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stärkt fühlen, rufen sie voll Dank, Liebe und
Vertrauen freudig aus: Heil den Bewohnern
deines Tempels, sie preisen dich, o Gott, ohne
Unterlaß!
Was noch übrig ist, als Ausdruck unsrer
Empfindungen und als bittende Ermahnung an
euch, meine Freunde, das stießt aus dem Bis/
herigen. Ist dies Haus ein Tempel Gottes,
ein Tempel, der Tugend, ein geweiheter Ort un/
fers Danks und Gebets; wie wollen wir
heute dies ehrwürdige Haus denn
weihen?
Wir wollen es zuerst mit einer herz/
lichen Danksagung. Wer von euch, ge/
liebte Mitglieder dieser Gemeine, wer von euch
siehet nicht mit dankbarer Freude auf dies neu«
erbaute Andachtshaus hin, das uns stets an
die große Güte Gottes erinnern wird, die wir
in den traurigen Zeitumstanden, vor und bei
seiner Erbauung, so deutlich gesehen? — Jammer
und Elend hatte jener Tag, jener Schreckens/
tag im Oktober 5819., in dieser Stadt verbrei/
tet. Hab und Gut, Wohnung und Obdach und
alles, hatten die Flammen geraubt, die auch
das Gotteshaus und mit ihm die Hoffnung zer/
störten, daß wir so bald wieder ein neues dafür
erhalten würden. Denn wer konnte in jenen
Tagen des Trübsals, der Hoffnung Raum ge,
den, daß wir im Juni 1623., ein neues Haus