Full text: Lebensgeschichte des durch die Mißhandlungen der feindlichen Gewaltherrschaft, in der Zeit der franzoesischen Occupation unsers Vaterlandes, erblindeten C. L. v. Candié, genannt La Blande, von ihm selbst geschichtlich dargestellt.

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hoͤrte zu jenem, vielleicht verdaͤchtigen Personale, 
und wurde, als diese unter sich in Zank und 
Schlaͤgerei geriethen, von herbeigerufenen Poli⸗ 
zeibeamten angegriffen, und von dem Befehlsha⸗ 
ber derselben, weil er meine Blindheit nicht ahn⸗ 
dete, thaͤtlich gemißhandelt. Derselbe sah zu 
spaͤt diesen Irrthum ein, und ich ließ mich ab— 
sichtlich arretiren, um eine Legitimation durch 
meine Papiere zu beschaffen, in denen eine Em—⸗ 
pfehlung an einen wuͤrdigen Prediger des Orts 
enthalten war. Durch guͤtiges Zureden desselben, 
verzieh ich dem obersten Polizeibeamten sein rohes 
Betragen gegen; mich, wurde indeß krank und 
mußte einige Wochen, bis zu meiner Genesung 
hier verweilen.Mein damaliger Fuͤhrer, ein 
Mann von wenig Weltkenntniß, indeß redlichen 
Herzens, begab sich wider meinen Willen in an— 
dere Gasthaͤuser, und erzaͤhlte aus angeborner 
Beredsamkeit, manchem Subjiecte, das sich ihm 
am Trinktisch naͤherte, Vieles uͤber meine gehei— 
me Absicht dieser Reise, die plangemaͤß nach Eng— 
land fuͤhren solle. Meine angesehenen Verbin—⸗ 
dungen und die Naͤchsicht des Chefs der dasigen 
Douanen, der jene Reden ignorirte, schuͤtzten mich 
vor einer gewissen Verhaftung. List und Geld 
der contrebandirenden Kaufleute blendeten die
	        
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