Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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fangen, um das Schloß zu Cassel Schanzen 
aufzuwerfen und Brustwehren zu machen. 
Den 19., 20. und 21. März haben von unseren 
Bauern 10,500 (7) Wagen Bagage und Kranke 
nach Hanau, Frankfurt und Paderborn fahren 
müßen. 
Am 20. März haben die Franzosen 5 Geißeln von 
Cassel mitgenommen, den Erbmarschall v. 
Riedesel, den amtsführenden Bürgermeister 
Mäller, den Regierungsrath Rieß, den 
Kammerherrn Haagen und aus Marburg den 
Deutschmeister Graf v. Isenburg. Wen sie 
aus Hanau mitgenommen, weiß ich nicht. 
Am 21. haben die Franzosen 13Canonen, lauter 
große Matadore, aus Cassel auf der Frankfurter 
Straße hinaus fahren laßen, muthmaßlich solche 
velche die Hessen in vorigen Kriegen erobert 
haben, französische, auf welchen das franzöfische 
Wappen staͤnd, und etliche hessische mit dem 
Zeichen P R). 
Den 21. März haben die Franzosen Cassel 
bollig geräumt, Mittags 1 Uhr sind sie 
zus dem“ Müllerthore ausmarschirt, ich habe 
es selbst gesehen. 
Hiernach will ich das Verhalten der Franzosen 
anmerken und wie sie abmarschirt sind. Der 
letzte Gouverneur Namens Broglie hat bei 
dem Abmarsch recht gute Mannszucht gehalten; 
Riemand ist ein Haar gekrümmt, nichts ist be— 
schädigt oder entfernt worden. Alles, was sie 
hier in Cassel von unsern Leuten genommen, 
haben sie bezahlt und, während sie im Lande 
zeweßen, sich gegen Jedermann höflich betragen. 
Zeute, von den Franzosen, die zu leben wußten, 
Prideéricus Rex Gueéciae).
	        
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