Full text: Ungebundene Uebersetzungen der Gedichte des Q. Horatius Flaccus

26 Horazischer Lieder 
daß du in dem Hasen vor Anker bleibest. Sie 
hest du nicht, wie Boort und Bänke fast von al 
len Rudern entblößt? Wie der von reißenden 
Winden beschädigte Mastbaum und die knacken 
den Seegelstangen ächzen? Wie du ohne Thaue 
die ungestüme offenbahre See länger zu halten 
kaum im Stande bist? Du hast ja fast kein See 
geltuch mehr, das ganz ist; keinen Spiegel, wor 
auf sich noch Götter * zeigen, die du bey eräug- 
nender Noth und Unglück, um Errettung und Bey 
stand anrufen könnest. So viel Rühmens du 
auch immer von deiner vorzüglichen Abkunft ma 
chest, und daß du aus Fichten auf pontifchen Ber 
gen gehauen seyst, ** daß du einer der schönsten 
Stämme in diesem Walde seyst, so ist es doch ei 
ne eitle Ehre, und ein vergeblicher Name. Ein 
Schifmann, den ein Sturm zur See schrecket, 
pflegt sich nicht leicht auf schönen Anstrich seines 
Spiegels zu verlassen. Willst du demnach den Win 
den nicht gar zum Spott und zur Beute werden, 
so nimm dich wohl in acht. 
Ach! werthes Schis, du hast mir ohnlängst viel 
Bekümmerniß und Unruhe verursacht; anjeho 
aber, erweckest du mir weit schwerere Sorge, und 
nicht geringe Sehnsucht nach dir! Mögtest du 
doch bey den *** glänzenden cycladischen Jnsuln 
das Gewässer nicht bestreichen! t 
XV. 
* Castor und Pollux als Vor- *** von schönem Thone 
sicher t sonst wirst du noch gar an den 
** so viel du dich auch darauf Klippen zerscheitern. 
dünkest,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.