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französische Regimenter 3 Tage lang aufhielten, indem sie
mit ihnen in beständigem Gefecht waren.
Fritz. Wie lief dies ab?
Heinrich. Anfangs recht gut, mein Bruder blieb
die ganze Zeit mit seiner Compagnie, die ihre Schuldigkeit
that, im Feuer, verlor viele seiner braven Leute, ward
aber wunderbar erhalten, während seine Nebenleute und
ein Unterofsicker, der über ihn wegragte, todtgeschossen
wurden. Nur eine Kugel erhielt er durch den Tzschakot,
und eine an den Sabel, doch keine that ihm etwas. End
lich am Morgen des dritten Tages stürmten die Franzosen
eine Schanze, in der mein Bruder war, er wich nicht,
weil er nicht erfahren hatte, daß der Rückzug befohlen
war, hielt sich lange mit einigen Leuten, bis er, am Arme
verwundet, einen Kolbenschlag auf die Brust erhielt, der
ihn wie todt darnieder warf.
Wilhelm. Was wurde aus ihm?
Heinrich. Nach einigen Stunden, als es Tag
geworden, und die Todte ausgezogen wurden, bekam er,
im Blute liegend, seine Besinnung wieder, und ward
gefangen.
Charlot. Das ist traurig.
Wilhelm. Grade da er anfangen konnte, von
seinen bisherigen Anstrengungen Freude zu haben, und
mit seinen Leuten den fliehenden Feind zu verfolgen.
Heinrich. Ja wohl, das hat ihn am meisten ge
schmerzt, daß er grade da gefangen ward, als das Glück
anfing, sich auf die Seite der Preußen zu wenden.
Nettelbeck. Ja, bald nachher gab uns Gott
auf allen Seiten den Sieg. Blücher schlug die Franzosen
in Schlesien an der Katzbach, Bülow bei Großbeeren und
Der alte Netterheck. <a