Full text: Gedichte

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Ueber die Sonnen! Nun darf ich sie schauen 
Irdische Augen ertrügen sie nicht. 
Glühend Verlangen, du heiliges Sehnen, 
Bringe zum Letzten mich hin, zum Gericht. 
Höret, Gewaltige, die ich empfunden, 
Ewige Mächte, im Gotte vereint, 
Gebt mir das Leben, sür das ich gerungen; 
Habe gesündigt, doch hab' auch geweint! — 
Kann ich es nennen, was dort sich entfaltet! 
Vor dem Unendlichen schweigt der Gesang; 
Aber ich fühle das Auge des Vaters, 
Höre der Liebe unsterblichen Klang. 
Was mir geschehen? Ihr Trauten der Erde, 
Die ihr noch ringet im Schoost der Natur, 
Möget ja weinen, doch Thränen der Freude; 
Ich bin geboren — ach wüsttet ihr nur!
	        

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