Full text: Lebensgeschichte des durch die Mißhandlungen der feindlichen Gewaltherrschaft, in der Zeit der franzoesischen Occupation unsers Vaterlandes, erblindeten C. L. v. Candié, genannt La Blande, von ihm selbst geschichtlich dargestellt.

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dem ich wieder etwas hergestellt war, ließ mich 
wieder eine Magistratsperson fordern, der ich 
meine englische Werbe-VJnstruction einhaͤndigen 
mußte, weil solches der Sicherheit meiner Person 
sehr zutraͤglich sei. 
Statt der erwarteten franzoͤsischen Armee 
kam aber eine preußische, die unser Land als 
preußische Provinz in Besitz nahm. Nun waren 
mir alle Mittel zu meiner Selbsthuͤlfe geraubt; 
mein linkes Auge wurde immer mehr entzuͤndet; 
taͤglich bekam ich epileptische Zufaͤlle, als Folge 
meiner langen Haft wegen meiner treuen An⸗ 
haͤnglichkeit an Koͤnig und Vaterland, und so 
nahm ein beruͤhmter Augenarzt, der Dr. med. 
Re.. in Hannover, mich in Behandlung, 
wozu derselbe die Kosten aus der Rentkammer 
bezog. Allein alle Muͤhe war vergebens; nach 
und nach sah ich wie durch einen Nebel mit 
dem linken Auge; ich konnte kaum im Novem⸗ 
ber 1806 den zweiten Einmarsch franzoͤsischer 
Regimenter schimmern sehen, welche die preußi— 
schen Truppen verfolgten. Und so tappte ich 
im Halbdunkel fort, bis ich im Fruͤhjahr 1807 
eines Morgens erwachte und kein Tageslicht er⸗ 
blicken konnte. 
Ich war also ganz blind! Schreckliches
	        
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