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daß unter dem Dach auch ein Reservoir für Seewasser nnd
ein anderes für Süßwasser sich befindet. Beide werden
durch die Pumpen des Maschinenraums gefüllt. Süßwasser⸗
leitungen führen durch das Obergeschoß neben den Seewasser⸗
leitungen für die Aquarien, und an mehreren Stellen öffnen
sich die ersteren mit Hähnen.
Interesse hat für uns noch die Flottille der Station,
welche zu den wichtigsten Hülfsmitteln derselben gehört.
Denn, wenn auch, wie wir oben sahen, alle möglichen
iremden Fischer ihre Ausbeute dem Salvatore zum Verkauf
anbieten, so können hierdurch doch nur zum kleinsten Theil
die Bedürfnisse des Aquariums und der Forscher befriedigt
verden. Die Station hat es ja verstanden, die Fischer der
ganzen benachbarten Küste sich im gewissen Sinn dienstbar
zu machen. Erbeutet man irgend ein seltenes Thier, so
weiß man, daß auf dem Aquario der höchste Preis dafür
gJezahlt wird. Man kann aber von diesen gewöhnlichen
Fischern, welche für den Markt arbeiten, nicht verlangen,
daß sie ein Verständniß oder nur ein Auge für die Bedürf—
nisse der Wissenschaft haben. Sie sehen bei der langjähri—
zen Uebung ihres Gesichtsinnes nur die eßbaren Thiere;
bon andern nur sehr große und auffallende. Um die vielen
feinen, oft ungemein zarten und ganz durchsichtigen Geschöpfe
der niederen Thierwelt sich zu beschaffen, bedarf man eigeus
auf diese Fischerei eingeübter Mänuer. Nur ein stetes In—
teresse, ein Verständniß für den Werth eines solchen unschein⸗
haren Materials und andauernde Uebung vermögen den
Blick dieser Leute derartig zu schärfen, daß sie diese glas—
artigen, den Ungeübten gar nicht sichtbaren Thierchen in
den Meeresfluthen erkennen. Nicht minder nothwendig ist
eine, ebenfalls erst durch Jahre zu erwerbende Kenntniß der