Full text: Joh. Karl Ad. Murhard, (1781 - 1863), Staatsökonom und Wirtschaftspublizist aus der Frühzeit des deutschen Freihandels (Teil 2)

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Ankelegenheit Tarcspespräch, Licht nur in Zassel, sondern 
in ganz Deutschland... Im Märzheft, 1544 der Leipziger ange: 
sehenen "Monatsschri*t Für Literatur und Leben" schreibt 
Sin so geschätzter rublizist wie K.Biedermann,. daß alles 
dies nur Machenschaften seien, um das gegen Sylvester. Jor= 
dan arbeitende Cberappellationsgericht über. alle. Zweifel 
seiner Unfehlbirkeit zu stellen. "Über die Art, wie man 
hierbei gegen Murhard verfahren, über die schonungslose 
und durch die ömstände ohl schwerlich gerechtiertigte 
Form seiner Verhaftung, die Besetzung seiner Wohnung mit 
Gendarmen, und die Beschlagnahme seiner Zapiere wollen wir 
hier ebenso wenig und weitläufig uns aussprechen, als über 
das schmerzliche Erstaunen, welches dieses; gegen einen - 
durch sein Alter ehrwürdigen, wegen seiner schriftstelle= 
rischen Leistungen und seines persönlichen Charakters all= 
gemein. hochgeachteten Manne beobachteten Verfahren aller= 
Mur M% orten erregt ha“ ( ). In einer drei längere Untersu= 
ER SERTIEE chungen umfassenden Artikelserie wird der juristische Nach: 
weis geführt, daß Murhard auf Grund des deutschen Bundes= 
pressegesetzes nicht belangbar sei (_— ). Eine gleichzei= 
tig in Frankfurt erschienene anonyme Broschüre berichtet, 
daß Welcker.den. Prozeß herausgeben und glossieren wolle 
und bemerkt, " man hat freilich. in der jüngsten Zeit KAur= 
hessen. in mehr als einer Beziehung SÖfter als einen Ausnahme 
E30 in Deutkchland bezeichnet! (>). 
Alle Versuche Murhäräs, ein Wiederaufnahmeverfshren in 
Gang zu bringen, verlaufen ergebnislos,. Erst die kevolutior 
von 1848 schlägt den Frozeß endgültie nieder, ohne aller= 
dings Murhard ordentlich zu rehabilitieren. Es wirkt ver= 
- En 
bitternd, gibt aber wertvolle Aufschlüsse zum Wesen Mur= 
haräüäs, wenn man in den Anwaltseingasaben, die der Murhard= 
sche schlaß bewahrt, mehrfach lesen kann, wie der zu Uns 
recht angeklagte Äofrat unter allen diesen Vorkommnissen 
seelisch leidet. "Man denke sich einen gefühlvollen, bei 
einem zarten Nervenbau äußerst empfindlichen und reizbaren 
Mann aufs heftigste angegriffen durch alles das, was mit 
ihm vorgegangen, in dieser hilfslosen Lage! Gewöhnt an alle 
Bequemlichkeiten des Lebens, mußte der Zustand, worin er 
sich erblickte, doppelt schmerzhaft auf ihn wirken. Sr, der 
aadwohl der Menschheit mit so inbrünstiger. Wärme fort und 
fort im Herzen getragen, er, der fern von jeder Art von
	        
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