pflanzen , wenn auch der der Erde muß den ganzen Som-
Tag noch so warm wäre, zu wer hindurch von Zeit zu Zeit
bedecken. Dieses Sinschläm- wiederholt werden , weil die
men, das bey dem Versetzen Erde durch das Begießen oder
aller und jeder Pflanzen angeht, durch starken Regen immer wie-
ist einer der größten bekannten der fest wird. Auch muß man
Vortheile in der Gartnerer. nie Unkraut unter den Levkojen
Ich habe schon die Probe ge- aufkommen lassen. Daß Be-
macht , Levkojen mitten in der gießen darf man auch nicht ver«
Flor zu versetzen und auf diese säumen, wenn es einige Zelt
Art einzuschlämmcn , und sie nicht regnet. Ich habe es sehr
haben beynahe gar nicht ge- gut gefunden, sie, wenn der
trauert. Tag sehr herß war, Abends mit
dem Spritzer zu übergießen,
•i Nun muß man fleißig nach der Sraub und das Ungeziefer
den versetzten Pflanzen sehen, wird dadurch von den Blättern
ob sie auch irgendwo Schaden adgewaschen und der ganze
leiden. Sie werden gerne von Stock erfrischet. Wer keinen
den Schnecken abgefrcflen oder Gartenplatz hat, kann zwar
von ihnen , wie auch von den auch dre Levkojen gleich im Früh-
Regenwürmern, unter die Erde jähr rn Töpfe setzen : Allein es
gezogen, und sie richten mehr erfordert weit mehrere Mühe,
Schaden an, als man fastver- und man bekommt doch nurkiei-
murhen sollte, wenn man sie ne Stöcke, die auch sehr selten
nicht durch fleißige Aufsicht auf sich zeigen, ob sie gefüllt oder
seine Pflanzen daran zu hmdern einfach werden.
Wann
«fr &
Wann nun der August komt,
muß man anfangen unter seinen
Levkojen nachzusehen, ob sich
noch kerne Knöpfe an ihnen fin-
den , die man untersuchen könne,
ob sie gefüllt oder einfach seyn.
Wer hierin recht geübt ist und
ein scharfes Auge hat, kann cs
schon sehen, wann die Knöpfe
kaum die Größe eines kleinen
Stecknadelknopfs erreicht haben.
Man untersucht nemlich ein sol-
ches Knöpfchen, indem man eS
mit einer Stecknadel aufmacht;
zeigt sich darin ein rundes Kör-
perchen, das bey einem leichten
Druck sich in mehrere Blättchen
zertheilt: so ist es das Kenn-
zeichen eines gefüllten. Bey
der Eröfnung eines einfachen
hingegen fallen immer gleich die
länglichten Staubfäden in die
Augen.
So bald mgn einen gefüllten
findet, hebt man sie sogleich
aus, um sie in einen Topf zu
versetzen. Hierbey muß man
aber alle Vorsicht gebrauchen,
weil das ganze Fortkommen des
Stocks auf dem rechten Ver-
sitzen besteht. Man nimmt
Töpfe, die Einen Schuh hoch
und wenigstens zehen Zolle oben
weit sind; größere Töpfe kön-
nen wohl gebraucht werden,
aber in kleinern leiden die Stöcke
Z27
aus mehreren Ursachen , die in
der Folge vorkommen werden,
Schaven.
Die Löcher in dem Boden der
Töpfe müßen mit etwas, das
nicht fault, mit Scherben oder
Steinen bedeckt werden. Nun
kommt zween Querfingec hoch
Flußsand, und dann die Erde,
die, wie ich oben gesagt habe,
am besten auS guter Gartenerde
mit etwas leimichter wilder
Erde gemischt, besteht. Bey
dem Ausheben des Stocks, das
mit einem Spaten vorgenom-
men wird, muß man wohl Acht
geben, daß die Wurzeln nicht
beschädiget werden. Ist nun
der Stock glücklich heraus, so
beschneidet man seine Wurzeln
nach der Größe des Scherbens,
aber fo , daß von den Haupt-
wurzeln, welche meistens sehr
weit abgeschnitten werden müs-
sen, keine den Scherben be-
rühre. Nun sieht man ihn
genau durch, ob auch die Wur-
zeln beschädigt oder schon ange-
fault sind. In beyden Fällen
müssen die Wurzeln, welche
Noth leiden, über dem Scha-
den , mit einem scharfen Messer
abgeschnitten werden; wie über-
haupt keine Wurzel, auch keine
kleine abgerissen werden darf.
Reicht aber die Fäulnis schon
bis
z-8 m? t
bis an den Stamm, so kann
man den Stock ohne Bedauern
wegwerfen, weil er in diesem
Fall niemalen den Winter über-
leben wird; wenigstens ist er
gewiß hin, so bald er im Früh-
jahr in die freye Lust kommt.
Hat man den Stock genau
durchgesucht, so stehet man,
wie viel Erve in den Topf ge-
than werden müsse, daß die
obern Wurzeln nicht über den
Topf heraus kommen oder nur
ganz seichte mit Erde bedecket
werden. Nachdem diese Erve
ein wenig festgevrückr worden
wird der Stock bey den Blat-
tern gefaßt und in den Topf
hinein gestellt, sodann der Topf
vollends mit Erde angefüllt;
man muß sich aber wohl vorse-
hen, daß kein leerer Raum zwi-
schen der Erde und den Wur-
zeln bleibe, weil dieses Faulniß
an den Wurzeln und also den
unvermeidlichen Untergang des
Stocks nach sich riehen würde.
Auch darf der Stamm niema-
len, weder mit der Hand, noch
mit sonst etwas, so stark berührt
werden, daß er gedrückt würde
weil er an einem solchen Ort
ebenfalls gleich anfaulen würde.
Nach dem Versetzen schlämmt
man den Stock ein, und zwar
so stark, daß man auf jeden
Topf ein Maaß Wasser gießt,
und stelltsie an einen schattigten
Ort, wo sie sich nach acht bis
zehen Tagen wieder erboten wer-
den. Unter dieser Zeit muß
man fleißig nach ihnen sehen, sie
um den andern Tag ein wenig
angießen, daß die Erde sich fest
zusammensetzt. Wenn man nun
sieht, daß sie ihre Blätter wie-
der anfangen aufzurichten, so
bringt man sie an einen Ott,
wo sie des Tages einige Stun-
den von der Sonne beschienen
werden, und endlich, wenn sie
sich völlig erholt haben , ganz in
die Sonne.
|2$
mtt m m>
WaldeckisOes
JllttMgtüZ. Blatt.
Dinstag den 2Ot-° October 1789.
Circulare
an Sämtliche Stadt» und Amts-Obrigkeiten,
auch gräfl. und adel. Gerichte.
ingezogenen Berichten nach ist
bey der diesjährigen spar-
samen Winter - Ernote, und
dem sich hin und wieder geäus-
ferttn Frucht - Aufkauf nicht
allein in ven Fürstl. Paderborni-
schen Landen eine allgemeine
Frucht - Sperre bereits verord
net, sondern auch im Fürstl»
Hessischen die Abfolgung der
Früchte in die benachbarten
Orte nur unter sehr engen Ein-
schränkungen vergönnt worden.
Wie man daher diesseits beydem
3?o «MP
auch in hiesigen Landen hin und
wieder bereits versuchten Frucht-
Auskauf und gänzlich erschöpften
alte« Vorrath alle Vorsicht an-
zuwenden hat, daß eS bey der
wenig ergibigen Wtnterfruchts-
Erndte nicht an diesem unum-
gänglichen Bedürfniß fehlen
möge; so wird Nahmens Sere-
nissimi nostri Hochfürstl. Durch-
laucht hiermit
ii> allen Amts- und Stadt-
Obrigkeiten, auch gräfl. und
adel. Gerichten aufgegeben, für
allen Dingen für die forverfamfte
Ergänzung der Dorfs - und
Städtischen Frucht-Magazine
besorgt zu seyn, und von dem
darin eingegangenen Frucht-
Bestand binnen zwey Monaten
längstens anhero zu berichten.
Und wie
2) Serenissimi gnädigster Wille
ist, daß von Empfang dieses an,
gegen die Fürstl. Paderbormsche
Lande reciproce das hiesige
Land gänzlich zugeschlagen;
so viel «S aber andere be-
nachbarte Lande betrift , aller
Roggen - tmd Weißen - Aufkauf
in großen Quantitäten ebenfals
gänzlich gehemmt, und nur der
Frucht-- Handel in geringern
Parthien, jedoch auch alsdann
mit der Einschränkung dahin ge-
stattet seyn solle, daß zuforderst
von der benachbarten Amts-
Obrigkeit eine Bescheinigung
des eigenen Bedürfnisses des
Käufers, und daß sochane
Früchte nicht zumverparthieren,
erhandelt worden, beygebracht
werde. So sollen sämtliche
Behörden auf den genauesten
Befolg dieser zum unverkenn-
lichen allgemeinen Besten ab-
zweckenden Anordnung bestens
wachen, und dergleichen nicht
Vergünstigte Frucht - Ausfuhr
bey Strafe der Confiscation
untersagen. Arolsen den Een
Ocwbec 178%
Fürstl. Waldeckl. zur Regie-
rung rc.
Oeffentltcher Verkauf.
Zur tmkt- und leztmahligen dieses in gedachter Behausung
V rsteigerung des -von der bezielt. Daran sich also Kauf-
Scel. Baumann und Sohn er- lustige daselbst Vormittags ge-
standenen Fiefelerlsch — modo gen 10 Uhr einzufinden haben.
Zacharias Wagenerschen Hau- Arolsen den ;tcn Ort. 178-.
fts und Gartens in Helfen wird Vigore Commissionis.
hiermit T-agefatth aus venz'ten W. Hagemann.
Dem-
Demnach des Hofiuwelirer
Schotten Ehefrau ihres Man-
nes im Concurs meistbie-
tend erstandenes Wohnhaus bis-
hierhrn weder bezahlet, noch
mchrmalS geschehener Erinne-
rungen ungeachtet, des schuldi-
gen Kaufgeldes wegen hinläng-
liche Sicherheit gestellet hat,
und es daher erforderlich wird,
daß solches Haus anderweitig
ems der Schotten Gefahr und
Derlohr
Zwischen der Meyerey Bül-
linghausen und Arolsen ist ein
hölzerner Pfeiftnkopf mit silbern
Beschlag worin ein mit Ringen
und silberner Kette, versehenes
Avant
Hr. Feldwebel Waldeck bey d,
Kosten fubhastmt werde, als
wird zu vielem Ende Terminus
auf den Freytag den 2;ten Ocr.
hiermit angefezt, wo Nachmib»
tags um 3 Ubr Kaustit-bhabere
auf hiesigem Rakyhause sich ein-
zufinden ihr G bot zu thun und
dem befinden nach ven Zu chlag
zu erwarten haben. Eorbach,
am roten Sept. >789.
Eommiffarius Bürgermeister
und Rath das.
e S a ch e n.
Röhr befindlich, verlob renwov'
den. Der Finder wolle solchen
gegen ein gutes Douceur «m
Intelligenz- Comtoir wieder ab-
geben.
e m e n t.
r Landmiliz zum Fähnrich.
Gin schnelles und sicheres Amrlöschungsmitttl.
(Aus den Westphäl. Beyträgen zum Nutzen und Vergnügen.)
K^ies Mittel, welches in des lichen Gewißheit, zur alkgemei-
*** Herrn Bergrath Crel sche- nern Kenntniß gebracht zu wer»
mischen Anna lew bekani gemacht Len. Thon uno Lehmen, dev
wird , verdient seiner Einfach- allenthalben zu haben ist, wird!
heit wegen, sowohl, a s auch mit Wasser verdünnet, und
wegen feiner höchste wahrjchein- diese verdünnte Fiüßkgkeit, durch.
Schau-
zzs WA & MA
Schaufeln, oder auf andre
schickliche Weise, in das Feuer
geworfen : so wie das Wasser
verdampft, wird der Lehmen
eine harte Rinde um das Holz
bilden, und indem dadurch der
Zugang der Luft gehemmtwird;
muß dem weitern Fortbrennen
norhwendig Einhalt geschehen.
Würde der Lehmen durch eine
leichte Veranstaltung von de-
nen, damit untermengten Stei-
nen nnd gröbern Theilen abge-
schlämmet ; und der feinere
Schlich, an denjenigen Oettern,
wo die Wasserzuber neben den
Feuerfprützen stehen , in einem
besondern Zuber aufbehalten;
so könnte davon auch in denen
Sprühen Gebrauch gemacht
werden; und würden, nach
gelöschtem Feuer, die Röhren
und Schlangen, durch reines
Wasser von dem, noch feuchtem
Lkhmschlich leicht wieder gerei-
nigtwerdenkönnen. Die Theorie
spricht für die Güte dieses Mit-
tels : Es käme nur auf eine ein-
zige Probe an, um es allgemei-
ner zum Besten des gemeinen
Wesens anzuwenden.
Von Erziehung nnd Behandlung der Levkojen.
(Beschluß )
(jSstö Begießen darf man zu October oder gar noch später
der Zeit nie versäumen, versetzt werden, die träumen
weil die zarten Wurzeln, welche lange, wachsen, wenn es ja
sie bey ihrem frischen Anwach- geschieht, doch vor dem Winter
sen treiben, gar leicht wieder nicht recht an, und machen den
verderben. Die Stöcke, welche Winter hindurch noch so viele
im August und September ver- Mühe, als die andern, und
setzt werden, werden alle bald selbst im Frühjahr geht noch
und ohne daß leicht einer ver- mancher von ihnen aus. Wer
dirbt, anwachsen, es sey denn, also mit seinen Levkojen zu spät
daß er vorhin schon kränklich ge- auf dem Wege ist, der thut des«
wesen, oder durch einen Zufall ser, er setzt Anfangs Septem-
oder Nachläßrgkeit sein Ende bers drey bis vier von seinen
findet. Weiche aber erst im Stöcken in Einen Scherben
und überwintert sie auf diese
Weift, Mil sich alsvann im
Frü/ahr die gefüllten davon ohne
Gefahr versetzen-lassen. Die
gut angewachsenen läßt man lim
Garten stehen, bis sie einige
Reife ausgestanden haben, da-
mit sie etwas abgehärtet werden.
Ich lasse sie o lange im Garten,
brs ich befürchten muß, die
Scherben möchten durchfrieren.
Diejenigen aber, welche sich
noch nicht völlig von dem Ver-
setzen erholt haben, müssen frü-
her in das Winterquartier ge«
bracht werden, weil, wenn sie
einen Reif aushalten müssen,
an kein Anwurzeln mehr zu
denken ist. Wenn aber einmal
wirkliche starke Kalte einbricht,
so muß man alle ohne Unter-
schied unter Obdach bringen.
Wer ein Gewächshaus hat,
dem ist freylich viele Mühe
erspart. Da aber die wenig-
sten Blumenfreunde diese Be-
quemlichkeit haben, und manche
sich sehr einschränken müssen: so
muß man auf andere Mittel
denken, seine Pflanzen ohne
Schaden zu überwintern. Ich
bediene mich hiezu mit gutem
Erfolg einer luftigen, geräumi-
gen Kammer, in dieser werden
einige Tage, ehe die Pflanzen
dahin gebracht werden, Thüren
und Fenster aufgemacht, daß
m* m
sie ganz von aller duwpfigten
Lust geremrget wird; und nun
weideü darin die Stöcke, so
weit als möglich, von einander
gestellt, und die Fenster den
Tag hindurch aufgemacht, da-
mit sie recht abtrocknen, und
auch nicht auf einmal von der
freyen Lust abgewohnt werden.
In dieser Kammer bleiben sie so
lange stehen, bis die Kälte so
heftig wird, daß selbst in den
Gebäuden die Erve in den Tö-
pfen stark gefriert, und dann
bringe ich sie in einen Keller
oder Gewölbe. So lange sie
in der Kammer sind, werden die
Fenster alle Tage einige Stun-
den , nachdem die Witterung
es zuläßt, auch Tag und Nacht
aufgemacht. Auch können,
wenn es ein warmer Tag ist,
die Stöcke den Tag hindurch
auf Stockbreter vor die Fenster
hinaus gestellt werden. Ich
wechsle hiermit bey meinen
Stöcken ab, weil ich nicht Platz
genug habe, alle auf einmal
hinauszustellen. Auch begieße
ich meine Stöcke, so lange sie
noch in der Kammer sind, ohne
Bedenken, so bald ich sehe, daß
sie es nöthig haben. Denn es
ist ihnen eben so schädlich, wenn
man sie im Winter, nach der
allgemeinen Regel der Gärtner
und Gartenbücher, gar nicht
begießt/
ZZ4 VSK G
begießt, als wenn sie zu viel
begossen werden. Um ihnen
also auf keine Art Schaden zu
thun, nehme ich das Wasser
nicht ganz kalt und hüte mich
sorgfältig, den Stamm nicht
naß zu machen, auch gebe ich
ihnen nicht zu viel Wasser auf
einmal. Im Keller ist es selten
nöthig, weil dieser Aufenthalt
gemeiniglich nicht lange wahret;
doch wenn es seyn muß, kann
es auch hier mit Vorsicht , je-
doch im geringern Maas ge-
schehen. So bald nun die hef-
tige Winterkälte nachgelassen,
und man gegründete Hoffnung
hat , baß sie nicht mehr in die
Hauser eindringen werde, wel-
ches-meist schon im Februar oder
Marz zu erwarten ist , werden
sie wieder in die Kammer ge-
bracht. Hier muß man sie wie-
der einige Tage stehen lassen,
che die Fenster geöfnet werden.
Nach und nach laßt man ihnen
aber wieder frische Luft zu.
Wer sich die Mühe geben E,
oder Gelegenheit hat, sie nun
allemal den Tag hindurch unter
die Fenster zu bringen, der wird
zu seinem Vergnügen sehen,
wie ihnen die FrüMingssonne
und warmer Regen so behag-
lich sind. Wenn man auf diese
Art- mit ihnen verfährt, On-
wb* sie bald gauz in den Gar-
ten gebracht werden. Die,
welche von ihnen ins freye Land
versetzt werden sollen, können
im Marz oder April, je nach-
dem die Frühiingswitterung eö
zulaßt, dahin gebracht werden.
Man muß aber bey dem Ver-
setzen Acht geben, daß wo mög-
lich die Erde an den Wurzeln
bleibt. Man kann sie auch samt
den Töpfen in die Erde eingra-
ben. Es ist dieses Verfahren
insonderheit in solchen Gärten
gut, wo das Wasser schwer zu
bekommen ist Welche aber in
Scherben bleiben und nicht ein-
gegraben werden tollen, bey de-
nen wird die obere Erve in den
Scherben , bis auf die obersten
Wurzeln mit einem Messer vor,
sichtig herausgethan, uns dev
Scherben imtguler frischerErde
angefüllt. Dieß muß alle 4 bi s
6 Wochen geschehen , damit der
Stock immer frische Nahrung
erhalte. Das Begießen darf
nie unterlassen werden, weil
der Stock sonst gleich in seinem
Wachsthum gehindert wird-,
unD cinLevlojenstock ist bey wab-
mcn Werter nicht mit einem-
male zufrieden , sondern er will
Morgendö unoAbenvS getränkt
seyn, wie überhaupt diese Man-
zengattung die Feuchtigkeit im
Sommer liebt, wobey man
aber doch auch Nicht zu viel
thun muß. UmdcnTricbbevden
Levkojen zu vermehren, kann
man sie von Zelt zu Zeit mit dem
Abwasser von grünen Kräutern
begießen; cs ist dieses Abwasser
dasjenige, womit Spinat,
«Bürste., Mangold u. d. gl.
vor dem Kochen abgebrühet
worden. HiervW nimmt ma«
unter Ein Maas frisch Wasser
Emen Schoppen und begießt
seine Stöcke Abends, niemals
aber Mvrgends damit, weil es
wenn di« Sonne gleich darauf
scheint, übelriechend wird und
Ungeziefer herbep zieht.
Man kann zwar Levkojenstöcke
einige Jahre erhalten, allein ihr
erstes Jahr hat unendlich viele
Vorzüge vor den folgenden; sie
machen keine so vollkommene
Blumen mehr, werden.hohe,
übel aussehende Stöcke, und
machen den Winter hindurch
weit mehr Mühe, als die frisch
gezogenen. *)
Es ist eine wirkliche Zierde ei-
ner Levkojenflor, wenn unter
derselben auch von allen Farben
G 9* m
pjcoitirte. mit weiß gemischt«
Blumen sind. Ich habe lauge
in den Gartenbüchkkn, aber mu
mer Vergeblich gesucht wodurch
dieses Picottittwerden bewiett
werden könne, und so oft ich m
einem Garten dergleichen an ge,
troffen., habe ich mich sorgfältig
nach der Art der Behandlung
erkundigt. Allein, entweder
sahe mich der Gärtner mit einer
sehr geheimnißvollen Miene an,
und sagte mir etwas Falsches ,
oder man gab es einem bloßen
Ohngefahr Schuld. Und ich
glaube wirklich, daß mancher
die Ursache des PicottlrtwerdenS
feiner Stöcke selbst nicht gewust
hat. Durch ein Ungefähr bin
ich aber doch endlich belehret
worden, wie man alle und jede
Stöcke dazu bringen könne,
und ich sorge nun gleich im
Spätjahre beym Versetzen da-
für, baß einige von jeder Farbe'
dazu zubereitet werden. Ich
mache es auf folgende Art:
Wenn ich nach der schon be-
schriebenen Art den Topf mit
etwas Erde gefüllt habe, und
nun den Stock in denselben hin-
ein-
*) Der Herausgeber des Portefeuille hat einstens drey Jahre einen kevko«
jenstcck in freyer Lnst durchwintert, und ihm nur dieß eine Strvhbe»
dcckung gegeben. Er ward stark lind man kennte ihn mit Recht eirett
kevcoienbanm nennen. In Ansehung seiner Blumen aber verkehr er
nichts von seiner Schönheu, «nd jedermann, der den Strek sahe, de,
wunderte ihn.
W «D O KD
einstelle, so nehme ich aus ei- beynahe ganz verlieren und
nem Gewölbe , wo die Erde schmutzig weiß werden. Den
stark mit Salpeter geschwängert Stöcken bringt dieses Verfah-
ist, ein paar Hände voll Erde, ren nicht den geringsten Scha-
und drücke sie gelinde an die den.
Wurzeln an, unv dann wird
der Topf mit gewöhnlicher Erde Wer den ganzen Sommer
angesüllt. Auf diese Art fehlt es hindurch und bis in den Herbst
mir nun niemals mehr an picot- eine Levkojenflur haben will,
tirteg Stöcken. Man muß muß mit den Blumen nicht ger-
aber Nicht zu viel Erve aus dem zig seyn, sondern seinen Stök-
Gewölbe nehmen, weil sonsten ken solche fleißig abnehmen,
die Levkojen ihre Grundfarbe
Dinstag den 27^° October 1789.
»■ ■ —— ■ ..... ............-- — - ' —fo-
Aus Hochfürftlicher Regierung.
Au sämtliche Städte und Aemter.
P. P.
a die unbedingte Frucht«
sperre Fürst!. Paderborni«
scher Setts nach der bey Uns
eingegangenen Nachricht wie-
derum zurückgenommen worden
ist; so soll es mit vielem Lanve
gleich anderen, der Vorschrift
im vorigen Qrculari gemäs ge-
halten , mithin diese Abände-
rung, da wo eS nöthig, bekant
gemacht werden. Arolsen den
riten Octobris >78-.
Fürst!. Walveck. zur Regie-
rung K*
O.ffmt-
Oeffentltcher Derka uf.
FreytagS den 6ten instehen« woselbst sich also Kauflustige
den MonatS NovembriS sollen Vormittags gegen io Uhr ein,
auf hiesig städtischer Gerichts, zufinden haben. Arolsen den
Stube einige Kisten mit Syra- roten Octob. »78?.
cuser Wein zum besten der Ar,
men öffentlich, gegen gleich Aus Commißion Hochfürstl.
baare Zahlung in hiesigerSchei- Regierung,
demüntz, versteigert werden; W. Hagemann.
Zur dritt- und leztmahllgm bezielt. Daran sich also Kauf-
Versteigerung des von der lustige daselbst Vormittags ge-
Seel. Baumann und Sohn er- gen io Uhr einzufiaden haben,
fiandenen Fieselerifch — mo6o Arolsen den zten Oct. 1789.
Zacharias Wagenerschen Hau-
se- und Gartens in Helfen wird Vigore Commissibnis.
hiermit Lagefarth auf den 31 ten W. Hagemann.
Achs in gedachter Behausung
Von Rrttung des Viehes bey Feuers» Gefahr.
f§s ist schon vielmals- die Rede gemeiniglich so enge, daß schon
^ gewesen, wie man das Vieh diese Umstände es höchlich «r-
bey Feuersgefahr am füglichsten schweren, ihrer viele, oder alle,
retten tönte. Ich wil mich hier aus dem Stalle zu bringen,
besonders nur auf die Schaafe
eintasten. Was ich davon sage, Sie und andere Arten de-
wird man leicht auf das andre Viehes haben zwar die größte
anwenden können. Furcht für dem Feuer, aber auch
den Trieb, bey jeder Gefahr ih-
Die Schaafe stehen in einem rem Stalle zuzulaufen, oder ihn
fo kleinen Raume beisammen, nicht verlassen zu wollen. Dieser
Md da-Thor zum Ausgange ist Trieb ist sogar stärker als jene
Furcht:
Fürcht: denn sie laufen dem
Stalle tu, oder wiedersetzen sich
dem herausbringen, ungeachtet
er brennt. (*)
Die Leute welche das Vieh
retten wollen, versehen es immer
dadurch, daß sie mit heftigen
Schreyen, auch wohl Schlägen,
das Austreiben vornehmen.
Dieses vermehrt die Bestürzung,
de-McheS, und machte-noch
ungelenksamer.
Ich weis keine bessere Regeln
zu empfehlen, als daß man
1. Das Horn - oder Pferde-
vieh, sobald eS schleunig gelöset
worden, gleichwie die Schaafe,
durch den gewöhnlichen Zuruf,
dessen man sich beym Austreiben
bedient, den Stall zu verlassen
locke.
2. Daß man ihnen das an-
genehmste Futter, welches man
nur bey der Hand hat, auf dem
Wege bis dahin streuet, wo
man sie bleiben lassen will, wel-
ches am besten eingezäumte
** 13?
Platze oder ahgelegne vermachte
Höfe sind.
So reff» te vor einigen Iah.
renein Schäfer, alSzurNachts-
zeit schon das Dach M Stalles
über und über brannte, sein
sämmtliches Vied dadurch, daß
er und seine Frau ihre ent-
blößten Arme mit Salz
bestrichen, die Schaafe daran
lecken ließen, und ihnen auch im
Fortziehen immer häufig Salz
auf den Weg streueten.
Den Einfall, welchen ich neu-
lich lasdaß man bey Gewit-
tern die Schaafe aus dem Stalle
ins Freye bringen sollte, kann
ich eben nicht billigen. Nach
allen Erfahrungen drängen die-
selben eines Theils sich aus
Furcht für Blitz und Donner
enge zusammen, und wir haben
mehrere Beweise, daß der Blitz
durch Menschen oder Thiere,
welche einander berühren, fort-
gehet. Andern Theils nimmt
der Büß die Schaafe mehr als
andre Geschöpfe an: wie denn
neuer-
<*) ES ist sonderbar, daß man einen ähnlichen Trieb bey Kindern findet.
Wenn fit nahe an Fahrwegen sind, und vor einem Wagen sich flüchten
wollen , so eilen sie auf die Gefahr , ihr zu rnrk mmen , queerüber,
wofern ihre Wohnnng auf der enkgezenjirhknoen Seite liegt. Dieses
hat ichon manches Unglück verursacht.
340 MF Äk MB»
neuerlich 2 kleine Herden im
Freyen durch den Blitz getödtet
wurden; ältere dergleichen Fälle
zu geschweige».
Wollte man ja seine Schaafe
ins Freye bringen, so müßte
man sie, aber ja nicht durch
Herumjagen, sondern allenfalls
durch ausgeworfneS Salz, sehr
zerstreut halten.
Sonst wollte ich fast dafür
stehen, daß in einem Schaaf-
stalle, welcher mit Ziegeln ge-
deckt ist, und wo, si> wenig als
mög ich, die Thore, Kappfen-
ster rc. offen stehen, der Blitz
nicht schlagen, wenigstens nicht
zünden wird.
Gemeiniglich trift er den Gie-
bel (N, ich rede von einem Zie-
gelgebäuve,) und gehet daran
herunter. Findet er da eine
Oefnung, aus welcher, und bey
Gewittern mehr und dichter als
sonst, der Dunst des Viehes,
Futters rc. hervordringt, so
wird ihm das zur Leitung nach
dem Inwendigen : und nun ist
das Unglück da. Von Scheu-
nen gilt daß nämliche.
L. Int. Bl. v. d
Sollte ich einst mehrere Muße
haben, werde ich diese und meine
übrigen Erfahrungen von Ge-
wittern umständlicher bekannt
machen.
Nur eines will ich erwähnen:
Der Gedanke von sogenannten
kalten (Schlägen ist ganz falsch.
Alle Schläge zünden, wenn sie
eine Materie finden, welche
durch Friction entzündbar ist.
Darum ist unter 100000
Schlägen, welche Strohdächer
trafen, gewiß keiner, welcher
nicht zündete. Und bey den
höchstwenigen Fällen, welche
ich ', aber nur ganz neuerlich,
vom Zünden unter Ziegeldächern
weiß, waren eigne Ursachen das
zu, nämlich eben daö Offenste-
hen der Thore rc.
Und niemand verlache mich ,
daß ich beym Blitze kein Feuer,
sondern die Friction, als die
Quelle des Zündens, und das
Leuchten, oder das Feurige,
nur als Wirkung annehme.
Kann ich mein obiges Verspre-
chen halten, so mag man von
meinen Gründen urtheilen.
. I. Nro. 44.
Ueber
O fii 541
Ucl'kL die DorherverkündigLMZ der WÜterMg.
hat Hr. 6e I-uc vollkom-
^ men R cht, wenn er be-
hauptet, i^ß wir me zu einer
gewissen Vorherverkündigung
künftiger Witterung auf dem
festen Lande gelangen werden.
Hienge dieselbe uur etwa von
2 oder 3 Ursachen ab: so wäre
es vielleicht möglich, den Effect
Dieser wirkenden Ursache in
Rücksicht der Stärke, Dauer
und der Zeit der Greignung zu
berechnen und richtig zu bestim-
men. Da aber eine fast unzähl-
bare Mnge eintretenden Haupt-
mw-Nebenumstände die proble-
matische Frage abändern; so
kann schwerlich eine dccisive und
gewisse Amtwort erfolgen. Aus
weitgtstrcckten Meeren, wo in
bestimmten Jahrszeiten der Ein-
fallswinkel der Sonnenstrahlen,
und mithin die Wirkung dersel-
ben unveränderlich bleibt, wo
weiter nichts , als Wasser von
einerley Art durch AuSbünstun-
gen in die Höbe gehoben, und
wo endlich der Zug dieser Dünste
Durch kleine entgegenstehende
Berge und Waldungen , der-
gleichen auf dem festen Lande
geschieht, unterbrochen werden
kann» wurde es dem Schiffer,
durch vieljährige Erfahrungen
geleitet, leichter, die herrschen-
den Stürme und Winde in be-
stimmten Jahrszeiten zum Vor-
aus wahrzusagen; und gleich-
wol machen die MeereSgegendcn
in der Nähe großer Inseln,
schon merkliche Ausnahmen von
den fcstgesitzten Regeln. In-
zwischen habe ich immer ge-
glaubt, daßdieGabe, die künf-
tige Witterung nur eines einzi-
gen Jahres mit vollkommener
Gewißheit zu bestimmen , dem
von verderblichen Leidenschaften
beherrschten Menschengeschlechte
eben so nachiheilig seyn würde,
als die Ausschlüsse aller übrigen
künftigen Schicksale der Men-
schen. Das hiervon zu hoffende
Gute wird gewiß von dem weit
zahlreichern Uebel, welches hier-
aus folgen würde, verschlungen.
Theurung und wohlfeile Zeit ge-
hören zu den großen Triebrä-
dern , wodurch sowohl das
Gleichgewichte zwischen den un-
terschiedenen Ständen der Men-
schen, zum Glücke des Ganzen,
richtig erhalten wird, als auch
mancherley heilsame moralische
Wirkungen hervorgebracht, oder
auch großen sittlichen Verderb-
nissen auf einmal, und zwar
auf da- wirksamste, Einhalt
gethan wird. Auch in dem
fruchtbarsten Jahre würde der
geitzige
m WA
geitzige Mensch, wenn er das
bevorstehende dürftige Erndte-
jahr mit Gewißheit voraussähe,
seinen Nebenmenschen, durch
selbst erhöhte Fruchtpreiße d: ü
Sen und unterjochen. Und
hatte nicht selbst die göttliche
Bekantmachung der »jährigen
Witterung in Egypten, als wo-
durch Gott anderweitige große
Absichten, und besonders durch
Erhaltung seines Stammvolkes
erreichen wollte, die traurige
Folge, daß, nach Anzeigung
einiger Geschichtschreiber, die
ägyptischen Unterthanen, das
Eigenthum ihrer sämmtlichen
Ländereyen in den 7 theuren
Jahren an Pharao verletzen
und ihre vorher freye Besitzun-
gen in beschränkte Cammergüter
verwandeln mußten? Bey die-
ser Gabe der unfehlbaren Wit-
terungsweissagungcn würdendie
Folgen noch weit beträchtlicher
seyn. Dank sey es übrigens
den Bemühungen der Natur-
forscher, die dieses Räthsel auf-
zulösen bemüht gewesen sind.
Sind sie auch »n Erreichung
ihres Ziels nicht ganz glücklich
gewesen: so haben sie doch gleich'
sam unterweges sehr viele und
heilsame Entdeckungen gemacht,
welche zur Erweiterung nutzba-
rer Kenntnisse vieles beygcira-
geü haben. Die gesuchte Gabe,
die Schicksale der Menschen
aus der Stellung der Sterne
zu weissagen, schuf oder erhielt
wenigstens die Astronomie, und
der Wunsch, unedlere Metalle
in edlere zu verwandeln, brachte
eine ganz eigne Wissenschaft,
nämlich die Scheidekunst hervor
und bereicherte die ganze Arze-
neygelahrheit mit den herrlich-
sten Erfindungen. Man stöhre
also die Naturforscher in der
Untersuchung, aus der gegen-
wärtigen Witterung die künf-
tige zu bestimmen, keineSweges;
aber ich glaube mit völliger Ue-
berzeugung, der Beherrscher deS
Ganzen, werde sich nie hinter
den Vorhang sehen und gleich-
sam diese göttliche Regalien,
zum Nachtheile ferner Geschöpfe
aus den Händen nehmen lassen.
Bey dieser dem Naturforscher
mit Recht gegönnten Freyheit,
zu untersuchen und unbekannten
Wahrherten nachzuspüren, wäre
cs hingegen doch den ökonomi-
schen Collegiis eines Landes wohl
vergönnt und anzurathen, da-
hin zu jehen, daß Witterungs-
weissagungen den Volksblattern
und öffentlichen Zeitungen eines
Landes niema s emverleibt wür-
ben, indem einfältige Menschen
durch dieWen nur:allzu ofte
zum Nachtheil ihrer Feldarbeiten
irre gemacht werden.
Vom
MV M MV z^z
Dom Nützen Ui gemeinen W.OÄ in Absicht auf-re
Gefunohett des Maschen.
Z^ey vielen Landleuten ist eS
eine übel eingeriffene Ge-
wohnheit, daß viele in dem
Branteweintrinken eine Art
Wollust finden, die sie oftmals
bis aufs äußerste treiben, und
niemand bedenket, wie groß der
Schaden sey, den er sich dadurch
zusüger. Eine gewöhnliche Fol-
ge ist, daß es in seiner Haus-
haltung gemeiniglich febr unor-
dentlich zugehet und er seiner
Gesundheit dadurch schadet.
Niemand ist so sehr sein Freund,
daß er ihm solches zu Gemüthe
führet , sondern mancher freuet
sich, wenn er den Bauer tau-
melnd dahin schwanken siehet.
Besser würde es mit ihm stehen,
wenn er bey dem Getränke
bliebe, das er ohne alle Kosten
haben kann, das seiner Gesund-
heit so heilsam ist , aber zu den
unerkannten Wohlthaten des
Höchsten gehöret, ich meine —
das Wasser. Es vereinigt das-
selbe in sich alle Absichten der
gewöhnlichen Getränke. ES
kühlet; es erfrischt; es löscht
den Durst ; es ist dünne und
helle um die nährenden Theile in
die kleinsten Gefäße hinein zu
führen; es ist ein Getränke,
das in sich selbst zur Regel die-
net, weil so leicht Niemand m
die Versuchung geräth, mehr
davon zutrinken, als er nöthig
hat. In den ersten Weltalkern
belohnete es seine Freunde mit
einem hundertjährigen Atter
und mit mehrern Jahrhunder-
ten ; folglich auch mit Stärke,
Gesundheit, und mit einer ge-
meinnützigen Munterkeit. ES
rst in allen Weltstrichen zu Was-
ser und zu Lande, zu Verdau-
ung der vermischten Speisen
fowol, als des Grönländischen
Seehundsteisches, die tüchtiM
unter allen Flüßigkeiten, indem
gegohrne und geistige Getränke
die Fettheite auflösen, und dar-
aus Materien machen, die die
Natur durch eine, ihr allein
überlassene Gährung, zu ma-
chen, dieAbsicht hatte. Selbst
der Hunger, dieser mechanische
Genius des Menschen, wird
durch die geistigen Getränke
berauscht, und außer Stand
gesetzt, sein Amt zu verrichten.
Es mangelt den Brantweintrin-
kern an diesem ersten Thierin-
stinkte, und dieser kann, ohne
Wasser zu trinken, nicht wieder
rum Leben gebracht werden.
Starke.
344 WA
Starke, gegohrne Getränke
verursachen Zittern, Lähmung,
Schkagfluß, Schwindel, Kopf-
schmerzen, Gicht, güldene Aver,
u. s. w. Alle diese Uebel hebt
das Waffertrinken, und wir
können solches daher dem Land-
mann und einem jeden andern
nicht genug empfehlen.
Das Wasser stärket den Ma-
gen, indem eS die Fasern und
Gefäße desselben, vornemlich
aber den Schleim, abwäscht,
und den Fasern die ursprüngliche
Kraft sich zusammen zu ziehen,
und die Speisen weiter zu schie-
ben, wiedersieht, ohne daß
man nöthig hatte, Feuer über
sie auszugießen. Das Gesicht
wird dadurch geschärft, weil es
die Schleimtheile und Schärfe
auflöset und ausführet. Es
belebt olle Sinne, und es wü-
schet alle Ausgänge des Körpers
aus, ohne das Blut zugleich
mit hitzigen Hopfentheilen, meh-
ligen Maljtheilen und geistigen
$ 9M>
Gerinnungen anzufüllen. In-
sonderheit führet es die Scharfe
der Galle durch die Nieren- und
Harnblasengänge täglich etliche«
male, sonderlich aber des Mor-
gens aus. ES kühlet die natür,
liche Hitze des Blutes am besten
ab, da sich hingegen das Blut
von geistigen Getränken ent-
zündet, entzündetes Blut ader
übeleVerdauung, allerleyAus-
fchläge und Geschwüre, Fieber
und eine Menge Stockungen in
den Haarfeinen Gefäßen macht,
und Schleim erzeuget. Ein
Glas Wasser nach dm MittagS-
essen löset die brepigen und
schleimigen Speisen am besten
auf, entbindet die fixe Luft,
mit Hülfe der Magenwärme
langsam aus den Speisen uud
hebt also die Blähungen und
das Ausstößen nach der Mahl-
zeit, so sich durch die geistigen
Getränke schnell und zu schnell
entwickelt, und den Magen
aufblähet.
(Die Fortsetzung folgt.)
*45
** O Mt
Waldeckifches
JilttMgtnz. Blatt.
Dinstag den November 1789*
....... .....- ....... 1 =frof
Oeffentlicher Verkauf.
soll die hiesige vom Herrn dringender Schulden halber
^ Landrath von Mcysenbug Montags den zoten November
zu Lehn gehende Untermüble, einem des Mühlenwelcns ver«
welche die Gebrüder Ritten der- ständigem öffentlich Verkauft,
malen Lehnsweise unter haben und gegen baare Zahiung des
auf Befehl Hochfürstl. Regie- Kaufschillings, dem Meistbie-
rung , und mit ConsenS des tendem die Mühle zu Lehn gege-
Lehnherren, unter Bevbehaltung den, die halbe Hufe Land aber
der LehnSqualitat; jedoch unter eigenthümlich überlassen werden,
gewissen Conditionen, nebst der Wer nun auf jolche Art die
Ritttfchen halben Hufe Land, Lehnmühle und die halbe Hufe
Land
446 Mp tt M»
Land an sich zu bringen Lust
hat; Kan sich ersagten Tages
von Morgens 8 bis Mittags
i2 Uhren bey hiesigem Gerichte
angeben, die Eondikiocks ver-
nehmen und sein Gebot thun:
Alsdann dem Befinden nach
Die Wittib Pfarrer Stru-
ben zu Helmighausen , wil vor
ihrem Abzug ihre L-mdwirlh-
schaftliche Haushaltung ein-
schränken , nnd des Ends ver-
schiedenes Vieh - Schis - und
Geschirr, gegen gleich baare
Zahlung in Waldeckischem Gel-
de meistbietend verkaufen ; wor-
unter unter andern,
Vier Pferde, zwei schwere
Zugpferde welche beide zu Kar-
ren Pferden zu brauchen nnd io
bis i4 Jahre alt sind; eine
schwarze Stute im 6ten Jahr,
welche wohl gewachsen zugerit-
ten und bereits ein Fohlen ge-
tragen hat, imgleichen ein Reit-
pferd eine braune gekerbte Stu-
U, welch? wohl gewachsen im
roten Jahre wahrscheinlich auch
trächtig ist , leztere mit dem
Beding, daß solche gegen gute
Fütterung bis Neujahr zum
Bchuf des Pfarrvienstes in ei-
genem Gebrauch gelassen wird:
5 melke Küh, deren keine mehr
dem Meistbhtend- und Zahlen-
den deren Zu Mag geschehen
soll. Züschen den rrten Oeiod.
Adel, von Meysenbuglfchcs Ge-
richt hierseibst.
als 2Kälber gehabt, auch sämt-
lich von guter Milchart selbst
anqezogen sind; desgleichen 2
trächtige Ziegen ; ein vollständi-
ger Wage, mit allen hölzernen
pnd eisernen Gerathschaften,
Waagen - Nägeln- Kelten rc.
Pflug, Eggen, Schlitten,
Karrengesiells, doppeltes noch
neues Geschirr vor 2 Pferde,
nebst anderm Viehhaußgeräthe,
Schis-und Geschirr, wovon
man nähere Nachricht bei der
Verkäuferin und unterzeichen-
ten einhohlen kann.
Wie nun zu diesem Verkauf
auf Montag den zoten künfti-
gen Monats Novemb. und fol-
gende Tage Tagesart bestimmt
ist; so werden Kauflustige Mor-
gens gegen 8 Uhr in die Pfare-
Wonung zu Helminghausen am
durch eingeladen.
Vigore CommiflioHis.
C. F. Strube.
M m
Frehwgs den 6ten instehen- woselbst sich also Kauflustige
Den Monats Novembris sollen Vormittags gegen io Uhr ein-
auf hiesig städtischer Gerichts- zufinden haben. Arolsen den
Stube einige Kisten mit Syra- roten Octob. >78?.
cuser Wein zum besten der Ar-
men öffentlich, gegen gleich Aus Commißion Hochfürstl.
baare Zahlung in hiesiger Schei- Regierung,
demüntz, versteigert werden; W. Hagemann.
Sachen die zu kaufen gesucht werden.
Es wünscht jemand ein Bü- wolte beliebe im Int. Eomt.
cherjchab klein oder groS zu kau- dem Werth desselben anzuzei-
fen; Wer ein solches verkaufen gen.
Sachen dle zu verkaufen sind.
Zwey ganz neue Dachfenster- hen um billige Preise zu ver-
Rahmen, eine neue Gartenthüre kaufen. Im Ink. Comtoir ist
und zwey Thürstanver sehr gut das nähere zu erfahren,
und dauerhaft gearbeitet, ste-
Sachen die gefunden sind.
Es ist ein Stückchen Silber bey Hr. MechanikuS Haarbusch
gefunden worden, wer sich da« in Arolsen melden,
zu legitimiren kann wolle sich
348 «18* 0 «£•
Dom Nutzen des gemeinen Wassers in Absicht auf die
Gesundheit des Menschen-
(Beschluß.)
^ie Gicht wird bey dem Land-
** manü insgemein durch über-
mäßigen Genuß hitziger, ge-
gohrner Getränke, auch wol
dey einigen durch ein wollüstiges
Leben und leckerhafte Speisen
erzeuget, denn auch jetzt nimmt
in vielen Ländern der Luxus bey
Len Landleuten überhand. Am
sichersten aber wird jene Krank-
heit nebst dem verdrießlichen
Wesen der Hypochondrien
Lurch langes Waffertrinken ge-
hoben. Die Engkändischen
Aerzte rathen laues Wasser in
den Fehlern der Niere und im
Harngriße an. Jetzo bedienet
man sich dazu eines kalten Was-
sers, wozu man Honig mischt.
Der Mutter Stmsons ward der
Wein verbotten, nebst allen
hitzigen Getränken: ohne Zwei-
fel hat das Wasser, so eine
Mutter trinket, einen bessern
Einfluß auf die Gesundheit der
Frucht, als die geistigen Ge-
tränke, von denen Blattern,
Friesel und Krämpfe leicht in der
Folge entstehen können. Eine
Wohlthat für die Armen , die
leckerhafte gewürzte Speisen
rmv sogenannte stsrke Getränke,
die aber eigentlich die Gesund-
heit überladen und schwächen,
entweder niemals , oder doch
selten bezahlen und genießen,
und bey hinlänglichem mehreren
Wasser sich und die ihrigen blü-
hend erhalten.
Ammen, denen es an Milch
fehlet, bekommen nicht nur hin-
längliche , wenn sie sich gegen
die Nacht an Wasser gewöhnen,
sondern es schlafen auch die Kin-
der, die sie stillen, geruhiger.
Da indessen das allgemeine Vor«
urtheil, so das Geld zum sym-
bolischen Zeichen aller Waaren,
des Verstandes, und sogar der
Tugenden erkläret, diejenigen
als unglücklich ansieht, die nicht
so viel haben, das sie Brannt-
wein, Wein und Bier bezahlen,
und sich satt daran trinken und
mit der Trunkenheit prahlen
können, so sind sie doch in dev
That die Glücklichsten. Wasser
hat Jedermann im Ueberfluß,
und es ist keine Schande wohl-
feile Flüßigkeiten zu trinken,
besonders da sie von der Natur
mit Bedacht »n der Erde durch-
geseihet, in Füßen bewegt, in
Dün-
ttf* 0
Dünsten verflüchtigt, in dem
Regen geschikven, und für un-
tern Gebrauch mehr oder weni-
ger dcstlllim werden.
Leute, die etliche Tage lang
nichts von Speise zu sich neh-
konnten, entfernten dadurch
den Hunger, daß sie Wasser
tranken, ohne dadurch ihre
Kräfte und Sinne geschwächt
zu haben. In Zrrland hält
man daß Baven der Kinder
Morgens und Abends in kaltem
Wasser für das beste Mittel,
die Kinder vor der englischen
Krankheit zu bewahren und ihre
Gelenke zu stärken. Man ist
gewohnt Kindern , die am Ge-
sichte durch Stoße gelitten, in
ka-tes Wasser getauchte leinene
Tücher so oft überzuschlagen,
als diese warm werden, um da-
durch den Beulen und dem Zu-
stutze des Blutes vorzubeugen,
da sonst die Steve bald blau
werden würde. Ist die Ge-
schwulst schon da, so zertheilt
sie ein oft wiederholter Umschlag
-von heissem Wasser.
Nach der Verordnung der
«ngländischen Aerzte ist das er-
zwungene Erbrechen von vielem
kalten Wasser, wenn man sich
nach einer Ueberladung des Ma-
gens mit dem Anger oder der
Federfahne des Ueber flußes ent-
lediget, ein sicheres Mittel,
langen Krankheiten und entkräf-
tenden Arzneyen vorzubeugen,
und sie rathen es in der Gicht,
Hüftweh, kurzen Athem, hypo-
chondrischen Schwermuth, fal-
tenden Sucht und dem Schwin-
del an, welches vor den Schlag-
stützen voran zu gehen pfleget.
In Durchfällen dient ein Maas
kaltes Wasser, ohne ein gereiz-
tes Erbrechen. In der Auszeh-
rung, welche von scharfem ver-
dorbenem Geblüts herrühret,
ist das bloße Waffertrinken von
großem Nutzen. Nothwendig
ist es in der fliegenden Hitze, so
wie in der Kupferröthe und ro-
then Ausschlägen des Gesichts.
Nach der Berauschung schwächt
das kalte Wasser die Folgen de-
hitzigen Getränkes. Im Schnu-
pfen und dem daraus folgenden
Husten ist laues Wassertrinken
von bewährtem Nutzen. Gegen
die mürrische und zänkische Lau-
ne , so eine Folge des scharfen
fieberhaften Blutes oder der un-
terdrückten unmerklichen Aus-
dünstung ist, und Blähungen,
Drücken und Wallungen macht,
ist das Waffertrinken ein siche-
res Gegenmittel.
Hat man sich verbrannt, -dee
verbrüht, so muß mgn den be-
fchä-
#*> SK- ^
schädigten Theil in kaltes Waf-
er tauchen, oder kaltes Wasser
ö oft umschlagen, als der Um-
chlag warm wird. Der
Schmerz höret davon nicht nur
den Augenblick auf, sondern
man kömmt auch dadurch der
Entzündung zuvor, und dieses
ist das einzige Mittel, welches
man allezeit in Brandschaden
bey der Hand hat , ehe noch
Brandblasen entstehen können.
Ein Mann, dem geschmolzenes
Kupfer in den Schuh geflossen,
und vom Wundärzte neun
Wochen lang vergebens besorgt
war, heilte sich durch die Wohl-
that eines Zufalls von leibst,
da er nebst andern zwo Stun-
den lang in kaltem Wasser an-
gelte , ohngeachket Die Entzün-
dung heftig gewesen war.
Zn der Schlaflosigkeit haben
oft wiederholte Umschläge mit
kaltem Wasser um die Stirn die
Wallungen des Gehirns besänf-
tiget , und den Schlaf hcrbcv-
gefuhrt. Kaltes Wasser ins Ge-
sicht gegossen oder gespritzt, ist
daS bekannte Mittel Ohnmäch-
tige wieder zu ermuntern Im
Nasenbluten dient ein kalter
Umschlag an der Stirn und im
Nacken.
In Schnittwunden halte man
die Stelle mit dem Daumen
i
MW
der gesunden Hand eine Vier-
telstunde zu, um das Blut zu
hemmen, und die Luft abzuhal-
ten, und hierauf binde man
sechsfach gelegte in kaltes Was-
ser getauchte Leinwand um den
Ort feste ohne sonst etwas auf-
zulegen.
Nach den neuern Erfahrun-
gen ist das Untertauchen der
Person, die von einem tollen
Hunde gebissen worden , in sal-
ziges oder kaltes Wasser ein ge-
prüftes Mittel der Wasserscheu
vorzubeugen, und hierauf laßt
man sie viel Wasser trinken.
Wenn ein Betrunkener ganz bis
über den Köpft in kaltes Wasser
geworfen wird, so zieht man
solchen innerhalb einer Minute
völlig nüchtern wieder heraus.
Eben dieses , doch etwas lang-
samer , thun auch kalte Um-
schlage mit Wasser um den Kops,
oder das Waschen mit kaltem
Wasser. Kurz: eme Entzün-
dung sicht allemal stille, wenn
man sie mit kaltem Wasser er-
schrakt, und die Hauptgefäße
zrehen sich sogleich zusammen
und treiben die Entzündung der
Seitenäste sogleich in ihr altes
Quartier mied r zurück. So
har man einen Rasenden Fortrt,
dadurch, daß man ihn nackend
ausgezogen , die Augen verbun-
den,
den, ußö schnell unter einen
starken Wasserfall, der zwanzig
Fußherabfiel brachte, welcher
auf cicfin Schrecken ganzer
neun und zwünzjg Stunden ge-
schlafen und völlrg gesund blieb.
In der Normandie senkt man
die Rasenden unter Wasser,
und das kalte Schrecken zer-
theilt die innerlichen Stockun-
gen durch die unerwartete
Scene. Die Gelenkschmerzen
heilen einsge dadurch , daß sie
den leidenden Theil beplumpen
lassen. Rothe entzündete Au-
gen stärkt man durch benutzte
kalte Lappen, die man ein paar
Stunden lang in kalt Wasser
taucht und zugleich hinter die
Ohren legt, oder man batet
Vas Auge in einer Obertasse vol
kalten Wassers. Nach dieser
Methode verschwindet die Ent-
zündung, ohne, wie bey Augen-
wassern und Salben, nach ei-
niger Zeit die Gesäße wieder z»
erweitern.
In li'iw ZchrchOen, in
Fiebern, Sternschmerzen und
m der Colik «st es rarMm, ein
Slttik gelöster Brod heiß ins
Wasser zu werfen und davon zu
trinken. Beyder Ueberladung
des Magens dringen einige dar-
auf, daß man lau Wasser tun-
ke, damit man den zähe»
Schleim von den Magenmtten
los werben möge, welcher fast
von allen Krankheiten und Fie-
bern die erste uns l.tze Instanz
ist. In der Niedergeschlagen-
heit und Schwermuth ist das
Trinken des kalten Wassers ei»
geschwindes Heilmittel, da es
die Fasern stärkt und gesunde»
Appetit macht.
Ist nun das Wasser eine so
wohlthätige nützliche Sache, so
gebet auch unsere Absicht bey
diesem Aufsätze dahin, solches
dem Landmann recht werth ztr
machen, uriv hoffen wir, daß
ein jeder, der ihn lesen wird,
gewiß 'auch einen nützlichen Ge-
brauch davon machen werde»
Frucht
Frucht- Brod- Fletsch- und andere Pretße
vom vorigen Monat.
Früchte. Arolsen. Corbach. Wilvung. MkNgeringh.Pyrmonk.
den zoten ist nicht ringe, schickt. den 2zten dm 24ten - den 2yten
§ 5 Meitzer, rtl. t gr. t rtl. 4 gr. s rtl. 6 gr. 8 rtl. 0 gr. - rtl. 8 gr. -
4' Korn t 0 4 0 0 5 4 i 4 6 -
2 Ge.ste - 4 4 4 4 3 4 4 - , S *
§ Hafer - 4 4 4 + 2 4 * 2 12
1 Erbsen - S 4 0 4 4 4 0 4 * -
s Bohnen 4 0 4 4 4 4 4 s s
§ ©stamm 0 4 4 0 8 4 0 4 7 18
ff Mal; - 0 4 4 0 4 4 4 S 4
Brodt - Pf. kt. gr Pf Pf. tu gr. Pf- Pf. kt. gr. pf- Pf. kt. gr. Pf. Pf. kt. Lr.pf.
2 20 2? - 0 , 0 4 I 20 I I 3 4 2 * I - I -
Wecke * UI - 4 3 S 0 4 - 28 I I - 28 I I 20 I -
das Pfund mgr. Pf mgr. pl. mgr. "pf. mgr. “f. mgr. pf.
2 4 4 0 2 4 r 4 3 s
Kuhflcisch 2 2 4 0 2 f 2 0 2 4
Kalbfleisch 2 - 4 0 0 t 4 V 3 4
Hammtlfl. 2 4 4 0 2 2 2 2 6
Schtvkinfl. 2 4 4 0 2 4 2 4 2 6
Rothew. 2 2 - * 0 2 2 2 2 2 4
Schwrinef. 5 * 4 » 4 4 4 4 4 s
Nierenfett 5 * 4 4 4 4 4 4 4 4
Butter - 4 4 S * | 6 4 * 5 «
rgl.BrstNt. 4 5 S s 4 6 4 f s 4
Es werden diese Blätter alle Dienstaq in dem hsestgeuJnt. Comt. ausgege-
den und Vierteljährig mit iz Mgr. in Schatzungs - Währung bezahlt Ein-
zelne Stücke kosten i Mgr. Für das Einrücken außergerichtlicher Nach-
richten von Pe,söhnen welche das Blatt mithalten, wird so wie für die Bestel-
lung derer Land-Bothen aus - und zu dem Intel. Comt. nichts bezahlt. Jede
Zahlung eines Quartal- wird mit einem besondern gedruckten Schein quitrirr.
Wa « deckisches
Z5I
Dinstag den io*» November 1789.
»Ah! ! —--------°-------—==!^W
Oeffen t ltcher D <rk a uf. ..
itwochsden 25tenNovenb.
soll das auf der Stechbah-
ne gelegene Pfarrer Schönlche
Wohnhaus mit der dabey be-
findlichen Scheune und Garten,
auch sonstigem allem Zubebör
aufs Meistgebot öffentlich ver-
kauft werden, Kaufliebhabere
haben sich daher am belagtem
Tage, Nachmittags um z Uhr
auf hitfigem Rakhhause einzu-
finden, ihr G» bot zu thun , und
dem Befinden nach, den Zu-
schlag zu erwarten. Cordach,
am r-ten Ock. Z78y.
Commissarius Bürgermeister
und Rach das.
§54 NL- G AK>
Es soll die hiesige vom
Herrn Landrath von Meysenbug
zu Lehn gehende Untermühle,
welche die Gebrüder Ritten der-
malen LehnSweise unter haben
auf Befehl Hochfürstl. Regie-
rung , und mit Consens des
Lehnherren, unter Beybehaltung
der Lehnsqualität; jedoch unter
gewissen Conditionen, nebst der
Rittischen halben Hufe Land,
dringender Schulden halber
Montags den zoten November,
einem des Mühlenwesens ver-
ständigem öffentlich Verkauft,
und gegen baare Zahlung des
Kaufschillings, dem Meistbie-
tendem die Mühle zu Lehn gege-
Die Wittib Pfarrer Stru-
ben zu Helmighausen, wil vor
ihrem Abzug ihre Landwirch-
schaftliche Haushaltung ein-
schränken , nnd des Eavs ver-
schiedenes Vch- Schif- und
Geschirr, gegen gleich baare
Zahlung in Wa oeckischem Gel-
de meistvleteno verkaufen; wor-
unter unter andern,
Vier Pferde, zwei schwere
Zugpferde welche beide zu Kar-
ren Pferden zu brauchen nno io
bis ia Jahre alt sind; eine
schwarz« Stute im 6ten Jahr,
welche wohl gewachsen zugettt-
ten und bereits ein Fohlen ge-
ben, die halbe Hufe Land aber
eigenthümlich überlassen werden.
Wer nun auf solche Art die
Lehnmühle und die halbe Hufe
Land an sich zu bringen Lust
hat; Kan sich erjagten Tages
von Morgens 8 bis Mittags
Uhren bey hiesigem Gerichte
angwen, die Conditiones ver-
nehmen und fein Gebot thun:
Alsdann dem Befinden nach
dem Meistbietend- und Zahlen-
den deren Zuschlag geschehen
soll. Züschen den arten Ottob«
1789.
Adel, von Meysenbugisches Ge-
richt hierfelbst.
tragen hat, imgleichen ein Reit-
pferd eine braune gekerbte Stu-
te, welche wohl gewachsen im
roten Jahre wahrscheinlich auch
trächtig ist, leztere mit dem
Beding, daß solche gegen gute
Fütterung bis Neujahr zum
Behuf des WarrbiensteS in ei-
genem Gebrauch gelassen wird:
; melke Küh, deren keine mehr
als 2Kälber gehabt, auch sämt-
lich von guter Milchart selbst
angezogen sind; desgleichen a
trächtige Ziegen; ein vollständi-
ger Wage, mit allen hölzernen
und eisernen Gerätschaften,
Waagen - Nageln- Ketten ec.
Pflug,
MN M E m
Pflug, Eggen, Schlitte«, gen Monats Nopemh. unv fol-
Karreagest ll ., doppeltes noch gende Tage Tagerurt Pest mmt
Neves Geichirr vor 2 Pferde, ist; lo w roen K.ufl.sine Mor-
nebst anverm Viehhaußgeräthe, genS gegen 8 Uhr m die P arr«
Schis und Geschirr, wovon Wonung 1» HeiMlNghaussuanZ
man nähere Nachricht bei der durch eingeladen.
Verkäuferin und unterzeichen-
ten einbohten kann. Vigors Eommistroms.
Wie nun zu diesem Verkauf C. F. S trübe,
aus Montag den zoten künstj-
Verpachtung.
Demnach zu Mathias künfti- l. I. auf 3 aufeinander folgende
gen i/soten Jahrs der diesige Jahre, von mu-n vcrp ch'et
Stadt- und Brantweinstchank werden sollen; als hc-ben sich
Nt bst dazu gehöriger Behausung am besagten Tage Nachmittags
und Wirthschaft, weniger nicht um r Uhr auf hiesigem Rath»
Weege und Wagegeld, auch Haus« Puchtaebhabere, zu dem
Abnuzzung des Ellerbruchs so Ende einzusinden. Corbach,
wohl, als auch die übrigen am zoten Hetob. »78-.
Privat * Wein - und Brant-
weinsZapfen, pachtlos werden, Commissanus Bürgermeister
und solche den röten Novemb. und Rath daftlbfi,
Eine Person die gesucht wird.
In eine ansehnliche Specerey- und Rechnen geübt. DaS
Handlung in Cassel wird ein Intelligenz - Comtoir gibt VeS-
Lchrpurfch von guter Erziehung fals nähere Nachllchk.
verlangt , der im Schreiben
356 SS- S «r-
Von der Gelbstentzünobarkeit.
in Brandschaden welcher
neuerlich zu Nrederwerbe er-
folget, soll durch Selbstenkjün«
düng zu feucht aufgebänteten
frischen GrummtS enistanden
seyn.
Ob diese angeführte Ursache
die wahre sey ? lassen wir dahin
gestellt seyn. Die Verwunde-
rung aber welche über eine solche
Selbstentzündung von vielen
Unwissenden geäußert, und der
Zweifel welcher von manchen
sonst verständigen Hauswirthen
dagegen erreget worden, macht
die Klage und das Bedauren
von neuem bey uns rege, daß
unsere Nachrichten und so wohl-
gemeinte , aus den zuverläßig-
isten Schriftstellern erholte Be-
lehrungen so wenig geachtet und
benuzt werden.
Wäre diese unbegreifliche Ver»
nachläßigung nicht: !o würde,
wenn eben gedachte Fcuersbrunst
rvürkl ch durch Selbstentzün-
dung des Grummts entstanden
seyn sollte , der Eigenthümmer
den ganzen erlittenen Verlust
feiner eigenen Fahrläßigkeit zu-
zuschreiben haben — und alle
diejenigen die nur irgend in ver-
hinderter Eirculation oder V r-
Wägung unserer B.a.ler sich
etwas beyjumeffen haben, mögew
mit ihrem Gewissen, dieses
Schadens und mehr anderer
aus zurück gehaltener Belehr —
und Aufklärung entstandener
Unglücksfälle und Nutzens-
Hinderungen halber, sich be-
rechnen.
Denn schon im Jahr 1787
Monath Oct. haben wir m*
42ten Stück dieser Blätter von
der Selbstentzündbarkeit, um-
ständlichgehandelt, und damit
jeden HauSwirth darunter ge-
wahrschauet. — Allein wieviele
Hausvater uns ißt mit Schmerz
und Verdruß klagen , das ihnen
dieses gänzlich unbekcmt geblie-
ben — haben die wenigsten
etwas in ihrem Dorfe oder
Stadt davon gehört.
Wir können nichts weiter
thun, als für die richtige Be-
stell- und Abgebung dieser Blät-
ter sorgen: Das übrige bleibt
erner obrigkeitlicher Hand und
Macht allein anheim gestellt.
Indessen rücken wir die vorhin
mitgetheilte Abhandlung noch-
mahls hiermit ein, und wün-
sch n, daß von nun an diese
Blätter m t mehr Begierde ge-
sucht uns mit Aufmerksamkeit
mögen gelesen werden.
m? q sssr
Daß ist verschiedenen Sub-
stanzen oas Vermögen lieget,
stch selbst ohne Zuthun cmcs
äußeren Feuers zu entzünden, »st
eine Wahl Herr, die sowohl in
der Cyemre gelehret wird, als
auch selbst m der Hauswirthschaft
bekannt rst. Jene lehret, daß
sogar aus der Vermischung ver-
schiedener stößiger Sachen rin
Feuer entstehet: und diese daß
nasses Heu und Stroh, Dün-
ger und vergleichen eine Hitze in
sich erregen, und zuletzt rn ein
offenes Feuer ausbrechen können.
Wie dieses aber geschehe, kann
ich hier nicht erklären : sondern
ich habe nur die Absicht einige
Beytrage zu der Lehre von der
Selbstentzündbarkeit der Sub-
stanzen zu liefern, die bisher un-
bekannt waren; und um so mehr
bemerkt zu .werden verdienen,
als sie den bisher bekanten Arten
derselben gerade entgegen sichen.
Wir find diese Entdeckungen
der großen Calharina Rußlands,
und durch dieselbe der Kaiserli-
chen Academie der Wissenschaften
-u Petersburg schuldig, welche,
da sie schon in so vielen Lehren
ein neuesLichtverbreitet har,auch
-in dieser von der Selbstenizünd-
barkeit der Substanzen der gan-
zen gelehrten Welt ein solches
anzündet. Di« Gelegenheit hiezu
war dich: Auf einem Schiff in
Kcvnstatk, welches neu uber-
mahlt ward , entstand in der Ca-
süte, worin dei Mahler gearbei-
tet, und die übergebliebene Mi-
schung von Hanföd! undKienruß
verwahret hatte, 2. Tage her-
nach unvermuihet ein Feuer,
das sich bald über das ganze
Schiff verbreitet und zu einem
großen Brande Veranlassung
gab. Die Ursachen waren un-
bekannt, und so die darüber an-
gestellte strengste Untersuchung
vergebens. Schon sollte die ganze
Besatzung derselben nach Schiss-
Manier unterworfen werben, als
dre große Behe> rscherinNordenS,
der vieler Vorfall berichtet war,
und durch die öftermaligen Feu^
«rsbrünste auf den Schiffswerf-
ten und den dazu gehörigen Ma-
gazinen aufmerksam gemacht war'
den Befehl ertheilte, mit der Un-
tersuchung einzuhalten, und zu<
vorderst Versuche zu machen, ob'
durch verschiedene Mischungen
von Hanföhl und Kienruß eine
Selbstentzündung entstehen
könne?
Das Admiralitäts-Kollegium
verordnete also zuvörderst diese
Versuche; und nachdem die vo-
rige Mischung unter die Umstan-
de gebracht war, in welcher sie
der Mahler in eine alte Matte-
fest zusammen gewickelt verlassen-
hatte;- so wurde die Stube ver-
sieget
Z5Z d % E
siegelt und Wache bey derselben
gestellt.
Man brauchte nun alle Vor-
sicht, um einen Betrug zu ver-
hüten, und lange blieb ver Er-
folgzweifelhaft, bis endlich »ach
Verlauf etlicher und vierzig
Stunden ein brantiger Geruch
die geschehene innere Entzündung
ankündigte, worauf bald ein
Rauch und nicht lange darnach
sich^das Feuer selbst zeigte-
So war also die Sache be-
wahrheitet, und die Möglichkeit,
daß jener Brand dadurch ent-
standen seyn könne, erwiesen.
Jetzt nahm die Academi der
Wissenschaften sich auch der
Sache an; und beyde Collegia
arbeiteten jetzo gemeinschastüch.
Sie fanden ihren ersten Ver-
such durch viele nachherige be-
stättiget; und je nachdem das
Verhältniß zwischen dem Kien-
ruß, und dem Hanföhl, mit wel-
cher ersterer übergössen ward,war
je nachdem erfolgte Selbstent-
zündung in 3,3^4?. i2, iz, 15,
18,24, 30, 3Z4, und mehreren
Stunden von 'selbst, brach rn
Helle Flammen aus, und ver-
brannte zu Kohlen und Asche,
so das bey einigen nicht Wasser
vermögend war, die cnlstandene
Flamme zu löschen.
Eben dies ereignete sich,
wenn die Masse zu einem Bal-
len geknetet, mit losem Klnruß
bestreuet, und iy eine Matte
vor dem Andrangen der äußeren
Lust verwahret ward.
Hanf mit Hanföhlfirnißange-
feuchtet und dann mit Ruß ver-
mengt in ein altes Tuch s»stgewi«
-ekelt, entzündete sich 4 Stunden
nachdem es eingebunden war.
Rohe sowohl als verarbeitete
Wolle vorher in einem Ofen er-
wärmet, und recht ausgetroknet
mit Fett oder Talge übergössen,
und hernach festzufammen gebun-
den, gab eben diese Erscheinung.
Ein alter schmieriger Pelz recht
festzusammen gebunden, und vor-
heromitOelgetrankt, entzündete
sich von selbst auf emem heißen
Ofen, auf welchen er geleget war.
Doch dese Fettwaaren waren
eö nicht allein, die diese Erschei-
nung gaben: sondern fast eine
jede andere trockene Substanz,
die vorher erwärmet, in die
Verfassung gebracht war, daß
eine genaue Jneinanderwirkung
geschehen konre, und dann für den
Zudrang der äußeren Lust ver-
wahret ward, ergab ein gleiches.
Rockttikleye uns Mehl, Wei-
zenmehl, Erbsen und Bohnen-
fchroot, Grütze, gemahlenes
Malz, zerriebene trockene Kräu-
ter, und kurz, alles was m die
vorhin bemerkte Verfassung ge-
bracht werden konnte, entzün-
dete
m? $
SeMch, M««'eSvorher erwär-
met, und in einen alten Lappen
fest Mummen gcdunden war,
bald eher bald Iparer, nach Be-
fchLffenheitder Substanz; wsrv
zu glühenden Kühlen, und zerfiel
zuletzt in ausgebranke Asche. *)
Sollten uns aber diese Erschei-
nungen nicht aufmerksam ma-
chen , verschiedene vorkommende
Sachen, anders zu behandeln,
als wir sie bisher zu behandeln
gewöhnet finds Mich dünkt, die
Elitveckung ist wichtig und kann
auch uns rn vieler Absicht zur
Lehre dienen.
Wir bringen das gedörrte
Malz öfters heiß von der Dakre,
MN Z59
und fitzen es öfters wegen Man-
gel der Zeit so hktß in den Sacken
auf unsere Böden. Wer ist MS
Bürge, daß wir nicht den zur
Selbstentzündung erforderlichen
Grad der Hitze getroffen, und
schon Feuer in den Säcken auf
unsere Böden tragen?
Bei dem darren fallt Malz ab.
ES bleibt an den Seiten in den
Ecken derDarre liegen. Es wird
stets erwärmet und geröstet, der
Zudrang der äusseren Luft fehlet
auch. Wer ist uns Bürge, daß
es sich nicht in den Ecken lange
nach derOperazion entzünde; und
da es, den geringen Rauch aus-
genommen, unsichtbar ist, lange
«> Den Versuch mit der Rocken« Kleve habe rch selbst gemacht. Ich nahm r
} mfund derselben, und röstete sie in einerersernen Pfanne, his ste die Farbe
Änes stark gebrauten Koffees hatte Ueberzengt, daß noch kern Feuer in
derselben enthalten, band ich alle« in eü, lernen Tuch ftst zusammen , und
„wartete die Erscheinung. Der Geruch von dieser Masse und dre äußere
H-tze derselben waren ziemlich stark. Aber bald nach dem Einbinden verlohr
sich beydes anfänglich in etwas. Jedoch nach Verlauf von drei viertel
«runden ward eS wieder stärker nnd »ahm so zu, daß rch e,ne gute Viertel«
s?Lnde hernach schon einen zarte« Rauch auf bem Ballen aussteigemfich. Ja
eben diesem Verhältniß uahm auch der brandige Geruch zu , der äußerst
stüchti» war und zuletzt das ganze Haus erlüllere. Nach - Stunden fing
dieraafdaS Luch sich schwärzlich zu färben au, und endlich nach einer halben
Stunde konnte ich von außen zu schon das Feuer sehen. Nun nahm die
«vch zu, unk der ganze Ballen erschien als eine feurige Kugel, das Tuch
nnddie Kleve loset« sich in eine weiße Asche auf in welcher noch 16 ©tun*
fccn nach dem Einbinden noch Feuer befindlich war. Ich wog die Asche,
und fand 5 koch, das andere ward von der Gluth verzehret, und so auS,
aebrant,, daß, ob ich sie gleich48 Stundenauslaugeke, ich dennoch nicht
die aerinaste Spur eines darin enthaltenen Salzes entdecken konnte.
Md ist es mir, daß ich den Rauch aus dieser Masse nicht aufgefangen:
denn ich bin überzeugt, daß dieses rechte ächte brennbareknst gewesen stvn
müsse.
3*e «K- S M»
sortbrennen und das gröste Un-
glück aarichren könne.
Ich bin von der Möglichkeit
dieser Begebenheit so überzeugt,
daß ich alle Besitzer einet Darre
warne, ja hierauf aufmerksam
und vorsichtig zu seyn, und mir
zu behaupten getraue, daß schon
öfters dergleichen traurige Bev-
spiele vorgekommen, welche die-
se unbekannte Ursache gehabt
haben.
Wir setzten beiß gebrannten
Kaffee weg. Die Gefahr ist
Hiebey zwar so groß nicht, weil
er sich wegen der wenigen Be-
rührung und Jneinanoerwir-
kung nur in sich selbst verzehret.
Aber man setzet ihn auch wohl
gemahlen weg. Hier ist dieGe-
fahr größer. Er entzündete, in
dem damit angestellten Versuch,
nach drey Viertel Stunden vre
Leine wand, die ihm umwickelt
war. Sollte er ein jedes ande-
res hölzernes Gefäß nicht auch
entzünden können? — Geröste-
te Gerstengrütze in einen Topf
geschüttet, entzündete in dersel-
ben gesteckte Holz-pane, und ein
Messer ward dartnn g-übend.
Und so werden einem siech gen
Beobachter und Nachoenker
mehrere Fälle aufstoßen, in
welchen der Grund der mög-
lichen Selbstentzündung geleget
und Ursache zu den größten
Feuersbrünsten gegebrn wird.
Aber auch der Richter wirdauS
diesen Entdeckungen das Seine
nehmen, und in vorkommenden
Fällen, wo alle Untersuchung
und Sorgfallt bisher nichts
herausbringen können, auch
hierauf seine Untersuchung mit
richten, und vielleicht giebt dies
Gelegenheit, die Ursache man-
ches Brandes zu entdecken,
die sonst unentdeckt geblieben
seyn würde. Eigenes Nachden-
ken wird hier mehr ausrichten.
Mir genügt es, hiedurch dar-
auf aufmerksam gemacht zu ba-
den.
** 0 «U» 36t
Waldeckisches
Ziikelligeii;-Blakt.
*
wmumuuaam^aamaataKm
Dinstag den 17^° November 1739»
W£'-- .Wg. 1 '8— .
Ausschreiben aus Hochfürstl. Regierung.
An sämtliche Städte und Aemter , Gräfl. Gerichte,
wie auch an die Ritterschaft.
P. P.
Serenissimus haben Sich in gestatten. Anbey ist ferner
Hinsicht der sparsamen dies- Höchstdero gnädigster Wille, daß
jährigen Korn - Ernvte bewo- so wohl die Ausfuhre des inian-
gen gefunden, das Brennen wichen, als die Einfuhr veS
des Bramewetns vorerst nur auswärtigen Brantcweins, bek-
biö zu Ende dieses Jahres zu des Lud poena confiscationis
unter-
462 S» $ S»
untersagt, und daß der bereit-
eingekellerte ausländische Bran-
lewein schlechrelvingS um keinen
höheren Preist, denn der inlän-
dische fernerhin verkauft werden
solle. Euch wird daher Nah-
mens höchst Jhro Durchlaucht
befohlen, diese Anordnung so
gleich nach deren Empfang zu
jedermanns Wissenschaft gehö-
Oe ffen t l tche
Mitwochs den 25KN Novem-
ber soll das auf der Stechbah-
ne gelegene Pfarrer Schönfche
Wohnhaus mit der dabey be-
findlichen Scheune und Garten,
auch «onstigem allem Zubehör
aufs Meistgebot öffentlich ver-
kauft werden, Kaufliebhabere
haben sich daher am besagtem
Es soll die hiesige vom
Herrn Landrath von Meysendug
zu Lchn gehende Unlermühle,
welche oje Gebrüder Ritten der-
malen L hnsw-ife unter haben
aus Befehl Hohfürff. Regie
rung, und mit Coaiens des
Lehnhe ren, unter Beybeha tung
der Lehnsqaaliräk; jedoch unter
gewesen Conditionen, nebst der
Rittifchen halben Hufe Land,
dr-ngender Schulden halber
Montags den zoten November
rig bekannt zu machen, und auf
deren Befolg mit Ernst und
Nachdruck zu halten, auch vom
Empfang und pvibUcatkm Vin-
nen 14 Tagen all Acta zu be-
richten. Arolsen, den »ilm
November 1789.
Fürstl. Waldeck. zur Regie-
rung. rc.
r Verkauf.
Tage, Nachmittags um z Uhr
auf hiesigem Rathhause einzu-
finden, ihr Gibst zu thun, und
dem Befinden nach, den Zu-
schlag zu erwarten. Corbach,
am r-ten Ocl. 1789.
Commissarius Bürgermeister
und Rath das.
einem des Mübtenwesens ver'
ständigem öffentlich Verkauft,
und gegen baare Zahung deS
KaufchillingS, dem Meistbie-
tendem die Mühle zu Lehn gege-
ben, die halbe Hufe Land aber
eigenthümlich überlass n werden.
Wer nun auf wiche Act die
Lehnmühle und die halbe Hufe
Land an sich zu bringen Lust
hat; K n sich ersagten Tages
von Morgens 8 bis Mittags
12 Uhren bey hiesigem Gerichte
ange-
angeben, die Conditiones ver-
nehmen und sein Gebot thun:
Alsoann dem Befinden nach
dem Meistbietend- und Zahlen-
den deren Zuschlag geschehen
Die Wittib Pfarrer Stru-
den zu Helmighausen , mit vor
shrem Abzug ihre Landwirch-
schaftliche Haushaltung ein-
schränken , nnd des EnvS ver-
schiedenes Vieh - Schis - und
Geschirr, gegen gleich baare
Zahlung in Waldeckifchem Gel-
de meistbietend verkaufen; wor-
unter unter andern,
Vier Pferde, zwei schwere
Zugpferde welche beide zu Kar-
ren Pferden zu brauchen und io
bis ia Jahre alt sind; eine
schwarze Sture im 6ten Jahr,
welche wohl gewachsen zugerit-
ten und bereits ein Fohlen ge-
tragen hat, imgleichen ein Reit-
pferd eine braune gekerbte Stu-
re, welche wohl gewachsen im
roten Jahre wahrscheinlich auch
trächtig ist, leztere mit dem
Beoing, daß solche gegen gute
Fütterung bis Neujahr zum
Behuf des PfarrdiensteS in ei-
genem Gebrauch gelassen wird:
5 melke Küh, deren keine mehr
G «K- Z6z
soll. Züschen den arten Ociob.
»789.
Adel, von Mpsenbugisches Gv»
richt hler.etbst
als 2Kälber gehabt» auch sämt-
lich von guter Miichart sabst
angezogen find; deogie chm 2
trächtige Ziegen; ein vollständi-
ger Wage, mit allen hölzernen
und eisernen Geläkvschaften,
Waagen - Nägeln- Ketten rc.
Pflug, Eggen, Schlitten,
Karrengesttll, doppeltes noch
neues Geichirr vor 2 Pseroe,
nebst anderm Viehvaußzeräthe,
Schif uns Gesch-rr. wovon
man nähere Nachricht bei der
Verkäuferin und unkeczeichen«
ten etnhohlen kann.
Wie nun zu diesem Verkauf
auf Montag den zoten künfti-
gen Monats Novemb. und fol-
gende Tage Tagefart bestimmt
ist; so werden Kauflustige Mor-
gens gegen 8 Uhr in die Ptarr«
Wonung zu Helminghausen an,
durch eingeladen.
VlZcrre Commisfionis.
C. F. Strube.
%6 4 «fr «fr
Verpachtung.
Demnach zu Mathias künfti- l. I. auf z aufeinander folgende
gen i7?ofen Jahrs der diesige Jchre, von n.un verpack'et
Stadt- und Branlweinsichank werden sollen; al§ haben sich
nebst dazu gehöriger Behausung am besagten Tage Nachmittags
und Wirthschaft, weniger nicht um ; Uhr auf hiesigem Rath.
Weege und Wiegeaeld, auch Haufe Pachtliebhabere, zu dem
Abnuzzung des Ellerbruchs so Ende einzufinden. Corbach,
wohl, als auch die übrigen am zoten Qctob. 1784.
Privat - Wein - und Brant-
weins Zapfen , pachtlos werden, Commissarius Bürgermeister
und solche den i6ten Novemb. und Rath daselbst,
Eine Person die gesucht wird.
In eine anlehnt che Specerey- und Rechnen geübt. Das
Handlung in Cassel wird ein Intelligenz - Comtoir gibt des-
Lebrpursch von guter Erziehung falS nähere Nachricht,
verlangt, der im Schreiben
Avertissement.
Da der Mechanikus Haar- ten Mechanci Haarbusch seine
dusch dahier sich seit einigen Feuersprützen nicht nur, son,
Jahren mit Verfertigung ver- dern auch dessen Hänfene
schieden.r Sorten Feuerspritzen Schläuche, weil selbige bey
beschäftigt, zugleich auch die guter Gewahrsam weit besser und
runo gewebten Hänfene Schleu- wohlfeiler sind, bestens zu em-
che gleich den Weimarschen zu pfehlen. Arolsen den izten
seiner Volllommheit gebracht, Nov. 1789.
so findet die zur Assecuranz nie-
dergefezte Commißion kein An- Fürstl Waldeck. zu Assecuranz
stand dem Publico des gedach- niedergesezte Commißion.
Dom
Vom O bst und dessen Nu Yen.
(Ais dem bekannten Nclh-und Hülfs-Büchlein.)
Obzwar Sr. HochHrstiichl.
^ Durchlaucht der Fürst aus
wahrer landeeväterüchec Wohl-
mernung dlejes Büchlein unent-
geltlich in all n Ortschaften
Dero Lanoe g, äoiust austheilen
und den Unterthanen ermahnen
lassen sich daraus zu belehren —
nmhin wir voraus setzen müssen,
daß auch obiger Artikel bereits
hinlänglich bekannt geworden
sey: so »st selbiger jedoch von so
allgemeiner Wichtigkeit, und
gereicht der Obstbau besonders
dem Landmann zu lo beträcht-
lichem Vortheil, es sey zu eig-
ner ComsumNon oder zum Ver-
kauf, daß wir uns bewogen ge-
funden haben, ihn noch abson-
derlich hier einzurücken.
Im schlechtsten Raum
Pflanz einen Baum,
Und pflege sein.'
Er bringt dirs ein.
er Bauer Rurc in Loders-
leben bey Guerfurrh in
Sachsen hatte em Stück von
dnttcha b Morgen (Acker) ber-
gt. teö und steimgtes Land, wel-
ches sein Vater bey einem an-
dern Kaufe um »4 Meißnische
Gülden mit angenommen hatte
Dieses magere Stück trug ihm
nicht mehr als 36 Garben Ha-
fer, bezahlte also nicht den
Saamen und die Pflugarten.
Rurr pflegte aber bey seinen
Geschäften immer zu überlegen
wie alles aufs beste einzurichten
sey: und da fand er, daß dieses
Stück am besten zu Obstbäumcn
tauge. Er fieng also an, cS
nach und nach zu bepflanzen und
wurde inj Jahr »77z.damit fer-
tig. Bis die Bäume groß wur-
den und viel Schatten machten,
baute er Klee, Kartoffeln und
andere Früchte auf diesem Stü-
cke, und zwar mit Vortheil:
weil er es tüchtig bearbeitete.
Aber im Jahr 1778 bekam ec
schon auf zo. Körbe Pflaumen
Zwetschen davon: und 1786.
verkaufte er für 25. Thäler Kir-
schen und für 70. Thaler Pflau-
men, und behielt noch io. Kör-
be für sich. Da nun der Er-
trag mit den Jahren steigen muß:
so kann dieses Grundstück, wel-
ches 14 Güwen gekostet hat,
nun unter Brüdern ,400 gelten.
Rme hat also seinen Werth hun-
dertmal vergrößert. Ein schönes
Exempel zu dem Sprüchrvorte:
Fleiß
-66 MS» ^
Fleiß belohnt sich selber. Ader
da bekanntermaßen aus Nichts
Nichts wird, und da man die
Hände Nicht in den Schoos le-
gen darf, wenn man etwas vor
sich bringen will: so dient zur
Nachricht, das der fleißige Rure
nach und nach 1400 Fuder Erde
und 1500. Fuder Mist in seinen
Berggarten geführt , und keinen
Fleiß und Mühe gespart hat,
seine Bäume zu begießen, zu
behacken und zu putzen ; alles
zu rechter Zeit.
ES giebt nun Dörfer, wo
man kaum hier und da einen
Obstbaum, und das von den
schlechtesten Sorten sieht, und
wo es doch Plätze genug giebt,
die zu Anpflanzungen taugten;
indem besonders die Kirschen-
und Zwetschenbäume auch im
schlechtesten Boden fortkommen.
Und an manchen Orten ist blos
die Faulheit oder die Ungeschick-
lichkeit der Einwohner Schuld
an diesem Mangel. Der Kaiser,
der König von Preussen und an-
dere kluge Regenten geben daher
fleißigen Baumpflanzern schöne
Belohnungen und Ehrenzeichen,
und lassen auch die Kinder in
den Schulen unterrichten, wie
man Bäume pflanzet und war-
tet, daß sie wohl gedeihen; auch
wie man durch Pfropfen, Ocu-
liren, Absencen, Copuliren
und andere dergleichen Künste,
wilde Stämme in die kostbarsten
Obstart, n verwandelt. In an-
dern Dörfern ist zuweilen der
New böser Menschen Ursache,
daß keine Anpflanzung aufkömt;
indem solche die Bäume, welche
von fleißigen Hauswirthen ge-
setzt werden, boshafter Weise
beschädigen und verderben, und
dadurch den lieben Gott hindern,
den Menschen durch ihre sirßen
Früchte zu er quicken. Es ist da-
her sehr billig und recht, daß
die hohen Obrigkeiten solche scha-
denfrohe Bö ewrchter, wenn sie
entdeckt werden» mit Kelten an
Vre Karre schließ.n und schanzen
lassen. Aber wenn auch ihre
Heimtücke verborgen und Unge<
straft bleibt: so wird sie jener
weise Richter, der auch ins Ver-
borgne sieht, zu seiner Ze t schon
dafür züchtigen, daß sie seine
schöne Werke verderben, die wir
Menschen nach seinem Wrllen
lieber noch verbessern und ver-
schönern sollen.
Auch denkt mancher, der sonst
Zeit und Gelegenheit hat, Bäu-
me zu pflanzen: was solltest du
eben
Z6y
eben Bäume pflanzn, rievel
leicht inzehnI l?rin e-stF Lichte
drmüen? We we»L, or-tu es
erlebst, und vu brauchst ja nicht
für andere zu stöhnen? Wer jo
denn, der sollte sich an das
Sprüchkdoi t ermnkln: was du
willst, das die die Leute thun
sollen, das thue ihnen auch;
und was sie dir nicht thun fol»
len, thue ihnen auch nicht.
Denn hätten unsre Vorjahren
auch so grob unv gottlos gedacht:
so könnten wir w der Aepfel,
noch Birnen, noch Pflaumen
essen, müßten erst Hauser bauen,
wenn w«r uns vor der Witterung
schützen wollten, und müßten
alle Handwerke und Künste, die
unS so nützlich sind, erst selbst
erfinden.
Aus dem Obst kann aber der
Bauersmann,wenn es anschlagt,
nicht nur einen schönen Thaler
Geld nehmen, so wie Rure rn
Lodersieben: sondern es »st auch
eine vsrtrefiiche Sache in der
Haushaltung, und es kann eine
Frau für keine gute Wirthin
gelten, wenn sie es nicht recht
zu benutz n weis. Aus dieser
Ursache hatte der Magdleinschul-
Mkisier zu Härrersheim das
Nothwendigste, das eine Haus-
frau davon wissen muß, zu Pa-
Her gebracht, unv lehrte es seine
Kmver ioiqendermoßen:
„Alles Orst ist gesund zu es-
sen ; ja es ist eine rechte Arzney,
auch für Kranke: wenn es nur
reche reif ist, und wenn man
nur etwas Brotz dazu ister. Es
hat dle Eigemchaft, daß es kühlt
und frisches B ut giebt: und
der liebe Gm läßt eS eben zu
der Zeit wachsen, da der Bau-
ersmann Kühlung und frisches
Blut braucht zu seiner Arbeit.
Aber der Mensch kann diese schö-
ne Gabe Gottes auch so zurich-
ten , daß sie ihm das ganze Iahe
hindurch zu einer nahrhaften
Speise und zur Labung diente
Merket also folgendes davon:
Bauerskinder thun wohl,
wenn sie um die Zeit, da die
Erdbeeren, Heidelbeeren und
Himbeeren reif sind, ihre Eltern
um Erlaubniß bitten, in den
Wald zu gehen, und solche Bee-
ren zu holen. Es müssen nur
immer eine Anzahl mit einander
gehen, und sie dürfen keinen Un-
fug dabey treiben.
Die Erdbeeren schmecken
aber am besten, wenn man etli-
chemal rein Brunnenwasser dar-
auf gießt, die darunter gekom-
menen
M M> O
menen Blätterchen abnimmt,
und wenn sie ganz rein sind, eine
Kaltschale mit Brunnenwasser
daraus macht, und Brod dazu
isset.
Die blauen Heidelbeeren,
(Heweln) lassen sich leicht im
Backofen, wenn das Brod her-
aus in, auf Horden oder Bret-
tern trocknen und zu Suppen
aufbewahren.
Die rochen Heidelbeeren,
welche auch preusselsbeeren,
Rronsbeeren, Griffel-Gran-
den undHölperle-Beeren, auch
an manchen Orten Mehlbeeren
genannt werden, sind noch nütz-
licher, als dieblauen: weil sie
sich einmachen und Jahre lang
aufbewahren lassen. Man rei-
niget sie, liest die grösten aus
und thut sie in irdene Töpfe.
Die kleinern läßt man in einem
Topfe über dem Feuer heiß wer-
m?'
den, daß sie jrssammen fasten.
Alsdenn prȧt man ihren Saft
aus und gießt ihn über vre auS-
geiuchten großer», soviel, daß
er sie bedeckt Auf solche Art
halten sie sich, bis es wieder
frische giebt, und fo oft man da-
von essen will, versüßt man sie
mit Zucker, Syrup, Honig
oder Möhrensaft. Man darf
aber diese Beeren nicht vor Mi-
chaelis einsammlen, und nicht
eher, bis sie reif sind und schön
roth aussehen. Manche Leute
sammeln sie unreif, und lassen
sie etliche Tage übereinander ste-
hen , daß sie warm und mild
werden. Solche sind abtc sehr
ungesund : dagegen die reifen
ein vortrefiiches durstlö chenveS
Mittel in hitzigen Krankheiten
sind, und statt Salat gespeist
werden.
(Der Beschluß folgt.)
Nachtrag.
Bekanntmachung.
Es follLN instehenden Dienstag verkauft werden, daher sich
den achten dieses Monaths in Kauflustige gedachten Tages
des zeitigen Richters Behausung früh um 6 Uhr vor t emzufinoen,
zu Memeringhausen 5 Mütte und nach Befund des Zu chlags
iz Spindt gutes Korn und »8 gewärtig seyn können. Landau
Mütte 7 Sp. von schlechterer den röten November 17a?.
Sorte öffentlich meistbietend Frensdorfs.
** s «MC **
Daldeckifches
_ - ■ •____________________
Dinstag den 24/-° November 1789.
»*=•--------.",'1'*— •=«—==$*
* Äusschrciben aus Hochfürftl. Regierung.
An sämtNche Amts und Gtadt Obrigkeiten auch
Gräflich und adeltche Gerichte.
daß gegen diese Seite ein glei«-
cher ohnbedingrer Zuschlag ver-
fügt werde, mithin von nun
an auch in der geringsten Quan-
tität, und wenn gl< ch die Be-
dürfnis von der Obrigkeit br-
ichen.igt
5N« dem sicheren Vernemh-
men nach in den benach-
barten Cbur Cöün'fchen Landen
eine allgemeine Frucht-Sperre
angeordnet worden; und daher
Serenissimi gnädigster Wille ist,
M W & «W
scheinigt wäre, die Aysfuhr richtS-Bezirken, <Mch möglich-
5ub poena conkscarionk und sttt Jnvigilanz auf etwaige con-
sonst gesezlicher Ahndung verbot- travention und deren nachdrhck-
len seyn solle; So wird gesam- lichste Ahndung , anvmch be-
ten Amt-und Stadt Obrigkei- kannt gemacht. Arolsen den
ten , auch Gräflich und adeli« i?ten Novembris 1789.
chen Gerichten solches nachacht-
lich und zu fordersamster pubii- Fürstl. Waldeck. zur Regie-
caüon in ihren Amts und Ge- rung. rc.
Edictal-Citationes und öffentlicher Verkauf.
In ConcurS - Sachen des
Bernhard Bornemans zu We-
then, wird hiermit zu Anhörung
der 0alllKcation8-Urthel Ter-
minus auf den 8ten instehenden
Monats Decemb.angesezt, und
werden daher die Bornemanni-
schen Creditores, um alsdann
auf hiesiger Regierung zu er-
Da Cronen - Wirth Frede
dahier die mittseinen Creditoren
regalirten ZahlungS Termine
nicht aufzubringen vermögt,
und daher die Hülfe in dessen
auf hiesiger Neustadt belesenes
zur Wirthschaft besonders wohl-
eingerichtetes Wohnhauß und
Neben- Gebäude zur goldenen
Crone erkannt — und zu deren
und des dahinter belesenen Gar-
tens öffentlichen Verkauf Tex-
Minus auf Montag den ?ten
DecembriS beziett morden; Als
scheinen, hiermit öffentlich ver«
abladet. Arolsen den iZten
Novemb. 178-.
Fürstl. Waldecki. zur Negierung
verordnete Praesident, Vice.
Canzlar» .und Negierungs-
Mäthevaf.
Vt. Rleinschmir.
haben sich alle diejenigen welche
zum Ankauf dieser Wirthschafts-
Gebäude und Gartens Lust ha-
ben , besagten TageS Vormit-
tags gegen io Uhr vor mir in
meinem Logis einzufinden, ihr
Gebot zu thun, und nach des-
sen Befund des weiteren ge-
wärtig zu seyn. Arolsen den
röten Novemb. 1789. * >
Vigöre CommiTIionis.
W. Hagemann.
Wir»
«WKW» M
Ave rtts f e m e n t.
Da der Mechcmikus Haar- ten Mechanci Haarbusch seine
dusch dahier sich seit einigen Feuersprützen nicht nur, son,
Jahren mit Verfertigung ver- dern auch reffen Hänfene
schiedener Sorten Feuerspritzen Schläuche, weil selbige bey
beschäftigt, zugleich auch Die guter Gewahrsam weit besser ußd
runv gewebten Hänfene Schleu- wohlfeiler sind , bestens zu em-
che gleich den Weimarschen zu pfehlen. Arolsen den iztM
seiner Vollkommheit gebracht, Nov. 1789.
so findet die zur Assecuranz nie-
dergesezte Commißion kein An- Fürst!. Waldeck. zur AffeeuravL
stand dem Publico veS gedach-- mrdergesezte Eommtßton.
Vom Obst und dessen Nutzen.
(Beschluß.)
i • ' i*- -
M't Himbeeren, (Hohlbee-
7 ren) kann man einen gu-
ten Gesund heüs-Eßig berei-
ten. Man reinigt die Himbee-
ren von Schmutz und Blättern
pnd gießt guten klaren und
schrarfen Eßig darüber. Dieses
läßt man an der Sonne ein
paar Tage stehen, gießt es dann
ab über frische Himbeeren und
laßt aus diesen die Kraft auch
ausziehen Man kann es auch
zum vrittenmahl wiederholen.
AlLdenn seihet man den Eßig
Durch reine Leinwand und ver-
wahrt ihn wohl in jugxpftopftey
Flaschen im" Keller» Sölcher
Himbeeren, Eßig ist ein herr-
liches Mittel wider böse Luft,
und man kann Menschen, die
in Ohnmachten liegen, damit
wieder zu sich selbst bringen.
Ein oder zwe» Löffel voll davon
in ein Maaß Brunnenwasser ge-
than, geben ein sehr dienliches
Getränk für Gesunde ln h-lssen
Arbeitstagen, und für Kranke tn
den meisten Krankheiten.
Was die Rüschen, sowohl
wilde, als Gartenkirschen,
saure und süße, für em schönes
Essen sind, wißt hr alle ; nUe
darf man die Steine oder Kerrie
nicht mit verschlucken $ venir
man
«* Q **
man feat Exempel, daß Leute
davon gestorben sind. Getrock-
nete Kirschen kann man mit
Vortheil verkaufen, oder zu ei-
ner Labung für Kranke aufbe-
wahren. Das Trocknen ge-
schieht an der Luft, indem man
die Kirschen mit den Stielen an
Fasen anreihet, und die Faden
auf dem Boden, wo die Luft
recht durchwehet, wie die
Waich Leinen aufzieht. Die-
ses ist die veste Art. Man kann
sie aber auch im Backofen und
w einer ordentlichen Obstdarre
trocknen. Nur müssen sie auch
da noch alle Stiele haben und
auf Horden ordentlich neben
einander gelegt seyn, wenn sie
recht gut werden und nicht den
besten Saft verliehren sollen.
Die Hitze wuß auch im Anfange
ganz gelinde seyn.
Bey den Pflaumen (Zrvet-
schen und andern) ist eben dieses
zu beobachten. Wer sie recht
gut haben will, muß sie auf
Horden sorgfältig neben einan-
der legen, daß rer Stiel oder
der Theil, wo der Stiel geses-
sen hat, oberwärts kommt.
Wenn man sie auch auf den
bloßen Heerd im Backofen schüt«
tet, muß man sie doch nicht dick
aufhäufen, sondern dünne aus-
breiten. Je länger sie am
Baume gehangen haben, desto
besser werden sie getrocknet.
Bey diesen und so auch bey Ae-
pfel - und Birnen - Schnitzeln
gilt eben die Regel - daß die erste
Hitze beym Trocknen nicht zu
stark seyn muß. Je stärker man
aber alles Obst trocknet, desto,
länger hält es sich. Wenn also
die Hitze im Backofen nicht lan-
ge genug anhält, muß man fri-
sches Feuer einmachen, und da
braucht man das Öl st nicht erst
herauszunehmen: sondern man
läßt in der Mitte einen leeren
Raum und versetzt ihn auf bey-
den Seiten mit etlichen Back-
steinen. In diesem Raum macht
man von Zeit zu Zeit ein kleines
Feuer von vürrem Holze; nach-
dem man zuvor das Obst ge-
wendet bat. Es darf aber ketn
harziges Holz seyn; sonst nimmt
das Obst einen Übeln Geschmak
davon an. Man kann auch alle
Obstarten im Winter hinter dem
Ofen trocknen, wenn man die
Schnitzeln an Faden anschnüret
und ein Gestelle dazu macht, wo
sie ordentlich aufgezogen werden
können, daß sie nicht zu dicht
an einander kommen; und wo
man mehrere Horden mit Pflau-
men über einander aufstellen
kann. Stellt man vorne vor
den Ofen-Raum eine Thür oder
Beeter, und deckt oben drüber
Papier-
M» 8- M*
PapierboM, daß kein Staub
fich in das Obst sitzt; so ist die«
ses d/e allerbeste Art, eSzutrok-
nen. Das im Backofen ge-
trocknete Obst darf man auch
nicht zu bald in Säcke oder Ka-
sten thun: sondern man muß eS
erst eine Woche lang dünne aus-
gebreitet liegen lassen; sonst ver-
schimmelt es. Am besten läßt
es sich dann in zugemachten
Tonnen oder Kasten an einem
trocknen Orte aufbewahren.
Was sich aus dem getrockne-
ten Obst alles für Suppen,
Gemüse und Salate bereiten
lassen, werden euch eure Müt-
ter lehren.
Wie gut Pflaumen - Muß
schmecke, ist euch auch gar wohl
bekannt. Dieses geräth am be-
sten wenn man die Kernen auS
den Pflaumen schneidet, sieals-
denn klein stampfet, und einen
Theil Hollunder« oder Flieder-
Beerensaft, den man vorher
allein gekocht, abgeschäumt und
durch ein feines Sieb gerieben
hat, zugleich mit in den Kessel
schüttet. Dann kommts auf
das fleißige Rühren an, daß es
nicht anbrenne. Je dicker man
eS kocht, desto länger hält sichs,
und je reifer die Pflaumen sind,
desto besser schmeckt eS» Zur
Würze ist eS genug, ganzen
Ingwer und klein geschnittene
Zitronschalen hinein zu thun.
Die Zitronenschalen aber erst
gegen das Ende, wenn eS bald
dick genug ist; sonst wird es bit-
ter davon. Auch kann man eia
Dutzend ganze Welsche Nüsse
mit der grünen Schale in den
Kessel thun und mit kochen.
Die grüne Schale macht das
Muß schwarz und dauerhaft,
und die Nüsse helfen verhindern,
daß es nicht anbrennt. Sie
schmecken gut, wenn man sie im
Muße wieder findet.
Beym Aufbewahren des Mu-
ßes ist zu merken, daß man die
Fässer und Töpfe, wenn man
eS hineinthut, etlichemal rüttele,
daß es sich .überall recht fest an-
lege.
Im Kessel darf man es nicht
kalt werden lassen, es auch nicht
mit einem blechernen oder ku-
pfernen Löffel herausschöpfen,
sondern mit einem hölzernen.
Es bekommt sonst einen üblen
Geschmack, ist der Gesundheit
schädlich, und hält sich nicht.
So darf man auch aus einem
angebrochenen Topfe nichts mit
einem blechernen Löffel oder ei-
nem Messer herausnehmen: sonst
verdirbt es leicht. Was sich
am
M> & W
Z74
am längsten halten soll, kann
man m breite Töpfe thun, die
sich in den Backofen schieben las-
sen, uud McheS mir dem Brode
backen lassen : da es denn noch
dicker wird und oben eine trock-
ne Rufe (Rinde) bekommt, un-
ter der es sich lange hält. Sonst
gießt man oben auf die Töpfe,
wenn sie etliche Tage gestanden
haben, geschmolzenes Pech oder
Talg, oder Butter. Wer die-
ses nicht hat, n mmt trockne
Wallnußblätter und belegt die
Töpfe oben überall damit, und
streicht sie alsdenn mit Lehm (Lei-
men) zu, der ordentlich mit
Spreu oder Kaff eingemengt ist.
Die Töpfe werden nicht in den
Keller gesetzt: sondern in eine
trockne Kammer. So erhält
ich das Muß Jahre lang, und
ollte es nach einem Jahre den
rischen Geschmack verlieren oder
chimmelicht werden wollen: so
Hut man das Schimmlichte da-
von, ünv nimmt frisch gekochten
Hoüundersaft und kocht es da-
mit noch einmal; da halt es sich
noch ein Jahr.
So lautete die Vorschrift
vom Obst, die her Magdlein-
fchulmeisier zu Härrersheim seine
Kinder lehrte. Als sie aber die-
selbe wohl gefaßt hatten, ließ er
noch seine Frau in die Schul-
stube kommen und diese mußte
die ältesten Mägdlein recht über
alle Umstände, die zur Benu-
tzung des Obstes gehören, fra-
gen, und sie lehren, wie viel
man von jedem auf die Person
kocht, m»t viel Wasser es ange-
setzt werden muß, und was sonst
dabey zu beobachten ist. Denn
der Fürst desselben Landes hatte
das so befohlen, daß die Mägd-
lein in der Schule nicht blos den
Katechismus, sondern auch al-
les andere lernen sollten, was
eine brave Hausmutter zu wissen
brauche: so wie die Knadeü
darinne auch lernen mußten,
was zum Feld - und Gartenbau
gehört.
Bauernregeln.
M^er ist nicht der reichste, der Weniger Land, weniger Ar-
^ das meiste Land hat: son- beit, weniger Leute zu ernähren,
derfl drr , dessen Land die mei» wenigerAbgaben, weniger Miß-
sten und schönsten Früchte wache und weniger Unglücks-
trägt. fälle. Soll
Soll wenig Länd viel unA
gute Früchte tragen: so muß es
gut gedüngt seyn.
Soll dein Vieh viel Dünger
machen: so gieb ihm viel zu fres-
sen.
Soll es viel fressen: sogleb
ihm Futter , das ihm gut
fc^tucdft«
Wilst du also reich werden :
so fange damit an, daß du voll
auf gutes Futter für-ein Vieh
schaffest.
Dann schaffe mehr Vieh an
Und noch mehr Futter.
Nun verbessere ein Stück
Land ums andere durch bessere
Düngung, und lass keine Furche
kannst die Unkosten und Abga-
ben , die dir das mehrere Land
machen würde, jährlich zu ei-
nem Sxarpfennia zurücklegen.
7- Wachsen .nun deine Kinder
heran , daß sie mit arbeiten hel-
fen: so nimm von dem Spar-
pfennig und kaufe allmälich ein
Stückchen Land ums andere zu,
so. viel sie bestreiten können,
und wachs damit wie zuvor.
Jcmehr Kinder, desto reicher
wirst du nun , und kannst eins
nach dem andern vom erworbe-
nen ausstatten und den Stamm
des Guths für dich behalten.
Was hilit geschehen kann,
verschiebe nicht bis morgen.
Wer spät anfängt, wird spät
fertig.
Das nothwendigste thue im-
mer zuerst , und richte dich ick
Ackerbau lieber nach dem Him-
mel und dem Erdboden , als
nach dem Calender. — Ein
Kluger thut alles mit Ver-
nunft.
Wilst du vom Pflug reich
werden, so mußt du ihn selbst
anfassen. Verlässest du ihn
nicht, so wird er dich auchnicht
verlassen.
Soll deine Sache gut gehen,
so gehe selbst darnach. Soll sie
schacht gehen, so schicke dar.
Treibe du deine Arbeit', da-
mit sie dich nicht treibt. Fleiß
bricht Eisen und Stahl.
Der Faule, begehrts und krie«
gets doch nicht: aber die Flei-
Men krieaen genug.
Arbeitsamkeit ist ein Schaß ,
den kein Dieb raubt, und der
sich immer selbst wieder füllet.
Was man nicht im Kopfe bat,
muß man in den Beinen haben,
und oft im Beutel. .
'• Unordnung ist des Lebens
Pest, die zum Genuß nur sel-
ten läßt.
Dom
$7<s m* % s»
Dom Hopfenbam
der Hopfenbau in hiest-
gern Lande sowohl alsdenen
nahe daran gränzenden Ländern
vorhin weit stärker als jezt be-
trieben worden, solches Paus
der Benennung vieler Garlens
als Hopfen - Gartens und vie-
len andern Nachrichten bekant.
Weil aber durch den Krieg
der Gebrauch des Weins und
des Kaffee so allgemein gewor-
den, und hierdurch das Brer-
trincken sich sehr verminderte,
mithin die Brauereien in Ver-
fall gerrethen; so wurde der
Hopfenbau ebenfaiS vernach-
laßigt; und es wird nun.meist
fremder Hopfen eingeführt, und
dadurch beträchtliches Geld aus
dem Lande gezogen.
Wir wollen von neuem ver-
suchen durch nachstch.noe Be-
lehrung unsere Lanvwlrkhe zum
Anbau des Hopfens zu ermun-
tern.
Die Wurzel oder der Stock
der Hopsenpflanze, gehet mit
ihren Hopfenfalern tief unter
die Erde und mit den andern
seitwärts, und dringt in etlichen
Jahren öfters tiefer in den
Grund ein, als ein zahmer
Baum. Je tiefer sie aber ein-
dringen und Nahrung finden
kann, je größer und fruchtba-
rer wird d»e Srauoe oocr der
Stock. Je mehr sie hingegen
an dem Eindringen und Aus-
breiten verhindert wird, desto
kleiner und unfruchtbarer bleibt
sie, und hiernach richtet sich
auch ihre Dauer.
Hieraus folget nun, daß in
einem solchen Boden, da ent-
weder die Oder fläche oder die
Unterlage von vestem Thon,
oder zähen Eifenschüßigen L i-
men ist, der kein Wasser burch-
lässet, oder der Morastig ist
und nimmer trocken wird, so
wie auch in magern Sandgrun-
de und Hervebooen, mit Nutzen
der Hopfen nicht gebauet und
angeleget werd.» kann, indem
da die Kunst ersetzen müßte,
was die Namr versagt, wel-
ches aber mehr Kosten als Nut-
zen bringen «vürce.
(Die Fortsetzung folgt.)
WaldeckisGes
ZilttMaenz.Blatt.
Dinstag den v* December 1789»
-----i--—1 JJ-'J , 1 _..■=?})«
Ebictal - Citattones und öffentlicher Verkauf.
CJOßcfcöfsn der Conductor
+J+ Vornwald ju Mengering»
Hausen sich wegen überhäufter
Schulden genöthiget geschehen
ad Concursum Creditorum zu
provociren, und dieser dann
auch von Uns würklich eröfnet
worden; Ais werden hiermit
Alle und Jede, welche aus irgend
einem Grund Forderungen an
demselben zu haben vermeinen,
zu deren Liquidation auf den
iten Februarii künftigen Jahrs
Dergestalt peremwrie auf hiesige
Regierung verabiadet, daß im
Ausbleibungsfall selbrgen kein
weiteres Gebör gestattet werden
solle. Arolsen, den roten
Novembriö 1789.
Fürsil. Waldeck. zur Regierung
verordnete rc. rc.
In
Z7s 0^
In Concurs < Sachen des
Bernhard Bornemans zu We-
then, wird hiermit zu Anhörung
der Classifications - Urtbel Ter-
minus auf den 8ten instehenden
Monats Decemb.angesezt, und
werden daher die Bornemanm-
schen Creditores, um alsdann
auf hiesiger Regierung zu er-
Auf Angehen weyl. Reinhard
Wilhelm Götten Erben sollen
nachstehende deren elterliche
Grundstücke:
a) 3/4 Morgen am Enser
Weege.
b) i/2 Morgen bey brühnen
Wiese ganz frey.
c) i/4 Morgen auf der
sauren Breide.
d) i/2 Morgen im alten
Felde.
e) 1/4 M. zu Elfringhausen.
l) ^Viertel M. von g/zam
Wetter Creuz.
8) r/2 Morgen am Marcker
Weege.
k) 'x Virtel M. zu Eiding-
hausen.
i) 1/^ M. von z/s am Köh-
ler Weege.
k) 2/z Theile von r Morgen
am Jungfern Graben.
l) i Morgen an zwey Stü-
cken aufm Walvecker berge.
m) i/3 Theil von i M> am
Rennrdaum.
scheinen, hiermit öffentlich ver-
abladet. Arolsen den igten
Novemb. 178-.
Fürstl. Wakdcckü zurR'gierung
verordnete President, Vice-
Canzlar, und Regierungs-
Räthe das.
n) 2/z Theil von i M. am
Marcker Weege.
o) 2^ Virtel von im En-
ser Felde am Pferdeloch.
p) i/2 Morgen an der War-
ten Seite.
q) i/4 M. von 1/2 M. in den
Hervewinckeln.
r) i/4 von 6 Garten m den
Gänsewinkel.
f) Ein halber Garte im
Sack.
t) Ein Hof im Sack.
den ichten künftigen Monats
Decembris, auf hiesigem Ratb-
hause öffentlich auf das Meist-
gebot verkauft werden; Kauf-
Nedhabere haben sich daher um
besagte Zeit an bemelvetem Orts
einzufinden, ihr Gebot zu thun,
und dem befinden nach , Zu-
schlags sich zu gewärtigen.
Corbach am rzten NovembiS
»787.
Commissarius Bürgermeister
und Rath das.
Auf
Auf dem Leonhardischen Hof praparirter Flachs, Hanf, und
zu Mengeringhausen sind den Hetve, Vor-und Nachmittags
14m iustehcnden MonathS Meistbietend gegen gleich baare
DecembriS, und folgende Tage, Zahlung in Laubthlr. zu » Rtblr.
7 Stück Pferde, worunter sich 20 Gr. zu verkaufen; es wollen
eine braune 8 jährige Stute sich daher Kauflustige daselbst
mit einem Füllen von 5 Wochen, an den bemeloten Tagen z.'kig
und ein 7/4 jähriges Stoppen einfinden. Nächst diesem lelkn
befindet, sodann 8 Stück Küh, dann auch den 4t n Januaru
eine 4 jährige trächtige Docke, ,7^0 ebendasilbst aller Hand G t-
6 Slük 374 jährige Schweine, tungen von Flüchten und Fou-
8 Stük >/4 jährige Ferkeln, z? rage «n eben der Maasse öffmt-
Siük Schaa'vich , und eine lieh versteigert werden. Arol-
Parthie Hühner, sodann allerlei sen den 1789.
Schis- und Geschirr, auch
Hauswirthfchafts, und Bren- Vigors (DommilNonis.
nerey-Gerathfchaften, nebst an- F. Schumacher,
dern Effecten, auch weiß Lernen,
Da Cronen - Wirth Frede
dahier die mit seinen Creditorcn
regulirten Zahlungs Termine
nicht aufzubringen vermögt,
und daher die Hülfe in dessen
auf hiesiger Neustadt belegenes
zur Wirthschaft besonders wohl-
eingerichtetes Wohnhauß und
Neben - Gebäude zur goldenen
Crone erkannt — und zu deren
und des dahinter belegenen Gar-
tens öffentlichen Verkauf Ter-
minus auf Montag den 7ten
DecembriS bezielt worden; Als
haben sich alle diejenigen welche
zum Ankauf dieser Wirrh cha ks-
Gebaude und Gartens Lust ha-
ben, besagten TageS Vormit-
tags gegen io Uhr vor mirm
meinem Logis einzufinden, ihr
Gebot zu thun, und nach des-
sen Befund des weiteren ge-
wärtig zu seyn. Arolsen den
röten Novemb. 1789.
Vigors <^ommillioms.
W. Hagemann.
Sachen
38» m? o ms»
Sachen die zu verkaufen sind.
Bey Meyer Herz in Arolsen das Stück 9 Mgr. zu verkau-
sind neue Bücklinge das Paar fen.
zu 3 Albus, und Schelfische
Verpachtung.
Der mit Anfang April künf- jezt und längstens den i-ten
tigen Jahrs pfachrlos werdende December dieses Jahrs anver-
Leonhardische freye adeliche Hof weitig verpfachtet werden. Die
hieselbst mit denen dazu gehört- nähern Bedingungen sind bey
gen ebenfalls auch von allen öf- unterzeichnetem zu erfahren,
fentlichen Abgiften befreyeten Mengeringhausen am 24M
Garten, Ländern, Wiesen und Nov. 178-.
der Gerechtigkeit des Brant-
wein-Brennens rc. soll zwischen I. I. Leonhard«.
Dom Hopfenbau.
(Fortsetzung.)
K^enn da die Wurzel tief gehet,
so muß kein vester Thon
oder gelber zäher eisinschüßiger
Leimen so wenig in der Ober-
fiäche seyn, als die Unterlage
ausmachen, weil dieser sowohl
das Eindringen in die Tiefe als
das Ausbreiten seitwerts hin-
dert» auch weil derselbe kein
Wasser durchlässet, die Hopfen-
wurzeln aber, ob sie zwar einen
etwas feuchten Boden lieben,
hoch kein stehendes Wasser ver-
tragen können, das Verderben
derselben befördert.
Der magere Sand und Hei-
deboden hindert zwar das Ein-
dringen und Ausbreiten der
Wurzeln nicht, hält auch das
Regen und Schneewasser nicht
am Durchgang auf, enthält
aber gar keine nährende Be-
standtheile und kann also der
Hspfenwurzel zu ihrem Fort-
kommen nicht nur nichts mitthei-
MP $ Ä» ?SI
len, sondern würde durch seine
hitzige und trockene Natur daS
verehren und derselben rauben,
was ihr durch Dünger und aus
der Lust zugeführet würde.
In allem andern Boden also,
der von solchen Übeln Eigenschaf'
ten frei ist, kann der Hopse
theils mit größerm theils mit
mindern Nutzen, nachdem die
Güte Grund und Bodens unter-
schieden ist; gebauet werden,
wann nur der Ort, der dazu
gewählet wird, die erforderliche
Lage hak.
Weil nun in hiesigem Lande
kein Amt ist, daß durchgängig
einerley Boden s sondern in der
einen Gegend diesen in der an-
dern wieder einen andern, ja
öfters für einem einzigen Dorf
sehr verschiedenen Boden hat,
so folget hieraus von selbst, daß
zwar überall, di« dürren Sand
und mageren Heide Gegenden
ausgenommen, Hopfen gebauet
werden kann, doch nicht von
gleicher Güte und Menge, auch
nicht mit gleichem Nutzen. Es
muß daher derselbe eingetheilt
werden, in den Hopfenbau tm
Grossen undRleinen und dann
nach Grund und Bodengükedie
Bestimmung geschehen, wie der-
selbe auf die eine oder andere
Art mit Nutzen rmzusühre«
ftye.
Weil aber wenige Gegenden
hier im Lande sind, wo, wie
vorhin gedacht, fält durchgän-
gig guter Boden, zugleich vrel
Wiesewachs oder Werve, als
das Hauptmittel zur starken
Viehzucht, und also auch diese
ist, mithin mehr Dünger ge-
wonnenwird, als zu Bestellung
des Ackers erforderlich ist, an
solchen aber nur der Hopfenbau
so groß angefangen und betrie-
ben werden kann, wie zu Braun-
schweig und an andern solchen
Orten wo ein ordentlicher Han-
del in fremde Lander damit ge-
trieben wird : So wird die beste
Art des Hopfenbaues für hiesi-
ges Land im großen vorerst diese
seyn , daß an denen Orten, wo
größesten Theils guter Boden
ist, durch Anlegung besonderer
Hopfkngärtens den Anfang ge-
macht , und also nur so stark
und groß, daß die eigene Lan-
des Hchchdurft dadurch gewon-
den werde.
Dahingen an denen Orten,
wo ein zum Hopfenbau erforder-
licher guter Bode ermangelt,
und der größeste Theil ein Bode
von andern schlechten Erdartcn,
ist , derselbe m kleinen und so
bettre-
ss- W» G
betrieben werde, daß verschie-
dene Bänke ober Rechen von
Hopfenstühlen m denen GäckenS
uns andern dazu schicklichen
Orten angelegt werden.
Dann wann derselbe auf sol>
che Art erst im Gange ist, und
diejenigen so sich damit abgeben,
finden, daß Ihnen Mühe und
Arbeit reichlich belohnt wird,
wann die guten Grundbcsitzen-
den Meiers sehen, daß aus ei-
nem kleinen Fleck Landes so viel
gewonnen wird, daß sie sich die
Scheffelsaak auf einen jährlichen
reichen Gewinn von i& rthl. im
Hopfendau berechnen können;
So wird er sich an vielenOrten
von selbst vergrößern.
Auf die vorhin gedachte beyde
Arten aber kann der Hopfenbau
hier im Lande mit dem größesten
Nutzen, auch ohne Nachtheil
der Feidbesteilung geschehen, weil
der zu dem Bau solcher Art be-
nutzt werdende Grund und Bo-
den, an denen Orten, wo guter
Boden ist und also besondere
Hopfengarten angelegt werden
können, von so geringem Belang
ist, daß dessen Abgang an dem
Gelraivebau, so wenig in Ab-
gang der Früchte, als denen
Kornfeldern entzogenen Mistes,
noch auch versaumeter Feldar-
beit, nicht zu verspüren ist, ds,
wann einer z. B. 1 Morgen oder
2 Metzen Land dazu widmet,
solche im Kornabgang nicht zu
bemerken find, nur i Fuder
Mist auf die Morgen zum Ho,
ptenbau erfordert wird, und die
Herpflegungsarbeit des Hopsen
bey Gelegenheit und Verrich-
tung der andern Gartenarbeit
mit, auch, außer der Abneh-
mung des Hopfens zu solcher
Jahrszeit geschiehet, da die Feld-
arbeit nicht häufig ist. An de-
nen Orten aber, wo des guten
Bodens wenig ist, und also
der Hopfe nur Bankweise oder
Stuhlweife augeleget wird, so
wenig dessen Zuthaten als V r-
pflegungHarbnr ln Betracht zu
zichen sind. Dahingegen der
davon zu ziehende Nutzen, wann
er schon im einzeln betrachtet,
sür jeden Bebauer des Hopfens
im kleinen keine große Summe
betrögt, doch im ganzen von
Betracht ist, und im ganzen
Lande nicht allein tausende zum
Gewinn bringt, sondern dabei
auch den unzubrrechnenden Vor-
theil verfchaft, daß die ,tausende
so damit gewonnen werden,
n cht aus dem Lande gehen, son-
dern darin bleiben und herum-
laufen, mitbin davon etwas
mehr als einmahl in veS ersten
Empfängers Hand fällt, nicht
ru
zu gedenken, daß alsdann auch
besseres und hattbares Bier im
Lande ftW , und dadurch der
Nutzen ganz allgemein werde.
Weil nun aber der Hopfen-
bau, und wie er mit Nutzen zu
betreiben seye, jeyt hier im Lan-
de nicht allgemein bekannt seyn
wird, da derselbe, so stark wie er
auch in altern Zeiten hier im
Gange gewesen seyn mag, doch
schon gröffestentheils von langen
Jahren und nun fast ganz in
Abgang gekommen; so wird eS
nicht undienlich seyn, daß die
wahre und regelmäßige Behand-
lvngsart hier beschrieben werde.
Zum Hopfenbau wird T
i) ein guter tieferdiger Bode
erfordert, welcher in der Unter-
lage keinen vesten Thon oderbö-
fen zähen eOnfchüßjgen Leimen
hat , und dessen Orerstüche also
aus brauner, fahler^ lchwarzer
oder melrrter Sanderde bestehet.
Einen etwas feuchten Boden
liebet der Hopfe vorzüglich , doch
wächset er auch recht gut in ei-
nem etwas steinigten Erdreich,
wann der Untergrund nur kein
vester Steinbode, sondern Grut-
artig ist, daß er mit seinen Fa-
sern endringen kann.
Ein Kartoffelnland, ein um-
gebrochener Kleeacker oder Torf
in einer Wiese und Garten,
schicket sich sehr gut zum Ho-
pfenbau und wachset er vorzüg-
lich gut in letzern, derowegen
die GraSbanke in denen Garten-
nicht besser zu benutzen sind,
als wann sie in Hopfenbanke
verwandelt werden.
(Die Fortsetzung folgt.)
Frucht»
Frucht- Brod- Fletsch- und andere Prüße
vom vorigen Monat.
Arolsen. Corbach. : Wiloung. Mengeringh-Pyrmont.
Früchte. den zoten den zoten den 2zten den 24ten den 29U«
a rkl. gr. rtl. gr. rtl. gk. rtl. gk. rtl. gr.
§ Wkitzcn 0 * 6 0 6 18 0 0 8 -
§■ Korn . 9 0 4 18 5 11 0 0 6 0
& Ge-sie , 0 0 3 18 i 12 9 0 0 0
Z Hafer - 9 0 2 # 2 0 9 0 2 12
ß Erbsen - 0 S 4 0 4 9 0 0 0 0
s Bohnen 0 * 0 9 4 s 0 0 0 9
A Saamen § s 0 0 8 9 0 0 7 18
ff Malz - 0 0 s f 4 0 0 0 0 0
Pf. L'. flr pf Pf. Lt. gr. pi Pf. Lt.gr. pf Pf. ft. gr. pf. MR. gr.pf.
Bradt - r 29 2 - 3 8 2 > I 20 I J 3 4 2 9 10 10
Wecke * - rz - 4 - 14 - 4 - 28 i i OO C* I l 20 10
das Pfund mgr. Pf Mgr. Pf. mgr. pf. mgr. pf. wgr. pf.
-Ochsen fl. 2 4 % 4 2 4 r 4 ! 3 -
Kuhfleisch 2 2 2 2 2 0 X 9 2 4
Kaldflnsch 2 ' - 2 t 0 0 0 0 9 4
Hlmmelfl. 2 4 2 2 2 t 2 I 2 6
Gchweinfl. 2 4 2 2 2 4 2 4 2 6
Rolheiv. 2 2 2 2 2 2 2 2 2 4
Schtvtt'nkf. 5 $ 4 4 4 4 4 4
Nierenfett 5 0 4 4 4 4 4 4 4 4
Bulker - 4 4 4 4 j 6 0 0 # 5 -
rgl.B-ank. s 6 0 5 i 0 9 6 - -
Es werden diese Blätter alle Dienstag in dem hiesigen Int. Comr. ausgege-
ben und Viertejähng mir »2 Mgr. in Schatzungs-Währung bezahlt Ein-
zelne Stücke kosten r Mgr. Für das Einrücken außergerichtl.-cher Nach-
richten von Pe-sohnen welche das Blatt mithalten, wild so wie für die Bestel-
lung derer Land-Bothen ans- und zn dem Intel. Comt.nichts bezahlt Jede
Zahlung eines Quartals wird mit einem besondern gedruckten Schein quitiirt
ZS5
o w»
Daldecktsches
Ziktclligtaz. Blatt.
Dinstag den 8--° December 1789.
Ausschreiben aus Hochfürstl. Regierung.
An sämtliche Städte nnd Aemter, auch gräfl. Gericht.
k. k.
CtNic Fürstlich - Hessin - Darm«
städtische Kupfer «Pfenni-
ge, welche nicht höher denn zu
i. heller Frfurter Wehrung ge-
prägt sind, haben seit einiger
Zeit einen so starken Eingang in
hiesige Lande gefunden, daß
Serenissimi nostri Hochfürstl.
Durchlaucht Sich gnädig be-
wogen gesehen solche auf i/a
Pfennig, als ihren etwaigen
Werth, herabzusetzen. Sämt-
lichen Amts - und Stadt-Obrig-
keiten auch gräflichen Gerichte
hiesigen
Z86 «MP & ^
hiesigen Landes wird daher diese achtung bekannt zu machen,
gnädigste Anordnung Serenissimi Arolfin, den 30t en November
mit der Auflage zugeferngt, 178-
solche odngesäamt zu jeder- Fürstl. Waldcckl. zur Regie-
mannS Wissenschaft und Nach- rung rc.
8eremlllmi Hochckrstl. Durchs, zur eigenen Nachachtung uud
haben gnädigst verordnet, daß Bekankmachung auch um hier-
hinkünitlg ein Jude, welcher auf genau zu halten, auf höchst-
mit Höchst Ihren Schutz nicht gedachten gnädigsten Befehl mit
versehen sich ohne von Höchst dem Anhange ohnverhalten seyn
Ihnen erhaltene besondere gnä- kaffen, vom Empfang und Be-
drgste Erlaubnis nicht verheu- kantmachungdieser Verordnung
rathen solle, er feyeKnecht oder an die Judenschaft binnen 14
Sobn eines einländischen be- Tagen 26 anhero zu bcrich-
schützten Juden, und sollen die ten. Womit rc. Wornach rc.
Uebertreter dieser Verordnung Arolsen den iten Dec. 178%
so fort mit ihren Weibern das
Land gänzlich räumen: Web Fürstl. Waldeck. zur Regie-
Ges alles Wir Denselben (Euch) rung rc.
Edtctal * Citationes und öffentlicher Verkauf.
Die ohnweit Wetterburg ge- Meistgebot gegen gleich baare
kegene von dem Johnn Friedrich Zahlung in War zu 5 Rthlr.
Bruchhäuser und dessen Erben öffentlich versteigert werden;
bis jezt aus Erbbestand besessene des EndeS sich Kauflustige Vor-
mit einem Mahl - und Schlag- mittags zu 10 Ubr vor mrr in
gang versehene Campagne Mühle meinem Logis einzufinden ha-
syll m tBeistimmungHochfürstl. den. Arolsen den zoten Nov.
-Cammer samt allen Mühlen 1789.
Geräthschaften und der dazu
gehörigen Wiese und bryden Vigors Lommissioms.
Gartens, Freytags den i8ten W. Hagemann,
instehenden Monats Dec. aufs
Zum öffentlichen Verkauf
Des dem Schieferdecker Weis-
kopf dahier zugehörigen Hauses
iß Tagefahrt auf den 24ten des
künftigen Monats Dec. ander»
wett angesetzt. Kauflustige wol-
len sich daher sodann Nachmit-
tags um 2 Uhr an hießiger ge»
wohnlichen Gerichtsstelle einfin-
- 38 7
den und haben sie sich nach dem
Befund ihres Gebots des Zu-
schlags zu versehen. Sachsiy-
hausen den 27ten Nov. 1789.
Richter, Bürgermeister und
Rath das
Schmellenberg. Ebersbach.
Nachdem der Condyctop
Vornwald zu Mengeringtzau-
sen sich wegen überhäufter
Schulden genöthiget gesehen
ad Concursum Creditorum zu
provociren, und dieser dann
auch von Uns würklich eröfnet
worden; AIs werden hiermit
Alle und Jede, welcheaus irgend
emem Grund Forderungen an
demselben zu haben vermeinen,
zu deren l^guiäaüon auf den
iten Februarii künftigen Jahrs
dergestalt peremtorle auf hiesige
Regierung verabladet, daß im
Ausbletbungsfall selbigen kein
weiteres Gehör gestattet werden
solle. Arolsen, den aoten
Novembriö 1789.
k? zur Regierung
verordnete rc. rc.
Auf Angehen weyl. Reinhard
Wilhelm Götten Erben sollen
nachstehende deren elterliche
Grundstückes.
a) 3/4 Morgen am Ensrr
Weege.
b) i/2 Morgen bey brühnen
Wiese ganz frey.
c) 1/4 Morgen auf der
sauren Breide.
6) isz Morgen im alten
Felde.
e) ify Morgen zu Elfring-
hausen.
0 *4 Viertel M. von 3/4am
Wetter Treuz.
8) 1^2 Morgen am Marckee
Weege.
ü) ’i Virtel M. zu Eiding-
hausen.
I) is4 M. von ify am Köh-
ler Weege.
k) 2/3 Theile von 1 Morgen
am Jungfrrn Graben.
l) i Morgen an zwey Stü-
cken aufm Waldecker berge.
m) 1/3 Theil von i M» am
Rennebaum.
n) 2/3
388 MF 0 MF
n) 2/z Theil von i M. am
Marcker Weege.
o) 2^ Virtel von s/4 im En-
ser Felde am Pferdeloch.
p) i/z Morgen an der War-
ten Seite.
q) i/4 M. von ifi M. in den
Heioewinckeln.
r) i/4 von 6 Garten in den
Gänsewinkel.
O Ein halber Garte im
Sack.
tj Ein Hof im Sack.
Auf dem Leonhardischen Hof
1» Mengeringhausen sind den
-4ten instehenden MonathS
Decembris, und folgende Tage,
7 Stück Pferde > worunter sich
eine braune 8 jährige Stute
mit einem Füllen von s Wochen,
und ein 7/4 jähriges Stoppen
befindet, sodann 8 Stück Küh,
eine 4 jährige trächtige Docke,
6 Stük 3/4 jährige Schweine,
8 Stük i/4 jährige Ferkeln, 35
Stük Schaafvieh, und eine
Parthie Hühner, sodann allerlei
Schis- und Geschirr, auch
Hauswirthschafts, und Bren-
nerey G räthschasten, nebst an-
dern Effecten, auch weiß Leinen,
den i4ten künftigen Monats
Decembris, auf d>ch em.Rakh-
hause öffentlich auf das Meist-
gebot verkauft werden; Kauf«
liebhabere haben sich daher um
besagte Zeit an bemeldetem Om
einzufinden, ihr Gebot zu thun,
und dem befinden nach, Zu-
schlags sich zu gewärtigen.
Corbach am rzten Novembis
-78-.
Commissarius Bürgermeister
und Rath das.
präparirter Flachs, Hanf, und
Heide, Vor-und Nachmittags
Meistbietend gegen gleich baare
Zahlung inLaubthlr.zu l Rtblr.
20 Gr. zu verkaufen; es wollen
sich daher Kauflustige daselbst
an den bemeloten Tagen zeitig
einfinden. Nächst diesem sollen
dann auch den 4ten Januarir
1790 ebendaselbst allerhand Gat-
tungen von Früchten und Fvu-
rage in eben der Maasse öffent-
lich versteigert werden. Arol-
sen den L?ten Nov 1789.
Vigore Comroiflionis.
T. Schumacher.
Verpach
Dir Brantewein Zapfe und
Wirthschaft dahier war zwar
von Martini dieses Jahrs auf
6 Jahre verpfachtet: Da aber
der Pfächter die Pfachtung an-
zutreten und die Bedingungen
zu erfüllen nicht vermögt; so ist
zu deren anderweiten Vcrpsach-
tung auf Ein, Zwey, Drey
oder mehrere Jahre von bevor-
stehenden neuem Jahre an, ,auf
Freptag den iZten nachstkünfti-
gen Monats Der. Tagefarr an-
geätzt. Pfachtlustige werden
daher/ um sich sodann Vormit-
tags auf hießigcn Rathhause zu
solchem Ende einzvfinden, an-
durch vvrgetadm, und dienet
Der Papische freye Hof zu
Alten-Wildungen, mit denen
darauf befindlichen Gebäuden,
und darzu gehörigen ebenfalS
freyen großen Garten, wie auch
Wein-Bier- und Brantweins-
Schank, Btanteweinsbrenne-
rey Gerechtigkeit, auch 2 Stük
ohnentgeltlich in die Maste zu
treibenden Schweinen, imglei-
chen noch zwey kleinen darzu
erkauften und daran gelegenen
aber lastbaren Gärten soll auf'S
Meistgebot und mit dem Beding,
daß das Pfachtgeld von halben
Jahren ru halben Jahren in gu-
t u n g e n.
zugleich zur Nachricht', daß,
wann ein Auswärtiger die
Pfachtung erhalten wolre und
gehörige Sicherheit zu leisten rm
Stande wäre» demselben im
Rakhhauß die Wohnung einge-
räumt — dabey auch das noth-
dürftige Holz und die Freyheit
allerley Vieh halten und mit
auf Stadt Weide treiben zu
dürsten, gegeben werden könne.
Freyenhagen den 28ten Nov.
»789.
Stadtrichter, Bürgermeister
und Rath das.
Seehausen. Kindermann.
tem Gelde nach dem 20 Gulden-
fuß voraußbezahlt werde an ei-
nen guten Haußwirtb auf 3 oder
auch 6 Jahre verpfachtet wer-
den» worzu hiernächst auch zu
Michaelis 1790 die darzu ge-
hörigen Grundstücke in der Nie-
der-Wildunger Feldmark mit
verpfachtet werden können. Da
der Herr Hofrath Brumhard
nun diese Verpfachtung in seiner
Behausung zu Nieder»Wildun-
gen zu verrichten gütigst über-
nommen , und darzu Tagfarth
auf Donnerstag den ?ten Jan-
nuar bestimmet hat, so werden
" vir-
39® MS- O «W
diejenigen welche solchen Hof zu aber hinlänglich« Raum vor
pfachten Lust haben sich zu de- Vieh, Frucht, uns Geströh,
stimter Zeit vormittags um 8 und kann alles vorher in Äugens
Uhr bey gedachten Herrn Hof- schein genommen werden. Men-
rath einfinden. In demWohn- geringhaufen den 5 Der. 1789.
Hause befinden sich 2 gute Kel-
lers, wie auch 2 gethielteBo- I. F. Suden,
dens zu Frucht und Malz zu Land - Kammerrath
schütten, m dem Hintergebäuds
Der mit Anfang April künf- jezt und längstens den rsten
ligen Jahrs pfachttoS werdende December dieses JahrS ander-
Leonhardifche freye aveliche Hof weikig verpfachtet werden. Die
hiefelbst mit denen dazu gchori- nähern Bedingungen sind bey
gen ebenfalls auch von allen öf- unterzeichnetem zu erfahren,
fentlichen Abgiften befreyeten Mengeringhausen qm 24ten
Garten, Landern, Wiesen und Nov. 178-.
der Gerechtigkeit des Brant-
wein-Brennens rc. soll zwischen I. I. Leonhardi.
' 'Nachricht von einer besondern Art Brantewetn/ v
der in Schweden gebrant wird.*)
3n Stockholm ist man, so wie und männlichen Geschlechts zun
in andern kältern Ländern, Frühstück, das aus Brod,
weit mehr an spiritnöse Getraw Butter, Käse, Wurst u. d. gl
ke gewöhnt, als in mildern besteht, und jeder trinkt sein
Himmelsstrichen. Selbst Da- Glas Brantewein dazu,
men von Stande trinken hier
nicht selten Brantewein. Vor Nicht aller Brantewein wird
dem Mittagseffen versammelt in Schweden aus blossem Korn
sich die ganze Famile, weiblichen gebrannt. Man hat daselbst
gerirr-
*) Universal Magazine of Knowledge and pleasurc, for July r/8-- P« *C
»** O-
geringerL und wohlfeile Sorten,
öu von Korn uns crner gewissen
Art gießer ichwarzer Ameisen
gemacht werden. Dieses in den
Dortigen Gegenden «ehr häufige
uno für vis oasigen Bewohner
äusserst beschwerliche Jnlekr
führt, wie chymi che Versuche
ergeben haben, eM gewisses ölig-
tes, sprrikuoseS uns säuerliches
Wesen bei sich.
Man findet es gemeiniglich
in kleinen runden, aufgeworfe-
nen Hügeln unter den Tannen-
baumen.
Daß die Schweden dieses
Infekt in ihren Brantewem-
drennereren gebrauche, wwv
man nicht so sonderbar finden,
als daß sie es wie eine schmack-
’&M? 39«
hafte angenehme Speise anse-
hen. — Ich ging mit einem
jungen Schweden von Stande
in einem nahe bei Gothenburg
belegenen Gehölze spatz.eren. Ec
siche ernen solchen Ameisenhau-
fen, setzte sich oben darauf,
knis den unzähligen Bewohnern
desselben die Köpfe und Flügel
ab, und verzehrte solche mildem
größten Appetit. Mein junger
Mund versicherte mich , daß
die Thierchen von dem ange-
nehmsten säuerlichen Geschmack
wären, der völlig der Zitronen-
säure gliche, und suchte mich zu
bereden, seinem Beispiel zu fol-
gen , und gleichfalls davon zu
essen; allein eS war mir unmög-
lich , meinen Ekel vor dieser
Speise zu überwinden.
Dom Hopfenbau.
( Fortsetzung.)
s) Muß der Hopfengarte streichen kann; wann aber die,
oder Bank eine gute seinen so am Fuß hangender Berge,
Wuchs und Wohlgerathen be- als wo er gerne wächset, ange-
föroernde Lage haben, ec muß legt werden, von etwas entfernt
nemlich die Morgenvorzüg-ich liegenden Bergen vor den kalten
aber die Mittagssonne genießen, Winden beschützet werden, sol-
und von aller Beschattung frei» cheS ist sehr gut.
seyn, daß die freie Lust durch-
m \
Nahe an einer Landstraße
oder in einem Thal an einem
Fluß, muß aber kein Hopfen-
garle angelegt werden, weil im
erster» Fall der Staub sich nicht
nur auf die Blätter und an die
Ranken fetzet und dev guten
Wuchs hindert, sondern auch
zur Blütezeit diese verdirbet, in
letzterm Fall aber von dem darin
aufsteigenden Nebel, Nacht-
frösten und dem an Wasser sich
erzeugenden Ungez efer lewek.
Die Anlage selbst geschiehet:
z) entweder durch das Säen
des Hopfenfaamens, oder durch
das Pflanzen der Hopfenkeimen
oder Wurzeln, welche in der
Kunstsprache der Hopfengart-
ner, Fechser genannt werden.
Alle Lebrer des Hopfrnbaues
sind mit denen, Die den Hopfen-
bau praktisch im großen, so«
wohl in England Schweden,
Böhmen, Sachsen als Braun-
schweig und anderer Orten be-
treiben und beschrieben haben,
(Die Fort
- CO
darinn einstimmig', daß das
Pflanzen der Fechser » dem Säen
des Saamenö vorzuziehen sey,
weil jenes im rten Jahr eine
ziemliche, im zten aber schon
eine vollkommene Aerndte liefere.
Dieses das Säen aber ehender
keine Hofnung zu einer guten
Aerndte gäbe, bis die vom Ho-
pfmsaamen aufgegangene Ke me
sich erst in der Erde in den Wur-
zeln so gestärket und bewachsen
hätten, daß sie die Stärke der
Fechser erhalten, so viel Kräfte
wie diese ansaugen, und folg-
lich auch wie solche über sich trei-
ben könnten. Außerdem wäre
auch noch zu befürchten, daß
verschiedene Arten des Hopfens,
auch wohl gar unfruchtbare
Stöcke zum Vorschein kämen.
Inzwischen muß und kann es
doch in Ermangelung der Ho-
pfenpflanzen oder Fechser ge-
schehen, und zwar auf folgende
Art.
folgt.)
N a ch t r a g.
Freitags den i8ten dieses werden. Kaufliebhabern wird
Monats soll eine goldene Repe- also dieses hiermit und dem An-
ttruhr, welche mir der dazu ge- hang bekant gemacht, daß das
hörigen goldenen Damen - Uhr- Kaufgeld sogleich baar und im
kette oder Haken neun Loth, 20 Guldens, erlegt werden muß.
ein Quent ohne das Triebwerk Arolsen den D-c. 1789.
an Gewicht hält, öffentlich da- Ex Commiss. Regimin.
hier in meinem LogiS versteigert K. G. Sroeccer.
393
Dinstag den 15*» December 1789.
«♦ft-rr?1 .. 1 .u':!L,.,i,"J!L5a=s5S5LR .l.1.1.' ,
Evictal-Citattones und öffentlicher Verkauf.
je zu dem Georg Brachti-
schen Gut rn Culte gehö-
rige ohnweit dem Dorf belegen«
sogenannte Tweß - Wiese soll
FreytagS den 8ten instehenden
Monats Januarij nach Wieder-
kavfsrecht gegen gleich baare
Zahlung in Ld'or zu 5 Rthler.
öffentlich dahier in meinem Logis
versteigert werden ; wes Endes
Kauflustige dahin eingeladen,
werden. Arolsen den itenDec.
-789.
Vigore Comroisfioms.
W. Hagemava.
Die
494 mm m mm
Die ohywrit Wetterburg ge- Mistgebot gegen gleich baars
legene von dem Johnn Friedrich Zahlung in Lo'or zu 5 Rthlr.
Bruchhäuftr uns dessen Erben öffentlich verweigert werden;
bis jezt aus Erbbestand besessene | t>cö Endes stch Kauflustige Mr-
mit einem Mahl«und Schlag« Mkags zu io Udrwör mzr in
gang versehene Campagne Mühle meinem Logis einMnderss ha-
soll mit Verstimmung Hochfürstl. den. Arolsen den zoten Nov,
Cammer samt allen Mühlen 17.89.
Geräthschasten und der dazu ^ ^
gehörigen Wiese und beyden Vigors Lommlllioms.
Gartens, Freytags den igten W. Hagemann,
instehenden Monats Der. aufs
Zum öffentlichen Verkauf den und haben sie sich nach dem
des dem Schieferdecker Weis- Befund ihres Gebots des Zu-
kopf dahier zugehörigen Hauses schlags zu versehen. Sachsen-
ist Tagefahrt auf den rgten des hausen den L7ten Nov. 1789.
künftigen Monats Der. ander-
weit angesetzt. Kauflustige wol- Richter, Bürgermeister und
len sich daher sodann Nachmit« Rath das
tags um 2 Uhr an hießiger ge« Schwellenberg. Ebersbach,
wöhnlichen Gerichtsstelle einsin- ' \
Freitags den rgten dieses werden. Mufllebhabem wird
Monats des Morgens zu io also dieses hiermit und dem An-
Uhr soll eine goldene Repe- hang bekant gemacht, daß das
tiruhr, welche mit der dazu ge- Kaufgeld sogleich baar und im
hörigen goldenen Damen - Uhr- 20 Gulden fuß erlegt werden
kette oder Haken neun Loth, muß. Arolsen den 5ten Der.
ein Quent ohne das Triebwerk ,789.
an Gewicht, hält, öffentlich da- Ex Commlsf Regimin,
hier in meinem Logis versteigert K. G. Stoecker.
Derpa ch t u n g.
? Der Papische freye Hof zu der - Wildunger Feldmark ML
Alten - Wildungcn, mit denen verpfachtet werden können. Da
darauf befindlichen Gebäuden, der Herr Hofrath Brumhard
und darzu gehörigen ebenfals nun diese Verpachtung in seiner
freyen großen Garten, wie auch Behausung zu Nieder-Wildun-
Wein-Bier-und Brantweins- gen zu verrichten gütigst über--'
Schank, Branteweinsbrenne- nommen, und darzu Tagfarth
rey Gerechtigkeit, auch 2 Stük auf Donnerstag den 7ten Jan-
ohnentgeltlich in die Maste zu nuar bestimmet hat, so werden
treibenden Schweinen, imglei- diejenigen welche solchen Hof zu
chm noch.zwey kleinen darzu pfachten Lust haben sich zu be-
erkauften und daran gelegenen stimter Zeit vormittags um 8
ober lastbaren Garten soll auf'S Uhr bey gedachten Herrn Hof-
M.'istgebot und mit dem Beding, ratheinfinden. JndemWohn-
daß das Pfachtgeld von Harden Hause befinden sich 2 guteKel-
Jahren zu halben Jahren in gu- lerS, wie auch 2 gethielte Bo-
tem Gelde nachMU 2oMlveki- dens zu Frucht und Malz zu
fuß voraußbezahlt werde an ei- schütten, in dem Hintergebäude
nen gutenHaußwirth auf z oder aber hinlänglicher Raum vor
auch 6 Jahre verpfachtet wer- Vieh, Frucht, und Geströh,
den, worzu hiernachst auch zu und kann alles vorher in Augen-
Michaelis 1790 die darzu ge- schein genommen werden. Men-
hörigen Grundstücke in der Alt geringhausen den 5 Der. 1789.
Wildunger, und zu Michaelis > I F. Suden.
1791 die Grundstücke ßn der Nie- Land - Kammerrath
Etwas zu der Erfindung, das Wasser lange trinkbar
zu tthalttn.
Erfahrung hat es nach daß man durchsehen können, er-
angestelltem Versuch besta« halten habe, und nach Verlauf
tigeti, daß gekochtes Wasser sich dieser Zeit an Geschmack in An-
in einer weißen Vouteille mit sehung des rohen Wassers kein
eurem gläsernenStöpsebüber ein Untebchied im Trinken verspüh-
Jahr lang hell und klar, so, ret worden. Anek,
396 m? $ wm-
Anekdoten.
Weg schon finden. Es ist ein
<ryt Baron von Pöllnitz reifete
bei einer Winternacht, wo
die Wege ungemein verschneiet
waren, und der Schnee noch
immer anhielt. Sein Postillion
stieg einmal über das andereab,
um sich nach dem Wege umzu-
fehn. Gr gab auch diesemHerrn
zu verstehen, daß er besorge
umzuwerfen, weil er den Fahr-
weg nicht recht treffen könne.
Er hörte endlich husten und
rief: Seyd ihr da, Stoffel ?
Ihm wurde mit Ja geantwor-
tet. Er wandte sich hieraufznm
Herrn von Pöllnitz, und sagte
zu ihm: Seyn sie nur gutes
Muths; nun wollen wir den
Kin äußerst furchtsamer
^ Mensch , der schon verschie-
dene mal zu Paris des Abends
auf den Straßen beraubt war,
wagte es gar nicht mehr, aus
Blinder da, der uns zurecht
weisen soll. Der Baron sah
dieses für einen unzeitigen
Scherz an, und gab deSfallS
dem Postillion einen Verweis,
der aber sagte: Herr, dieser
Blinder ist schon seit zwanzig
Jahren diesen Weg täglich zwei-
mal gegangen, und hat sich nie-
mals geirret. Er mag »hn nun
riechen oder fühlen können,
genug, er wird uns zurechke
weißn; und jeder andere, wenn
er auch Luchsaugen hatte, wür-
de ihn bei diesem Schneegestöber
nicht finden können, als eben
der dUnde Stoffel.
dem Hause zu gehen. Man
rieth ihm, Pistolen bey sich zu
tragen ; allein er antwortete:
die werden mir die Räuber
gewiß auch wegnehmen.
D o m K o p f e n b a u.
(Fortsetzung:)
DaS Land so mit Hopfensaa- wie andere Garten « und Feld-
men besäet werden soll, wird, früchte, Quecken und Uncerntg-
weil der Hopfen eben so wenig ketten vrttragen kann, des
Som-
Sommers über gebrächet und
mit Mem verfaulten Mist,
«uf sie Metze i Fuder gevün-
Ztt. Der Saame muß entwe-
der am Ende des Augusts oder
Anfangs Septembers, wann
der Hopfe von einem guten Ge-
wächs reif wird, und dessen
Häupter, Köpfe oder Zap,en
gelb werden, ausgerieben wer-
den. Das Säen kann drs
Herbsts» besser aber das Früh-
jahr geschehen , im ieztrrn Fall
wird das Land Vas Jahr vorher
nicht gebrächet, sondern mit
weißen Kohl oder Rüden brsejt,
nach deren Abnutzung gut ge-
düngt, und deö Herbsts aiso
der Mist unteraevstüact, im
Merz oder April aber auf das
neue gepflüget oder gegraben
und mit einer Lmie erst in die
Länge in 4 Fuß breite Beere,
sodann auch in die Breite von
gleicher Werte abgeschnüret , ab-
getreten und also in lauter □
Flecken, davon jede Seite 4
Fuß hat, eingetheilet. Indem
Mittelpunct eines jeden solchen
Vierecks wird ein kleiner Stcck
gesteckt, als dem Ort wo zu-
künftig die Starge stehen muß,
einen halben Fuß davon aber
ein runder Zirkrlgrabe darum
gemacht, 3 Zoll tief, und in
diesem der Saame herumgelegt
oder gesätt, als wann man
597
Radiesen legt, sodann die Erve'
wieder darüber gebracht und da-
mit bedeckt.-
Im ersten Jahre kömmt der
aufgehende junge Hopfe n.cht
wert, es können also die Zwi-
schenräume mit niedrigen Gar-
tengewächsen, als Lattig, nie--
drigen Kohl, bepflanzet werden.
Die Stöcker wo künftig die
Stangen hin müssen, bleiben
über stehen, und die jungen
Schößlinge werden nur bereiht,
oder vielmehr ganz gelinde be-
hacket und von Unkraut gereini-
gt. Den Herbst aber mit et-
was Mist bedecket, und dieser
das Frühjahr darauf flach unter-
gebracht.
DaS 2te Jahr wird er zu ge-
höriger Zeit angehäuft , doch'
nicht so hoch wie alter Hovfe,
und es werden auch Stangen
wie Witsbohnenstöcker dabey
gestecktt Das Zte Jahr aber
ordentliche Stangen gesetzt und
dann damit wie mit anderm
Hopfen auf nachbeschriebene Ard
verfahren.
Sollten sich nun ledige Stel-
len finden, da der gesaete Hopfe
nicht aufgegangen wäre, oder
ausgearbeitete unfruchtbare
Ranken,, so werden leztere ge-
Nick*
39t WW o mtj
zeichnet und demnächst des ches.WilleA, es auch frisch begqi«
Herbsts mit Nr Wurzel wegge- let Wordeis, als wüßen Kohl,
rissen, bey dem Schnitt aber Rüben oder Kartoffeln. Des
von denen zur Seite getriebenen Herbsts wird es nach abgrärnd-
und wegzuschneidenden jährigen tetem Gemüse ganz tief gepflügt
Wurzeln, Fechser, oder Keime oder gegraben, vorher aber aus
von fruchttragenden Stöcken, i Morgen Land r Fuder guten
die ledigen Stellen beider Art, verfaulten Mist, davon Schwei«
auf die Art und Weise wie die nennst den Vorzug hat, gefah-
Pfianzung des Hopfens hier- ren , und so tief wie möglich
nächst beschrieben wird, wieder untergebracht, jddanndes Früh-
ausgefüllt. jahrs Ende Marz oder Anfangs
April wieder, doch nicht so lief
Die Pflanzung des Hopfens, wie den Herbst gepflüget oder
welche, wie vorhin schon gesagt, gegraben , und Mit der Abthei-
dem Säen weit vorzuziehen ist, lung gerade wie vorhin beim
geschiehet nun entweder den Säen beschrieben worden, ver-
Herbst nach Michael oder des fahren; nur wird der Zirkel
Frühjahrs, und da auch die oder Ringelgrabe, welcher von
mehresie Hopfenbauvcrsiänvjge dem mit einem kleinen Stock be-
die Frühjahrs-Pflanzung für zeichneten Mittelpunct, des an
die beste halten; die Pflänzlinge jeder Seite 4 Fuß haltenden
oder Fechser alsdann auch, weil Vierecks iß Fuß rund um enk-
die Hopfenfelder des Frühjahrs ferner seyn muß, eine. Hand-
beschnitten, und die zum Ver- breit, und 5 Zoll tief gemacht ,
pflanzen dienliche Nebenspeos- und in jeden Graden 8 Stück
Unze weggenommen werden, Hvpfenfechser oder Wurzeln
besser zu haben sind, wie den mit einem Pflanzer senkrecht so
Herbst; so will ich auch diese nur eingesetzt, daß die daran sitzen-
h»er beschreiben. den Augen aufwärts gerichtet .
find ; und die obern Ende der
Das Land, so bepflanzt werden Fechser, mit der Oberfläche des
füll, muß gehörig rein seyn, Bodens gleich laufen. Dann
und also das letzie Jahr von der wird ein wenig Erde , welche
Bepflanzung solche Gartenge- außer dem Zirkilgraben. wrgge-
wächse getragen haben, welche nommen wird, darüber gewor»
rein Land geben, undumwel-- sen , und die Stellen wo vre
Fech-
599
7OWr Mgeleget sind , dsch brechen, wird Ihnen eine or-
I. ohne Verrückung der im Mir- deutliche Stange gegeben, und
5'EpMt stehenden Stöckchens, dazu mit aller Vorsicht auf die
'mit den Füßen vön beiden Sei- Steve, 'wo das vorige Jahr die
Iren dicht nieder und angetreten, Vitsbohnenstange gestanden ,
damit die Fechser von dem ftl- mit einem Hvpfenpfahl ein Loch
' West Erdreich wohl umfasset ohngefähr ein Fuß tiefgestoßen
werden. Nach der Pflanzung und die da hinem gesetzte Stan-
kst nun. ge, durch Anflößung der Erde
mit dem Pfahleisen so befestiget,
! 4) Die fernere Wartung bis daß sie recht gerade zu stehen
zu seiner Benutzung - folgender komme, oa er denn noch nicht
Gestalt zu besorgen. beschnitten oder gelüftet, sondern
nur wie das erstere Jahr, be-
DaS ite Jahr bleibt der ge- häuft angewiesen und behacket
pflanzte Hopfe in dem ebenge- wird, wann aber mehrereKetme
dachten Zustande, nur daß, erfolgen, als Fechser gelegt
wann Unkraut aufschlägt, sol- sind, so wird an jedem nureinec
ches abgegegätet wird, und und. also um einen Stock oder
wann die KeiMchens über einen Stange uur 8 gelassen, dieübkj«
Zoll hoch hervor sind, statt der gen aber abgeschitten.
kleinen Stöckchens Vitsbohnen-
stangen gesteckt werden, damit Daö Düngen geschiehet ln
die jungen Ranken demnäch dem 2ten Jahr noch oben auf die
daran gebunden werden können. Stöcke vor Winter und wird
Gegen Pfingsten werden die im Frühjahr mit Vorsicht etwas
Stöcke mit Erde von der Seite flach untergegraben, demnächst
des Vierecks so behauset, daß aber mit dem Behacken erst recht
die jungen Ranken mit der an die Stöcker gebracht. Im
Spitze hervorragen, diese wer- zten und allen folgenden Jahren
den aber wann sie größer sind, hingegen, Ende Merz oder im
an die Stangen angewiesen, April, werden dieHopfenstöckec
auch mit Schilf oder Bast an» mit einer Grabeschute aufgerau-
gebunden, doch ist dieses Jahr met oder aufgedeckt, da man
keine Fpucht zu hoffen. Daü nemlich die Erde von den Wor-
folgende Frühjahr, wann die zeln behutsam wegräumet, um
Hopfenkeimchens wieder hervor- zu dem nöthigen Schnitt gehö-
rigen
äfoo WM i
eigen Raum zu haben. Man
nimmt alsvann die verdorreten
Ende der alten Ranken, nebst
den zur Seite ausgelaufenen
Thauwurzeln und Fasern einige
Zoll rund herum von dem Sto-
cke weg, um der Hauptwurzel
desto mehr Nahrung zu verschaf-
fen.
Zu dieser Zeit wird neue Dün-
gung erfordert 1/3 aber weniger
wie zur ersten Anlage. Man
kann den Mist mit vermischter
Erde um den Stock herumlegen,
oder denselben wie auf den
Aeckern vor Aufräumung der
Stöcke ausbreiten und unter-
graben. Wenn aber der Schnit
geschehen , wirv sogleich die weg-
geräumte Erde, und hiermit
also auch der darunter gebrachte
Mist wieder an den Stock ge-
bracht, und dieser damit be-
decket.
Gegen Pfingsten, wenn die
Hopfenketme eine Höhe von 6
(Die Fortse
bis 8 Zoll erreicht haben, fo ge-
schiehet die Auskeimung, oa
man sich aber vornehmlich nach
der Schwäche und Stärke des
Stocks auch nach dem Vermö-
gen des Bodens richten muß,
um zu beurtheilen wie viel und
welche Keime man abnehmen
oder mit Vortheil stehen lassen
könne. Ist der Stock stark und
der Boden gut, so lässet ma»
ihm an jeher Wurzel eine auch
etwa wohl % Keime. Ist er
aber schwach oder der Bode un-
vermögend, so lässet man ihm
verhältnismäßig etliche weniger
und nimmt dre tchwächsten weg,
damit sie Wurzel sich verstär-
möge. Ast dieses geschehen,
so werden die bleibenden jungen
Ranken unter abgeblatet, und
mir Erde sohochbeworfen, doch
ohne solche zu beleidigen, daß
die obern mit Blättern bescztlN
Spitzen nur hervorragen»
folgt.)
N a ch t r a g.
Bey Meyer Herz in Arol- 4 Mgr. das Pfund zu Ha-
fen ,st frischer Laberdan zu den.
401
W a l d e ck i s ch e s
■»
mm
Dinstag den 22'-° December 1789.
=8X^5—' ... ‘ 3. \ . -1——"
Ausschreiben aus Kochfürstl. Regierung.
An sämtliche Städte und Aemter, auch gräfl. Gerichte.
5ereniMmi öcc. nach dem
***■' abschriftlichen Beschluß
geruhet haben zu Einrichtung
zweckmäßiger Arniencmftaltcn in
diesigem Lande ein allgemeines
Armen - vireÄorium onzusrd-
nen; so wird solches sämtlichen
Stadt- und Amts-Obrigkeiten,
auch gräfi. Gerichten mit dem
ernstlichen Befehl hiermit be-
kannt'gemacht : denen demnach-
stigen Verfügungen und Vor-
schriften dieses Armen - Directo-
rü in allem schuldige und genaue
Folge zu leisten. Arosen den
irten Dccemb. >78?.
Fürst!. WqWMl. zur Regie-
rung m
Sereni-
/
40Ä O <**
Serenissimi Hochfürstl. Durchl.
haben Sich in Rücksicht daß
der innländische Frucht-Ver-
rath theils durch die ergiebige
Mast , theils durch die bisherige
günstige Herbst - Witterung um
ein beträchtliches zusammen ge-
halten worden, gnädigst bewo-
gen gefunden, daß Brennen
des Brandteweins in hiesigen
Landen vorerst noch auf i
Monath weiter mithin bis Ende
des künftigen Monaths Januarii
zu gestatten. Sämtlichen Amts
und Stadt Obrigkeiten bleibt
daher diese gnädigste Verwilli«
gung mit der Auflage ohnvec-
halten, solche ohngesäumt allen
Behörden in ihrem Amts-und
Gerichts - Bezirk und also auch
den darin etwa ansaßigen von
Adel, oder deren Conductoren
bekannt zu machen. Arolsen
den »4ten Der. 1789.
Fürstl. Waldeckl. zur Regie-
rung rc..
Edtctal-Eitattones und öffentlicher Verkauf.
Nachdem die Frau Wittib
Wayl. Herrn Hofrath Alberti
dahier bey Hochfürstlicher Re-
gierung in Arolsen die Anzeige
gethan, wie die Schulden ihres
verstorbenen Ehemanns dessen
Nachlaß übersteigen, weshalb
dann dieselbe um verablavung
sämtlicher Creditoren gedachten
ihres Ehemanns geziemend ge-
bethen , und mir dahero die
Eröfnung und Jnstruirung des
Conrurs-ProceseS über Wayl.
Herrn Hofrath Alberti verlaf-
fenschaft von Hochfürstlicher
Regierung in Arolsen übertra-
gen worden, als werden Kraft
dieses alle und jede Gläubiger,
welche an Wayl. Herrn Hof-
rath Alberti Nachlas einige
Forderung zu haben vermeinen
ex quocunque capite auch solche
herrücen mögen, hiermit perem-
torie & sub poena praeclufi vek-
abladet a dato innerhalb drei
Monaten alhrer vor mir entwe-
der in Person oder durch gnug*
sam bevolmächtigte zu erschei-
nen, ihre Forderung anzugeben,
solche zu liquivireo und des wei-
teren rechtlichen Verfahrens zu-
gewartigen. Corbach den 8tm
Der. -789.
Vigore Commissionis.
Duncker.
Von
«B» -
Von der Verlaßenschaft weil.
Herrn Hofrath Alberti vahier,
sollen Montags den i8tcn
Januar 1790 drey Stück Rind«
v.ch, verschiedene Meubles an
Silber, Zinn, Kupfer, Eisen,
Schränkten, Tischen, Stüh-
len , Kleidungsstücken, Tisch
und Leinen - Zeug , Betten,
eine viersitzige Chaise, und son-
stigen Haußgerathe auch Bü-
cher : Sodann Freytags den
2ytcn g. M. ein Wohnhaus,
nebst Scheure, Garten und
Hosraum, am Lengefelderthor,
Ein großer Garte vor der
Stadt, am Nordenbecker We-
ge, auch ein Wieseplaz vor den
Dallwigerthor belegen, aus
Commißion Hochfütstl. Regie-
Die zu dem Georg Brachti-
fchen Gut in Cülte gehö-
rige ohnweit dem Dorf belegene
sogenannte Tweß - Wiese soll
Freytags den 8tcn instehenden
Monats Januarii nach Wieder-
kaufsrecht gegen gleich baare
Zahlung in Lo'or zu 5 Rthler.
Demnach zwey gute Zugpfer-
de , nebst einem vollständigen
guten Wagen, Pflüg, Egge,
Pferdegeschirr und übrigem Zu-
behör, Donnerstags den 7ten
Januar künftigen Jahrs in der
* 401
rung, auf das Meistgebot in
20 Guldenfuß, öffentlich ver-
strichen werden. Kauflustige
werden daher hiermit eingela-
den, an bemeldeten Tagen, in
weit. Herrn Hofrath Alberti
Wohnung zu erscheinen, ihr
Gebot zu thun und des Zu-
schlags zu gewärtigen. Ein
geschriebenes Verzeichnis von
diesen Sachen, ist bey dem be-
stelten curatorl bonorum Herrn
AmtSaffessor Schumacher all-
hier, zu haben und einzusehen.
Corbach den iüten December
-78-.
>Vigore Lommitlioms.
Duncker.'
öffentlich dahier in meinem Logis
versteigert werden; wes Endes
Kauflustige dahin eingeladen,
werden. Arolsen den ?tenDec.
*789.
Vigore Commissionis.
W. Hagemann.
Frau Wittib Pfarrer Müllerin
Haus allhier, durch freyw llige
Versteigerung an den Meistbie-
tenden gegen gleich baare Zah-
lung in 20 Guldenfuß, verkauft
werden sollen: So können Kauf;
404 WS M !W
liebhabere an besagten Ort und Zuschlags gewärtigen. Co-baL
Tage, Vormittags um Y Uhr den ir. Der. 1789 ac^
sich des Endes allhler emfindm ^ .
und gegen das höchste Gebot des H. §. Wigand.
Ankündigung
Bey der Ueberzeugung, daß da man schon so manche
es unserm Lande n cht an Köpfen vmz Deutschlands ehrenhaft den
fehle , die demselben im Fe de Schauplatz der Litteratur betce"
der Litteratur Ehre machen wur- ten, und Waldcck - noch m-
den, nährten wn schon lange mer zurück bleiben sieht- so
den Wunsch , daß doch diese wagen wir es, selbst die Vor-
offentlich erscheinen , und da- ganger zu werden/ auf welche
durch den Gerst der Wrffen- wir lange vergebens gewartet
schäften unter uns immer mehr hatten : die Hofnung Na-bso -
ermuntern mochten. Wir ger zu erwecken die uns über-
selbst, — minder mit hoher treffen, rechtfertige dielen Ent-
Meinung von eignen Kräften, sch küß. ' a "eien W»*
als mit Hofnung auf die Fähig-
keiten unsrer Landsleute erfülle, . Wir— nämlich eine Gesell-
— hielten uns nicht bestimmt schaft inländischer Freunde der
hierzu die Bahn zu eröffnen; Wissen,chaften — sinoalsoWil-
nahmen Anstand, da Vorzüge- ftns, gemeinschaftlich ^n-
hen, wo wir ^chzufolgen Schrift zu bearbeitn, bet,-
Wünschten. Allem endlich — teil r
Waldeckische Beytrage
Vergnügen des Verstandes und Herzens
Diese Schrift , wird, in sehen, periodisch stückweise her-
Oetav, mit Lateinischen Lettern ausgegeben werden. Vier
gedruckt , geheftet und mit einem Stücke sollen einen, 28 bis ?c>
blaupapiernen Umschlag, ver- Bogen starken. Band auoma-
Om:.
chen; und binnen einem Jahre, nachfolgenden Stücke des Ek-
nebst einem dem lezten Stück sten Bandes aber, Pränume-
beygefügten Haupttitelblatr für rarion, auch Subscription, an-
den ganzen Band, erscheinen, genommen,
Der Inhalt- derselben wird zu Arolsen bey Herrn Candidat
seyn Heiner; -
a) moralische Aufsatze;' zu Corbach bey Herrn Eollabo'*
b) kurze Beschreibungen hi- tator Kleinjchmit;
siorifther, statistischer , jur ZU-Wildungen bey Herrn Con-
rTkaturgeschichte gehöriger, und rector Mogk;:
antiker Denkwürdigkeiten; wo*' zu Mengeringhausen bey Herrn:
bey man mit den waldeckischen Rector Rothe;
größtentherls noch nicht allge- zuWaideck bey Herrn Pfarrer
mein bekannten, den Anfang Crantz; "
machen wird;: zu Sachsenberg bey Herrn Rcc-
c) kleine und grössere Ger- tor Faber;
dichte verschiedener Art; welche Freunde der Wissenschaft-
6) theatralische und tev wir um die kUebernehmung
e) sarptische Stücke. dieser Mühe bitten.
Das Erste Heft virscr Schrift' Für jedes Exemplar der Drey'
iss, 7 4 Bogen stark, auf erwähnten Stücke iss', der Prä»
Druckpapier für 8 Mgr. auf nümerationspreis 18 Mgr.
Schreibpapier aber für 9 Mgr.. Der SubscriptionspreiS rr,
in ConvcntionSgelde, an folgen- Mgr.
den Orten zu haben: Der Ladenpreis zo Mgr:
zu Arolsen bey Herr Hofbuch- für ein solches Exemplar auf
binder Ockel; Schreibpapier aber in jedem,
zu Corbach bey Herr' Buchbin- Fall; Mgr. mehr. Die Prü-
der Jäger;: numerationszeit dauret bis den
zu Wilvungen bey Herr Buch- r-rten Jenner, die Sübscrip-
bjndcr Wahl;. tionszeik aber bis den izten
zu Mengeringhausen bey Herr' Februar, 1790. DieZahrun*
Buchbinder Ritter. gen geschehen in Conventions-
Nach künftigem rsten Fe- gelde, an die hier genannten
bruar wird kein Stück (auch Herren Collecteurs: und zwar
das Erste nicht mehr) einzeln die der Pranumeranten, vor
verkauft/;, auf die Drey noch künftigem»5ten Jenner; die &fc*
Eub-
4°* lWG« O «W
Subscribenten hingegen , bey aber erhält jeder, der \tuf i«
Ablieferungveszweyten Stüks. Exemplare Pränumeration oder
Die Namen der waldecktschen Subscrtpkion liefert, das utt
Pranumeranten und Subscri- ganz, und wer deren auf 5
denken werden, nach alphabeti« Exemplare liefert, das stehalb
scher Ordnung ihrer Wohnör- ohnentgeltlich.
rer, dem zweyten Stück vor-
geftzt. Anfänglich wird diese Schrift
blos aus Arbeiten der unter»
Sollten unter denen, welche zeichneten Gesellschaft bestehen:
Versuche für die walveckische aber alsdann erst werden wir
Litteratur billigen, und sie un- den angenehmsten Lohn unsrer
terstützen wollen, — und wir Bemühungen geniesten, wenn
würden unsern Landsleuten utt- diejenigen unserer Landsleute,
recht thun, wenn wir das nicht welche sich selbst thätig mit der
von dem ganzen aufgeklarten Litteratur beschäftigen, dies
Theile derselben erwarteten — Werk durch gute Beyträge be-
sollten also unter diesen sich reichern, und wir diese bey
einige finden, die sich mit Prä- künftigen Fortsetzungen den um
numerations- oder Sub'cripti- feigen beyfügen oder selbst vor-
ons-Sammlung bemühen woll- ziehen dürfen. Die, welche
ten, so werden wir dies mit uns hierzu Gelegenheit geben
Dankannehmen. Wirersuchen wollen, efsuchen wir, ihre
solche, die Verzeichnisse dek Handschriften unter der Auf-
Pränumeranten vor dem isten schrift: „ Für die Verfasser
Jenner, und die der Subscri- der waldeckischen Beytrüge"
benten vor dem ixten Februar an das Jntelligenzcomtoir zu
1790 an einen der obengenann- Arolsen, portofrey einzuschtk»
len Herren CollecteurS zu über- ken.
senden. An diese lezten wer-
den auch alle Gelder eingeschickt, Alles, was ins Fach der Litte-
und gegen Zahlung derselben, rakur einschlagt, was der gute
das zweyre Stück und so weiter Geschmack mit Vergnügen lesen
die folgenden, bey ihnen emvfan- und das Herz ohne Stttcnver-
gen. Briefe und Gelder erwar- gistung empfinden kann, wird
ret man portoftev; dagegen uns willkommen seyn und seine
Stelle
M* & MP 4oy
Stelle in diesem Werk finden.:
zu schlechte oder anstöffige Bey-
träge hingegen ungebraucht}u
lafien, daö fordern unsere Leser,
und wir machen es uns zur
Derpa
Der Papische freye Hof zu
Alten-Windungen, mit denen
darauf befindlichen Gebäuden,
und darzu gehörigen edenfalS
freyen großen Garten , wie auch
Wein-Bier- und BrantwemS-
Schank, Brantcweinsbrenne-
rey Gerechtigkeit, auch 2 Stük
ohnentgcltlich in die Maste zu
treibenden Schweinen, imglei-
chen noch zwey kleinen darzu
erkauften und daran gelegenen
aber tastbaren Garten soll auf'S
Meistgebotundmit verEeding,
daß das Pfachtgcld von halben
Jahren zu halben Jahren in gu-
tem Gelde nach dem 20 Gulden-
fuß voraußbezahlt werde an ei-
nen guten Haußwirth auf 3 oder
auch 6 Jahre verpachtet wer-
den, worzu hiernächst auch zu
Michaelis 1790 die darzu ge-
hörigen Grundstücke in der Alt
Wildunger, und zu Michaelis
*791 die Grundstücke in der Nie-
der-Wildunger Feldmark mit
Pflicht. Den irlen des Christi
monatS 1789«
Eine Gefelfchaft waldeckifcher
Lirrerarurfreuude.
ch t u n g.
verpachtet werden können. Da
der Herr Hofrath Brumhard
nun di^fe Verpfachtung in seiner
Behausung zu Nieder -Wilbuo-
gen zu verrichten gütigst über-
nommen , und darzu Tagfarth
auf Donnerstag den ?ten Jan-
nuar bestimmet hat, so werde»
diejenigen welche solchen Hof zu
pfachten Lust haben sich zu be-
sttmter Zeit vormittags um 8
Uhr bey gedachten Herrn Hof-
rath einfinden. In dem Wohn-
haus« befinden sich 2 gute Kel-
lers, wie auch 2 gethielte Bo-
dens zu Frucht und Malz zu
schütten, in dem Hintergebäude
aber hinlänglicher Raum vor
Vieh, Frucht, und Geströh,
und kann alles vorher in Augen-
schein genommen werden. Men-
geringhausen den 5 Dec. 1789.
I. F. Suden.
Land - Kammerrath
Ah e r t i f se m e a t.
Ein gewisser hat einem seiner diesen Freund , ihm dieses be-
benachbarten Freunde: Flavii schrlebene Buch ztt felbsteigenem
Iosephi Jüdische Alterthümer, vorjeyenvem nothwendigem Ge-
deutsch, fol. Franzb. auf dem brauche jetzo baldigst wiedeezu«
Rücken mit verguldeten Linien, schicken, undofferrrt eS dagegen
auch dergleichen Hitul - Buch- nach etlichen Monaten zur aber-
staben in schwarzem Grunde, maligen Weitern Benutzung,
öhnlängst geliehen; Er bittet
Bey Herr Hofbuchbinder in Corbach sind vielerley Neu-
Ockel in Arolsen und Schwann jahrs wünsche zu haben.
Dom Hopfen bau-
i'S'Mfii
(Fortsetzung.)
Wann nun die jungen Ran- mit den längsten der Anfang
ken außer der Erve wieder gemacht, und nist dem Gange
eine Hohe von ohngefähr a Fuß der Sonne von Süden nach
erhalten haben, so werden solche Westen , um die Stange ge-
zu beiden Seiten der Stange in wickelt, weil der Hopfe, wel-
gletcher Anzahl init SchilfBast ches merkwürdig ist, diesen
eingeweichten Noggenstroh, oder Gang seiner Natur nach, an-
groben Garn, löslich und mit dem Ränkengewachsen entgegen
einer Schleuse angebunden, nimmt.
(Die Fortsetzung folgt.)
Waldeckisches
Intelligenz. Blatt.
Dinstag den 29«-° December 1789.
«»fl 1 "=. IV J------’J-Mi...
0TJir wollen unsere Leser hauptsächlich die Landwirhschafe-
ttche wohlmeinend ersuchen, dieses gegenwärtige Blatt nicht
aus der Hand zu legen, ohne es angesehen zu haben: Dieder-
malen an vielen Orten unter den Schafen sich zeigende Laulo
welche dem Schafherrn so nachtheilige Folgen bringt, hat uns be-
wogen dasjenige in der Kürze hier mitzutheilen was über diese
schädliche, fast unheilbare Krankheit aus den besten Autoren und
praktischen Nachrichten, zumaien in der ökonomischen Enzyklopr-
die zusammen getragen ist. * *) Vielleicht lasset sich daraus hin und
wider dem Uebel auch jezt Einhalt thun — Auf die Zukunft aber
kann man sich gewiß für Schaden hüten, wenn man nur dem
da-
*) Um tiefe Nachricht in jedermas Hände bringen zu können, ist solche an»
noch adsvnderlich abgevrukt worden, und für i Mgr. in» Jnkeltjenz»
Cointoir allhirr oder in der Hvfbuchdruckerep zn Mmg-linghansen z«
haben.
4io M» $ 4M»
darinn enthaltenen aus richtigen Grundsätzen gefolgerten und aus
bewährter Efahrung hergeleikecen gutem Rache folgen will.
Von der Faule der Schafe.
äule der Schafe, Faulung,
Anbruch im Leibe, das
faule Wasser, die faule Wasser-
sucht , das Faulfressen, das
Fäulisch werden, Engl. Kot. ist
eine sehr gemeine Krankheit un-
ter den Schafen, wenn sie an
niedrigen, feuchten und mit
Thau' bedeckten Gegenden ge-
weidet werden. Es gibt sich
dieselbe äusserlich durch keine
merkliche Veränderung, son-
dern nur durch das Besehen der
Augen und des Zahnfleisches zu
erkennen- Die Umstände der
vorhergehenden Nässe; der Zu-
stand der Augen, die alsdenn
matt, blaß und feucht sind, an
statt daß sie lebhaft und glän-
zend seyn sollten; die Beschaf-
fenheit der Thränendrüse , wel-
che eben so blaß und bleich ist,
wie die in dieser Gegend befind-
lichen Blutgefäße, welche schon
roth und vollgefüllt seyn sollten;
und endlich das Schwappern
einer ergossenen Feuchtigkeit,
welches man mit der Hand fühlt,
wenn man an den Bauch schlägt,
zeigtoie Gegenwart dieser Krank-
heit , doch schon im lezten Grade.
Man erkennt, daß sie vorhan-
den ist, wenn man, bey er-
wähnten Zeichen nnv Umstän-
den , eine lockere weiche Ge-
schwulst, wie eine Wasserblase,
unter dem Kinn der Schafe
wahrnimmt, welche die Fran-
zosen Qourmette neunen. Die
charakteristischen Kenzeichen sind,
nach Hall und Morlimer, die
matten blaffen Augen; die wan-
kende Stellung der Schafe; die
Mattigkeit derselben, welche
alle Tage zunimmt; die Unrein-
lichkeit der Haut; das leichte
Losgehen der Wolle; das blaffe
Zahnfleisch; der dicke Weinstein
auf den Zähnen; die Schwere
der Thiere rc.
Bey der Oeffnung der an die-
ser Krankheit gestorbenen Scha-
fe, findet man allemahl dieLun-
gen verdorben, und inwendig
mit Knoten und Wasserblasen
auf der Oberflache besrzt. Oes-
ters ist die Farbe der Lunge,
welche blaß roth seyn sollte,
schwarz grün, und zwar durch
die ganze Substanz derselben.
Die Leber ist ebenfalls angegrif-
fen , und scheint der Hauptsitz
der Krankheit zu seyn; ihre na-
türliche dunkelbraune Blutfarbe
hat sich in einegelblichblaue oder
schwarzblauliche Farbe verän-
dert, und aus ihrer festen der-
**«**• 4lt
Sen Substanz ist eine weiche,
lercht mit ven Fingern zu zerreis-
senve Masse geworden. Die
Gallenblase ist schlaff, und ent-
hält eine aufgelösete, wässerige,
verdorbene Galle. Auf der Ober-
stäche der Leber findet man mehr
oder wenige große und tiefe mit
einer Hellen Feuchtigkeit ange-
füllte Wasserblasen. Bey ge-
nauer Untersuchung ist diese
Feuchtigkeit milchfarbig, und
die häutigen Wände derselben
widerstehen indessen den Messer
noch ziemlich stark. Die meisten
dieser Wasserblasen find dermas-
sen vollgefüllt und angespannt,
daß die Feuchtigkeit in denselben,
noch dem Eröffnen, mit meler
Gewalt weit wegsprizt. Oeffnet
man den Sinus der Pfortader,
und deren Aeste, so trifft man
dieselben mit Egeln angefüllt an.
Die Gedärme sind weiß, fahl
und bläulich, ohne roth durch-
webte Gefäße, dabey feucht,
glänzend und beynahe durch-
sichtig. Der Talg im Netz
und Gekröse ist citrongelb und
weich; alle Eingeweide über-
haupt, und selbst das Fleisch,
sind blaß und weich Dre Was-
serblasen, welche man in ihren
Körpern findet, sind zwar ge-
meiniglich nicht größer als Erb-
osen, jedoch trift man auch einige
von der Größe der Taubeneyer
an. Zu diesen, der Krankheit
vorhergehenden Zeichen, kann
man noch beyfügen, daß der
Athem fast allemahl bey diesen
kranken Thieren unangenehm
riecht.
Auf das Faulfressen der
Schafe, ist Hr. Bakewell in
England besonders aufmerksam
gewesen, und völlig überzeugt,
daß diese Rrankheic blos von
Lleberfthwemmungen herrührt
und nie von nassen Triften,
wenn es nur geregnet hat, ohne
zu strömen, oder wenn Quellen
vorhanden sind. Ec vermuthet,
daß das junge Gras, welcher
nach Überschwemmungen her-
vorbricht , so wässerig ist und
dadurch diele Krankbeit veran-
Einer der merkwürdigsten Ver-
suche in Ansehung des Faulfres-
sens ist folgender, den er sehr
oftausgeführt hat. Wenn eini-
ge seiner besten Zuchtschafe nicht
mehr zur Zucht laugen, mästet
er sie zum Schlachten; um aber
sicher zu gehen, daß sie geschach-
tet, und nicht an andere wieder
verkaufet werden, läßt er diesel-
ben sich faul fressen, welches er
aus langer Erfahrung bewerk-
stelligen kann. Er laßt nähm-
lich eine Wiese überschwemmen,
so sind alle darauf getriebene
Schafe den nächsten Herbst ganz
unausbleiblich faul. Wenn das
Was«
Wasser nach der Mitte des May
über eine W'. fe stießt, so »st die
Folge davon gewiß, der Boden
möge beschaffen ?eyn, wie er wil.
Er hat diese Probe mit Feldern
von verschiedener Art gemacht,
die den Schafen sonst nicht im
geringsten schädlich sind. Wenn
das Wasser den ganzen Winter
bis zu Ende des Aprils darüber
fließt, so schadet es nicht; aber
nachher bleibt obiger E- folg nicht
nach. Er behauptet, daß Quel-
len und das davon wachsende
Gras keine Fäule verursachen,
eben so wenig rührt dieselbe von
der durch anhaltende Regen ver-
ursachten Nässe her, wenn das
Wasser in beyden Fällen nur
nicht strömet. .
Das beste Mittel, m solchen
nassen Jahren die Schafe sur
dieser Krankheit zu bewahren,
ist, sie auf hohe und trockene
Weiden zu bringen, wodurch
oft der größte Theil gerettet
wird. Noch besser ist, wenn
es auf diesen Weiden Pfriemen-
kraut (Genista) gibt, dessen jun-
ge Sprossen sie abweiden kön-
nen. Im loo Sk. des 2 B.
des Museum rüst. & comtner-
dale, wird der Nutzen dieses
Gewächses wider den Anbruch
aus Erfahrung gerühmt. Zeigt
sich der Anfang dieser Krankheit
schon durch ihren rülsterichten
Husten, oder daß einige darun»
K E
ter plözlkch dahin sterben, so
muß man sie, womöglich, zu
Salzquellen und auf salzige
Weide bringen. Da, wo es
keine Salzquellen gibt, muß
man das Salz selbst zur Cur
anwenden. Im wohlerfahrner
Landwirth, wird, S. rg?,
folgende Methode empfohlen,
welche der Vers. des obigen
Stücks in dem Mukeo rüst eben-
fa!S abgibt, uns dabey ver-
sichert , daß sie bewährt gefun-
den sey. «Wenn man an den
«Augen der Schafe wchrmmk,
«daß sie anbrüchig sind, st»
,, sperret man sie in eine Scheu-
,,ne, oder in die Hürden, mau
,,sezt hölzecn« Tröge darin her-
«um, und füttert sie i oder r
«Tage mit Haber, alsvenn
,, thut man Salz unter den
«Haber, und vermehrt die
«Quantität des Salzes nach
«und nach, bis sie es nicht gern
«mehr fressen wollen. Hierauf
«gibt man ihnen wieder i oder
« 2 Tage reinen Haber, und
«thut nachher wieder stuffen-
,, weise so viel Salz dazu, bis
«sie den Appetit verlieren.
« Diese abwechselnde Fütterung
sezt man so lange fort, bis ihre
Augen ihre natürliche Farbe
wieder bekommen haben."
Ein anderer Landmann hat,
ich dem 4?ten Stück des i B.
des
MV O LW 413
des Mus. rüst. das Salz auf
folgende Art wider die Fäule mit
dem besten Erfolge gebraucht.
Er nimmt eine Menge Rauten-
blatter , zerquetscht sie, und
drückt den Saft aus. Zu die-
sen Safte thut er eben so viel
Salz an Gewichte; und wenn
die Schafe in großer Gefahr
sind, faul zu werden, gibt er
ihnen wöchentlich einmal einen
Löffck voll davon, und wenn
sie noch nicht so schlimm sind,
alle zehn oder zwölf Tage ein-
mahl.
Bey jedem andern Mittel
wider diese Krankheit, ist das
Salz allemahl das beste Jngre-
vrem^—Einige geven es uw
Schafen alle Frühjahr mit ge-
stoffenen Wermuth, Meerret-
tig, oder Meerrektig und Lor-
beeren ; Andere mischen zu dem
Salze Lorbeeren, Wacholder-
beeren, Alantwurzel und Lieb-
stöckel - und geben ihnen davon
um den andern oder dritten
Abend. Andere lassen bas
Schaf wenn das Sterben unter
sie kommt, ein wenig unter den
Augen bluten, und es eine
kleine Handvoll Salz hinunter
schlingen, und dieses zwey- bis
dreymahl; nachher fezt man
etliche Tage aus. Nach dem
Gebrauche müssen die Schafe
in etlichen Stunden nichts zu
saufen bekommen. Andere ko-
chen 3 Pfund Meisterwurzel in
8 Maas Wasser, zu 6 Maas,
auf 2o Schafe, ein, und mi-
schen solches, wohl ausgepreßt
und durchgeseihet, in einen
Kübel voll Wasser, um die
Schafe bey trockenem gesalze-
nen Futter davon saufen zu las-
sen. Hastfer gibt den Rath,
solche kranke Thiere einige Tage
lang mit reinem trockenem Hei-
dekraut zu füttern, und ihnen
zwey - bis dreymahl eine Hand-
voll Salz mit den Schößlingen
von Wermuth zu geben. Wenn
auf der Haut Wasserblasen siz-
zen, so öffnet man sie und
wäscht sie mit Wermuth- oder
drkeirbnrvs-Drcvet aus.
Folgendes Mittel hat eben-
falls guren Nutzen gefchaft.
Man nimmt i Quent Spieß-
glas, z Quent Salpeter, und
1 Handvoll Wermuth spitzen,
stößt alles zu Pulver, vermischt
es mit 7 bis 8 Handen voll Ha-
ber , und gibt es den kranken
Schafen. Ein Gemisch von %
Unzen Spießglas, 4 Unzen
Lorbeeren, 4 Unzen Schwefel,
2 Unzen Salpeter, und 6 Pf.
Salz, einer Heerde zum Lecken
vorgelegt, hat ebenfalls Dien-
ste gethan. Man hat auch daS
Ameisen - Pulver sehr empfoh-
len , welches nichts anders ist,
als ein Ameisenhaufen mit der
m » m*
Erde in elnsm Ofen zu Pulver-
gerrocknst, weiches man nach-
her in einem Topft, worin
Böckelfl.-sch gewesen, zum Ge-
brauch aufhebet. Oder, man
nimmt von penWicholdersträu-
chen vre äußersten weichen Spiz-
zen, nebst Kn Nadeln, hacket
dieselben so klein als möglich,
und mischet davon Abends und
Morgens für 3 Stück Schafe
jedesmahl eine gute Handvoll
unter das trockene Futter.
Die Schafe wider das Ver-
hüten oder Faulfresten zu sichern,
hat der um die Landwirthschaft
sich so sehr verdient gemachte
Hr. Past. Germershauftn, zu
Schlalach, ven Gebrauch dev
wilden Kastanie als ein Speci«
ficum empfohlen. Erw'll, daß
man das Schafvieh gleich in der
Jugend an die Kastanie gewöh-
nen soll. Zu diesen Ende läßt
er sie klein schneiden, und ent-
weder frisch oder getrocknet aus
der Hand genießen, da sie denn
endlich dabin gebracht wurden,
daß sie dieselben in der Folge
recht gern freffen. So bald
nun starke Nebel oder Reise ein-
fallen , soll man den Lämmern,
Morgens und Abends, einige
Tage nach einander so viel von
dieser Frucht geben, als sie nur
fressen wollen. Man soll ihnen
dann alle Morgen in die Augen
sehen, ob die Aederchen darin
roth sind. Sodalö sie bleich
werden, so empfiehlt er , den
Schafen und Lämmern alle
Woche einig? mahl in grobe
Stücke zerschnittene oder gesto-
ßene Kastanien, welche man zu
dieser Absicht getrocknet aufbe-
wahren kann, zu geben. Die-
ses Mittel hat, seiner Versiche-
rung nach, niemahls fehlge-
schlagen. Auch bey den Alten
anbrüchigen Schafen sind diese
Mittel von guter Wirkung ge-
wesen; wenn nur die Faule der
innern Theile noch nicht zu lan-
ge gewährt habe, so sollen sie sich
dadurch völlig wieder ausgeheilt
haben, so, daß man auch bey
denselben weiter nicht-, als ei-
nige Schwielen in der Lunge,
gefunden haben soll. Zu glei-
cher Zeit empfiehlt er sehr einen
Erziehungsplan, welcher auch
wirklich höchst vernünftig ist,
und versichert, daß bey diesem
Plan , und mit dem Gebrauch
der Kastanie, niemahls die
Fäule in einer Heerde Schafe
sich einfinden könne.
Hr. Hofchirurgus Rumpelt,
in Dresden, hat getiocknete
Hohlunderbeeren, mir dem Pul-
ver von wilden Kastanien, bey
einigen Schafen, welche diese
Kranckheit hakten, mit dem be-
sten Erfolge brauchen gesehen.
__________ I-»
i;i ii=5 11*'4*** i -®
sHSZS «öfSf eiS
j2=o= 2,23"3 o ~ ■
■jSoa «j —.-9'^ 2. er
£j j ß
fög i
§2,5.§.- »^2s'S’ 2
efSilt^aSs'fzfsSS^l*,«
8a *» =s erÄ|>§fffflgj51"ay
Ä. r» Tt ö S e> «£ S, C0 rs _ — ^ tt j;* s* •-*
<3r S > o3» =3 3 Sr *■* 53 - 2.^» ^ ^ ~ r*
o
r- ,
^ ^ *3
-r S5
r *
6
6
~Si!a‘s» « S Ifg 3-2« <3§ 3
ffl si?5,i'-tsS2s|£,gffSß
f»<?§
*§w51^S3|
i§.3;fi8'2
’sptiss
s' = s-2,'"2;»«
1 Cfß 5* ^ -
:S=f 3
§ f§|
Zr 5 -
c 3* <y ri ^
«d r> ^
H «>22, a
Ä iif 8
50
s
o
<^r ST'«-,
gg^a
C 3
S <3
k ~r *■* vk« >jy Z5
iS «-». nr x; 2* XTi. ^ H. ♦“* 2 ® S. 3?»^
3S#|'^®3 = fl»? r 5 "« **
-?a 8L |fst|l|s lii«.
"• * sSsi®#«2 “iS
I «J3 ** 2 §£ Sk ' I f *0
_ ALZ«
«SU-
SS
s I
LL
^ Ä </
2 §L
zS- §91? * I
§ - 8'L 2
f *
ca
s % s s .»
^ ‘ ^
caS
LZ
«* ^
" «■*
o1
-r
o>
4> 4>
s£> *J
GL
4> P P
N NO 0>
SO
~~ *§3 S.»
^•ör^Sa
^ ctj
Cb
Ä-e m ^
Z^S-'EZWU
Z ^.Ls«-A^sr3^Z |^f
*T> ^ —
*0
Ci
•G
2 '*>■’
*■* 'S»
* z> &
■« -2S ^
•* ^ •* Ö
«>» sN- » ^ -
5? *"
VS H
er
is ^
® cn
2 ^
^3
ss
er
A >
SS
«Ä»
u
Ԥ 'it-s
c» ♦« >ö
=
<Ä»
W
«-«
Z.
Vv OW v
ZKZ.
Ä 5
^ 2 ^
— a|a
=5
o Cf
= S;:ä=5
ey 33
9 " f « ” .
S ZZ? §3
, S>
L> CT
<5 ^
<Pj
ifes-S'i-Sgoag^Sg
3 ^ 2.3 3 |p H.Z "*
3 0 C O
Gs-Z^^-3^
S^S 3 3 #« Ss ^ Ss
2Sg°ä»r3
3 S| ^ m
E5,Sög 2
53 ^5) r*<Ä> 3 ^
L
§
SSn
§
8
&
rr
<>s SZ5 IS r^t ®**
g c ^2.3 3
3,3 is®Si_Cb
orC» S«;cp0
§ or g.ö''» 3
35s“S”
3oj c 'Äf3' —•
= ©£ ? o
52
3
«*t*
ey
St
s/
c
3
<g.
Ob
4-*
«
o
CT
LX
rr
rr
rr
<-r
rr>
Ob
'8
er
rr ^ ^
A «2
B
rs!
NT» NS
0© qc «e ee ui
M #s-K ^ Q
iLLSl
•e
OJ OJ UJ W ^ M M
0 00 OO CN U b> O 4*
M 0> W| ^ m vt « VI
&
S9 a
S
s>
S*
0
rr
cs>
2-r
e^
rs
«er»
»
«r
c»
rs
rr»
«t
T»
»
»
CO
L»
VÄ
3pS »»««».
iz. Mittel wider den Hederich kn der Gerste. * t t
i4 Eines Oekonomen, Anmerkungen von Vertilgung derWncherblumen.
»5. Frostäbleiter. - * * *
17. Wie der Kleebau ohne Nachtheil des Getreidebaues möglich zu machen.
—. Vom Nachtheil des übermäßigen Erbsen Baues.
*8. Aufdeckung der in den mehresten Mühlen annoch obwaltenden
Mißbräuche und Bsoortheilnng der Mrhlgäste rc
»9. Unterricht, durch welche Mittel plötzlich verunglückte und Todt-
scheinende Personen in meisten Fällen gerettet werden können,
so. Warnung; wegen falscher doppelter neuen Louisd'or- und
Ccmventions - Thalers rc • t <
22. Ueber die Bräune bep den Schweinen rc. t *
sz. Die Ameisen. t - t t
*4. Etwas vom Dünger und deß.n Nutzen. * <
DÜ. Allgemeine nützliche Vorschläge für den Flachsbau.
28. Von Ve beffcrung der Butter. t t >
—*• Welch Getränke, zu welcher Zeit, und wieviel soll man zu seiner Be-
dürfnis, oder zu Erhaltung der Gesundheit täglich zu sich nehmen.
Ii. Ueber die Armuth der Pcofessronisten und Handwerker.
-2. Klagen eines unglücklichen VakerS, über Erziehungsfehler.
33- Ist das Genannt den Pferden zu füttern schädlich ?
-— Von den Ursachen, die zu vielen Krai-kh des Viehes Gelegenh gebe».
34. Ein Versuch Mit der Pflege einer RUH, von ihr zehn Ltespsuno
Butter in einem Jahr zu gewinnen. - - ,
35« Von den Eigenschaften einer guten Milch, und wie damit umzugehen ist.
56. Verschiedene Arten, die Heftn lange aufzubewahren.
37. Anweisung j >r Erziehung junger Obstbänme.
39, Bon Erziehung und Behandlung der Levkojen.
40. Zwirn in kurzer Zeit weiß z» machen. - - *
— Beytrag zu der Methode, den Honig in Zucker zu verwandeln.
4t. Mittel die Farben der Tücher und Zeuge zu probtren.
42. Ein schnelles und sicheres Feuerlöschungsmittel.
43. Von RerNing des Viehes vey Feuers-Gefahr.
— Ueber Die Borherverkündigung der Witterung.
— Vom Nutzen des gemeinen Wassers in Absicht auf di« Gesundheit
des Menschen. - < » -
45- Von der Selbstentzündbarkeit. « < *
46. Vom Obst und dessen Nutzen. - » * .
47. Bauernregeln. - < - '
•— Vom Hopfenban. - - - -
49. Nachricht von einer besondern Art Brantwekn, der in Schweden
gebrant wird. - - 4
jo. Etwas zu der Erfindung, dar Wasser lange trinkbar zu erhalten.
1— Anekdoten. - - » '
fl. Ankündigung, einer periodischen Schrift: betirtelt, Waldeckische
Beyträge zum Vergnügen des Beistandes und Herzens.
5»« Ueber die Faule der Schaafe — und Vorbeugungs, auch Heilung»
Mittel dagegen.
-
104
HO
128
131
*33
104
14*
»55
173
»82
ISS
»c>5
219
222
245
ayo
259
261
258
276
285
291
30S
3*5
ziS
3*3
331
338
34»
343
356
365
374
376
390
395
39«
404
409
S°H Z 2 ©
*■2324114511
imrifl
Hessischer Lesesaal
f^ver\eibbar
Colour & Grey Control Chart
Blue Cyan Green Yellow Red Magenta
112324314511
Hessischer Lesesaal
Mckl verW\hbar