Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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Der als guotes wibes gert als ich dä ger, 
wie vil der tugende haben solde! / 
nun hän ich leider niht dä mite ich sie gewer, 
wan obs ein lützel von mir wolde, 
> zwö tugende hän ich, der si wilent nämen war, 
scham unde triuwe : 
die schadent nü beide sere. schaden nü alsd dar! 
ich bin niht niuwe: 
dem ich dä gan, dem gan ich gar. 
(0 Die lösen scheltent guoten wiben minen sanc, 
und jehent daz ich ir übel gedenke. 
si pflihten alle wider mich und haben danc: 
er si ein zage, der dä wenke. 
......swer tiuschen wiben ie gesprache baz! 
|5 wan daz ich scheide 
die guoten von den beesen, seht, daz ist ir haz, 
lobt ich si beide 
geliche wol, wie stüende daz? 
Ich bin iu eines dinges holt, haz unde nit, 
20 sö man iuch üz ze boten sendet, 
daz ir sö gerne bi den biderben sit 
und daz ir iuwern herren schendet. 
ir spehere, sö ir niemen steten muget erspehen, 
den ir verkeret, 
25 sö hebt iuch hein in ijuwer hüs (ez muoz geschehen), 
daz ir uneret 
verlogenen. munt und twerhez sehen. 
Ich hän iu gar gesaget. daz ir missestät: 
zwei wandel hän ich iu genennet, 
30 nd sult ir ouch vernemen waz si tugende hät 
(der sint ouch zwö) , daz irs erkennet. 
ich seit iu gerne tüsent: irn ist niht m€ da, 
wan schceene und Ere, 
die hät si beide volleeliche, hät si? ja. 
35 waz wil si mire? 
hiest wol gelobt: lobe anderswä, 
Wie sol man gewarten dir, 
welt, wilt alsö winden dich?
	        
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