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Und blind geworden durch des Kerkers Dünste,
Blieb ich doch treu dem vorgesteckten Ziel;
Mich lockten nimmer der Verführung Künste,
Wenn manches Herz auch unter ihnen fiel.
Getreu dem König, treu dem Vaterlande,
Das mich geboren, daß mich sanft gehegt.
Dies sind dem Redlichen die schönsten Banden
In treuer Brust so göttlich schön gepflegt.
So wird, dies hoff' ich fest im Gottvertrauen,
Das Dunkel meiner Tage sich zerstreu'n.
Ich werde eine bess're Welt erschauen,
Und ewig in dem Land' des Friedens sein.
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An die Hoffnung.
Hoffnung, du Anker im schützenden Hafen
Gleich dem Mondesblick winkest du uns;
Heilest die Wunden vom Schicksal geschlagen,
Führest dem Leidenden Duldung zu.
Was gleichet dir Hoffnung, im Sturme der Zeit
Wird durch dich das Dunkel der Wolken zerstreu't.
Machtig hebst du des Jünglings Busen, 4
Flammest sein Streben zum Höheren an;
Stärkest im Kampfe die Kräfte des Mannes,
Bist mit dem Greise am wankenden Stau
Giebst selbst dem Blinden ein strahlendes Licht,
Wenn oft Verzweiflung das Herz ihm bricht.