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gemacht zu haben, was bisher gar vicht oder nur in Aus⸗
nahmefällen gclang. Die Beobachtung der Lebensweise der⸗
selben hat dann viele neue und interessante Thatsachen con—
statiren lassen. Gerade in dieser Hinsicht, d. h. in Bezug
auf die Erforschung der Lebensgewohnheiten der Geschöpfe
und auf die Thierpsychologie können die Verdienste des
Dohrn'schen Aquariums nicht hoch genug gestellt werden.
Und bedeukt man, daß es kaum ein Decennium hindurch
besteht, so wird man gerade hinsichtlich dieses Punktes für
die Zukunft noch die schönsten Hoffnungen hegen dürfen.
Leider ist es unmöglich, hier auch nur anzudeunten,
welche Fülle von interessanten Beobachtungen in dem
Aquarium zu machen ist.
Die äußeren Einrichtungen des Aquariums und der
ganze technische Apparat sind einfach, aber äußerst praktisch
und billig. Alle Sachverständigen, welche es besichtigten,
haben sich äußerst anerkennend ausgesprochen.s) Es wird
die Leser dieses Schriftchens wohl interessiren, diese Ein—
richtung der Hauptsache nach kennen zu lernen und sei sie
daher hier ganz kurz geschildert. Bassins von verschiedener
Größe nehmen die beiden Längsseiten des Aquarinmraumes
ein, in den ja beinahe das ganze Erdgeschoß, außer den
von den Eckpavillons gebildeten Zimmerchen aufgeht; auf
der kurzen, dem Eingang gegenüberliegenden Seite befindet
sich ein einziges schönes Bassin von gewaltiger Größe.**)
*) Um nur ein Beispiel zu nennen: Eine amerikanische Com—
mission, welche die enropäischen Aquarien zu besichtigen hatte, erklärte,
daß die zoologische Station das best und billigst hergestellte Aquarium
besäße und daß ihre Einrichtungen der Nachahmung zu empfehlen seien.
(Dem ersten Jahresbericht der zoolog. Stat. entnommen.)
**) Es enthält 112 Cubikmeter Wasser.