Vom Reich der Mütter und üher das neue Muttertum
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zeitigen, wenn es der Zukunft nicht bald gelänge, die
neuen zum Leben drängenden Keime des Erosweges
zu freistem und stärkstem Wachstum zu bringen. Das
goldene Tor der Zukunft öffnet sich hier unter dem
Zauberstab der Liebe und ihren neuen Quelltiefen der
Lebensbeseelung.
Der Erosweg, vom ewigen Urgrund vermittelnd hin-
abführend zu den zeitlichen Werdegründen mit ihrem
steten Wechsel der vergänglichen Erscheinung, zeigte
sich uns auch schon als die andere Straße der Intui-
lionserkenntnis, die dem weiblichen Geiste näher ge-
wiesen, als das Reflexionserkennen des Logosweges, so
bald Frauensinn zur Wahrnehmung reifen konnte. Die
divinatorische Ursprünglichkeit des weiblichen We-
sens mit seiner oft so seltsamen Frühreife und Instinkt-
sicherheit in entscheidenden Seelendingen wurzelt da-
rin. Daneben erscheint die männliche Reife der Staats-
prüfungen und sonstiger erworbener Kenntnisse häufig
im Lichte ihrer mancherlei Unzulänglichkeiten. In die-
ser Ursprünglichkeit weiblicher Wesensreife beruht da-
rum auch einer der Hauptanziehungsgründe des Wei-
bes für den Mann.
Die Transzendenz, der Seelenursprung, der Dinge
zeigt sich hier dem erschlossenen Seelenblick. Doch
auch die noch nicht Sehenden schreiten hier, vom Ge-
fühl mit oft nachtwandlerischer Sicherheit geleitet, auf
den Wegen der Ahnung und Sehnsucht voraus, von
den rätselvollen Seligkeiten der fernen Ursprungswelt
zuweilen traumhaft durchdrungen. Hier lebt der hei-
lige Zauber des Ewig-Weiblichen, der erlesen ist, den
ringenden Erdgeist des Intellektes hinanzuführen aus
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