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Rabenau (deckt die Schüssel auf, erstaunt):
Ein Krebs, jawohl! Seht her! Nun wißt
Ihr sicher auch, wer der Spitzbub ist.
Krebs (blättert in seinem Buch):
Mein Gockel wird mir's gleich verraten.
Dann krieg ich meine zwölf Dukaten.
(Er steht auf, geht großspurig auf und ab, die Fibel in der Hand,
den Stock unterm Arm.)
Ursula: Gönn' dir ein wenig Ruh nach dem Schmaus!
Krebs (blättert ungeduldig im Buche):
Du bist doch drin und mußt auch 'raus!
(Er tritt wie zufällig an die Truhe und klopft mit seinem Stock
darauf, wobei er forschend ins Buch blickt, spricht laut und gebietend):
Du bist doch drin und mußt auch 'raus!
(Der Deckel der Truhe hebt sich und Peter kommt heraus.)
Peter (zitternd):
Herr Doktor, Herr Doktor, da bin ich schon!
Hanskurt (an der Tür):
O weh. jetzt kriegen wir unsern Lohn!
Krebs: Du bist der saubere Patron!
Peter: Der Mann weiß alles, was fliegt und kriecht.
Krebs (sieht Peter scharf an):
Ich weiß auch, was in der Truhe liegt.
Peter: Das Geld, Herr, das gestohlene Geld,
Und nicht ein einzig Hellerlein fehlt.
Rabenau (greift in die Truhe und holt das Geld heraus):
Gesteh nun, Bursche! Wer hat's genommen?
Peter: O Herr, Hanskurt und Jörg sind kommen
Und Kaspar auch. Die haben's befohlen.
Rabenau: So habt ihr gemeinsam das Geld gestohlen.
Scher' dich zum Teufel spitzbübischer Knecht!
Zum Stehlen und Lügen seid ihr recht.
Den Spießgesellen, die du erwählt,
Werden zwanzig aufgezählt,
Doch nicht aus meiner vollen Tasche,
Nein, zwanzig aus imgebrannter Asche.
(Die vier Diener reiben sich den Hosenboden.)