Full text: Chronik der Familie Roselius

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ans vielmehr wiederum zusazmentreten in die Einträchtigkeit 
im Geist / und Glauben / und darinnen forthin fein beständig 
wendeln / wie sichs gebühret unserm Beruff. So uns aber be- 
Aüncket, dass etwan unser einer / oder der ander ein Mensch 
von einem Fehl sey übereilet worden ( weil irren menschlich 
ist) ach so larset uns um Gottes willen einander wiederum 
zurecht helffen mit sanfftmüthigem Geist.” 
Es sei ihm heiliger Ernst mit Frieden und Versöh- 
nung, und zwar suche er dieselben einmal um der Wahrheit willen, 
ferner wepen seiner gottseligen Vorfahren und armen Nachkommen, 
damit diesen kein Schandfleck hinterbliebe, teils auch, weil er 
tärliche Abnehmung seiner Kräfte und Zunehmung aller Schwachheiten 
an sich fühles denn um sich besser suf sein. seliges Ende vorbe- 
reiten zu können ( = Roselius hat nachher allerdings noch mehr 
als 20 Jahre pelebt = ) denke er an die Worte des Herrn: "Versöhne 
dich mit deinem Bruder, der etwas wieder dich hat" und "Sey wil- 
fährig deinem Wiedärsacher bald," Schliesslich sei es ihm auch um 
seine arme trostlose Gemeinde zu tun, welche täglich hoffte, betete 
und weinte, dass Gott ihn wieder zu ihrem Prediger bestellen möge. 
So habe es denn das Consistorium in der #and 
“mit hertzlicher Vorbitte und guter Atftestation sowohl für 
Gott, als bey dem gnädigsten Lands Fürsten und Herrn" darauf 
hinzuwirken, "ob dieselbe hiedurch bewogen, mir widerum 
helffen in das Ambt, die arnen Leute Wiederum zu samlen, die 
nun so zerstireuet seyn." 
Mit dieser beweglichen Bitte um Wiedereinsetzung in 
sein Predigtamt in Schwarme schliesst der eigentliche Friedens= 
brief, dem man wohl entnehmen kann, wie schwer ihn der Abschied 
von seiner Vemeinde geworden ist und wie gerne er seine ScCSOFrg@= 
rische Tätigkeit daselbst wieder aufnehmen möchte, wenn das Ohne 
Preisgabe seiner innersten Überzeugung möglich ist. 
Ihm folrt ein mehrere Seiten langer Anhang, in 
welchem er in 30 Vorschlägen ausführt, wie er eine Zesserung der 
kirchlichen Verhältnisse sich denkt. Dieses Postskriptum hat er 
drei Jahre später in veränderter und erweiterter Form drucken 
lassen unter dem Titel: 
"Demüthig bettend—= und wolgemeinter Fürschlag etflicher heil= 
ganen äittel/ so da zur Reformation, und Wiederbrin;sung des 
verdorbenen Christentums ineallen Ständen / wie auch des edlen
	        

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