Full text: Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 - 1807

Briefe des Freiherrn von Dalwigk 1794 -1807. 47 
Ruremonde*), wo das Regiment errichtet wurde; er verliebte 
sich hier in seine jetzige Frau; allen Nachrichten zufolge, 
selbst vom Reinhardt das schönste Mädchen von der besten 
Erziehung und Hertzen; ihre Talente sind ausnehmend; sie stickt 
superbe, Reinhard hat seidene Kleider gesehen die sie gestickt, 
welche über alle Beschreibung sind; sie singt u. spielt Klavier 
sehr schön und komponirt ganz artig; was kann mann mehr ver— 
langen; das Regiment marschierte u. also auch Elgar mußte den 
Ort verlassen; er ging zu der Mutter und hielt um die Tochter 
an, allein er erhielt eine abschlägige Antwort. Das Regiment 
mußte den zweiten Ort verlassen, und hatte schon Ordre, 
von dem dritten Quartiere zu marschieren. Jezt ging Elgar 
zurück nach Ruremondäé, sagte seiner jetzigen Schwiegermutter, 
sie möchte sich kurz entschließen, ob sie ihm ihre Tochter 
geben wolte oder nicht, sonst nähme er sie mit Gewalt: was 
sollte die Frau thun; sie antwortete, wenn ihre Tochter es 
zufrieden wäre, sie hätte nichts dagegen; auf die Art erhielt 
Elgar seine Frau mit 60 000 M und einem Gute Hattam, 
wonach sie sich nennt, welches in der Nähe von Ruremonde 
liegt, wo Sie es auf der Charte nachsehen können. — Die 
Familie Ryks van Hattam ist eine der ersten Familien, und 
sehr nahe mit der berühmten Familie aus Brabant, Crum- 
piepen verwandt, welche Elgar Versprechungen getan daß er 
einstmahls unter die Brabändischen Stände aufgenommen 
werden kann. — 
Vor einigen Tagen wurde der Adjudant vom General 
Kleist**) der uns unter der Brigade hat zum Fräntzösischen 
Vorposten-General geschickt um die Erlaubnis auszuwürcken 
daß die Preußischen Unterthanen aus den hiesigen Gegenden, 
welche alle Sommer nach Holland gehen und sich durch 
Roeremonde, ausgesprochen Ruremonde in Geldern. 
) wohl vom späteren Chefs des Regiment; die Generalmajors, 
welche Chef waren, erhielten im Kriege eine Brigade: Kleists Adjutant 
var ein Sek.-Leutnant von Gaudi.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.