De Schund machte en ganz ernsthaft Gesichte, gerade bu en [tu=
beerten Dakter, buot kaum de Dagestied un gung gliek in de Kamer.
„Min alle Jocobvedder," siägte hei da, „bo histe't dünn?" — „Ach,
leime Schmidvedder," anferde de Patiente, „hie, hie, im linken
Beine; et fall mul dür sien; alle Knuten am Lieme douht mi auk
ganz meih. De unwiese Junge Hit mit ja mitsampt dem Wagen
an der scheiwen Siede ümmeschmietten!" —
De Schmid meinte nu: „Na, dann matte tvi für allen Dingen
eist mol de Biixe utteihn, bat me de Saale ungerseuken kann."
De Müller halst ein derbie un da bekuckeden se tehaupe dem Ja-
cabvedder sin Bein, ba hei üwer de grättesten Schmierten sik be-
klagede. Dat Bein leet juch üwer auk ganz gefährlik: gial un
schmart un greun un bläh; et mar auk rei dicke angeschmullen un
feuhlte sik ganz harte an. „Jiäh," — siägte de Schmid, „da mottet
Sugemürmere dran, — üwer dier hat mi kine." — „O dach!" reip
de Müllerschke ut der Stabbe, „ik hame nau süss' Sugiggels im
Glase ungen im Keller stöhn!" — „Dunnermieder!" reip de Schmid
un kam ut der Kamer, „nu is us gehulpen! Äwer bu bist du
dünn an de Sugemürmere gekunimen?" — „Ja," anferde de Mül-
lerfrugge, „ik mar für drei Wiüken in Sassenhusen un ivoll ut der
Aivetheike „ungemendten Schaberjack'" middebringen für use
Blagen,^ bei hndden olltehaupe van dem Müllenbursken de
lustige Krankheit gekriegt. Un als ik nu bem Awetheiker en heilen
Dahier up ben Dischk liägde, da konnte hei mi grade en Kasse-
männeken ni drup ruter giemen un da siägte hei: hei mall mi da
für en Glas mit Sugiggels dauhn, bei maßte me in jeidem Hause
Hamen un se heilen sik auk gut. Nu is et duch gut, dat ik de Din-
gere middegenummen hame!" — „Dat is es auk," gaff de Schmid
terügge, „nu nullt tvi dat Geblüude rede wegbringen un dem allen
Knaben sin Beert wider kureeren." —
De Jaeabvedder ankede derwielen jümmer fürt äse ne alle Kauh.
Et mar auk rei ganz düster in der Kamer, un da leit de Müllerschke
' ein Krätzinittel, ivohl von un^nontum send, gebildet. 2 Blagen =
Plagen, so nennen im Plattdeutschen selbst die zärtlichsten Eltern ihre Kinder.