Full text: Kurzer Abriß über die Entstehung und Entwicklung der Industrie in Schweinfurt am Main bis Ende 1921

27 
Elektrizitätswerk. Dem Zeitgeiste zu genügen und 
jie Wasserkraft im Mühlkanal voll auszunützen, wurde im 
Jahre 1904/05 ein Elektrizitätswerk an Stelle der Loh- und 
Schneidemühle unter der Führung des Herrn Oskar v. Miller- 
München errichtet und nach und nach entsprechend aus- 
gebaut. Neben Wasserturbinen werden, um Betriebsunter- 
brechungen zu vermeiden und wachsenden Bedürfnissen zu 
begegnen, drei Dampfturbinen unterhalten. Bedauerlich ist, 
daß die vorhandenen Wasserkräfte einer intensiveren Aus- 
beutung an elektrischer Kraft nicht genügen, doch ist damit 
zu rechnen, daß durch den Anschluss an Ueberlandzentralen 
allmählich die bestehenden Mängel noch ersetzt werden. 
Kunstmühle. Der Mühlenbetrieb war seit urdenk- 
lichen Zeiten von der Städtischen Verwaltung im Interesse 
der Ernährung der Bevölkerung in eigener Regie ausgeübt 
worden. Schon im Jahre 1573 war am Mühlenkanal eine 
Mühle mit 16 Wasserrädern, welche in vier verschiedenen 
Abteilungen 14 Mahlgänge in Betrieb setzten, erbaut worden. 
Dieser Betrieb pflanzte sich zweifelsohne ohne besondere Ver- 
besserungen einige Jahrhunderte hindurch fort. Wenigstens 
sind nähere Anhaltspunkte über anscheinende Veränderungen 
nicht bekannt geworden. Seit Beginn des verflossenen Jahr- 
hunderts wurde die Mühle in Pacht gegeben, 1840 wurde mit 
dem Bau einer Kunstmühle begonnen, die 1842 an Magistrats- 
rat Krug auf 10 Jahre verpachtet, dann wieder von der Stadt 
weitergeführt wurde. 
Zur gleichen Zeit anno 1840 wurde am Mühlkanal unter 
Ausnützung der Wasserkraft eine Loh- und Schneidemühle 
erbaut. Die städtische Kunstmühle stellte ihren Betrieb im 
Jahre 1908, die Loh- und Schneidemühle im Jahre 1904 ein, 
| 
VI. 
Ältere erloschene Firmen der 
Schweinfurter Industrie. 
Direkte Nachkommen der Schweinfurter Farbenindustriellen 
Gademann und Sattler haben sich auf gleichem Gebiete 
wiederholt, mit oder ohne Erfolge betätigt. So richtete ein 
zweiter Sohn des Johann Georg Gademann 1812 die wieder-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.