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(([Gleich folgt aber der individualistische Schwanz:]
§ J>2 Das Gebot der Ethik also muss nicht den Ausdruck des
individuellen sondern den Ausdruck des allge=
meinen Willens enthalten. § 33 Aber dieses Gebot der
Ethik (§ 32) ist doch nur abhängig von dem höheren Gebot
der Moral. Die Ethik stellt nur deswegen den allgemeinen
Willen als Gesetz auf, um .. den individuellen zu sichern
.... £u. s. w.] ))
§ 72 Ethik .. Rechtswissenschaft .. hätten .. beide ihre
Aufgabe völlig gelöst, so wurde*_sie als ^entgegengesetzte
Wissenschaften aufhören.
18.VII.
Ist die Einheit von Vernunft und Wille in Gott, wie sie
Maimuni fasst (Gott will nur das Vernünftige - sein
Willen ist keine Willkür - aber das Vernünftige ist es nur
dadurch dass Gott es will - Gott "richtet" sich nicht nach
dem Vernünftigen) aristotelisch ? Unmöglich. Die ganze Fra=
ge kann es gar nicht sein, weil für Aristoteles wie für
den Heiden überhaupt, es dem 'Wesen Gottes v/iderspricht,
Subjekt des Willens zu sein (Gott wird geliebt, er liebt
nicht.) Es ist wohl eher ein Versuch den Gott der die Ver=
nunft ist (griechische Philosophie) mit dem Gott der Wille
ist (Offenbarung) zusammen zu bringen.
Dem Aristoteles war Averroes gefolgt (Windelband
§ 26,2), dagegen Gabirol und von ihm beeinflusst Duns
Scotus (und auch W. v. Auvergne) den Willen Gottes behaup=
tet.
Thomas bindet den Willen an die Weisheit, umgekehrt
behauptet Duns die grundlose Willkür als letzte Ursache.
Maimuni hat also mit seiner Synthese hier nicht ge=
wirkt. Der Grund dafür ist, dass sie ebenso unfruchtbar
wie richtig ist. Sie ist ein Gedanke, den man erst am Ende
der Tage haben darf (ein philosophisches "Gott alles in
allem"). In die Weltgeschichte ging zunächst der Gegensatz
Averroes - Gabirol ein. Gabirol war die einfache Behaup=
tung des Offenbarungsstandpunkts (wie sie schon die Kii^=
chenväter gehabt hatten^ Dagegen lag darin, dass Averroes
von Thomas verifiziert wurde, die Aufgabe,der Rationali=
sierung des Wirklichen. Im Heidentum selbst lag in dem
Aristotelisch=Averroischen Standpunkt keineswegs eine sol=
che Aufgabe; denn hier war*e er reiner hindernisloser