Full text: In Frührot und Abendschein

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Der altersgraue Apfelbaum 
Trägt wieder stolz sein lichtrot Kleid, 
Und in dem blauen Himmelsraum 
Wird ihm sein Herze jung und weit. 
„Ein altes Herz, das jubeln kann, 
Po ist um Früchte nimmer bang; 
U'ır lieben Freunde hört mich an: 
""ammt in den Mai, er währt nicht lang.“ — 
Und was ihn schaut am Gartenraum, 
Das strebt ihm nach und bricht und blüht, 
Frohlockt, dass in dem Wonnetraum 
Des Maien noch das Leben glüht. — 
Ay 
Im Schulhaus in dem Erkerstübchen droben 
Sitzt an dem Schreibtisch übers Buch ge- 
beugt, 
Ganz ernst versunken in die Wissenschaftt, 
D-+ irnge Lehrer Friedenaus. Rings liegen 
D ei!e:b'x da auf Tisch und Bank und Boden 
Por Pände viel, wie Mauern aufgetürmt, 
D'2 alle überfliessen von Natur, 
— Doch einer toten, ohne Grün und 
Blüten: — 
Da liegt der Wust im wunderschönen Mai, 
Und hält ein junges Menschenherz gefangen, 
Das seinen gold’nen. Maitag fast verträumt,
	        
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