Full text: Lebensgeschichte des durch die Mißhandlungen der feindlichen Gewaltherrschaft, in der Zeit der franzoesischen Occupation unsers Vaterlandes, erblindeten C. L. v. Candié, genannt La Blande, von ihm selbst geschichtlich dargestellt.

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Wenn gleich oft auch Schmerzen mir gemacht, 
Strahlt in meiner Blindheit wie dort oben 
Syrius in einer heitern Nacht, 
Und gefaßt, dies Schicksal zu verschmerzen; 
Denn in meinem trauervollen Loos, 
Fand ich Trost in meiner Kinder Herzen, 
Die der Tod entriß dem Mutterschooß. 
Sollt ich länger auf der Erde weilen; 
Eines möcht' ich dann von Gott erfleh'n. 
In ein stilles Heiligthum zu eilen, 
Und dort meine Kinder noch zu seh'n; 
Einmal nur in meinen schwerem Leide, 
Meine Jüngsten kennt ja nur mein Ohr, 
Auf sie einen Blick voll Vaterfreude, 
Und dann einen Blick zu Gott empor. 
Dieser kleine Wunsch stieg fromm und leise 
Auf zu Gott, doch er erhört ihn nicht, 
Weil durch Wunder nimmer der Allweise 
Seiner Schoöpfung große Kette bricht. 
Aber wie? muß ich mich elend denken? 
Nein, o nein, dem Gnädigen sei Preis, 
Der selbst der Verzweiflung Trost zu schenken, 
Selbst den Jammer zu beglücken weiß. 
Blickt er nicht mit segnendem Erbarmen 
Auf den frommen Dulder stets herab? 
Ist es seine Hand nicht, die mir Armen, 
Große Kraft zum schweren Kampfe gab. 
Und der Friede, der es sanft belohnet, 
Wird durch keinen Anblick je gestört.
	        
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