Full text: Kurhessischer Kalender (1830-1835)

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Brandverhütungs- und BrandhülfsLafeln in Hinsicht auf Feuersgefahr. 
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i* Brandverhütungstafel, oder wie 
man sich verhalten muß, um Feuers 
brün sie zu verhüten. 
Da das wohlthätige Feuer nur gar zu leicht 
schädlich werden kann, so hat man sich desselben 
Zum Leuchten, Kochen, Backen und Rösten mit 
aller Vorsicht zu bedienen; man darf Kinder 
nicht mit Feuer, insbesondere Knaben nicht 
mit Schießpulver, und anderen brennbaren Ma 
terialien spielen lassen. — Man soll mit Pulver, 
Kerzen, Licht und Laternen niemals scherzen, 
auch am sichersten Orte nicht, damit der Scherz 
nie am unsicher» Jemanden einfalle und wieder 
holt werde. 
2. Wo Leuchtspahne, oder Schleißen gebraucht 
werden, da mache man eö sich zur Regel, so 
wenig mit diesen, als mit einem freien Lichte in 
Kammern, wo brennbare Materialien sind, oder 
auf Böden, oder in Scheuern, oder in Ställen 
Zu leuchten, und mit diesen dahin zu gehen. 
, Z. Die Laternen, deren man sich, zumal im 
ländlichen Haushalte bedient, muß man von 
Blech nehmen; die hölzernen sind gefährlicher, 
und müssen zum wenigsten sehr geräumig und 
mit einem beblechten Boden versehen seyn. — 
Keine Laterne, die beschädigt ist, oder in der 
ein Glas fehlt, darf gebraucht werden. — Die 
größeren sind den kleineren vorzuziehen, sowie 
die viereckigen den runden. Papierlaternen 
müssen gar nicht geduldet werden. 
An den Orten, wo man die Laterne in den 
Ställen hinstellt, oder hinhängt, muß die höchste 
Reinlichkeit herrschen, und von ihnen muß alles 
brennbare Material entfernt bleiben. — Am 
besten ist, wenn zwei Personen mit ihr in die 
Ställe aehen. 
4» Wachsstöcke, die schon oft Feuersbrünste 
verursacht haben, weil sie so leicht wieder in 
Brand gerathen, wenn sie gebraucht sind, muß 
man in blecherne Kapseln schließen, damit der 
ganze Stock nicht in Brand gerathe. 
5. Feuerzeucbe müssen niemals von Holz, son 
dern immer von Blech seyn, weil Zunder und 
Schwefel, in Brand gesetzt, sie leicht anzünden 
können. 
6. Nachtlichte muß man immer auf metallene 
oder irdkne Unterlagen setzen. — Will man ganz 
sicher seyn, so setze man sie in ein Waschbecken, 
vder in ein mit Wasser gefülltes Gefäß. 
7» Kohlentöpfe muß man niemals auf bretterne 
Fußböden setzen, sie nach jedem Gebrauch sogleich 
ausleeren, nnd der Vettwärmer, durch Kohlen 
krbitzt, muß man sich nie bedienen, weil sie 
feuergefährlich -sind, und Stickluft erzeugen, 
wodurch man leicht das Leben verlieren kann. 
8. Das Lesen bei Licht im Bette ist höchst 
gefährlich, und muß von Niemand geschehen, 
und von Niemand geduldet werden. — Es ist 
unzeitig, und Gefahr drohend. 
9. Beim Emheitzen stecke man nicht zu viel 
Reisig auf ein Mal in den Ofen, damit der 
Ruß nicht in Brand gerathe. 
10. Damit das Heerd - und Ofenfeuer keinen 
Schaden anrichte, wenn es gebraucht ist, muß 
2) fleißig darauf geachtet werden, b) muß man 
sich nicht eher zu Bett begeben, als bis noch 
ein Mal darnach gesehen worden, und -<) die 
blechernen Ofenthüren fest verschlossen sind. 
11. Man dulde es niemals, daß Mägde mehr 
Holz oder Stroh zum Gebrauch des künftigen 
Morgens »n die Küche bringen, als nothwendig 
und höchst erforderlich ist; — daß sie dasselbe 
vor dem Ofen oder in der Ofenröhre dörren, 
oder so hinlegen, daß Schaden entstehen könnte, 
wenn es sollte in Brand gerathen. 
12. Vor allem sey man reinlich in der Küche 
und in Kaminen, wie auch selbst auf den Rauche 
kammern, damit nicht durch Dpähne, und son 
stigen Unrath Feueröbrünste entstehen, wie das 
schon oft der Fall gewesen ist. 
13. Was deshalb irgend am Tage herbeige 
holt und an den rechten Ort hingelegt und 
gestellt werden kann, leide man nicht, daß es 
am späten Abend noch bei der Laterne geschehe. 
14. ^ Man lege nichts unter, neben, oder auf 
und über den Ofen, was sich leicht entzünden 
kann; der warme Ofen des Abends, und der 
erhitzte des Morgens können leicht Zündungen 
verursachen. 
15. Die Aschenfässer gehören nirgends anders 
hin, als in den Keller; besser ist es, wenn der 
Heerd unten gewölbt ist, und oben ein leicht zu 
verdeckendes Loch hat, worin man die Asche 
schüttet. In solchem Behältniß glimmt sie nicht 
fort, und kann herausgenommen werden, wenn 
sie ganz kalt ist. — Katzen und Hunde müssen 
nicht in Aschenbehälter, und vorn in die Oefen 
kommen können, sie vertragen Kohlen und Funken, 
und das um so geschwinder, je mehr sie davon 
gebrannt werden. 
16. Fett, Speck und Oel brate und koche 
man nur bei ganz gelindem Feuer, rühre es 
nicht mit einem nassen Löffel um, und komme 
ihm mit Wasser und mit der Lichtflamme nicht 
zu nahe. — Soll Mehl oder Brühe zu dem 
heißen Fett gethan werdet,, so nehme man es
	        

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