mit Lohe oder Tannin und Auf bewahren in Formol, Alkohol oder
wässeriger Jodlösung gewonnen; namentlich letztere eignet sich, weil
antiseptisch und gleichzeitig reizlos, gut zum Konservieren. Die
lohgegerbten Gefässe sehen braun, die ihnen aus hygienischen Gründen
vorziehenden tanningegerbten gelb aus, sind starr und doch genügend
elastisch, lassen sich bequem schneiden, perforieren, biegen etc. Die
glatte Intima sorgt für ungehinderten Durchfluss der Wundsekrete,
des Eiters, Blutes und dergleichen, während die nur ganz wenig
rauhe Oberfläche (Externa) das schmerzlose Gleiten in der Wunde
ermöglicht. Um aber auch letzteren Punkt noch mehr zu berück
sichtigen, haben wir die Gefässe umgewendet, sodass die Intima
nach aussen, die Externa nach innen kam; nach der Gerbung war
dann die Oberfläche vollständig glatt und glänzend wie die des
natürlichen Gummis, und die Innenfläche nach sorgfältiger Säuberung
von anhängenden Gewebsteilen, Gefässästen etc. und Aufspannen
auf Glasstäben ebenfalls glatt genug, um dem Wundsekret nicht
stö.end entgegen zu stehen. Die Festigkeit der Arterien reicht
völlig aus, um eine Sicherheitsnadel anzubringen und um beim Ent
fernen des Drains nach längerem Verweilen in der Wunde einen
Bruch zu verhüten.
Wie beim Gummi, so hält man sich auch hier verschiedene
Stärken vorrätig und gewinnt in jedem einzelnen Falle die Länge
durch Abschneiden mit der Schere; auch die Seitenlöcher — Augen
— bringt man mit Cooperscher Schere an. Der Länge ist aller
dings nach oben hin durch die natürliche Länge der Arterien eine
Grenze gesetzt; sie beträgt bei Kalbsbeckenschlagadern etwa 20 cm,
bei Aorten 30 cm, also ein Mass, das wohl für die meisten Drai
nagen ausreicheu dürfte.
Weitere Versuche ergaben nun, dass auch andere Schlagadern,
namentlich aber Carotis und Aorta von Kälbern, Schweinen und
Schafen sehr brauchbar für die Zwecke der Trockenlegung sind; durch
die Verwendung solcher verschiedener Gefässe von verschiedenen
Tieren gelingt es dann leicht, eine ganze Serie von Drain-Nummern
zu schaffen, die den meisten Ansprüchen in der Chirurgie genügen
können. Die stärksten, aus Rindsaorten gewonnenen Präparate
haben eine Länge von 30 cm und einen Durchmesser von 4 cm
oder mehr, die kleinsten von Halsschlagadern von Schafen sind von
der Stärke eines dünnen Taschenbleistiftes. Noch dünnere Drains
würde man bei Benutzung der Halsschlagadern von kleineren Haus
tieren erhalten können, doch haben wir vorläufig von ihrer Her
stellung abgesehen.