16. Kapitel
Murhards politisches System in seinen monNographischen
Werken,
a) Der Zweck des Staates. |
& 23 Kiüp C Das Werk gleichen Titels ( ) ist wohl während der
Zeit des Schreibverbots zustande gekommen, also während
der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre. Wir halten das
Buch für das gewichtigste der Murhardschen Publikationen.
ni ebola, Einl+ . Murhard gibt in den "Vorerinnerungen" ( ) eine kurze
EA Schilderung seiner Absichten, aber auch der Schwierig=
keiten, die zu überwinden sind, und zwar der stofflichen
wie ganz besonders der charakterologischen, die einen
äußerlich völlig unabhängigen Autor verlangen, mehr noch:
einen Schreiber, der in der auf Schritt und Tritt not=s
wendigen provisorischen Beurteilung ein Höchstmaß geisti-
ger Freiheit sein eigen nennen muß. Was der Verfasser
beabsichtigt, ist eine analytische Schau derjenigen Mei=
nungen, die dem Thema des Buches seit den Tagen Platäas
bis zur Gegenwart gewidmet wurden. Murhard sieht sich
verantwortlich, dem politischen Fachmann ein beträchtli=
ches Maß von Vorarbeiten abzunehmen; sodann aber dem
Kr Laien auf weite Strecken elementares Wissen anzubieten.
Gerade dieser Wunsch des Laien muß umsomehr eher erfüllt
werden, seitdem die Neuordnung der staäatsrechtlichen und
politischen Verhältnisse dem Laien ein früher nicht übli=
ches Maß aktiver Mitarbeit im Staatsleben zuweisen, be=
sonders den in das Amt der Deputierten gewählten Bürgern.
Murhard will damit ein Feld in Arbeit nehmen, das er _
angesichts der vielen Ergebnisse, die in den jetzigen,
oft turbulenten Jahren den ungeübten Leser verwirren
können, mit dem von Schlözer geprägten Ausdruck als "Pro=
politik" oder auch als "Metapolitik" umschreibt.
Auf höherer Ebene, d.h. im Kreise der aktiven Staats=
rechtler und Politiker, hätte das Werk schon längst pu=
bliziert werden müssen, um die Vorstellungen anerkannter
Denker, die zur Zeit, ihrer Publizierung das Richtige ge=