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Francesco Petrarca: Rime
Signatur: 4° Ms. poet. et roman. 6
Die Handschrift enthält die italienischen Dichtungen von Francesco Petrarca (1304—74)
sowie kleinere darauf bezügliche Texte. Im einzelnen ist sie folgendermaßen gegliedert:
Vorsatzbl. (Papier) mit Notiz des Kasseler Bibliothekars Karl Bernhardi (1799-1874) zur Handschrift.
l r
2 r -8 v
9 r
(stärkeres Pergament) Titelill.: Petrarca mit Laura in Kartusche, darunter das Wappen Papst
Urbans VI. (1378-89).
Tavola de li Sonetti e Canzone, alphabetisch,
leer
9 V —10 r Inschrift in Capitalis, in der sich der Schreiber Iacobus Lilius nennt;
3 Sonette, in denen der Maler Francesco Marmitta aus Parma (t 1505) genannt wird.
10 V —148 v Petrarca: Canzoniere (Rerum vulgarium fragmenta). 317 Sonette, 29 Canzonen, 9 Sestinen,
7 Ballaten, 4 Madrigale. Abweichende Reihenfolge gegenüber der vatikanischen Leithand
schrift. (Bl. 13) Sonette 14—17 von anderer Hand an der falschen Stelle eingefügt. Die Seite
gehörte eigentlich hinter das jetzige Bl. 14.
(146-148 v ) Cantilena in laudem beatissime virginis.
149 r (stärkeres Pergament) leer
150 r —189 r Petrarca: Trionfi. Fassung der 6 Trionfi in 14 Abschnitten. 152 v , 156 r , 159 v , 162 v , 166 r , 166 v ,
169 v , 173 r , 176 r , 178 v , 181 v , 183 v , 186 v Miniaturen im durchschnittlichen Format 5x8 cm.
190 r — 194 v Leonardo Br uni: Vita di Francesco Petrarca
194 v —200 r Petrarca: Testamentum
200" Lat. Bemerkungen über die Tugenden Lauras
200 v -201 r Petrarca: Sonett Ad Antonium Ferrariensem, Arzt in Neapel, der den schwerkranken
Petrarca 1343 dort behandelt hatte. Er verbreitete die Nachricht von Petrarcas Tod durch das
Gedicht Petrarcas Totenfeier, was den Totgesagten zu dem Sonett veranlaßte.
20l r Antonio da Tempo: Riposta al Petrarca
201 v leer
Die Entstehung der Handschrift, ihre innere Geschichte bis zum heutigen Erschei
nungsbild ist wohl kaum mit letzter Klarheit aufzudecken. Der Text - bis heute von der
Petrarca-Philologie weitgehend unbeachtet - ist wohl schon unmittelbar nach der
Niederschrift durchkorrigiert worden: Fehlerhafte Stellen wurden mit Pergament
stückchen überklebt, andere kurze Passagen weisen Rasuren auf. Es scheint, als sei der
Band aus zwei Teilbändchen zusammengesetzt worden, an deren Herstellung freilich
der gleiche Hauptschreiber Giacomo Giglio (Jacobus Lilius) und der gleiche Illumina
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