Full text: Reden, gehalten bei der Beerdigung des Herrn Ferdinand Gamburg in Frankfurt a. M. am 11. und 15. September 1892

# * 
• » 
— 20 — 
Herr Dr. Abraham Sichbach. 
Hochverehrte T r a u e r v e r s a m m l u n g l 
Nur wenige Minuten möchte ich mir Ihre Aufmerk 
samkeit erbitten, um au der Bahre des treuen und 
theueren, so früh uns entrissenen Freundes im Namen 
des deutsch-israelitischen Kinderheims dem Schmerz 
Ausdruck zu geben, der uns über seinen Hintritt tief erfüllt, 
und ihm zu danken für all das Gute und all das Edle, 
das er uns geleistet hat, ihm zu danken für all das, was 
er uns in unserem Streben gewesen ist. Wer war eifriger 
bestrebt, das Wohl der kleinen Armen zu fördern, jener 
Aermsten der Armen, die durch den Verlust des Vaters oder 
der Mutter, oder durch häusliche Berhültuisse in der Ent 
wickelung ihrer Erziehung bedroht waren? Wer war es, 
wie er, der für sie sorgte früh und spät? Wer war es, 
wie er, der sich jedes Einzelnen in Liebe annahm, als wäre 
es das eigene Kind? Und wer konnte, wie er, mit seiner wunder 
baren Beredsamkeit, in welcher sich ein ganzes Herz voll Liebe, 
voll Güte und voll Milde ausströmte, wer konnte, wie er, 
Freunde gewinnen für das Gute, Andere für dasselbe be 
geistern und mit sich fortreißen! Und nun haben wir ihn 
verloren; eine tiefe Liicke ist gerissen worden in unserm 
Kreise, und jetzt mußtest Du, Ferdinand Gamburg, von 
dannen gehen, jetzt, wo die Aussicht für uns nahe gerückt 
ist, das Werk, das noch in seinen Anfängen sich befindet,
	        

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.