Full text: Rede bei der Weihe des neuen Gotteshauses der israelitischen Gemeinde Westerburg, am 20sten Juni 1823

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Seele den Segen Gottes für ihn und seine 
wohlthätige Regierung erflehen Ja, wohlthä 
tig ist uns seine Regierung; erwägen wir z. B. 
nur die eine Verordnung, daß unsre Kinder in 
den öffentlichen Schulen des Herzogthums, die 
dem Menschen im Sraatsvcrhälrnisse nothwen 
dige allgemeine Bildung und Kenntnisse erlangen 
sollen, die den Menschen erst zum Menschen 
wachen. Wie muß es jeden wahren Israeliten 
erfreuen, zn vernehmen, daß alle unsere Glau 
bensgenossen in unserm Herzogthume diese fol 
genreiche, und besonders für das platte Land 
heilsame, Anordnung gern und willig befolgen, 
und ihre Kinder die christlichen Schulen, zur 
höchsten Zufriedenheit der Schulbehörden, fleißig 
und pünktlich besuchen. Dieses so wie auch die, 
jeden Menschenfreund erfreuende Erfahrung, daß 
bereits viele Iisraelitcn unsers Herzogthums, 
trotz mannigfaltiger Hindernisse, sich zu Hand 
werkern bilden, und die Liebe zn einer gemein 
nützigen Arbeitsamkeit sich allmahlig unter ihnen 
verbreitet, läßt uns hoffen, daß die nassarm 
fchen Israeliren, als würdige Unterthanen einer 
musterhaften Regierung, ihren übrigen Glaur 
bensverwandten in Ausübung aller Bürgertm 
genden, in sittlicher und geistiger Bildung, ein 
Muster und Vorbild seyn werden. — Freilich hat 
das, leider so tief gesunkene Volk, viel 
Schwierigkeiten zu überwinden, die Anhänglich-
	        
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