Full text: Die Geschichte des Fahrrades

höchsten Grade für das Kraftfahrzeug zu, ebenso hinsichtlich 
der Bereifung mit Pneumatiks. Die Fabriken zur Herstellung 
der besten Stahle, feinstgearbeiteter Kugellager, wie Fichtel 
& Sachs.in Schweinfurt usw., bester. Kugeln in allen Größen, 
wie Fries & Höpflinger daselbst usw., Pneumatikreifen, wie 
Continental Co., Excelsior, Hannover, Dunlop Co., Hanau usw. 
alle mit ihren Filialen über alle Erdteile, wuchsen zu 
Riesen, und würdig unserer deutschen Schwereisen-, unserer 
chemischen, unserer Lokomotiv-, Eisenbahnwagen- und Werk- 
zeugmaschinenbau-Industrie steht heute unsere Automobil- 
Industrie überall auch an der Spitze. 
Die gegenwärtige Störung aus Mangel an Kautschuk 
oder Nickel ist nicht so wesentlich. Man baut die Achsen 
etwas kräftiger bei der Kriegskonstruktion, läßt den Wagen 
etwas langsamer laufen, und die an Stelle der Vollgummi auf 
die Eisenräder aufgesetzten Holzkränze mit Flachstahl-Lauf- 
kranz erfüllen auch vorübergehend ihren Zweck. (Abb. 21.) 
An Stelle der Holzkränze, die die Abbildungen 20 und 21 
zeigen, werden auch Stahlfederkränze, wie aus den Original- 
mustern und Illustrationen ersichtlich (der Vortragende legt 
diese vor), zur Bereifung von Fahrrädern und Automobilen kon- 
struiert, welche aushilfsweise gleichfalls einen genügenden 
Ersatz für Gummi bieten. 
Auf diese Weise versteht die deutsche Industrie . auch 
unter den jetzigen Kriegsverhältnissen ihrem Volke die nütz- 
lichen Verkehrsmittel mit einiger Einschränkung zu erhalten. 
Machen wir unsere Gesamtbetrachtung über die hohe Voll- 
endung, die das Verkehrsrad in all seinen Teilen innerhalb 
von 40 Jahren in Deutschland erlangt hat, so müssen wir zuge- 
stehen, daß dies nur ‚unter den glücklichen Verhältnissen 
möglich war, unter denen wir lebten, in welchen Industrie, 
Handel und Wandel überall volle Würdigung erfuhren und 
der Zweite auch kaufen und bezahlen und verwerten konnte, 
was der Erste herstellte, wo Schwerindustrie und verar- 
beitende Industrie wetteiferten, hochwertigere Qualität hervor- 
zubringen. Wo so hochstehende Schulung auf jedem Gebiete 
vorliegt, wie in unserem Lande, da wachsen immer weitere 
Ideen, da wächst immer weiter der Mut, da denkt nıemand 
an Stillstand oder Untergehen, nur törichterweise unser nei- 
discher Feind, England. 
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