bestrichenen Stellen bereits Schmetterlingsweib
chen kleben bleiben, so ist es Zeit, auch die
übrigen Bäume mit diesem Schutzmittel zu
versehen.
Uebrigens kann ein einziger Arbeiter an einem
Tage mehr als hundertBaume mitTheer bestrei
chen, und ist das Mittel so probat, daß ein
zelne Gartenbesitzer, die es zunächst nur an den
Kirschenbäumen anwendeten, ihre Pflaumen-,
Aepfel- und Birnbäume aber unbestrichen ließen,
blos Kirschen, jedoch aber kein anderes Obst
erndteten.
Sicheres Mittel/ die Erdflöhe zu vertreiben.
Man übergießt eine Handvoll frisches und
trockenes Wermuthökraut mit kochendem, auch
mit kaltem Wasser, läßt es vier, sechs bis zwölf
Stunden stehen, und steckt dann die auszusetzen
den Pflanzen mit ihren Blättern, Herzen, bis
zum Stengel, so, daß die Wurzeln nicht benetzt
werden, an einem kühlen Orte in diesen Abguß;
nach sechs, acht bis zehn Stunden, aber auch
schon nach einer halben Stunde, kann man sie
setzen, und versichert seyn, daß sich schwerlich
ein Erdfloh an ihnen vergreifen wird; fällt er
auch hier und da ein Blatt an, welches von
dem Abguß nicht benetzt wurde, so ist dies
unbedeutend und nicht die Pflanze tödtend. Die
Bitterkeit ist so dauernd, daß es selten eines
nochmaligen Besprengens auf dem nunmehrigen
Standorte bedarf^ es sey denn, daß bald nach
der Versetzung häufig heftige Regengüsse ein
träten ; dann ist es beim nächsten trockenen Tage
gut, eine Besprengung mit diesem Aufguß ver
mittelst eines Strohpinsels vorzunehmen. Hat
die Pflanze einmal 14 Tage bis drei Wochen
gewachsen, dann ist sie dem Gebiß dieser Feinde
zu hart und sie hat weiter nichts von ihnen zu
befürchten. — Junge Saamenbeete, Rübsaat,
Tabaksfelder u. s. w. können auf gleiche Art '
vor ihnen geschützt werden, wenn man sie mit ,
Wermuthswasser besprengt.
Hat man im Frühling dieses Kraut noch nicht t
vvrräthig, so muß man zu gemahlenem, höchst
fein pulverisirten Gipse seine Zuflucht nehmen.
Auch die gesammelte Asche aus den Pfeifen,!
die man im Winter aufbewahrt, oder Tabaks- '
staub, den man in den Tabaksfabriken wohlfeil ,
haben kann, wirken wohlthätig gegen dieses l
Insekt. Man wendet diese letzteren Mittel des
Morgens alsdann an, wenn die Gewächse noch
vom Thau naß sind, oder uach einem Regen
wetter.
In England bindet man fein pulverisirte •
Schwefelblumen in ein Tuch von Musselin, und ‘
bestreuet damit die Pflanzen, und will man die »
Bemerkung gemacht haben, daß nicht blos der ?
Schwefel die Insekten tobtet, sondern, daß f
auch derselbe den Pflanzen ein kraftvolles Ge
deihen gebe und ihren Wachsthum befördere.
Einen wohlfeilen, zugleich starken und wohlschmeckenden Essig zu bereiten.
Viel hat man über Essigbereitung geschrie
ben, — fast Alles ging darauf hinaus, bald,
in vier bis höchstens sechs Wochen, einen recht
saueren Essig zu bereiten, ohne a-uf Dauer des
Produkts Rücksicht zu nehmen. Man gebraucht
dazu häufig Essig aus Lutter (Lauer), der den
Speisen einen unangenehmen Geschmack giebt
und der Gesundheit selbst nachtheilig ist, wenn
ihm noch Bertramswurzel, Seidelbast wohl gar,
oder langer Pfeffer zum Färben, zugesetzt wird.
Eine solche, sehr bald durch künstliche Gäh-
rnngömittel herbeigeführte, Essigsäure ist den
in Treibhäusern schnell gezogenen Blumen und
Früchten zu vergleichen; denn wie diese weder
an Geruch, noch an Geschmack und Dauer den
von der Natur gezogenen gleichkommen: so
erlangt auch diese künstlich schnell hervorgebrachte
Essigsäure nicht den Geruch, Geschmack und die
Dauer des auf natürlichem, langsameren Wege
erlangten Essigs. Die Säuere geht in Kurzem i
größtentheils wieder verloren, und an deren l
Stelle tritt ein fader, ekelhafter Geruch und !
Geschmack, — während der reine, chemische
Essig einen angenehmen, weinartigen Geschmack ,
hat, an Säuere von Jahr zu Jahr zunimmt, [
der Gesundheit nicht nachtheilig ist, nicht kahnig
wird, und von einem Jeden auf folgende Art
selbst bereitet werden kann.
Man kocht im Monat Junius in einem gut |
verzinnten Kessel in 15 bis 25 Maas Regen- t
wasser, oder in Ermangelung dessen in weichem,
guten Flußwasser, 5 Pfund ganz fein pulverst ,
sirten weißen Weinstein, 30 bis 4° Minuten
lang, thut darauf 10 Pfund sogen. Lumpen - oder
groben Zucker hinein, und läßt die Masse unter
immerwährendem Umrühren noch fünf bls sieben
Minuten lang kochen. Hierauf nimmt man das !
Ganze heraus, schüttet es in ein gutes wein-