Männer, die vor 40 Jahren mitgearbeitet haben an der
Aufrichtung des deutschen Reiches. Darunter viei schiichte
Männer mit grauem Haar und grauem Bart, mancher mit
leidendem Gesicht, diese alle wollen heute ihrem Kaiser unter
die Augen treten und sind glücklich und stolz in der Erinnerung
daran, daß sie mithalfen, das neue deutsche Kaiserreich, das
preußische Kaiserreich deutscher Nation aus blutigen Schlacht-
feldern zu gründen. Deutschland, einst zerrissen, nun geeint,
einst schwach — nun stark, einst verachtet — nun geehrt
im Rate der Völker! Auf dem Boden eines geeinten, starken,
geachteten Vaterlandes — welch eine Entwicklung deutschen
Könnens und Schaffens in den letzten Jahrzehnten!
Eine neue Zeit ist heraufgestiegen. Im Sturmschritt hat sich
die deutsche Industrie entwickelt zum Segen des Vaterlandes.
Bei dieser Aufwärtsbewegung deutscher Betriebsamkeit steht
mit in vorderster Reihe das Unternehmen, dessen Jubelfest
wir feiern. Den Ruhm deutschen Könnens, den guten Klang
deutschen Namens hat es über die Grenzen des deutschen
Reiches hinausgetragen in die weite Welt, in alle Erdteile.
Männer der Arbeit! Seid stolz, solchem Unternehmen mit-
arbeitend anzugehören, dem Werden einer neuen Zeit, dem
Vaterland mit Eurer Arbeit gedient zu haben! Das aber sei
Euer Stolz auch in Zukunft, mit Freuden dem Vaterland zu
dienen auf der Arbeitsstätte des Unternehmens, dessen Ent-
wicklung mit dem Werdegang des deutschen Reiches im ver-
gangenen Jahrhundert innig verknüpft ist. — 1810, ein Zahr
der Not in der deutschen Geschichte und im Hause Henschei.
Da ward von Georg Christian Karl Henschel mit seinem Sohne
Johann Werner Henschel, der die Künstlerlaufbahn unter
brach, um dem bedrängten Vater beizustehen, des Werkes
Grundstein gelegt. In steter Arbeit ist es dann langsam
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