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Praxis cum Theoria sit conjungenda, vita cum doctrina debeat
esse consentanea. — qui Scopus conventuum.
2) praedictum D“m. Pezenium loco inspectoris et praesidis p. t.
in hoc et sequentibus conventibus classicis nomine Consistorii den ver-
sammelten Herren Fratribus präsentiert, recommandiert und zu behörigem
respect diesfalls angewiesen, welcher darauf pancis angezeigt, dass er
seine mO0SWPNOLV, NQLOHWINLEA Aıhızoy bis nach gehaltener Predigt
wegen der Zeit und Kürze versparen wölle, worauf die gesambte Herrn
Fratres ihm Glück gewünschet. — Nachdem nun das Frühstück vor-
über, auch die Predigt und tentamen der Gemeinde abgehalten worden
war, hat Rev. Dws. Praeses im Pfarrhaus den Consessus mit einem
lateinischen Gebet angefangen und danach ex capite 3. Ecclesiastae v. 2:
est tempus plantandi et exstirpandi etc. eine latinam 7005@WVNOLV
de ecclesiae statu plantandae, plantatae conservandae, conservatae Vi-
sitandae restauratae restituendae eine gute viertheil Stundt lang gehalten.
Auf dem letzten Convent von welchem unser Protokollbuch weiss,
dem zu Kesselstadt, am 1. 7. 1658, wurde mitgeteilt, dass nunmehr
Des. Petrus Pezenius inspector nicht nur Inspector des Bücherthals, sondern
omnium classium. sein werde. Sofort fand in Folge dessen eine aber-
malige, nicht minder feierliche Introduction desselben statt.
Vor dem Frühstück hat nomine Illustrissimi et Generosissimi co-
mitis in Hanau, Clementissimi Dni. nostri, ita etiam nobili et laudabili
annuente Consistorio Amplissimus, Clarissimus et Consultissimus vir D“*.
Petrus Richardus Schaefferus Consiliarius admodum Reverendum D um.
Petrum Pezenium den Fratibus Classicis in Inspectorem omnium Clas-
sium präsentieret, welcher, nachdem er eine schöne lateinische oration
de dignate animae gehalten und neben Erinnerung seiner tenuitaet et
infirmitaet auch seine dexteritaet, integritaet, facilitaet und allen geneig-
ten Willen den Herrn Fratribus anerboten und mit dem andächtigen
Gebet Alles beschlossen, — von allen anwesenden Welt- und Geistlichen
Herren mit herzlicher gratulation ist verehret worden.
Die Zeit, wo den Hanauer Pfarrern und ihren Gemeinden das
Feuer auf den Nägeln brannte, die Tage und Jahre, wo der Greuel der
Verwüstung an heiliger Stätte gefunden wurde, der eingestürzten Kirchen
und Pfarrhäuser, der verbrannten Dörfer, eines armen Volkes, das in
leiblichem und geistlichem Elend zu verkommen in Gefahr stand, rückte
mehr und mehr in die Ferne, und machte geordneteren Zuständen Platz.
Praeses et fratres conventuales fanden bereits ihre, wie es scheint, ganz
besondere Freude an der ornamentalen Ausgestaltung von Nebensäch-
lichkeiten, an geistreichen lateinischen Reden, hatten sogar lateinisch
beten gelernt. Der Gedanke fand Anklang, es solle in Zukunft auf dem
Convent regelmässig ein locus communis ventilieret werden, zunächst
allerdings unter dem Tischgespräch (Hochstadt 5. 2. 1657).
An diesen Gedanken anknüpfend hat die Folgezeit den seitherigen
Bestand des Hanauer Conventswesens bald .von Grund ‚aus umgestaltet.