Full text: Gedichte

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In der Nacht. 
Wie so milde schwebt sie nieder; 
Mütterlich deckt sie uns zu, 
Und erzählt den Müden wieder 
Von der allerletzten Ruh'. 
Schäfers Lied in weiter Ferne; 
Dort versinkt das Abendgold — 
Ueber mir die lieben Sterne, 
Die der Knabe zählen wollt'. 
Und es düsten die Violen 
Träumerisch Vergangenheit. 
An den Busen, wie verstohlen, 
Schmiegt sich Kindesseligkeit. 
Herz, was sagst du? „Ich muß glauben, 
Wo ich lallend schon geliebt. 
Den soll mir der Tag nicht rauben, 
Den die stille Nacht mir giebt."
	        
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