Jungvolk- und Verein s -D ühne
Tvichtolweihnacht.
Märchenspiel in drei Aufzügen mit Gesängen und Äelgen
von Heinrich Äuppel. Sweite, veränderte Auflage.
Kurze Inhaltsangabe.
Dis Wichtel, bis gern guten Menschen aus der Not helfen, haben auf Ihrer letzten
Fahrt ins Menjchsnlaud eitel Anbill erfahren. Das neugierige Weib des armen
Schneiders, dem sie nacdts des Bürgermeisters Staatsrock fertig machten, hat ihnen
Erbsen gestreut und sie schmählich zu Fall gebracht. Hinkend und scheltend sind sie
in ihr Wichtelreich entkommen, wo sie dem unholden Weib Aachs schwören. Damit
bebt das Spiel an. Mit Groll und Grimm im Herzen eilen die Wichtel durch den
Wintsrwald zur Wichtslkirchs, um dis Lhristnacht feierlich zu begehen. Da läuft
ihnen unvermutet Elisabeth» das Kind der Schneidsrsleuts, das sich im Wald ver
irrte, in dis Hände. Dis erbosten Wichtelmänner sind voll rachsüchtiger Freuds und
wollen ihren Sorn an dem schuldlosen Kind auslajsen. Der Wichtelpfarrer mag das
Fest der Liebs nicht durch Rachegelüste entweihen lassen und rät zur Güte. Wichtel
frauen und Wichtelöinder unterstützen ihn dabei; denn sie haben das schöne Mädchen
aus Menjchenland ins Herz geschlossen. Aber die Wichtelmänner sind unerbittlich.
Was nun Elisabeth bei den Wichteln erlebt, ihre Angst und Not, die Lhristseier,
der Festschmaus mit dem Rätselraten, der Fluchtversuch — alles das ergibt eins sehr
spannende Handlung, die von WsihnachtsgesSngen und Reigen durchflochksn ist. Als
Elisabeth alle Rätsel löst, ist sie frei. Mit einem innigen Abschiedsgruß wird sie von
dem versöhnten Wichtelvölkchen aus dem düsteren Wichtelreich ins lichte Menjchen
land entlassen.
Lisderweissn in Noten und ein Reigen sind dem Weihnachksspisl beigefügt,
ebenso eine praktische Anweisung für Spielleiter. Da» Spiel hat II Dollen für
Kinder oder jugendliche.
Hessentrsue-
Dramatische Dichtung in fünf Aufzügen
von ^o!). H. Schwalm.
Kurze Inhaltsangabe.
Nor dem Tors der Festung Sisgsnhain unterhält sich die Wache über die Welt
lage: Landgraf Philipp ist in Gefangenschaft geraten und hat dareinwilligen
müssen, das) alle hessischen Festungen außer einer geschleift worden sollen. Schon naht
Reinhard von Solms, auch an Siegsnhain das Schändliche auszuführen. Aber
Heinz von Lüdsr, der Kommandant der Festung, erklärt auf den Befehl, dis Schlüssel
der Festung abzuliefern, frostig und trotzig: „Der Landgraf, mein gnädiger Herr,
hat mir die Schlüssel übergeben, als er frei war, und ich werde sie nur dem freien
Landgrafen wieder einhändigen". Reinhard von Solms sieht ein, daß mit Hein; von
Lüder nicht gut Kirschen essen ist. Trotzdem spielt er zuletzt noch feinen höchsten
Trumpf aus: „Euer Sohn", raunte er Heinz von Lüder ins Ghr, „ist gefangen
worden, als er den Landgrafen befreien wollte. Er verliert seinen Kopf, wenn Ahr
nicht die Tore öffnet". — „Wenn Ahr nicht binnen Augenblicks Längs Euch von
hinnen hebt, werden Euch meine guten Geschütze den rechten Bescheid geben", da»
ist Heinz von Lüders eisenharte Antwort. Lüders Dichten und Trachten ist weiter
darauf gerichtet, feinen Landgrafen zu befreien, der in Mecheln in den Niederlanden
hart gefangen gehalten wird/ And da kommt ihm der Hsiratsantrag, den der Here
vor. Eerstsnbe'g, sein Gfsizier, feiner Tochter Elfe macht, sehr gelegen. Hein; von
Lüder erklär, einwilligen zu wollen, wenn von Gerstenbsrg den Versuch wagt,
Philipp von Hessen aus »er Gsfangsnschajt zu erlösen. Dieser Versuch mißlingt,
und Herr von Gerstenbsrg wird lo schwer dabei verwundet, daß er für tot gilt. Die
Hessenleuts treten am Spieß zusammen und verschwören sich, ihren Herrn zu retten.
Die Seitderhältnisss sind ihnen günstig. Moritz von Sachsen» des Landgrafen Schwieger
sohn, ist von der Seite des Kaisers auf dis seiner ehemaligen Verbündeten zurück-
getreten, die er schmählich verraten und deren Niederlage er hauptsächlich verschuldet
hat. Es kommt zu dem für den Kaiser unglücklichen Treffen bei Annsbruck. Hein;
von Lüder wird schwer verwundet, sein Tod scheint gewiß, tritt aber nicht ein, wie
sich später herausstellt. Der Landgraf Philipp hat einst versprechen müssen, daß er,
sreigeworden, den hartköpfigen Heinz von Lüder aufhängen wolle. Das Versprechen
führt er dann auch wortgetreu aus. Er läßt Hein; von Lüder an einer goldnen Kette im
Tors von Siegenhain aufziehen und schenkt ihm die goldne Kette für dis bewiesene Treue.
Helmat-Schollen-Verlag, A. Bernecker, Melsungen