Full text: Tropenvademecum

Tropenvademecum 
und Zulus, den Holländern auf den Sundainseln möglich 
geworden? 
In Vergleich zu früheren Zeiten hat auch von Jahr zu 
Jahr die Zahl der fremde Länder durchquerenden Deutschen 
zugenommen, und auch für diese kann es nur von Vorteil 
sein, wenn sie vor Beginn ihrer Reise die in den Tropen 
genau feststehenden Grundregeln für Lebensweise, Ausrüstung 
und Bekleidung studieren und danach sich richten können. 
Besonders gilt dies von der Ernährung und Gesundheitspflege 
in den Tropen, da Reisende, wie auch Offiziere, selten einen 
Ratgeber oder Arzt gleich bei der Hand haben und daher 
beide Eigenschaften für allgemeine Fälle und für kleinere 
Uebel oft in sich vereinigen müssen. Für tropische Krank— 
heiten müssen beide wenigstens die ersten mildernden Prae— 
dentiv-Maßregeln, welche häufig den vollständigen Ausbruch 
der Krankheit ganz verhindern, kennen und anzuwenden wissen. 
Bei unseren in die Kolonien zu entsendenden Truppen 
ist mit Recht eine ärztliche Untersuchung vorgeschrieben, ob 
Herz, Lungen, Magen, Milz vollständig in Ordnung sind. — 
Kleine, beginnende größere, aber noch nicht beachtete Leiden, 
wie Tuberkulose, Harnruhr, Gicht, Neuralgie arten bei tropischer 
Hitze, großen, lang andauernden körperlichen Strapazen, vielen 
geistigen Aufregungen, falscher Ernährung, tropischen Krank⸗ 
heiten so aus, daß ein weiterer Aufenthalt in jenen Ländern 
verhängnisvoll für den Leidenden wird. Auf jeden Fall 
muß man also, wenn man fremde Erdteile heimsucht, gute 
Lungen, gesunden Magen und feste Nerven mitbringen, um 
etwas leisten zu können. Zu bemerken ist hierbei allerdings, 
daß vielfach ganz gesunde Menschen, Truppenmannschaften 
und Reisende, die gewöhnlichsten Vorsichts- und Gesundheits— 
maßregeln in geradezu gröblichster Weise vernachlässigen, wo— 
durch der Keim zu langwierigen tropischen Krankheiten gelegt 
wird; diese Folgen werden dann aber auf Rechnung des 
gesundheitsgefährlichen Klimas geschoben.
	        
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