Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

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fragen des. dinglichen wie finanziellen 5esitzes der Ge= 
samtstiftung zeregelt. Insbesondere wird die Selbständig= 
keit und Unveräußerlichkeit der Bücherei nachärücklich 
gefordert; jedes Zusammenlegen mit anderen staatlichen, 
kommunalen oder sonstwie gearteten Unternehmungen (8 15) 
wird verboten; niemuls darf der Name geändert werden. 
Sieben Jahre später fügen dierErüder ein /Coöicilinan, 
däs teils Ergänzungen zum Testament, Geils’ weitere Hrläus 
terungen der mit der Stiftung angestrebten Ziele gibt: 
In diesem Codicill handelt es sich/um Finsanzverwal Cungs= 
fragen, ferner um das zu wählende Baugelände, um die Ges 
staltung der &h Anlage. Neu ist der Wille, neben der ” 
Bibliothek ein weiteres Institut aus den Zinkünften der 
Murhard'schen Stiftung einzurichten. Dieses Institution 
soll von Zeit zu Zeit Preise aussetzen für eine wissen= 
schaftlich einwandfreie Beantwortung von Fragen, die 
"für das wohl der menscnheit, die Beförderung der Humani= 
tät, die Fortschritte der Bildung und Gesittung dienen 
oder von besonders hoher Wichtigkeit für die Erweiverung 
des menschlichen /issens, unserer Einsicht und Erkenntnis 
überhaupt" sind (> ). Die Aufgabenstellung und Beurs 
teilung soll einer berühmten Akademie oder Gesellschaft 
der Wissenschaften übertragen werden. Der Themenstellung 
wird weitester Spielraum zugestanden, nur sollen die 
Themen und ihre Lösung "dem wirklichen Fortschritt oder 
der Verbesserung der menschlichen Gesellschaft" dienen 
8. Testament © ). Die übliche Dotierung soll 1.000 Reichstaler 
betragen, die jeweilige Bearbeitungsfrist drei Jahre. 
Die Geschichte der Kurhard'schen Stiftung kann hier nicht 
geschrieben werden. 3ie ist während des letzten Viertels 
des 19.Jahrhunderts nicht gerade ruhmvoll verlsufen; 
kein Wunder, wenn man weiß, wie in diesem Zeitraum ein 
Mann auch im allgemeinen eingeschätzt wurde, der ein 
deutscher Liberaler und Demokrat westeuropväischer Prägun: 
gewesen, in seinem engeren Vaterlande und in seiner 
Vaterstaidt (— ). Das hat sich langsam geändert, seits 
dem der stattliche Bau auf der Höhe des Kasseler FürsGen;: 
parks sein Pforten geöffnet und Persönlichkeiten von 
bedeutendem wissenschaftlichen Rang und lebnafter Tat= 
kraft die Leitung übernahmen. Ganz besonders aber ist
	        
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