VORRED E.
Den reichsten und vielseitigsten unter den Liederdich-
tern des dreizehnten jahrhunderts in würdiger gestalt
wieder erscheinen zu lassen hatte ich schon im jahr
1816 mit ernsthafter arbeit anstalt gemacht, damahls in
verbindung mit K. Köpke, der nun leider schon lange
der theilnahme an erforschung des deutschen alterthums
entsagt hat, vorläufige proben gab Köpke in herrn Bü-
schings wöchentlichen nachrichten 4, 12 —18 (1818), ich
in meiner auswahl s. 178—203 (1820). wohl das zu-
rücktreten des mitarbeiters, aber nicht die verzögerung
hat meinem unternehmen geschadet: denn ich habe mich
indessen bestrebt die neuen und noch immer wunderbar
scheinenden entdeckungen J. Grimms nicht ungenutzt
vorüber gehen zu lassen, bin auch wohl selbst fortge-
schritten , und die aufmerksamkeit der empfänglichen ist
aufs neue geweckt worden durch L. Uhlands ‘eben so
lebendige als genaue schilderung Walthers (1822). so
kommt meine ausgabe jetzt, da ich alle gewünschten
hülfsmittel beisammen habe, nicht unvorbereitet. ich habe
sie mit frischem eifer und mit der grösten lust vollendet,
indem mich Beneckens, J. und WW. Grimms und Uh-
lands freundschaftliche theilnahme ganz glücklich machte,
Walt. v. d, Vogelweide,