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Palermo am 29t April 1819
Es scheint, als wolle, die Natur mir nicht vergönnen auch im Palermos Paradise
sie anzustaunen, es ist schon seit 5 Tagen das unaufhörlichste Regenwetter
und wenn ich nicht so glücklich gewesen wäre, an einem guten, Herzog Serra
di falco, einen so trefflichen Freund zu finden so wüßte ich warlich nicht
was anfangen, schon kenne ich, alle Einwohner Palermos u es vergeht kein
Abend an welchem ich mich nicht äußerst divertire, doch gern blieb ich hier
doch mein Wanderstab, erinnert mich oft, an mein [unstetes?] Leben und so muß
ich auch bald die wieder lassen, welche mir in wenigen Tagen so äußerst
theuer wurden, du kannst kaum glauben meine innigst geliebte Mutter
wie sehr man mich bittet einladet noch hier zu verweilen, doch so gern wie ich
auch diesen zarten Worten nachgäbe, so spricht doch in mir die Stimme
der Wißbegierd fort zieht es mich, nach den Trümmern einer Vorwelt
deren Treiben wir in die Feenzeit zu [?]setzen [?] müssen, und deren Größe
wir kaum begreifen können.
Der morgende Tag ist zur Abreise in das Innere des schönen Landes
bestimmt schon habe ich Abschied, von alle den lieben genommen,
es freuete mich äußerst mich so geliebt zu sehen, den wahrlich beym Abschied
sah ich [?] trauriche Gesichtszüge, Die gute Fürstin Ventimilia alle ihre Beredsam=
keit wandte sie an, doch ich blieb unerbittlich, u selbst die schmeichlenden
Worte der holden [himmlischen?] Schwester konten meinen Entschluß wankend
machen. Letztere schenkte mir zum Andenken selbst komponirte Musi=
kalien, deren simpatische Töne mich einstens im Nordischen Klima ihr
näher führen sollten = Leider habe ich die Zeichnung auf den so viel
bestand nicht fertigen vollenden können, die Regengüsse u der bewölkte
Himmel haben mir diese Woche über viel Aerger veruhrsacht, Und bey aller
angewandten Mühe war es ohnmöglich - Ungern meine innigst geliebte
Mutter verlasse ich Palermo, und wenn ich nicht die Riesen Denkmale
bewundern wollte so könte ich schon [Ordnung?] einige Zeit [in dem?] himmlischen
Palermo verweilen, so sage ich ihm lebe wohl, Vielleicht auf ewig -