Full text: Kurzer Abriß über die Entstehung und Entwicklung der Industrie in Schweinfurt am Main bis Ende 1921

auf dem Bayerhofe Zuckerrüben zu bauen, er scheiterte jedoch 
an der Ungunst der Verhältnisse, so daß die Fabrik wieder 
auf die Raffination von gekauftem Rohzucker eingestellt 
werden mußte. Trotz der Konkurrenz von Riesenbetrieben, 
welche in rübenbautreibenden Gegenden gelegen sind, steigerte 
die Schweinfurter Zuckerfabrik ihre Verarbeitung und findet 
besonders in Bayern, starken Absatz. Neben gewöhnlichem 
Verbrauchszucker werden vorwiegend Kandise hergestellt. Die 
Fabrik, die nach dem Tode von Adolph Wüstenfeld von 
dessen Sohn Otto übernommen worden war, wird jetzt von 
dessen Schwiegersohn Carl Begemann weitergeführt. 
Essig- und Likörfabrikation. 
Die Essig- und Likörfabrikation, verbunden mit Brennerei- 
betrieb, spielt eine achtungsgebietende Rolle. 
CC. F. Pohl. Die Firma erfuhr ihre Gründung bereits 
im Jahre 1797. Damals wurde hauptsächlich Bier- und‘ Wein- 
essig erzeugt. Weinessig wurde hauptsächlich in den thü- 
ringischen Landen und in Sachsen abgesetzt. Die Fabrikate 
erfreuen sich allgemeiner Beliebtheit und finden einen sich 
steigernden Absatz. Die früheren Inhaber waren F.A. 
Fischer und seit 1890 Karl Fischer, der zusammen mit seinem 
Bruder Dr. Wilhelm Fischer den Grundstein zur bereits er- 
wähnten Chemischen Fabrik Schweinfurt im Jahre 1895 legte. 
Die derzeitigen Inhaber sind die Herren Fritz, Karl und Rudolf 
Schirmer 
Löw Hirsch & Co. Die Firma wurde im Jahre 1845 
in Frankenwinheim gegründet und siedelte im Jahre 1880 
nach Schweinfurt a. M. über. Um der steigenden Nachfrage 
nach den Produkten zu genügen, wurde im Jahre 1903 ein 
Neubau mit umfangreichen Kellereien ausgeführt. Zur Ent- 
lastung des Schweinfurter Betriebs und zur besseren Beherr- 
schung des Kundenkreises erwarb die Firma ein Fabrikgrund- 
stück in Düsseldorf und nahm auch dort die Fabrikation von 
Essig und Spirituosen auf. Gleichzeitig gliederte sich die 
Firma eine rheinische Kognak-Brennerei von Ruf an. Diese 
Erweiterungen genügten zur Bewältigung des Absatzes aber 
nicht, so daß die Firma sich mit der Absicht trägt, eine ganz 
neue, großangelegte Fabrik in Schweinfurt zu bauen.
	        

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