Full text: Rede bei der Weihe des neuen Gotteshauses der israelitischen Gemeinde Westerburg, am 20sten Juni 1823

Huld beweisen, und dein frommes Streben wis 
beim Bau dieses Hauses, stets mit dem glücke 
lichsten Erfolge krönen wird. Darum fasse 
diese Herligen Entschlüsse und weihe, geliebte 
Gemeine, weihe du selbst dich deinem Gotte; 
und dann wird keiner über uns klagen: (Jere 
mias 7, 4.) „Verlasset euch nicht auf die Lü- 
gen, wenn sie sagen: hier ist ein Tempel, hier 
ist ein Tempel, sondern bessert euer Wesen" 
denn wir haben mit dem Haus Gottes auch 
die Furcht Gottes in unsern Herzen erbauet; 
wir haben uns selbst geweihet, und dadurch 
unser Gotteshaus aufs schönste geschmückt, aufs 
herrlichste geweihet. 
Und es geschehe dies endlich mit freu 
diger Hoffnung. Die thätige Theilnahme 
an der Erbauung dieses Bethanses, die sich 
ungeachtet der abschreckendsten Umstände, so 
lebhaft unter uns zeigte, berechtigt uns zu der 
angenehmen Hoffnung, daß diese Gemeine sich 
immer mehr zu allem Guten stärken und durch des 
Allheiligen Kraft immer mehr Gutes und Nützli' 
ches befördern werde. Wir wollen hoffen, daß der 
in unsrer Zeit so sichtbar aufgeregte Sinn für 
zweckmäßigen Gottesdienst und Jugendbildung, 
für reine mosaische Religion und Judenthum, für 
achte Vaterlands- und Menschenliebe, sich immer 
mehr verbreiten, immer lebhafter sich entflam 
men und immer reichere Früchte tragen werde.
	        
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