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einige jahre hindurch vorlesungen, bei den sıtzungen der
Akademie der wissenschaften aber fehlten sie äuszerst
selten. Jacob las dort oft und hatte freude daran die
gedruckten abhandlungen zu verschenken. es war seine
absicht sie gesammelt herauszugeben, er schob es aber
immer hinaus weil er sie vorher umarbeiten wolle. dazu
kam es niemals. gern liesze ich einen oder zwei bände
dieser kleineren schriften erscheinen, die handexemplare
aber sind sosehr mit anmerkungen versehn, und diese
zusätze oft so schwer als das zu erkennen was sie ei-
yentlich sein sollen, dasz einstweilen davon keine rede
sein kann. Seine werke standen alle dicht um ihn herum,
so dasz er sie bequem von seinem sitze ergreifen konnte.
das für ihn, wie für Wilhelm, mit breitem rande ge-
Iiruckte exemplar des wörterbuches lag in einzelnen bo-
gen zu einem dicken stosze aufgeschichtet neben seinem
schreibtische, und die ränder sind auf vielen seiten
schwarz von nachträglichen einzeichnungen, ebenso die
der grammatik. nach Wilhelms tode nahm Jacob dessen
handexemplare in seine nähe. alle diese bücher, gegen-
stände der ehrfurcht für uns seit langen jahren, stehen
nun verwaist da und es erwartet sie ein ungewisses
schicksal. denn wem wird all diese mühe einmal zu
yute kommen? es fand sich unter Jacobs papieren eine
in früheren jahren aufgesetzte bestimmung, dasz nach
seinem tode seine excerpte verbrannt‘ werden sollten.
allerdings sind diese meistentheils derart dasz sie keiner
nach ihm würde brauchen können. seine bücher, meint
ar, könnten wohl noch einmal benutzt werden.
Seine bücher liebte er, das wort ist nicht zu stark,
mit zärtlichkeit. die gemeinschaftliche bibliothek stand
unter seiner besondern obhut. er liesz die werke nach
eigner angabe verschiedenartig einbinden und konnte es
bis zu einem gewissen luxus darin treiben. die gute
oder bessere meinung die er von dem werthe eines bu-