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Ferdinand. Ja, mein Bruder meint, man habe
gar nicht gewußt, was man vor Freude hätte anfangen
sollen.
Wilhelm. Ist dein Bruder auch mit in Paris
gewesen?
Ferdinand. Ja wohl. Der König, der wohl
denken konnte, daß es jedem Preußen sehr lieb sein würde,
die Hauptstadt des Feindes zu sehen, ließ sie durch Paris
marschiren. Nun ward Friede, und die Freiwilligen wieder
entlassen. Mein Bruder ging nach Hause, und setzte seine
frühern Geschäfte fort.
„• Carl. Möchte er wohl jetzt noch einmal wieder
mitgehen?
Ferdinand. Auf jeden Fall. Er sagt oft, man
könne ihm Tausende bieten, das wäre ihm nicht so lieb,
als die Ehre, jenen heiligen Kampf für König und Vater«
land mitgemacht zu haben.
Nettelb eck. So wie dein Bruder, dachten damals
alle Preußen, und wenn sie auch nicht so viel Gelegenheit
hatten, solche Thaten zu thun, sondern mit dem großen
Haufen nur fortziehen konnten; so hatte doch gewiß jeder
gute Preuße den Willen, etwas Gutes zu thun.
Ferdinand. Ja, mein Bruder Heinrich wäre
nicht zu Hause geblieben, wenn er auch gewußt hätte,
daß er in der ersten Schlacht bleiben wükde. Wenn ihn
auch sonst nichts vermocht hätte, mit zu Felde zu ziehen:
so würde er sich doch geschämt haben, da alle jungen
Leute in die Armee eintraten. Mein Bruder hat zwar
sein ganzes väterliches Erbtheil im Kriege zugesetzt; allein
er hat das Bewußtsein, sich um seinen König und sein
Vaterland verdient gemacht zu haben, und das ist ihm
der schönste Lohn.