Full text: Der Pyrmonter Kurgast (1914, Heft 8)

24 
Der Pyrmonter Kurgast. 
Mund legte, der zu singen hat „Im vor'gen Jahr, es war Silbvesser“. 
Lortzing selbst hat häufig den Husaren-Offizier Saint-Val in „Fanchon“ 
dargestellt. 
In das später viel gegebene Schauspiel „Muttersegen oder die neue 
Fanchon“ ist ebenfalls ein berühmtes Lied aus Himmels Singspiel über 
gegangen: Fanchons verzweiflungsvolles „Fort, daß die Leyer klinge“, das 
in „Muttersegen“ die Soubrette Chouchon freilich als lustiges Tanzlied singt. 
Eine Zauberoper „Die Sylphen“ (nach Gozzis „Zobeis“) und ein 
komisches Singspiel „Der Kobold“, die Himmel noch folgen ließ, vermochten 
nicht seinen Ruhm zu erhöhen. Aber außerhalb der Bühne hat Himmel noch 
einige Werke geschaffen, die seinen Namen, der Nachwelt erhalten werden. 
Die Lieder „An Alexis send' ich dich“ (von Lortzing auch in „Yelva“ 
verwendet) und „Es kann ja nicht immer so bleiben“ werden allerdings 
gesungen, ohne daß man dabei an den Komponisten denkt. Unzertrennlich 
aber ist Himmels Name von den Liedern aus Körners „Leyer und Schwert“, 
vor allem von „Vater, ich rufe dich“, und den Gesängen zu Tiedges „Urania“. 
So klingen seine Werke noch immer in der Gegenwart fort, und auch 
Pyrmont hat einen Anteil an der Hundertjahrfeier an Himmels Tode. 
Weniger belangreich sind die Beziehungen zu dem Königl. preußischen 
Generalmusikdirektor Gasparo Spontini (1778 —1851), dem Komponisten 
der „Vestalin“, des „Ferdinand Cortez“ und anderer einst viel bewunderter 
heroischen Opern. Von seinem Aufenthalt in Pyrmont ist nichts näheres 
bekannt, doch bezeugt ihn der nachfolgende von hier datierte Brief. 
à Monsieur 
Monsieur Schmidt. 
Chanteur au théatre de Braunschweig. 
44. 
Pyrmont, ce 24 aout 1834. 
Monsieur 
Je partirai d'ici le 31 Courant pour être à Braunschweig 
lundi matin, 2m0 septembre, pour assister ce lundi soir même à 
la réprésentation d'un opéra, au choix de votre direction, dans 
lequel je puisse vous entendre le plus avantageusement possible, 
et S'il était possible aussi Mad. Müller, que je n'ai jamais vu 
sur le théatre; je ne sais pas si son mari et les autres frères 
sont de rétour de leur grand voyage, dans ce cas je vous prie 
de leur présenter mes complimens les plus empressés. 
Au revoir donc, Monsieur, lundi 20 Septembre, dans votre 
ville. Agréez en attendant mes sentimens d'esstime les plus 
disstinguéèés. 
Sbpotitiu 
1
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.