Full text: Die hessischen Prinzen in Göttingen 1754-56

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nung von unseren Angehörigen in Aussicht stellte. Am 2. Oktober 
1756] reisten wir von Göttingen nach Kassel ab, nachdem wir uns 
bon aller Welt verabschiedet und Deputationen der Universität, des 
Magistrats u. a. empfangen hatten. 
über die weiteren Schicksale der drei Prinzen sei nur soviel er— 
wvähnt, daß sie 8 Jahre am dänischen Hofe blieben, wo die beiden 
ältesten zwei Töchter des Königs Friedrich V. heirateten. Für den 
zweiten, den Prinzen Carl,) sollte Dänemark überhaupt die zweite 
Heimat werden. Er war zeitweise Vizekönig von Norwegen und starb 
(1836 als Statthalter von Schleswig-Holstein. Der jüngste, Prinz 
Friedrich,“ wurde holländischer General und starb 1837. Am 
stärksten haftete die Erinnerung an die Göttinger Jugendzeit bei dem 
ältesten, dem späteren Kurfürsten Wilhelm J.) von Hessen. 
Am 20. Dezember 1804 schrieb er in sein Tagebuch: „Mit dem Ge⸗ 
danken erwacht, daß heute vor 50 Jahren ich von hier nach Göttingen 
abgereist bin. O ich danke von ganzem Herzen Gott für alle Lehren 
und Gutes, so ich von seiner Hand empfangen habe!“ und zehn Jahre 
später, ein Jahr nach der Rückkehr aus der Verbannung, gedenkt er 
ebenfalls des 60. Jahrestags der Abreise nach Göttingen mit dem 
gusatz: „Quels evenements ont traversé ma vie!“ Den 70. Jahres⸗ 
tag hat er nicht mehr erlebt. Er starb 1821 zu Kassel. 
1) Denkwürdigkeiten des Landgr. Karl von Hessen-Kassel. Kassel 1866. 
2) Ph. Losch, Aus dem Leben des Landgr. Friedrich von Hessen auf Rumpen⸗ 
heim. Marburg 1924. 
3) Ph. Losch, Kurfürst Wilhelm l, Landgr. v. Hessen. Ein Fürstenbild a.d. 
Zopfzeit. Marburg 1923.
	        
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