Full text: Ungebundene Uebersetzungen der Gedichte des Q. Horatius Flaccus

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V. Buch. 
da ganz Rom sich mit Erzählung meiner Aus 
schweifungen in der Liebe unterhielte; ich ärgere 
mich noch, daß ich mich kaum bey einem Gelache 
dorfte blicken lassen, da, wo eine einzige betrübte 
Mine, ein Stillschweigen, ein einziger aus tiefer 
Brust geholter Seufzer schon unsere Leidenschaft 
verräth. Ich beklagte mich öfters gegen dich ins 
geheim, daß das ehrlichste Gemüth * eines armen 
Menschen gegen vermerkten Vortheil und Ru 
hen, ** nimmermehr aufkommen könnte, so daß 
ich mich auch gegen dir der Thränen nicht zu er 
wehren vermogte; sobald nur der Weingott, dem 
die Blödigkeit verhaßt ist, durch seine Hihe, *** 
auch mir die Geheimnisse ausgelecket. Wenn 
mir einmal f die Galle bey sothaner Verachtung 
überliefe, daß ich die ff unangenehme Linderun 
gen meiner Schmerzen in den Wind schlagen fff 
könnte, weil sie doch die Wunde des Hertzens % 
nur weiter aufreißen; so wollte ich aus Schaam 
und Verdruß, mich so lange ausgestochen zu se 
hen, mich der Ketten lieber enkschlagen, als mit 
Nebenbuhlern, die durch Geschenke ungleich bes 
sere Gunst sich erzwingen, mich um diesen Kno 
chen langer herumbeißen. 
Wie ich diesen Entschluß in allem Ernst und in 
der Bosheit, da ich war, in deinem Beyseyn ge- 
fasset und gutbefunden; du mir auch selbst einrä- 
thig 
* und die besten Verdienste f fügte ich hinzu, 
"von reichem und vornehmem, -ff heimlichen Seufzer, als 
bey einem Frauenzimmer vergebliche und 
*** wie wir Reihe um brich- -fff und mich deren entschüt- 
ten, und unsere Liebsten an- ten 
geben mußten, t anstatt fie zu heilen,
	        
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