‘24
Inseeten. Käfer.
Schlauch und dient nur dazu, das frei in der Leibeshöhle befindliche Blut
umzurühren, da ein Circulationssystem fehlt. Die Athmung geschieht durch
sogenannte Tracheen. Dieses sind Einstülpungen der Körperhöhle, welche
sich vielfach theilen und alle Organe umspinnen. Das Nervensystem besteht
aus einer Reihe von Nerven- (Ganglien) Knoten, welche durch dünne Fäden
verbunden sind, und liegt auf der Bauchseite. Höchst merkwürdig ist die
Metamorphose der Inseeten. Alle Inseeten sind, wenn sie aus dem Ei kommen,
den reifen Thieren unähnlich und bilden einen Zustand, den man den Lar
venzustand nennt. In dieser ersten Periode ihres Lebens haben sie keine
entwickelte Extremitäten und einen scharf in einzelne Glieder gesonderten
Körper. Einige Inseeten durchlaufen jedoch diesen Zustand schon im Ei
und verlassen dieses als vollkommene Thiere. Die Entwickelung zum reifen
Insect geschieht entweder allmählig, indem die Larve dem vollkommenen
Thiere ähnlich sieht und nur die einzelnen Theile auswachsen (Insecta
ametabola), oder sie geht während eines ruhenden Zustandes (Puppe)
vor sich, indem die dem vollkommenen Thiere ganz unähnliche Larve sich
mit einer Hülle umgiebt und unter ihrem Schutz sich vollständig entwickelt
(Insecta metabola). Die vollkommenen Inseeten wachsen nicht mein-,
sondern dies geschieht während des Larvenzustandes durch wiederholte
Häutung. Für den Haushalt der Natur sind die Inseeten von der höchsten
Bedeutung.
Ordnung’ Coleoptera, K ä fe r.
Die Käfer gehören zu den Inseeten, welche eine vollkommene Verwand
lung durchmachen. Sie besitzen 4 Flügel, von denen die Hinterflügel häutig
und eingeknickt, die Vorderflügel hornig und grade sind und die ersteren
bedecken. Sie haben heissende Mundtbeile.
62. Byticus marginalis L., der gelbrandige S chwimm-
käfer, hat einen eiförmigen Körper. Die Oberseite ist grünlich
schwarz, die Unterseite, sowie die Ränder des Halsschildes und der
Flügeldecken gelb. Die Flügeldecken des Weibchens sind gefurcht
oder glatt. Die Hinterbeine sind breit und zum Schwimmen ein
gerichtet, während die vordem zum Festhalten dienen. Beim Männ
chen ist das erste Paar mit Saugnäpfen versehen. Das ganze Jahr
hindurch bevölkern diese unersättlichen Räuber unsere stehenden
Gewässer. Gefällt ihnen ihre Heimath nicht mehr, fehlt es dort an
Wasser oder Futter, so fliegen sie eines Abends oder Nachts davon
und suchen sich einen günstigeren Platz. Im Frühjahr legt das
Weibchen auf den Grund des Wassers eine Menge gelber, ovaler
Eier, aus welchen nach 12 Tagen ausserordentlich kleine Würmchen
kommen, deren Gefrässigkeit so gross ist, dass sie sich selbst unter
einander nicht verschonen. Sie wachsen sehr rasch. Nach meh
reren Häutungen werden sie unter der Erde zu gelblich weissen