In Goͤttingen angekommen, wandte ich mich
an verschiedene meiner verehrten Goͤnner, denen
mein verlassenes Geschick schmerzte. Über mei—
nen kuͤnftigen Lebensplan, hinsichtlich des Stu—
direns, ertheilten sie mir den Rath, mich zunaͤchst
dem ersten Stadtverordneten, der zugleich mein
Gevatter war, zu nahen, und wo moͤglich den⸗
selben zu vermoͤgen, daß waͤhrend meiner Vor—
bereitungszeit fuͤr meine academische Laufbahn,
wegen Kleidung und sonstigem Unterhalts gesorgt
wuͤrde; der Unterricht solle mir frei ertheilt
werden.
Ich besolgte diesen Rath, sah indeß vorher,
daß ich meine Bitte tauben Ohren vortragen
wuͤrde; denn seine Antwort auf meine demselben
vor meiner Abreise von Goͤttingen, hinsichtlich
meines vaͤterlichen Vermoͤgens vorgetragene Sup⸗
plik, eignete sich keinesweges zu guͤnstigen Aus—
sichten fuͤr mich, und meine bange Ahndung
wurde erfuͤllt. Der Herr empfing mich mit einer
donnernden Strafpredigt wegen des Entweichens
von meinen Eltern und drohete, mich ihnen ge⸗
faͤnglich wieder zufuͤhren zu lassen. Auf meinen
ferneren Antrag um Huͤlfe waͤhrend der Vorbe⸗
reitungszeit fuͤr meine kuͤnftigen Studien ent—
gegnete er kalt und zuruͤckweisend, daß man nicht