Full text: Trauer-Feyer am Tage der Beysetzung der Durchlauchtigsten Landgräfin und Fürstin Frauen Ulrika Eleonora gebohrnen und vermählten Landgräfin zu Hessen-Philipsthal [et]c. [et]c.

wieder zu sehen glaubte, da Ihr theurer Ernst, den Sie in Holland zu- 
rückgelassen, und der durch die Folgen der Belagerungs-Mühseligkeiten in eine 
schwere Krankheit verfallen war, und vieleWochenmit dem Tode gekämpfet hatte, 
unvermuthet in Ihre Arme eilte und Sie Ihn, betäubt von Freuden, an Ihr Herz 
drückte. Welche Wonne war da auf dem abgehärmten, aber doch liebreichen 
Mutter-Gesichte zu lesen! Sie fand in Ihm, Ihn und die verblichene Söhne 
wieder. 
Gott Allwissender! wer hatte nicht wülischen mögen, daß hier wieder 
eine neue Epoche des glücklichen Lebens hätte anfangen sollen? Aber Du, 
o Gott! durchschaust alle Dinge. Der Kampf war ausgekämpft. Du alleiy 
kanntest Ihre Entkräftung, Ihre Leiden. Du allein wolltest der Schwach 
heit helfen. — . . 
Die Fürstin fühlte, daß die Hütte Ihres Geistes zusammen fallen 
wollte. Sie bestellte Ihr Haus gelassen, beherzt, wie Sie gelebt. Und Ihr 
Geist gieng zum All,nächtigen, der ihn gegeben, sanft und ruhig zurück, mor 
gens in der Frühstunde des zweyten Februars 1795. im Alter von 62 Jah 
ren, 10 Monathen und zween Tagen.
	        

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