Gemeinnützige Sachen.
Guter Rath an den Landmann ro.
(Fortsetzung.)
!?
u
e
i5
5
2ö
00
jedea
?nd^
isch^
4) Hopfet
is Ueber die Cultur des Hopfens.
Bei dem Hopfenbau selbst sieht man haupt
sächlich auf die weibliche Pflanze, weil die Be
gattung der männlichen blos zu dem Reifwerden
des Samens und zu der Fruchtbarkeit desselben
beiträgt.^ Da man nun aber die Andauung der
Hopfengärten nicht durch Samen, sondern durch
Wurzelableger bewirkt, so ist an der Fruchtbar
keit des Samens auch nicht viel gelegen. Man
sucht deswegen lauter weibliche Pflanzen anzu
ziehen, und die männlichen, wo nicht ganz aus
zurotten, doch wenigstens nur in sehr geringer
Anzahl zu dulden. Wenn man den Hopfenbau
im Großen treiben will, so muß man auf den
Boden und die gehörige Lage der Ländereien,
besonders auch auf einen guten Vorrat!) von
Dünger und aufelne zur Bearbeitung der Hopfen
gärten hinreichende Anzahl von Menschen sehen.
Denn beiderlei müssen von der gewöhnlichen Be
stellung des Ackers und anderen nöthigen Arbei-
teuwirklich entbehrtwerden können. AlleSchrift-
steller, die vom Hopfenbau geschrieben haben,
kommen darin überein, daß ein recht guter oder
fetter, und etwas lockerer Wiesengrund, welcher
noch nie als Ackerland benutzt worden, der beste
dazu sey. Ueberhaupt schickt sich eine schwarze,
fette, mit Sand vermischte Erde sehr gut dazu,
und der Hopfen wird in einem Boden, welcher
weder allzunaß, noch allzutrocken ist, vorzüglich
gedeihen. In einem derben und festen, thonigen^
Boden, ist nichts zu thun; es sey denn, daß
er vorher durch Beimischung und Bearbeitung
locker gemacht sey, weil die Wurzeln des Hopfens
kriechend sind, und also einen lockern Boden zu
ihrer Vermehrung erfordern, auch die Haupt
wurzel so tief als manche zahme Baumarten in
die Erde gehen. Diese vermehren sich in einem
Zähen Grunde nur schlecht und dauern nicht lange.
Man hat demnach hauptsächlich mit darauf zu
sehen, ob der gute Boden sehr tief gehet oder
nicht. Im ersten Falle muß man die Gruben zu
den Pflanzen, welche sonst nur i Fuß tief und
5 Fuß weit seyn dürfen, etwas tiefer machen,
und mit dem oberen guten Boden oder mit einem
recht vollkommen verfaulten, und mit Kuh- oder
Schwememrst vermengten, und dnrchwittertrm
Schlamme, oder auch nur einer guten Erde,
ohne Dünger bis auf diejenige Höhe, welche
erfordert wird, um die Fächser oder Wurzelkeime
darin zu pflanzen, ausfüllen. Wo man es haben
kann, thut man nicht übel, wenn man unter die
fruchtbare Erde noch eine Lage von grobem Gries
und Steinchen bringt.
Was von einem guten, fetten, gemasißten
Wiesengrunde gilt, muß auch auf urbar gemach
ten neuen Brüchen und Morasten mit Vernunft
angewendet werden. Wenn vorher das Wasser
davon durch tiefe Kanäle, Gräben und Furchen,
welche beständig offen gehalten werden müssen,,
abgeleitet worden ist, daß sich das Land setzt,
so können sie alsdann mit größtem Nutzen zu
Hopfengarten gebraucht werden, wenn man nur
ihre Erdart und abwechselnden Erdlagen wohl
unterscheidet, und das überflüssige naßkalte wild»
Wesen durch eine gehörige Menge Dünger mil
dert, den fetten und nahrhaften Theil hingegen
hinreichend unterhält. Den Rand der Gräben
bepflanze man mit Weiden oder Erlen, damit
man auf solche Weife die erforderlichen Hopfen
stangen bekomme, auch dadurch den Gräben mehr
Festigkeit verschaffe. Unter diesen Bedingungen
kann man einen neuen Bruch zum Hopfenbau
sehr wohl nutzen, wenn übrigens dessen Lage so
beschaffen ist, daß der Hopfen weder darin allzu
versteckt steht, noch den Windstößen sehr aus
gesetzt ist. Außer den Hopfengarten in gutem
und festem Wissengruüde, und in Brüchen vom
gleicher Beschaffenheit, werden auch diejenigen!
Anlagen von Hopfen sehr gut befunden, welch»
am Abhänge der fruchtbaren Hügel und Berge
gemacht werden, wobei sie eine mäsi'g schräge-
warme Lage, ohne Trockene erhalten. Doch ohn»
dabei weder in der Höhe derselben dem Frost»
und dem Sturmwinde allzusehr ausgesetzt zu seyn>,
noch in naßkaltem und feuchtem dumpfigen Grund»
zwischen hohen Bäumen, anderen Gärten und
Hügeln verdeckt zu werden'. Die erste hav bei:
feuchter Witterung wegen des Schimmels/ Dran--
des und anderer Zufälle vor der letztern sehr viel!
voraus und dabei doch den nöthigen Schutz gegen-
die strenge und stürmische Witterung. Dic kest»
Laae ist eine arlinde Anhöhe gegen Mittag, fip